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Nr. 102

Groß-Sachsenheim OA. Baihingen, 30. April. (Gesatz­te r E r p r e s s e r.) Ein junger Mann von einer Nachbar­ortschaft richtete an einen Einwohner aus Kirchheim u. T., wo er zuvor in Arbeit stand, einen Erpresserbrief des In­halts, er solle zwischen Grotz-Sachsenheim und Sersheim bei einer Blockhütte 5000 Mark aus dem Zug werfen, andern­falls er erschossen würde. Der Mann aus Kirchheim verstän­digte die Polizei und dieser benachrichtigte die Landjäger­beamten der Umgebung. 2n dem von dem Erpresser be­schriebenen Zuge satz ein Polizist, in Zivil, der an der Block­hütte. wo der Erpresser wartete, irgend ein Päckchen hin­auswarf. Dieser beeilte sich, das Päckchen an sich zu nehmen 2m selben Augenblick wurde der Erpresser jedoch von den Landjägern, die sich in der Nähe versteckt hatten, gestellt und verhaftet.

Nächtliche Löwenjagd in Stuttgart

Lin Löwe, der im letzten Programm des Friedrichsbau-Thea- ters eine wesentliche Rolle spielte und den man wegen seiner Künste vielfach bewunderte, war am Samstag nach Schluß der Vorstellung auf einen Lastkraftwagen verladen worden. Der Lastkraftwagen, auf dem der stabile Löwenkäfig festmontiert war war auf der Fahrt nach Darmstadt. Von einem Wächter treulich behütet, lag der Löwe in seinem Käfig Plötzlich mußte ser Wärter zu seinem Erstaunen die Wahrnehmung machen, daß sich die Tür der Löwenwohnung öffnete und das Tier die Flucht ergriff in der Bahnhosstraße nach Mitternacht. Sofort gab er aus seiner Pistole drei Schüsse ab, das verabredete Notsignal, die den Führer des Wagens veranlaßten, sofort anzuhälten.

Mit langen Sätzen verschwand das Tier im Dunkel in Rich­tung Kinderheim und Mönchhaldenstraße. Der Dompteur Brick nahm sofort, mit Peitsche und Pistole in der Hand, die Verfol­gung auf, die etwa 1V bis 15 Minuten dauerte. Ein des Wegs kommendes Mietsauto erleichterte Blicks Vorhaben, den Löwen wieder einzuholen und in seinen Käfig zuriickzubringen. Die Sache ist also noch sehr gut abgelaufen.

Monatsbericht über die Wirtschaftslage

Stuttgart, 2. Mai. Nach dem Monatsbericht des Württ. In­dustrie- und Handelstages ist die bei einer großen Anzahl von Wirtschaftszweigen im Frühjahr übliche Eeschäftsbelebung in diesem Jahre zurückgeblieben. Die allgemeine wirtschaftliche Belebung ist, an der Abnahme der Zahl der Arbeitslosen ge­messen, höchstens halb so stark wie im Vorjahre,- bei vielen In­dustrien macht sie sich bis jetzt sogar nur sehr schwach bemerkbar. Jedenfalls ist noch keineswegs eine Stetigkeit in der Besserung der Produktions- und Absatzverhältnisse in diesem Frühjahr zu beobachten. Infolge der allgemeinen Unsicherheit wird mit Ein­käufen seitens des Handels und der Verbraucher noch sehr stark zurückgehalten. Auffallend sind nach wie vor die Bestellungen nur kleinster Mengen bei kürzester Lieferfrist. Für die Industrie find daher Dispositionen auf längere Sicht unmöglich. Die Ab­wanderung der Käufer von der teueren Ware zu billigen Aus­führungen hält an. Bedarf und Nachfrage nach Jndustrieerzeug- nissen ist zwar allenthalben festzustellen, die Auftragserteilung scheitert aber trotz stärkster Senkung der Preise an der mangeln­den Kaufkraft des Marktes. Die Ausfuhr wird durch den immer schärfer durchgeführten Protektionismus des Auslandes und durch das Versagen des internationalen Zahlungsverkehrs wei­ter erschwert und gedrosselt. Die Preise find allgemein äußerst gedrückt. Vorkriegspreise sind keine Seltenheit mehr. Die Un­kosten und Belastungen bleiben jedoch auf der überspannten Höhe, die Rentabilität der Wirtschaft wird somit immer mehr in Frage gestellt.

^Itensleig, den 2. Assai 1932.

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Rür die vielen Leveise herrlicher Teil­nahme, clie vir bei clem ttinsckeiden unseres lieben Verstorbenen

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Kaufmann

erfahren durften, kür clie trostreichen IVorte des Herrn Lladtptsrrer, für die scköne Trauer- musik, GessnZ, Llumen- und Kranzspenden, danken derrlick

die trauernden Hinterbliebenen.

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empfiehlt die

Buchhandlung Laut, Altensteig.

