Nr. M!

Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"

Sette S

Ernste Lage der Trikotindustrie

Balingen, 3 Mai. Der Textilindustrie-Verband, Bezirk Ba- lingen-Hohenzollern e. V., Ebingen, veranstaltete am Samstag seine 1V. Jahresversammlung. Ueber die derzeitige Lage der Trikotagenbranche führte der Geschäftsführer, Syndikus Dr. Beck-Ebingen, aus, daß die deutsche Trikotagen-Industrie im allgemeinen und unsere Bezirks-Industrie im besondere eine solch katastrophale Wirtschaftskrisis seit ihrem Bestehen noch nie durch­gemacht hat. Im Winter des Jahres 1930/31 war die Beschäf­tigung den Verhältnissen entsprechend noch befriedigend. Der Sommer des Jahres 1931 zeigte erstmals deutlich die Spuren der Weltkrise, die aber kurze Zeit in den Monaten Oktober bis Januar des Jahres 1931/32 durch den plötzlich ausgetretenen, gestauten Winterbedarf wieder etwas verwischt wurden. Vom Monat Januar dieses Jahres ab zeigte aber die Beschäftigungs­kurve einen jähen Fall und seit Ostern, also seit fünf Wochen, ist so gut wie ein völliger Stillstand im Auftragseingang ein­getreten. Zur Zeit liegt der Beschäftigungsgrad innerhalb unse­res Verbandsgebietes auf rund SO Prozent der Produktions­kapazität. Der Redner trat dann für eine Produktionsregelung ein, damit nicht der gesamte Markt mit Schleuüerofferten rui­niert werde.

Nationalsozialisten und Regierungsbildung

Stuttgart, 3. Mai. Der „NS.-Kurier" macht sich über die In­formationen der „Köln. Zeitung" zur Frage der Regierungs­bildung in Württemberg lustig und bemerkt dazu: Wir messen dieser Information die gleiche Bedeutung bei wie der. die das ./Deutsche Volksblatt" in der letzten Zeit in die Oeffentlichkeit lanciert hat. Es war da viel von einer „betont evangelischen Front" die Rede, die nach Meinung des „Deutschen Volksblattes" von uns Nationalsozialisten in Württemberg erstrebt werden soll. Dazu ist zu sagen, daß für uns Nationalsozialisten niemals kon­fessionelle Momente in der Gestaltung der künftigen Regie­rungsbildung in Württemberg maßgebend sein können. Diese Haltung ist durch die offizielle Einstellung der nationalsoziali­stischen Bewegung zu den christlichen Konfessionen schon so oft eindeutig dokumentiert worden, daß man sich über das Austauche» konfessioneller Parolen wirklich wundern muh. Wir geben der Meinung Ausdruck, daß nach der gewaltigen politischen Um­schichtung am 24. April wohl alle für die Regierungsbildung in Frage kommenden Parteien den offenbaren Willen des Volkes respektieren werden.

Aus Baden

Offeuburg, 2. Mai. Die städtischen Fürsorgelasten, die Aus­fälle an Steuern und die Mehraufwendungen für die Volks­schule ergeben einen Fehlbetrag, der ohne Hilfe des Reiches und des Landes nicht gedeckt werden kann. Der Stadt­rat ist der Auffassung, daß ohne Hilfe des Reiches und des Lan­des ein Ausgleich des Voranschlags trotz angespanntester Spar­maßnahmen unmöglich ist und er deshalb einen Voran­schlag nicht vorlegen könne.

Slrim Nachrichten «ms aller Welt

Einsturz eines Neubaus in Olmütz. Bei einem Schulneu­bau in Olmütz-Repcin stürzte ein Gerüst ein, auf dem acht Arbeiter beschäftigt waren. Einem der Arbeiter gelang es, sich an einem Fensterrahmen festzuklammern; die anderen wurden in die Tiefe gerissen und unter den Trümmern des Eerüsts begraben. Sie erlitten insgesamt schwere Verletzun­gen. Einer von ihnen starb auf dem Transport ins Kran­kenhaus.

Bier Knaben ertrunken. In From (Somerseth) bei Lon­don find vier Schulknaben beim Spiel in die durch Regen­güsse angeschwollenen Fluten des Fromflusses gefallen und ertrunken.

Schweizer Telegraphenamt niedergebrannt. Die Zentrale der schweizerischen Telegraphen- und Telephonverwaltung in Bern wurde am Sonntag nachmittag das Opfer eines Eroßfeuers. Der Brand brach zugleich an drei Stellen aus und vernichtete den gewaltigen Bau zum großen Teil. Die Archive des Unternehmens wurden völlig zerstört.

