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Schwarzwälder Ta»e»zeU««»>»» de« L««»«

Nr. 221

mit der Aunurderung übersandt werden solle, sie etwa bis zum i 1. November zu unterzeichnen oder ciegebenenfalls ihre ablehnende Stellungnakme oder ihre Vorbehalte darzuleaen. >

Nach der Haltung Frankreichs und seiner Verbündeten dürfte ! der Vermittlungsvorschlag Cecils abgelebni werden und damit ! die Rüstungsvause zunächst erledigt sein Wieder ein Fehlschlag ! für die Abrüstung und ein schlimmes Vorzeichen sür die Abrü- l stungskonferenz.

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Der chinesisch-japanische Konflikt vor dem Völkerbundsrat !

Genf, 24. Sept. Der Vorsitzende des Völkerbundsrates. Leo s roux, teilte in der Vormittagssitzung der Bundesversammlung ! mit, daß der Völkerbundsrat in Zusammenarbeit mit den bei­den Parteien sich bemühe, eine Beilegung des Konfliktes her- Leizuführen.Wir hoffen", so sagte er,zu einer befriedigende« Lösung zu gelangen. Das ist vorläufig alles was gesagt wer­den kann, doch hat mich der Rat gebeten. Ihnen möglichst bald eine weitere Mitteilung zu machen."

Der Präsident Titulescu erklärte hierauf, es sei klar, daß der Konflikt, solange er nicht vor die Versammlung gebracht worden fei, von dieser nicht behandelt werden könne. Aber es genüge nicht, daß der Rat tagt, der Rat müsse in öffentlichen Sitzungen seine Anstrengungen jo lange fortjetzen, bis eine Lösung gefunden sei. Völkerbundsrat und Bölkcrbundsversammlung dürften nicht auseinandergehen, bevor nicht der Erfolg der Aktion gesichert sei. Die Versammlung müsse ebenfalls Gelegenheit erhalten, ihrem Standpunkt und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. i Die Erklärungen Lerroux' und Titulescu wurden von der Versammlung mit großem Beifall ausgenommen. !

Die Lage in der Mandschurei

London, 24. Sepk. DerTimes"-Korresvondent in Tokio mel­det: Außer bei Mukden, Tschangtschun und Kirin sind alle ja­panischen Truppen in der Mandschurei in die Eisenbahnzone zu­rückgezogen worden. Die Bericht non einem Vormarsch gegen Charbin sind unbegründet. Dafür ist aber die Räumung dieser Stadt durch die javanischen Frauen und Kinder angeordnet wor-

Neues vom Tage

Der dreifache Mord in Dortmund Dortmund, 24. Sevt. Die Untersuchung des gemeldeten Morde- an den Eheleuten Moser gebt von der Tatsache aus. daß de, ermordete Kaufmann Eduard Moser ein leidenschaftlicher Brief­markensammler gewesen ist und in seinem Besitze zahlreiche sel­tene Stücke von großem Wert gehabt hatte. Die Briefmarken­sammlung ist lose in der Wohnung verstreut aufgesunöen worden und man vermutet, daß es dem Mörder darum zu tun war, die Kostbarkeiten der Mojerschen Sammlung an sich zu bringen. Die Nachforschungen der Kriminalpolizei erstrecken sich darauf, festzu- > stellen, ob Moser nicht in Sammlerkreisen Bekannte gehabt hat denen die Tat zuzutrauen wäre. Moser ist in seinem Privatleben außerordentlich vedantisch gewesen und bat alle Ereignisse sorg­fältig in seinem Kalender notiert. Eine Reihe von Personen, deren Namen auf diese Weise bekannt ist, wurde bereits ver­nommen, ohne das irgendwelche Anhaltspunkte hätten getänden werden können

Rückkehr Dr. Eurtius'

Berlin, 24. Sept. Reichsautzenminister Dr. Eurtius traj am Donnerstag mittag 13.43 Uhr von Genf wieder in Ber­lin ein. Am Anhalter Bahnhof hatten sich zu seinem Em­pfang Staatssekretär von Bülow mit einer Anzahl höhere, Beamter des Auswärtigen Amtes und der Presseabteilung sowie eine Reihe von Freunden des Ministers, darunter der finnische Gesandte. Wuolijoki, eingesunden.

