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KNA-rrner 195 I

Altrnsteig, Montag den 82. Angust 1938

86. Aahvgong

Sa- WirtschaMwsramm finanziell sickeraestelll

Berlin, 21. Aug. Die Verhandlungen der Reichsregierung «tt dem Reichsbankpräsidenten Dr. Luther haben, wie nun­mehr von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, zu einer voll­ständigen Einigung geführt. Damit ist das Arbeitsbeschaf- Pmgsprogramm der Reichsregierung finanziell sichergestellt und es wird sich in den nächsten Tagen darum handeln, die «inzelnen Maßnahmen innerhalb des Kabinetts endgültig festzulegen.

Irgendwelche Mitteilungen hierüber find aber nicht mehr p» erwarten. Reichskanzler von Papen will vielmehr eine erste umfassende Darstellung am 28. August selber geben und zwar in einer Rede, die er in Münster vor den westfälischen Bauernvereinen hält. Damit ist die Veröffentlichung des Wirtschaftsplanes der Reichsregierung unmittelbar an den ersten Sitzungstag des neuen Reichstages, der am 30. Au­gust um 15 Uhr eröffnet werden soll, herangelegt worden, wohl in der Absicht, die ohnehin vorhandenen politischen Schwierigkeiten der kommenden Woche nicht noch durch Er­örterungen von Einzelheiten des Wirtschaftsprogramms zu vergrößern.

Sitzung der ZraklionsMrrr im Reichstag

Berlin, 21. Aus. Im Reichstag fand am Samstag unter dem Vorsitz des Präsidenten Löbe eine Sitzung der Fraktionsfiibrer statt, in der die Plätzeverteilung vorgenommen und die Vorbe­reitungen für die ersten Sitzungen getroffen wurden. Wer beim Zusammentrit des Reichstages die Verhandlungen leiten wird, steht noch nicht fest.

Die vom Büro des Reichs.tags vorgeschlagene Platzverteilung wurde genehmigt. Im Plenarsaal sind die bisher noch bestehen­den Pulte der Abgeordneten beseitigt worden, nur die in der ersten Reihe dem Redner zunächstsitzenden Fraktionsfiibrer behal­ten noch Pultkästen. Dadurch sind 28 Plätze gewonnen worden. Die außerdem noch fehlenden drei Plätze wurden an den Wän­den des Saales neu geschahen. Die ganze rechte Seite bis in den dritten Sektor hinein nehmen künftig die Nationalsozialisten ein. Sie haben fünf Plätze in der vordersten Reihe. Schmale Sek­toren haben daneben die Deutschnarionalen und die Bayerische Volkspartei, die je einen Vorderplatz bekommen. Ziemlich weit nach links gerückt ist das Zentrum mit zwei Vorderplätzen. Dann folgen die Sozialdemokraten mit drei und auf der linken Seite die Kommunisten mit zwei Sitzen in der vordersten Reihe. Die kleineren Parteien find diesmal in dem mittelsten Sektor zwi­schen Bayerische Volksvartei und Deutschnationale gerückt. Die Deutschnationalen haben auch noch Plätze im mittelsten Sektor bekommen. Die Staatspartei hat ihre vier Plätze hinter den Sozialdemokraten. Der Saal ist nunmehr voll ausgenutzt. Die Schäftung weiterer Plätze für eine noch stärkere Abgeordneten- »abl scheint so gut wie unmöglich.

Reichskanzler von Papen hat den Wunsch, unmittelbar nach der Wahl des Präsidiums des Reichstages mit dem neuen Ael - tenstenrat über die weitere parlamentarische Arbeit zu be­raten. Man nimmt deshalb in parlamentarischen Kreisen an, dab nach den beiden ersten formellen Sitzungen des Reichstages »ine mindestens mehrtägige Pause eintritt, während der der Kanzler mit den Parteien die weitere Arbeit vorbereiten kann.

Sie Bergung der Toten derNiobe"

Kiel, 21. Ans. Am Samstag, den 20. August, vormittags Mr, ist es nach vielen Bemühungen gelungen, mit dem gesun­kenen SchulschiffNiobe" die ersten Toten zu bergen.

Als der erste Tote, der Offiziersanwärter Grüner, aus dem Innern derNiobe" durch einen Tuacher ans Tageslicht gebracht wurde, senkten sich auf allen Bergungsschiffen die Flaggen auf Halbmast. Die Taucher mußten dann im Zeichen der Halbmast­flaggen die Endarbeiten während der Bergungsaktion der Niobe" durchführen. Pumprobre mußten festgelegt werden, wo­durch mit starkem Druck das Wasser aus dem Wrack gezogen wurde. Bald nachdem der erste Tote den Schiffssarg verlassen hatte, brachten es die Taucher fertig, immer mehr und mehr der jungen Opfer der Katastrophe von Fehmarn an die Wasserober­fläche zu bringen. Auf Deck ist ein Segeltuch aursebreitet, in das die Leichen sofort eingewickelt und eingenäht werden, um dann nach Kiel überführt zu werden.

