Nr. 228
SchwarzroSlder T»zeszeitu«i „Aus den Tannen"
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Bückern zum Ausdruck kommt. Reyhing ist nicht Dialektdichter
iobroohl kein Volksstück „D^ Schäferlies", zeigt, daß er auch darin Meister ist) sondern Schlechthin der Heimatschriftsteller der Alb. -er aber auch da wo er über die Sphäre des Schwabenlandes hinausgreift, jenes grünvliche und tiefe geistige Schauen und Arbeiten zutage treten läßt, bas nichts gemein hat mit dem mondänen und modernen Literatentum einer in ihren Grund, lagen erschütternden Zeit. Reybinas Bücher wie ..Burrenbardter Leut"', „Sommerjohanni". „Brachland", „Der Hlllenbauer". Albheimat" sind beinahe klassische Werke unseres heimatlichen Schriftstellers. Reyhings Wirken am Schwäbischen Heimatkalen- rer und au ven Zeitungsbeilagen „Unsere Heimat", „Brunnenstube" und „Dis deutsche Glocke" haben seinen Namen in die weitesten Volkskreise getragen. Er leitet seit 1919 die Ulmer Volkshochschule. hat eine unzählige Reihe von Vortragsabenden im Laufe der Jahre m Stadt und Land ausgefüllt und arbeitet auch im Verein zur Förderung der Volksbildung. Stuttgart. Neue Werke aus seiner Feder sind demnächst zu erwarten, so daß man dem Fünfziger von Herzen noch lange Jahre fruchtbaren Wirkens wünschen darf!
Aus Baden
Pforzheim, 29. September. In einem Hause der Zerrener- straße nahmen die Bewohner heute vormittag auffallenden Gasgeruch-wahr, der einer Wohnung entströmte, die auf mehrfaches Klopfen und Klingeln nicht geöffnet wurde. Man rief nach der Polizei. In der Wohnung wurde die 17jährige Tochter der Familie tot auf gefunden. Sie hatte sich in den Morgenstunden, als sie allein war, das Leben genommen. Der Grund ist nicht bekannt.
Freiburg, 29. September. (Ein Sägewerk niedergebrannt.) Zm Vorort Betzenhausen brach in der Nacht zum Mittwoch aus noch unbekannter Ursache imSägewerkKieselFeuer aus, das in kurzer Zeit das Sägespänelager in Flammen setzte und von dort auf das Holzlager und die Sägmühle Übergriff. Trotz des sofortigen Eingreifens der Freiburger Feuerwehr und der Lehener Wehr konnte das Sägewerk nicht mehr gerettet werden. Der Schaden, der nicht ganz durch Versicherung gedeckt ist, Mt sich noch nicht annähernd übersehen, dürfte jedoch beträchtlich' sein, da sämtliche Maschinen, darunter zwei Doppelgatter und zwei Kreissägen, sowie Fräs- und andere Maschinen den Flammen zum Opfer fielen.
Mim Nachrichten aas aller Welt
Der Neichsbeauftragte Freiherr von Lersner in Darmstadt. Der Vertreter der Reichsregierung bei den Regierungen der Länder Bayern, Sachsen, Württemberg und Hessen, Freiherr von Lersner, hat der hessischen Regierung seinen Antrittsbesuch gemacht. Aus diesem Anlatz fand eine Besprechung mit dem Eesamtministerium statt.
Dr. med. Georg Wilhelm Schiele-Naumbnrg gestorben. Im fast vollendeten 64. Lebensjahr starb nach schwerer Krankheit der bekannte Arzt und Volkswirtschaftler Dr. med. Georg Wilhelm Schiele-Naumburg (Saale). Von 1925 bis August 1932 leitete Dr. Schiele den Landesverband Merseburg der DNVP. In den Jahren 1930 bis 1932 war er Rerchstagsabgeordneter.
