Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Seilt A
Nr. 209
Aus Stadt und Laad
Altensteig, den 7. September 1932
— Altweibersommer. Ein warmer Wind weht um die Stoppeln. Die Sonne sendet noch einmal heiße Strahlen vom Himmel, aber langsam geht der hochsommerliche Herbstmonat in den Altweibersommer über. Silberne Fäden sind im vergoldeten Abend gespannt. Noch spät im Scheine des untergehenden Tagesgestirns tanzen die Mückenschwärme über dem Wege. Da blühen letzte Blumen, Astern und Dahlien, in allen Farben, draußen schimmern die Köpfe der heilsamen Kamille, der Schafgarbe und des Wegerichs. Im Garten leuchtet das gelbgoldene Rad der Sonnenblume, blühen die Malven. Rosen künden vom Verscheiden, jene vielbesungene „letzte Rose" des Sommers, lieber den vom Grillengesang erfüllten Wiesen flattert noch mancher Schmetterling, gegrüßt von den Vogelzügen, die gegen Süden wandern. Altweibersommer! Zeit voll poetischer Reize, voll Stimmung und heiterer, gedämpfter Freude. Nur ein leise in den Abend gesungenes Lied gleicht diesem Zauber» umschreibt ganz, wie es um das Herz bestellt ist. Die weißen Fäden mahnen zur Einkehr, sie erinnern daran, daß der Herbst naht. Sie sind Vorboten des Abschieds von der Zeit des Blühens und Gedeihens!
— Vom schwäbischen „Drusch". „Drusch" ist kein einheimisches, sondern ein durch den Zeitungsstil importiertes, das heißr „eingeführtes" Wort. Der Schwabe sagt dafür bis ins l7. Jahrhundert „Dresch" oder „Drasch". Letztere Form hat sich mundartlich auf dem Heuberg, im Donautal und in Oberschwaben erhalten. „Drusch", „Dresch" und „Drasch" bedeuten das auf einmal Gedroschene. Die Bauern der Laupheimer Gegend sagen: „s Korn gibt gut im Drasch".
— „Drusch", „Dresch" und „Drasch" kommen von dreschen. Die Jahreszeit des Dreschens ist der „Dreschet". Zum Dreschet braucht der schwäbische Bauer „Dreschflegel" und „Dreschmaschine". Gedroschen wird auf der „Dresch"- oder „Draschtenne". Vom Dreschen und vom Drescher gehen rm Schwabenmund viele Redensarten. „Das Dreschen ist eine Arbeit, man mutz so nah zu ihm hinanstehen". — „Wer dreschen will, findet leicht einen Flegel". — „So lang man drischt, hat man Brot". — „Allein dreschen und allein tanzen ist gleich langweilig". — Angenehm ist: „Selb viert dreschen, selb ander schlafen und allein erben". — „Die Drescher haben Hunger wie ein Drescher". — „Drescher sind Fresser und wenn man ihnen nichts geit, ausrichtige Leut".
— Nun will ich aber aufhören: es könnte sonst sein ich würde von den erbosten Dreschern verdroschen, das heißt vervrüaelt werden.
— Kommt die Entspannung auf dem kaufmännische« Stellenmarkt? Eine leichte Besserung der kaufmännischen Arbeitsmarktlage ist insofern eingetreten, als trotz des Quartalskündigungstermins im August wiederum ein geringer Bewerberzugang zu verzeichnen war. Wie die '-uf- männifche Stellenvermittlung des Deutschnationalen Handlungsgehilfenoerbands mitteilt, ist der Vewerberzugang des Monats August der niedrigste in diesem Jahre. Die Zahl der sich neu meldenden Bewerber hat in allen Bezirken gleichmäßig abgenommen. In Süddeutschland sind wesentliche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt nicht eingetreten. Entlassungen in größerem Umfange waren nicht zu verzeichnen. Verschiedentlich wurden früher ausgesprochene Kündigungen zurückgezogen.
Nagold, 6. September. (Diebstahl.) Aus dem Schaukasten des Photo-Ateliers Seeger im Bahnhofsgebäude wurde durch gewaltsames Aufbrechen ein Photo-Apparat entwendet. — In Jselshausen im „Lamm" versuchte in einem günstigen Augenblick ein Gast einen Griff in die Büffetkasse zu tun, setzte dabei aber die Alarmklingel in Tätigkeit und konnte so überführt werden.
