<8egi7Ürröet 167/

Segrünöet 1877

Tannen

Aus öen

7!o!äL'

-Ä.'r>

ALME?

»KE

Mse«.A«ei,er «r die BerMr R««k». «sw ». SresLeWWI AMÄlaüfSr de, Bezirk Ra«old a. Meufteis^tadt

>»r teleph. erteilte LuftrSge tternehme» »ir keine Gewähr. Xatatt »ach Tarif, der jedoch der zertchtl Eintreib. od. Konkursen hinfällig wirb. Lrftllung»ort Lltensteig. Gerichtsstand Nagold. Anzeigenpreis : Die einspaltige Zeile «der deren Raum 1, Vir-, die Reklamezrile iS Via

Bezugspreis: Vionatl. durch Post 1 .tl durch Agent. 1.48 -K, die Einzelnummer kostet 18 Pfg. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höh. Gewalt od. Betriebsstörung besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung/Postschel-Konto Stuttgart 5788 / Telegr.-Adr.:Tannenblatt" / Telef. 11.

MWMrrrer? 2A9 I

ALLLnHeig, Freitag den 30 . Keptemver 1938

SS. Jahrgang

«

Ausbau -er MchsrundsunkgrselWaft

Berlin, 29. Sept. Die Vorarbeiten für den Ausbau der Reichs- rmrdfunkgesellschaft und die Austeilung ihrer Arbeit ist so weit fortgeschritten, daß sie nur noch der Zustimmung der zuständigen Ministerien bedarf. Es ist nach dem vorliegenden Entwurf etwa folgendes geplant:

Die Reichsrundfunkgesellschaft soll nunmehr mit der obere« Leitung des gesamten Rundfunkbetriebes beauftragt werden. Um ihren Aufgaben gerechr zu werden, ist eine Neuverteilung des Arbeitsgebietes vorgenommen worden und zwar:

Abteilung 1, unter Dr. Magnus, bearbeitet alle Angelegenhei­ten der allgemeinen Verwaltung der Reichsrundfunkgesellschaft und der Rundfunkgesellschaften;

Abteilung 2, unter Ministerialrat Eiesecke, behandelt den ge­samten Verkehr mit dem Auslande und dem Welirundiunkverein, das Werbewesen, einschließlich der Beschickung von Ausstellun­gen und den der Reichsrundfunkgesellschaft und Rundfunkgesell­schaften angegliederren technischen Betrieb:

Abteilung 3, unter Ministerialrat Leberke. bearbeitet Wirt­schaft und Finanzen;

Abteilung 4, unter Dr. Stapelfeldt, bildet die neugegründete Programmabteilung.

Die in den letzten Jahren angebahnte Zentralisierung des Rundfunkberriebes ist in verwaltungsmäßiger, technischer und wirtschaftlicher Beziehung völlig durchgeführt. Auf dem Gebiete des Programms ist dagegen die dezentrale Form beibehalten worden. Die Zusammenarbeit der vier Abteilungen ist dadurch sichergestellt, daß Dr. Magnus an den Aufgaben sämtlicher Ab­teilungen beteiligt wird.

Der Reichsrundfunkgesellschaft sind fe ein Kommissar des Post­ministeriums und des Innenministeriums übergeordnet, die die Interessen der Reichsregierung im allgemeinen und ihrer Mini­sterien im besonderen zu vertreren und die Geschäftsführung der Reichsrundfunkgesellschaft zu beaufsichtigen haben. Neben den Geschäftsführern wird als weiteres Organ der Reichsrundfunk­gesellschaft ein Verwaltungsrat bestellt werden, der unter dem Vorsitz des Rundfunkkommissars siebt und in dem neben acht Vertretern der Reichsregierung Delegierte der Länder Preu­ßen. Bayern. Sachsen, Württemberg. Baden und Hamburg ver­treten sein werden. Das private Element, das bisher in Reichs­rundfunkgesellschaft und Rundfunkgesellschaften vertreten war, scheidet aus.

Völlig neu eingerichtet ist im Zusammenhang mit der Grün­dung der Programmabteilung der Reichsrundfunkgesellschaft ein Programmbeirat, dessen Mitglieder der Reichsminister des Innern ernennen wird. Die Rundfunkgesellschaften werden gemeinnützige Form erhalten. Von dem gesamten Gebührenauf­kommen fließen 43 Prozent der Reichsrundfunkgesellschaft zu. die ausschließlich Zwecken des Rundfunks dienen werden.

Etraßer bei m Mim Rat.-So;.