Die Auswirkungen des Pfundsturzes Freiburg, 24. Sept. Der Wirtschaftsverband der Deutschen Uhrenindustrie hat heute in einer stark besuchten Versammlung beschlossen, angesichts der Verschlechterung und der Schwankun­gen des englischen Pfundkurses Verkäufe nach England nur noch m Reichsmarkwährung auszuführen.

Reichsratsbeschlüsse

Berlin, 24. Sept. Der Reichsrat genehmigte am Donyerstag die Durchführungsbestimmungen zur Einschränkung der Arbeits­zeit ohne wesentliche Aenderungen mit Mehrheit. Der Bericht­erstatter wies daraus hin, daß die Verhandlungen der Reichs­regierung wegen Herabsetzung der Arbeitszeit in einigen Er­werbszweigen schon zu Erfolgen geführt hätten. Soweit im Wege der Vereinbarung eine Herabsetzung nicht zustandekomme, werde die Reichsregierung genötigt sein, in den Fällen, wo die wirtschaftlichen Verhältnisse es zulasten, von dem Recht Ge­brauch zu machen, im Einzelfalle mit Zustimmung des Reichs­rats die Arbeitszeit herabzusetzen. Die Durchführungsbestim­mungen sehen grundsätzlich ein: Verkürzung der Vergütung ent­sprechend der Verkürzung der Arbeitszeit vor. Nur da, wo in laufenden Tarifverträgen eine günstigere Regelung zugunsten des Arbeitnehmers schon vorgesehen war, soll daran festgehalten werden.

Umwandlung der Wehrmacht in Dänemark Kopenhagen, 24. Sept. Ministerpräsident Stauning er­klärte bei der Eröffnung des Reichstages u. a., daß sofort eine Vorlage über ländliche Siedlungen und über die Um­wandlung von Heer und Flotte in ein Wachtkorps und ein« Staatsmarine eingebracht würden. Dieser letztgenannte Ge- wtzesvorschlag eröffne die Möglichkeit einer sehr großen Herabsetzung der staatlichen Ausgaben. Endlich werde, so fügte der Ministerpräsident hinzu, noch eine Gesetzesvorlage über eine Arbeitslosenversicherung eingebracht werden.

Angriff französischer Wirtschaftskreise auf Deutschland Paris, 24. Sevt. Die französische wirtschaftliche Vereinigung, die Industrie- und Handelskreise umfaßt, hat an den Minister­präsidenten ein Schreiben »erichtet, in dem behauptet wird, drei Viertel der französische« Kaufleute and Industrielle» könnte» gegenwärtig be, den französischen Banken keine Kredite erhalte«, während gleichzeitig das französische Geld zu Milliarden ins Ausland gehe. An diese Einleitung schließt sich ein Angriff gegen Deutschland. Es wird ausgeführi, trotz oer wirtschaftliche« Schwierigkeiten, in denen Deutschland sich befinde, habe die Reichsbank die russischen Bestellungen in Höhe von 4 Milliarden Franken zu einem Satz diskontiert, der unter dem offizielle« Diskontsatz liege. Es finde also trotz seiner schwierigen Lag« Möglichkeiten, seinen Export durch Kreditgewährungen zu be­günstigen. nicht allein gegenüber Rußland, sondern auch gegen­über Amerika und anderen Exportländern.

WachstM MlkmimMlst in Anmik«

Und der Dollar?

Ist der Dollar in Gefahr? Es wäre beinahe undenkbar, daß die Währung des reichsten Landes der Welt erschüttert werden könnte. Indessen gibt es in Neuyork böse Anzeichen genug, die unter den heutigen Umständen nicht unbeachtet bleiben können. Nach dem Zusammenbruch des englischen Pfunds ist schließlich alles möglich und alles denkbar. Die­ser theoretischen Ueberlegung gesellen sich konkrete, zwin­gende Tatsachen zu, daher muß die Frage auf die Tagesord­nung gestellt werden: Und der Dollar?