Die Wasserpolizei mußte in weitem Umkrei» Absverrun- g«n vornehmen, damit nicht di« darrende Mens« allzusehr di« Bergunssarbeaten durch ihre Anwesenheit störten. Flugzeuge, die schwarze Wimpel an ihren Tragflächen führten, umkreisten wäb- der traurigen Arbeit die Bersungsstätte, und bald darauf

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Die KoalilionsveHandlimgen in Preußen

Berlin, 21. Aug. Von großer Bedeutung für die Klärung der innenpolitischen Lage ist die Entwicklung der Regie­rungsbildung in Preußen. Bekanntlich hat Landtagspräsi- vent Kerrl nach seiner Rückkehr aus München, wo er an einer nationalsozialistischen Führertagung teilnahm, den Landtag auf Donnerstag, den 1. September, 13 Uhr, einbe- rnsen. Die Neuwahl des Ministerpräsidenten steht vorläufig nicht auf der Tagesordnung, sondern lediglich die Mittei­lung des Reichskanzlers über seine Bestellung zum preußi­schen Reichskommifsar sowie über den Wechsel in der Lei­tung der preußischen Ministerien. Hiermit verbunden sind die zahlreichen Anträge der Parteien zur politischen Lage, zu den Terrorakten, zu den Notverordnungen usw. Die Aus­sprache ist einstweilen aufzweiTage bemessen. Der Ael- testenrat wird erst am 1. September darüber entscheiden, wie lange der Sitzungsabschnitt dauern und wann etwa die Wahl des Ministerpräsidenten auf die Tagesordnung kom­men kann.

Sonnabend vormittag fand die erste direkte und auch of­fiziell zugegebene Besprechung zwischen dem Zentrum und den Nationalsozialisten in Preußen statt, und zwar zwischen dem Fraktionsgeschäftsführer des Zentrums Dr. Graß und dem Landtagspräsidenten Kerrl. Beiderseits wurden die Forderungen für eine etwaige Zusammenarbeit klargestellt. Lieber den Inhalt dieser Forderungen wird vorläufig von

oen Verhandlungsteilnehmern natürlich nichts mitgeteilt. Schon vor der Aussprache war aber bekannt, daß die Natio­nalsozialisten auf ihrem Verlangen nach dem Ministerprä­sidenten bestehen würden Die Koalitionsbesprechungen zwi­schen Nationalsozialisten und Zentrum sollen am Dienstag fortgesetzt werden.

In preußischen parlamentarischen Kreisen rechnet man da­mit, daß noch im Laufe der kommenden Woche Entscheidun­gen in Preußen fallen» die dann natürlich nicht ohne Rück­wirkung auf die Entwicklung der politischen Verhältnisse ini Reiche bleiben würden.

Starke Beachtung hat in Berliner politischen Kreisen fer­ner eine Mitteilung gefunden, wonach sich der frühere Reichskanzler Brüning angeblich nach Rom zu dem er­krankten Führer der Zentrumspartei, Prälaten K a a s, be­geben haben soll. Von Zentrumsseite ist diese Mitteilung so­fort dementiert worden. Dagegen läßt man durchblicken, daß Brüning und Kaas sich offenbar in Süddeutschland getroffen haben. Da ferner mit Bestimmtheit verlautet, daß Dr. Brü­ning in den letzten Tagen mit namhaften Persönlichkeiten der Reichspolitik Unterredungen gehabt hat, so erblickt man darin den Anfang zur Rückkehr des früheren Kanzlers in die aktive Politik, deren er sich seit der Führung des Wahlkampfes nahezu völlig enthalten hatte.

zeigte sich das Wrack immer mehr und mehr an der Wasserober­fläche. Infolge des ausgepumpten Wassers wurde zunächst das Bordschift und dann die ehemals so stolzeNiobe" sichtbar.

Am llfer batte sich die Nachricht über die Bergung der Toten wie ein Laufteuer verbreitet und die am Strand in Heidendorf ängstlich beobachtende Menge wuchs von Minute zu Minute. Ein Teil der Menge hatte sich zum Friehof begeben, wo die letzten Vorbereitungen für die Ruhestätte der Opfer getroffen wurden. Für die letzte Ruhestätte der jungen Opfer wurde der schönste Teil des Ehrenfriedhofes auf dem Kieler Marine- fr i e d h o f bestimmt, nämlich jene Stätte, an der sich das Ehren­mal für die zwölf Vesatzungsangebörigen des am IS. März 1918 untergegangenen U-Bootesll 106" befindet.

