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lieren — und das in einer Zeit, wo es darauf ankomme, die Nerven zu behalten. Aus diesem Grunde habe er durch die Notverordnung dem unerträglichen Zustande ein Ende zu machen sich bemüht, daß die Landwirre jeden Tag vom Gerichtsvollzieher bedrängt werden.
Zum Inhalt der Notverordnung übergehend, legte der Minister dar. daß das Gebot der Stunde sei, die Bestellung der Landwirtschaft im Osten sicherzustellen, wolle man nicht Gefahr laufen, dah der ganze Produktionsapparat zum Stillstand gebracht werde mit allen Folgen, die sich nicht nur für die Ernährung, sondern auch für die ganze staatspolitische Lage unseres Volkes in schlimmster Weise auswirken würden. In den letzten Tagen habe er Verhandlungen mit den Kreisen, die sich durch die Notverordnung betroffen fühlten, gehabt, namentlich mit der Kaufmannschaft, dem Handel und den Genossenschaften, denen er zu- gesagt habe, dah alle Wünsche, die von dieser Seite vorgebrachr werden, berücksichtigt werden sollten, soweit das nur irgend möglich sei. Jetzt bandele es sich darum, den Umfang der Stillbalre- aktion zu umreihen. Auf die Mitarbeit der preußischen Lanüräte könne er dabei nicht verzichten. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen erklärte der Minister, er hoffe, dah die Arbeit der Osthilfe sich nicht mehr über Jahre, sondern über Monare erstrecken werde. In dieses Tempo hineinzudringen, brauche er den Druck, sowohl auf die Schuldner wie auf die Gläubiger, den die Notverordnung ausübt.
Neues vom Tage
Nationalsozialistische Reichstagsanfrage zum Zusammenbruch der Ladendorff-Bank
Berlin» 24. Novemb-er. Die nationalsozialistische Reichstagsfraktion hat an die Reichsregierung eine schriftliche Anfrage gerichtet, in der es u. a. heißt: Ist es richtig, daß das Reich der Bank für Handel und Grundbesitz 3 Millionen Reichsmark gegen Sicherheiten über die Dresdener Bank zur Verfügung gestellt hatte? Ist es richtig, daß die Reichsregierung nach dem offenen Zusammenbruch der Dank, „um eine ruhige Abwicklung der Bank zu gewährleisten", der Dresdener Bank eine Summe zur Verfügung gestellt hat und stellen wird? Hat die Reichsregierung oder einzelne Mitglieder derselben vor oder am 16. Okt. mit der Wirtschaftspartei oder deren einzelnen Mitgliedern über die Stützung der Bank verhandelt? Was wurde von beiden Seiten gefordert und was zugesagt?
Rachkliinge zu den Hessenwahlen
Frankfurt a. M„ 24. Nov. Der Landesverband Hessen der Wirtschaftsvartei hat in einer Wahlkreiskonferenz einstimmig beschlossen, die hessischen Wahlen vom IS. November anzufechten Der Beschluß gründet sich auf die Nichtzulassung der Wirtschaftsvartei bei den hessischen Wahlen.
Auf der am Sonntag hier stattgefundenen Landeskonferenz der Sozialdemokratischen Partei Hessens war man übereinstimmend der Auffassung, dah der Ausgang der hessischen Wahlen die So- rialdemokratie von der Regierungsverantwortung entbunden hat und dah diese auf die aus den Wahlen bervorgegangene stärkste Partei übergegangen ist.
Lohnsenkung in der Schwarzwiilder Uhreuindustrie
Freiburg, 24. Nov. Bei den heute in Donaueschingen stattgefundenen Lohnverhandlungen in der Schwarzwälder Uhrenindustrie wurde eine Vereinbarung getroffen, die von der nach dem 23. November 1931 beginnenden Lohnwoche ab einen Ecklohn für die gelernten Arbeiter der Gruppe D. in Ortsklasse 1 (Mindest- stundenlohnl von 74 Pfennig vorsieht. Die Löhne der übrigen Lohngruppen richten sich nach dem bisher geltenden Schlüssel. Die tatsächlichen Stundenlöhne und die Akkordsätze ermäßigen sich um 6 Prozent, wobei jedoch der tarifliche Mindestverdienst nicht unterschritten werden darf.
