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Italienischer Gegenbesuch in Berlin
Berlin, 18. Sept. In Rom verlautet, daß der italienische Außenminister Erandi den Besuch des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers in Rom anfangs Oktober durch einen Besuch in Berlin erwidern werde. Mussolini selbst hatte zunächst die Einladung des Reichskanzlers zu einem Besuch in Berlin angenommen. An zuständiger Berliner Stelle erklärt man, daß eine Entscheidung noch nicht getroffen sei.
Verhaftung eines deutschen Polizeioffiziers in Polen Kattowitz, 18. Sept. Auf Antrag des Staarsanwalts ves Bezirksgerichts in Kattowitz ist der deutsche Polizeibauvtmann Notznu, der in Bochum stationiert ist, verkästet worden, als er sich vorübergehend mit Frau und Kind in Urlaub bei seinen Schwiegereltern in Tichau im Kreise Pletz aufhielt, und zwar unter dem Verdacht. Informationen zum Schaden des polnischen Staates gesammelt zu haben. Das deutsche Generalkonsulat in Kattowitz bat sich der Angelegenheit angenommen.
Plan einer Reichsanleihe für Arbeitsbeschaffung Berlin, 18. Sevt. Unter den Finanzvrojekten für die Arbeitsbeschaffung, die gegenwärtig von der Reichsregierung erwogen werden, befindet sich auch der Plan einer steuerfreien Reichs- bahnanleihe. Dem Börsenkourier zufolge soll gevlani sein. Reichsbahngoldbonds im Umfange von 200—800 Millionen Mark auszugeben, die nach dem Muster der Hilierding-Anleihe vom Mai 1029 von der Einkommensteuer. Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer befreit sind. Da die Schuldtitel auf Feingold lauten, was einen weiteren Anreiz für die Zeichner bieten soll, wird der Zinssatz der neuen Anleihe verbältnismätzig niedrig gehalten sein. Man beabsichtigt, ihn am weniger als 5 Prozent anzusetzen Die näheren Einzelheiten, darunter auch der Emissionskurs, sieben noch nicht fest, sollen aber schnellstens geregelt werden.
Geteilte Gehaltszahlungen in Privatbetrieben nicht mehr statthaft
Berlin, 18. Sevt. Das Reichsgesetzblatt Nr. 62 veröffentlicht eine Durchführungsverordnung, nach der der Paragraph 6 der Verordnung des Reichspräsidenten über die Auszahlung von Diensibezügen vom 18. Juli 1931 ausgehoben wird. Darnach ist also in Zukunft die geteilte Auszahlung der Monatsgehälter in Privatbetrieben nicht mehr statthaft.
Die neue badische Regierung Karlsruhe, 18. Sept. In der heutigen Nachmittagssitzung des badischen Landtages, in der die Beschlüsse des Haushaltsausschuß zum Spargutachten der badischen Regierung mit übergroßer Mehrheit angenommen wurden, erfolgte zum Schluß die Wahl der neuen badischen Regierung, die durch den Tod des früheren Staatspräsidenten Dr. Wittemann notwendig geworden war. Es wurden gewählt der bisherige Kultusminister Dr. Schmitt zum Justizminister mit 52 Stimmen, der bisherige Fraktionsführer des Zentrums, Dr. Baumgartner, zum Kultusminister mit 53 Stimmen, Minister Dr. Schmitt zum Staatspräsidenten mit 53 Stimmen. Bei der Wahl wurden sechs leere Zettel abgegeben. Ein Teil der Opposition hat sich nicht an der Wahl beteiligt.
Die neuen Wege der schweizerischen Handelspolitik Genf, 18. Sept. Aus der Rede Stuckis. des Vertreters ver Schweiz im Wirtschaftsausschuß der Völkerbundsversammlung ist noch zu erwähnen, datz Stucki in ihr erklärte, die Schweiz beabsichtige nicht, ihre Einfuhrzölle zu erhöhen, sondern auf dem Wese von Kontingenten die Einfuhr zu vermindern.
Aus Stadl und Land
Altensteig den 19. September 1931.
