SchwarzwSlder TageszeitungAus de» Tana«»"

Sette I

Nr. 301

Buntes Allerlei

Ehingen a. D., 23. Dez. (Verbran nt.) Das 4jährige Söhnchen des Arbeiters Seefelder wollte, während die Mutter aus der Stube war, ein Stückchen Papier in den Ofen stecken. Das Papier fing Feuer und dieses erfaßte das Kleidchen des Kindes, so daß es lichterloh brannte, als die Mutter wieder in die Stube zurückkam. Das Kind starb im Krankenhaus.

Saulgau, 23. Dez. (Verbrüht.) Der 316 Jahre alte Knabe Fritz Maier fiel rückwärts in einen vor der Haus­türe stehenden, mit heißem Wasser und Wäsche angefüllten Zinkeimer. Obwohl der Knabe sofort aus dem Eimer ge­hoben wurde, verbrühte er Gesäß und Oberschenkel derart, daß er starb.

Wurmlingen OA. Tuttlingen, 23. Dez. (Brandt Das zusammengebaute Wohn- und Oekonomiegebäude des Hein­rich Kupferschmid, Josef Winker und Georg Bacher wurde in der Nacht zum Montag ein Raub der Flammen. Dis Dachstöcke, beide Scheunen sowie der größte Teil des Jnnen- baues sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Brandursache unbekannt.

Mainhardt. 23. Dez. (Brand.) Am Samstag morgen ist in der Scheuer des Landwirts Johann Scholl in Hohen- straßen Feuer ausgebrochen» durch Las di« Scheuer voll­ständig zerstört wurde. Brandstiftung wird vermutet.

Von der Alb, 21. Dezember. (Die Kuh als Verräterin.) In einem Dörfchen der Alb wurde Tanzunterricht gegeben. Zahlreich waren die Besucher beiderlei Geschlechts. Nur bei einem jungen Burschen stieß der Vorsatz, die Tanzstunde zu besuchen, auf Hindernisse. Der Vater verbat ihm die Teil­nahme. Traurig, aber anscheinend willig, fügte er sich in den Willen des Vaters und begab sich in den Stall, angeb­lich um dort seine Arbeit zu tun, in Wirklichkeit aber, um sich umzuziehen und doch in die Tanzstunde zu gehen. Sein Alltagskleid verstaute er unter der Futtergrippe. Doch das Unglück schreitet schnell. Als er in vorgerückter Stunde im Zustand der Glückseligkeit von der Tanzstunde heimkam und nach seinem Alltagsanzug sah, fand er diesen in einem fürchterlichen Zustand. Von der Hose fehlte ein großer Teil, die ganze übrige Kleidung war zermalmt und ein Häufchen Lumpen. Das hatte die Kuh besorgt, die so zum Verräter wurde.

Aus Baden

Oberkirch» 21. Dezember. (Beamte bei Aushebung einer Geheimbrennerei angegriffen.) Vor einigen Tagen wurde in Stadelhofen eine vollständig in Betrieb befind­liche Eeheimbrennerei von Zollbeamten ausgehoben. Hier­bei wurden die Beamten von dem Eeheimbrenner beschimpft und einige Burschen, die sich während der Aushebung um das Brennhaus zusammengerottet hatten, bombardierten dieses mit schweren Steinen. Der Haupttäter ging flüchtig, wurde aber später verhaftet.

Gernsbach, 22. Dezember. (Spielende Kinder richten Feuerschaden an.) Ein Schadenfeuer brach am Samstag nachmittag im Anwesen der Fabrik von Schriller L Hoesch durch spielende Kinder aus, wobei eine mit Heu angefüllte Scheuer des Eüterbestätters Knobloch, auf der Au gelegen, in Brand geriet. Trotz des sofortigen Eingreifens der Fabrikfeuerwehr gelang es nicht, eine angebaute zweite Scheuer vor dem Feuer zu bewahren, so daß beide Scheuern nebst Vorräten ein Raub der Flammen wurden. Der Scha­den wird auf über 1000 Mark geschätzt.

