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Sch»«z»jilder TageszeitungAus den Tannen"

Leit, »

Die ältesten Leute können sich nicht erinnern, daß schon im > September Schnee gefallen wäre. Diese Vorboten des ! nahenden Winters werden wohl die Saison schnell vollends zn Grabe tragen und die noch übrigen Kurgäste allzuschnell vertreiben.

Freudenstadt, 23. Sept. (Ein zweispänniger Wagen stürzt rücklings eine Bergwiese hinunter.) Ein erhebliches Mißgeschick passierte gestern vormittag dem städtischen Latrinenwagen auf dem Weg oberhalb der Christophs- Tuchfabrik. Als er dort entleert worden war, wollte er umkehren. Dabei hatte der Fuhrmann das Leitseil am Wagen auf der Seite aufgehängt; als es sich nun beim Wenden anspannte, gingen die Pferde rückwärts und stürz­ten mitsamt dem Wagen etwa zehn Meter weit die Berg- uiiese hinunter, wobei sie unter den Wagen zu liegen kamen, aber nicht verletzt wurden. Als man ihnen dann unter dem Wagen hervorhals, schlug eines aus und traf einen Stadttaglöhner (nit voller Wucht ins Gesicht, so daß er sehr schwer verletzt wurde und mit dem Sani­tätsauto ins Krankenhaus gebracht werden mußte.

Altingen, O.A. Herrenberg, 23. September. Die Reichs­bahndirektion Stuttgart teilt mit: Auf dem unbeschrank­ten Bahnübergang beim Bahnhof Altingen ist gestern abend um 17.50 Uhr eine Frau aus Altingen vomZug erfaßt und schwer verletzt worden. Die Verun­glückte, die in der Nähe der Bahnlinie Reisig gesammelt hatte, wollte mit ihrem Schubkarren kurz vor dem Heran­nahen des Zuges den Bahnübergang überqueren, wobei sie unter den Zug geriet.

Schwenningen, 23. September. In der Nacht auf Mon­tag hat sich in der Sturmbühlstraße ein 18jähriger Bursche mit einer Zimmerflinte aus Liebeskummer erschossen.

Tchwennmgen, 23. Sept. (Unterschlagung.) Zu Sem Verschwinden des Oberrechnungsrats Otto Haberer von der Stadtpflege wird noch berichtet, daß bei Haberer früher schon einmal die Rechnung nicht stimmte. Es han­delte sich um etwa 4000 bis 5000 RM. Defizit. Die Sache blieb unaufgeklärt. Jetzt hat er 3046 RM. Gebühren unter­schlagen. Haberer, der noch ledig ist, war ein Lebemann. Seine Angehörigen, besonders seine Eltern, sind sehr spar­same, rechtschaffene Leute, die dadurch, daß sie für den erst­mals fehlenden Betrag einstehen mußten, an den Rand des Ruins gebracht wurden.

Spaichingen, 23. Sept. (Trichinöses Schwein.) In der vergangenen Woche wurden im hiesigen Schlachthaus bei einem Schwein Trichinen festgestellt. Das Schwein war stark verseucht. Das ganze Schwein wurde verbrannt.

Stuttgart, 23. Sept. (Durchqueren verboten.)

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß es nach der Württ. Straßenverkehrsordnung unter Strafandrohung verboten ist, geschlossen marschierende Abteilungen der Reichswehr mit Fahrzeugen jeder Art oder zu Fuß zu durchqueren.

Beschlagnahme desNS.- K uri e r s". Wege« eines ArtikelsEin preußischer Staatsanwalt" wurde der NC.-Kurier" vom 23. September beschlagnahmt, da in einem Kommentar erwähnt wurde, daß, wenn die Justiz in Deutschland irgendwo zur Hure der Politik geworden sei, dann sei es die preußische Justiz.

Württ. Notverordnung. Die erste württember- gische Notverordnung wird, wie wir erfahren, erst in der nächsten Woche von der Regierung erlaßen werden. Der Finanzausschuß des Landtages wird in einer Sitzung am Freitag nachmittag endgültig zu den Vorschlägen der Re­gierung Stellung nehmen. Heute vormittag hat die würt- tembergische Regierung die Vertreter der Beamtenoranisa- tionen empfangen und sie über den Inhalt der beabsichtig­ten Notverordnung unterrichtet. !

