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Ueber Störungen des Kaminzugs. Die bekannte unangenehme Störung des Kaminzugs bei Windanfall kommt daher, daß im Windschatten eines Gebäudes Unterdrück entsteht, der in den auf der Leeseite liegenden Räumen dem natürlichen Auftrieb des Kamins entgcgenwirkt. Namentlich beim Änfeuern dringt dabei der Rauch in die zu beheizenden Räume. Man begegnet dem Mißstand dadurch, daß man die Fenster auf der vom Wind abgelegenen Seite dicht schließt, die Fenster auf der Luvseite aber, namentlich beim Anfeuern, öffnet. Der Schornstein muß genügende Höhe haben, mindestens noch fünf Meter für das oberste Stockwerk, gegen Abkühlung gut geschützt sein und durch einen Kurzzug (Anheizklappc) rasch angewärmt werden können. Nun sind neuerdings trotz dieser Maßregeln da und dort und zwar besonders bei den nach der neuen Bauweise erstellten Gebäudeblocks mit langer, außen vollständig glatter Hausflucht schlimme Zugstörungen aufgetreten, die sich zunächst durch keines der bekannten Mittel beseitigen ließen. Der Bayerische Wärme- wirtschaftsverband kam nach gründlicher Untersuchung eines typischen Falles der Siedlung Neu-Harlaching bei München zu dem Ergebnis, daß die vorher in solchem Ausmaß nicht gekannten Erscheinungen durch die stark saugende Wirkung der an den langen glatten Hausflächen mit unverminderter Geschwindigkeit vorbeistreichenden Winde hervorgerufen werden. Der Wind wird hier nicht wie bei den alten Bauten durch Borsprünge von Gesimsen, Verzierungen, Erkern und Valkonen, abgebremst. Mit gutem Bedacht sind z. B. in den alten Gebirgsrücken in den Straßen, die in der Hauptwindrichtung liegen, die Häuser gestaffelt, um den durchrasenden Föhnsturm zu brechen und an den Häusermauern die Windgeschwindigkeit zu vermindern. Bei glatten Mauerfluchten ist die Saugwirkung durch Tür- und Fensterspalten und der hiedurch entstehende Unterdrück in den Jnnen- räumen auch auf der Luvseite so groß, daß in dem einzig vorhandenen Ausgleichskanal, der die Jnnenräume mit der Außenluft verbindet, dem Kamin, eine rückläufige Strömung eintritt, bei der die Abgase der Oefen, Rauch und Ruß, in die Jnnenräume treten müssen. Mit einer Kaminerhöhung ist in solchen Fällen der Störung nicht beizukommcn.
Das Ergebnis der Untersuchungen des Bayerischen Wärmewirtschaftsverbands war die Schaffung eines Kaminaufsatzes, des sog. „Beja"-Staudrucksaugers, der durch den in dem Aussatz entstehenden Staudruck bei allen Windanfallsrichtungen eine besonders starke Saugwirkung aus dem Kamin heraus hervorruft. Der Aufsatz kann in Blech, Stampfbeton oder Steinzeug ausgeführt werden. Zur Beratung in ähnlichen Fällen, wie überhaupt in allen Fragen der häuslichen Wärmeversorgung, wende man sich an die Geschäftsstelle des Württ. Wärmewirtschaftsverbands im Landesgcwerbemuseum, Stuttgart, Fernsprecher 21541.
Humor
Die mehroder weniger junge Dame stand als Zeugin vor dem Gericht und kam ins Kreuzverhör. „Wie alt sind Sie?" Sie zögerte. — „Zögern Sie nicht!" sagte der Richter, „jede Sekunde macht es schlimmer!"
Anzüglich. Chef eines Warenhauses (der beobachtet hat, wie eine Besucherin verschiedene Gegenstände verschwinden ließ): „Gnädige Frau, in Abteilung 4 haben wir sehr schöne Handkoffer. Vielleicht kaufen Sie einen, um die Sachen nach Hause zu tragen!"
