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Schwarzwälder TaGeszeitnngAus de» Tanne«

Nr. 210

Die Entwicklung ver Unterstützungszahlen der Arbeitslosen­versicherung und der Krisenmrsorge zeigt ebenfalls eine nochma­lige Abnahme um 1821 bzw. um 1653 Hauvtunterstützungsem- piänger. Der Stand an Hauvtunterstützungsemvfängern war am '21. August 1932 folgender: in der versicherungsmäßigen Arbeits­losenunterstützung 38 966 Personen (28 637 Männer. 10 329 Frauen), in der Krisenmrsorge 72 617 Personen (58 015 Män­ner. 11632 Frauen).

Die Gesamtzahl der Hauvlunterstützungsemviänger ist um 317? oder um 3,6 v. H. nämlich von 115 090 Personen (89 395 Männer. 25 695 Frauen) auf 111613 Personen (86 652 Männer, 21961 Frauen) gefallen; davon kamen auf Württemberg 16 361 gegen 17 909 auf Baden 65 252 gegen 67181 am 15 August 1932

Arbeitsmarkt im Reich

Berlin, 7. Sept. Nach Mitteilung der Reichsanstalt der Ar­beitslosenversicherung waren am 31. August bei den Arbeits­ämtern im Reich 5 225 000 Arbeitslose gemeldet, gegenüber Mitte August find es rund 158 000 weniger. Aus einzelnen Arbeitsge­bieten läßt sich eine leichte Entlastung feststellen.

Süchtiger Eindruck der deutschen Ber. issentitchung zur Wehrfrage in Paris

Paris, 7. September. Havas erklärt, die Veröffent­lichung der deutschen Denkschrift über Rüstungsgleichberech­tigung sei in französischen diplomtischen und Regierungs­kreisen nicht ungünstig ausgenommen worden. Man sei nämlich der Ansicht, dag die durch das Dokument geschaffene Lage durch die jetzige Berliner Initiative noch weiter ge­klärt sei, nachdem die Situation schon durch Reden und In­terviews des deutschen Reichswehrministers, die vor und nach der Denkschriftübergabe erteilt wurden, präzisiert wor­den sei. Durch die Berliner Initiative sei den Verhandlun­gen über dieses Problem nunmehr jeder vertrauliche Cha­rakter genommen und es lasse sich Voraussagen, daß auch die französische Regierung ihre Antwort an Deutschland ver­öffentlichen werde, sobald sie von der deutschen Regierung zur Kenntnis gekommen sein werde.

Der ..ampf um die Gleichberechtigung

Berliner Blätterstimmen

Berlin, 7. Sept Der »Tag" sagt: Die Erklärungen der beiden Minister umreisten mit erfreulicher Klarheit noch einmal den eindeutigen Standpunkt Deutschlands den das ganze Volk zu den seinen zu machen feiten Willens ist. General von Schleichers entschlossene Zusicherung auf gefährdetem ostmärkischem Boden, alles zu tun um die deutsche Landesverteidigung sicherzustellen, ist eine nationale und soldatische Unterstreichung der abgewoge­nen Ausführungen des Reichsaustenministers von Neurath, der gleichwohl ebenfalls an der Entschlossenheit der Reichsregierung und der Nation, ihr Wehrrecht durchzusetzen, nicht rütteln und deuteln lästt.

Die »DAZ." überjchreibt .hren KommentarBerstende Ketten" und nennt die deutschen Forderungen sehr gemäßigt. Deutschland sei auch heute noch der abrüstungswilligste Staat der Welt. Bit­tere Erfahrungen hatten die Erkenntnis, wie notwendig sie Wahrung unserer Sicherheit und unserer Verteidigungskraft ge­worden sei. lm ganzen Volke verbreitet. Es sei kein Zufall, daß am gleichen Tage Reichswehrminister von Schleicher in Ost­preußen der Entschlossenheit, die besonders bedrohte Provinz mit allen Mitteln und Kräften zu verteidigen, eindeutigen Aus­druck verliehen habe.