Die Kartoffelernte ist bei uns nun überall im Gang. Das Kartoffelkraut ist abgestorben und es hat keinen Zweck mehr, die Kartoffeln länger in der Erde zu lassen. Deshalb wird jede Gelegenheit und jede halbwegs ordentliche Witterung dazu benützt, die Kartoffeln aus dem Boden zu bringen. Für unsere Volksernährung ist die Kartoffel in diesen schweren Zeiten und im kommenden Winter von besonderer Wichtigkeit und oft fast die einzige ausreichende Ernährungsmöglichkeit für diejenigen, die keine Verdienstmöglichkeit haben. Kartoffeln gibt es viele, aber leider fällt die Kartoffelernte doch nicht so glänzend aus, wie man erwartet hatte. Der immerwährende Regen hat die Qualität sehr beeinflußt, besonders in schweren oder gut gedüngten Böden, wo es viele faulige Kartoffeln gibt. In den kargen Sandböden und besonders an Abhängen ist die Qualität Heuer, bei diesem nassen Jahrgang, eine gute und reichliche, besonders da, wo nicht etwa die Wühlmäuse, die stark vertreten sind, ihr Zerstörüngswerk verrichtet haben. Bei der heurigen Ernte ist es besonders wichtig, die Kartoffeln gründlich zu verlesen, recht trocken in den Keller zu bringen und trocken zu lagern, sonst stellt sich die Fäulnis bald ein und schreitet rasch vorwärts. Hierauf besondere Sorgfalt zu verwenden, dürfte sich bei diesem Jahrgang reichlich lohnen und vor unliebsamen Ueberraschungen bewahren. Zur Kartoffelernte wäre nun noch schöne Witterung von Nöten, denn nach der langen Regenperiode, in der man nicht hinauskonnte, und Oehmd und Haber kaum unter Dach sind, häuft sich die Arbeit in beso nder er Weise.
Hausfrauenverein. Der Verein will sich auch dieses Jahr wieder in dankenswerter Weise der Mühe eines Fischkochkurses unterziehen. Da ein Fischgericht hervorragend nahrhaft und billig ist, wäre es sehr zu begrüßen, wenn recht viele die Gelegenheit benutzen würden, ihre Kenntnisse in der Fischküche zu erweitern. (Siehe Inserat.)
— Auszahlung der Beamtengehälter nur zur Hälfte.
Nach einem Erlaß des Württ. Finanzministeriums an die staatlichen Besoldungskassen über die Auszahlung der Dienstbezüge werden die auf 30. September d. I. vorauszahlbaren Dienst- und Versorgungsbeziige durchweg — also auch, wenn sie weniger als 200 RM. im Monat betragen — zunächst nur mit dem hälftigen Netrag ausbezahlt werden.
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„Aus den Tannen"
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— Zum Matthäus-Tag. Der 21. September führt im Kalender den Namen Matthäustag. Man sagt von ihm, i daß er für das Wetter der nächsten Woche von ausschlaggebender Bedeutung sei. Die Winzer an den Rheinhängen und in der Moselgegend haben den Glauben, daß Sonnenschein am Matthäustage noch mindestens vier Wochen schö-" nes Wetter verbürgt. Der Matthäustag ist von der katholischen Kirche als Gedenktag an den Apostel Matthäus eingesetzt worden. Man betrachtete ihn früher als den Beginn des Winters. In hochgelegenen Gebirgsgegenden, wo sich Nebel und Schnee schon frühzeitig einzustellen pflegen, heißt der Matthäustag heute noch der „Wintertag".
Nagold, 19. September. (Vom Gemeinderat.) Der Nagoldbahnausschuß teilt mit, daß Zug 3084 Pforzheim ab 5.32 Uhr nach dem Fahrplanentwurf für das Winterhalbjahr in der gleichen Kurslage vorgesehen sei wie bisher. Ebenso. Zug 3093, Nagold ab 5.58 Uhr. — Die Firma Benz L Koch hat die Genehmigung zum Betrieb der Kraftfahrlinie Nagold—Pfalzgrafenweiler ab 4. Oktober ds. Js. erhalten. Vorgesehen sind täglich drei Fahrten hin und her. An Nagold 6.50, 12.15, 18.05, ab Nagold 7.16, 12.35, 20.40. Die Fahrpreise betragen Nagold- Rohrdorf 40 Pfg., Nagold—Walddorf 75 Pfg., Nagold—Egenhausen 1 R.M., Nagold—Spielberg Abzweigung 1.10 R.M., Nagold—Bösingen 1.30 R.M., Nagold—Pfalzgrafenweiler 1.60 Reichsmark. Dem Fahrplan wird als zweckmäßig zugestimmt.
