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allgemein aufgenommenen Erntearbeit sofort am Platze und nahm energisch den Kampf mit dem gefräßigen Elemente auf. Des Haus konnte jedoch nicht mehr gerettet werden, es brannte zum größten Teile aus. Doch gelang es, die gefährdeten Nach­bargebäude sicher zu stellen und das Feuer auf seinen Herd zu beschränken.

Wttterskaufen, OA. Sulz. 18. Aug. Nachdem schon vor einiger Zeit hier bei Metzgermeister Mundinger ein Ein­bruch verübt wurde, bei welchem der Dieb Wurstwaren ent­wendete, wurde in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wieder dasselbe Haus von dem Eindringling ausgesucht. Mit einer Leiter, die er zurückließ, stieg er durchs Fenster, schloß vorsichtshalber von innen alle Türen in dem Zimmer und raubte aus dem Büffet über 300 Mark Bargeld.

Oberndorf a. N., 18. August. Aus Bad Doll trifft die Nachricht ein, daß Stadtpfarrer Schwarz im Alter von 73 Jahren verschieden ist. Die Trauerbotschaft wird hier in Oberndorf allgemeine Teilnahme auslösen, leitete der Verstor­bene doch nicht weniger ois 18 Jahre segensreich die Ge­schicke der hiesigen evangelischen Gemeinde.

Schramberg, 18. Aug. Den Tod durch Verbrühung fand gestern nachmittag das 3 Jahre alte Söhnchen des Karl Staiger, Sattlers von hier, das in einem unbewachten Augenblick in einen Waschzuber heißen Wassers siel. Das Kind wurde schnell ins Krankenhaus gebracht, ist jedoch an den schweren Verbrühungen der Füße und des Körpers abends nach 9 Uhr gestorben.

Onstmettingen, 18. August. (Gemeiner Racheakt.) Ein Gartenbesitzer und großer Blumenfreund wurde im Fmhjahr von einem Fußbäller um die erste Rose angegangen. Da er den jungen Herrn nicht kannte und die erste Rose nicht ab­geben wollte, lehnte er ab. Um sich zu rächen, stattete der Herr am letzten Sonntag mit zwei Getreuen den, Garten einen Besuch ab und vernichtete den schönsten Rosenstrauch mit ca. 100 Rosen vollständig. Dem Gartenbesitzer wurde die Suche nach den Frevlern dadurch erleichtert, daß abgefallene Rosenblätter und Zweiae ihm den Weg zeigten bis zu einer 200 Meter entfernten Wirtschaft, wo die Gutedel sich nach vollbrachter Großtat stärkten. Die Frevler sind erkannt und werden der verdienten Strafe nicht entgehen.

Reutlingen» 18. Aug. (Ertrunken.) Mittwoch früh fanden Maurer, die mit Ausbesserungsarbeiten am Stausee beschäftigt waren, auf dem Rasen ein Kleid und eine Hand­tasche auf, obgleich zu dieser Stunde niemand badete. Ihre Vermutung, daß hier ein Selbstmord vorliege, bestätigte istch, als die Arbeiter im Stausee die Leiche einer Frau lie­gen sahen. Bei der aus dem Leben Geschiedenen handelt es Pch um eine Pfullinger Bürgersfrau.

Reutlingen, 18. Aug. (Gläubigerversammlung.) Im großen Saal der Bundeshaus fand eine vom Gericht «inberusene Eläubigerversammlung im Vergleichsverfahren im Falle Ruoff, Quenzer u. Co. statt. Von den beiden Ver­trauensleuten Notar Kur und Treuhänder Dr. Hiltenkamp wurde die Annahme des schon mitgeteilten Vergleichsvor­schlages empfohlen. In der Aussprache brachte Bezirksnotar Nieder eine Reihe von Bedenken vor und stellte den An­trag, daß der Vergleichsschuldner Emil Ruoff den Offen­barungseid ablege. Er wurde ihm «-genommen. Zur Verle­sung kam auch ein Gutachten der Handelskammer Reutlin­gen, das die Annahme des Vergleichs befürwortet und fest­stellt, daß die Bank nicht leichtsinnig gewirtschaftet habe und auch nicht leichtsinnig Kredite gegeben habe.