Srgm Brrbrritmig haltloser Gerüchte

Stuttgart» 23 Dez. Der Handelskammer Stuttgart gingen aus Kreisen angesehener Vertreter von Industrie und Handel Mit­teilungen zu. in denen auch das Ueberhandnehmen unglaubwür­diger, «nkontrollierbarer Gerüchte über angebliche Schwierig­keiten auch angesehener Unternehmen, deren finanzielle Grund­lagen durchaus intakt sind, hingewiesen und die Handelskammer dringend gebeten wurde, diesen überhandnehmenden Verdächti­gungen die nch zu einer unmittelbaren Gefahr für das beun­ruhigte Wirtschaftsleben gestalten können, rechtzeitig rutgegen- zutreten Die Handelskammer hält sich für verpflichtet, dieser Anregung Folge zu leisten, da, wie die Erfahrung früherer Jahre lehrt, irrrümliche oder böswillige Gerüchte in wirtschaftlich kriti­schen Zelten nur zu leicht dazu führen können, bestehende Sckiwie- rigkeiten noch zu vergrößern und die wirtschaftliche Stellung selbst solider und gut geleiteter Unternehmungen zu beeinträch­tigen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß, wie Mißtrauen zer­stört, Vertrauen in die Widerstandskraft und Zuverliiisigkeit unserer Wirtschaft über die zweifellos auch heute noch beliebenden schwierigen Verhältnisse hinweghelfen kann und hinwrghrlfen wird, zumal wenn es gelingt, ein einheitliches Zusammenwirken aller Kreise wie dies auch seitens des Württ. Industrie- und Handelstages und der Handelskammer Stuttgart wiederholt in öffentlichen wirtschaftspolitischen Kundgebungen der letzten Mo­nate zum Ausdruck gebracht worden ist, sicherzustellen. Grund­losen Gerüchten muß ein rasches, energisches Ende bereitet wer­den. Böswilliger Verbreitung solche: Gerüchte wird mit allen zulässigen Mitteln entgegengetreten werden; aber auch Leicht­gläubigkeit und Leichtfertigkeit in der Weitergabe unkontrollier­ter Gerüchte müssen, insbesondere in der gegenwärtigen Zeit, als durchaus verwerflich und für die Allgemeinheit schädlich angesehen werden.

Preissenkung und Handwerk

Stuttgart, 23. Dez. Der Besprechung des Handwerks mit den Organisationen der württembergischen Verbraucherschait ist am 17. Dezember 1930 eine Besprechung des Wirrschaitsministeriums mit den Vertretungen des Handwerks über die Frage der Preis­senkung gefolgt. Es wurde dabei vereinbart: Sobald die Ledens- baltungskosten im allgemeinen und die Unkosten der einzelnen Gewerbe im besonderen eine weitere Ermäßigung erfahren, wird das Handwerk die Möglichkeit haben und bestrebt sein müssen, auch seine Preise weiter zu senken. Eine Zurückhaltung der Be­völkerung mit ihren Aufträgen wäre nicht geeignet, die Lage des Handwerks und seine Bemühungen um eine den heutigen wirt­schaftlichen Verhältnissen angemessene Preisgestaltung zu er­leichtern.

Deutsche Weihnacht in aüer Welt

Das ist die Nacht, in der die Kerzen strahlen Zn aller Welt, da deutsche Zunge klingt.

Wo sich in Kinderaugen Sterne malen

Und alt und jung so traute Lieder singt. ,

Es geht ein Lenchtea über dunkle Weiten.

Die Palmen rauschen, seltsam rauscht das Meer. Durch blaue Fernen die Gedanken gleiten Und tragen so viel Sehnsucht mit sich her.

Da liest die Heimat iw der weißen Hülle.

Aus jedem Fenster glänzt ein Lichterbaom.

Tief aus die Dächer sinkt in Feierstille

Mit Glockengruß der holde Weihnachtstranm...

Ein Beten steigt zum hohen Firmamente,

Und alle Herzen sind so fromm nnd gut.

Im Geiste finden weich sich Freundeshände,

Die Berge trennt und weite Meeresflut.

Gott mit euch, Brüder, rings in allen Landen Zn dieser Zeit, da nah «ns rückt, was fern.

Und leuchtend grübt ob Sturm und Wogenbranden Der deutschen Weihnacht milder Wunderstern l

M. Rosse.

Aus dem Gerichtssaa!

Das ist ein Geschäft!

