wisser Pseudokcrtholiken, die da mit dem Papste einig gehen, wo es ihren Ideen patzt, aber ohne ihn oder qeaen ihn überall da handeln, wo er ihre Pläne durchquert." Der Papst hat diesen Hirtenbrief nun ausdrücklich belobt und als besonderes wohlwollendes Zeichen dem Verfasser seinen Segen gespendet. Das Zentrum ist darob wieder in einer weiteren Verlegenheit. Das amtliche Organ der bayrischen Regierung hat den Hirtenbrief des Bischofs von Como nun aufs entschiedenste zurückgewiesen, was von besonderer Bedeutung ist, da der einstige Führer des deutschen Zentrums, Graf Hertling, der jetzige bayrische Ministerpräsident, der Verfasser dieser Zurückweisung ist. Hirtenbrief und päpstliche Belobung erweisen, datz der Papst Anerkennung seiner Autorität auch in nicht- kirchlichen und politischen Dingen heischt, und datz er trotz aller Abschwächungsversuche der deutschen Zentrumsblätter die deutschen Verhältnisse mit römischen Augen ansieht. — Jetzt hat sich der Vatikan beeilt, den Rückzug vor dem bayrischen Zentrumsministerium anzutreten. Der Osservatore Romano bezeichnet als „genau der Wahrheit entsprechend" das Urteil, das die Bayr. Staatsztg. gegen den Hirtenbrief gefällt hat: „es dürfte irrig sein, aus der dem Bischof vom Papst gewordenen Anerkennung Schlutzfolgerun- gen für Deuschland zu ziehen." — Der Papst Hat in seiner Belobung des Bischofs nichts davon gesagt, datz der „schöne Hirtenbrief" für Deutschland nicht gelte.
Zusammenschlub der deutschen Imker-Verbände.
Am 5. Juli ds. Js. haben sich auf einem Vertretertag in Frankfurt a. M. unter Beitritt aller übrigen Landes- und Provinzial-Jmker-Berbände der „Deutsche Jmkerbund", (Preutzen, Mitteldeutschland und Württemberg) und die Vereinigung deutscher Jmkerverbände" (Bayern, Baden und El- sah-Lothringen) zu einem ganz Deutschland umfassenden Jmkerbund mit rund 170 000 Mitgliedern zusammengeschlossen. Der Zweck des neuen Jmkerverban- des ist die Vertretung der Interessen der deutschen
Imker, insbesondere bei der Reichsregierung, die kraftvolle Förderung der deutschen Bienenzucht u. a. durch wissenschaftliche Forschung, durch Belehrung und durch planmätzige Bekämpfung der Bienenkrankheiten an der Hand reichsgesetzlicher Vorschriften usw. Die Satzungen werden zur endgültigen Genehmigung im August 1915 noch einer nach Königsberg einbe- rufenen Mitgliederversammlung vorgelegt werden. Damit ist der Wunsch der deutschen Jmkerwelt nach allgemeinem Zusammenschluß zu gemeinsamer Interessenvertretung und Arbeit nach jahrelangen schweren Kämpfen erfüllt. Gin wesentliches Verdienst daran, datz die Vereinigung nach dem Scheitern der vorjährigen Berliner Tagung trotzdem zustande gekommen ist, gebührt dem Ausschutz des Württ. Landesvereins für Bienenzucht, der der Initiative seines verdienten ersten Vorsitzenden, Volksschulrektor a. D. Wandel von Kirchheim-Teck, folgend, mit seinem Aufruf an sämtliche deutschen Jmkerverbände vom Februar ds. Js. den Anstotz zur sofortigen Wiederaufnahme der Einigungsverhandlungen im richtigen Zeitpunkt gegeben hat. An den Verhandlungen haben von Württemberg Volksschulrektor a. D. Wandel von Kirchheim-Teck und Oberlehrer Burckhardt von Weinsberg keilgenommen.
Gericht»!»»!.
Leipzig, 9. Juli. Das Reichsgericht verurteilte den Karikaturenzeichner Johann Jakob Waltz wegen Aufreizung verschiedener Bevölkerungsklassen zu Gewalttätigkeiten und zugleich wegen Beleidigung der elsatz-lothringischen Gendarmen und seminaristisch gebildeten Lehrer Elsatz-Lothringens zu 1 Jahr Gefängnis.
