Nr. 196

der Besichtigung Milderte Korvettenkavitän Bote die Schwierig­keiten. die sich einer raschen Bergung entgegensetzten. Es wurde mitgeteilr datz d^r als unbekannt geborgene Tote inzwischen identenfiziert werden konnte. Es handelt sich um den Kieler Seeoitiziersanwärter Helmutb Pfeffer. Das Betreten des Wracks war nicht gestattet, doch konnte man sich auch so überzeugen, wel­che Verwüstungen die Wassermassen auf dem Schiff angerichtet haben.

Preußischer Erlaß gegen Nachtdarstellnngen

Berlin, 22. Aug. Zur Frage der Wahrung des öffentlichen An­standes in Theatern, Varietes und Gaststätten hat der Bevoll­mächtigte des Reichskommissars Dr. Bracht einen Runderlah an alle Polizeibehörden unter dem 29. August ergeben lassen, der u. «. besag!, es sei darauf zu achten, datz bei Vorführungen in Theatern. Varietes, Gaststätten und dergleichen künstlerische Ziele nicht auf Kosten der durch die öffentliche Sittlichkeit gebo­tenen Zurückhaltung und bei der Entblößung menschlicher Körper verwirklicht werden. Zu verbieten find daher vor allem sämtliche Nacktdarstellungen. Verboten ist, nur mit einem Badeanzug be­kleidet, öffentliche Gaststätten zu betreten, es sei denn, daß di« Gaststätten nur vom Badestrand oder den Badeeinrichtungen au» zugänglich sind. Verboten ist damit der Aufenthalt von nur mit Badeanzügen bekleideten Personen, insbesondere bei sogenann­ten Schönheitskonkurrenzen oder bei Tanzveranstaltungen.

Mwelterschaben

Stettin, 22. Aug. Bei einem Gewitter, das über Stettin niederging, wurde ein zwölfjähriger Schüler vom Blitz getötet. Seine Mutter mußte mit schweren Verletzungen ins Kranken­haus geschafft werden.

Sensburg (Ostpreußen). 22. Aug. Zn einem plötzlich aufkom- menden Eewittersturm kenterte am Sonntag auf einem See bei Sensburg ein mit einem Segel versehenes Boot. Von den vier Insassen konnte sich nur einer retten.

London, 22. Aug Der Gewittersturm, der am Samstag gegen Mitternacht über England wütete, hat erheblichen Schaden an­gerichtet. Zahlreiche Häuser wurden vom Blitz getroffen. In der Nähe der Isle os Wight ist ein französisches Schiff unter- gegangen. Der Kapitän und zwei Mitglieder der vierköpfigen Mannschaft sind ertrunken, die beiden übrigen wurden von «einer Pacht gerettet. Bei Clayton-on Sea kenterte ein Motor» Boot, wobei einer der Insassen ertrank, die übrigen fünf konn­ten gerettet werden.

Neues vom Lage

Anschluß an die Deutschnationalen

Berlin» 22. Aug. Die beiden auf der Liste des Wiirttem- bergischen Weingärtner- und Bauernbundes gewählten Reichstagsabgeordneten und der auf der Landbundliste ge­wählte Abgeordnete Habicht haben die Absicht, sich der deutschnationalen Reichstagssraktion anzuschließen» so daß diese auf 40 Sitze kommen.

88. Deutscher Genossenschaftstag in Dortmund

Dortmund, 22. Aug. Die Hauptversammlung des 68. Deutschen Eenossenschaftstages wurde hier Montag vormit­tag in Anwesenheit zahlreicher Vertreter von Reichs- und Staatsbehörden, sowie des Reichsbankpräsidenten Dr. Lu­ther und des Präsidenten der Preußenkasse, Dr. Helfferich, eröffnet. Der stellvertretende Anwalt des Deutschen Genos­senschaftsverbandes, Rechtsanwalt Dr. Lang, erstattete ei­tlen eingehenden Bericht.

Die Reichstagsfraktionen tagen

Berlin, 22. Aug. Wie das Nachrichtenbüro des VdZ. er­fährt, sind die Reichstagsfraktionen des Zentrums und der Deutschnationalen Volkspartei zu ihren ersten Sitzungen auf Montag, den 29. August, einberufen worden. Die na­tionalsozialistische Reichstagsfraktion wird sich am 30. Au- gust vor der Eröffnungssitzung des Reichstages versammeln.

