Nr. 52

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triebsleiter Brändle gibt eine Aeuherung zu demselben ab uno trägt eine Berechnung vor, wie die Stromgebühren bei der Auf­stellung eines weiteren Dieselmotors sich gestalten würden. Der Gemeinderat kommt aber nach kurzer Aussprache, hauptsächlich mit Rücksicht darauf, daß zur Erstellung eines neuen Diesel­motors ein großes Kapital (6070 000 Mk.) erforderlich wäre, zu dem Beschluß, dem mit dem G.E.T. neu abgeschlossenen Ver­trag zuzustimmen. Vor Austausch des Vertrags mit dem E.E.T. sollen jedoch die zwei größten Stromabnehmer hier zu einer Er­klärung darüber veranlaßt werden, daß sie während der fünf­jährigen Vertragsdauer sich zur Abnahme einer bestimmten Strommenge verpflichten, da andernfalls die in dem Vertrag vorgesehene, von dem städtischen Elektrizitätswerk an den E.E.T. zu zahlende Grundgebühr ganz wesentlich ermäßigt werden könnte. Der am 19. Februar 1931 vorgenommene Verkauf oon Brennholz mit einem Erlös von 1300 Mk. und eine frei­händige Abgabe von Nadelholzstangen mit einem Erlös von 2875 Mk. wird genehmigt. Der Vorsitzende berichtet noch darüber, daß er entsprechend dem Wunsch des Eemeinderats mit den maßgebenden Beamten der Ministerialabteilung für Be­zirks- und Körperschaftsverwaltung den Erlaß derselben, nach welchem die Genehmigung der Schuldaufnahmen zur Deckung der Kosten des Straßenumbaus etc. und der Notstandsarbeiten davon abhängig gemacht wird, daß nachgewiesen wird, ob und auf welche Art und Weise der noch vorhandene ungedeckte Vor- anschlagsabmangel für 1930 beseitigt und die Zinse und Til­gungsraten für die aufzunehmenden Schulden in den Rech­nungsjahren 1931 ff. ohne Erhöhung der Eemeindeumlage auf­gebracht werden können, eingehend mündlich besprochen habe. Bei dieser Besprechung habe sich ergeben, daß die Ministerial­abteilung zu dieser Stellungnahme hauptsächlich durch den großen Holzgeldausfall und durch die Auswirkungen der Not­verordnung des Reichspräsidenten veranlaßt worden sei. Es sei nicht damit zu rechnen, daß die Schuldaufnahmen genehmigt werden, wenn nicht durch Gemeinderatsbeschlüsse nachgewiesen werde, daß der Eemeinderat geneigt sei, die noch vorhandene» Möglichkeiten zur Erhöhung der Einnahmen (Einführung der Bürgersteuer, evtl, der Eetränkesteuer, Erhöhung der Hunde­abgabe, des Schulgelds etc.) zu ergreifen und damit den Vor­anschlag auszugleichen. Es sei zwar schmerzlich, daß in der heu­tigen Krisenzeit zu derartigen Maßnahmen geschritten werden müsse, aber ein Holzgeldausfall in diesem ungeheuren Ausmaß habe niemand voraussehen können, und gerade in einer solchen Krisenzeit sei es doppelt erforderlich, in dem Voranschlag über den Eemeindehaushalt Einnahmen und Ausgaben auszuglei­chen. Die Einführung der Getränkesteuer werde zwar hier noch nicht in Frage kommen, auch sei dieselbe befristet. Aus der sich anschließenden eingehenden Beratung ergibt sich, daß der Ee­meinderat von der Erhöhung der Hundeabgabe eine Einnahme­steigerung nicht erwartet, dagegen sich davon überzeugt hat, daß die Stadtgemeinde zur Erhebung der Bürgersteuer gezwungen ist. Es wird daher auch die Erhebung der Bürgersteuer nach dem Landessatz mit Wirkung vom 1. April 1931 ah mit 9:4 Stimmen beschlossen. Näheres über die Bürgersteure wird in Bälde bekannt gegeben werden.