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Keuchhusten der Kinder, Lronckialka- tarrk, Verschleimungen

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2u Kaden in allen Apotheken.

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Ans Bade«

St. Georgen, 30. April. Auf der Gemarkung Brigach brach in einer jungen Schonung Feuer aus, das etwa einen Morgen vernichtete. Wahrscheinlich ist der Brand durch spie­lende Kinder verursacht worden.

«lewe Nachrichten ans aller Welt

Selbstmord. Oberregierungsrat Dr. Franz von Lilien­thal, der beim Landesfinanzamt in Berlin tätig war, hat am Samstag seinem Leben durch Selbstmord ein Ende ge­macht. Lilienthal war ein bekannter finanz- und wirt- fchaftspolitifcher Schriftsteller.

Bluttat in Ditmarschen. Am Sonntag erschoß in Hassen­büttel bei Wesselburen der Knecht der Gutsbesitzerin Kruse feine Arbeitgeberin, die ihm gekündigt hatte. Der Knecht, der über zwei Selbstladepistolen verfügen soll, verbarrika­dierte sich nach der Tat im Hause und erschoß sich.

Mord und Selbstmord. Der 28jährige Hafenarbeiter Cä­sar Breuer in Hamburg schnitt der 58jährigen Margarethe Ecke aus Farmsen in seinem Wohnung mit einem Rasier­messer den Hals durchs die Frau starb alsbald. Breuer be­ging hieraus Selbstmord.

Zwei Todesopfer eines Bootsunglücks. Ein 13jähriger Schüler und ein 15jähriger Konditorlehrling, die trotz War­nung bei stürmischem Wind mit einem Kanu auf den Schwe­riner See hinausgefahren waren, kenterten und ertranken.

Gutshof durch Erdrutsch verschüttet 3 Tote. Nach einem Bericht von Petit Parisien rollten in der Nähe von Privas 300 Kubikmeter Gestein auf einen Eutshof. Die Besitzerin, ihre Tochter und ihre Nichte wurden unter den Trümmern begraben.

Erdstöße in Südsrankreich. Sonntag früh wurde in Mar­seille und Umgebung ein schwerer Erdstoß gespürt. Bilder fielen von den Wänden, Möbel wurden verrückt. Auch in anderen Städten Südsrankreichs, so in Aix en Provence und in der Umgebung von Toulon wurden Erdstöße verspürt.

Malaria in Südafrika. Die Bezirke Mongones und Eshowe in Natal (Südafrika) werden zur Zeit von einer verheerenden Malariaseuche heimgesucht. Bis jetzt sind etwa 1200 Eingeborene gestorben. Die Missionare haben dringend Lhininsendungen angefordert, da dieses Heilmittel sehr knapp geworden ist.

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Mittwoch, 4. Mai: 6 Uhr Gymnastik, von 10 bis 13.30 Uhr Schallvlatten. Nachrichten, Wetter, 14.15 Uhr Pilo-Kinderstunde,

15.30 Ubr Kinderstunde. 16.30 Ubr Vortrag: Wie schaffe ich mir mit wenig Aufwand einen schönen Garten 17 Ubr Konzern, 18.15 Ubr Zeit. Landwirtschaft, 18.25 Uhr Vortrag: Die Tendenz zur Masse in unserer Zeit, 18.50 Uhr Vortrag: Buchhaltung und Kleingewerbe, 19.15 Ubr Zeit, Wetter, 19.30 Ubr Frühling an der Bergstraße, 20 Uhr Heitere Musik, 21 Ubr Dichtergalerie,

21.30 Ubr Unheimliche Stunde. 22.15 Ubr Nachrichten. Zeit, 22.30 Ubr Klaviermusik. 23.15 Ubr Nachtmusik

Wetter für Mittwoch

Unter der Wechselwirkung östlichen Hochdrucks und einer nördlichen Depression ist für Mittwoch zeitweilig bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.

Druck und Vertag Ser W. Rteker'Ichen Buchdruckeret. »Itenpr», Für die SckriMeituna verantwortliib: Ludwia

Kltenstekx, den 2. iVlai 1932.

vanksarrunA.

pür die vielen Leveise herrlicher Teil­nahme, die vir västrend des Krankenlagers und beim Heimgang unseres lieben Lnt- scklakenen erfahren durften, sagen vir aut diesem Wege herrlichen Dank. Lesonders danken vir kür die ehrenden Klackruke und Kranzniederlegungen der .Kltersgenossinnen und -Genossen, der Arbeitskollegen, des Lkeks, des 8 port Vereins, kür die trostreichen Worte des Herrn Prediger ttökle, für die erhebenden Trauerveisen des posaunenckors und Gesang­vereins, sovie kür die raklreicke Legleitung rur letrlen Ruhestätte.

kamilie Flatlft. 8lo1I.

Krastsahr-Clad Ragolittal A.I.A.E.

Monats-

Versammlung

Mittwoch abend V-9 Uhr im Gasthaus zurTraube" in

Nagold.