Ulm, 23. Dez. Am letzten Freitag begann vor dem Großen Schöffengericht ein großer Strafprozeß, zu dem 16 Zeugen und 2 Sachverständige geladen waren. Angeklagt waren der 35 Jahre alte Kaufmann Martin Nestler von Ellwangen und der 37 Jahre alte verheiratete Kaufmann Eg. Salzer von Neubaufen bei Metzingen wegen einer ganzen Reibe größerer Darlehens-- Weksel- und Warenbetrügereien. Beide sind vorbestraft. Sie lern­ten sich im Landcsgeiängnis in Rottenburg kennen und gründe­ten nach ihrer Entlastung in Sulmingen OA. Lauvbeim eine Vuntpapierfabrikation. Zu einer Fabrikgründung gehört aber Geld. Nestler übernahm die Leitung der Fabrik und Salzer trat als Komvagnon ein. Nestler entwickelte bochiliegende Pläne und Salzer war der erste Dumme, der 2000 Mark aus dem Vermögen feiner Frau in den Betrieb steckte. Um der Sache ein Bild nach außen zu geben, wurden großsprecherische Geschäftsbriefbögen dergestellt mit dem Vermerk: Fabrikniederlage in Zürich Ver­lierer in sämtlichen Großstädten Deutschlands. Dies war natür­lich Schwindel. Es wurden Bucheinbände herscstellt, ohne daß zunächst Bestellungen da waren. Die Geldinserate batten Erfolg, denn sie boten Gelegenheit zurSelbstündigmachung". Einem Schubmacher in Grobbolzleute schwindelten sie 5200 Mark, einem Melker in Mittelbuch sein ganzes Erspartes von 8350 Mark, ei­nem Käsereibesitzer in R. 8400 Mark, einem Kauimann in Fried­richshofen 1060 Mark, einem Kauimann in Stuttgart 2500 Mark, einem Monteur in Eßlingen insgesamt 7000 Mark ab. Bis auf den Kaufmann in FrieLrichsba'en bade alle ibr Geld verloren. Dazu kamen noch Wechselberrügereien zum Nachteil von zwei Stuttgarter Kauileuten. Warenbetrügerecen zum Nachteil von Ulmer und Biberacher Geschälten. Im Januar 1930 krachte der Schwindel zusammen. Das Urteil lautete: Nestler 1 Jabr 4 Mo­nate Zuchthaus und 2 mal 150 Mark Geldstrafe, Salzer wird wegen einem Vergehen des Betrugs zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt.

Spiel und Sport

Turnerisches. Nachdem vor einiger Zeit die technischen Lei­ter der beiden Turnkreise Baden und Schwaben auf einer Rund­fahrt unsere Gegend besichtigten, um für das im kommenden Jahre geplante gemeinsame Bergfest mit volkstümlichen Wettkämpfen ein geeignetes Gelände ausfindig zu machen, tagten am letzten Sonntag im Konferenzsaal des .Schwaben­bräu" in Pforzheim die gefchäftsjührenden Ausschüsse beider Kreise, um zu dieser Frage endgültig Stellung zu nehmen. Den Vorsitz führte der Votksturnwart für Baden, Realschuldirektor Weiß-Heidelberg. Ursprünglich hatte man das Gelände Dobel- Schwann im Auge. Weiter hatten sich noch die Turnvereine Schömberg und Engelsbrand um das Bergfest beworben. Nach gründlicher Aussprache wurde dasselbe dem Tv. Engelsbrand übertragen, wofür das Höhengelände oberhalb der Turnhalle in Betracht kommt. Kreisoberturnwart Rupp-Cannstatt berichtete dann noch eingehend über die bisher stattgehabten Bergfeste des 11. Turnkreises Schwaben auf der Wanne bei Pfullingen, die sich zu wahren Volksfesten gestalteten und zu welchen Tausende von Turnern und Turnfreunden herbeiströmten. Er gab hier­auf einen Plan über die Durchführung bekannt, der einmütig gutgeheißen wurde. Das Bergfest ist eintägig gedacht und soll der Zeit entsprechend in einfachen Formen abgewickelt werden. Da mit einer großen Zahl von Wettkämpfern zu rechnen ist, wird wohl eine Quartierbelegung der umliegenden Ortschaften (vielleicht auch Pforzheim) nicht zu umgehen sein. Mit den Vorarbeiten wird in nächster Zeit begonnen werden, mit welchen die Volksturnwarte beider Kreise und Kreisoberturnwart Rupp- Lannstatt betraut wurden. Sek.

