«r. 72

«ch»a»M»kder TngksxsttnnK«,» de, La««»»*

»er» »

Freudenstadt, 26. März. (Die Säuberung der Stadl.) Der schwere Schneewinter 1931 legt der Stadtverwaltung allerhand Kosten auf. Zuerst erforderte das Bahnen der unglaublichen Schneemassen die Ausgabe von ungefähr zZ VVÜ Mark, hinzu kommen noch die Kosten des Dahnens der Fußwege, welche die Kurverwaltung übernommen hat ^ und jetzt macht das Freiwerden der Hauptverkehrsstraßen beträchtliche Ausgaben. 40 Stadt- und 80 Notstandsarbei­ter find seit acht Tagen mit dem Wegschaffen der Schnee- und Eismassen beschäftigt, so daß jetzt in Freudenstadt in den Hauptstraßen wieder ein geregelter Verkehr möglich geworden ist. In den Nebenstraßen und Anlagen unserer Stadt liegt allerdings noch Schnee in großen Mengen, aber auch da wird tüchtig gearbeitet, so daß, wenn Nicht der Win- : ter nochmals einen Vorstoß unternimmt, unsere Stadt auf : Ostern in dem gewohnt sauberen Zustand sich befinden wird, k

Sickenhausen, O.A. Tübingen, 25. März. (Im Stall - ausgeglitten und schwer verletzt.) Beim Füttern des Viehes l kam eine Frau so unglücklich zu Fall, daß sie in das Kran­kenhaus mit schweren inneren Verletzungen eingeliefert werden mußte. :

Degerschlacht, O.A. Tübingen, 25. März. (Durchgehen­des Pferd rennt auf ein Kuhfuhrwerk auf.) Gestern nach­mittag ereignete sich beim Pfarrhaus ein Zusammenstoß , zwischen einem scheugewordenen Pferd und einem ihm ent- j gegenkommenden Kuhfuhrwerk. Der Aufprall war so hef­tig, daß das Pferd, sowie die beiden Kühe zu Fall kamen, dabei brach eine Kuh das Bein und das Horn, so daß sie notgeschlachtet werden mußte. Die andere Kuh und das Pferd kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die auf dem Wagen fitzenden Personen kamen mit dem Schrecken davon. !

Rottweil. 26. März. (Einbruch.) Im Hause von ^ Bürgermeister Abreü wurde nachts ein Einbruchdiebstahl verübt. Der Dieb drang von der Terrasse aus durch die Glastüre, an welcher er eine Scheibe eindrückte, in das Haus ein. Er durchstöberte das Herrenzimmer und das Wohnzimmer, ergriff dann aber, als er Licht bemerkte, eiligst die Flucht. Nach den bisherigen Feststellungen wurde ein Scheckbuch und eine Anzahl Zigaretten entwendet. Der Einbrecher hatte zuvor die Telephonleitung abgeschnitten.

Stuttgart, 26. März. (Weltkriegsbücheret.) Der «enernannte Professor für Geschichte an der Technischen Hochschule Stuttgart, Dr. Eoering, wird die wissenschaftliche Leitung der Weltkriegsbücherei übernehmen. Der Welt­kriegsbücherei sind weitere Räume im Schloß Rosenstein zagewiesen worden. Der Verbleib der Weltkriegsbücherei in Stuttgart ist damit gesichert.

Landesparteitag. Der Landesparteilag der Deut­schen Volkspartei Württembergs wird am 2. Mai in Stutt­gart stattfinden.

Kosten der Schneebeseitigung. Die Kosten der Schneebeseitigung in Stuttgart im hinter uns liegenden Winter betrugen 120 000 RM. Davon dürfte der größte Teil der Kosten auf die starken Schneefälle im März ent­fallen.

Großsachsenheim OA. Vaihingen, 26. März. (Vom Pferdgeschlagen.) Der Landwirt Gottlob Streichelt alt erhielt beim Einspannen seines Pferdes von diesem Hufschläg« ins Gesicht und die Bauchgegend. Die Verletzun- > gen sind ernster Natur. >

Heilbronn, 26. März. (D o p p e l s e l b st m o r d.) Mit ! Gas vergiftet hat sich im Hause Zohannisgasse 22 eine ältere Frau mit ihrer etwa 20 Jahre alten Tochter. Wirt- z schaftliche Sorgen scheinen die Ursache gewesen zu sein.