In dem Fleischvergiftungsprozetz. mit dem sich die Strafkammer Köln seit 16 Tagen beschäftigte, lautet das Urteil gegen die Viehhändler Keusch und Salm auf je ein Jahr Gefängnis, weil sie dem Verenden nahe Tiere zum Schlach
ten verkauften. Die Metzger Wiesdorf und Vidua erhielten 1000 und 100 Geldstrafe, weil sie Fleiicb verkauften, das die menschliche Gesundheit gefährdete. Die Verkäuferin Frau Marx wurde freigesprochen.
L»«-wkvtsch»ft «nb Märkte.
Stuttgart, 9. Juli. Auf dem heutigen Grotzmarkt kosteten Kirschen 10 bis 20, Johannisbeeren 12—14, Stachelbeeren 8—10, Himbeeren 25—30 und Heidelbeeren 16—18 Pfg. das Pfund. Angeboten wurden hiesige Frühbirnen und Pfirsiche. Es herrschte starke Zufuhr und rege Kauflust.
Der Saatenstand im Deutschen Reich anfangs Juli 1914 war, wenn 2 gut und 3 mittel (durchschnittlich) bedeutet, für: Winterweizen 2,5 (Vormonat 2,6, Anfang Juli 1913 2,5), Winterspelt 2,4 (2,3 bezw. 2,3), Sommergerste 2,3 (2,4 bezw. 2,4), Hafer 2,5 (2,5 bezw. 2,8), Kartoffeln 2,7 (2,7 bezw. 2,7), Klee 2.4 (2,6 bezw. 2,5), Bewässerungswiesen 2,2 (2,3 bezw. 2,1), andere Wiesen 2,5 (2,6 bezw. 2,5).
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckern
Evangelische Gottesdienste.
3. Sonntag nach Trinit., 12. Juli. Vom Turm: 294. Predigtlied: 297, Die Sünden sind vergeben. 8 Uhr: Frühpredigt, Stadtpfarrer Schmid. 9 ',2 Uhr: Hauptpredigt, Dekan Roos. Abendmahl mit Beichte. 1 Uhr: Christenlehre mit drn Töchtern.
Donnerstag, 16. Juli. 8 Uhr abends: Bibelstunde im Vereinshaus, Stadtpfarrer Schmid.
Katholische Gottesdienste.
Sonntag, 12. Juli. Frühgottesdienst (hl. Messe mit Predigt ' -8 Uhr. Hauptgottesdienst (Predigt und Amt) ' -10 Utir. Christenlehre 1 Uhr. Andacht s'-2 Uhr. Badsaisongottesdienst am Montag in Bad Tein ach, am Mittwoch in Bad Liebenzell je "-9 Uhr.
Gottesdienste der Methodisten-Gemeinde. Sonntag, 12. Juli. Vormittags 9'/, Uhr: Predigt, Prediger Burk. Abends 8 Uhr: Predigt, Prediger Rücker. Mittwoch, 15. Juli. Abends 8'/< Uhr: Gebetstunde.
MW und primtmjche,.
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Spie lleitung: Direktor C. Blumau. Samstag, den 11. Juli 1914: Auf vielfachen Wunsch
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1. Grabarbeiten 200 Mk.
2. Beton- und Maurerarbeiten 3060 Mk.
3. Dohlenanlage 190 Mk.
4. Schmiedarbeiten 50 Mk.
5. Steinhauerarbeiten 250 Mk.
6. Bodenbelag und Wandverkleidungen 130 Mk.
7. Zimmerarbeiten 2370 Mk.
8. Dachdeckungen 350 Mk.
9. Flaschnerarbeiten 250 Mk.
Pläne, Voranschlag und Bedingungen liegen beim Stadlbauamt
zur Einsicht auf, woselbst Angebote dis spätestens Dienstag, den 14. Juli, abends 6 Ahr, abgegeben werden wollen.
Calw, den 10. Juli 1914.
Stadtbauamt: König.
Die Preise für 16 bis SO Kerzige, normale
MMrllhÜllW» W
sind von ^L2.— auf ^1.60 für das Stück ohne Steuer, herabgesetzt worden. Die Steuer beträgt sür eine lö kerzige Metalldrahtlampe 20^. und für die 25—50 kerzigen Lampen je 40 A Calw, 10. Zuli 1914.
Städtische Elektrizitätswerksverwaltung:
Dreher.
Kksirks-KiMilMtemmu Calw
Am nächsten Sonntag, 12. Juli, nachm. 2'/- Ahr, findet bei Mitglied Kirchherr „zum Hirsch"
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statt. Tagesordnung:
1. Bortrag über Sommerarbeiten aus dem Bienenstand.
2. Belehrung über Bezug steuerfreien Zuckers.
3. Praktische Demonstration am Bienenstand.
Zu zahlreichem Besuch ladet ein der Borstand.
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