Der neue Jnfanterieführer. Auf 1. Oktober ! ist Oberst Muff, der Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 13 in Ludwigsburg, zum Jnfanterieführer 5 (Stutt­gart) ernannt worden. Oberst Muff ist einer der bekann­testen württembergischen Offiziere. Er ist ein Sohn des Ge­nerals von Muff und ist in lllm am 15. März 1880 ge- j baren. Seit 1. März 1930 war er Kommandeur des In­fanterieregiments 13 in Ludwigsburg. Sein Nachfolger in dieser Stellung wird Oberstleutnant Hahn, der im 47. Le­bensjahre steht. Er ist in Bösingen bei Nagold geboren, besuchte das Gymnasium in Ludwigsburg und trat 1902 in ! das Ludw^sburger Infanterieregiment ein. !

Zuffenhausen, 23. Sept. (Vom Zug getötet.) Als ^ M.36 Uhr der Eilzug die hiesige Bahnstation passierte, be­merkte man, daß von dem Zug eine Person überfahren worden war. Es handelt sich um ein hiesiges junges Mäd- ! Hen im Alter von etwa 16 Jahren, dessen Tod infolge ! schwerer Schädelverletzung sofort eintrat. Wie und weshalb das Mädchen unter den Zug geriet, steht noch nicht fest. Untersuchung ist eingeleitet.

Kornwestheim, 23. Sept. (Ausschreitungen.) Die Nationalsozialistsche Arbeiterpartei hatte auf Montag abend ni den städtischen Saalbau eine öffentliche Versammlung einberufen. Die Versammlung ist ruhig und ordnungs­mäßig verlaufen. Nach Schluß derselben sammelte sich eine größere Menschenmenge auf der Straße an, wobei es zu Ausschreitungen kam. Es wurde mit Steinen geworfen, wobei ein Polizeiwachtmeister verletzt und bewußtlos weg- getragen werden mußte. Er erlit eine schwere, aber nicht lebensgefährliche Kopfverletzung.

Unterheimbach OA. Oehringen, 23. Sept. (Tödlicher ^lurz.) In Herrnhölzle ist der 66 Jahre alte Landwirt dhr. Hägele beim Strohholen in der Scheuer so unglücklich auf die Tenne abgestürzt, daß offenbar sofort der Tod

eintrat.

Ulm, 23. Sept. (Soldat tot aufgesunden.) Am Montag vormittag wurde in der Kaserne Unterer Kuh- s ^g, Fahrabteilung, ein Soldat tot im Bett aufgefunde«.

^ ist noch nichts über die Todesursache festgsstellt. Der Verstorbene heißt Geilich rmd ist in der Nähe von Kassel r« Hause.

Eßlingen, 23. Sept. (Krieg erden k m a I.) Mit der Erstellung des Kriegerdenkmals vor dem alten Rathaus wurde begonnen. Die Arbeiten sollen so gefördert werden, daß das Denkmal bis zum Totensonntag fertig ist und die Gedenkfeier für die Gefallenen mit der Enthüllung des Denkmals verbunden werden kann.

Ludwigsburg» 23. Sept. (Schwer verbrannt.) Am Montag wurde eine junge Frau aus dem Eglosheimer Lager mit schweren Brandwunden, die sie sich beim Bü­geln zugezogen hatte, ins hiesige Vezirkskrankenhaus ein­geliefert. Ob sie Spiritus in die Kohlen des Bügeleisens gegossen hat oder ob ihr ein Stück glühender Kohle ins Kleid gefallen ist, ist noch nicht geklärt. Die Frau erlitt am ganzen Körper schwere Brandwunden.

Vom bayerischen Allgäu, 23. S"pt. (Neuschnee. Nom Zuggetötet.) Die Temperatur ist in den letzten Tagen gesunken. Im Ammergebirge, in den Tannheimer und Vilser Bergen ist die Schneegrenze bis zu 1000 Meter herabgegangen. Der Elektroinstallateurgehilfe Singer überquerte mit seinem Motorrad die schrankenlose Bahn­überfahrt bei Bad Wörishofen, als ein Zug hereinfuhr und ihn erfaßte. Er geriet unter die Räder und erlitt einen Schädelbruch, dem er eine Stunde darauf erlo-

Aus Bade»

Meßkirch, 28. September. (Eine Gastwirtschaft einge­äschert.) In unserem Bezirk wollen die Brände kein Ende nehmen. Zu den fünf Bränden innerhalb vierzehn Tagen reihte sich in der Nacht zum Dienstag der sechste in Mennin­gen und der siebte heute früh in Lengenseld. Nachts halb l Ahr brach in der Gastwirtschaft zumGrünen Baum", Besitzer Karl Bodenmüller, Feuer aus, das das ganze Anwesen in kurzer Zeit einäscherte. Das Vieh konnte gerettet werden. Das tote Inventar fiel den Flammen zum Opfer. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 80 000 Mark. Die Brandursache ist noch unbekannt.

