Nr. 171

Wildberg, 25. Juli. Unser Städtchen stand gestern wiederum ganz im Zeichen der alten Tradition Wildbergs, dem Schäfer­laus. Die Durchführung dieses Festes war bei den augenblick­lichen Verhältnissen und bei den wiederholten Unglücksschlägen, von denen Wildberg in den letzten Monaten betroffen wurde, für dieses Jahr fast ein Wagnis. Trotz allem kann unsere Stadt mit dem Verlauf des gestrigen Tags zufrieden sein, wenn auch das sonst für drei Tage vorgesehene Programm wesentlich zu­sammengezogen und auf einen Tag beschränkt werden mutzte. Dank der tatvollen Zusammenarbeit von Stadt und Einwohner führte aber auch der diesjährige Schäferlauf zu einem guten Erfolg und schließt sich würdig der langen Reihe dieser schönen historischen Feste an. Auch das Wetter, das in den letzten Tagen ziemlich unbeständig war, begünstigte sehr den Verlauf des Tags, wenn auch ab und zu schwere Wolken drohend im Himmel hingen. Nachmittags trat sogar die Sonne wieder hervor und sandte ihre Strahlen auf ein frohbewegtes Treiben auf der Festwiese. Eingeleitet wurde das Fest durch das Preishüten, das von 6 bis 11 Uhr vormittags unten im Tal stattfand und an welchem sich die Schäfer von nah und fern zahlreich beteiligten. Man sah hierbei wirklich beachtliche und oft ganz erstaunliche Leistungen dieser klugen und von ihren Herren gut dressierten Schäferhun­den. Jeder Wink, jeder Pfiff wurde verstanden und ausgeführt. Diese ausgezeichneten Leistungen wurden nachmittags in der Preisverteilung auf dem Festplatz mit wertvollen Preisen ge­bührend belohnt. Pon 1112 Uhr war auf dem Marktplatz Promenadekonzert der Stadtkapelle. Um 1 Uhr stellte sich der Festzug auf und bewegte sich unter den Klängen der Stadt­kapelle in stattlicher Folge durch die Straßen Wildberg bis zum Festplatz. Die geschmückten Festwagen, die das Handwerk sym­bolisch darstellten, fanden allgemeinen Beifall der Zuschauer­menge. Auf dem Festplatz, der von einer riesigen Menge Schau­lustiger dicht umrahmt war, entwickelte sich anschließend ein buntes Treiben. Wettläufe von Groß und Klein beiderlei Ge­schlechts wechselten ab mit Sacklaufen, Wasserträger,, Gesangs­vorträgen, Musikdarbietungen der Stadtkapelle usw. Die ein­zelnen Sieger wurden jeweils mit Preisen mannigfaltigster Art ausgezeichnet. Für den Abend trat in den verschiedenen Lokalen der Tanz in den Vordergrund. Möge dieser schöne Brauch des Schäferlaufes, das ein Stück Historie und eine begrüßenswerte Erhaltung alter Trachten und Bräuche darstellt, stets erhalten

bleiben.

W.

Schietingen, 24. Juli. (Ortsvorsteherwahl.) Bereits 27 Jahre sind verflossen, seit die Bürger der Gemeinde Schietingen letztmals einen Ortsvorsteher zu wählen hat­ten. Vorgestern, am Samstag, den 23. Juli, wurde ihnen nun wieder Gelegenheit gegeben, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen, um einen Nachfolger für den nach langer, treuer und gewissenhafter Pflichterfüllung in den wohlverdienten Ruhestand gesetzten Bürgermeister Theurer zu wählen. Von 180 Wahlberechtigten kamen 159 zur Ab­stimmung. Diese Beteiligung mit 88 Prozent beweist, wie wichtig die Nachfolgerfrage eingeschätzt worden ist. 60 Stim­men entfielen auf Amtsverweser Karl Luz, Kirchenpfleger; 91 Stimmen vereinigte Christian Rauschend er- ger, Landwirt in Schietingen, auf sich. Dieser ist sonach gewählt und hat die Wahl angenommen.