Heute 3V Tote derNiobe" geborgen Kiel, 23. August. Dem Lagebericht über die Bergungs­arbeiten entnehmen wir folgende Einzelheiten: Das Schiff liegt jetzt zwischen den beiden Hebefahrzeugen vollkommen aufgerichtet mit nur noch geringer Backbordschlagseite. Um 17 Uhr sind alle Räume, in denen Besatzungsangehörige vermutet werden konnten, durchsucht worden. Zm Laufe des Sonntags wurden 3V Tote geborgen.

Ein Ruf nach Berfafsungsandernug

Berlin, 21. Aug. Wie verlautet, hat der Führer der Jung­deutschen Bewegung, Arthur Mahrann, unter Zustimmung der Unterführer des Jungdeutschen Ordens aus dem ganzen Reich dem Reichspräsidenten v. Hindenburg die Bitte un­terbreitet, einen Ausschuß einzuberusen, der den Entwurf einer Verfassungsänderung zur Abstellung von Mängeln der Weimarer Verfassung ausarbeiten solle.

Entscheidung über das Lausanne» Protokoll vertagt

Wien, 21. Aug. Die Entscheidung über das endgültige Schick­sal des Lausanne! Protokolls wird erst am Dienstag, den 23. d. Mts fallen. Der Nationalrat hat nach der Trauersitzung für den verstorbenen früheren Bundeskanzler Dr. Schober die nächste Sitzung erst auf diesen Tag anberaumt. Nachdem die zweite ge­setzgebende Körperschaft Oesterreichs, der Bundesrat, der aus den Vertretern der Länder zusammengesetzt ist. Einspruch gegen das vom Nationalrat bereits angenommene Protokoll erhoben hat, muß jetzt, damit der Beschluß doch Gesetzeskraft erlangt, der Na­tionalrat am Dienstag einen Vebarrungsbefchlub fassen, dessen Zustandekommen zur Zeit noch fraglich ist. In der kurzen Ar« beitssttzung des Nationalrates sind lediglich die Einsprüche de» Bundesrats den zuständigen Ausschüssen zugewiesen worden. Au- berdem ist das sogenannte handelspolitische Ermächtigungsgesetz angenommen worden, das der Regierung gestattet, Handelsver­einbarungen provisorisch in Kraft zu setzen.

Mrertagang der RSSW. in München

Am Donnerstag, den 18. August, waren in München in den neu eingerichteten Räumen der Reichsorganisationsleiiung .m Reichsadler die Reichs- und Landesinspekieure unter dem ^Vorsitz des Reichsorganisationsleiters Pg. Gregor Etraßer versammelt. Hier wurde eingehend die politische Loge erörtert und äußerst wichtige organisatorische Fragen durchgesprochen. Zum erstenmal nach der politischen Hoch­spannung kamen die höheren Führer der politischen Organi- sation zusammen. Der Reichsorganisaiionsleiter Pg. Gregor Straßer, gab die Ernennung der Landesinspekteure durch den Führer bekannt und gab dann ein genaues und eingehendes Bild über die politische Lage. Die Landesinspekteure gaben wiederum der Reichsorganisationsleiiung ein Bild der Pattei in den einzelnen Gauen, wobei sie zum Ausdruck brachten, daß die feste und unerschütterliche Haltung des Führers ge­genüber den Sirenengesängen des Kabinetts Papen ungeheure Freude unter den Parteigenossen ausgelöst habe.

Am Abend dieser denkwürdigen Tagung waren die Reichs­und Landesinspekteure unter Führung des Reichsorganisations­leiters zum Führer geladen. Dieser Tag wird, wie die nationalsoz. Korrespondent schreibt, einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der NSDAP, darstellen und wiederum offenbaren, wie unzerbrechlich die geschlossene Front der Frei- heitsdewegung Deutschlands jede aber auch jede Machenschaft unserer Gegner zuschanden macht und jugendfrisch und stär­ker denn je dasteht.

Danzig, 20. Aug. Der Senat der Freien Stadt Danzig hc dem Hohen Kommissar des Völkerbundes zwei Anträge ur terbrettet. Der erste bezweckt eine für Danzig erträglich Anwendung der Staffelzölle. Der zweite beansprucht da dre Ausübung ernes Reservatrechtes bei dem Bezug der l« ben-notwendigen Waren" aus dem Zollauslande nicht'rc Prohibttrvzolle unmöglich gemacht wird. Dieser Antrag ii durch dre schweren Schäden veranlaßt worden, die Pole, bnrch die am 1 April d. I. in Kraft gesetzten Maximalzöll. und LOOprozenttgen Zollzuschläge der Danziger Wirtschaft zugefügt hat. Deren Wirkung bestand darin, daß der Bezug wdenLnotwendiger reichsdeutscher Waren für den eigenen Bedarf der Danziger Bevölkerung auf ein Zehntel der vor- makeu Einfuhr herabgedrückt worden ist.

Heine snaene Teilung

»rieutiert Sie schueller u«d übersichtlicher über Me wirtschaftliche« «,d pelitischen Bergäuge, s»wie über die Ereignisse i» der Rühe u«d Ker«e.