Die »Germania" erklärt, die Reichsregierung geht mit dieser Denkschrift einen Weg, auf welchem ihr jeder Deutsche folgen wird, für den die Sicherheit und die Gleichberechtigung der Nation eine selbstverständliche Voraussetzung nationaler Ehre und Würde bedeutet

Der »Vorwärts' bezeichnet die Veröffentlichung des Memo­randums als eine Notwendigkeit. Das Blatt bemängelt aber, daß der Außenminister Frankreichs Bezugnahme auf den Ver­trauenspakt kritisiert hat.

Das »Berliner Tageblatt" meint, daß die Bekanntgabe der Aufzeichnung in diesem Augenblick bestimmt sei. unmittelbar vor der Sitzung des französischen Ministerrats, die sich mit dem deutschen Forderungen beschäftigen soll, die Welt zu überzeugen, daß diese Forderungen keineswegs den in der französischen Presse angegebenen Charakter tragen.

75. Deutscher Gastwirtstag

Münster. 7. Sept. Die 57. Tagung des Verbandes Deutscher Gastwirte wurde mit der geschlossenen ordentlichen Hauvtvei> sammlung eröffnet. Es waren 551 Delegierte erschienen. Die Begrüßungsansprache hielt Präsident Köster. Wie aus dem Jahresbericht heroorging, hatte das deutsche Eastwirtsgewerbe im Jahre 1931 608 Zusammenbrüche zu verzeichnen. Von diesen Konkurjen mußten 208 wegen Mangels an Masse abgelehnt wer­den. Der Fremdenverkehr hat einen Rückgang von rund 20 Pro­zent erfahren. Der Jahresbericht wurde einstimmig gebilligt, desgleichen der Kassenbericht und dem Vorstand wurde Ent­lastung erteilt. Der Antrag auf Gründung einer Altersversiche­rung für das Eastwirtsgewerbe wurde nach längerer Aussprache mit großer Mehrheit abgelehnt.

Neues vom Zage

Besprechungen mit den Arbeitgeber« im Reichs« arbeitsminifterium

Berlin, 7. Sept. Am Mittwoch besprach der Reichsarbeits- minister mit den Spitzenverbänden der Arbeitgeber die Maß­nahmen, die sich für die Durchführung der Beschäftigungsprämi« und der Vollzugsverordnung über Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit eignen. Dabei trugen die Spitzenver­bände ihre Auffassungen und Wünsche vor. Sie werden di« Reichsregierung bei der Durchführung unterstützen und erwarten

j von den Maßnahmen eine Belebung der Wirtschaft. Am Don­nerstag empfängt der Reichsarbeiisminister zu demselben Zweck die Gewerkschaften.

Besprechungen über ein Werkjahr der Akademiker

Berlin, 7. Sept. Zwischen den zuständigen Referenten des Reichsinnenministeriums und den Hochschulreferenten der Län­der hat eine Fühlungnahme stattgefunden über die Frage der Einführung eines Werkjahres der Akademiker. Die Einführung dieses Werkjahres hat bei den Hochschulreferenten der Länder weitestgehende Zustimmung gefunden. Im einzelnen soll der Plan noch in seinen Erundzügen festgestellt werden und in weiteren Besprechungen mit den Hochschulrektoren, dem Reichskommissar für den Arbeitsdienst und den Berufsorganisationen erörtert werden. Man nimmt in zuständigen Kreisen an, daß diese Vor­besprechungen bis Mitte nächster Woche erledigt sein können, so daß dann die offiziellen abschließenden Verhandlungen beginnen können. Das Ziel der Verhandlungen ist, das Werkjahr vom

1. April nächsten Jahres ab in Kraft treten zu lassen.

Der Retchspräpdent an Dr. Michaelis

Berlin, 7. Sevr. Reichspräsident von Hindenburg hat dem früheren Reichskanzler Dr. Michaelis zur Vollendung seines 75. Geburtstages telegraphisch seinen Glückwunsch ausgesprochen.

Göring über die Verhandlungen mit dem Zentrum

Berlin, 7. Sept. Wir haben uns bei Präsident Göring um einen authentischen Text der Stelle seiner Rede in der Bockbraue- rei bemüht, in der er auf die Verhandlungen mit dem Zentrum zu sprechen kam. Darnach hat er hierzu folgendes gesagt: »Die Deutschnationalen behaupten, unser« Verhandlungen mit dem Zentrum wären eine Sünde gegen den heiligen Geist. Das find dieselben Deutschnationalen, die mit dem Zentrum bereits in einer Koalitoi» gesessen haben, während wir uns zunächst mit dem Zentrum über eine Regierungsmöglichkeit unterhalten.