Freudenstadt, 23. Juli. (Ein schwerer Junge.) Der vielfach vorbestrafte M. H. aus Lambach, der in letzter Zeit die hiesige Gegend durch Verübung mehrerer Einbrüche, Zechbetrügereien und sonstigen Straftaten, die sich bis nach Pforzheim ausdehnen, unsicher gemacht hat, konnte nach längeren Bemühungen gestern nacht durch Beamte des hiesigen Landjägerstationskommandos und unter Mitwir­kung der städtischen Polizei und Privatpersonen in Freu­denstadt festgenommen und in das Amtsgericht hier ein­geliefert werden.

Eechingen, 25. Juli. (Unglllcksfall.) Beim Futter­holen ist die Ehefrau von Ludwig Einader verunglückt. Die Frau stürzte beim Ueberfahren einer Wasserfalle vom Wagen und zog sich hierbei schwere Verletzungen zu, so daß die sofortige Ueberführung der Verletzten ins Calwer Bezirkskrankenhaus notwendig wurde. Das Un­glück betrifft die bedauernswerte Familie um so härter, als erst vor kurzem der Ehemann in der Scheuer einen Unfall erlitt, unter dessen Folgen er noch heute leidet.

Birkenfeld, 23. Juli. In letzter Zeit wurden wieder verschiedene Diebstähle verübt, wie solche schon einige mal vorgekommen sind. Diesmal hatten es die Diebe auf das Verkaufshäuschen am Bahnhof abgesehen, aus dem sie Mitnahmen, was zu erreichen war. Aus den bei der Mühle aufgestellten Wanderbienenvölkern wurde versucht, Honig- und Brutwaben samt den Bienen zu entwenden. Die Täter wurden aber noch zur rechten Zeit von dem Pächtdr verjagt und mußten ihre mitgebrachten Kästen samt Wabenzange, Rauchapparat usw. zurücklassen. Da sie bei ihrer Flucht den Weg über die Enz nahmen, wird angenommen, daß die Täter von auswärts sind. Es wird eifrig nach ihnen gefahndet.

Herrenberg, 23. Juli. (Zusammenstoß.) An der Kreuz­straße zwischen Nebringen und Bondorf ereignete sich gestern nachmittag ein Zusammenstoß zwischen zwei sich kreuzen­den Kraftwagen. Der Aufprall war so stark, daß das von Oeschelbronn kommende Auto von der Straße geschleudert und völlig zertrümmert wurde. Der Fahrer wurde her­ausgeschleudert und landete glücklicherweise in einem Wei­zenfeld, ohne sich verletzt zu haben. Auch das andere Auto wurde stark beschädigt und mußte abgeschleppt werden.

Oberndorf a. N., 23. Juli. (Ein Mammutzahn gefun­den.) Vorige Woche wurde im Steinbruch des M. Hängst in Seedorf in einer Höhe von 700 Meter in einer Spalt­ausfüllung ein Mammutzahn gefunden. Der Fund ist deshalb bedeutsam, weil er Anhaltspunkte für das Alter der ebenfalls in der Kluftausfüllung zu findenden Schot­terreste gibt. Dieses Flußgerölle stammt zum Teil aus dem Iura. Es ist deshalb anzunehmen, daß der heutige Neckar noch in jungdiluvialer Zeit hier oben seinen Lauf hatte. Ein ähnlicher Fund durch Dr. Böhm bei Sulz war vor eini­gen Jahren gegenüber der früheren Auffassung umwälzend.

Böblingen, 21. Juli. (Politische Zusammen stöbe.)