Böblingen, 18. Aug. (Unterschlagungen.) Wie -.Fian hört, hat der Bürgermeister Zitzmann von Maichin- zen, der mit 4000 RM. Eemeindegeldern geflüchtet ist, auch noch das Vermögen seiner Frau mit 9000 RM. und außer­dem 900 RM. an Eehaltsvorauszahlung mitgenommen. Die Maichinger bereuen es sehr, daß sie ihren alten Bürgermei­ster Burkhardt nicht behalten haben.

Stuttgart, 18. Aug. (DerheißesteTag.) Am Mitt­woch hatte Stuttgart mit einer Höchsttemperatur von 32,4 Grad Celsius den heißesten Tag dieses Sommers. Am Diens­tag wurden 32,3 Grad erreicht, am Montag 31,4 Grad. Heil­bronn hat Stuttgart übertrumpft. Es hatte bereits eine Höchsttemperatur von 33,6 Grad Celsius.

Eßlingen» 18. Aug. (Reichsarbeitsminister im Arbeitslager.) Vor einigen Tagen stattete Reichsar­beitsminister Schäsfer dem Arbeitslager des freiwilligen Arbeitsdienstes beim Turnerbundheim Eisberg bei Eßlin­gen seinen Besuch ab. In seiner Begleitung befanden sich u. a. Präsident Kälin, Direktor Bäuerle und Dr. Stock­burger vom Heimatwerk Stuttgart.

Backnang, 18. Aug. (Eigenartiger Unfall.) Ein eigenartiger, noch glücklich abgegangener Unfall hat sich im städtischen Schwimmbad zugetragen. Am Mittwoch abend hatte der Bademeister die Badegäste angewiesen, das Schwimmbecken zu verlaßen. Er öffnete hierauf den Was- ser-Ablauf. Offenbar hatte die 12jährige Tochter der Fa- milie Waldmann die Warnung überhört. Durch den Stru­bel wurde das Mädchen in das Wasser-Abflußrohr, das ei­nen Durchmesser von 30 Zentimeter hat, gezogen und aus 40 Meter Länge in die Murr getragen. Das Kind hat einen Achselstegbruch und Schürfungen erlitten.

Gmünd, 18. Aug. (Preisausschreiben.) In Anbe-. Tracht der großen Bedeutung die der kommende Segelflug- Oatz Hornberg-Schwäbisch Gmünd für den Fremdenverkehr

Stadt Gmünd gewinnen wird, hat die Stadtgemeinde E>»d ein Preisausschreiben erlaßen zwecks Erlangung

Entwürfen zu einem Werbebild für die Stadt und den Segelflugplatz Hornberg. Die Entwürfe sind bis 1. Oktober «n den Kunstgewerblichen VereinVorwärts" einzusenden.

sind eine Reihe von Geldpreisen ausgesetzt und außer-

sollen gute Entwürfe noch angekauft werden.

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Flein OA. Heilbronn. 18. Aug. (Den Vater erschlagen.) Eine furchtbare Bluttat hat sich hier zugetragen: der 21jährige Walter Aichert hat im Streit mit seinem Vater, dem 47 Jahre alten Schmied Christian Aichert, ein schweres Eisenrohr nach ihm geworfen und so an den Kopf getroffen, daß Aichert ge­storben ist. Der Sohn wurde verhaftet.

Neckarsulm, 18. Aug. (Zwei Todesopfer der Hitze.) Am Dienstag starb die im Hopfengarten beschäf­tigte 29 Jahre alte Maria Frank von Oberkessach an einem Hitzschlag. Bei den Arbeiten auf dem Felde erlitt unter den Einwirkungen der großen Hitze der 76 Jahre alte pens. Bahnwärter Grimm in Roigheim einen Herzschlag.

Göppingen, 18. Aug. (VersilberteVierpfennig- stücke.) Der Betrügertrick, die großen Vierpfennigstücke, deren Rückseite der der Markstücke sehr stark ähnelt, zu ver­nickeln und mit dem Wappen nach oben als Markstück aus­zugeben, wurde jetzt auch im hiesigen Bezirk angewandt. Da der Täter noch nicht gefaßt werden konnte, ist größte Vorsicht am Platze. Zur Zeit hält sich ein Betrüger in der hiesigen Gegend auf, der vernickelte oder versilberte Vierpfennigstücke mit dem Wappen nach oben als Einmarkstücke in Zahlung gibt.