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Handel M MM

Stuttgarter Landesproduktenbörfe vom 2. Mai. Weizen 26.50 bis 28 (25.7527.75), Weizenmehl 41.7542.25 (41.5042). Brotmehl 33.7534.25 (33.50-34); alles andere unverändert.

Fruchtpresse. Balingen: Haber 9.50 M. Erolzheim: Dinkel 9 80. Weizen 11.2013, Haber 88.30 M. Giengen a. Br.: Weizen 13.35, Gerste 9.70-9.90, Wicken 9 M. Tu- bingen : Weizen 1315.25, Gerste 9.50-11, Haber 810 Mark.

Märkte

Schweinepresse. Balingen: Milchschweine 820 M. Bopfingen: Milchschweine 1315, Läufer 30 Mark. Crailsheim: Läufer 2535, Milchschweine 1420 M. Giengen a. Br.: Saugschweine 1419, Läufer 2334 M. Güglingen: Milchschweine 1215, Läufer 1950 M. Hall: Milchschweine 1119, Läufer 2025 M. H e i l - bronn: Milchfchweine 1521, Läufer 3035 M. Kün- zelsau: Milchschweine 1221 M. Marbach: Milch­schweine 1523 M. Oebringen: Milchfchweine 1521 M. Rottweil: Milchfchweine 1018 M. Sielminsen a. F.: Läufer 3052, Milchfchweine 1216 M. Ulm: Milch­schweine 1622 M. Vaihingen a, E.: Milchfchweine 14 bis 21 Mark.

Viehpresse. Marbach: Farren 80-290, Kübe 140280. Kal- binnen 200400, Jungrinder 60180 M. Sielminsen a. F.: Kühe 250575 Rinder 140155 Kleinvieh 85110 Mark.

Calw, 30. April. (Vom Lalwer Wochenmarkt.) An fri­schen Gemüsen waren angeboten Kopfsalat zu 2025 ^ pro Stück, Ackersalat, Kresse, Spinat zu 20 ^ pro Pfund, Radieschen zu 15 L pro Bund, halblange weiße Rettiche zu 10 H pro Stück und Rhabarber zu 25 ^ pro Pfund. Eier und Butter waren in großer Menge ausgestellt. Landeier kosteten 7 ^ und darun­ter pro Stück. Gänseeier 20 Landbutter kostete 1,30 -4k und Süßbutter 1,501,60 -4t. Auf dem Obstmarkt waren noch schöne Aepfel, hauptsächlich Großer rheinischer Vohnapfel, pro Pfund zu 1516 zu haben. Die Früchte waren ganz frisch und glatt und können ruhig einen Vergleich mit ausländischem Obst aus- halten. Sie fanden guten Absatz. Für einen Wagen Pfälzer Kartoffeln wurden 4,50 -4t pro Zentner verlangt. Nachdem das Kartoffelstecken vorüber ist, kommen noch viele einheimische Kar­toffeln aus den Gäuorten zum Verkauf, pro Zentner zu 4,80 -4k. Der Absatz ging aber langsam von statten.

Letzte Nachrichten

Runciman für sofortige Beendigung der Schulden- und Reparationszahlungen

London, 2. Mai. Der Präsident des Handelsamtes, Runciman, forderte heute in einer Rede aus dem Jahres­bankett der Londoner Handelskammer nachdrücklich, die Nationen sollten sofortdie schlechte Politik der letzten zwölf Jahre verlassen" undeine vollständige Beendigung aller Kriegsschuldenzahlungen und Reparationszahlungen" her- beisühren.

Mussolini gegen die Zollschranken

Rom, 2. Mai. In einer Rede, die Mussolini aus der Jahrhundertfeier der Assicurazioni Generale hielt, wandte er sich gegen die immer größer werdenden Erschwerungen des internationalen Handels.Ich frage mjch", erklärte Mussolini,ob wir uns nicht auf dem Wege eines mehr oder weniger ernsthaften Irrtums befinden, da alle Staaten Zollschranken aufrüsten, die der Weltwirtschaft das Blut entziehen.

Gestorben

8kagold: Otto Schühle, 21 I. a.

Freuden st adt: Luise Nestle, Blumenwirtswitwe, 70 J.a.

Lresbach: Johann Kubier, Zimmermann, 56 I. a.

Lgendsusen, 3. iVlai 1932.

VSIM 8 SSIMS.

Hllen denen, die meinem lieben Gatten, unserem guten Vater

«asm »ammei»

lVlaurermeister

väkrend seiner sckveren Krankheit so viel Gutes erwiesen, sovie kür die ehrenvolle Le­gleitung ru seiner letrlen Ruhestätte, sagen herrlichen Dank

die trauernden Mnlerbliebenen.

Prima Mamachen

(zollfrei), offeriert gegen Einsendung von Bezugs­scheinen. 100 Kilogr. RR. 14..

Karl Silber. Mühle, Me,steig.