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Schwarzwälder Tageszeit»«!>»« de» Tanne»"

Nr. 214

jetzt entschlossen in Angrisf genommen wird. Es ist klar, dah dieses Problem wie bisher auch künftig Len unmittelbar betei­ligten Regierungen überlassen bleiben muh. Eine Reibe von Projekten wird der Völkerbund jedoch selbst tatkräftig zu fördern haben.

Aber alle internationalen Bemühungen auf dem gesamten Wirtschafts- und Finanzgebiete hängen von einer elementaren Voraussetzung ab; das ist die Wiederherstellung des gegenseiti­gen Vertrauens in den internationalen politischen Beziehungen. Soll der Völkerbund hierin seine Mission erfüllen, dann müssen die in ihm vertretenen Regierungen sich immer wieder daraus besinnen, welches die Grundsätze sind, von denen in den voliti- schen Beziehungen der Staaten das Vertrauen abhängr. Gerade der Völkerbund muh dafür sorgen, dah diese Grundsätze wirksam zur Geltung kommen. Das Vertrauen zwischen den Völkern kann nur dann eine sichere Grundlage finden und bewahren, wenn es aui der verständnisvollen Anerkennung der beiderseitigen In­teressen und Auffassungen beruht. Diese Grundlage darf auch durch die schlimmste materielle Notlage eines Landes nicht ge­fährdet werden. Die Ueberwindung großer Schwierigkeiten darf nicht um den Preis noch gröherer Schwierigkeiten in der Zukunft erkauft werden. Allen Versuchen zur Wiederherstellung eines normalen Güter- und Kavitalverkehrs mühre ein dauerhafter Erfolg versagt bleiben, wenn dabei nicht in den politischen Be­ziehungen die Grundsätze der Gerechtigkeit und Gleichberechtigung gewahrt würden. Der Völkerbund ist berufen, der Garant dieser Grundsätze auch da zu sein, wo die materielle Regelung der wirtschaftlichen und finanziellen Einzelvrobleme nicht in seiner Hand liegt. Wir müssen ganz offen davon sprechen, dah in vielen Ländern ein weitgehender Skevtizes gegenüber den Genfer In­stitutionen und eine wachsende Gleichgültigkeit zu beobachten ist Gerade da. wo starke Hoffnung auf den Völkerbund gesetz wurde, wächst die Enttäuschung. Gewiß. Wunder zu erwarten, wäre Torheit. Aber auch die Einsichtigen sollen Mahnahmen se­hen. die in die Wirklichkeit eingreiien und sie bessern. Die deut­sche Reichsregierung wird es nicht daran fehlen lassen, zu einer internationalen Zusammenarbeit mit allen Kräften beizutragen. Diese Einstellung zu den Problemen der Gegenwart ist es gewe­sen. die uns nach Chequers. Paris. London und Rom geführt bar. Der Herr Vertreter Erohbritanniens bat die Bedeutung unterstrichen, die in der Entwicklung der internationalen Be­ziehungen der Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich zukomme. einer Annäherung, die, wie er sagt, nicht nur in Worten, sondern in Handlungen bestehen muh. Lord Robert Cecil kann davon überzeugt sein, dah sich die deutsche Regierung die­ser Bedeutung voll bewuht ist.

Ich begrüße es. datz der bevorstehende Besuch der französischen Staatsmänner in Berlin Gelege -:t bieten wird den unmittel­baren Gedankenaustausch fortzusetzen und ich knüpfe daran di« Hoffnung, datz es auf diesem Wege zu Ergeonissen kommt, die den beiden Ländern zum Vorteil gereichen und darüber hinaus auch dem allgemeinen Weltinteresse dienen.

Ich komme zu dem zweiten großen, aktuellen Problem des Völkerbundes, der Abrüstungssrage. Für die Behandlung der Abrüstungsfrage trägt von vornherein und ganz allein der Völ­kerbund die Verantwortung. Die Satzung des Völkerbundes hat der Welt die Abrüstung verkündet: sie ist dem Völkerbund bei seiner Entstehung als Hauptaufgabe zugewiesen: sie ist seine Schicksalsfrage, die sich auf der bevorstehenden Konferenz ent­scheiden mutz. Es bringt keinen Nutzen, die gegensätzlichen An­sichten. die in der Abrüstungssrage heute noch bestehen, zu ver­schleiern. Ich beginne deshalb ganz offen mit der Erklärung, datz ich zwar vielen, aber doch nicht allen den Gedanken zu­stimmen kann, die in unseren bisherigen Debatten geäußert wor­den sind. Wenn Herr Erandi die Ansicht vertritt, datz die fried­liche Streitschlichtung und die Abrüstung zusammen die entschei­denden Mittel zur Erhöhung der Sicherheit darstellen, so kann ich dem nur mit aller Entschiedenheit zustimmen. Alle Bemühun­gen um die endgültige und uneingeschränkte Beseitigung des Krieges bleiben Stückwerk, solange nicht das System der fried­lichen Streitschlichtung vom Völkerbund so ausgebaut ist, datz auch für die schwersten politischen Interessengegensätze eine ge­rechte und billige Regelung gewährleistet ist.