Rückkehr der oeurschen Himalaja-Expedition
München, 24. Nov. Dier vier Mitglieder der deutschen Himalaja-Expedition, Dr. Bauer-Nabburg, Hartmann, Dr. Wien und Fendt sind von Italien kommend, hier eingetroiien. Die Expedition hatte den 9. Versuch zur Bezwingung des Kanch-Eipfels im Himalaja unternommen. In einer Höbe von 7800 Metern wurde die Expedition durch eine unbezwingbare Eiswand am weiteren Vordringen gebindert.
Disziplinarverfahren gegen die Leiterin der Hamburger weibliche« Kriminalpolizei
Hamburg. 24 Nov. Der Senat hat gegen die Leiterin der hiesigen weiblichen Kriminalpolizei. Frau Regierungsrat Erkens, das förmliche Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Entlassung beantragt. Im Sommer deses Jahres hatten, wie seinerzeit gemeldet, zwei Hamburger Polizeibeamtinnen Selbstmord verübt, was zur Aufdeckung von Mitzhelligkeiten innerhalb der weiblichen Kriminalpolizei und zu Angriffen gegen Frau Erkens führte. Das vom Senat beantragte Verfahren wird sich auf alle die Einwände erstrecken die im Zusammenhang mit dem Selbstmord der beiden Polizeibeamtinnen gegen das dienstliche Verhalten der Frau Regierungsrat Erkens erhoben worden find.
Die Agitationsanträge der Sanacja — Ueberweisnng an den Sozialansschutz
Kattowitz, 24. November. Die mit großer Spannung erwartete Abstimmung über die Agitationsanträge der Sanacja in der heutigen Sitzung des schlesischen Sejm fand nicht statt, da sämtliche Anträge en bloc dem Sozialaus- schuß überwiesen wurden. Die Sanacja hatte, wie gemeldet, staatliche Aufsicht der oberschlesischen Schwerindustrie, Ausweisung der in den ostoberschlesischen Werken beschäftigten reichsdeutschen Arbeiter und Beamten, Herabsetzung i der hohen Gehälter der leitenden Beamten und die Er- ' nennung eines Kommissars mit weitgehenden Vollmachten zur Regelung der Arbeitslosenfrage gefordert.
Kamps zwischen rumänischen und sowjetrussischen Fischern , Bukarest, 24. November. Aus bisher nicht aufgeklärten ' Gründen fand auf dem Schwarzen Meer ein ernster Zu- ' sammenftoß zwischen rumänischen und sowjetrussischen ^ Fischerflotillen statt. Nach den bisher eingetroffenen Nach- ! richten scheint der Zusammenstoß, der aus stürmischer See erfolgte, zu einem Kampf geführt zu haben, der mit Handwaffen, Rudern und Haken erbittert durchgeführt worden sei. Auf beiden Seiten sollen mehrere Boote zum Kentern j gebracht worden sei. Ob Menschenleben zu beklagen sind,
; konnte noch nicht festgestellt werden: doch wird gemeldet, s daß drei rumänische Fischer gefangen genommen und nach s Eowjetrußland geschleppt worden seien.
Württembergischer Landtag
Wichtige Regierungserklärungen im Finanzausschuh
Stuttgart. 24. Noo. Im Finanzausschuh ves Landtags wurde heute nach eingehender Eeschäftsordnungsüebatte zu den Anträge» des Zentrums und des Bauernbunds Stellung genommen, die sich mit wichtigen landwirtschaftlichen und gewerblichen Fragen befaßt. Von Seiten des Zentrums wurden die traurigen Verhältnisse in vielen Landgemeinden dargelegt. Alteingesessene Bauernbetriebe seien gefährdet. Gröbere Bauernhöfe dürften nicht im Konkursverfahren verschleudert werden. Die Viebvreise gingen immer mehr zurück; für Farren würden noch 18—19 Pfennig iür das Pfund Lebendgewicht bezahlt. Die Obstvreise betragen das 5 bis lOiache von dem. was der Erzeuger bekommt. Die Fleischpreise seien viel zu hoch gegenüber den Preisen iür Schlachtvieh. Von Seiten des Bauernbunds wurde den Vorrednern zugestimmt. Wenig verschuldete Betriebe kämen jetzt unter Den Hammer, weil nirgends Geld ausgenommen werden könne. Der Bauer bekomme für die schönste Kuh keinen Anzug, für eine Kuhhaut kein Paar Schube mehr.