Ebersbach OA. Göppingen, 18. Aug. (Vom Zug er­faßt.) Vormittags wurde der etwa 30jährige verheiratete Eisendreher Ernst Zwicker vom Zuge erfaßt und zur Seite geschleudert. Er war an der Bahnstrecke oberwalb Reichen­bach bei den Elektrisierungsarbeiten beschäftigt. Da in dem Augenblick zwei Züge die Strecke kreuzten, hatte er das Sig­nal überhört. Außer verschiedenen äußerlichen trug er auch innerliche Verletzungen davon.

Ellwangen, 18. Aug. (Todesfall.) Im Alter von 64 Jahren verschied Mittwoch abend Minister a. D. Baumann i« seiner Vaterstadt Ellwangen. Nach seinem Schulbesuch trat er in den Eisenbahndienst und war dann langjähriger demokratischer Abgeordneter, übernahm in der Revolutions­zeit das württ. Ernährungsministerium. das er zwei Jahre stxiter 1921 an seinen Nachfolger Minister Graf übergab.

Tettnang, 18. Aug. (Hopfenernte.) Mit der Hopfe», ernte ist zu Beginn dieser Woche an vielen Stellen begon­nen worden; anfang nächster Woche dürfte das Hopfen­brocken allgemein sein. Die Hopfen sind gut, geben aber nicht so viel aus wie im Vorjahre.

Tettnang» 18. Aug. (Lebensrettung.) Bei einem Ausflug Tettnanger Buben nach Kreßbronn wurde am Kiesbaggerplatz ein Bad genommen. Dabei ist der 10jährige Knabe Striedacher aus Tettnang von den Welle« eines Dampfers erfaßt worden, verlor den Boden unter den Fü­ßen und sank unter. Der 12 Jahre alte Rudolf Schnee be­merkte die Gefahr und zog den Striedacher aus dem Was­ser.

Ehrensberg OA. Biberach, 18. Aug. (Tödlicher Sturz.) Der 81jährige Miller war mit Oehmdladen be­schäftigt. Dabei stürzte der hochbetagte Mann vom Wagen und zog sich schwere Verletzungen zu, die eine lleberführung des Verunglückten in das Vezirkskrankenhaus notwendig machten, wo er gestorben ist.

Eriinkräut OA. Ravensburg, 18. Aug. (Bran d.) Nach­mittags war in Ottershofen in der mit Heu und Frucht ge­füllten großen Scheune des Landwirts Anton Spieß Feuer ausgebrochen. Die Bewohner des Hofes waren gerade mit Drescharbeiten beschäftigt. Durch Funken scheint "das Stroh sofort Feuer gefangen zu haben. Das Feuer wurde zuerst durch Kinder entdeckt. Die Feuerwehr setzte alles daran, das Wohnhaus vor dem llebergreifen des Feuers zu schützen. Das Fachwerk des Wohnhauses war bereits angebrannt. Das Feuer fand große Nahrung in den großen Heu- und Futtervorräten, die in der Scheune ausgespeichert waren. Etwa 32 Wagen Heu waren bereits in der Scheune, ferner 161800 Garben Getreide, Heu und Frucht wurden voll­ständig vernichtet. Die Scheune ist bis auf das Untergeschoß, den Stall, abgebrannt. Natürlich litt auch der Stall, wie da» Wohngebäude durch Wasser. Der Schade» ist sehr groß.

Etatschwierigkeiten

Ulm, 18. Aug. Der Eemeinderat befaßte sich in einer Voll- j sttzung mit einem Nachtrag zum Haushaltsplan 1932. Ober- ' bürgermeister Dr. Schwammberger bemerkte, daß sich bei der wirt- j schatflichen Lage beim Etat des Wohlfahrtsamtes ein Fehlbetrag ! von 680 000 RM. herausgestellt habe. Wollen die Städte sich den ! Reichs- und Staatszuschutz zu den Wohlfahrtslasten sichern, so i sind sie verpflichtet, alle die Steuerquellen zu erschöpfen, die ihnen ° überlassen sind. Oberbürgermeister Dr. Schwammberger machte ^ nun Sen Vorschlag, die Deckung wie folgt zu genehmigen: 130 000 i RM. als Zuschuß vom Reich dazu ein weiterer Zuschuß des i Reiches und des Staates von 140 000 bis 150 000 RM.. Ein- i sührung eines lOOprozentigen Zuschlages zur Vürgersteuer, Ein- s sührung der Eetränkesteuer mit 10 Prozent vom Umsatz, Zuschuß ? aus den Ersparnissen des Elektrizitätswerkes. Die Anträge des ! Stadtvorstandes wurden einstimmig abgelehnt. Dies wird zur ' Folge haben, daß, wie in anderen Städten, die Sache von auf- ' stchtswegen geregelt werden muß.