Der österreichische llnterrichtsminister beim Reichspräsi­denten. Der Reichspräsident empfing den zur Zeit in Berlin weilenden österreichischen Vundesminister für Unterricht, Dr. Lzermak.

Maedonald wird operiert. Macdonald wird sich am Don­nerstag einer Operation des Grünen Stars am rechten Auge unterziehen. Er wird sich sechs Wochen lang vollkom­mene Ruhe auferlegen müssen, aber vor der Lausanne! Konferenz wieder hergestellt sein.

Anton Wildgans gestorben. Der Dichter und vormalige Direktor des Burgtheaters, Dr. Anton Wildgans, ist im Mödling bei Wien, 82 Jahre alt, gestorben.

Aus -em Serlchtssaal

Schöffengericht Tübingen, 3. Mai. (Wechselfälschung.) Dl !v«r Enterte Mühlenbesitzer Adolf Weidle von Sul ^.A. Nagold, der dem Gericht einen Vermögensstand von 40 Ol beging die Ungeschicklichkeit, ja Dummheit, um z bei der Gewerbebank Nagold überzogen, ^kündigt wird, auf einem Wechsel über 600 Mm Er, Namen seines Schwagers Michael Köhler i

AÄ A kAU' obwohl er wußte, daß dieser mit der Bürgscha ^ ^^"5- W- gab den Wechsel als Deckung a kA ^ d°nn dem Aussteller Köhler schrieb, w.

^urch d-e Fälschung erkannt wurde. Angeklagter will dur ss flnanz,elle Bedrängnis gekommen sein, da ^EgsA ^mgolegt gewesen, er habe im Augenbli ie^ner laufenden Verpflichtungen nick Staatsanwalt erwiderte ihm darau u Angeklagter in dieser Richtung vorbringe, c. verbring aller Leute die vor Gericht stehen. Vorbringen UN Der An^>ss^t beantragte zwei Monate Gefängni-

"egen Verbrechens der erschwerten Pri oaturkundenfalfchung zu einem Monat zehn Tage §ll"ngnis verurteilt. Die Feststellung ging dahin, de "Ut der Unterschrift einverstanden, e keinlrkoi « Aege.ritell dagegen verwahrt. Angeklagter hatte als mW mk.s Vefugms, den Namen>alschlicherweise zu mißbrauche bi^ niüm ' ^lgegen seines Wunsches auf eine Geldstrafe, di N ^ ausgesprochen werden kann, seine Freiheitsstrafe ve, eventuell?« Aerichl nahm an Angeklagter hätte kich ja dun Vela,tung von Grundeigentum einen höheren Kredi oefchaften können, ohne ein Verbrechen zu begehen.

Demonstranten vor dem Schnellrichter .

Stuttgart, 3. Mai. Dem Schnellgericht wurden am Montag in " drei Serien 14 Personen vorgeführt, die sich am Sonntag in Stöckach, Ostheim, in der Altstadt und auf dem Wilhelmsplatz an den Demonstrationsversuchen der Kommunistischen Partei be­teiligt hatten. Das Gericht erkannte bei den Angeklagten auf Gefängnisstrafen zwischen 14 Tagen und einem Monat. Unter den zur Verantwortung stehenden Personen befand sich auch der kommunistische Redakteur Maubach, der zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten verurteilt wurde, weil er Sei den Zusammen­rottungen in der Hauptstätterstraße eine wichtige Rolle gespielt hatte. Von den 14 Angeklagten wurden nur zwei freigesprochen, z

Rimdsimk

Donnerstag, 5. Mai: 6.15 Uhr Hamburger Hafenkonzert, 8 Ubr Gymnastik, 8.25 Uhr Chorgesang, 10.45 Uhr Katb. Morgenfeier.

11.30 Uhr I. S. Bach, 12.10 Ubr Hugo Kaun zum Gedächtnis. 13.10 Uhr In der Fremde, 13.40 Ubr E. Seß lieft Gedichte, 14 Uhr Schallvlatten. 15 Ubr Jugendstunde, 16 Ubr Konzert. 18 Uhr Autorenstunde. 18.25 Ubr Trio-Stunde, 19.20 Uhr Sport, 19.45 Uhr Konzert, 21.20 Uhr Oesterreichischer Heimatabend.