Röhms Einspruch gegen die Veröffentlichung seiner bekannte» Briefe zurückgezogen

München, 7. Sept. Der seit einiger Zeit schwebende Streit um die von Dr. Helmut Klotz vorgenommene Veröffentlichung der bekannten Röbmbriefe bar jetzt ein überraschendes Ende genom­men. Röbm batte gegen Klotz eine einstweilige Verfügung m ber Angelegenheit beantragt und wurde vom Landgericht abge­wiesen. Die mündliche Verhandlung vor dem Oberlandesgericht, die im Juli stattfand, gelangte zu einem Versäumnisurteil, ge­gen das Röbm Einspruch erhob. Darüber sollte beute vor der 2, Ferienzivilkammer verhandelt werden. Vor Eintritt in die Ver­handlung gab nun der Rechtsbeistand von Dr. Klotz bekanm, baß ikm eine halbe Stunde vor dem Verhandlungstermin eine Er­klärung Röhms zugestellt wurde des Inhalts, daß Röbm seine» Einspruch zurückziehe. Eine gleichlautende Erklärung Röhms er­hielt auch das Gericht. Damit ist ver Antrag Röhms auf ein Ver­bot der Weiterverbreitung der Broschüre Dr. Klotz', die seine be­kannten Briefe wiedergibt, zurückgewiesen und Hauvtmann a. D, Röbm hat die ganzen Kosten des Verfahrens zu tragen.

Glatte Landung desGraf Zeppelin"

Friedrichshafen, 7. Sept. Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist am Mittwoch um 5.32 Uhr morgens glatt öon seiner Südamerika» fahrt gelandet.

Amerika wünscht Verschiebung der Weltwirtschafts­konferenz auf den Winter

London, 7. Sept. Der Korrespondent derTimes" in Wa­shington meldet: Hochgestellte Beamte der Regierung haben gestern zu verstehen gegeben, die Vereinigten Staaten wünschten dringend, daß die Weltwirtschastskonferenz bis nach de« Präsi­dentenwahlen und möglichst sogar bis zur Mitte des Winters aufgeschoben werde. Diese Ansicht wurde dem italienischen Bot­schafter am Samstag vom Staatsdepartement inoffiziell mit­geteilt. Als Grund dieser Haltung führt der Korrespondent an, frühestens zu Weihnachten werde sich die Erregung des Wahl­kampfes gelegt haben.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 8. September 1932.

Platzkonzert. Die Stadtkapelle konzertiert heute Don­nerstagabend bei günstiger Witterung von 8 Uhr ab auf dem Marktplatz. Programm:

1.Wien bleibt Wien", Marsch von Schrammel;

2.Rosamunde", Ouvertüre von Fr. Schubert.

3.Zn lauschiger Nacht", Walzer von Ziehrer;

4Zch sende diese Blume dir", Lied für Trompete, von

Wagner;

5.Schön ist die Jugend", Potpourri von M. Rhode;

6Feuert los", Marsch von Abe Holzmann.

Sonderfahrten und sonstige Vergünstigungen der Reichsbahn zum Besuch der Ausstellung neuzeitlicher Werbung und Büro­technik in Stuttgart (3. 18. September). Die Reichsbahn ver­anstaltet zu der Ausstellung, die auch von ihr beschickt wird, an den Samstagen (10. und 17.) und den Sonntagen (11. und 18.) auf zahlreichen Strecken Sonderfahrten mit fünf­zig Prozent Fahrpreisermäßigung. Die an den Samstagen zur Hinfahrt gelösten Sonderzugskarten gelten zur Rückreise auch mit der Sonderfahrt am Sonntag, auf den Anschlußstrecken wer­den Sonntagsrückfahrkarten bis zum Anschlußbahnhof des Sonderzugs ausgegeben. Ferner werden auf allen württ. Bahnhöfen, also auch auf Strecken, wo keine Sonderfahrten ver­kehren, Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart Hbf. und Stuttgart West ausgegeben, die von Samstag 0.00 bis Mon­tag 9.00 (Antritt der Rückfahrt) gelten. Wer mit der Reichs­bahn zur Ausstellung reist, erhält beim Vorzeigen der Sonder­zug- oder Sonntagsrückfahrkarte an den Ausstellungsschaltern eine verbilligte Eintrittskarte zum Preis von 50 (statt 75) Pfg. Auskunft an den Fahrkartenschaltern.