Berneck, 4. März. (Unglücksfall.) Der etwa 18 Jahre alte Jakob Gauß, Sohn des Schäfers und Gemeinde­rats Eautz, verunglückte gestern beim Sprengen eines Birnbaumstocks ziemlich schwer. Als der mit Schwarz­pulver geladene Stock scheinbar nicht losging, wollte Eautz nach der Sache sehen. Im gleichen Augenblick erfolgte die Explosion, so datz dem jungen Mann die Ladung ins Gesicht ging. Ob sein Augenlicht zu retten ist, wird die heutige Untersuchung in der Klinik in Tübingen ergeben.

Simmersfeld, 2. März. Dem Bericht vom Montag über die große nat.-soz. Kundgebung sind die bemerkenswerten Ausfüh­rungen des Reichstagsabgeordneten Murr über die augenblick­liche politische Lage nachzutragen. Er führte u. a. aus: Der Auszug der Nationalsozialisten aus dem Reichstag ist in der Er­kenntnis erfolgt, daß die Regierung Brüning und ihr Helfers­helfer der Marxismus, unfähig zur Behebung der Not unseres Volkes, nicht zurücktreten will, sondern durch eine neue Geschäfts­ordnung jede positive Mitarbeit der Nationalsozialisten unmög­lich gemacht hat. Deshalb hat die nat.-soz. Reichstagsfraktion den Reichstag verlaßen und ihre Diäten den Arbeitslosen zur Verfügung gestellt. Gegenüber den häufigen Vorwürfen, die Nationalsozialisten könnten nur kritisieren, aber selbst nichts besser machen, zeigte Gauleiter Murr, wo sie den Hebel ansetzen werden, wenn sie im Besitze der politischen Macht sein werden. Kampf gegen die Verschleuderung aller Werte nach innen und außen, wie sie gegenwärtig getrieben wird; Kampf gegen Ver­sailler Vertrag und Poungplan zur Herabsetzung der Tribut­zahlungen, was bei der gegenwärtigen Lage bei der Entente nicht aussichtslos ist; Verstärkung unserer Wehr inmitten des aufrüstenden Europas zum Schutz unserer Neutralität in dem drohenden Krieg zwischen Frankreich und Rußland; Abschaffung der Notverordnungssteuern, die die unteren Volksschichten be­lasten, und dafür Einführung der Besteuerung der Banken und jüdischen Warenhäuser, die kaum nennenswerte Steuern an den Staat zahlen, dafür aber unser Volk aussaugen: Durchführung eines umfassenden Wirtschaftsprogramms auf Grund ber Ver­staatlichung der Reichsbank; Kultivierung weiter Oedländereien im Norden und Osten, um einen selbständigen, bäuerlichen Mit­telstand zu schaffen, Vau von Kraftwerken, Kanälen und ähn­lichen Anlagen, die selbst neue Werte für unser Volk bringen. Dadurch wird auch die Frage der Arbeitslosigkeit gelöst, wozu die Brüningregierung und der Marxismus unfähig ist. Beson­ders befaßte sich der Redner auch mit der Stellungnahme der Nationalsozialisten zu der Landwirtschaft; er wies die Verdäch­tigungen zurück, als ob die Nationalsozialisten dem Bauern seinen Grund und Boden enteignen wollten. Wir sehen in einem gesunden Bauernstand die Grundlage für jedes Volk und wer­den ihn deshalb schützen und erhalten, bester als dies bisher mit nur geringem Erfolg die Führer des Bauernbundes zu Wege gebracht haben, welche im Reichstag auch die marxistische Vrü- ningregierung unterstützen. Unser Grundsatz ist, datz jeder das Eigentumsrecht daran hat, was er sich auf ehrliche Weise er­arbeitet hat; nur dann kann jeder auch Liebe zu seinem Land und Volk besitzen. Enteignet wird nur, was Juden und Schie­ber durch Gaunerei dem ehrlich schaffenden Deutschen in den letzten Jahren gestohlen haben. Besonders wurden auch die neuen Verhältnisse in Thüringen beleuchtet, wo unter national­sozialistischer Regierung ein durch marxistische Mißwirtschaft schwerverschuldeter Staat wieder in Ordnung gebracht wird und deshalb sich die Anhänger der Bewegung in dreiviertel Jahren annähernd verdoppelt haben. Das ist der beste Beweis dafür, daß unseren Worten, im Gegensatz zu den Versprechungen der anderen Parteien, auch die Taten folgen. Stürmischer Beifall der angespannt zuhörenden Versammlung belohnte den Redner sur seine glänzenden Ausführungen.