NM'sank

Donnerstag, 25 Dez.: 7 Uhr Hamburger Haienkonzert, 8 Uhr Schallvlatten, 11 Ubr Ev Morgenieier, 12 Ubr Alte Weidnachts­musik. 13 Ubr Kleines Kavitel der Zeit, 13.10 Ubr Schallvlat­ten. 14 Ubr Ursenkung: Das tapfere Schneideriem, 15 Ubr Chor­konzert, 15.45 Ubr Konzert. 15 Ubr Des jungen Ignaz Läute­rung, 18 Ubr Christi Geburt. Aus dem Weihnachtsoratorium von Rücklos, 19.15 Ubr Elsästische Weibnachtsstunde, 20 Ubr Volkstümliche Musik deutscher Me-ster. 2130 Ubr Drei beirere Einakter. 22.15 Ubr Nachrichten, 22.25 Ubr Blasmusik, 23.15 Ubr Konzert.

Freitag, 26 Dez.: 11 Ubr Kath Morgenieier, 12 Ubr Tänze der Nationen. 14 Ubr Stunde der Jugend, 15 Ubr Die Comedian Sarmonists singen aui Schallplatlen, 16 Ubr Konzert. 18 Ubr Ein deutsches Weihnachtsspiel. 19 Ubr Chorlieder zur Weih­nachtszeit. 20 Ubr Meine Schwester und ich, 22.15 Ubr Nachrich­ten. 22.45 Ubr Konzert.

Samstag. 27. Dez.: 6.15 Ubr Morgengymnastik, von 16 bi« 13.30 Ubr Schallvlatten, Nachrichten, Wetter, 14 30 Uhr Stund« der Jugend, 15.30 Uhr Konzert, 17.45 Ubr Zeit, Wetter. Sport­bericht. 18.05 Ubr Vortrag: Die Not des erwerbslosen Familien­vaters, 18.35 Ubr Stunde der Arbeit. 19 Ubr Zeit. 19.05 Ubr Spanischer Sprachunterricht. 19.30 Ubr Konzert, 20.30 llbr Wer die Wahl bat...!, 21.29 Ubr Konzert, 22.29 Uhr Nachrichten, 22.49 Ubr Tanzmusik.

Er wollte keine Fingerabdrücke abgeben

K Ein erschütternder Fall von Selbstverstümmelung ereig­nete sich am Samstag im Gerichtsgefängnis von Dünkirchen. Ein ehemaliger Hauptmann der Fremdenlegion, der sich bei den Kämpfen in Afrika zahlreiche Auszeichnungen erworben hatte, war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er hatte mit seinem Kraftwagen einen Fußgänger überfahren und getötet. Das Ur­teil lautete auf zwei Monate Gefängnis. Als man den Ver­urteilten dem Erkennungsdienst zuführte, um seine Personalien auszunehmen, verlangte der diensttuende Beamte auch die Fingerabdrücke. Der Offizier, der bisher ein vollkommen unbe­scholtenes Leben geführt hat, nahm sich dies so zu Herzen, daß er sich unbemerkt dem glühenden Ofen näherte und beide Hände so lange gegen das heiße Eisen drückte, bis sie vollkommen ver­brannt waren und die Fingerabdrücke nicht gemacht werden konnten.

Humor

Dunkle Herkunft. Der Weihnachtsbraten, eine Ente, kommt auf den Tisch.

Selbst geschossen", sagt Pampel schmunzelnd.

War sie wild?" fragt der Besuch.

Sie nicht", erwidert Pampel,aber der Besitzer".

Handel und Verkehr

Wirtichaft

Frachtermäßigung bei der Reichsbahn für Güter des sogenann­ten Nottariss. Zur Unterstützung der Preiejenkungsbestrebunge« der Reichsregierung bat die Deuyche Neichsbadngeiellichait eine Frachtermäßigung iür die im Nottarii genannten Lebensmittel und Lebensmittelrodstoiie cm Wagenladungsverkehr zugesast. Wie die Reichsbahn bekannt gibt, werden diese Tarne zu Be­ginn des neuen Jabies in Kraft irecen. Unter den sogenannten Nottarif »allen Getreide. Mebl, Hiilfenirüchte. Gemme Obst, Käse, Karotten ujw. Der Frachtsatz iür 5 Tonnen Mebl bezn». Gemüse für 200 Kilogramm wird sich r. B. künftig um 29 Pro­zent billiger stellen als jetzt.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 23. Dezember

Zugetrieben: 7 Ochsen, 12 Bullen. 126 Jungbullen. 228 Jung­rinder. 129 Kühe 1353 Kälber. >304 Schweine. 3 Schale. Unoer- kamt: 10 Jungbullen. 60 Jungrinder. 23 Kälber. 5V Schweine.