Beerdigung. Gestern wurde der durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommene 27jährige Karl Maier unter überaus zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen. Den Trauerzug leitet« der Turnverein in, feierlicher Weise in Turnkleidung ein, ihm folgte die Feuerwehr in stattlicher Zahl, Arbeitskollegen, Altersgenossen und -Genossinnen. Am Grabe des Verstorbenen legte Georg Finkbeiner für die Altersgenossen und Rikele Vühler für die Altersgenossinnen

einen Kranz nieder. Weitere Kränze wurden von der Firma May, sowie von den Arbeitskollegen des Verstor­benen niedergelegt. Für die Feuerwehr widmete Feuer­wehradjutant Möbelfabrikant Schaible, für den Turnverein Vorstand Schittler einen Kranz. Schmerzlich bewegt schied man von dem Grabe, dessen Hügel so unerwartet ein junges Leben deckt.

DieWiirttemberger Zeitung", Stuttgarts größtes Mit­tagsblatt, konnte am 7. September ihr 25jähriges Jubiläum begehen. Eine Festausgabe von 76 Seiten Umfang, die auch als typographische und drucktechnische Leistung hoch anzuer­kennen ist, enthält interessante Abhandlungen über die Ent­wicklung Stuttgarts und Württembergs in diesem Viertel­jahrhundert.

Erömbach, 8. September. Die hiesige Kirchengemeinde darf am kommenden Sonntag die Neueinweihung ihrer Kirche feiern. Schon vor dem Krieg war die Er­neuerung der Kirche in ihrem Innern ein dringendes Be­dürfnis; doch konnte sie infolge des Kriegs und der nachfol­genden Inflationszeit nicht durchgeführt werden. Daß nun trotz dieses schweren Jahres die inzwischen immer notwen­diger gewordene Jnnenerneuerung vorgenommen werden konnte, wird doppelt dankbar empfunden. Als wichtigste Veränderung ist das ganz neue Gestühl zu,nennen; sodann wurden die seitlichen Emporen vorne abgeschrägt, wodurch die Kirche etwas Heller geworden ist und die Raumwirkung wesentlich gewonnen hat. Durch die überaus wohlgelungene Zusammenstellung der Farben macht das Innere der Kirche einen sehr freundlichen Eindruck. Am Sonntagmorgen um V--10 Uhr findet ein Festgottesdienst statt, bei dem Herr Prälat v. Dr. Scho eil die Predigt halten wird. Nach­mittags um V-3 Uhr ist ein liturgischer Gottesdienst, in dem ein Sing- und SprechchorWach auf, wach auf, du deutsches Land" zur Aufführung kommt.

Schernbach, 7. September. (Schulhauseinweihung.) Am Montagoormittag versammelte sich die Gemeinde mit den Schul­kindern und Ehrengästen zu einer schlichten Feier vor dem statt­lichen Schulhause, das nun nach einem gründlichen Umbau seiner Bestimmung übergeben werden sollte. Nach einem Danklied der Kinder übergab Baumeister H a u g - A l t e nst e i g dem Anwalt Christian Keppler den Schlüssel, welcher dann in markanten Worten die Festgemeinde begrüßte und einen kurzen Ueberblick gab über all die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, bis das Ziel erreicht war, das man sich gesteckt. Hierauf übergab er die Schule in die Obhut des Lehrers, welcher nun mit den Schü­lern und den Festgästen ins Schullokal einzog. Pfarrer Bin­der- Göttelfingen hielt eine Ansprache, welche mit Gesang und Gebet ihren Abschluß fand. Schulrat Nesch - Freudenstadt über­brachte die Glückwünsche des Gemeinsamen Oberamts in Schul­sachen und der Oberschulbehörde. Außerdem verlas er ein Glück­wunschschreiben von Dekan Haller.

Freudenstadt, 7. September. Gestern feierte Färbermei­ster K. Steurer sen. in körperlicher und geistiger Frische seinen 75. Geburtstag.