Eine verheerende, noch nie dagewesene Welle der Ver­trauenskrise geht durch die Vereinigten Staaten. Die Börse liegt ganz darnieder und von den bekanntesten Industrie- Aktien gibt es nur noch zwei, die über 100 liegen, und auch sie nähern sich immer mehr der verhängnisvollen Grenze. Das Defizit des Staatshaushalts, das schon vor Monaten 4 Milliarden Goldmark überstieg, ist inzwischen weiter ge­wachsen. Steuerrückgänge als Auswirkungen der Katastro­phen in letzter Zeit machen sich mit jedem Tag bemerkbarer. Die Taktik der hohen Löhne zwecks Ausrechterhaltung der inneren Kaufkraft ist längst sallengelassen. Lohnkürzungen erheblichen Ausmaßes sind zur Allgemeinerscheinung gewor­den, und der Binnenhandel weist im Zusammenhang damit eine weitere Schrumpfung auf. Die Zahl der Zusammen­brüche geht in die Zehntausende. Zahlreiche Bankkredite sind eingefroren". Dieser Umstand, ebenso wie die katastrophale Börsenlage führen dazu, daß immer mehr Banken ihre Schalter schließen. Im Jahre 1929 gingen 642 Banken mil einem Eesamtkapital von 234 Millionen Dollar zugrunde, im Jahre 1930 1343 Banken mit 863 Millionen Dollar. In den ersten 8 Monaten, also zwei Dritteln des laufenden Jahres haben bereits 1098 Banken mit Einlagen in Höhe von 775 Millionen Dollar einen Zusammenbruch erlitten. Und nun macht sich in der letzten Zeit eine neue Erscheinung bemerkbar: die Bankkunden beginnen, ihre Einlagen zu­rückzuziehen !

Vor kurzem fand eine Beratung zwischen dem Präsidenten Hoover und dem Eeneralrat des Federal Reserve Board, also der maßgebendsten Bankinstituten der Vereinigten Staaten statt. Ueber die Ergebnisse dieser Konferenz waren die phantastischsten Gerüchte im Umlauf. Tatsache ist, daß neben der Forderung aus Verlängerung des Hoover-Mora-

roriums außerordentliche Maßnahmen zur Bankstutzung ver­langt wurden. Die maßgebenden Vankführer Amerikas ha­ben selbst vor einer Forderung der Inflation nicht zu­rückgeschreckt.

Man könnte sich fragen: wie ist es denkbar, daß ein Land das allein beinahe die Hälfte des gesamten Goldes der Welt besitzt, inflationistische Tendenzen aufweisen und hiermit seine Währung in Gefahr setzen kann? Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach: so groß die Goldbestände der amerikanischen Notenbanken auch sind die Dollarvei- pflichtungen, die über die ganze Welt verstreut sind, über­steigen diese Goldbestände beinahe um die Hälfte. Dies wäre an sich noch nicht schlimm, wenn die alte Theorie von der Golddeckung noch ihre volle Gültigkeit hätte. Dies ist aber unter den heutigen außerordentlichen Umständen nicht mehr der Fall. Deshalb darf es nicht wunder nehmen, daß der Dollar an der Pariser Börse neuerdings um einige Cents gefallen ist. Freilich: bisher reichen die Dollarschwankungen nicht aus, um den Goldwert des Dollars zu erschüttern. Es wäre jedoch eine verwerfliche Illusion, wollte man fest da­von überzeugt bleiben, daß dem Dollarnichts passieren" könne. Diese Feststellung verfolgt keineswegs den Zweck, etwa alarmierend oder auch nur sensationserregend zu wirken. Aber mit Veruhigungspillen hat man in der letzten Zeit noch keine einzige Katastrophe abgeroendet, und es scheint die höchste Zeit, die Vogelstraußpolitik auf wirtschaft­lichem Gebiet endlich aufzugeben.