Der Brief. „Lieber Gatte, ich vergehe vor Sehnsucht. Wenn ich abends am Nagel deinen Schlafrock hangen sehe, so denke ich: Ach, hinge doch mein lieber Gatte da."
Schmerzhafte Erinnerung. „Dieser Mensch hinter- läßt in meinem Leben eine Lücke." — „Sie waren wohl sehr befreundet mit ihm?" - „Nein, beim Boxen hat er mir drei Zähne ausgeschlagen."
Breitscheid warnt Frankreich Sozialdemokratie und Nationalsozialismus
Kassel, 10. November. Der sozialdemokratische Führer Dr. Vreitscheidt richtete Montagabend im Rahmen einer Reoolutionsfeier der Kasseler S.P.D. eine Warnung an Frankreich. Er führte unter anderem aus: Wie alle Befürworter der Verständigungspolitik, sei auch die Sozialdemokratie weit davon entfernt, den Friedensvertrag von Versailles und die ihnen gefolgten Diktate als Ausdrucksform des Rechts und der wirtschaftlichen Vernunft anzuerkennen. Aber mit Strefemann und seinen Anhängern sei die S.P.D. der Meinung gewesen, daß die seit Beendigung des Krieges eingeschlagene und durchgehaltene deutsche Außenpolitik der einzige Weg sei, um die Vernunft in der Welt zum Siege zu führen. Wenn sich die auswärtigen Politiker der Alliierten heute darüber beschweren, daß der Nationalismus in Deutschland wieder erstarkt fei und eine Gefährdung des Friedens der Welt bilde, so daß Frankreich immer wieder Sicherungen glaube fordern zu müssen, so müßten sich die Träger dieser Politik gesagt sein lassen, daß ihre Haltung das Wiedererstarken des deutschen Nationalismus verursacht habe. Er, Breitscheid, halte es in dieser Stunde, unmittelbar vor dem Beginn neuer Verhandlungen mit Frankreich, für seine Pflicht, die Warnung auszusprechen, daß Frankreich in diesen Verhandlungen klug und einsichtig sein möge und auf Forderungen verzichtet, die nach französischer Meinung dem deutschen Nationalismus die Flügel stutzen könnten. Frankreich soll vielmehr durch eine vernünftige Haltung in der Frage der Reparationspolitik Deutschlands ermöglichen, seine öffentlichen Finanzen und seine Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Das fei das beste Mittel zur Bekämpfung des deutschen Nationalismus.
Die Adresse der Opposition zur Ansprache des Königs
London, 10. November. In der von der Opposition im Unterhaus vorgebrachten Adresse zur Danksagung für die Eröffnungsansprache des Königs machte der Führer der Opposition Lansbury geltend, daß im Jahre 1918 das Parlament einen Frieden gemacht Hütte, der kein Frieden ge- sen sei. Es war ein Frieden, so sagte er, der dem deutschen
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Volke die Schuld an dem großen Krieg aufbürdete. Wie aber jedermann wüßte, ist das deutsche Volk nicht mehr verantwortlich als jeder andere, was ja klar aus den jetzt erschlossenen Memoiren der Männer, die den Krieg und den Frieden gemacht haben, hervorgeht. Wäre es für die Regierung jetzt nicht an der Zeit, ihre Betrachtungen über die Frage, was hinsichtlich der Reparationen und Wiedergutmachung geschehen sollte, in diesem Sinne zu lösen, wie es von der internationalen Arbeiterbewegung gefordert wird, nämlich, jedes Andenken an den Krieg dadurch auszulöschen, daß alle Wiedergutmachungen und Reparationen in der ganzen Welt ausgestrichen würden. Lansbury meinte, daß ein solcher Schritt, heute getan, rasch zur Gesundung der Welt beitragen müßte; dann werde die Welt ernten, was sie gesät hat, genau so wie sie jetzt erntet, was sie 1919 und 1920 gesät hat.
Schiffskatastrophe in der Viscaqa?