Vom FlinmzaussOiE des Landtags

Stuttgart, 22. Sept. Der Finanzausschuß des Landtags behan­delte eine Reihe von Eingaben und Anträgen. Ein Antrag Ha­gel und Bauser (BR.) verlangt, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine Verbesserung der Auiwertungsgefetzgebung nach verschiedener Richtung erfolge. Zu dem Antrag äußerte sich der Justizminister dahin, daß die württ. Regierung sich in den Jahren, wo es sich darum handelte, die Auiwertungsgesetzgebung zu schaffen, oder Verbesserungen eintreten zu lassen, sich bemühr habe, einen ser- ">eren Zug in die Gesetzgebung hineinzubringen, "itlich in ru. Richtung der individuellen Aufwertung. Auch >....er noch habe die württ. Regierung Anträge in dieser Rich­tung beim Reichsjustizministerium gestellt und vertreten. Aber alle diese Bemühungen der württ. Regierung seien vom Reich ab- gelebnt worden. So sehr er als Justizminister vom Standpunkt der Justiz aus die Auiwerrungsgesetzgebung bedauere, müsse er vom wirtschaftlichen Gedanken und von dem Gedanken der Abge­schlossenheit eines Problems im Staatswesen aus den Gedanken vertreten, daß keine Aussicht bestehe, durch Annahme des An­trags Hagel etwas nennenswertes zu erreichen. In ähnlichem Sinne sprachen sich auch die Vertreter der meisten Parteien aus. Der Antrag Hagel wurde darauf mit allen Stimmen gegen 3 Ja (VR., Komm., LVD.) abgelehnt. Ebenso abgelehnt wurden wei­tere Anträge des Abg. Bauser (VR.) betreffend Herabsetzung des Verwaltungskostenbeitrages bei den Hypothekenbanken. Ein wei­terer Antrag Bauser. daß Zahlungen von Bausvarern aus Bau­sparverträgen bis zur Höhe von 800 Mark jährlich in derselben Weise von der Einkommensteuer abgezogen werden dürfen wie dies für Prämien von Lebensversicherungen vorgesehen ist,

- wurde mit geringer Mehrheit abgelebnt.

Ehrungen Nr. BoW

Ans Anlaß des 70. Geburtstages ihres Gründers bat die Ro­bert Bosch AG im Verwaltungsbau eine Ausstellung von Er- zerrgmsfen der Stuttgarter und Feuerbacher Werke hergsrichtet, die einen Aeberblick über die Fortschritte Ser letzten 10 Jahre gibt. Sie läßt vor. allem erkennen, dah es den vereinten Bemü­hungen der Konstrukteure und der Betriebstechniker gelungen ist, dauerhaftere, höheren Anforderungen gewachsene Apparate in einfacheren Formen zu schassen, die eine erhebliche Senkung der Preise gestatten. Zugleich zeigt diese Ausstellung die Erweite­rung des Arbeitsprogramms der Firma. Nach der Begrünung durch Aufsichtsrat und Vorstand der Aktiengesellschaft besichtigte l der Jubilar diese Ausstellung unter FUbrung von Direktor K. M. Wild. Dann durfte er die Glückwünsche der leitenden Ange­stellten des Hanfes und vieler alter Mitarbeiter entgegennebmen. Im Lauf des Vormittags erschien sodann der Vertreter der ! Reichsregierung, Präsident Peiffer, vom Landesfinanzamt, als ! Vertreter der württembergischen Staatsregierung der Wirt- ! schaftsminister, für die Technische Hochschule der Rektor und eine Abordnung.