1V8 beladene Förderkörbe abgestürzt. An der Drahtseilbahn der Hartstein-Werke Hambach-Diethardt (Thüringen) ereignete sich ein schwerer Betriebsunfall. Aus unbekannter Ursache ritz unweit der Verladestelle das Förderseil. 108 vollbeladene Förderkörbe, jeder etwa 12 Zentner schwer, stürzten mit furchtbarem Getöse aus einer Höhe von etwa 40 Metern in die Tiefe. Das gesamte Vahngelände bietet ein Bild völliger Zerstörung.
Englisches U-Boot „M. 2" gehoben. Am Mittwoch abend gelang es nach neunmonatigen Vorbereitungen, das im Januar auf der Höhe von Portland mit 60 Mann gesunkene Unterseeboot „M. 2" vom Meeresgrund bis 6 Meter unter die Wasseroberfläche zu heben. Man hofft das U-Boot „M. 2" nach Plymouth einschleppen zu können.
Der deutsche Flieger Bertram verunglückt. Der deutsche Flieger Bertram ist bei einem Landungsmanöver in Kal- goorlie verunglückt. Bertram selbst kam ohne Verletzung davon. Die Instandsetzung seiner Maschine wird jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Alle Zusammenkünfte mit Gandhi verboten. Gerade in dem Augenblick, als Gandhi mehrere indische Führer empfangen wollte, wurde eine Regierungsverordnung bekanntgegeben, die alle Unterredungen mit dem Mahatma verbietet.
Woldemaras sreigesprochen. Der ehemalige Ministerpräsi- Lent Woldemaras, der beschuldigt worden war, über die Verwendung der von ihm im Jahre 1918 vorschußweise erhobenen Summe von 51000 dänischen Kronen keine ausreichenden Nachweise beigebracht zu haben, ist vom Obersten Gerichtshof in Kowno freigesprochen worden.
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Berliner Notar wegen Devisenvergehens verurteilt
Berlin, 29. Sept. Das Schöffengericht Berlin-Mitte verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den Rechtsanwalt und Notar Julius Elogaver wegen vorsätzlichen Vergehens gegen die Devisenverordnung zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 5000 RM. Der Angeklagte hatte im Juni und Juli d. I. Effekten im Nominalwert von rund 900 009 RM. verkauft und den Erlös an seine Auftraggeber ausgehändigt, ohne sich darüber zu informieren, daß das Geld nicht ins Ausland gebracht würde.
Der Sondelfinger Raubmord
Tübingen, 29. Sept. Das Schwurgericht hat den 25 Jahre alten Hilfsarbeiter Wilhelm Herzog von Reutlingen, der in der Nacht zum 4. März d. I. bei einem Raubüberfall den Bahnhofsvorstand Veit von Sondelfingen durch Schüsse und Stiche so schwer verletzt hatte, daß der Tod sofort eintrat, wegen versuchter räuberischer Erpressung zu drei Jahren Zuchthaus und wegen erschwerten Totschlags zu lebenslänglichem Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Der Staatsanwalt hatte wegen Mords die Todesstrafe beantrag! In ieinem Schlußwort bat der Angeklagte, nicht jahrelang ins Zuchthaus gesperrt zu werden, er wolle lieber als Mörder sterben. Es sei egal, ob sein Kopf herunterkäme, sein Leben sei doch verpfuscht
Einstweilige Verfügung Scherl-Verlag gegen Goebbels
Berlin, 29. Sept. Die 19. Zivilkammer des Landgerichts 1 in Berlin hat auf Antrag der Firma August Scherl G.m.b.H. gegen den Herausgeber des „Angriff" und Berliner Gauleiter Dr. Joseph Goebbels wegen der Veröffentlichung des Aufrufs und Parteibefehls mit der Androhung von Boykottmaßnahmen gegen die „Bürgerlich-nationalen Zeitungen" eine einstweilige Verfügung erlassen. In Sachen August Scherl G.m.b.H. Berlin gegen 1. die Firma „Der Angriff" G.m.b.H. Berlin, 2. den Zeitungsherausgeber Dr. Joseph Goebbels in Berlin, wird aus Anlaß des erstmalig in Nummer 193 des „Angriff" vom 24. September 1932 veröffentlichten Parteibefehls den Antragsgegnern bei Vermeidung einer fiskalischen Geldstrafe bis zu 300 000 RM. und einer fiskalischen Strafe bis zu sechs Monaten Haft für jeden Fall und Tag der Zuwiderhandlung untersagt. Erklärungen zu veröffentlichen oder zu verbreiten oder veröffentlichen oder verbreiten zu lassen, welche einen wirtschaftlichen Boykott gegen die Antragstellerin enthalten oder boykottähnlichen Charakter tragen. Die Kosten des Verfahrens werden den Antragsgegnern auferlegt.