— Das Stadtbauamt hat in der Zeit vom 26. August 1930 bis 24. August 1931 den Wasserverbrauch der Stadt an den beiden Reservoirs gemessen. Es wurden entnommen aus der Niederdruckleitung 222 556 Kubikmeter, aus der Hochdruckleitung 47182 Kubikmeter, zusammen 269 738 Kubikmeter. Dies entspricht einem Verbrauch von rd. 170 Liter pro Kopf und Tag (ohne Seminar). Der Verbrauch ist außerordentlich hoch. Der Höchsttagesverbrauch war 204 Liter pro Kopf und Tag. Dieser Verbrauch wurde vom 25. Mai bis 1. Juli 1931 festgestellt. — Es liegt die Abrechnung des Musikmeister Rometsch über das Musikertreffen in Nagold vor. Hienach betragen die Gesamteinnahmen 3069.70 R.M., die Ausgaben 2139.96 R.M., so datz sich ein Ileberschutz von 929.74 R.M. ergibt. Davon gehen ab für die Anschaffungen und Bedürfnisse der Kapelle 584 96 R.M. Der Stadtkasse 200 R.M. für die Uniformröcke. Die Röcke sind anders hergestellt als Feuerwehrröcke. Sie entsprechen deshalb nicht den Vorschriften der Zentralkasse und die Stadt erhält keinen Beitrag hiezu, deshalb diese Zuschutzleistung aus dem Ileberschutz. Der Rest von 144.78 R.M. bleibt den Bedürfnissen der Stadt- und Feuerwehrkapelle Vorbehalten. Schlachtvieh- und Fleischbeschau: Adolf Erüninger hat sein Amt als 2. Fleischbeschauer aus Gesundheitsrücksichten auf 31. Dezember ds. Js. niedergelegt und bittet um seine Dienstentlassung. Der Gemeinderat entspricht dem Gesuch des Erüninger und dankt ihm für seine langjährigen Dienste. Veterinärrat Dr. Metzger schlägt vor, einen neuen Fleischbeschauer nicht auszubilden und die Geschäfte der Fleischbeschau zwischen ihm und Trichinenschauer Walz zu teilen, wie dies neuerdings auch anderwärts geschehe. Hiegegen wird nichts eingewendet vorausgesetzt, datz der Beschau- und Schlachthosbetrieb sich ohne Störung abroickelt.
— Steuer einzug und Verzugszinsen: Nach dem
Bericht der Stadtpflege stehen vom Rechnungsjahr 1930 noch rd. 16 000 R.M. an Steuern aus. Vom laufenden Rechnungsjahr 1931 ist bereits die Hälfte der Steuern verfallen. An dieser Hälfte von etwa 130 000 R.M. sind bis jetzt erst 46 000 R.M. eingegangen, so datz vom laufenden Jahr 84 000 R.M. rückständig sind. Es ist deshalb nicht verwunderlich, wenn die Stadtpflege nach dem letzten Kassenbericht auf 31. August 1931 bei Bank und Sparkasse mit 63 000 R.M. im Soll ist und außerdem für rückständige Staatssteuer, Eebäudeentschuldungssteuer und Amtsschaden Verzugszinse bezahlen mutz. Nach der letzten Notverordnung haben die Steuerpflichtigen bei Zahlungsverzug für jeden angefangenen halben Monat 5 Prozent Verzugszuschläge zu entrichten. Von dieser Anordnung will die Stadt bis auf weiteres nur in den Fällen Gebrauch machen, wo es offenkundig ist, datz der Steuerpflichtige seine Schuldigkeiten nach seinen Einkommensverhältnissen ohne weiteres bezahlen könnte. Mit . Rücksicht darauf aber, datz der Stadt durch diese Vergünstigung ! wesentliche Verzugszinse ausfallen, die sie gegen ihre Gläubiger ! zahlen muß, mutz die Stadtpflege 20 Prozent Verzugszinse pro ' Jahr den säumigen Steuerzählern ansetzen. Nur in Notfällen s (Krankheit, Unglück, Verluste usw.) kann auf schriftliches Gesuch s der Steuerausschutz diesen Verzugszinssatz im Einzelfalle er- i mäßigen. j