Wirtschaftsminister Dr. Maier erklärte, dah die Anträge der Tendenz der württ. Regierungsvolitik entsprechen. Was die Zinsfrage anlangt, so sollte man in erster Linie das behandeln, was wir selbst tun können. Verhandlungen mit den Kreditinstituten sind in die Wege geleitet und lassen gewisse Erleichterungen erhoffen. Die Handelsspanne hat sich gegenüber den Friedens- Verhältnissen stark erweitert. Es sind viel mehr Händler vorhanden als früher. Das Rindfleisch ist um 40 Prozent billiger als im Jahr 1927, «m 28,3 Prozent billiger als i. I. 1913, das Vieh aber um 40 Prozent billiger. Die Preise für Wurstwaren sind wohl noch zu hoch. Auch bei den Milchpreisen ist die Handelsspanne viel zu hoch, aber nicht wegen des Milchhofs, sondern wesen der Milchhändlerorganisation. Die Deflation bringt viele Kreise in Schwierigkeiten. Die Gehalts- und Lohnempfänger, die durch Neubauten, Lebensversicherungen usw. lausende Verpflichtungen zu erfüllen haben, können diesen zum Teil kaum mehr na^kommen. Die Maßnahmen des Osthilfegesetzes eignen sich nicht iür uns. Notwendig ist dagegen die Schaffung eines Vollstreckungsschutzes für lebensfähige Betriebe. Das Geldhamster« wird zu einer schweren Gefahr für die gesamte Wirtschaft. Der Absatzförderung wird besondere Aufmerksamkeit zugewendet. Württemberg hat hierzu Reichsbeihilfen erhalten. Die Einfuhr von Vieh und Fleisch beträgt nur noch 1,8 Prozent des Eesaml- verbrauchs. Auf dem Gebiete der Solzwirtschaft muß die Reichsregierung Schritte unternehmen. Bei den bisherigen Verhandlungen ist nichts herausgekommen. Ohne Kontingentierung des Holzschlags und der Holzeinfuhr würden die Holzpreise weiter sinken. Die Einfuhr von Holz ist gegenüber dem Vorjahr um 40 bis 60 Prozent zurückgegangen. Nur die Kontingentierung kann helfen. Auch im Frieden sind 40 Prozent des Holzverbrauchs ein- gefübrt worden. Bezüglich der Milchwirtschaft ist in den letzten zwei Jahren viel geschehen. Der Pasteurisierungszwang ist vollkommen durchgefübrt. Beim Rationalisterungsvlan wird die Werkmilch schlechter bezahlt als die Frischmilch. Die Werkmilch müßte besser bezahlt werden. Notwendig ist eine Erhöhung des Vutterzolls. Die Währungsverschlechterung in Dänemark und Schweden wirkt sich katastrophal für die deutsche Milchwirtschaft aus. Der Zwangszusammenschluß der gesamten Emmentalerkäse- Produktion muß kommen.
Justizminister Dr. Beverle erörterte die Rechtslage. Fahrnis- und Nutzvieh, Heu und Saatgetreide können nicht zwangsversteigert werden, sofern nicht gleichzeitig eine Versteigerung des Grundstückes vor sich geht. Den Gerichtsvollziehern werden entsprechende Anweisungen zugehen. Die Möglichkeiten, der Verschleuderung von Vieh usw. zu begegnen, sollten mehr beachtet werden. Schwieriger liegen die Verhältnisse bei Grundstücksversteigerungen. Wenn die Zinsen bezahlt werden, so ist beabsichtigt, die Kavitalzurückziebunsen zu unterbieten. Auch für den kleinbäuerlichen Besitz muß eine Art Kreditschiedsamt geschaffen werden. um Zwangsversteigerungen zu verhindern, sofern es sich um erhaltenswerte Betriebe handelt. In der Osthilfe ist eine Entschuldungsaktion vorgesehen; hierüber muß auch in Württemberg noch verhandelt werden. Auch bei uns ist eine Auffangorganisation notwendig. Die württ. Regierung wird in Berlin konkrete Vorschläge machen.
An die Ausführungen der Minister schloß sich eine umfangreiche Debatte, in der insbesondere auch die Beschränkung der Kaufkraft erörtert wurde. Ferner wurden zoll- und handelspolitische Fragen in ihrer Wechselwirkung auf das Ausland und die Industrie besprochen. Hierauf wurden die Anträge des Zentrums und des Bauernbunds, die bereits vor einiger Zeit veröffentlicht wurden, teils mit grober Mehrheit, teils einstimmig angenommen.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 25. November 1931.