-7" d" Nacht zum Sonntag kam es bier zu schwerne Zusammen- notzen zwischen Kommunisten udn Nationalsozialisten. Zwei Na- tionalsozialisten wurden schwer verletzt, der eine durch einen - Kopfschutz, der andere durch einen Messerstich. Ale National- , Mialisten vom Flughafen-Hotel ans nach Hause geben wollten, wurden sie von «inner Wirtschaft au» überfallen und auch be- lchossen. Morgens 8 Uhr mutzte das Ueberfallkommando von Stuttgart alarmiert werden.

vch»«rz»SH»«r T«sr»zt»kt»«L ,»A«? de» Ta«»e»-

Schramberg, 24. Juli. (Tödlicher Unfall.) Frei­tag abend stürzte beim Bahnhof Karl Danner aus Alpirs- bach von seinem Fahrrad und zog sich Verletzungen am Kopfe zu, denen er anfangs wenig Beachtung schenkte. Er ging nach Hause und legte sich zu Bett. Am Samstag früh klagte er über sehr schwere Kopfschmerzen, man rief den Arzt, bis jedoch dieser eintras, war der Tod bereits ein­getreten.

Ludwigsburg, 23. Juli. (Pflichtarbeit.) Der Ee- meinderat beschloß auf Anregung der Bürgerlichen Ver­einigung. die Arbeitsdienstpflicht für jugendliche Erwerbs­lose als Gegenleistung für die von der Stadt geleistete Unterstützung.

Mühlacker, 23. Juli. (Aus dem Zug gefallen.) Mittags wollte der Zugführer Sanwald von hier in dem beschleunigten Personenzug MünchenMühlackerSaar­brücken zwischen Eroßsachsenheim und Vaihingen die offen- stehende Tür eines Abteilwagens schließen, wobei er vom Wagen herunterfiel. Es wurde sofort die Notbremse ge­zogen und der Verletzte in Mühlacker ins Krankenhaus über­geführt. Dort wurden Kopfverletzungen, Rippenbrüche, Armverletzungen festgestellt. Die Verletzungen sind nicht lebensgefährlich.

Göppingen, 23. Juli. (Schadenfeuer.) In den bei­den Anwesen der Landwirte Weiler und Heinzmann in der oberen Karlstraße in Göppingen brach nachts Feuer aus. Die beiden Scheunen standen bereits 1.15 Uhr in Flam­men. Bis zum Eintreffen der Göppinger Freiwilligen Feuerwehr hatte das Feuer bereits auf die Wohnungen übergegriffen. Die Bewohner konnten außer dem nackten Leben nur das Großvieh zum größten Teil retten. Das Mobiliar ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Der Sach­schaden ist sehr bedeutend.

Sei?« ?

tosender Beifall die weite Halle. Noch tosender wird der Bei­fall, als Hugenberg das ZieldiesesWahlkampfes, eine Regierungsbildung allein durch die nationalen Parteien unter Ausschaltung des Zentrums, herausgestellt. Das geschla­gene System darf nie wiederkehren. Bleibt es end­gültig ausgeschaltet, so kann und wird der 20. Juli, der Tag, da das Problem Preußen kurz und schmerzlos gelöst wurde, ein Markstein in der deutschen Geschichte sein. Mit großem Ernst

Aus Baden

Großfeuer in Vretten (Baden)

Karlsruhe, 23. Juli. I« Brette« find in der Nacht znm Sams­tag vier Anwesen niedergebrannt. Die Bewohner konnten säst nichts von ihrer Habe retten. Der Schaden wird auf über 20» Vl>l> NM. geschätzt und ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Die Brandursache konnte bis jetzt noch nicht sestgestellt werde».

Karlsruhe, 24. Juli. (Schwarzbrennereiausge- hoben.) Am Samstag mittag wurde in der Südweststadt eine Schwarzbrennerei ausgehoben. Die Karlsruher Zoll­fahndungsstelle war dahinter gekommen, daß in dem frag­lichen Geschäft ziemlich beträchtliche Verstöße gegen das Branntweinmonopolgesetz vorgekommen waren.