22.30 Ubr Nachrichten. 22.50 Uhr Nachtmusik.

Freitag, 6. Mai: 6 Uhr Gymnastik, von 10 bis 13.30 Ubr Schallvlatten. Nachrichten, Wetter, 14.30 Ubr Englischer Sprach­unterricht. 16.30 Ubr Vortrga: Ein Gang durch das arktische Museum von Tromsö, das nördlichste Museum der Erde, 17 Uhr Konzert. 18.15 Uhr Zeit, Landwirtschaft, 18.25 Uhr Vortrag: Vom Irrwahn der Astrologie, 18.50 Ubr Aerztevortras: In der Sprechstunde des Arztes, 19.15 Uhr Zeit, Wetter, Esperanto, 19.20 Ubr Volks- und Studentenlieder, 20 Ubr Konzert, 21 Uhr Zwei Kurzgeschichten, 21.20 Uhr Konzert. 22.20 Uhr Nachrichten, Svortvorbericht. 22.45 Ubr Nachtmusik.

Handel und Verkehr

Markt- und Ladenpreise

von Lebensmitteln, Getreide, HülseufrSchtev, Heu, Stroh Brenn- und Leuchtstoffen

Landwirtschaftliche Erzeugnisse:

je

höchster

Preis

niederster

Preis

Durchschnitts-

Preis

1 gtr. Weizen

15.50

13.50

13.83

I „ Dinkel

10.-

—

IO.—

I „ Futtergerste

12.—

9.50

10.80

I „ Ackerbohnen

IO.—

9.50

983

1 „ Hafer

10.—

8.50

9.10

1 „ Wiesenheu

2.20

2.—

2.10

1 „ Kleeheu

2.50

—

2.50

1 „ Stroh

2 35

2.—

2.34

zen 14—15.50, Dinkel 10—11.50, Gerste 9—10, Haber 8.70—10. Kleesamen 85—105 M. — Ulm: Kernen 14.80, Weizen 13—14, Roggen 12.10, Gerste 9.10—9.70, Haber 7.50—8.40, Erbsen 7.SO bis 9. Wicken 9—10, Kartoffeln 3—3.50 Mark.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 3. Mai

Zugetrieben: 25 Ochsen, 54 Bullen, 315 Jungbullen, 450 Jung­rinder. 363 KUbe. 1568 Kälber. 2871 Schweine. Unverkauft: 5 Ochsen, 14 Bullens 75 Jungbullen, 69 Jungrinder, 17 Kühe, 240 Swweine.

Ochsen: ausgem. 22—27 (24—27). oollfl. 24—27 funo.). fl. 21—23 Inno.).

Bullen: ausgem. 24—25 (24—26). vollfl. 21—23 (22—2«. fl. 18—20 (19—21).

Jungrinder: ausgem. 33—35 (34—36). vollfl. 26—31 (20 bis 31), fl. 22—24 (unv.).

Kühe: ausgem. 22—25 (unv.). vollfl. 17—20 (unv.), fl. 12 bis 15 (unv.), ger. 9—11 (unv.).

Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 50—53 (50—511, mittl. 45—49 (44-48), ger. 38—43 (38—42).

Schweine: über 300 Pfd. 39—40 (42), von 240 —300 Pfb. 38—40 (41). von 200—240 Pfd. 37—39 (40—41), von 160-200 Pfd. 36—37 (38—39) von 120—160 und unter 120 Pid. 35—3« (36—37), Sauen 27—32 (28—34). — Verlauf: Großvieh und Schweine langsam, lleberstand. Kälber ruhig.

Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 3. Mai. Auftrieb: 143 Ochsen, 178 Bullen, 232 Kühe, 392 Färsen. 957 Kälber, 44 Schafe, 2406 Schweine, 140 Wagenpferde, 263 Arbeitspferde, 102 Schlachtmerde, 4 Ziegen. Preise: Ochsen a 32—35. b 26—32. c 26—30, Bullen a 26—29, b 23—25, c 20—23, Kälber a 47—48. b 45—48, c 40—44, d 36—40, c 32—35, Schafe a 34—38, b 30--34. c 24—30. Schweine a 40—42, b 40—42. c 40—42. d 39—41. e 3« bis 38, f 32-34, g 25-32, Kühe a 25-27, b 20—24. c 15—17, d 11—14, Färsen a 34—36, b 28—31, c 25—28. Preise pro Stück: Wagenpferde 900—1500. Arbeitspferde 500—1600, Schlachtpferde 30—140. Ziegen 10—20. Verlauf: Großvieh mittelmäßig, ge­räumt; Kälber und Schweine lebhaft. Ferkel und Läufer ge­räumt.

Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 3. Mai. Auftrieb: 1 OHe. 9 Kühe 57 Rinder. 13 Farren, 74 Kälber, 409 Schweine. Prerfe: Famen' 22—26, Kühe 12—24, Rinder 30-36, Kälber 39—48. Schweine 38—31 M. Marktverlauf: mäßig belebt.

Pforzheimer Pferdemarkk vom 3. Mai. Auftrieb: 71 Pferde darunter 3 Fohlen. Preise: leichte Pferde 100—400. mittlere 4M bis 750. schwere Arbeitspferde 800—1200 Mark.

Freiburger Schlachtviehmarkt vom 2. Mai. Zufuhr: 19 Och­sen, 28 Rinder. 22 Farren. 19 Kühe, 165 Kälber. 340 Schwein«. 24 Schafe. Preise: Ochsen und Rinder 22—32, Farren 20—24. Kühe 10-18, Kälber 38—49, Schweine 38—45, Schafe 26—34. Verlauf: Großvieh mittel. Schweine und Kälber lebhaft, Nord­deutsche und Mastkälber über Notiz, geringe lleberstände bei Großvieh, sonst ausverkauft.

Letzte RaKrlchten

Neue Unterschlagungen bei der Stadtverwaltung von Bad Homburg

Lebensmittel: (in Pfennige angegeben)

1 Pfd. Ochsenfleisch 70

1 Pfd. Rindfleisch 70

1 Pfd. Kuhfleisch 40

1 Pfd. Kalbfleisch 80

l Pfd. Schweinefleisch 70

I Psd. Hammelfleisch 70

I Pfd. Speck frisch 70

1 Pfd. Speck geraucht 110

I Pfd. Weizenmehl 0 24

1 Pfd. Brotmehl 20

1 Kilo Weißbrot 52

1 Kilo Halbweiß 40

1 Kilo Schwarzbrot 40

1 Paar Wecken 8

1 Pfd. Erbsen gelbe 22-36

1 Pfd. Bohnen weiße 18—35

1 Psd. Linsen 18-36

l Hühnerei frisch 7—8

1 Kistenei 7—8

1 Ltr. Milch 20

1 Pfd. Molkereibutter 140-160

1 Pfd. Landbutter 100

1 Pfd. Weichkäse 20°» 38-55

I Pfd. Hartkäse 45«/° 100-IZO

1 Pfd.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Pfd.

Margarine mittl. Sorte 42—64

Würfelzucker Sandzucker Salz

Eiernudeln Reis (Vollreis)

Gerste

Gries (Hartweizengries)j 86—35

Tannenholz Buchenholz Nußkohlen Unionbriketts Eiformbriketts Anthrazitkohlen Brechkoks . Lichtstrom . Kraflstrom Heizstroni

40—44

38-42

06—08

35-85

20—35

26-40

207

159

205

150

195

330

210

SO

20

10

(Bei Letzteren besonderen Rabatt, wenn monatlicher Mehrverbrauch als 30 Kwst.)

Wirtschaft

Reichsbankausweis vom 3V. Avril

Berlin. 3. Mai. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. April 1932 hat stchin der Ultimowoche die gesamte Kapitalan­lage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 474,3 Millionen auf 3815,5 Millionen RM. erhöht. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind 271,6 Millionen RM. in den Verkehr abgeflosserr und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 252,9 Millionen auf 4128,1 Millionen RM.. derjenige an Rentenbankscheinen um 18.7 Millionen aus

415.5 Millionen RM. erhöbt. Die Bestände an Gold urä> deckungsfähigen Devisen haben sich um 0,5 Millionen auf 989,5 Millionen RM. erhöht. Im einzelnen haben die Goldbestände um 1,1 Millionen auf 858,8 Millionen RM. abgenommen und die Bestände an deckungsfäbigen Devisen um 1.6 Millionen aus

130.6 Millionen RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsüibige Devisen beträgt 24.0 Prozent gegen 25,5 Prozent in der Vorwoche.

Mielewerk» A.-G., Gütersloh/Westf.