Aichhalden-Oberweiler, 6. September. Das Feuerwehr-Dienstehrenzeichen für 25jährige Dienstzeit in der Feuerwehr haben erhalten: Johann Kirn, Landwirt in Aichhalden. — In Oberweiler: Georg Blaich, Zimmermann; Friedrich Großhirns, Landwirt; Martin Waidelich, Hirschwirt; M a r t i n W u r st e r, Landwirt; Friedrich Wur st er, Jagdaufseher; Jakob Eünthner, Landwirt, und Martin Waidelich, Dienstknecht.
llnterreichenbach, 6. September. Ein „Staatsbürgerlicher Bildungsabend" vereinigte am 1. Sept. Hunderte von Männern und Frauen aus allen Bevölkerungsschichten im „Löwensaal". Die Veranstaltung wurde geleitet von Herrn Bürgermeister Krach. Im Mittelpunkt stand ein Lichtbildervortrag von Dr. M. Beck (von der Reichszentrale für Heimatdienst) über „Deutschland und die Weltmächte". Der Gesangverein „Freundschaft" bereicherte den Abend durch Eesangsvorträge. Die Anwesenden danken dem Redner und den Veranstaltern, Reichszentrale für Heimatdienst, Bürgermeister und dem „Heimatwerk" Arbeitslager llnterreichenbach, durch einmütigen starken Beifall.
Dornstetten, 6. September. Ein die Hauptstraße aufwartsfahrendes Personenauto mußte wägelefahrenden Kindern ausweichen. Im selben Augenblick wollte eine Frau mit ihrem Fuhrwerk einwärts vorbeisahren, lief aber in der Aufregung vom Fuhrwerk weg in die Fahrbahn des Autos hinein. Trotz raschem Bremsen des Fahrers kam sie unter die Räder und erlitt einen rechten llnterschenkel- oruch. Bor allem wieder eine Mahnung, spielende KindervonderStraßefernzuhalten.
Freudenstadt, 6. September. (Ein zweites Arbeitslager.) Das zweite Freuden st ädter Arbeitslager des Freiwilligen Arbeitsdienstes soll am nächsten Montag, den 12. September, morgens um 6 Uhr, eröffnet werden — das erste ist bekanntlich im Frühjahr droben auf dem Kniebis eingerichtet und erst kürzlich auf zwanzig Wochen verlängert worden. Das neue Arbeitslager wird vor allem die Aufgabe haben, die S ch w a rz w a l d s ch a nz e beim «aren,chlößchen umzubauen, wie es für die Jugend- Eprungkonkurrenzen bei der Deutschen Skimeisterschaft 1933
nötig ist, die auf ihr ausgetragen werden. Falls dann die für die Dauer des Lagers angesetzte Zeit ausreicht, soll noch an eine zweite wichtige Aufgabe herangegangen werden: die Ausschlammung des Langenwaldsees und die Verbesserung der dortigen Badegelegenheiten. Träger der Arbeit wird die Kur- bezw. die Stadtverwaltung Freudenstadt sein, Träger des Dienstes wieder das Heimatwerk Stuttgart. Zur Leitung des Lagers ist Regierungsbaumeister Drißler bestellt worden. Zunächst ist in Aussicht genommen, 25 junge Arbeitslose einzustellen; je nachdem kann aber die Zahl bis zur Höchstgrenze von 40 ausgedehnt werden.
Neuenbürg, 6. September. Die Vereinfachungen imStrafprozeß haben auch die Aushebung der erweiterten Schöffengerichte beim Amtsgericht Neuenbürg zur Folge gehabt. Mit dem Inkrafttreten der Notverordnung vom 14. Juni 1932 besteht das Schöffengericht Neuenbürg nur noch als einfaches Gericht aus einem Richter und zwei Schöffen. Die Staatsanwaltschaft kann künftig alle Strafsachen, die ihrer Zuständigkeit unterstehen, von vornherein bei der Strafkammer in Tübingen anhängig machen, sofern ihr dies nach Bedeutung und Umfang der Sache erforderlich scheint. Gegen das Urteil der Strafkammer ist nur noch die Revision zuständig. Das Rechtsmittel der Berufung ist also wesentlich eingedämmt, um Kosten und Zeit zu sparen! Auch die Urteile des Amtsrichters und der Schöffengerichte sind nur noch mit je einem Rechtsmittel, und zwar mit der Berufung oder der Revision, anfechtbar. Das Jugendgericht wurde in feiner Besetzung dahin geändert, daß es bei Vergehen leichterer Art nur noch mit einem Richter — ohne die beiden Laienbeisitzer — besetzt ist.