Ebershardt, 1. März. Der Darlehenskastenverein Ebershardt Mte seine Mitglieder anläßlich der 37. Generalversammlung aus Samstag, 28. Februar 1931 im Gasthaus zumHirsch" ge­raden. Der Vorstand, Herr Eemeindepfleger Haselmaier eröff­nte mit kurzen Begriißungsworten die Versammlung. Vor Antritt in die Tagesordnung gedenkt er der im verflossenen Mi verstorbenen Mitglieder,, Der Bericht über die Tätigkeit m vergangenen Geschäftsjahr läßt die große und schwere Ar­

beit der Verantwortlichen erkennen. Den Ausführungen des Vorstandes folgt der Kastenbericht des Rechners, Herrn Hart­mann. Der Gesamtumsatz im verflossenen Jahr betrug dem­nach 620 000 Mk.. der Barumsatz 153 957.78 Mk. Nach dem Vorschlag des Aufsichtsrats soll der Reingewinn von 328.19 Mk. folgendermaßen verwendet werden: 100 Mk. für den Aufwer­tungsfonds, 8 Prozent Eeschäftsguthaben. Der Rest soll dem Reservefonds zugute kommen. Die anwesenden Mitglieder sind mit dieser Aufteilung einverstanden. Anschließend berichtet der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Schroth, über die vorjäh­rige Tätigkeit dieses Organs. Die folgenden Neuwahlen brach­ten erfreulicher Weise keine Aenderung. Nach einer Beratung über Anschaffung von Wieseneggen und Saatkartoffeln seitens der Darlehenskasse dankt der Vorstand den Mitgliedern für ihr uneingeschränktes Vertrauen und bittet sie, zur Hebung und Förderung des D. K. V. E. auch in diesen schweren Zeiten das Bestmöglichste zu tun.

Calw» 3. März. Der Postamtsneubau soll nun, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, mit Eintritt beständigerer Witterung ohne Verzug in Angriff genom­men werden. Die im Haushaltsplan der Reichspostver­waltung für Erundstückserwerb und Bau vorgesehenen Plansätze sind genehmigt. Geplant ist der Bau eines Amtsgebäudes an der Badstraße, enthaltend den gesamten Post-, Telegraphen- und Fernsprechbetrieb sowie Dienst­wohnungen für den Amtsvorstand, einen Telegraphenbau­werkführer und eine Hauswartswohnung. Der Gesamt­aufwand dürfte die Summe von annähernd einer halben Million erreichen. Mit der Bauausführung sollen in erster Linie einheimische Vauhandwerker beauftragt wer­den. Das seitherige Amtsgebäude, dessen fernere Bestim­mung noch ungewiß ist, wird zum Verkauf gestellt werden.

Stuttgart, 3. März. Von der Reichsbahndirektion Stuttgart wird mitgeteilt: Am Montag abend hat in Saulgau ein mit drei Personen besetzter Lastkraftwagen einer dortigen Firma die geschloffenen Schranken an dem Uebergang bei Stellwerk 2 durchfahren, während ein Eüterzug in der Ausfahrt begriffen war. Der Kraftwagen kam auf dem Uebergang zum Stehen. Dem Lokomotivführer gelang es, seinen Zug noch vor dem drohenden Zusammen­stoß zum Halten zu bringen. Die Schranke und der Kraft­wagen sind beschädigt worden. Die Insassen des Wagens blieben unverletzt.