Noch ist der Dollar das Maß aller geldlichen Dinge, aber noch vor wenigen Tagen war es auch das Pfund gewesen. Das Pfund war eigentlich keine englische, sondern vielmehr eine internationale Währung. Mehr als die Hälfte des Welthandels gründete sich aus das Pfund. Die Mehrzahl der internationalen Wechsel wurden in Pfunden ausgestelll. Zwar ging man nach dem Kriege vielfach zum Dollar über, aber die vorherrschende Stellung des Pfundes konnte ebenso erschüttert werden wie die Stellung Londons als des immer noch wichtigsten Kapitakzentrums der Welt. Heute hat in sämtlichen Produktions- und Handelszweigen eine Flucht aus dem Pfund eingesetzt. Man stellt sich im internationalen Geschäft so gut wie ganz auf die Dollarbasis um. Dies mag für den heutigen Tag das richtige sein, aber für morgen? Das ist eine große Fraae.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 25. September 1931.

i Deutscher Abend. Die Nationalsozialistische Deutsche ! Arbeiterpartei veranstaltet am kommenden Sonntag einen !Deutschen Abend". Das vorzügliche Programm ist ganz ! dem Charakter dieses Abends angepaßt. U. a. wird ein TheaterstückVolk ohne Raum" zur Aufführung kommen, ebenso hat die S.A.-Kapelle Nagold ihre Mitwirkung an dem Abend zugesagt. DieDeutschen Abende" der hiesigen N.S.D.A.P.-Ortsgruppe sind immer eindrucksvoll verlau­fen, so daß auch am Sonntag wieder ein starker Besuch erwartet werden kann.

!Gesundheit und Lebenskraft". Unter diesem Motto ' hielt gestern abend im Hotel zumGrünen Baum" die ! Wohlmuth-Organisation einen Aufklärungsabend ab.

'Gesundheit und Lebenskraft" hieß auch der von Dr. Wan- schel-Berlin, der auf dem Gebiete der Galvanotherapie eine bekannte wissenschaftliche Größe ist, inszenierte Film. Der ! Veranstalter führte in seiner Begrüßung die Anwesenden j in kurzen, erklärenden Ausführungen in diese Heilmethode ein. Er gab eine kurze geschichtliche Entwicklung der seit über dreißig Jahren bestehenden Wohlmuth-Heilweise. In anschaulichen Bildern zeigte der Film das ganze Wesen dieser Heilmethode, die von Jahr zu Jahr an Bedeutung und Volkstümlichkeit gewinnt. Alles wurde bis ins ein­zelne genau und deutlich gezeigt, die Wirkungen und die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten vorgesührt.

Zur Mondfinsternis am 28. September 1331. Wenn das Wetter keinen Streich spielt, werden die Freunde des gestirnten Himmels in diesem Jahre zum zweiten Male eine totale Mondfinsternis beobachten können. Bei dem am 26. September eintretenden Vollmand tritt unser Erd- begleiter in den Schattenkegel unseres Erdballs, der ihm somit für einige Zeit das Sonnenlicht raubt. Die erste Be­rührung des Mondes mit dem Halbschatten ist bereits um 17.41 Uhr, doch ist der Halbschatten stets nur als ganz schwache Lichttrübung der Mondscheibe zu erkennen. Um ! 18.20 Uhr geht der Mond für Südwestdeutchlanv auf und «m 18.45 Uhr beginnt seine Scheibe in den Kernschatten zu ! treten. Die Totalität beginnt dann um 20.05 Uhr; wäh­rend der Totalität leuchtet die Mondscheieb meistens im graugrünen bis rötlichgelben Licht. Um 21.31 Uhr tritt der Mond wieder aus dem Schatten aus, der die Scheibe dann um 22.42 Uhr gänzlich verläßt, und um 23.55 Uhr bat auch der Halbschatten die Mondoberfläche gänzlich ver­lassen. Klaren Himmel vorausgesetzt, kann also die Ersche:- ! «unq bequem in den Abendstunden verfolgt werden.

! Das Ergebnis der Schweinezählung am 1. Septem­

ber 1931. An Haushaltungen, die Schweine besitzen, wurden s am 1. September 1931 in Württemberg ermittelt 169 766 gegen 155 650 am 1. Juni 1931 und 174 964 am 1. Septem- >' der 1930. Der am 1. September 1931 ermittelte Schweine- - bestand betrug 660 975 sam 1. Juni 604 394). Die Zunahme i beträgt 9,3 Prozent. Zurückgegangen sind die Zuchttiere, j Preise wurden erzielt im August 1931 für ein Läuferschwein j 31.2841.10 NM. gegen 55-69 NM. im Durchschnitt 1930 ! und für ein Milchschwein 14.0221.37 NM. gegen 3041

> RM. im Durchschnitt 1930. Diese Preisbewegung hat es

> wohl mit sich gebracht, daß die Schweinezucht etwas ein- i geschränkt worden ist. Die Zahl der Hausschlachtungen be- I trug vom 1. Juni bis 31. August 1931 9353, vom 1. März I 1931 bis 31. Mai 1931 60111, vom 1. Dezember 1930 bi» ' 28. Februar 1931 97 363.