Wien, 29. September. Der Gauparteitag der National­sozialisten in Wien wurde heute abend vom Gauleiter Frauenfeld mit einer Versammlung in der Sportarena eröffnet, worauf Reichstagsabgeordneter Gregor Stratzer eine Ansprache hielt. Er entwickelte Sinn, Ziel und Zweck der nationalsozialistischen Idee. Die Gegensätze zwischen der nationalsozialistischen Partei und der Regierung Papen er­wähnte Stratzer nur beiläufig. Er schloß mit einem Be­kenntnis zum deutschen Volk, zum Vaterland, Freiheit und Ehre. Die Versammlung verlief ohne störenden Zwischen­fall. In der Umgebung der Mariahilferstraße soll es zwi­schen Republikanischem Schutzbund und SA.-Abteilungen zu Reibereien gekommen sein.

lieber den Verlauf des nationalsozialistischen Eautages am gestrigen Donnerstag teilt die Polizei mit, daß es zu ernstlichen Zusammenstößen nirgends gekommen ist. Immer­hin haben sich in mehreren Stadtteilen, besonders in der Umgebung der Mariahilferstraße und in einigen Arbeiter­vierteln Streitigkeiten zwischen meist uniformierten An­hängern gegnerischer Parteien ereignet. Die Polizei schritt in allen Fällen sofort ein. Insgesamt wurden 50 Personen zur Bestrafung angehalten. Mehrere Personen wurden zu­meist durch Stockhiebe und Faustschläge leicht verletzt. Bei der Abreise Gregor Straßers hatten sich mehrere hundert Nationalsozialisten angesammelt, die ihn zur Bahn brachten. Da die Aufforderung der Polizei, auseinanderzugehen, nicht befolgt wurde, schritt sie mit dem Gummiknüppel ein.

Die Erdtzeben-BermnstAngen in Griechenland

Bei dem Erdbeben auf der nordgriechischen Halbinsel Lhal- cidice wurden insgesamt 2600 Häuser völlig zerstört und weitere 8SÜ so beschädigt, daß sie unbewohnbar sind. Die Zahl der Toten wird jetzt mit 141, die der Verwundeten mit 403 angegeben. Der Schaden beläuft sich auf viele Millionen Drachmen. Allein für Holzhäuser werden 27 Millionen Drachmen benötigt. Ent­gegen anderen Meldungen soll das Jnselchen Amogiani nicht im Meer versunken sein. Auch auf dem Berge Athos sei nur ge­ringer Schaden angerichtet worden.

Seniets R

Der sranzWOe MiMervraMent zeigt

Genf, 29. Sept. Zu Beginn der Donnerstag-Sitzung der Völ> kerbundsversammlung hielt der französische Ministerpräsideiu Herriot die angekündigte Rede, die von einem zahlreichen Pub­likum angebört wurde. Herriot sprach zu den verschiedenen Fra­gen der Völkerbundstätigkeit und betonte eingangs seiner Aus­führungen, daß er lediglich das Wort ergriffen habe, um zum Abschluß der Generaldebatte die alte Anhänglichkeit Frankreichs zum Völkerbund erneut zu betonen.

Zur Abrustungsfrase habe er nicht die Absicht. Worte zu ge­brauche», die die Stimmung der Versammlung trüben könnte«. Wir sind nicht hier, um festzustellen, was uns trennt, sonder« was uns vereint. Es ist im allgemeinen sicher richtig, seine Mei­nung ehrlich zu sagen, anstatt sie zu verheimlichen. Man macht aber die Schwierigkeiten noch schlimmer, wenn man zu viel von ihnen spricht. Die Schwierigkeiten sind so groß, daß wir mit größter Gewissenhaftigkeit darüber Nachdenken müssen, den«, wenn wir Fehler machen, so gefährden wir aufs schwerste das Schicksal der Menschen, die auf uns bauen. Welcher Art auch dr« Komplikationen sein mögen Frankreich bat den festen Willen, im Interesse der Abrüstungskonferenz und der allgemeinen B«- ruhigung mutig an diese Schwierigkeiten beranzutreten Er könn« nicht zugeben, Lab die Arbeiten der Abrüstungskonferenz im Juni und Juli ohne reale Bedeutung gewesen wären. Cs seien die ersten Ergebnisse der Konferenz. Man sei jetzt aus dem Er­biete der Ideologie auf den Boden der Tatsachen gestiegen. Und hier liege eine der Ursachen für die Krise, in der sich der ganz« Völkerbund befinde. Wenn man frage, welches die Doktrin Frankreichs sei, so antworte er: Der Völkerbundspakt, und zwar der ganze Völkerbund.