Bühl, 21. Juli. Am Mittwoch wurde das bekannte Kurhaus Sand zur Zwangsversteigerung ge­bracht. Der Zuschlag wurde auf das Gebot der Städt. Spar­kasse Bühl der Hauptgläubigerin mit 35 800 Mark erteilt. Auf dem Anwesen ruht noch eine Aufwertungshypothek von 37 500 Mark, so daß durch die Versteigerung ein Gesamtwert von 73 300 Mark einschließlich Einrichtung und Wiesen festgestellt wurde. Das Hotel wurde vom Notar ohne Einrichtung auf 80 000 Mark und mit Einrichtung auf 100 000 Mark geschätzt. Der Zuschlag erfolgt erst in vierzehn Tagen. Die Sparkasse steht bereits in Verhandlungen, das Kurhaus an einen Interessenten weiterzugeben. Bisherige Eigentümerin war die Gesellschaft für Eenesungsfürsorge Großherzog Friedrich-Stiftung, Sitz Mannheim.

Langenalb, 22. Juli. (Vorsicht beim Beerensuchen.) Beim Heidelbeersuchen wurde eine Frau von Ittersbach im Neu­sätze: Wald von einer Kreuzotter gebissen; sie wurde von einem Kraftwagen nach Hause gebracht, wo sich ärztliche Hilfe um sie bemühte.

St. Georgen i. Schw., 23. Juli. (Schwerer Unfall.) In den Mittagsstunden ereignete sich beim Gasthaus zurSonne" hier ein schwerer Unfall. Ein Radfahrer fuhr die sehr ab­schüssige Bahnhofstrafe hinunter und stieß bei der fast rechtwink­ligen Kurve mit einem ausländischen Auto zusammen. Der Radfahrer, ein Arbeiter namens Andreas Lehmann von hier, wurde lebensgefährlich verletzt und bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert.

Hugenberg in Stuttgart

Stuttgart, 23. Juli. Dr. Hugenberg, der Führer der Deutschnationalen sprach am Freitagabend in der Stadthalle vor etwa 5000 Zuhörern und löste mit seinen Ausführungen stürmischen Beifall aus. Er betonte in die­sen besonders das Aufbauprogramm.

Zwei Grundgedanken sind es, auf denen dieses Aufbaupro­gramm beruht. Die Wirtschaft muß frei werden von allen die Betätigung der schöpferischen Persönlichkeit hemmenden Fes­seln. Todfeind jeder Wirtschaft ist der Sozialismus. Wer den Sozialismus ablehnt, ist deshalb aber nicht antisozial. Im Gegenteil, antisozial ist der, der sozialistisch ist, denn Sozialis­mus ist die letzte Ursache der Arbeitslosigkeit. Ziel des Auf­bau s ist sonach die Schaffung von Millionen nicht abhängiger selbständiger Einzerexistenzen. Mittelstandspolitik! Hugenberg formuliert ihre enorme Bedeutung in dem durchschlagenden Satz Wer mittelstandsfeindlich ist, ist volksfeindlich schlechthin". Der Weg ist ständische Gliederung der Wirtschaft, wohlgemerkt der Wirtschaft, nicht des Staates. Das ist Neues, aber es ist kein Grund, sich vor dem Neuen zu fürchten. Zu fürchten ist nur das Chaos, das aus dem Unklaren und dem Massenwahn entsteht. In 19 wuchtigen, kristallklar herausgemeißelten Sätzen faßt Hugenberg Weg und Ziel zur Befreiung der Wirtschaft zu­sammen. Quintessenz: Die neue Lehre ist nationalistisch, anti­kollektivistisch, urbäuerlich und friedliebend. Aber auch äußere Fesseln sind wegzuräumen. Nicht nur die Tributoerpflich­tungen und Kriegsschulden müßten verschwinden, sondern auch die aus dem Kriege und aus den Tributen inzwischen entstan­denen, unerfüllbaren internationalen Privatverpflichtungen sind auf Grund eines tragbaren gegenseitigen Akkords zu liquidieren.