Verkehr mit Käse. Das Württ. Wirtschaftsministr- rium hat eine Verordnung erlassen, deren Vorschriften alle« in Württemberg gewerbsmäßig hergestellter, fertig gelager­ter oder in den Verkehr gebrachter Labkäse unterliegt. Aus reinen Sauermilchkäse finden diese Vorschriften keine An­wendung. Hartkäse nach Schweizer Art, besonders Emmen­taler, muß einen Fettgehalt von mindestens 45 Prozenh Schmelzkäse von mindestens 43 Prozent in der Trockenmasse rufweisen. Alle übrigen Labkäse müssen einen Fettgehaü von mindestens 20 Prozent besitzen. Bevor der Käse i» den Verkehr gebracht wird, ist sein Fettgehalt in gut sicht­barer und haltbarer Weise zu kennzeichnen. Jeder in Würt­temberg hergestellte und fertig gelagerter Käse ist außerdem noch besonders zu kennzeichnen mit dem ZusatzWürtt.". Für die in Käsereien südlich der Donau hergestellten Er­zeugnisse kann auch die BezeichnungAllgäuer" gewählt werden. In offenen Ladengeschäften oder aus Märkten oder in Schaufenstern der Läden muß bei Käse, der mit Preisangabe ausgelegt ist, die Sortenklasse dem Käufer deutlich sichtbar gemacht werden. Wer in Württemberg Käse herstellt oder fertig lagert, hat sich unter genauer Angabe seiner Personalien bei der Zentralstelle für di« Landwirtschaft in Stuttgart schriftlich anzumelden und um Zuweisung einer Kontrollnummer nachzusuchen. Die Kon- trollnummer erlischt, wenn der Inhaber seinen Betrieb veräußert cder einstellt oder seine Firma ändert.

Gesundheitsschädliche Scherzartikel. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Unter dem Namen Knallplatten, Radauplätzchen, spanisches Feuerwerk und dergl. kommen zuweilen Feuerwerk-Scherzartikel in den Verkehr, die neben dem Knallsatz erhebliche Mengen weißen oder gelben Phosphor enthalten, giftig sind und deshalb namentlich in den Händen von Kindern und Jugendlichen gefährlich wer­den können. Bei einem zehnjährigen Knaben, der zwei Radauplätzchen in den Mund genommen und dann ver­zehrt hatte, traten Uebelkeit, Erbrechen und schließlich der Tod ein.

Klosterreichenbach, 24. September. (Ehenvolle Aus­zeichnung.) Wie wir hören, sind die von der Fa. Calm­bach L Söhne, Klosterreichenbach, auf der Messe in Straßburg (5.20. September) ausgestellten Hochlei­stungsschleifmaschinen mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden.

Herrenberg, 23. September. Die schlimme Witterung während der Hauptmonate beminderte die Gesamtbssucher- zahl Heuer auf 12 000, während sie im Vorjahr auf 15 000 gestiegen war.

Schwenningen, 23. September. Das hiesige große Dampfziegelwerk der Gebr. Schlenker geriet in Zahlungsschwierigkeiten. Ob eine Sanie­rung möglich ist, wird zur Zeit erwogen. Bedauerlich ist, daß etwa hundert Arbeiter durch die Stillegung erwerbs­los werden.

Nusplingen, O.A. Spaichingen, 23. September. Am Montagvormittag war im benachbarten Hartheim der led., 25 Jahre alte Monteur und zweite Wärter, Taver Schinacher, damit beschäftigt, an einem Telephonmast die defekte Leitung in Ordnung zu bringen. Kaum hatte er den Mast erklommen, so stürzte der im Boden durch- faulte M ast mit dem Beschäftigten u m. Schinacher kam unter den schweren Mast zu liegen und wurde von diesem schwer getroffen. Der Verunglückte war zeitweise bewußt­los und klagte über heftige Schmerzen tm Rücken und Kops.