Die Konferenz von Lausanne habe trotz aller Schwierigkeiten und gegensätzlichen Meinungen mit einem Uebereinkommen ge­endet. Man habe wahrscheinlich noch nicht genügend zeitlichen Abstand von ihr gewonnen, um ihre volle Bedeutung zu begrei­fen. Man könne doch nicht behaupten, daß Frankreich, das sich so herzlich dem Abkommen von Lausanne angeschlossen habe, ein Land sei, das sich den Notwendigkeiten der Verständigt»»« ver­schließe. Herriot würdigte dann das Ergebnis der Konferenz von Stresa, das ein ermutigendes Beispiel sei.

Der Völkerbund habe zwei Feinde: die Reaktion und die De, magogie. Auf beide könne man keine Rücksicht nehmen.

Herriot schilderte dann weiter die Tätigkeit des Völkerbunde» im vergangenen La.hr auf dem Gebiete der Friedenssicherung

Weiteres Beben auf Chalcidice

Athen, 29. Sept. Im Laufe der letzten Nacht haben sich auf der Halbinsel Chalcidice neue starke Erdstöße ereignet. Zahl­reiche Häuser wurden beschädigt und viele Gebäude, die bereits bei den früheren Erdstößen Risse erhalten hatten, sind vollstän­dig zusammengestürzt. Ein besonders starker Erdstoß zerstörte Egribuntzak und die Bäder von Apolloniados. Alle Häuser stürz­en ein. Mehrere Verwundete sind beim Abtransport gestorben. Unter der Bevölkerung der heimgesuchten Gebiete herrscht völlige Panik. Die Einwohner Salonikis haben aus Furcht vor einer neuen Katastrophe die Nacht im Freien zugebracht.

Neues vom Tage

Das Reichskabinett billigt die Haltung des Reichsaußenministers

Berlin, 29. Sept. Das Reichskabinett nahm in seiner Sitzung 0M Donnerstag einen Bericht des Rcichsautzenministers von Re«rath über die Genfer Tagung entgegen und billigte ein­stimmig die Haltung des deutschen Delegationsführers. Sodann beriet das Reichskabinett eine Reihe von Wirtschafts- und Ber- waltungsfragen.

Reichsppst übernimmt Rundfunkstörungsdienst

Berlin, 29. Sept. Am 1. Oktober geht die Wahrnehmung des Rundfunkstörungsdienstes von den Funkhilfen der Funkstunde Berlin, der Norddeutschen, Ostdeutschen, Südwestdeutschen, Süd­deutschen und Mitteldeutschen Rundfunkgesellschast sowie der Schlesischen Funkstunde auf die Deutsche Reichspost über. Von diesem Tage ab werden Meldungen über Rundfunkstörungen von den Postämtern. Telegraphenämtern und Fernsprechämtern auch durch Fernsprecher entgegengenomme».

Die Reichsbahn im August 1932

Berlin, 29. Sept. Der Güterverkehr der Deutschen Reichsbahn hielt sich im August nur etwa auf der Höhe des Vormonats. Zm Eil- und Frachtstückgutverkehr war eine leichte Zunahme be­merkbar. Der Personenverkehr war im allgemeinen recht lebhaft;

!»k ln Sech

ein anderes Gesicht vor dem Völkerbund

. und erklärte, der Völkerbund hätte zwei Aufgaben, nämlich die Verminderung, wenn nicht gar die Unterdrückung der alte» Ge- ! Heimdiplomatie, die so viele Kriege bervorgerufen habe, und die Beendigung des klassischen Systems der Gruppierungen der sro- i ßen Mächte nach Gesichtspunkten des Gleichgewichtes. Der Völ­kerbund habe noch nicht den Krieg beseitigen können, aber die ! Gewaltanwendung sei vermindert worden. Herriot schloß mit ei- - ner Erinnerung an Briand. Die Rede wurde von der Völker- ! bundsversammlung mit Beifall ausgenommen.

! Nach dem französischen Ministerpräsidenten ergriff der eng- ' lische Delegierte Lord Robert Cecil das Wort. Lord Cecil sprach erneut sein Bekenntnis zum Prinzip des Völkerbundes aus. Die ! Kritiker des Völkerbundes hätten unrecht, wenn sie sagten, daß j der Völkerbund nichts tue. Die Schuld daran liege allerdings a« < seinen Mitgliedern. Der englische Delegierte kam sodann auf die ; deutsch-französischen Beziehungen zu sprechen, die endlich geklärt werden müßten.