Und dann der zweite Grundgedanke: Befreiung desStaa - tes von den Fesseln eines überspitzten Parlamentarismus. Den Parlamenten soll das Recht der Ministerabsetzung genommen werden. Das Beamtentum soll von ungeeigneten Elementen gesäubert werden. Als Hugenberg in diesem Zusammenhang die Wendung der Dinge in Preußen berührt und dem neuen Reichs­kommissar nahelegt, mit der dort begonnenen Säuberung des Beamtentums ja recht gründlich fortzufahren, füllt

weist Hugenberg aber auch auf die möglichen Gefahren einer künftigen Entwicklung hin. Wenn der Nationalsozialismus sich mit dem Zentrum verbindet, so bedeutet das den Untergang des

» Nationalsozialismus. Aber nicht nur das, auch einen neuen, für lange Zeit nachwirkenden Riiaichlc-o fr: den nationalen Ge­danken überhaupt. §u, env>ro will mir' d. m Nationalsozialis­mus zusammeuarü-.Uen. aber io ,-usaiiimeiw.rbeiten, daß das in der ...r > , arlci v.rlörxerre konservativ-aus-

baum > !N.'n: dabei dnr.isckla'end sich auswirkcn kann, denn da. die zweite eindringliche Warnung eine Aera neuer Experimente erträgt Deutschland nicht mehr. Wer sich zur Macht berufen fühlt, der mutz die sittliche Grundlage dazu haben. Diese aber ist sachliches Können. Es gilt nicht mehr das Nega­tive, sondern das Positive, nicht die Kritik, sondern die Leistung.

Saa-Äl Mb NerkM

Calw, 23. Juli. (Vom Wochenmarkt.) Der heutige Markt wies eine außerordentlich starke Zufuhr an Gemüsen, Obst und Beeren auf. Der Preis ist zurückgegangen; ein Büschel Karotten kostet nur noch 8 Rettiche hatten ihren Preis, schöne Stücke zu 10 Gurken sind zu 2030 ^ das Stück in Menge zu haben. Hiesige Bohnen wurden zum ersten Mal feil­geboten, das Pfund zu 25 ^; von auswärts wurde das Pfund . zu 18 Z verkauft. Neue Kartoffeln kosteten 4V- »Z, Zwiebel ! 10 und 12 »Z das Pfund. Die Zufuhr an Kartoffeln war sehr stark. An Obst und Beeren sind Kirschen und Heidelbeeren vor­herrschend. Kirschen kosteten je nach Güte 1225 ^ das Pfund; Hedelfinger Riesenkirschen, die sehr begehrt waren, erzielten 25 dagegen die sogenannten Waldkirschen, die ohne Stiel ge­liefert werden, bedeutend weniger. Heidelbeeren fanden sehr

guten Absatz, das Pfund zu 28 ^; der Bedarf konnte nicht be­friedigt werden, da die Nachfrage groß war. Stachelbeeren und Johannisbeeren sind im Anfangsstadium. Das Pfund kostete

1222 I. Butter und Eier waren gleichbleibend.

WLW KlMWM Mi Ätt WM*

Absturz des Segelfliegers Kronfeld. Bei den Rhön-Eegel- flügen stürzte das FlugzeugAustria" des bekannten Segel­fliegers Kronfeld nach einem Flug von etwa oO Minuten plötzlich ab. Kronfeld sprang aus etwa 600 Meter Hohe mit dem Fallschirm ab und landete wohlbehalten in der Nähe von Cerstfeld. Sein Flugzeug zerschellte.

Raubüberfall auf der Landstraße. Ein Kraftwagen wurde auf der Landstraße in der Nähe von Pirna von zwei Män­nern angehalten. Sie bedrohten den Insassen mit Revol­vern und rissen ihm die Kleider vom Leibe. Sie raubten eine Kassette mit über 2500 RM. Die Täter sind entkommen.