Jugendlicher zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt
München, 29. Sept. Das Jugendgericht verurteilte heute den 17jährigen Eisendreherlehrling Schlecht wegen Verbrechens der Körperverletzung mit tödlichem Ausgang und wegen besonders schweren Raubes zu fünf Jahren Gefängnis. Schlecht hat in der Nacht zum 2. Juli d. I. im Englischen Garten in München den Kaufmann Vroer getötet und beraubt und eine Beute von 100 RM. gemacht.
Andel und Verkehr
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 29. Sept.
Zutrieb: 3 Ochsen, 6 Bullen, 58 Jungbullen, 60 Jungrinder. 4 Kühe, 263 Kälber, 1000 Schweine. Unverkauft: 2 Ochsen 12 Jungbullen. 10 Jungrinder, 1 Kuh.
Bullen: aussem. 24—25 (unv.). vollfl. 22—23 (uno.) fl. 21—22 ( 20 — 211 .
Jungrinder: ausgem (33—36), vollfl 26—31 (rurv.1, A. 23—25 «unv.).
Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 39—42 (39—4N. mitrl. 34—37 (34—38). ger. 30—32 (29—32).
Schweine: über 300 Pfd. 48 (49—50). von 240—300 Pfd. 47—48 (48—49). von 200—240 Pfd. 45—47 (47—48) von 160 bis 200 Pid. 43—45 (46—47), von 120—160 und unter 120 Pst». 42—43 (45—46). Sauen 30—36 (32-38) RM Verlauf: ruhig.
Mannheimer Schlachtvieümarkt vom 29. Sept. Zufuhr: 179 Kälber. 27 Schafe, 31 Schweine. 1090 Ferkel und Läufer, 1 Ziege. Preise: Kälber b 36—40. c 33—36, d 30—32 e 26—28, Schafe d 21—28. Preise pro Stück: Läufer 15—18. Ferkel bis 4 Woche« 6—10. über 4 Wochen 11—13 RM. Marktverlauf: Kälber ruhig. Ueberitand: Ferkel und Läufer rubra.
Börsen
Berliner Börse vom 29. Sevt. Erwartungsgemäß eröffnet« die heutige Börse für Aktien in freundlicher Haltung, die Kurseilt- Wicklung war zwar Anfangs nicht ganz einheitlich und der der immer noch anhaltenden Eeschäftsstille mehr oder weniger vo« Zufall abhängig. Das an und für sich kleine Publikumsinterejse erstreckre sich wieder in der Hauptsache auf Svezialpaviere. Eine ganze Reihe von Werten konnten Besserungen bis zu 1,5 Prozent verbuchen, eine nennenswerte Geschäftszunadme war aber nicht festzustellen. Auch am Rentenmarkt war die Tendenz weiter freundlich. In Hypothekenpfandbriefen erhielt sich Nachfraa« während die Situation für Landschaften noch undurchsichtig war. Deutsche Anleihen und Reichsschuldbuchforderungen eröffne»« wenig verändert. Reichsbahnvorzugsaktien zogen um 0,25 Pro- zenr an. Am Geldmarkt war die Situation wenig verändert, die Sätze wurden auf gestriger Basis genannt.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 29. Sept. Weizen märk. 206 bi» 208. Roggen märk. 157—159, Braugerste 174—184. Futter- «ch Jndustriegerste 167—173. Hafer märk. 134—139. Weizen 25.56 bis 29.25, Roggenmehl 20.65—23.10 Weizenkle-e 9.70—10.10. Roggenkleie 8.50—8.90, Viktoriaerbjen 21—24. Futtererbsen 14 bis 17 RM. Allgemeine Tendenz: rubia.