Wolpertswends. 26. März. (T ö d l i ch e r S t u r z.) Hier ! stürzte die Frau eines Landwirts vom Tennenboden und erlitt eine Gehirnerschütterung, die nach zwei Stunden ihren Tod herbeisührte

Burgberg OA. Heidenheim, 26. März. (Hausein­sturz.) Am Montag nachmittag stürzte ein Wohnhaus teilweise zusammen. Der Schaden ist beträchtlich.

Crailsheim. 26. März. (Schadenfeuer.) Kurz vor S Uhr früh war im Anwesen der Kuppelismühle ein Brand ausgebrochen, der rasch größere Ausdehnung zu nehmen drohte. Nach einstllndiger Tätigkeit der Feuerwehr konnte das Feuer auf seinen Herd beschränkt und das angebaute Wohn- und Mühlengebäude gerettet werden.

Tettnang, 26. März. (Adorno erkrankt.) Diens­tag nacht ist auf fernem Gute Kaltenberg der Präsident der ^ Württ. Landwirtschaftskammer, Gutsbesitzer Adorno, plötz- ! lich an Blinddarmentzündung erkrankt.

Ravensburg, 26. März. (Getränke st euer ab­gelehnt.) Der Gemeinderat beschloß: Die Einführung ! der Eetränkesteuer wird zurückgestellt, weil sie in der bis s jetzt vorgesehenen Gestalt als eine Ungerechtigkeit empfun- ! den werden muß, da von ihr nicht der ganze Weinverbrauch j erfaßt wird, vielmehr der Weinhandel, der Weinverkauf über die Straße und der im Privathaushalt steuerfrei bleibt.

Kleines Allerlei vom Allgäu, Lg. März. Der aus Dresden stammende Ausstel- r iungsleiter Pivving, der verschiedene Firmen hereingelegt bat »nd polizeilich gesucht wird, veranstaltete im März v I. in i »emvten eine auf 8 Tage berechneteJubiläumsausstellung". ^ aus der voir der pyrotechnischen Fabrik Sauser in Augsburg ein i «wses Feuerwerk aufgeführt wurde. Eine abgebrannte, berun- s «riallenöe Rüketenbülse rrar den Obergefreiten Johann Weib f »om Kemvtener Jägerbataillon, der sich neben anderen Zu- ^ aus einem nicht abgesverrten Platz befand, so Unglück- § ich ms rechte Auge, daß dieses verloren ist. Wegen fahrlässiger j norvelverletzung wurde Sauser zu 200 Mark Geldstrafe verur- j »ttt einschließlich der dem Kläger erwachsenen Kosten. Dieser ; «riangt für sein verlorenes Auge IS VW Mark Schadensersatz. ? ,. , in Pllketvostauto, das in der Salzstrabe in Kempten dielt, s setzte sich, während der Chauffeur und der Wagendegleiter Pa- ! l>»! ""^ugen, selbsttätig in Bewegung, fuhr auf den Bürger- s d»« E in die Eingangstüre des Schubbauses Melder, die ! «moliert wurde. Verletzt wurde niemand. Bei einer in Denk- s kn m."^gehaltenen Hochzeitsfeier wurde mit Böllern geschos- i " Beim zweiten Schuß ging die ganze Ladung dem 2-t Jahre ,

alten Landwirtssohn Anton Waldbör ins Gesicht. Der junge Mensch wurde schrecklich zugerichtet und starb nach zwei Stun­den. Sein Freund, der Landwirt Alfons Buhl erlitt durch Stein­schlag eine Kopfverletzung. In der Nacht zum 22. und zum 23 März wurden in Reutte in Tirol beidesmal gegen 3 Uhr früh wieder stärkere Erdstöße verspürt, die die Einwohner aus dem Schlafe weckten. Das Beben wurde auch in den in der Richtung Fernvaß gelegenen Ortschaften und in den bereits im Oberinntal gelegenen Ortschaften deutlich wahlgenommen. Auf dem Futtervlatz im Sachral bei Pfronten wurde eine größere Rauferei von Zwölferhirschen beobachtet, die aus Futterneid entstand Dabei verlor schließlich ein Hirsch sein Geweih. Ebenfalls aus Futterneid rannte ein Hirsch das Geweih einem andern derart in den Leib, daß die Gedärme heraustraten und das Tier bald darauf verendete.