Kraftwagenunglück bei Remagen. Am Stadtausgang von Sinzig (bei Remagen) stieß in einer als gefährlich bekann­ten Kurve eine mit sechs Personen und einem Kind besetzte Kraftdroschke aus Godesberg mit einem Essener Liefer­wagen zusammen. Eine Insassin war sofort tot. Fünf wet­tere Personen wurden schwer verletzt.

Dienstag, 2». Juli: 6.00 Uhr Zeit, Wetter, 'Gymnastik; S.55 Wetter, Nachrichten; 7.058.00 Köln: Frühkonzert; 10.00 Kam- mermusik;11.00 Zeit; 11.1511.45 Funkwerbungskonzert; 12.00 Wetter, anschl. Konzert; 13.15 Zeit; 13.30 Schallvlalten; 14.00 bis 14.30 Funkwerbungskonzert; 16.00 Blumenstunde; 16.30 Freiburg: FrauenstundeFerien auf dem Lande"; 17.00 Schlan­genbad: Nachmittagskonzert; 18.15 Zeit; 18.30 Freiburg: Plau­derei v. Anton Fendrich: Ketzereien über KinLererziehung; 18.5b Zeit, Wetter; 19.00 Aktuelle Stunde; 20.00 Freiburg: Wiener Schrammelmusik; 20.30 Frieürichshafen: Plauderei vom Bode»» see; 21.00 Frankfurt: Das Berbber-Quartett spielt; 22.00 FranL furt: Aus den Briefen der portugiesischen Nonn« Alcoforado, gesen von Kitty Stengel; 22.30 Zeit. Wetter. Nachrichten; «4» bis 24.00 Nacktmukik.

AvtSwchrWro

Zusammenstoß zwischen Neichsbannerleuten und Nationalsozialisten

Mandelsloh, 24. Juli. Am Sonntagnachmittag hatten etwa 200 Reichsbannerleute aus Hannover mit ihren Fahr­rädern eine Propagandafahrt durch verschiedene Ortschaf­ten im Kreise Neustadt angetreten. Als sie kurz nach 1 Uhr am Sonntagmittag in Mandelsloh eintrafen, kam es in und um Mandelsloh zu Zusammenstößen zwischen den Reichsbannerleuten und ortsansässigen Nationalsozialisten. Im Verlaufe der sich entwickelnden Schlägerei wurden die Neichsbannerleute in die Flucht geschlagen. Nach Beendi­gung der Zwischenfälle wurde ein Motorrad und 15 Fahr­räder herrenlos aufgefunden. Nach den bislang vorlie­genden Meldungen der Landjägerei wurden 16 bis 20 Per­sonen verletzt.

Hitler in Wuppertal

Wuppertal, 24. Juli. Im Elberfelder Stadion sprach heute nachmittag Adolf Hitler. Es gebe jetzt, so erklärte er» zwei Möglichkeiten: Entweder den Weg in das demokratisch-marxistische Chaos oder den Weg der nationalen Befreiung. In den letzten Wochen hätten Zentrum, Sozialdemokraten und Kommunisten Dinge entdeckt, die sie in den 13 vergangenen Jahren nicht gekannt hätten. Jetzt auf einmal sage man, die Reparationslast sei untragbar. Die NSDAP, wolle keine Parteien neben sich dulden, sie werde ihrem Ziel fana­tisch treu bleiben. Hitler sprach dann in Duisburg und Gladbeck. ^

Mutmaßliches Wetter für Dienstag

Heber Eüddeutschland macht sich allmählich Druckanstieg bemerkbar, so daß siir Dienstag mehrfach heiteres und vor-

wiegeud trockene» Wetter zu erwarte« ist.

Für dir Echriftleitung verantwortlich: Ludwig Ls.».