Bordeaux, 10. November. Nach einem von der hiesigen Funkstation aufgefangenen Funkspruch befand sich der Dampfer „Gorgios" auf 45 Grad 47 Minuten nördlicher Breite und 7 Grad 22 Minuten westlicher Länge in Seenot. (Die angegebene Position liegt in der Biscaya). Aus einem weiteren Funkspruch scheint hervorzugehen, daß es einem Dampfer gelungen ist, einige Leute von der „Gorgios" zu retten, doch sollen noch weitere 118 Mann an Bord des Schiffes gewesen sein. Von der „Gorgios" fehlt seit diesem zweiten Funkspruch jede Spur.
Eine Stadt in Honduras durch einen Orkan zerstört
Newyork, 10. November. Nach einer Meldung aus Tegucigalpa in Honduras ist die Stadt Lasmasica durch einen Orkan vollkommen zerstört worden. Die Eisenbahnverbindungen sind unterbrochen. Man fürchtet, daß zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sind.
D " Mutmaßliches Wetter für Donnerstag Die nordwestliche Depression hat ihren Einfluß auch aus Süddeutschland ausgedehnt und es ist zu starken Regenfällen gekommen. Für Donnerstag ist immer noch mehrfach bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteix. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk.
Hinweis
Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein sehr reichhaltiger Prospekt der Firma Ehr. Krauß über Bleyles-Kleidung bei, den wir der besonderen Beachtung unserer Leser empfehlen. — Denken Sie rechtzeitig an Ihre Weihnachtseinkäufe, damit auch besondere Wünsche Berücksichtigung finden können.
Amtliche Bekanntmachungen
GaMttenwesell.
Nach ß 16 des Gaststättengesetzss ist verboten:
1. an Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Branntwein oder überwiegend branntweinhalt ge Genußmittel im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtschaft oder im Kleinhandel zu eigenem Genüsse zu verabreichen;
2. an Personen, die das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, in Abwesenheit des zu ihrer Erziehung Berechtigten oder seines Vertreters auch andere geistige Getränke oder Tabakwaren im Betrieb einer Gast- oder Schankwirtfchaft zu eigenem Genüsse zu verabreichen;
3. geistige Getränke im Betrieb einer Gast, oder Schonk- wirtschaft oder im Kleinhandel an Betrunkene zu verabreichen ;
4. Branntwein oder überwiegend branntweinhaltige Genuß- mittel durch Automaten feitzuhalten;
5. das Verabfolgen von Speisen in Gast- oder Schankwtrt- fchaflen van der Bestellung von Getränken abhängig zu machen oder bei der Ntchtdestellung von Getränken eine Erhöhung der Preise eintreten zu lassen;
6. Branntwein oder überwiegend bronntweinhaltige Genußmittel aus Turn-, Spiel-, Sport-Plätzen oder -Hallen zu verabreichen.
Zuwiderhandlungen hiegegen werden mit Haft und mit Geldstrafen dis zu 150 Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft (Z 29 Ziff. 8 d.'s Gesetzes).
Die Ortspolizeibehörden und die Landjägermannschaft werden angewiesen, die Einhaltung der Berbotsvorschriften zu überwachen.
Nagold, den 9- November 1931.
Oberamt:
B a i t i n g e r.
Zumweiler.
Die auf heute mittag anberaumte
Gerichtsvollzieherstelle Nagold.
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P. N. 238/4, 16 a Pflanzgarten in den Birken kommt am
Samstag den !4. Nov. !931, vormittags 10 Uhr
im Rathaus in Besenseld im zweiten und letzten Termin
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Todes-AnzMe.
Hiermit geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß uns unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante
Luise Jetter
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gestern abend nach kurzer Krankheit im Aller von beinahe 67 Fahren d.wch den Tod entrissen wurde.
3m Namen der trauernden Hinterbliebenen: der Bruder Johannes Jetter.
Beerdigung Donnerstag nachmittag 2 Uhr.
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