' Mit einer Einigung zwischen Deutschland und Frank- ; reich würden 75 Prozent der Unruhe in der Welt auf- f hören.

: Ohne kritisieren oder sich in die Politik dieser beiden Länder ein-

- mischen zu wollen, müsse er sagen, daß, wenn jedes dieser beiden f Länder sich mehr an den Völkerbundspakt hielte, ihre Meinungs-

- Verschiedenheiten automatisch zu Ende wären. Lord Cecil schloß ; mit einem ernsten Appell an die Völker, sich ihrer Verantwor­tung für das Gelingen oder Scheitern der Abrüstungskonferenz

- voll bewußt zu sein.

f Als dritter Redner jvrach der italienische llnterstaatssekretiir f Aloist, der erneut den Willen der italienischen Regierung zu 2 einer aktiven Mitarbeit zur Behebung der bestehenden Schwie- ? rigkeiten bekundete. Italien halte nach wie vor an seinen Erund- s sätzen fest, nämlich an einer größtmöglichen Herabsetzung der RL- > stunsen, an einer Erhöhung der Sicherheit durch die Abrüstung z und dadurch auch an der Erhöhung der Sicherheit jedes einzel- s nen und aller Staaten. Der Erfolg der Abrüstungskonferenz sei ! aufs engste mit dem Glauben an die Möglichkeit der internatio- j nalen Zusammenarbeit verknüpft. Das zweite Problem, dem die italienische Regierung die größte Bedeutung zumißt, sei der j wirtschaftliche Wiederaufbau der Welt, um endlich wieder zu ei- nem wirtschaftlichen Gleichgewicht zu gelangen. Mit Einschrän- s kungen, Kontingentierungen und Präferenzen, mit Sandels- r Hemmnissen und mit Auswanderungsverboten würde nur das Ee- ; genteil erreicht. Die Sitzung wurde sodann auf Freitag vor- j mittag vertagt.

allerdings ereicht? er weder die Höhe des Vormonats, noch die des vorjährigen August. Von Sommerurlaubskarten wurde noch lebhafter Gebrauch gemacht, während der Feriensonderzugverkehr fast zur Bedeutungslosigkeit herabsank. Die Betriebseinnahmen k beliefen sich im August auf insgesamt 253,02 Millionen RM. r (Juli 253,12). Die Ausgaben der Vetriebsrechnung stellten sich k auf 254,03 (250,85) Millionen RM.; einschließlich des Dienstes E der Schuldverschreibungen und Anleihen und der festen Lasten i ergaben sich Gesamtausgaben von 270,25 (266,14) Millionen s RM. Es wird eine Mehrausgabe von 17 Millionen RM. fest- i gestellt. Der Personalbestand betrug im August 601882 Köpfe ^ gegenüber 606 318 Köpfen im Juli, s ISS politische Todesopfer

» Berlin, 29. Sept. Das preußische Ministerium des Innern hat I eine Statistik aufgestellt über die Todesfälle bei politischen Aus- ! schreitungen vom 1. Januar dieses Jahres an. Darnach ergibt f sich, daß bis zum Abschluß der Statistik am 23. September ins- j gesamt 155 Personen getötet worden sind. Dadurch, daß am ver» s gangenen Sonntag bei Zusammenstößen in Köln ein Kommn- , nist von Polizeibeamten erschossen wurde, erhöbt sich diese Zabk f auf 156

r Reichssteuereiuuahmen im August 1932

i Berlin, 29 Sept. Di? Reichseinnnahmen im August 1SS2 bo> f trugen im ganzen 538,8 Millionen RM. An Aufbringung»- i Umlage sind außerdem 35 Millionen RM. aufgekomme«, die a»

! die Bank für deutsche Jndustrieobligationen auf die ihr znstehen»

! den Anteile gezahlt worden find.

! »Graf Zeppelin" i« Peruambuco eiugetroffe»

s Pernambuco. 29. Sept. Das LuftschiffGraf Zeppelin" M i am Douuerstag früh 7.15 Uhr wohlbehalten hier eingetroffe».

Fruchtlose Pfändung einer Gemeinde

- Velpke (Kreis Helmstedt), 29. September. In Velpke

- hatte ein Landwirt einen Prozeß gegen die Gemeinde ge- ; wonnen und diese wurde zur Zahlung von 795 Mark an den s Landwirt verurteilt. Da die Gemeinde nicht zahlte, ließ der

Landwirt bei ihr pfänden, die Pfändung verlief aber fruchtlos.