Mostobstmarkt auf dem Stuttgarter Nordbahnhof. Eesamtzu- iuhr bisher 86 Waggons: Württemberg 6, Baden 5, Bayern 8, Preußen 30. Italien 23. Oesterreich 12, Alt-Steiermark 4. Tfche- cho>lowakei 11 . Die Preise bewegen sich je nach Qualität und Herkunft zwischen 1000 RM. und 1150 RM. per 10 000 Kilo. Die gegenwärtigen Preise können voraussichtlich als Niedrigstvrerfe angeivrochen werden.
Stuttgarter Eroßmärkte vom 29. Sept. Kartoffelgroßmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 100 Zentner. Preis 2.30 bis 2.70 RM. — Niostobstmarkt auf dem Wilhelmsplatz: Zufuhr 750 Zentner. Preis 5.50—5.80 RM. für 1 Zentner.
Rundfunk
Samstag, 1. Ott.: 6 Ubr Gymnastik, von 10 bis 18.30 llbr Schallvlatten. Nachrichten. Wetter. 14.30 Ubr Ein Besuch beim Stuttgarter Gaswerk. 15.30 Uhr Baden-Baden: 8. Deutsches R^ er-Fest. 17 Uhr Konzert. 18.15 Ubr Zeit, 18.25 Ubr Vortrag: fagdrechtliches für Jäger und Nichtjäger, 18.50 Uhr Vortrag: Die Lage in Indien", 19.15 Uhr Zeit, Wetter. 19.30 Uhr Der -vuk in der Dorfschenke, 20 Ubr Kundgebung für die Erhaltung md Stärkung des Deutschtums in der Südwestecke des Reiche». !0.45 Ubr Operettenkonzert, 22.20 Uhr Zeit. 22.45 Uhr Tanz-
Sonntag, 2. Okt.: 6.15 Uhr Hamburger Hafenkonzerr. 8 Ubr Wetter. Nachrichten, Gymnastik, 8.30 Ubr Deutsche Tanzmufik. 9.30 Ubr Kammermusik. 10.40 Ubr Evang. Morgenfeier, 11.30 Ubr I. S. Bach. 12 Ubr Ein Wandertag im Liede. 13 Ubr Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Uhr Schwäbische Lieder, 14 Udr Stunde des Landwirts, 14.30 Uhr Schallvlatten, 15 Ubr Kinderstunde: Zum Welttierschutztag. 16 Uhr Autorenstunde. 16.30 Uhr Konzert. 17.25 Ubr Unsere Heimat: Ladenburg-Weinbeim. 18L5 Ubr Svorl, 18.40 Uhr Lieder zur Laute. 19 Ubr Feierstunde »um 85. Geburtstag des Reichspräsidenten v. Hindenburg. 20 Ubr Zwei musikalische Märchen. 20.20 Ubr Reger-Fest. 22 Uhr Anekdoten, 22.20 Ubr Zeit. Wetter. Nachrichten, 22.45 Ubr Hiude«- Lurs-Feier, 23.05 Ubr Sport. 23.15 llbr Nachtmusik.
Montag, 3 Ott.: 6 Ubr Gymnastik, von 10 bis 13.30 Ubr Schallplatten. Nachrichten. Wetter. 14.30 Ubr Spanischer Sprachunterricht. 15 Ubr Englischer Sprachunterricht. 17 Ubr Konzert. 18.15 Ubr Zeit, Wetter. 18.25 Uhr Mufikpädagogischer Vortrag. 18.50 Uhr Englischer Sprachunterricht, 19.15 Uhr Zeit. 19.30 llbr Konzert, 21 Uhr Auf dem Lande, 21.30 llbr Lieder und Duette. 22 Ubr Lyrik aus Frank Wedekinds „Vier Jahreszeiten". 22.25 Ubr Zeit. 22.45 Ubr Schachkurs.
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