Ueber den Geschäftsgang bei diesem Unternehmen hören wir, daß das Jahr 1931 mit einem kleinen Gewinn abgeschlossen hat. Der Beschäftigungsgrad ist unter Berücksichtigung der gegenwär­tigen Wirtschaftslage als gut zu bezeichnen. Das gilt besonders für die Fahrrad-Fabrikation. Das Miele-Melior-Fahrrad hat bei Händlern und Publikum großen Anklang gefunden, so daß das Werk darin bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit beschäftigt ist.

tSetreive

Bad Homburg, v. d. H., 3. Mai. Nachdem man. bereits vor einiger Zeit Unterschlagungen eines Stadtkassierers aus die Spur gekommen war, teilte heute nachmittag Stadt­sekretär Meisenzahl dem Bürgermeister mit, daß er sich an städtischen Vermögenswerten in Höhe von etwa 10 008 Reichsmark vergriffen habe und aus dem Leben scheiden wolle. Bisher fehlt von Meisenzahl jede Spur. Seine an- i geblichen Unterschlagungen erscheinen rätselhaft, da er keine ! Gelder zu verwalten hatte, ß

r Neue Sprengstoff-Funde

i Wiesen-Sieg, 3. Mai. Nachdem bereits, wie gemeldet,

? gestern bei Offhausen ein Sprengstofflager entdeckt worden war, fanden heute Kinder im Walde hinter einem Baum s versteckt eine große Menge Dynamit und Sprengpatronen.

- Die Einwohnerschaft stellte den Fund sicher und benachrich-

- tigte die Polizei, die die Untersuchung eingeleitet hat. Man i nimmt an, daß auch dieser Sprengstoff aus Diebstählen

herrllhrt.

Ein Nationalsozialist von Kommunisten ermordet

München, 4. Mai. Heute Nacht wurde in Icking bei München der 23jährige Nationalsozialist und ehemalige SA.-Mann Franz Hilz von Kommunisten durch einen Mes­serstich in den Unterleib getötet. Schwer verletzt wurden zwei weitere Nationalsozialisten, die ihrem Parteifreund zu Hilfe kommen wollten.

Kommunistischer Ueberfall

Augsburg» 4. Mai. Gestern Nacht wurden die ehemali­gen SS.-Männer Joseph Kimberger und Hans Hund in der Jakübcr Vorstadt von fünfzehn Kommunisten über­fallen und schwer verletzt.

Anschlagsversuch auf die Kathedrale von Charbiu

Paris, 3. Mai. Nach einer Meldung der japanischen Telegraphenagentur Rengo aus Lharbin sollen Mitglieder einer russischen Jugendorganisation kommunistischer Rich­tung versucht haben, die Kathedrale von Charbin in die Lust zu sprengen. Der Anschlag wurde jedoch so rechtzei­tig entdeckt, daß er verhindert werden konnte.

Die Waffenstillstandsverhandlungen im Fernem Oste« verschoben?

Paris, 3. Mai. Wie die Agentur Indo Pacisique aus Schanghai berichtet, soll die Waffenstillstandskonferenz ver­schoben worden sein, da die japanische Delegation auf Wei­sungen ihrer Regierung über den Vergleichsvorschlag wegen der südlich des Sutschau-Flusses liegenden chinesischen Trup­pen warte.

Berliner Produktenbörse vom 3. Mai. Weizen märk. 273 bis ! 275, Roggen märk. 198—206, Russenroggen 195, Braugerste 187 . bis 194, Futtergerste 179—186, Haier märk. 163—168. Weizen­mehl 33—36.50, Roggenmehl 25.90—27.60, Weizenkleie 11.60 bis 11.96 Roggenkleie 9.96—10.25. Viktoriaerbsen 17—23, kleine Speiseerbsen 21—24, Futtererbsen 15—17. Allgemeine Tendenz: stetig.

Fruchtpreise. Ellwangen: Weizen 12.50—14. Roggen 12.60 bis 13, Gerste 10.50—11, Hafer 8.20—9 M. — Heidenheim: Kernen 14.40—14.50. Weizen 12.60—13.40. Gerste 9. Haber 830 bis 9 M. — Ravensburg: Besen 11—11.10, Weizen 13.S0 bis 14, Roggen 10.50—11, Gerste 9.60—10, Haber 9—9.50, Saat- serst« 10.50—10.80 M. — Saulgau: Dinkel 10 30, Weizen 11.50. Gerste 9—9.15. Saatbaier 10 M. — R « utlinaen : Mei-

Eeftorbe«

Nagold: Konrad Geißler, Maschinist.

Wetter für Donnerstag und Freitag

Infolge der über dem Festland liegenden Depression ist für Donnerstag und Freitag zwar zeitweilig aufheitern­des, aber immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lau».