Loßburg, 5. September. (Motorrad-Diebstahl.) In letz­ter Zeit wurden hier und in der Umgebung verschiedene M 0 t 0 r r a d d i e b st ä h l e ausgeführt, die aber alle rasch aufgeklärt werden konnten.

Baiersbronn, 8. September. Ein eigenartiges Natur- schau spiel konnte am Mittwochmorgen bei strahlender Sonne beobachtet werden. In der Richtung gegen Mittel­tal stand ein helleuchtender Regenbogen vor dunkler Wolken- und Nebelwand. Trotzdem blieb das Tal ohne Niederschlag und schönster Sonnenschein durchbrach bald die düstere Mauer.

Calw, 7. September. Die Entwicklung des Obstes ist jetzt soweit vorgeschritten, daß sich ein Ueberblick über die Obstaus - sichten im Bezirk ermöglichen läßt. Im allgemeinen steht der heurige Obstertrag weit hinter dem des Vorjahrs zurück, aber so gering ist er nicht, wie vermutet worden war. Vielfach wird die Obsternte einen Elllcksherbst darstellen, da einige Orte eine Fehlernte haben, während andere wieder auf einen immerhin befriedigenden Ertrag hoffen dürfen. Die Waldorte Altburg, Weltenschwann, Liebelsberg, Oberhaugstett, Zwerenberg, Brei­tenberg, Neubulach haben Aussicht auf eine mittlere Ernte, teil­weise geht die Schätzung noch darüber hinaus. Ueberall schlagen aber die Birnen vor; ausgezeichnet stehen die Vratbirnenbäume. In den Eäuorten gibt es weniger Obst; die Orte Stammheim, Eechingen und Deckenpfronn versagen ganz. Dagegen ist der Ertrag in Simmozheim noch recht befriedigend. Aber auch hier sind Birnen überwiegend. In diesem Jahr werden die Birnen nicht zurückgewiesen werden. Die Ernte an Steinobst fällt im all­gemeinen gut aus. Die Zwetschgenbäume stehen zum Teil zum Brechen voll. In den Gemeinden mit vielen Zwetschgen, in Oberhaugstett, Altbulach, Holzbronn und Simmozheim hat die Nachfrage nach Steinobst durch Händler schon stark eingesetzt. Unser Bezirk kann mit dem Obstertrag zufrieden sein, da es eine ganze Zahl von Gemeinden gibt, die ihren Eigenbedarf vollstän­dig decken können.

Grchingev, 7. Sept. (Brand.) Heute nacht ^2 Uhr wurde die Einwohnerschaft durch Feueralarm aus dem Schlafe gerissen. Das Haus des Gottlob Heim, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Bewohner Gottlob Heim und Her­mann Gehring konnten nur notdürftig aus dem brennenden Haus flüchten. Möbel und sämtlicher Zubehör sind verbrannt, auch sind die in der Scheuer befindlichen Garben und das Futter von fremden Eigentümern vernichtet, was um so be- bäuerlicher ist, weil dieselben nicht versichert sind. Die Brand­leider sind zwar versichert, erleiden aber trotzdem einen großen Schoden.

Calmbach, 7. September. (Ein Sägewerk abgebrannt.) Am Mittwoch brannte um die Mittagsstunde das Sägewerk der Firma Franz Barth vollständig nieder. Auf bis jetzt noch nicht geklärte Weise brach im Dachstuhl des Sägewerksgebäudes Feuer aus, das sich bei dem herrschenden Wind sehr rasch auf das ganze Gebäude ausdehnte. Trotzdem die hiesige Feuerwehr und die Motor­spritze aus Neuenbürg sehr rasch auf dem Brandplatz er­schienen waren, brannte das Sägewerk vollständig aus. Die gesamte Einrichtung ist vernichtet. Das Maschinenhaus da­gegen sowie die umliegenden Gebäude und das Holzlager konnten gerettet werden. Der Schaden ist sehr groß, dürfte aber durch Versicherung gedeckt sein.

Liebenzell, 7. September. (Freiwilliger Arbeitsdienst im Monbachtal.) Am 1. Sept. wurde mit den Arbeiten an der Monbachoerbesserung begonnen, die von einem Lager des freiwilligen Arbeitsdienstes ausgeführt werden. Der Auftakt