In der Ueberzeugung. datz nicht Rüstung, sondern Abrüstung Sicherheit bringt, liegt ein entscheidendes Merkmal der im Völkerbund organisierten Staatengemeinschaft gegenüber den früheren Methoden der internationalen Poiltik. Die Sicherheit der Staaten ist nur dann eine Bürgschaft für dis Erhaltung des Friedens, wenn alle Staaten an ihr im gleichen Matze teilhaben. Die Völkerbundssatzung kennt nur einerlei nationale Sicher­heit für alle Bundesmitglieder Sicherheit, begründet aus Ueber- gewicht der Rüstung, bedeutet stets Unsicherheit und Gefahr für die anderen an Rüstung unterlegenen Ländern. Sie sät Miß­trauen und läßt unvermeidlich den Gedanken des Rüstungswett­laufs wieder aufleben, dessen völlige Beseitigung einer der we­sentlichsten Zwecke der Gründung des Völkerbundes war. Wie sehr das Gefühl der militärischen Schutzlosigkeit gegenüber stark gerüsteten Nachbarn auf der Seele einer Nation lastet, und ihr ganzes Leben bedrückt, das weiß jeder Deutsche, der die Auswir­kungen solcher Zustände am eigenen Volke beobachtete.

Lurtius sagte zum Schluß feiner groß angelegten Rede: Die Durchführung der Abrüstung, wie sie Artikel 8 der Völker­bundssatzung vorsieht, bildet deshalb die Voraussetzung, ohne die an einen Ausbau des Zwangsverfahrens des Völkerbundes nichi gedacht werden kann. Das eigentliche Thema der Herabsetzung der Rüstungen darf auf der Konferem nicht abhängig gemacht werden von Fragen, die erst nach Durchführung der Abrüstung gelöst werden können. Nachdem der Minister betont hatte, dah an dem Termin der Abrüstungskonferenz unbedingt festgsbalten werden müsse, fuhr er fort: Die Aufgabe der kommenden Abrü­stungskonferenz ist eine starke und wirksame Herabsetzung der Rü­stungen. Zugleich muh der Weg festgelegt werden, auf dem das endgültige Ziel, wie es in Art. 8 der Satzung bestimmt ist, er­reicht werden soll. Angesichts der gewaltigen Unterschiede im Rüstungsstande würde eine blohe Limitierung der Rüstungen auf den jetzigen Stand eine Anerkennung dieser Riistungsunter- schiede bedeuten und wäre einem Scheitern der Konferenz gleich- rusetzen. Vor mehr als einem Jahrzehnt hat man eine Anzahl von Staaten, darunter meinem Lande, unter dem Drucke eines verlorenen Krieges die Verpflichtung zur Verminderung der Rüstungen auf einen Minimalstand auferlegt. Die Verpflichtung ist seit langem ausgeführt. Deutschland hat keine schwere Artil­lerie, keine Militärflugzeuge, keine Tanks, keine Unterseeboote, Deutschland ist zum Teil sogar unter den ihm auferlegten Ziffern des Vertrages von Versailles geblieben. Den Verpflichtungen, die Deutschland im Jahre 1919 übernahm, siebt das bindende Versprechen der anderen Staaten gegenüber, dah die Entwaff­nung Deutschlands dazu dienen soll, die allgemeine Abrüstung der anderen Staaten einzuleiten,- die deutsche Abrüstung sollte der erste Schritt für eine allgemeine Abrüstung sein.