Handgranatenanschläge in Ostpreußen

Allenstein. 22. Aug. Gegen ein Lokal in Erotz-Kleeberg wurden in der vergangenen Nacht von unbekannten Tätern zwei Handgranaten geworfen. Hinter dem Eingangstor wurden in einer Kiste fünf weitere Handgranaten gefun­den. ,Auch bei anderen Einwohnern des Dorfes fand man Handgranaten an Türdrückerangehängt. Insgesamt wurden 18 Handgranaten festgestellt, die aber sämtlich nicht explo- viert sind.

Vorführung von Raketenflugzeugen

Osnabrück. 22. Aug. Auf der Ackerheide fand in Anwesenheit der Behörden und vor etwa -1090 Zuschauern der erste Raketen­flugtag Deutschlands statt. Der bekannte Osnabrücker Ingenieur Tilling führte seine patentierten Raketenflugzeugmodelle vor. Tilling legte dar, daß der Hauptpunkt seiner Erfindung darin bestehe, bei langsam steigender Beschleunigung und bei Aus­lösen der Flügel im Gipfelpunkt des Fluges, den Raketenslug für Menschen möglich zu machen. Er führte sechs Modelle vor. Ne eine Höhe von etwa 1500 Meter erreichten. Leider litt di« Vorführung unter der steigenden Hitze. Die Vorführungen fan­den lebhaften Beifall.

Kesselexplosion in Mannheim Zwei Tote

Mannheim, 22. Aug. Bei der Abnahme eine» reparierten Kes­sels flog Montag nachmittag auf deM Gelände einer Mannhei­mer Margarinefabrik der frisch aufgefchweißte Deckel des Kes­sels in die Luft. Ein Vorarbeiter und ein Lehrling wurden töd­lich verletzt.

Eroßfener in Jnnichen in Tirol

Innsbruck, 22. Aug. In einem Gasthaus in Jnnichen in Südti- rsl, am Ausgang des Sexten-Tales, brach am Samstag ein Eroß- feuer aus, das auf drei benachbarte Gasthöfe und die alte histo­rische Pfarrkirche Übergriff. Die drei Easthöfe konnten gerettet werden, die Pfarrkirche jedoch und das Haus, in dem der Brand ausbrach, find ein Opfer der Flammen geworden.

Verurteilungen durch das Jnsterbnrger Sondergericht

Insterburg, 22. Aug. Das Insterburger Sondergericht verur- teilte 2 Nationalsozialisten, die an einer Schießerei zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in der Nacht »um Wahl- -Zonntag teilgenommen batten, »u 17 und S Monaten Gefängni».

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Aus Stabt und Land

Altensteig, Len 23. August 1932.

Der Springbrunnen auf dem unteren Marktplatz, der durch seinen Blumenschmuck eine Zierde desselben ist, übt auch Heuer wieder eine Anziehungskraft dadurch aus, daß Luz zumBad" in das Bassin des Springbrunnens wieder eine große Zahl Bachforellen einsetzte. Auch ein pracht­voller Aal ist in der Gesellschaft der munteren Fische, die besonders von Kurgästen immer gerne besichtigt werden.

Hundstag-Ende. Hundstag-Ende ist kalendermäßig heute am 23. August. Die Hundstage haben Heuer wenig­stens in ihrer zweiten Hälfte ihrem Namen alle Ehre ge­macht. Nach den starken Regenfällen um Juli-End und in der ersten Augustwoche heiterte sich der Himmel auf, wol­kenlose Bläue strahlte und unter einerHundshitz" führte der Bauer den goldenen Earbensegen ein. Gläubiges Volks­gemüt hat das Sprüchlein gefügt:Hundstag im Sonnen­schein führt Korn und Haber ein; Hundshitz und Sommerre­gen ist ein rechter Brotsegen". Nach altem Bericht soll der 23. August die Witterung im Herbst Voraussagen. Der Mor­gen bedeutet dabei das erste, der Mittag das zweite, der Abend das dritte Drittel der kommenden Jahreszeit.