Die Wahlvorschläge zur Eemeinderatswahl in Altensteig
liegen nun vor. Es sind nicht weniger als sieben Vorschläge eingegangen und zwar Wahlvorschlag 1 „Gemeinnutz vor Eigennutz" und 2 „Mittelstand", beide von der Nationalsoz. Deutschen Arbeiterpartei; Wahlvorschlag 3 „Das arbeitende Volk", gemeinsam vom Evang. Arbeiterverein und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands; 4. Wahlvorschlag „Kommunistische Partei"; 5. Wahlvorschlag „Christlicher Volksdienst"; 6. Wahlvorschlag „Gemeindewohl" und 7. „Gemoindemteresse", beide vom Gewerbeverein Altensteig. — Insgesamt sind 39 Kandidaten aufge- stell t. An Auswahl fehlt es also nicht, aber auch sicher nicht an einer bedeutenden Zersplitterung der Stimmen.
Vorsicht bei Bestellung von Bevollmächtigten für ausländische Erbschaften. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Beim Anfall ausländischer insbesondere amerikanischer Erbschaften wenden sich vielfach ausländische Firmen an die deutschen Erbberechtigten, um von ihnen zur Einziehung des Nachlasses bevollmächtigt zu werden. Nach den von den amtlichen Stellen gemachten Wahrnehmungen bedingen sich dabei solche Auslandsfirmen oft ungewöhnlich hohe Entschädigungen aus. So hat sich z. B. eine in Paris ansässige französische Firma und ihr Straßburger Vertreter mehrfach zur Vertretung gegen ein Entgelt in Höhe der Hälfte des Nachlasses angeboten. Solche Forderungen werden regelmäßig eine Ueberoorteilung der deutschen Erben darstellen. Diese wahren ihre Interessen am besten dadurch, daß sie zur Bestellung eines Bevollmächtigten in einer ausländischen Nachlaßsache die Vermittlung der
zuständigen deutschen Auslandsvertretung oder einer als unbedingt zuverlässig anerkannten inländischen Firma in Anspruch nehmen.
Calw, 24. November. (Konkurs.) lieber die Firma Paul Räuchle, Inhaber Paul Räuchle, Kaufmann hier, wurde gestern unter Ablehnung eines Vergleichsverfahrens das Konkursverfahren eröffnet. — Räuchle hatte seinerzeit das Geschäft des f Kaufmanns Steudle übernommen und großzügig ausgebaut. Nun ist es den Zeitverhältnissen zum Opfer gefallen.
Calw, 24. November. (Wahlvorschläge.) Bis zum Abend des gestrigen letzten Anmeldetages waren bei der Calwer Stadtverwaltung sieben Wahlvorfchläge zur Ee- meinderatswahl eingegangen. Es sind eingereicht worden: zwei Wahlvorfchläge von der Bürgerpartei und je einer von der Sozialdemokratischen Partei, der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, der Kommunistischen Partei, dem Stadt. Hausfrauenverein und von parteiloser Seite. Der Wähler wird also reichlich Auswahl haben.
Neubulach» 23. Nov. Herr Oberlehrer a. D. Stahl, welcher der hiesigen Schule über dreißig Jahre lang mit Umsicht und Treue vorgestanden hat, beging vergangene Woche in körperlicher und geistiger Frische feinen 70. Geburtstag. Der Bezirksl-ehrervevein Neubulach, dessen Vorsitzender der Gefeierte jahrelang gewesen ist, veranstaltete ihm am Samstag im Gasthaus zur „Sonne" eine schöne Geburtstagsfeier. In verschiedenen Ansprachen kam die Wertschätzung zum Ausdruck, die „Vater Stahl" im Kreise der Amtsgenossen genießt. Die Glückwünsche des Württ. Lehrervereins überbrachte Amtsgenosse Schäffler aus Stuttgart. Seine Ausführungen über die Schule der alten Zeit ergänzte das Geburtstagskind in launiger Weife durch Bekanntgabe eigener Erlebnisse aus seiner ersten Tätigkeit als Erzieher in Engelsbrand und Schietingen. Ein finniges Gedicht der Ehefrau des Jubelgreises beleuchtete die schöne und hohe Ausgabe des Erzieherberufes. Männerchöre und Geigenduette, letztere gespielt von den Herren Nicklas aus Breitenberg und Müller von Teinach, sowie Beethovens Mondscheinsonate, die Herr Oberlehrer Rehm von Teinach auf dem Klavier vortrug, rahmten die würdige Feier.