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Durch Explosion einer Höllenmaschine

Budapest, 13. Sept. Etwa 28 Kilometer von Budapest bei Bia Torbagy explodierte auf einem Eisendahnviadukt nachts eine Höllenmaschine, während der D.-Zug Budapest- WienPassauKöln die Brücke passierte. Die Lokomotive und sechs Wagen stürzten 3V Meter tief ab. Rettungskolon­nen, die zur schwierigen Bergungsarbeit herbeikamen, konn­ten bis Sonntag morgen 4 Uhr erst die Opfer eines Wa­gens bergen, nämlich 6 Tote» 18 Schwer- und 18 Leichtver­letzte.

Wie weiter mitgeteilt wird, erfolgte die Explosion erst unter dem 2 oder Personenwagen. In der Nähe der Unfallstelle wurde eine Zündschnur und ein Brief gefunden in dem es heißt:Da die kapitalistische Gesellschaftsordnung uns keine Ar­beit zu verschaffen vermag, jo verschaffen wir uns selbst welche/

Nach den Feststellungen des Kommandanten der Pionierabtei­lung, Hauvtmann Nagy. der gleichzeitig Exvlosionssachverstän- oiger ist. bestand die Höllenmaschine aus einem kleinen Vul­kanfiberkoffer, der mit 1 bis 2 Kilogramm Niiroglvzerin oder Dynamit gefüllt und an dem eine Zündschnur angebracht war. )ie durch zwei gewöhnliche Kupferdrähte mit einem elektrischer Taschenlampenelement in Verbindung stand. Die Drähte waren §o angebracht, dah sie durch den über sie binwegfahrenden Zug in Kontakt kamen, wodurch Kurzschluß entstand, der die Zünd­schnur in Brand setzte und den Zündstoff zur Explosion brachte. Bei Bia Torbagy überbrücken zwei parallel gebaute, etwa 25 Meter hohe und 60 Meter lange Viadukte das Tal. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dah der Verkehr weiter abgswickelt werden kann. Von Budapest ist die freiwillige Rettungskolonne in zwei Hilfszügen zur llnglücksstelle abgegangen. Ihr folgte eine Abteilung der Staatspolizei. Die llnglücksstelle ist im Dunkel der Nacht schon von weitem sichtbar gewesen, da mehrere Wag­gonteile lichterloh brannten.

Durch die Explosion ist ein langes Schienenstück herausgerissen worden, d-'? bis nahe an die fast 7 Kilometer von der Unglücks­stelle en nt liegende Gemeinde Torbagy geschleudert wurde. Das Sausen dieses Eisenstückes war es. was die Bevölkerung an das Geräusch eines Schrapnells erinnerte.

Unter den bisher geborgenen Toten befindet sich kein Aus­länder. Identifiziert werden konnten bisher der Zugführer, 2 Eisenbahnbedienstete und drei Frauen. Unter den Verletzten bat man bisher 4 Ausländer festgestellt, und zwar eine Amerikanerin namens Hovotny, ein Londoner Harry Clemens, ein Pariser Rothtal und ein Wiener namens Karl Kronfeld.

Während der Bergungsarbeiten wurde ein Mann in blaumo Anzug von den Gendarmen dem ebenfalls am Schauplatz anwe­

senden Leiter der politischen Abteilung der Budavester Polizei vorgeführt mir der Angabe, dieser Mann sei nach dem Attentat die Gleise entlang in Richtung Budapest gelaufen. Angeblich sei er ein Ingenieur, doch bald stellte es sich heraus, dah er nur ein Bauarbeiter ist. Es bestehen viele Verdachtsmomente gegen ihn. Er und ein ebenfalls verdächtig erscheinender Fabrikarbeiter werden verhört werden.

Heute morgen verhaftete die Szegeder Polizei den aus Buda­pest eingetroffenen llniverfitätshörer Peter Vuchholz, der die Eisenbahnbrücke sotographierte. Er gab an. dah er den Sonnen­aufgang fotographieren wollte. Da verschiedene Verdachtsgründ« aufgetaucht find, ist die Szegeder Polizei mit der politischen Polizei Budapest in Fühlung getreten.

24 Tote der Eifenbahnkatastrophe

Die Zahl der Toten bei dem Eisenbahnunglück hat sich bis nachmittags 6 Uhr auf 24 erhöht.