Aus Bade« .

Mer Seiltänzer abgestürzt Zwei Kinder tot s

Mannheim, 18. Aug. Bei der Absck .^Vorstellung der Seil ! tänzerfamilie Frank in Schwetzingen ereignete sich ein grast s liches Unglück. Infolge eines Materialfehlers, verbunden mit ! der Unvorsichtigkeit eines Angestellten, stürzte das Gerüst ein. ^ Die auf dem 12 Meter hohen Seil arbeitenden vier Personen ! stürzten in die Tiefe. Frank erlitt nur leichte Verletzungen, sein« ! 12jährige Tochter Jngeborg, sein lljähriger Sohn Horst und de» ! IKjährige Artistenlehrling Heinrich Ne-unpr wurden blutüber- f strömt vom Platze getragen. Im Krankenhaus find die beid« k Kinder ihren schweren Verletzungen erlegen. Heinrich Neune» i Legt mit Knochenbrüchen und schweren inneren Verletzungen hoffnungslos darnieder. '

Haslach, 18. Aug. (Brand.) Dienstag früh halb 1 Uhr , brach in dem Anwesen des Landwirts August Krässig aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer aus, das bis auf die Grundmauern niederbrannte. Nur das Dich konnte gerettet werden. Der entstandene Schaden wird auf über 20000 Mark geschätzt.

Kleine Nachrichten aus oller Welt

Feuergesecht zwischen dänischen Zollbeamten und Sprit­schmugglern. Vor der Insel Moen begegnete ein dänischer Zollkutter einem Motorboot, in dem sich ein den Beamten bekannter dänischer Spritschmuggler und ein Pole befan­den. Es entwickelte sich eine stundenlange Schießerei, bei der jedoch niemand verletzt wurde. Der Kutter mußte schließlich wegen Maschinenschadens die Verfolgung aufgeben. Dt« Schmuggler find mit ihrem Boot in Richtung auf die deut­sche Küste entkommen.

! Streikausschreitungen in England. Aus Bunrley wird ge- ? meldet, daß dort weitere Ausschreitungen streikender Banm- j wollweber stattgefunden haben. Tausende von Streikende» ! scharten sich in der Nähe einer Fabrik zusammen und es kam I zu Zusammenstößen mit der Polizei, wobei 9 Verhaftungen vorgenommen wurden.

Das Große Los gezogen. In der Vormittagsziehung am j Donnerstag der Preußisch-Süddeutschen Klassenlotteri« i wurde das große Los im Betrage von 500 000 RM. auf die Nummer 246 518 gezogen. Der Gewinn ist in beiden Abtei­lungen nach Niederschlesien gefallen.

- Außerordentlich starker Besuch der Zugspitze. Das Höllen- ' tal und die Zugspitze haben selten einen solchen Zustrom er- s lebt wie am letzten Sonntag. Der letzte Zug von München z brachte am vergangenen Samstag eine große Zahl von

Touristen, die nachts zur Höllentalklamm wanderten. Auf j der Zugspitze selbst stauten sich die Menschen, Hunderte be- ? völkerten das Münchner Haus und den Platz ringsum. Vor- ! mittags war zeitweise der ganze Ostgipfel besetzt. Auch die ! bayerische Zugspitzbahn, sowie die österreichische Drahtjeil- ' bahn brachten immer neue Gäste.

! Werbung für Selber Porzellan. Um auf die Not der deut- , scheu Porzellanindustrie hinzuweisen, sind zwei Arbeitslos« aus Selb, der vielgerühmten Stadt des Porzellans, auf den

> Gedanken gekommen, mit einer riesigen Kaffeekanne im s deutschen Reich umherzuziehen und so für das Selber Por-

ellan zu werben. ^

! Schweres Verleyrsunglück in Frankreich. Ein zwischen i Lyon und Roanne verkehrender Autobus fuhr infolge Rei­fenbruchs in voller Geschwindigkeit gegen eine Platane.

? Der Wagen wurde regelrecht gespalten. Von den 20 Jn-

> fassen sind 15 mehr oder weniger schwer verletzt worden.