Dem Ehrenbürger der Stadt Stuttgart Lberbrachte Oberbür­germeister Lautenschlager eine künstlerisch ausgembrte Urkunde über diese vor 10 Jahren ausgesprochene Ehrung. Von den füh- < renden deutschen Organisationen der Wirtschaft und der Technik überbrachten zahlreiche Abordnungen die Glückwünsche und präch­tige Blumenangebinde, so Eeheimrat Kastel und Gebeimrat Bü­cher vom Reichsverband der Deutschen Industrie. Eeheimrat All- mers vom Reichsverband der Antomobilindustrie, Professor R. Nägel und Strombaudirektor Lonz vom Verein Deutscher Inge­nieure, Dr. Mattes vom Automobilklub von Deutschland und ! Herr G. Bausch vom ADAC. Für die württembergischen Ver­bände, die Herrn Bosch so manches zu danken haben, erschienen Eeheimrat Bruckmann, Dr. Kneber und Gustaf Stotz (für de» Verband Württembergischer Industrieller, für den Südwestdeut­schen Kanalverein und für den Deutschen Werkbund) und viele andere.

^ Zur Linderung der wirtschaftlichen Röte, die auch in Würt­temberg schwer aus Tausende von Familien drücken, stiftete Dr. Bosch den Betrag von 2VV Ü00 Mark, die er der Zentralleitung für Wohltätigkeit zur Verwendung im Gebiet von Erotz-Stutt- gart zur Verfügung stellte. DerBosch-Hilfe", die satzungsgemäb ! der Alters- und Hinterbliebenen-Fürsorge der Arbeitnehmer der Robert Bosch AE. zu dienen bat, wurde aus Anlah des 70. Ge- ! burtstges von Dr. Bosch der Stiftungsbeitrag von 800 000 Mark l überwiesen.

Meine Nachrichten aus aller WeK

Zm November Kammerwahlen in SULjlawien. Der Ko

i.ig hat einen Erlaß unterzeichnet, wonach die Neuwahlen zum" Parlament im Monat November stattfrnden. Die neu- gewählte Kammer wird am 7. Dezember zu ihrer ersten Sitzung zusammentreten.

Einwanderung nach Chile untersagt. Nach einer Mel­dung aus Santiago de Chile hat Chile mit Rücksicht auf oen Stand der Arbeitslosigkeit jede Einwanderung unter­sagt.

Fernsprechverkehr zwischen Deutschland und Venezuela.

Die drahtlose Fernsprechverbindung zwischen Deutschland and Venezuela (BerlinMara.ay) wurde dem öffentlichen Verkehr übergeben. Zum So^chverkedr sind alle deutschen Orte, in Venezuela vorläuf-- nur Maracay zugelassen.

Ein Toter und zwei Verletzte beim Fußballspiel. Ge­legentlich eines Fußballspieles in Oberwöllstadt (Hessen) er­litt ein Spieler einen Bluterguß, ein zweiter trug einen Bruch des Nasenbeins davon und ein dritter Spieler aus der gleichen Mannschaft kam mit einem Bruch der Wirbel­säule ins hiesige Krankenhaus Dort ist er anderen Tages gestorben

Dreifacher Mord in Dortmund. Ein noch völlig ungeklär­ter Mord ist hier entdeckt worden. Der 59jährige Kauf­mann Eduard Moser, leine Frau und seine Schwiegermutter sind in ihrer Wohnung mit grauenhaften Verletzungen tot ausgefunden worden. Die Leichen sowie zahlreiche Gegen­stände in der vollkommen durchwühlten Wohnung und der Fußboden selbst waren mit Pfeffer bestreut.