Riesenbetrug mit städtischen Anleihen Zu der Mitteilung von einem Riesenbetrug mit städtischen Anleihen, durch den auch die Stadt Stuttgart geschädigt worden sei, wird mitgeteilt, datz zwar wiederholt von in- und ausländischen Gläubigern der Stadt derartige Bstrugs- versuche mit gefälschten Allbesitz-Bestätigungen unternom­men worden sind, daß aber dank der rechtzeitigen Schafkunz von Kontrollmitteln durch die Stadtpflege die Versuche in allen Fällen mißlungen sind. Die Stadt Stuttgart hat in­folgedessen keinen Schaden erlitten.

Ehingen a. D 3. März. (Politischer Jugend­streich?) In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde der Draht, der vom Mikrophon anläßlich des Vortrages des Staatspräsidenten Dr, Bolz vomHirsch" in dieLinde" gelegt wurde, abgeschnitten.

Langenargen OA. Tettnang, 3. März. (Einbruch im Postamt) In der Nacht zum Montag wurde im hiesigen Postamt ein Einbruchsdiebstahl begangen. Ein Pak-t von größerem Gewicht wurde entwendet, einige Pakete und Briefe aus ihren Inhalt untersucht und sämtliche Schränk« durchstdbert Zwei Briefträgern wurden 15 RM weg­genommen. Auch ließ der Marder eine Fahrradlaterne und einen Gummiknüppel mitlaufen. Die erlittene Verwundung könnte vielleicht zum Verräter werden.

Enzweihingen OA. Vaihingen, 3. März. (Unglücks- fall.) An der Ortskreuzung fuhren zwei Kraftwagen ..uf- einander, von denen sich einer überschlug. An dieser Stell« ging im gleichen Augenblick ein Mann vorbei, der von dew überschlagenden Wagen erschlagen wurde.

Pfullsndorf, 3. März. (Brand.) Gestern nachmittag brannte im benachbarten Jllmensee das große Wohn- und Nebengebäude des Landwirts Konrad Lorenz vollständig nieder. Der Eigentümer weilte zur Zeit des Brandes mit seiner Frau und seiner Tochter auf dem Jahrmarkt in Pfullendorf. Die Nachbarn und die Feuerwehr mußten sich darauf beschränken, das Feuer auf seinen Herd einzuoäm- men. Die Brandursache ist noch unbekannt. Der Schaden wird auf 50 000 RM. geschätzt.

Althütte OA Backnang, 3. März. (Schwer. Blut- t a t.) In der Nacht auf Montag gerieten der 17 Jahre alte Adolf Strohbeck und der 24 Jahre alte Christian Acker­mann, beide von hier, auf dem Heimweg von Waldenweiler in Streitigkeiten. Kurz vor Althütte stürzte sich Strohbeck auf Ackermann und brachte diesem mit dem Messer drei Stiche bei, die den sofortigen Tod herbeiführten. Stroh­beck wurde in der Nacht noch in Haft genommen.

Ans Baden

St. Blaste«, 2. März. (Tödlicher Unfall beim Schluchsee­werkbau.) Der bei der Siemens Bauunion beschäftigte Arbei­ter Anton Kämmerer von Espasingen, Amt Stockach, stürzte am Samstag vormittag im Mettma-Eichholz-Stollen tödlich ab. Er fiel etwa 16 Meter tief in den Lastschieberschacht und blieb mit zerschmettertem Schädel liegen.

Gengenbach, 3. März. (Raubmord.) Gestern nachmittag wurde die ledige 74 Jahre alte Franziska Schilli in ihrem Hause erdrosselt ausgefunden. Es liegt Raubmord vor. Der Tat dringend verdächtig sind zwei Wanderburschen, die im Ort gebettelt haben und sich dabei nach den Verhältnissen der Schilli erkundigten.

Singen, 3. März. Es mutet seltsam an, daß ein großes Fabrikgebäude vollständig abgerissen wird, um nicht wieder aufgebaut zu werden. Das große fünfstöckige Fabrikgebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei und -Weberei in Arlen, der Stolz dieser Gemeinde, wird dbgerissen und der Platz dem Erd­boden gleichgemacht. Bei den Abbrucharbeiten ist bereits ein Arbeiter tödlich verunglückt. Eine Mauermasse löste sich auf und der Mann fiel mehrere Meter herunter, wo er mit zer­schmettertem Schädel liegen blieb. Der Abbruch des Fabrik­gebäudes ist in steuerlichen Ursachen zu suchen.