Psalzgrasenweiler, 18. September. (Vom Rathaus.) Zu- ! nächst wurde bekannt gegeben, daß das Gemeinderatsmitglied Jakob Lutz infolge seines körperlichen Leidens sein Gemeinde- ! ratsamt niederlegt. Im Hinblick auf die kurze Zeit bis zur neuen Eemeinderatswahl hat der Eemeinderat dem Gesuch nicht ! stattgegeben. Lutz wird also wie seither in den Sitzungen mit- ! wirken, soweit dies sein Gesundheitszustand erlaubt. — Der Ortsvorsteher hat mit der Firma Kübler L Bahnet in Bösingen anfangs September einen Verkauf über rund 40 Festm. Forchenstammholz abgeschlossen. Die Forchen sind ausgesucht, rauh, zu besonderem Zweck. Der Verkauf ist mit 47 Prozent der Landesgrundpreise und mit einem Erlös von 729,17 R.M. zu Stande gekommen. Der Gemeinderat gibt hiezu die Genehmigung. — Der Schreinermeister Jakob Rath beabsichtigt ein größeres Wohnhaus und eine Werkstätte zu erstellen und wäre Liebhaber für den Gemeindeplatz bei der Karlsstratze. Auch der Holzhändler Friedrich Schurr von Edelweiler will sich hier niederlassen und eine größere Werkstätte bauen. Schurr ist ebenfalls Interessent für den Platz bei der Karlsstratze, sowie für einen anderen Gemeindeplatz. Ehe der Gemeinderat sich entschließt, ob die gewünschten Platze abgegeben werden, erfolgt eine Besichtigung. — In der Frage des Vahnbaues zwischen Dornstetten und Pfalzgrafenweiler hat der Ortsvorsteher versucht, eine Stellungnahme der Reichsbahngesellschaft darüber
herbeizuführen, ob der Bahnbau noch fertiggestellt wird od» ob die Reichsbahn bereit ist, die im Jahre 1914 bezahlten Baukostenbeiträge für die Bahn den Gemeinden zurückzuerstatten Der Referent des W. Wirtschaftsministeriums hat die Ansicht datz die Verpflichtung zur Fertigstellung der Bahn Dornstetten-l Pfalzgrafenweiler fortbesteht. Der Anspruch auf den Vau der Bahn könnte jedoch nur vom Land Württemberg, nicht von der Gemeinde Pfalzgrafenweiler geltend gemacht werden. Die wirtschaftliche Lage der Reichseisenbahn lasse augenblicklich tzj- Vollendung des angefangenen Bahnbaues nicht zu. Auch tzj- Entwicklung des Kraftfahrlinienverkehrs lasse es fraglich scheinen, ob das Reich überhaupt noch solche kleinere Bahnbam ten durchführt. Die Rückforderung der Baukostenbeiträge könne nur erfolgen, wenn feststehe, datz der Vau der Bahn endgisttch aufgegeben wird. Es wird empfohlen, zunächst die Wiederkehr günstigerer wirtschaftlicher Verhältnisse abzuwarten. Der Eemeinderat nimmt hievon Kenntnis und beschließt, die Ange^ legenheit vorerst ruhen zu lassen. — Das Bauamt für das öffentliche Wasserverjorgungswesen hat das Pumpwerk im Waldachtal besichtigen lassen. Das Bauamt hält das Werk für veraltet und unzweckmäßig und empfiehlt, daß die llebertragutiq der Wasserkraft wirtschaftlicher durchgeführt wird. Solange jedoch das Werk den Anforderungen der Gemeinde genügt und der Betrieb so billig ist, wie seither, gedenkt der Gemeinderat in dieser Hinsicht schon aus Sparsamkeitsrücksichten nichts zu unternehmen. — Anläßlich der Reinigung des Kanals zum Wasserwerk mutzte der Schlamm auf die angrenzenden Grundstücke gebracht werden. Für die Beseitigung des Morastes erhalten die beteiligten Wiesenbesitzer eine Entschädigung uiü, zwar für den halben Morgen je 2 R.M. — Auf der Kraftfahrlinie zwischen Pfalzgrafenweiler und Dornstetten soll mit Wirkung vom 4. Oktober 1931 ab der für Pfalzgrafenweiler äußerst wichtige Kurs ab hier 13.20 Uhr, Dornstetten an 13.55 Uhr nicht mehr durchgeführt werden. Das Oberamt gab von dieser geplanten Aenderung den Gemeinden keine Mitteilung, so datz sich diese nicht dazu äußern konnten. Der Ortsvorsteher hat sofort, nachdem er von der Fahrplanänderung Kenntnis erhielt, bei der Oberpostdirektion Stuttgart gegen diese Verkehrseinschränkung Protest erhoben. Da jedoch der Fahrplan bereits in Druck gegeben ist, dürfte es fraglich sein, die Postverwaltung zu überzeugen, datz dieser Kurs unbedingt durchgeführt werden mutz. Der Gemeinderat schließt sich dem Protest des Ortsvorstehers an und verlangt die Durchführung der betreffenden Fahrt. — Die Firma Benz L Koch in Nagold wird vom 4. Okt. 1931 ab die Verkehrslinie Nagold—Pfalzgrafenweiler übernehmen und führt nunmehr nach dem vorgesehenen Fahrplan drei Fahrten hin und zurück im Tag aus. Die Fahrpreise sind unwesentlich erhöht gegenüber