Wildbad, 6. September. Im Anschluß an die Deutsche Forstversammlung in Stuttgart fanden am 1. und 2. Sept. Lehrwanderungen von 100 deutschen und ausländischen Forstwirten nach Langenbrand statt, um die Erfolge der 28jährigen Wirtschaftsweise von Oberforstmeister Dr. Eber-- Hardt, des Schöpfers des Schirmkeilschlags, kennen zu lernen. Die Bedeutung dieser Wirtschaft beruht darin, daß sie dem Naturvorgehen sich einfügend darauf ausgeht, zweckmäßig und nahezu kostenlos den jungen Wald als Mischwald zu begründen und möglichst hohe Erträge dem Walde abzuringen. An der Hand der vorgezeigtenn Waldbilder vermochte Dr. Eberhardt seine Ansichten den Hörern nahezubringen, und mit Dank schieden die Teilnehmer von ihrem unermüdlichen Führer.
Horb a. N., 6. September. (Besitzwechsel.) Die unlängst erfolgte Stillegung der Kienzle Uhrenfabriken, Werk Horb, hat in der hiesigen Einwohnerschaft großes Aufsehen erregt, lieber hundert Arbeiter sind dadurch verdienstlos geworden. Das Fabrikgebäude hat nun rascher als man glaubte, einen Liebhaber gefunden. Dasselbe ist am Samstag, den 3. September käuflich in den Besitz der F a. A u g u st H a u - eisen, Lebensmittelgroßhandlung, gegründet 1862, Inh. Hans RuhlanÄ, Großkaufmann, übergegangen, und zwar um einen sehr niedrigen Preis.. Die amtliche Bewertung des Gebäudes samt Anlagen ist auf 80 000 Mark festgesetzt. Die Kaufsumme soll noch nicht einmal die Hälfte dieses Betrags ausmachen. Von besonderer Wichtigkeit für den Käu- ! fer ist ein im Kaufvertrag aufgenommener Passus, daß der Verkauf ohne jede Nebenauflage erfolgt.
Horb, 6. September. Am Samstagabend fuhr ein Motorradfahrer von Vierlingen namens Reußbei der Müh- lener Säge in eine Gruppe SA.-Leute, die von Baron Raßler nach Weitenburg eingeladen waren. Bei dem Zusammenstoß wurden mehrere SA.-Leute verletzt. Zwei von ihnen mußten mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen ins Krankenhaus Horb transportiert werden. Der Mo torradfahrer, der ohne Licht und Führerschein fuhr und I augenscheinlich auch unter Alkohol stand, wurde festgehalten und durch den herbeigekommenen Landjäger verhaftet.
Rottenburg, 6. September. (Einstellung einer Autolinie.) Die Deutsche Reichspost wird den Betrieb der Kraftpostlinie Rottenburg — Remmingsheim — Seebronn — Hailfingen — Bondorf wegen mangelndre Benützung mit dem Ablauf des Sommerfahrplans, d. h. vom 2. Oktober 1932 an ein stellen.
Unterjesingen, 6. September. (Gründung einer Molkerei-Genossenschaft.) Eine auf vergangenen Samstagabend in den Rathaussaal einberufene Versammlung der hiesigen Milcherzeuger beschloß mit großer Mehrheit die Gründung einer Milchverwertungs-Genossenjchaft m. b. H.
Reichenbach OA. Göppingen, 6. Sept. (ImStreitge- schossen.) Zwischen den Familien Vrändle und Schloz gab es schon öfters Streitigkeiten. Dabei gab der im Ruhestand lebende frühere Notariatsassistent Brändle aus dem Vllhnenfenster heraus einen Schreckschuß mit seiner Pistole ! Unmittelbar darauf wurden die Fensterläden der zu ebener Erde gelegenen Wohnküche des Vrändle aufgerissen ad durch das Fenster mehrere Schüsse in die Wohnung abgegeben. Dabei erhielt der gerade die Treppe herunterkommende Brändle einen Bauchschuß und brach bewußtlos zusammen Die der Tat verdächtigen Karl und Christian Schloz sind festgenommen worden.
Böblingen, 6. Sept. (Vom L u f tf a h r t m u > e u ni.)
Am vergangenen Sonntag konnte das Deutsche Luftsahrt- museum seinen diesjährigen 10 000. Besucher zählen. Die glückliche Gewinnerin eines Freiflugs Böblingen-Karlsruhe war eine junge Dame aus Stuttgart-Berg. Nach wie vor erhält jeder weitere 500. Besucher des Museums einen Freiflug auf einer Spoetv,
Mm, 6. Sept. (Wieder« in Opserder Donau.) Seit einigen Tagen wird ein 55 Jahre alter Händler vermißt. Am 4. September wurden in der Nähe des Steinhäule dessen Kleider gefunden und später bei Tailfingen der Leichnam geländet.
Westerstetten OA. lllm, 6. Sept. (Unfall.) Ein älterer Mann von Dornstadt, der den Nachtzug verfehlte, stürzte die Böschung hinunter und wurde anderntags auf den Wiesen aufgefunden. Der Bedauernswerte wird aber wohl nicht k mehr aufkommen, da eine Lungenentzündung hinzugetreten ist. !
Hohenafperg OA. Ludwigsburg, 6. Sept. (Hungerstreik.) Wie die Südd. Arbeiterzeitung mitteilt, sind die kommunistischen politischen Gefangenen auf Hohenafperg heute früh in den Hungerstreik getreten. Der Hungerstreik wird nach dem Blatt als Protest gegen die zur Anwendung kommende Haftverschärfung durchgeführt Lorch i. R., 6. Sept. (Freiwilliger Arbeitsdienst für Mädchen.) Die Evangelifche Bauernschule auf dem Kloster Lorch hat für die Zeit von Juni bis Oktober einen Freiwilligen Arbeitsdienst für Mädchen ausgenommen, dessen Träger die Evangelische Gesellschaft in Stuttgart ist. Dreißig arbeitslose Mädchen aus verschiedenen Berufen werden in diesem Arbeitsdienst mit Näharbeiten für Anstalten der Inneren Mission beschäftigt und werden zugleich in alle Zweige des Haushaltswesens eingeführt.
Aus Baden
Pforzheim, 6. September. Zwei junge Leute aus Dillstein, die mit einem Kraftrad die Huchenfelder Straße Herabgefahre« kamen, stürzten infolge übermäßigen Alkoholgenusses. Der Fahrer verlor von Huchenfeld her schon in der ersten Straßenbiegung die Herrschaft über seine Maschine und raste in voller Geschwindigkeit die Böschung hinauf. Dort riß er einen Pfahl mit einer Warnungstafel aus der Erde, schleifte diesen zwei Meter mit und stürzte dann mit feiner Maschine und dem Beifahrer anderthalb Meter tiefer in den Straßengraben. Ein in dreißig Meter Entfernung nachfolgender Kraftwagen leistete den beiden Verunglückten die erste Hilfe. Während sich der Lenker des Kraftrads nur an der rechten Hand das Gelenk ausgekugelt hatte, fand maa seinen Mitfahrer erst nach langem Suchen einige Meter entfernt bewußtlos am Boden liegend auf. Die beiden Verunglückten waren derart betrunken, daß sie nach dem Unfall nicht recht wußten, was mit ihnen geschehen war und sogar eine drohen« Haltung gegen die Hilfeleistenden einnahmen.
Pforzheim, 6. September I8SS. In der Nähe von Dietersheim ertrank beim Baden im Rhein der 28jährige Lehrer Fritz Fleig aus St. Georgen, der seit dem Herbst l928 an der Brötzinger Volksschule angestellt war. Fleig weilte in seinen Ferien einige Zeit zu Besuch bei einem Berufsgenossen in Holzhausen im Amtsbezirk Kehl.