RlllldsM

Dounerstag, 5. März: 6.15 Uhr Morgengymnastik, von 10 bis 13.30 Uhr Schallvlatten, Nachrichten. Wetter, 15.20 Ubr Stund« der Jugend, 16.30 Ubr Konzert, 18 Uhr Zeit, Wetter, Landwirt­schaft, 18.15 Uhr Vortrag: Der Tarifvertrag und seine Rechts­folgen, 18.50 Uhr Vortrag: Deutschland und Osteuropa. 19.15 llür Zeit, 19.20 Uhr Französischer Sprachunterricht, 19.45 Ubr Blas­konzert, 20.45 Tlhr Unheimlicher Abend, 22 Uhr Komvosilions» stunde. 22.30 Uhr Nachrichten.

Handel und Verkehr

Die Leipziger Messe. Die ersten Messetage brachten die erwar­tete Käuserschar nicht. Das Geschäft blieb in den meisten Bran­chen klein. Allgemein wird dem Ausdruck gegeben, daß der Messe­montag gegenüber dem gleichen Tag der vorjährigen Frühjahrs­messe sowohl im Besuch als auch nach der Menge der Aufträge und ihrer Höbe wesentlich zurückbleibt. Das Inland sei zu wenig kaufkräftig. Das. Ausland hält im Hinblick auf die weltwirt­schaftliche Lage ebenfalls zurück. Dies ist der allgemeine Eindruck, der nahezu für sämtliche Abteilungen gilt. Die Spielwarenmesse batte einen verhältnismäßig guten Tag. auch iür den Exvort. Nürnberg und Sonneberg sind stark vertreten. Auch die erzgebir- gische Holzsvielwarenindustrie rann, wie sie jagt, wenigstens die Spesen gut decken. Sportartikel geben einigermaßen, allerdings nur soweit es sich um Sommerbedarf handelt. In Glas und Porzellan, sowie in Gebrauchsgeschirr werden kleine Käufe vor­genommen. Ein gröberer Glasabschluß nach England konnte oon einer Firma verbucht werden. Die tschechoslowakische Industrie, die in der Hauptsache diese Messe als Werbeinstrument benutzt, ist großenteils mit dem getätigten Geschäft recht zufrieden. Büro­bedarf wird weiter gut gekauft, vor allem neuzeitliche verbesserte Buchungsmaschinen. Auch Bürokleinbedarf gebt im Inland und Ausland gut. Reklameartikel, vor allem Plakate in neuer Form, haben vielleicht das stärkste Geschäft auf der ganzen Messe. Kurr- und Galanteriewaren sind in reicher Auswahl vertreten. Ein­zelheiten für den Haushalt sind gut gefragt, anderes bleibt ver­nachlässigt Posamenten geben langsam. In der Möbelmesse war das Geschäft beute ziemlich rubig. Kleinmöbel werden für die Siedlungsbauten immer noch gekauft. Die Lederwarenmesse blieb rubig Das Ausland erteilte wohl eine große Zahl von Aufträ­gen, sie erreichen alle zusammen aber bei weitem nicht auch nur halbwegs das gewohnte Maß. Beim Kunstgewerbe trat England als Käufer auf. Das Geschäft war nicht grob. Auf der Techni­schen Messe war der Besuch verhältnismäßig gut und kaum stark hinter den früheren Messeveranstaltungen zurückgeblieben. Ver­einzelt zeigte sich weiter ausländisches Interesse, so für Papier­maschinen und Textilmaschinen aus Italien. Oesterreich und Spa­nien, auch aus Nord- und Südamerika, aber zu großen Geschälten ist es nur ganz vereinzelt gekommen.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 3. März

Zugetrieben: 35 Ochsen. 27 Bullen, 293 Jungballen, 380 Jun»- rinder, 313 Kühe, 1044 Kälber, 2240 Schweine, 1 Schaf. 4 Ziegen. Unverkauft: 5 Ochsen, 63 Jungbullen, 70 Jungrinder, 14L Schweine.

Ochsen : ausgem. 4648 (unv.), vollfl. 4044 (unv).

Bullen: ausgem. 3941 (4042), vollfl. 3538 (3638).

Jungrinder: ausgem. 4951 (4851), vollfl. 4347 (42 bis 46). fl. 3841 (38-42).

Kübe: ausgem. 3539 (35-40), vollfl. 2631 (2732). kl. 2025 (unv.). ger. 1620 (uno >.

Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 6366 (62SA, mittl. 5661 (55-60), ger. 4854 (4654).

Schweine: über 300 Pfd. (5253), von 240300 Pfd. 81 bis 52 (unv.), von 200240 Pid. 5052 (51-52), von 160-200 Pfd. 4950 (uno.), von 120160 und unter 120 Pfd. 4849 (47 bis 49), Sauen 4044 (3843). Verlauf: Allgemein ruhig; bei Großveih und Schweinen Ueberstand.

Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 2. März. Aufgetrieben waren 465 Tiere und zwar 3 Ochsen, 13 Kühe, 47 Rinder, 20 Farren, 13 Kälber, 369 Schweine. Marktverkauf: Großvieh langsam, Schweine mäßig belebt. Ueberstand: 10 Stück Groß­vieh, 15 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. Kl. 4749; Farren 1. 43, 2. und 3. 4139; Kühe 1. 38, 2. und 3. 3520; Rinder 1. 5153, 2. 4548; Kälber 2. 6568, 3. 58 bis 63; Schweine 2. 5557, 3. und 4. 5456.

Pforzheimer Nutzviehmarkt vom 2. März. Trotz der ungün­stigen Witterung war der Auftrieb wieder etwas besser, es waren 7 Kühe, 3 Kalbinnen und 7 Jungrinder zugeführt. Ver­kauft wurden Kühe zu 500560 Mk., Kalbinnen zu 500 und Jungrinder zu 240290 Mk. Es war eine stattliche Anzahl In­teressenten anwesend. Der nächste Nutzviehmarkt findet am Montag, den 13. April, statt.

Pforzheimer Pferdemarkt vom 2. März. Aufgetrieben waren 106 Pferde, darunter 1 Fohlen. Es war schönes Pferdematerial zugesührt. Die Handelspreise bewegten sich wie folgt: 50 bis 120 Mk. für Schlachtpferde, leichte Pferde 150400 Mk., mittlere 450850 Mk., schwere Arbeitspferde 9001400 Mk. Beste Tiere über Notiz. Der Handel war etwas belebter als am vorigen Markttag. Der nächste Pferdemarkt findet am Montag, den 13. April, statt.

Letzte Nachrichten

Sanierung der Knappschaft Die Vorschläge des Arbeitsministeriums

Berlin, 3. März. Im Reichsarbeitsministerium sind» derVossischen Zeitung" zufolge, jetzt mehrere Entwürfe zur Reform der Reichsknappschaftsversicherung fertiggestellt worden. Die Sanierung soll ohne Beitragserhöhung und Kürzung der Leistungen, die das Maß des Tragbaren übersteigen würden, durch Einsparungen an den Stellen durchgeführt werden, an denen Ueberschneidungen mit an­deren Versicherungszweigen, in erster Linie der Angestell­ten- und Invalidenversicherung, bestehen. Das Reichs­kabinett wird bereits in der nächsten Woche zu den Vor­schlägen des Arbeitsministeriums Stellung nehmen.

Bergrutsch bei Thörnich an der Mosel Trier, 3. März. In dem bekannten Weinort Thörnich an der Mosel ereignete sich heute ein Bergrutsch, bei dem sich viele hundert Kubikmeter Boden loslösten und lawinen­artig ins Tal stürzten. Sie rissen Weinstöcke und Mauern mit sich. Der Schaden ist beträchtlich.

Dr. Curtius spricht im Oesterreichischen Rundfunk Wien» 3. März. Der in Wien zu Besuch weilende deutsche Reichsaußenminister Dr. Curtius spricht morgen Mittwoch um 18.40 Uhr im österreichischen Rundfunk.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckeret, Lltenftei»,