8«« Bades

Weisenbach, 25. März. (Waldbrand bei Weisenbach.) Durch Unvorsichtigkeit eines Bahnarbeiters, der am Bahnkörper Hecken abbrannte, entstand ein Waldbrand am Verghang kurz vor dem Bahnhof Weisenbach, wodurch das aus der Anhöhe stehende Schützenhaus des Schützenvereins Weisenbach in Gefahr geriet. Zum erstenmale wurde die neue Motorspritze der Freiw. Feuer­wehr in Tätigkeit gesetzt und dem Weitergreifen des Feuers Einhalt geboten.

Weisenbach, 25. März. (Unfall.) Am Samstag nachmittag fuhr die Händlerin Wurz aus Hörden, nachdem die Bahnschranke wieder geöffnet war, über das Bahngeleise beim Sägwerk Katz und Klumpp oberhalb Weisenbach. Im gleichen Augenblick kam ein Lastkraftwagen, der beim Ueberholen des Fuhrwerkes nicht genügend Abstand wahrte. Das Fuhrwerk wurde zur Seite geschleudert und umgeworfen. Die Händlerin Wurz erlitt da­bei erhebliche Verletzungen und mußte ärztliche Hilfe bean­spruchen. Der Wagen ist beschädigt und ein Teil der Waren (Gemüse und Sämereien) unbrauchbar geworden.

St. Georgen, 25. März. (Der Jahrmarkt ausgefallen.) Eine üble Ueberraschung erlebten gestern früh einige Jahrmarkts­händler, die «chne Anmeldung den Jahrmarkt beschicken wollten und nun erfuhren, daß der Markt wegen des Schnees ausfiel. Die Händler hätten sich den Schaden ersparen können, wenn sie sich vorschriftsmäßig vorher angemeldet hätten, denn dann wären sie von dem Ausfall des Markttages benachrichtigt worden.

! Rückblick M dir ReüWandwerksmche

!Ehret eure deutschen Meister!" dieses Wort aus ^ Richard Wagners unsterblichem WerkDie Meistersinger" ' stand unsichtbar über der Reichs-Handwerkswoche. Plakate, ' Wort und Bild riefen es immer wieder den Menschen zu: !Fördert das deutsche Handwerk!" In großen Tagungen j und Sitzungen wurde aller Orten für das deutsche Hand- l werk geworben, und so manchem mag in diesen Tagen der ! Wert des Handwerks, den er über alle Maschinenarbeit ? und Mechanisierung dieser Zeit vergessen hatte, wieder auf- s gegangen sein. Es ist erfreulich, daß die Propaganda für j das Handwerk äußerlich jedenfalls einen guten Erfolg ge- z habt hat, der sich in vieler Hinsicht gewiß noch weiter aus- l wirken wird. Viel wichtiger ist es aber doch, daß dem deut- j schen Handwerk auch wirtschaftlich geholfen wird, und da

- liegt es leider, aller schönen Worte hochbeamteter Per- s sönlichkeiten und großen Verbände unbeschadet, noch recht i im argen. Der kleine deutsche Handwerksmeister hat, wie

- ja jeder Angehörige unseres schwer geprüften deutschen Volkes, einen harten Kampf zu kämpfen. Er kann zwar nicht, wie der kleine Angestellte und Beamte, abgebaut wer-