Aus dem Gerichtssaal

Freudenstadt, 23. September. Vor dem hiesigen Amtsgericht standen drei Nationalsozialisten wegen Vergehens gegen die Notverordnung zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen vor Gericht und zwar der Kaufmann Kurt Lüdemann, der Che­miker Julius Hübscher und der Kraftwagenführer Louis Fischer. Wie die Vernehmung der in vollem Maß geständi­gen Angeklagten ergab, wollte Lüdemann am 8. Aug. in Huzen- bach eine nationalsozialistische Versammlung veranstalten, die vorschriftsmäßig angemeldet und erlaubt worden war. Am Nachmittag des Versammlungstages wurde ihm nun mitgeteilt, daß Forbacher Kommunisten die Absicht hätten, die Versamm­lung zu stören. Dies veranlaßte Lüdemann, zum Schutz der Versammlung die Freudenstädter S.A. (ohne Uniform) auf einem Lastwagen nach Huzenbach befördern zu lassen, versäumte aber, diesen Transport genehmigen zu lassen. Dem Mitange­klagten Hübscher wurde vorgeworfen, daß er an der Fahrt teil­genommen habe, und dem dritten Angeklagten Fischer, daß er sie ausgeführt habe. Das Urteil lautete dann für Lüde­mann auf die Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis, für Hübscher und Fischer auf 20 Mark Geldstrafe oder vier Tage Gefängnis. Die Begründung erkannte an, daß Lüdemann in einer gewissen Zwangslage gehandelt habe; diese schütze ihn aber nicht vor Strafe. Bei den beiden anderen Angeklagten sei zu bemerken, daß kein Unterschied zwischen einer verbotenen und einer nicht genehmigten Fahrt bestehe' deshalb seien sie zu bestrafen gewesen.

In zehn Jahren 23 Diebstahl«

Stuttgart, 23. Sept. Der 21jährige Bäcker Richard Drieben von Essen kam nach Stuttgart und machte seine Antrittsvistte im Er­frischungsraum der Technischen Hochschule und lieh daraus Le- dermavven mit Inhalt und Ueberkleider von Studenten und Studentinnen mitlaufen. Auch in der Studentenküche an der Seidenstraheverkehrte" er in der gleichen Absicht und mit dem gleichen Erfolg. Nachdem er in etwa zehn Einzelfällen an beiden Plätzen das Feld erheblich abgegrast und neben Bargeld sehr er­bebliche Sachwerte errafft hatte, verlegte der Dieb sein Tätig­keitsfeld in die Musikhochschule am llrbansplatz und in eine Pen­sion an der Alleenstraße. Die Beute ist zum Teil in Pfandhäu­sern versetzt oder bei Trödlern verschleudert worden Dann tauchte Drieben in Tübingen auf. Hierarbeitete" er geradezu mit Hochdruck. Im Wilhelmsstift war er zweimal als ungebete­ner' East; mit Taschenuhr, Büchern und mehreren Paar Schu­hen verlieb er es wieder. Dann kamen die Zahnklinik, das Ro­manische Institut, die Garderobe der Aula, das Englische Semi­nar, das Mustkinstitut und das Botanische Institut an die Reibe. Mit nicht weniger als vier Mänteln, ebensoviel Paar Schuhen, einer mit 300 Mark bewerteten Geige, einer Schreibmaschine nsw. verlieb Drieben die Musenstadt, um in München und Ulm an die Verwertung der Beute zu gehen; dabei ist ihm das Hand­werk gelegt worden. Das Gericht hielt dem geständigen Angeklag­ten seine Jugend und die nicht unglaubwürdig behauptete Not­lage weitgehend strafmildernd zugute und erkannte ans eine Ge­samtstrafe von nur einem Jahr Gefängnis.

Urteil im Prozeh wegen der Kurfürstendamm-Krawalle Berlin, 23. Sevt. In dem Prozeß vor dem Schnell-Schöffenge- richt Cbarlortenburg gegen die 31 Nationalsozialisten wegen der Kurfürstendamm-Krawalle wurde nach einer Beratung, die bis 3.30 Uhr morgens dauerte, das Urteil gestillt. Danach wurden bestraft die Angeklagten Mede und Utpott zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis, der Angeklagte Kühns zu 1 Jahr 6 Monaten und der Angeklagte Schubert zu 1 Jahr 5 Monaten Gefängnis. Bei 2 Angeklagten schwanken die Strafen zwischen 1 Jahr 3 Monaten und 9 Monaren Gefängnis. 6 Angeklagte wurden freigesvrochen.

Handel und Verkehr

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 23. Sevt. Weizen mark. 213 bis 216, Futterweizen 192197. Sommerweizen 218220, Roggen märk. 186188, Futtergerste 118158, Hafer märk. 131142, Weizenmehl 26.2532.25. Roggenmehl 25.7528.50. Weizenkleie 10.5010.75, Roggenkleie 9.259.50, Viktoriaerbsen 2027. All­gemeine Tendenz: fester.

Fruchtpreise. Balingen: Haber 8,609, Dinkel 1214.50 M. Waldsee: Roggen 10.50, Gerste 9. Haber 9 Mark.

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