> Eisenbahnunglück in Frankreich. Die schweren mit starke«

: Regengüssen verbundenen Gewitter der letzten Tage haben

an der Gironde starken Schaden angerichtet. Als ein vo« Coutras nach St. Mariens fahrender Personenzug die Strecke passierte, erfolgte ein Erdrutsch. Fünf Wagen ent­gleisten. Vier Reisende wurden verletzt.

- Ein Lebenszeichen nach 17 Jahren. Der Konditor Georg , Edelmann von hier war nach Erfüllung seiner Militärpflicht

nach Amerika ausgewandert und wollte bei Ausbruch des s Krieges nach Hause zurückkehren. Doch wurde er in Manila interniert und blieb seither verschollen. Die Angehörigen » Edelmanns erhielten letzte Nachrichten von ihm am Neu- ! jahrstag 1915 aus Manila. Jetzt traf plötzlich ein Brief aus Kalifornien von einer Schwester des Vermißten ein, die ! mitteilte, daß der Verschollene aus Chikago ein Lebenszei­chen gegeben habe. Er richtete an seinen Bruder Karl, oer j Hoteldirektor war und bereits vor 13 Jahren gestorben ist.

§ einen Brief, der an die Schwester weitergeleitet wurde.

> Die Spinnereiarbeiter Prestons in den Streik getreten.

- Die Arbeiter der Baumwollspinnereien in Preston (Lan- ceshire) sind in den Streik getreten. Von 35 Spinnereien find nur noch acht in Betrieb.

Praktische Winke für Kitzeleidende

Ein praktisches Mittel, gegen die unerträgliche Wärme in dem Zimmer anzukämpjen, besteht darin, möglichst viele flache Schalen mit Wasser gefüllt auszustellea. Durch die Verdunstung des Wassers tritt eine beträchtliche Abkühlung im Zimmer ein, die viele, die dieses Mittel nicht kennen, überrascht.

Natürlich ist es, daß wir bei der Hitze mehr unter dem Durst leiden als bei niedrigen Temperaturen. Aber so paradox es auch klingen mag, wird der Durst nicht durch die Aufnahme entspre­chend vergrößerter Flüssigkeitsmengen gelöscht, sondern im Ge­genteil nur noch verstärkt. Das Durstgefühl kann man durch das Zustchnehmen einer Taffe heißen Kaffees völlig beseitigen. Wenn dieses sonst so beliebte Getränk auch an heißen Tagen nicht be- soickers schmeckt, kommt es doch wohl mehr auf die Wirkung an, die ganz ausgezeichnet ist. Ganz falsch ist es, in erhitztem Zustand große Mengen kalter Flüssigkeit rasch zu trinken. Das führt so­wohl zu einer beträchtlichen Magenverstimung, wie auch der ge­wünschte Erfolg, die Löschung des Durstes, ausbleibt. Sehr zu empfehlen ist es. an heißen Tagen einen Schluck kühlen Wassers in den Mund zu nehmen und nicht früher herunterzuschlucken, bis das Wasser warm geworden ist. Damit vermeidet man jede Magenverstimmung, und außerdem wird das Durstgefühl sofort gelöscht.

Bei großer Hitze ist man für Erkiiltnngserkrankunge» besonders anfällig, weil selbst ängstliche Personen die sonst geübte Sorgfalt völlig außer Acht lassen. An kühlen Tagen schimpfen sie über jedes offene Fenster, weil es ihnen zu sehr zieht, obwohl die frische Luft idnen bestimmt nichts schaden würde. Ist es dagegen heiß, so suchen sie die Zugluft auf und erkälten sich prompt. Da sie dies noch dazu im schweißgebadeten Zustand tun, dürften sie schon nach wenigen Augenblicken ihre Erkältung weghaben, besonders dann, wenn die für die Hautoberflächenoerdunstung er­forderliche Bedingung fehlt.

Bei der ungewöhnlich großen Hitze wächst die Gefahr von Hitz- schläg«. Dies« treten nicht allein dann auf, wenn man sich un­geschützt de» Sonnenstrahlen aussetzt, sondern sie kommen auch in geschlossenen Räume« vor. Viele Forscher stehen auf dem Standpunkt, daß die Hauptursache des Hitzschlages nicht in den direkten Sonnenstrahlen zu suchen ist, sonder» mehr auf de«