s den. Darum aber sind seine Sorgen nicht weniger gering,

! -denn viele wissen nicht von heute auf morgen, ob sie noch i das für sie und ihre Familien notwendige tägliche Brot j durch ihrer fleißigen Hände Arbeit erwerben können. Die Konkurrenz ist groß, die Kaufkraft ihrer Kunden wird i immer geringer. Es wird dem ehrlichen Handwerksmeister ! so immer schwieriger, alles gleichzeitig billig und doch preis- i wert herzustellen, weil die Maschinenarbeit in Massen zwar i zu niedrigen Preisen produziert, dafür aber naturgemäß ! auch weniger haltbar und gediegen ist. Wer aber fragt i heute noch nach besonderer Gediegenheit so manchen täg- i lichen Bedarfsartikels? Es ist gewiß nicht nur Eedanken- i losigkeit, die die Menschen etwa in die Warenhäuser treibt, s Es ist nicht leichtfertige Lebensauffassung bei vielen, die ! irgend etwas Billiges und nicht allzu Haltbares eher er- > stehen, als etwas Gediegenes und dafür Teureres. Es ist ! einfach, mit dürren Worten gesagt, die grausame Not, die : die Menschen treibt, für ihr bißchen schwer verdientes Geld s möglichst viele Dinge des täglichen Bedarfs zu erstehen, immer in dem peinigenden Gedanken: wie komme ich mit den wenigen Groschen über die augenblickliche Notlage hin­weg? Gewiß gibt es noch genug wirtschaftlich besser Ge­stellte, die des deutschen Handwerksstandes vergessen und von der großen Propaganda der auf maschineller Produk­tion pochenden Geschäfte und Warenhäuser sich locken laßen. Aber dies ist doch immerhin nur ein kleiner Teil unseres Volkes. Der Mittelstand verarmt immer mehr. Er aber stellt die beste Kundschaft des deutschen Handwerks dar, und mit ihm wird das deutsche Handwerk so lange leiden und darben müssen, bis eine allgemeine Verbesserung der Wirtschaftslage neues Geld und damit neue Kaufmöglichkeit feinen Kunden bringt.

Spiel und Sport

Der Sport am Sonntag Länderspiele

In Mannheim: Baden Elsaß In Amsterdam: Holland Belgien In Bern: Schweiz Italien.

Süddeutsche Meisterschaftsspiele Runde der Meister:

Karlsruher FV. Wormatia Worms Eintracht Frankfurt SvVgg. Fürth FK. Pirmasens Bayern München. Trostrunde Süd-Ost:

1866 München FC. Pforzheim Stuttgarter Kickers Pbönir Karlsruhe SV. Rastatt - VsR. Fürth

FL. Nürnberg Schwaben Augsbureg.

Trostrunde Nord West:

FV. Saarbrücken Rot-Weiß Frankfurt FC. Idar -- SvV. Wiesbaden.

Kreisliga

Kreis Alt-Württemberg: SvV. Neckarsulm FV Kormoest- beim, Svortir. LaussenMB. Sontheim, Sportsr. Stuttgart ASV. Botnang, MB. Ludwigsburg SvV Eintracht.

Kreis Cannstatt: MR. Aalen FV. Mettingen Viktoria lln-> tertürkbeim Svortfr. Eßlingen, MB. Obereblingen Sport­klub Stuttgart, FV. Backnang FC. Urbach.

Kreis Zollern: Svortfr. Tübingen MB. Kirchheim, FD. Ebingen FC. Tailfingen, SC. Göppingen SvV. Remlin­gen.

Kreis Enz-Neckar: BSC. Pforzheim FC. Ersingen. SpDg. Dillweißenstein MR. Pforzheim, FC. Eutingen FC. Bü­chenbronn, Viktoria Enzberg FL. Huchenield, FE. Dietlingen FV. Niesern.

Kreis Ulm: Ulmer FV. FC Wangen, SSV. Mm Olym­pia Laupheim, Geislingen Eünzburg, Weingarten Mun- derkingen, Blaubeuren Neu-Ulm.

Buntes Allerlei

Er will nicht mehr Bürger sein 8 Ein einfaches Mittel, sich von der Vürgersteuer zu befreie«, hat ein D a ch a u e r Bürger gefunden. Dieser bekam die Auffor­derung, seine Bürgersteuer mittels Zahlkarte einzusenden. Da­raufhin stellte er auf der Zahlkarte folgende Anfrage:Ich bitte um Mitteilung, ob nicht die Möglichkeit besteht, den Titel Bürger abzulegen, denn ich habe damit schon sehr schlimme Er­fahrungen gemacht."

Das Denkmal der Brieftaube

In Brüssel wurde das Denkmal der Brieftaube enthüllt: es erhebt sich in der Altstadt, an der Rue de l'Hospital, aus einem Sockel der eine vorwärtsschreitende Frau trägt, die auf der Hand ihres vorgestreckten rechten Armes eine zum Flug bereite Taube wiegt Dieses durchaus harmlose Kunstgebilde stellt eine recht ernste Kriegserinnerung dar. Während des Krieges, als Belgien vom Feinde besetzt war, hat man gelernt, sich der Brief, taube zu bedienen, die Zucht und Dressur der Brieftauben lst zu einem wabren Kultus geworden, den heute noch Hundert­tausende von Bürgern aller Klaffen weiterpslegen. Diese Ve» einsorganisation hat auch das jetzt in Brüssel enthüllte Den5> mal mit Hilfe von allgemeinen Eeldsammlungen Herstellen lassen.