Freudenstadt, 22. August. (Verkehrsunfall.) Gestern vormittag erlitt bei der Haltestelle Eisenwerk Friedrichstal ein Motorradfahrer einen Unfall durch Zusammen­stoß mit einem Personenkraftwagen. Der Motorradfahrer wurde erheblich verletzt.

Rötenbach, 22. August. In hiesiger Gemeinde, deren berufene Vertreter den Haushalt für 1932 nicht ent­fernt auszugleichen wußten, mußte auf Grund der 3. Württ. Notverordnung das Oberamt den Voranschlag durch Verfü­gung von Aufsichts wegen ins Gleichgewicht bringen. Der ungedeckte Abmangel mit ursprünglich über 8000 Mark und nach erneuter Beratung im Eemeinderat immer noch 3800 Mark wurde beseitigt durch Anordnung der Erhebung einer Nachumlage für 1931 und einer erhöhten Umlage für 1932, durch gleichfalls kräftige Erhöhung des Wasserzinses, sowie durch einige kleinere Maßnahmen.

Neuenbürg, 22. August. (Tödlicher Unfall?) Ein schweres Unglück, das noch völlig ungeklärt ist, ereig­nete sich in der Nacht zum Sonntag beim hiesigen Stadr- ausgang. Der 27 Jahre alte verheiratete Holzvermesser Otto Schray aus Höfen, Vater von zwei Kindern, fuhr gegen 1 Uhr mit seinem Kraftrad heim nach Höfen. Beim hiesigen Friedhof erlitt er einen tödlichen Un­fall. Leute, die von der Klubhauseinweihung des hiesi­gen Fußballvereins heimkehrten, fanden Schray voll­ständig verblutet im Straßengraben der in der Fahrtrichtung linken Straßenseite auf. Ob dietiefe Halswunde, die die linke Halsschlagader durchriß, vom Anprall an einen entgegenkommenden Kraftwagen oder sonstwie entstand, ist noch ungeklärt. Weder das fast unbe­schädigte Kraftrad noch die Straße selbst zeigen Spuren eines gewaltsamen Zusammenstoßes oder eines Sturzes in der Linksbiegung, die Schray anscheinend geschnitten hat.

Neuenbürg, 22. August. (Zwei Alte.) Adolf Lust- n a u e r, ein Repräsentant des alten Neuenbllrger Ee- schäftslebens, darf heute in körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag begehen. Aus einer Seifensieders­familie stammend hat der Jubilar sein Geschäft im elter­lichen Anwesen (jetzt Eigentum von Dentist Klausel) be­trieben. Im Jahre 1902 erwarb er das HotelOchsen Alte Post" und betrieb dort seinen ausgedehnten Groß- und Kleinhandel. Frau Marie Neuhäuser, Witwe des Postboten Neuhäuser, feierte am letzten Samstag ihren 84. Geburtstag. Die hochbetagte Frau erfreut sich noch sel­tener Rüstigkeit.

Schwenningen a. N., 22. August. (Brauereiauto ver­unglückt.) Ein Bierauto der Schwenninger Vären- brauerei geriet auf der Landstraße Singen-Hilzingen beim Twielfeld in die aufsteigende Straßenböschung und stürzte um. Das Auto wurde im Vorderteil schwer beschädigt. Ein Glück war es, daß die Ladung leer war; die Fässer wurden in weitem Umfang herumgeschleudert und einige hundert Bierflaschen zertrümmert. Die Mitfahrer kamen, abge­sehen von einigen Hautschürfungen, mit dem Schrecken da­von. Das Auto mußte durch eine Singener Autofirma ab­geführt werden.

Reutlingen, 22. August. (Eine neue Höhle beim Lich­tenstein.) Schon seit längerer Zeit ist es Eingeweihten be­kannt, daß auf dem Eichberg auf der Markung U n - dingen sich Felsschächte von beträchtlicher Tiefe befinden. Versuche, diese Schächte zu durchklettern, sind bis jetzt miß­glückt. Erst jetzt gelang es fünf wagemutigen und geübten Kletterern aus Reutlingen mit Strickleitern den Haupt­schacht zu erforschen. Der Abstieg in die Tiefe war keines­wegs ungefährlich und mit großen Schwierigkeiten verbun­den. Es war zunächst ein etwa 38 Meter tiefer Schacht zum Durchdringen, der in eine Haupthalle führt, die eine Länge von 13 Meter und eine Breite von 8 Meter aufweist. Nördlich befindet sich ein Gang von 5 Meter, der in einen 7 Meter langen, 8 Meter hohen und 8 Meter breiten Raum ausmündet. Weiter zweigen sich von hier verschiedene Gänge ab, die ebenfalls von ansehnlichem Ausmaß sind. Die neue Höhle ist auch in geologischer Hinsicht sehr interessant und ist-entstanden durch die kalklösende Wirkung fließenden Wassers schon vor Jahrhunderttausenden.

Hechingen, 22. August. (Vorsicht bei Wespenstichen.) Beim Eetreidemähen wurde ein Landwirt aus Than­heim von zwei Wespen in den Kopf gestochen. Rach einiger Zeit brach er an den Folgen der Stiche bewußt­los zusammen. Nur dem schnellen Eingreifen des Arztes ist die Erhaltung seines Lebens zu verdanken. Der Betrof­fene liegt jedoch noch schwer krank darnieder.

Stuttgart» 22. Aug. (DurchStarkstromgetötet.) Im Schalterhaus des Elektrizitätswerks Münster kam am Samstag nachmittag ein 82 Jahre alter Obermeister bei Reinigungsarbeiten mit der Starkstromleitung in Berüh­rung. Er wurde sofort getötet.

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Schwerer Straßenbahn-Zusammenstoß. Montag vormittag kurz vor 11 Uhr stieß an der Kreuzung Rotebühl- und Silberburgstraße ein Straßenbahnzug der Linie 2 mit einem Wagen der Linie 3 zusammen. Der Zu­sammenstoß war so heftig, datz der Wagen der Linie 3 au» dem Gleis gehoben wurde und aus den Bürgersteig hinauf­fuhr. Dabei wurde noch der Laden eines Friseurs teilweis« beschädigt. Das Ueberfallkomandmo mußte ausrücken und den Platz in weitem Umkreis absperren, damit die Feuer­wehr den Straßenbahnwagen wieder in das Gleis heben konnte. Personen kamen bei dem Zusammenstoß nicht zu Schaden, dagegen ist der angerichtete Sachschaden erheblich.

Kometenbeobachtung. Das Planetarium teilt mit: Der vor wenigen Tagen von den Astronomen Peltier und Whipple aufgefundene neue Komet konnte gestern zum erstenmal aus der Stuttgarter Volkssternwarte auf der llhlandshöhe gefunden werden. Er steht in dem schwachen Sternbild Giraffe und bewegt sich rasch nordwärts. Es ist ein deutlich hervortretender Kopf und ein kurzer, bis jetzt nur ganz schwach angedeuteter Schweifansatz zu erkennen.

Baihingen a. d. F.» 22. Aug. (Verunglückt.) Der 24 Jahre alte Beifahrer eines Lastkraftwagenzuges stürzte bet der Fahrt nach Kaltental durch Ausgleiten vom Führersitz des Anhängers, geriet unter die Räder des Anhängewagen» und zog sich eine schwere Beinverletzung zu, die seine sofor­tige lleberführung ins Marienhospital nach Stuttgart not­wendig machte.

Pfaffenhofen OA. Brackenheim, 22. Aug. (Vergebli­che Wahlanfechtung.) Die Gültigkeit der Ortsvorste­herwahl in Pfaffenhofen am 17. Juli 1932, bei der der seit­herige Amtsoerweser Klenk die meisten Stimmen erhalte» hatte, war angefochten worden. Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung hat die Einspra­che abgewiesen und die Wahl für gültig erklärt.

Duttenberg OA Neckarsulm, 22. Aug. (Vom Ertrin­ken aere^' ' Beim Baden am Jagstwebi- aeriet ein Knabe in eine große Vertiefung. Sein Vater, der ungefähr 100 Meter weg auf der Wiese arbeitete, eilte hinzu, sich noch zwei Hände nach oben sich heben, sprang ins Wasser hinein, und zog zu seiner größten Verwunderung seinen ei­genen Buben heraus.

Heilbronn» 22. Aug. (S e l b s ta nz e i g «.) Ein Nota­riatspraktikant, der bei einem hiesigen Notar beschäftigt war, hat gegen sich selbst bei der Kriminalpolizei Anzeige erstattet dahingehend, er habe Rechnungen für Notariatsge­bühren höhere Beträge als vorgeschrieben angesetzt und dir mehr berechneten Gelder an sich genommen und für sich verbraucht und die Quittungen gefälscht. Die polizeiliche Un­tersuchung hat die Richtigkeit der Anzeige festgestellt.

Talheim OA. Heilbronn, 22. Aug. (Schwer verun­glückt.) In der Nähe vomRauhen Stich" fuhr ein Mo­torradfahrer auf ein Lastauto. Der Motorradfahrer wurde die ziemlich hohe Böschung hinuntergeworfen und sehr schwer verletzt.

Göppingen, 22. Aug. (Flugtagam2 8. August.) De« bereits für Juli d. I. in Aussicht genommen gewesene Flug« tag findet nunmehr am Sonntag, den 28. August auf de» Gelände des Flugplatzes der Eöppinger Omnibusgesellschaft auf der großen Viehweide statt. Neben einer Reihe von Flugzeugstaffeln, sowie eines Hochleistungssegelflugzeuge« von der Rhön, wird auch das LuftschiffGraf Zeppelin", das an diesem Tage eine Fahrt nach Frankfurt (Main) aus­führt, auf seinem Rückflug den Göppinger Flugplatz an­steuern und eine Landung vornehmen.

Göppingen, 22. Aug. (Ertrunken.) Am Sonntag nach- mittag machte der 22jährige Friedrich Spindler aus Ho­henstaufen mit mehreren Göppinger Kameraden einen Rad­ausslug nach Welzheim. Dabei wurde im Ebnisee gebadet und der See durchschwommen. Unterwegs wurde das Fehle« des jungen Spindler bemerkt. Er ist im Ebnisee ertrunken. Seine Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden.

Treffelhausen OA. Geislingen, 22. Aug. (Brand.) Am Samstag abend, während die Bewohner zum größten Teil mit Einführen der Ernte beschäftigt waren, brach in dem Anwesen des Landwirts Patriz Fischer Feuer aus, das sehr rasch um sich griff und dem der ganze Dachstock, sowie die Scheune zum Opfer fielen. Die Vrandursache soll aus zün­delnde Kinder zurückzuführen sein.

Gingen OA. Geislingen, 22. Aug. (Ortsvorsteher­wahl.) Bei der Ortsvorsteherwahl haben von 1268 Wahl­berechtigten 1160 abgestimmt. Die Wahl gestaltete sich zu einer Vertrauenskundgebung für den bisherigen Bürger­meister Schund, denn er wurde mit 776 Stimmen wiederge­wählt, während sein Gegenkandidat, Verwaltungspraktikant Ernst, 376 Stimmen erhielt.

Dünsbach OA. Gerabronn, 22. Aug. (Vesitzwechs el.) Die auf hiesiger Gemarkung gelegenen Waldungen des Für- sten Albrecht zu Hohenlohe-Jagstberg wurden von der Frei­herr von Crailsheimschen Verwaltung durch Freiherr Kurt' von Crailsheim, wohnhaft auf Schloß Hornberg, käuflich erworben.

Rechberg-Hinterweiler OA. Gmünd, 22. Aug. (Drama im Brunnenschacht.) Der Obermonteur Schock war bei Bäcker Zeller in einem 19 Meter tiefen Brunnenschacht mit der Instandsetzung einer Pumpanlage beschäftigt. In diesem Schacht wurden vorher giftige Gase festgestellt und durch glühende Kohlen zu beseitigen versucht. Schock wurde angeseilt und von einigen Männern oben am Schacht be­wacht. Kurz bevor die Arbeit beendigt war, wurde Schock durch die Gase bewußtlos. Dies bemerkten die Wachthaben­den sofort und wollten Schock Hochziehen, aber es brach das Seil und Schock wäre ins Wasser gestürzt, wenn er nicht in den Steigbügeln hängen geblieben wäre. Bäcker Zeller stieg selbst in den Schacht um Schock zu retten. Als aber Zeller unten im Schacht angelangt war und Schock auch mit einem starken Tennenseil anseilte, erhielt auch Zeller Gasvergif­tung und er mußte hochgezogen werden. Nun wurde mit der Bergung von Schock begonnen. Es stellte sich aber heraus, daß trotz kräftigem Ziehen Schock nicht hochgezogen werden