Das Ergebnis der Sachverständigenuntersuchung

Budapest, 13. September. Nach dem vorläufigen Er­gebnis der Untersuchung der Sachverständigen in Ange­legenheit der Explosion sind Zünder, Zündschnur und Ex­plosivstoff der Höllenmaschine deutsches Fabrikat, das Ta­schenlampenelement polnischen und englischen Ursprungs. Infolgedessen scheint es klar, datz das Attentat von einer internationalen Kommunistenorganisation verübt worden ist, die in den letzten Jahren eine Reihe von Attentaten in ausländischen Städten verübte. Es wurde auch festgestellt, datz die Höllenmaschine nicht mit einem Uhrwerk verbunden war, sondern datz die Sprengung auf Grund von Beobach­tungen an Ort und Stelle mit größter Sachkenntnis vor­genommen wurde. Den vor dem Schnellzug fahrenden Personenzug haben die Verbrecher passieren lasten.

Der genaue Text des Zettels, der beim Schauplatz des Eisenbahnattentats gefunden worden ist, lautet: Arbeiter! Ihr habt keine Rechte! Nun, wir werden auch solche von den Kapitalisten erwirken. Jeden Monat werdet Ihr von uns hören, denn unsere Freunde sind überall zu Hause. Es gibt keine Arbeitsgelegenheit! Nun, wir werden welche schaffen. Alles werden die Kapitalisten zu zahlen haben. Fürchtet nichts, unser Benzin geht nicht aus!

Die Unterschrift lautet: Der Uebersetzer.

Zwölf Jahre sind verstrichen, und seil fünf Jahren gehört Deutschland dem Völkerbunde an, ohne dah diese Versprechungen eingelöst worden sind. Wenn jetzt endlich die Abrüstungskonferenz zusammentritt, so kann vom deutschen Volke nicht verlangt wer­den. dah es sich mit einer Legalisierung der gegenwärtigen Rü­stungsverhältnisse abfinde. Eine starke, wirksame Verminderung der Rüstungen der stark gerüsteten Staaten ist daher für Deutsch­land die unerliihliche Vorbedingung für das Gelingen der Kon­ferenz.

Der Eindruck der Curtius-Rede in Genf

Genf, 12. Sevt. Die Rede des Reichsaußenministers in der Völkerbundsversammlung, die auch in französischer und englischer Uebersetzung vom vollbesetzten Hause angebört wurde, hat all­gemeines starkes Interesse gefunden. Viel beachtet wird die weit­gehende Gemeinsamkeit der Auffassungen zwischen Deutschland. England und Italien, die in der betonten Anlehnung der Rede an die Ideen Lord Cecils und Grandis über die Ursachen der Wirrschaftskrisis und über die Methoden der Abrüstung zum Ausdruck kommt. Nach den durch wiederholten Beifall unterbro­chenen Worten des deutschen Vertreters über die deutsch-franzö­sische Annäherung, wirkte diese Auseinadersetzung nicht als nega­tive Polemik, sondern als notwendiger Beitrag zu der begriff­lichen Erklärung, die der Abrüstungskonferenz noch vorausgehen muh. In allen Punkten, insbesondere auch in dem erneuten Protest gegen die rüstungspolitische Entrechtung einzelner Län­der. ist die Rede des Reichsauhenministers als klare und ent­schiedene Darlegung des deutschen Standpunktes bei der über­wiegenden Mehrzahl der Delegationen mit vollem Verständnis, ja mit starker Sympathie ausgenommen worden.

Gleichberechtigung für Frankreich untragbar

Genf, 13. Sept. Die Curtius-Rede stößt in dem die Abrüstung behandelnden Teil in französischen Kreisen auf schärfste Ableh­nung, man erklärt diese Ausführungen für vollkommen untrag­bar. Aus der französischen Delegation verlautet, daß mit der heu­tigen deutschen Rede das Schicksal der Abrüstungskonferenz auf dag ernsthafteste in Frage gesetzt sei, da eine lleberbrückung des deutsch-französischen Gegensatzes in der Abrüstungssrage jetzt nicht mehr möglich sei. Man gebt sogar soweit, in der Rede eine ernsthafte Gefährdung der deutschen und französischen Annähe­rung zu erblicken. Dagegen wird von seiten der amerikanischen Beobachter die llebereinstimmung des deutschen und amerikani­schen Standpunktes in der Abrüstungsfrage festgestellt.