Pforzheim, 6. September. Ein unerfreulicher Austritt, der aber den Zuschauern zum Teil viel Spaß bereitete, spielte sich gestern beim Pferdemarkt auf dem Kappelhofplatz ab. Dort fiel es der Süjährigen Frau Sophie Notstadt, die sich vorher Mut angetrunken hatte, ein, sich auf eines der Pferde zu setze«, um ihre Reitkünste vorzuführen. Um dem Pferd das nötige Verständnis für diesen Spaß beizubringen, zog dann einer der Zigeuner, die sich auf dem Pferdemarkt einzufinden pflegen, dem Tier eines mit der Peitsche über. Es ging darauf vorne hoch und lud seine Last recht unsanft ab.
Villingen, 6. September. (Fingierter Ueberfall.) Bei dem berichteten Raub überfall auf einen Kassenboten gelang es der Polizei schnell, Aufklärung zu schaffen. Der Kassenbote hatte sich die Verletzungen selb st beigebracht und de« Geldbetrag in einer Blechbüchse vergraben.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Mutter und vier Kinder verbrannt. In der Nähe vo»
Otensberg (Norwegen) brannte ein kleines Haus ab. Eine Frau mit ihren vier Kindern im Alter von 1—12 Jahren kamen in den Flammen um.
Tragischer Tod zweier Menschen. Beim Baden im Vot- kenbacher Weiher (Hunsrück) wagte sich die 19 Jahre alte Maria Bender zu weit in den offenen Weiher, der an feiner tiefsten Stelle etwa 10 Meter tief ist, hinaus und verschwand in den Fluten Der gleichaltrige Sohn des Bürgermeisters Grün wollte das Mädchen retten und sprang in voller Kleidung nach. Die Ertrinkende umklammerte den Retter jedoch und zog ihn mit in die Tiefe. Beide fanden den Tod.
Großer Traubendiebstahl. In Edesheim wurden einem Winzer auf Edenkobener Gemarkung zirka 3 Zentner Ma- lenga-Trauben gestohlen. Von den Trauben wurden die schönsten geschnitten. Von den Dieben fehlt jede Spur.
Kraftwagenunglück bei Hühnerfeld (Saar). Ein Kraftwagen mit drei Insassen geriet in der Nähe von Neunkirchen infolge Reifenschadens ins Schleudern und stürzte um, wobei er die Fahrtteilnehmer unter sich begrub. Einer von ihnen war sofort tot. Der Führer erlitt schwere Kopfverletzungen, während der dritte Insasse einen Oberschenkelbruch davontrug.
Verkehrsunfall — Drei Tote. Ein Reisender einer Leipziger Firma fuhr mit seinem Kraftwagen einen Wirtschaftsgehilfen aus Brand-Erbisdorf, der einen mit zwei Kindern besetzten Kinderwagen vor sich herschob, von hinten an. Der Wirtschaftsgehilfe wurde mit den beiden Kindern die Böschung hinab in den Straßengraben geschleudert. Dabei erlitt er und ein zweijähriges Kind zwei schwere Verletzungen, daß der Tod sofort eintrat. Das andere Kind ist auf dem Transport zum Krankenhaus gestorben
Explosion eines Sprengkörpers. Frankfurter Pfadfinder hatten am Sonntag einen Ausflug nach dem Walde bei Kelsterbach unternommen, um dort ein Lager aufzuschlagen und ein Lagerfeuer zu entzünden. Bei dem Herrichten des Lagers fand man eine Anzahl Sprengkörper, die offenbar aus der Besatzungszeit herrührten. Unvorsichtigerweise versuchten nun einige der jungen Leute, die Sprengkörper zur Explosion zu bringen, indem sie sie in das Feuer warfen. Hierbei explodierte einer der Sprengkörper und ein Splitter traf den 17jährigen Schreiner Stiffle aus Frankfurt ins Herz. Der Tod des iunaen Mannes trat auf der Stelle ein.
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Zuchthausurteil gegen einen Reichsbahnassistenten
Altona, 6. Sept. Das Altonaer Gericht verurteilte Len Reichsbahnassistenten Ferdinand Walter zu einer Zuchthausstrafe von eurem Jahr einem Monat sowie zu einer Geldstrafe von i>RAk. Walter, der bei der Güterabfertigung des Bahnhofs Eidelstedt tätig gewesen war, hatte dort im Jahre 1931 und Anfang 1932 der Sendungen eines Margarinewerkes höhere Frachtbeträge 'ingezogen, als nach dem ELterbeförderungstarif zu zahlen waren. Die über den Tarif hinausgehenden Beträge - 321.80 RM. — hat er für sich verbraucht.