Die Kanaker bekommen falsche Zähne Unter dem Druck der Wirtschaftskrise muß sich jedes Land und jeder Beruf nach neuen Absatzmärkten umsehen. So auch die Hersteller künstlicher Zähne in den Vereinigten Staaten. Da fi« zu Hause keinen genügenden Abnehmerkreis mehr finden, wollen sie freundlichst andere Völker mit ihren Produkten beglücken, wozu man sich die Eingeborenen Afrikas und der Südseemseln ausgesucht hat. Das amerikanische Handelsamt hat dem Plane bereits seine Unterstützung zugesagt, und so soll demnächst ein Sonderschifs mit einer vollständigen Klinik für Zahnbehandlung, großen Vorräten von Zahnpflegemitteln und zahnärztlichen In­strumenten, hauptsächlich jedoch künstlichen Zähnen, in See stechen, jeden auch noch so kleinen Hafen anlaufen und dieWilden" für eine moderne Zahnpflege zu gewinnen suchen. Da sich aber die Eingeborenen der eingangs genannten Länder trotz der fort­geschrittenen Kultur durchweg noch ausgezeichneter Eebiffe er­freuen, bleibt stark zu bezweifeln, ob d»r Herren Amerikaner mit ihrer menschenfreundlichen Unternehmung Glück haben werden.

Humor

Fremder.Gibt es denn in dieser wildreichen Gegend keine Hirsche?" Wirt:Nein, jetzt nicht mehr; wir hatte« einmal eine Hirschfamilie hier, aber ein paar Sonntagsjäger haben so lange darauf geschaffen, bis sie ausgewandert sind.

Letzte Nachrichten

Volkspartei erörtert die Zollunion '

Berlin» 26. März. Die Reichstagsfraktion der Deutschen Volkspartei hielt am Donnerstag abend noch eine Sitzung ab, in der Reichsaußenminister Dr. Curtius über die deutsch-österreichischen Vereinbarungen über eine Zoll­union berichtete. Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

Landrat v. Bismarck zur Disposition gestellt Berlin» 27. März. Der deutschnationale Reichstags­abgeordnete Herbert v. Bismarck, Rittergutsbesitzer und Landrat in Labes (Kreis Regenwalde), ist, demBerliner Tageblatt" zufolge, laut Beschluß des preußischen Staats­ministeriums, zur Disposition gestellt worden, weil er in einer Versammlung von der preußischen Regierung als von einerkorrupten Regierung" gesprochen habe.

Die Präsidentenwahl im Danziger Volkstag Danzig, 26. März. In der heutigen Volkstagssitzung wurde anstelle des zurückgetretenen sozialdemokratischen Präsidenten Gehl der nationalsozialistische Abgeordnete Wnuck mit 34 von 41 abgegebenen Stimmen zum Präsiden­ten gewählt. 6 Stimmen fielen auf den Kommunisten Kreft. Vor der Abstimmung gaben die Sozialdemokraten eine Erklärung ab, in der sie diese Präsidentenwahl als eine Rechtsbeugung bezeichneten. Unter Len obwaltenden Umständen müßten sie es ablehnen, ihren Anspruch als stärkste Fraktion auf die Besetzung des Präsidentenposten geltend zu machen. Sie werden sich auch nicht an der Wahl beteiligen, um damit ihren Protest nachdrücklich Ausdruck zu verleihen.

112 Tote bei den Unruhen in Cawnpur Lucknow» 26. März. Wie aus zuverlässiger Quelle ver­lautet, beträgt die Zahl der bei den Zusammenstößen in Cawnpur Getöteten 112 und die Zahl der Verletzten 500.

Gestorben

Aach: Johannes Roth, Bahnwärter a. D., 85 Jahre alt. Ebershardt: Maria Bahnet, 68 Jahre alt.

Mutmaßliches Wetter für Samstag Unter dem Einfluß des nördlichen Hochdrucks ist für Samstag mehrfach heiteres und trockenes Wetter zu er­warten.

Druck und Verlag der W. Rteker'Icden Buchdrnckerei. Lltenstr!», Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut»