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rig wird, besprochen. Ein auffallendes Mißverhältnis hat sich besonders im Entlohnungssystem der öffentlich rechtlichen und privatrechtl. angestellten amtskörperschaftlichen Straßenwärter herqusgebildet, dem abzuhelfen Aufgabe des Dezirksrats und der Amtsvcrsammlung sein wird.

Generalversammlung des Konsumvereins Nagold und Um­gegend. Man schreibt uns: Des Nachwinters boshaftem Trei­ben und der wirtschaftlichen Lage trotzend, war die gestrige Generalversammlung imTraubensaal" außerordentlich stark ^ besonders von auswärts besucht. DieFamilienfinanz­minister", unsere Frauen, waren ebenfalls recht gut vertreten. Ausfichtsratsvorsitzender Schorpp gab der Freude hierüber in seiner Begrüßungsansprache lebhaften Ausdruck. Auch der im vergangenen Geschäftsjahr aus den Reihen der Genossenschafter durch Tod geschiedenen Mitglieder gedachte er in ehrenden Wor­ten. Geschäftsführer Schnabel ließ nun in wohltuender Kürze den Eeschäftsverlauf an uns voruberziehen. Man könne im Allgemeinen mit dem Erfolg zufrieden sein; Mitgliederzahl und Umsatz seien gestiegen, letzterer um 8 Prozent trotz der schlech­ten Wirtschaftslage. Aufsichtsratsmitglied Sprenger berichtete über die Bilanz, die nach Abschreibungen, Reservefondszuwei- sungen, Rückvergütungen, noch einen kleinen Ueberschuß auf­weist. Vorstand und Aufsichtsrat fanden einstimmige Ent­lastung. Die Wahlen gaben keine Veränderungen, man ließ die bewährtenAlten" in ihren Aemtern! Der Revisions­bericht von Verbandsrevisor Fischer-Stuttgart rühmt besonders, daß der Nagolder Konsumverein zu den am vorsichtigsten ge­führten Vereinen zähle. Ein Altensteiger Antrag wünschte eine sechsprozentige Rückvergütung; dies mußte jedoch abge­lehnt werden, weil die Nachteile größer als die Vorteile wären! Ein weiterer Antrag wünschte, daß das Konsumgenossenschaft­liche Volksblatt zu je 3 Psg. verkauft werden soll. Auch dieser Antrag fiel unter den Tisch, weil an der unentgeltlichen Ab­gabe unter allen Umständen festgehalten werden muß. Ver­bandsrevisor Fischer sprach in anderthalbstllndiger Rede, die teilweise eine sehr scharfe Note hatte über das Thema:Der Konsumverein und seine Gegner". Ausgehend von den Grün­dern der Bewegung, die keineswegs Sozialdemokraten gewesen seien, gab er einen Ueberblick über den Umfang der Bewegung. Im Laufe der Zeit seien dem Konsumverein immer wieder neue Feinde erstanden. Hauptsächlich die Handwerker seien ihm bitterböse, obwohl noch kein einziger wegen dem Konsumverein in Konkurs gekommen sei. Handel und Gewerbe würden für sich selbst immer den Eenossenschaftsgedanken beanspruchen, wenn aber die Verbraucher diesen auch für sich nutzbar machen, dann wäre Gefahr im Verzug und die Konsumvereine würden verdonnert" werden. Auch politische Parteien, wie z. B. die Wirtschaftspartei und die Nationalsozialisten mögen die Kon­sumvereine nicht leiden! Von der elfteren könne man es noch verstehen, aber von der letzteren, die das WortArbeiter" und Sozialist" in ihrer Firma führe, wäre es einfach unverständ­lich, da doch auch den Hakenkreuzlern bekannt sein müsse, daß der weitaus größte Teil der Konsumvereinsgenossenschafter dem Arbeiterstande angehöre! Die Konsumvereine würden allen Gegnern zum Trotz weiter arbeiten, wie bisher, parteipolitisch neutral, jedoch für Eemeinwirtschaft kämpfend. Warum die Landwirtschaft die Konsumvereinler schief ansehe, sei auch nicht ganz klar, da doch auch diese Kreise ihre Genossenschaften hät­ten. Vielleicht käme einmal die Zeit, da man noch Hand in Hand mit den Landwirtschaftlichen Genossenschaften arbeiten würde, jedoch nur auf der Grundlage, daß die Interessen der Verbraucher ebenfalls wahrgencmmen werden müßten! Der Redner rühmte die preisregulierende Tätigkeit der Konsum- Vereine, erinnerte an seine Erlebnisse auf internationalen Kon­gressen in Budapest und Wien, bei welchen Anlässen er mit Führern in Verbindung kam, die streng monarchisch eingestellt seien, aber trotzdem treu am genossenschaftlichen Gedanken fest­hielten, ein Beweis, daß diese Idee nicht etwa lediglich eine sozialdemokratische" sei! Zum Schluß warnte der Redner vor einem Bürgerkrieg. Er erinnert an den 30jährigen Krieg, der seinen Ursprung in Elaubenssachen hatte. Sollen wir Deut­schen uns nach 300 Jahren deshalb, weil wir politisch und wirt­schaftlich nicht einig werden können, die Köpfe gegenseitig ein- schlagen? Was war der Erfolg nach dem 30jährigen Krieg? Not, Elend, Verarmung! Und heute wäre es noch viel schlim­mer! Darum: festhalten am genossenschaftlichen Gedanken; auf diesem Boden gedeihe Aufstieg, Wohlfahrt und wahres Menschentum. Stürmischer Beifall war das Echo dieser flotten Ausführungen, die genaue Kenntnis der Dinge verrieten. Nun kam noch ein Herr Häring aus Stuttgart zu Wort, der für die Volksfürsorge eine Versicherung auf ebenfalls genossenschaft­licher Grundlage warb, worauf Aufsichtsratsvorsitzender Schorpp die Versammlung, die einen ruhigen Verlauf nahm, mit den üblichen Worten des Dankes an alle schloß. Der Kon­sumverein Nagold wird auch weiter seinen Weg gehen, unbe­kümmert der Angriffe, die immer wieder auf ihn hereinstürmen. Seinen Führern darf man Glück wünschen zu ihren bisherigen und künftigen Erfolgen.

Vösingen» 2. März. (In den Ruhestand versetzt.) Nach mehr als 34jähriger Dienstzeit muß sich der Landpostbote Koch in Vösingen wegen Krankheit zur Ruhe setzen lassen. Der wackere Mann hat jahraus, jahrein aller Unbill der Witterung trotzend unverdrossen mit seinem treuen Rößlein das Waldachtal hin und her fahrend die Gemein­den Vösingen, Beihingen, Oberschwandorf und Unter­schwandorf betreut. In seiner langen Dienstzeit hat Herr Koch durch Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sich das Ver­trauen und die Wertschätzung seiner Auftraggeber, seiner Vorgesetzten und Mitarbeiter erworben. Er hat im Dienst mit seinem Fuhrwerk rund 300 000 Kilometer zurückgelegt, eine Strecke, die etwa siebeneinhalb mal dem Erdumfang entspricht. Rechnet man noch die Zustellgänge dazu, dann hätte es Herr Koch gerade zu einem Spaziergang nach dem Monde gereicht. Möge ihm noch ein schöner Feierabend beschieden sein.

Nagold, 2. März. Die älteste Bürgerin unserer Stadt, Frau Anna Maria Wiedmaier, ist gestern im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihr Leben war reich an Freud und Leid. Bis in ihr hohes Alter hinein nahm die nunmehr Verewigte an allem Geschehen regen Anteil.

Eaugenwald, 3. März. (Die ersten Frühlingsboten.) Die Staren waren in den letzten Tagen, bei dem Tau­wetter, auch geschwind auf unseren Höhen zu sehen. Es bläst zwar noch ein eisiger Wind, die Fluren sind aufs neue lief verschneit und so werden sie wohl von uns nochmal wandern müssen.

Calw, 2. März. Der Bezirkswahlausschuß der Gruppe 2 hielt gestern nachmittag eine Kirchenwahlversamm- iung im Vereinshause ab. Der Vorsitzende, Stadtpfarrer «chmid, begrüßte die Versammlung und teilte mit, daß die Gruppe 2 schon im vorigen Jahr an die Gruppe 1 herangetreten sei wegen Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten. Es sei «in im Bezirk hochangesehener und ansässiger Geistlicher in Aus­sicht genommen gewesen. Eine Einigung sei aber nicht zustande gekommen, weil Gruppe 1 nur einen Mann ihrer Richtung haben

wollte. Gruppe 2 sei daher gezwungen gewesen, in ihrem eigenen und im Interesse der Kirche ebenfalls einen Kandi­daten auszustellen, der in Pfarrer Schimpf von Althengstett ge­funden worden sei. Pfarrer Schimpf/stellte ^ hierauf wie in der letzten Woche in Neuweiler den Wählern vor und sprach in ernsten Ausführungen über die Aufgaben der Wähler. Er betonte zunächst, daß es ihm fern liege, mit Beschuldigungen gegen Gruppe 1 vorzugehen, er werde nur in brüderlichem Geist seine Ausführungen machen. Er verwahrte sich zunächst gegen unwürdige und unberechtigte Angriffe gegen die Kirche und hob die Bedeutung der Kirche für das Volksleben hervor. Die Hauptsache sei der Glaube und Wille an die Kirche. Es gehe nicht an, durch zu scharfe Hervorhebung der Unterschiede beider Kruppen Risse zu ziehen bis auf das Fundament der Kirche. Die Kirchenwahlen sollen einen Prüfstein für den Wähler sein, ob ihm seine Kirche etwas wert sei. Es sei unwahr und unge­recht, wenn man den Leuten der Gruppe 2 den Glauben ab­sprechen wolle, wenn man sage, bei den Geistlichen der Gruppe 2 höre man nicht das Evangelium sondern nur schöne Worte. Dies werde schon dadurch widerlegt, daß man die Unterschiede zwischen beiden Gruppen oft nicht deutlich erfaßen könne. Gruppe 2 an­erkenne dankbar die Verdienste der Eemeinschaftsleute und stelle sich freundlich gegen diese; da die Kirche aber allen Christen offen stehen müsse, sei eine Vorherrschaft der Gemeinschaften in der Kirche nicht wünschenswert. Im übrigen solle bei den bei­den Gruppen Liebe und gegenseitiges Vertrauen zum Ausdruck kommen. Stadtpfarrer Sandberger, der bis vor neun Jahren in Liebenzcll tätig war, sprach über die Aufgaben des kommenden Landeskirchentages. Er behandelte hiebei die äußere und innere Ordnung der Kirche. Von Interesse war die Feststellung, daß sich bei dem Haushalt infolge der gegenwär­tigen wirtschaftlichen Lage ein Defizit von 400 000 Mark ergebe. Der Redner betonte dabei, daß eine Steuererhöhung nicht in Frage kommen könne, es müsse der Fehlbetrag durch Kürzung der Beiträge für Kirchcnbauten und Gemeindehäuser und der­gleichen eingespart werden. Die neuen Aufgaben des inneren Lebens betreffen die Herstellung eines neuen Kirchenbuches. Das erste Buch, das die neuen Kirchengebete enthalte, sei von dem letzten Kirchentag gutgeheißen werden. Nun handle es sich um Aenderung der Bestimmungen bei den heiligen Hand­lungen, insbesondere bei Konfirmation und Abendmahl. Die beiden Gruppen halten gleichmäßig eine Aenderung für ange­zeigt, doch müsse bei diesen altgewohnten, heiligen Handlungen mit äußerster Vorsicht verfahren werden. Die Versammlung wurde nach einem Schlußwort des Vorsitzenden mit Gebet unv Gesang geschlossen.

Ottenbronn, 1. März. Bei einem hiesigen Landwirt wurde kürzlich von einer normalen Knh ein Kalb geboren, welches eine seltsame Mißbildung aufweist. Das junge Tier hat fünf Beine; das mißbildete Bein liegt am Leib und knickt sich in der Mitte ab. Das Kalb ist sonst voll­kommen normal und munter.

Glatten, 2. März. (Goldene Hochzeit.) Am Sonntag konnte Johannes Herbstreuth, Schuhmacher und Rosine geb. Ratzmaier im Kreise ihrer Kinder und Enkelkinder das Fest der goldenen Hochzeit begehen.

Wittlensweiler, 28. Febr. (Jagdverpachtung.) Heute wurde die Gemeindejagd wieder auf sechs Jahre ver­pachtet: 396 Hektar Feld und 450 Hektar Wald. Ver­langt wurden 750 Mk., geboten wurden zunächst 450 Mk. Den Zuschlag erhielt dann schließlich Herr Otto Böhringer- Freudenstadt zu 625 Mk.

Freudenstadt, 2. März. Verunglückt ist gestern abend im Kinzigle auf einer Skifahrt Dr. Bauer. Bei der Abfahrt stieß er gegen eine Schneemauer und wurde dabei so unglücklich nach vorne geschleudert, daß er den rechten Fuß brach. Der Verunglückte wurde von seinen Beglei­tern, unter denen glücklicherweise auch ein Arzt war, auf Skiern nach Zwieselberg hinaufgetragen und von dort mit einem Schlitten heimbefördert.

Birkenfeld, 2. März. Ein 21jähriges Mädchen, das in einer hiesigen Wirtschaft bedienstet ist, hat letzten Sams­tag Lysol zu sich genommen und wurde schwerkrank ins Krankenhaus verbracht. Unglückliche Liebe soll die Ursache dieses Verzweiflungsschrittes gewesen sein.

Conweiler, 2. März. Auf bis jetzt noch ungeklärte Weise brach am Samstag abend 9.30 Uhr in dem Anwesen des Ludwig Bodamer sowie in dem angrenzenden Stall und der Scheuer des Friedr. Klink Feuer aus. Beide Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr mußte sich auf den Schutz der Nachbargebäude beschränken, welche durch Anbau und Windrichtung stark gefährdet waren. Auch die gesamte Fahrnis des Mitbewohners Wilh. Eerwig wurde vernichtet. Der Schaden ist durch Versiche­rung gedeckt.

Schwenningen, 1. März. (Die Narrenzeitung vor dem Gemeinderat.) Die hiesige Narrenzeitung war dieses Jahr nach Ton und Inhalt recht unanständig, ll. a. griff sie auch einen städtischen Beamten in unwahrer, unfeiner Weise an. Oberbürgermeister Eönnenwein nahm nun in der letzten Eemeinderatssitzung den angegriffenen Beamten in Schutz und geißelte ein solches Gebaren. Man verstehe, daß eine Narrenzeitung gewisse Vorkommnisse mit W?g geißle, aber Witz müsse dabei fein. Das fehle der hiesigen Narrenzeitung. Narrenrecht sei kein Freibrief für Un­flätigkeiten und unberechtitge Angriffe auf die Ehre von Mitbürgern.

Ostdorf OA Balingen, 2 März. (Brand.) Am Freitag morgen entstand im Hause des Jakob Burkhardt, vermutlich im Hinteren Schopf, Feuer, das in den großen Heu- und Strohvorräten reiche Nahrung fand. Bald griff der Brand auch auf das Wohngebäude des Jakob Leukhard über. In beiden Häusern wurde fast die gesamte Einrichtung eia Raub der Flammen. Außerdem sind über 100 Zentner Getreide verbrannt.

Stuttgart. 2. März. (75 Jahre alt.) General der Infanterie a D. Franz Freiherr von Soden begeht am 9. März den 75. Geburtstag. Soden ist einer der bekann­testen und hervorragendsten Generale des alten württem- bergischen Heeres.

Tödlicher Unfall. Beim Besteigen eines Straßen- bahnwaaenzugs während der Fahrt stürzte auf der Kreu­zung der Bahnhof- und Wolframstraße ein 21 Jahre alter Mann und geriet unter den Anhängerwagen. Hierbei trug er schwere Verletzungen davon, an deren Folgen er im Katharinenhospital starb.

Kirchheim u. T., 2. Marz. (Wiederwahl.) Bei der gestrigen Stadtvorstandswahl ist Bürgermeister Marx wie­dergewählt worden. Von 6683 Wahlberechtigten haben 1779 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Auf den bis­herigen Amtsinhaber entfielen 1695 Stimmen, 84 Stimmen waren zersplittert bezw. ungültig.

Dettenhausen OA. Tübingen, 2. März. (Schweres Leid.) Am Samstag vormittag ist auch der ältere Sohn der Familie Böhmler, von der kürzlich rasch nacheinander Vater und Mutter durch den Tod weggerissen wurden, ge­storben, ebenfalls an Grippe mit Lungenentzündung. Von der Famile, die vor drei Wochen noch aus Vater, Mutter und drei Kindern bestand, ist jetzt bloß noch ein Sohn und eine Tochter vorhanden.

Tübingen, 2 März. (EeborgeneLeiche.) Am Frei­tag morgen fanden Angestellte des Neckarkraftwerks bei Kirchentellinsfurt am Rechen die Leiche des seit Ende Ja­nuar vermißten Hilfsbibliothekars Dr. Kunz von hier. Der Bedauernswerte hatte seinerzeit, wie aus seinen hinterlasse- nen Papieren hervorgeht, freiwillig den Tod im Neckar gesucht

Kuchen OA Geislingen, 2. März. (Auto Unfall) Sonntag abend ist beim Gasthaus zum Hirsch ein junger Mann namens Wanner von Altenstadt von einem aus­wärtigen Auto angefahren worden. Mit einer schweren Schädelverletzung brachte ihn das Sanitätsauto ins Kran­kenhaus. wo er gestorben ist.

Kempten, 2. März. (Ein Meter Neuschnee im Allgäu.) Seit gestern schneit es im Tal und in den Bergen mit kur­zen Unterbrechungen. Die Neuschneedecke beträgt im Tal bereits bis zu einem halben Meter. Von den Höhenlagen werden 1IV- Meter Neuschnee gemeldet. Die staatlichen Kraftpostlinien haben den Betrieb wieder einstellen müssen.

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Stuttgart, 2. März. Vom Landesverband Württemberg des Voltsbundes Deutsche Kriegergräberfürsorge, dessen Vorsitzender Staatspräsident a. D. Dr. Hieber ist, wird uns geschrieben: Der Landesverband hat im Jahre 1030 endgültig die Friedhöfe Nachtigall" undTen Brielen", beide in Flandern gelegen, in Patenschaft übernommen DiePaten" ergänzen die amt­liche Fürsorge durch Bestreitung der Pflegekosten der Friedhöfe und deren gärtnerische Verschönerungen. Auf den beiden Fried­höfenNachtigall" und .,Ten Brielen" haben 50 Prozent Wiirt- temderger verschiedener Regimenter ihre letzte Ruhestätte ge­funden. Der FriedhofNachtigall" ist bereits 1930 vollständig instand gesetzt worden, während dies beim FriedhofTen Brie­len" noch nicht der Fall ist. Aus letzterem Friedhof finden noch Zubettungen statt. Sobald diese beendet sind, wird auch sie In­standsetzung dieses Friedhofes in die Hand genommen werden. Wenn die Mittel reichen, was von der Opferwilligkeit unserer Landsleute abhängt, wird der Landesverband noch einen wei­teren Friedhof in Patenschaft übernehmen. Außer dem Landes­verband hat die Stadt Stuttgart den FriedhofAmerica" in Belgien, die Bezirksgruppe Ravensburg den FriedhofJlOurth" im Elsaß in Patenschaft übernommen, während die Ortsgruppe Ulm sich um die Patenschaft eines Friedhofes noch bemüht. Eine Sammlung zum Vesten der Patenfriedhöfe und für allgemein« Soldatenfriedhofpflege ergab einen Reingewinn von runs 6000 KM. Wenn auch der größte Teil des Geldes für Patenfriedhöse verwendet werden soll, so muß doch auch für allgemeine Fried- hofpflege etwas geschehen, da unsere teuren Schwabensöhae aus allen Kriegsschauplätzen des Weltkrieges gekämpft haben und auch dort ruhen Vielen Angehörigen von Gefallenen kennte die Grablage der Gefallenen auf Anfrage vom Volksbund an­gegeben werden. Auch wurden auf Antrag von Angehörigen von uns Eichrnkreuze gesetzt und Kränze auf den Gräbern nieder­gelegt Unsere Geschäftsstelle befindet sich in Ludwigsburg, Mühl- straße 30. Postscheckkonto Stuttgart Nr. 28697.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Unfall des Personenzugs KemptenMünchen. Der Per­sonenzug KemptenMünchen ist bei der Einfahrt in den Bahnhof Wildpoldsried aus bisher unbekannter Ursache mit Lokomotive und Tender entgleist. Verletzt wurde niemand.

Bootsunglück auf der Donau. Bei der Gemeinde Duna- Vecse kenterte in der Mitte der Donau infolge des schweren Sturmes ein Ruderboot, in dem vier junge Leute saßen. Drei Insassen ertranken.

Bootunsglück in Chile 12 Musiker ertrunken. 12 Mi- litärmusik, die bei einem zu Ehren des Prinzen von Wales gegebenen Abendessen aufgespielt hatten, sind bei ihrer Rück­kehr nach der Garnison während der Uebersahrt über einen See ertrunken. Ihr Boot war von einem anderen Fahrzeug gerammt und zum Kentern gebracht worden.

16V Todesopfer des Wirbelsturmes auf den Fischi-Inseln. Wie amtlich gemeldet wird, sind durch den letzten Wirbel­sturm 16V Personen ums Leben gekommen, darunter oier Europäer. Zahlreiche Personen werden noch vermißt.

Sechs Tunnelarbeiter von einer Lawine verschüttet. Im Formezzatal ist vom Basfedino-Berg eine gewaltige Lawine niedergegangen, die sechs bei einem Tunnelbau beschäftigte Arbeiter verschüttete. . . . .

Mutter mit drei Kindern dürch Gas vergiftet aufgefun- >en. Die 30jährige Ehefrau des Versicherungsagenten Hengsberger wurde in Hanau mit ihren drei Kindern im Alter von 8, 5 und 4 Jahren im Bett tot aufgefunöen. Der Ehemann konnte später ins Leben zurückgerufen werden. Man hatte die Betten in die Küche gestellt und den Eas- hahn aufgedreht.

Mord an einer Sechsjährigen. Die seit etwa zehn Tagen oermißte 6 Jahre alte Schülerin Herl aus Pirmasens wurde son Spaziergängern in einem benachbarten Walde als Leiche aufgefunden. Es steht bereits fest, daß das Kind :inem Lustmord zum Opfer gefallen ist.

Pro,epor «rinfrern zum Inomneryauprnng ernannt. Der stamm der Hopi-Jndianer hat Professor Einstein, der den interessanten Terraflenoörfern des Stammes dieser Tage nnen Besuch abstattete, feierlichst den Titel einesGroßen Lerwandten" und den Rang eines Häuptlings verliehe».