den Preisen der Postverwaltung. — Das Beizen der Saatfrucht wird wie alljährlich auf Kosten der Gemeinde durchgeführt. Traubenwirt Karl Frey hier ist mit dieser Arbeit beauftragt worden. — Die Motorspritze der Feuerwehr wurde vom Revisionsverein Stuttgart eingehend geprüft. Die Pumpe zeigt einen Rückgang der Garantieleistung. Es wird vermutet, datz sich in der Pumpe Fremdkörper befinden. Die Feuerlöschpumpe wird deshalb vollständig auseinandergenommen werden. — Zur Eintragung einer Straße der Gemeinde im Grundbuch wurde ein entsprechender Antrag bei« Grundbuchamt gestellt. — Oberlehrer Bauer bittet um Instandsetzung eines Zimmers seiner Wohnung im Rathaus. Der Eemeinderat mutzte Las Gesuch infolge der wirtschaftlichen Not zurllckstellen. — Der Gemeinde Rockenhausen, die am 4. August durch einen Wolkenbruch schwer geschädigt wurde, ist als kleine Gabe zu den Wiederinstandsetzungskosten von der hiesigen Gemeinde 10 R.M. überwiesen worden. — Von dem Gewerbeertrag der Firma Brauerei Dinkelacker in Stuttgart wurde auf Veranlassung des Ortsvorstehers ein Anteil der hiesigen Gemeinde überwiesen, da sich hier eine Niederlage der Brauerei befindet. — Der heurige Obstverkauf brachte einen Erlös von 794,10 R.M. Der Ertrag wurde auf etwa 300 Ztr. geschätzt. Der Durchschnittserlös beläuft sich somit für einen Zentner aus 2,60 R.M.
Baiersbronn, 18. September. Im hohen Alter von 91 Jahren starb in Mitteltal-Gressenteich Frau Reg ine Eaiser geb. Bechtle.
Bad Teinach, 18. September. Am Donnerstagnachmittag verunglückten ein Herr und ein Fräulein aus Calw mit ihrem Motorrad beim Nehmen einer Kurve oberhalb des Lautenbachhofes an der Straße Bad —Oberkoll-
wangen. Beide wurden vom Rad geschleudert und blieben bewußtlos liegen. Dr. Marx, der von Beobachtern des Vorfalls vom Lautenbachhof aus telephonisch aus Bad Teinach herbeigerufen wurde, leistete die erste Hilfe und verbrachte die Verunglückten in seinem Auto ins Bezirkskrankenhaus Calw. Das bereits noch neue Motorrad war verhältnismäßig wenig beschädigt.
Schramberg, 18. September. Ein Zeichen der Zeit muß die neueste Bekanntmachung der hiesigen Schuhmacher- Zwangsinnung genannt werden. Dieselbe lautet: In Anbetracht der schweren Wirtschaftslage, Steuerlasten (mit 5 Prozent Verzugszinsen pro halben Monat), sowie Barzahlungen unserer zu verarbeitenden Materialien, sind wir gezwungen, von unserer werten Kundschaft auf bare Bezahlung zu sehen.
Stuttgart, 18. Sept. (Herbabsetzung der Mieren abgelehnt.) In einer Gemeinderatssitzung wurde der Antrag der kommunistischen Opposition, die Mieten für städtische Wohnungen allgemein um 20 Prozent herabzusetzen, abgelehnt und der Wirtschaftsabteilung zur Weiterbehandlung überwiesen.
Beinahe ein Wunder. Bei zwei städtischen Neubauten, dem Städt. Kraftfahramt und der Kuttelei im Schlachtviehhof, ergaben sich Baukostenunterschreitungen in Höhe von 56 207 RM. bezw. 1304 RM. Diese beiden Summen wurden dem Eemeinderat wieder zur Verfügung gestellt.
2 0 R M. Geldstrafe. Ein Nationalsozialist, der am 25. August auf dem Bahnsteig des Stuttgarter Hauptbahnhofs den abreisenden Reichskanzler aufforderte, ans Fenster zu kommen und sich zu zeigen, wurde, wie der „NS.-Kurier" meldet, nach den bahnpolizeilichen Vorschriften mit 20 NM. Geldstrafe oder zwei Tagen Haft bestraft.
Cannstatt, 18. Sept. (Verkehrsunfall.) In der Badstraße in Cannstatt wurde ein 48 Jahre alter Mann von einem Lastkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Er erlitt eine schwere Kopfverletzung, an deren Folgen er starb.
Untertürkheim, 18. Sept. (V ie r V e r l e tz t e.) In der Cannstatterstraße in Untertürkheim erfolgte ein Zusammenstoß zwischen einem last- und einem Personenkraft, wagen. Hierbei wurden die beiden Fahrzeuglenker und