Dornstetten, 23. November. (Tödlicher Unfall.) Gestern ist der 30jährige Schneider Hans Maier an den Folgen eines schrecklichen Unglücks gestorben. Maier war mit dem Zuführen von altem Eisen mittels eines Lastwagens zum Bahnhof Neckarhausen für Hartwig Hiller hier beschäftigt. Er hatte sich auf das beladene Auto gesetzt und wurde heruntergeschleudert. Ein Eisenstück drang ihm dabei tief in den Rücken. In schwerverletztem Zustande brachte man Maier in das Krankenhaus nach Sulz, wo der Bedauernswerte in der Sonntagnacht verschieden ist. Er hinterläßt seine Ehefrau und ein Kind.
FreuLenstadt, 25. November. Zur Gemeinde- ratswahl sind hier wieder wie bei der letzten Wahl vier Wahlvorfchläge eingegangen und zwar von der Kommunistischen Partei, von der Nationalsoz. Arbeiterpartei, von der Wirtschaftlichen Bürgervereinigung und von der Sozialdemokratischen Partei. Diesmal hat der Christliche Volksdienst auf die Aufstellung einer eigenen Liste verzichtet und sich einen Kandidaten auf dem Vorschlag der Wirtschaftlichen Vürgervereinigung gesichert. Dafür tritt die Nationalsoz. Deutsche Arb.-Partei neu auf. Die Lifte der Vürgervereinigung ist alphabetisch aufgestellt; es wird also keine Persönlichkeit dabei bevorzugt.
Rottenburg, 23. November. Allgemeine Teilnahme findet die Familie Letzgus, deren Sohn Wilhelm beim letzten Brande so schrecklich ums Leben kam. Es ist festgestellt, daß er mit dem Wagenführer Barsch den Tank mit Benzin füllen wollte. Während dieser eine weitere Kanne herbeiholte, entzündete sich das Benzin im Tank und verwandelte Letzgus in eine Feuerfäule. Er war erst 24 I. a-
Eärtringen, 23. November. (Unglllcksfall auf dem Fußballplatz.) Am Sonntagnachmittag ereignete sich auf dem Fußballplatz am Oefele ein bedauerlicher Unglücksfall. Daselbst fand bin Kreispokalspiel zwischen dem FV. Eärtringen und dem FV. Sindelfingen statt, das von beiden Seiten mit großer Härte durchgeführt wurde. In der letzten Viertelstunde des Spiels wurde der Torwart Eärtringens gleichzeitig von zwei Sindelfinger Stürmern, wie derselbe den Ball gerade in seine Obhut nehmen wollte, derart s ch >arf ang e gang e n, daß er auf die Torstange mit der linken Schulter ausschlug. Er erlitt dabei einen Bruch des linken Oberarms, was seine sofortige Verbringung ins Krankenhaus zur Folge hatte.
Oberndorf» 23. November. (Die Stadt verpachtet ihr Elektrizitätswerk zwecks Schuldentilgung.) In wiederholter Beratung hat der Gemeinderat mit allen gegen eine Stimme Len Vertrag, nach welchem das hiesige städtische Elektrizitätswerk an die O.E.W- verpachtet wird, gutgeheißen. Das Werk wird aus 22 Jahre verpachtet um die Pachtsumme von 300 000 Mark. Diese Summe soll zur Tilgung von Schulden verwendet werden.
Schömberg OA. Rottweil, 24. Nov. (B ürgermei st erwähl.) Bei der Bürgermeisterwahl haben von 873 Wahlberechtigten 804 gleich 92 Prozent abgestimmt. Von den 799 gültigen Stimmen fielen auf Eerichtsassessor Karl Eugen Sprenger aus Schömberg 388 Stimmen; auf Julius Geiger, Verwaltungsprattikant aus Rottweil-Altstadt 378 Stimmen; auf Verwaltungskandidat Obert-Ravensburg 28 Stimmen. Eerichtsassessor Sprenger ist somit gewählt.
Spaichingen, 24. Nov. (Zu der Oberamtsaufhebung.) Es scheint, so schreibt der „Schwarzwälder Volksfreund", leider Tatsache zu werden, daß die kommende württembergische Notverordnung die Aufhebung der Oberümter Spaichingen und Welzheim verfügt Die Tatsache, daß verschiedene Gemeinden von unserem Bezirk wegstreben, scheint der Regierung den Nacken gesteift zu haben, trotz allen unseren Abwehrmaßnahmen den folgenschweren - Schritt zu tun.