Saß kommende Reformwerk

Erhöhte Umsatzsteuer Umbau der Hauszinssteuer Berlin, 12 Sevt. Nachdem jetzt die Arbeiten der Ressorts im wesentlichen als abgeschlossen gelten können, wird von Beginn dieser Woche an die Reichsregierung in Permanenz arbeiten, um so schnell wie möglich die umfangreiche und schwierige Ma­terie in ein einheitliches Werk zusammenzufasten. Mit der end­gültigen Veröffentlichung dieser grohen Notverordnung und iure- Annexe wird, wie wir bereits berichteten, kaum vor dem zweiten Drittel des September, das beibt, vor Anfang oder Mitte näch­ster Woche zu rechnen sein.

lieber den voraussichtlichen Inhalt positive Angaben zu ma­chen, ist noch unmöglich, da die Dinge noch zu sehr nn Fluh uni die Beratungen noch nicht abgeschlossen sind. Die amtlichen Stel­len sind auherdem bemübr. irgendwelche konkreten Beschlüst« nicht vorzeitig in die Oeffentlichkeit dringen zu lasten.

Trotzdem ist neuerdings das Gerücht aufgetaucht, die Umsatz­steuer erheblich zu erhöben. Wie wir von unterrichteter Seite er­fahren. hat dieses Gerücht tatsächlich einen reellen Hintergrund, Der Gedanke ist auherdem keineswegs neu. Er war von amtlicher Stelle bereits vor einiger Zeir aufgegriffen worden allerdings mit dem Hinweis, dah diese Erhöhung nur alsletzte Reserv»" in dem Kampf um die Revision der Tributverträge durchgeiührt werden würde. Nunmehr aber besteht die Absicht, den iniols« des geplanten Umbaues der Hauszinssteuer zu erwartende» Steuerausfall durch eine Erhöhung der Umsatzsteuer auszuglei­chen. In welchem Ausmaß diese Erhöhung vorgen "mmen werde» soll, ist zur Zeit Gegenstand der Beratungen de- inetts.

Neues vom Tage

Entwurf zur Arbeitszeitverkürzung

Berlin, 12. Sept. Das Reichsarbeitsminifterium hat Durchführungsverordnungen für eine Arbeitszeitverkürzung fertiggestellt. Der Entwurf liegt zurzeit dem Reichskabinett vor. Dis Verhandlungen des Reichsarbeitsministeriums mit einzelnen Gewerben wegen einer Einführung der 40- Stunden-Woche haben noch keinen Erfolg gehabt.

lleberreichung der deutschen Einladung in Paris

Paris, 12. Sepr. Der deutsche Geschäftsträger, Botschafts­rat Dr. Förster, hat am Samstag vormittag dem französi­schen Ministerpräsidenten Laoal für de« 27. September die offizielle Einladung der Reichsregierung für ihn und für den französischen Außenminister Briand nach Berlin zum Wochenende überbracht. Der französische Ministerpräsident hat die Einladung angenommen. Die Einzelheiten der Reise werden später vereinbart werden.

Professor Schmidlin freigelasten

Paris, 11. Sevt. Der katholische Tbeologieprofessor Schmidli« aus Münster, der vor einigen Tagen im Elsaß auf Grund eines Urteils im Colmarer Amonomistenvrozeß verhaftet wurde, ist provisorisch in Freiheit gesetzt worden und hat heute nachmittag um 16 Uhr das Gefängnis in Colmar verlassen.

Hindenburg wieder in Berlin

München, 13. Sept. Reichspräsident von Hindenburg bat am Samstag nach vierwöchtenlichem Aufenthalt in Dietramszell (Oberi :rn) seine Rückreise nach Berlin angetreten. Nach herr­licher ^-rabschiedung von seinen Gastgebern begab er sich m ünem Wagen der Landesvolizei nach Holzkirchen -vo ein Salo^ magen bereitstand. In Begleitung seines Sohnes fuhr er zunächst rach München, wo der Wagen an den fahrplanmäßigen Berliner Schnellzug angehängt wurde. Das Söbnchen eines Reichsbahn­oberamtmannes überreichte auf dem Bahnhof München einen zrohen Blumenstrauh. Samstag abend traf Hindenburg in Ber­lin wieder ein.

Schweres Flugzeugunglück Zwei Tote

Hamburg, 13. September. Nach Beendigung des Segel­flugtages in Fuhlsbüttel ereignete sich ein schweres Un­glück. Gegen 7 Uhr startete der Pilot Korf mit hinein Sportflugzeug des Hamburgischen Vereins für Luftfahrt mit einem Passagier. Der Pilot nahm in etwa 35 Meter Höhe eine Kurve zu kurz und stürzte steil. Der Paffagier war sofort tot, während der Pilot lebensgefährliche Ver­letzungen erlitt, denen er erlegen ist.