Ochsen: ausgem. <5052>, vollil. l4447).

Bullen' ausgem. 4446 luno.j. vollil 4043 tun».).

Jungrinver: ausgem. 5254 (5255), vollil. 4559 (44 bis 50). il 4244.

Kühe: ausgem 3742 (3743), vollil. 2934 (36-35). iT 2227 (2328). ger. 17-21 <1722).

Kälber: ieinste Mast- und beste Saugk. 6569 (71741. mittl. 5763 <62691. ger. 4854 (5360).

Schweine: über 300 Pfd. 64 (uno ). von 240300 Pfd. 61 (unv.) von 200-240 P'd. 6264 (63641 von 160200 Pfd. 6163 <6263). von 120160 und unter 120 Pfd. 6061 <6» bis 62), Sauen 4852 <4652). Verlauf: Großvieh schlep­pend. Ueberstand; Kälber schlevvend Schweine mäßig belebt.

Psorzheimer Schlachtviehmarkt vom 22. Dezember. Ausge­trieben waren 397 Tiere und zwar: 1 Ochse, 5 Kühe, 18 Rinder, 14 Farren, 13 Kälber, 346 Schweine. Ueberstand: 4 Stück Groß­vieh. Marktverlauf: mäßig belebt. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen, Farren 1. Kl. 49, 2. und 3. 474^ Kühe 1. 41. 2. und 3. 37-22, Rinder 1. 5457, 2. 4851, Käl­ber 2. 70-74, 3. 64-68, Schweine 2.. 3. und 4. 6567. Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere.

Letzte Nachrichten

Neuer Todesfall durch Nebel in Belgien Brüssel, 23. Dezember. WieLibre Belgique" meldet, ist in der Umgebung von Lüttich wieder der geheimnisvolle Nebel aufgetreten. Ein Todesfall ereignete sich in Tilleur, mehrere schwere Erkrankungen werden aus Flemalle und ein weniger schwerer Fall aus Hermalle-sous-Huy gemeldet. Diskontermäßigung der Federal Reservebank in Newyork Newyork, 23. Dezember. Die Newyorker Federal Re- fervebank hat den Diskontsatz von 2*/- auf 2»/» ermäßigt.

Sturmangriff auf eine Newyorker Bank Newyork, 23. Dezember. Die hiesige Bank Chelsca Bank and Cp., deren Depositen etwa 18 Millionen Dollar betragen und deren Kundschaft sich großenteils aus Theaterkreisen zusammensetzt, hat heute ihre Schalter ge­schlossen. Etwa 300 Depositenkunden, die gekommen waren, um ihre Guthaben abzuheben, versuchten die Räume der Bank im Stadtteil Bronx zu stürmen, wurden aber von bewaffneten Polizisten zurückgeschlagen. Angeblich sind beunruhigende Gerüchte über die Bank anonym telephonisch verbreitet worden. Zwei Männer wurden wegen Aus­streuung falscher Nachrichten verhaftet.

Das Verbot des Films1914"

Die Schüsse von Serajewo

Berlin, 23. Dezember. Das bereits gemeldete Verbot des Filmes1914"Die Schüße von Serajewo" ist von der Filmprüfstelle Berlin ausgesprochen worden, weil die Filmprüfstelle nach Anhörung der Sachverständigen des Auswärtigen Amtes zu der Ansicht gelangte, daß der Film das Ansehen und die Stellung Deutschlands zu schädige» geeignet sei. Das Auswärtige Amt hatte zu der Verhand­lung sechs Sachverständige entsandt, die ihr Gutachten da­hin abgaben, daß die im Film gegebene Darstellung der Kriegsschuldfrage lückenhaft und die Tendenz des Filmes geeignet fei, die Beziehungen Deutschlands zu anderen Staaten zu trüben. Zwei Mitglieder der Filmprllfstelle haben von sich aus Beschwerde bei der Filmoberprüfstelle gegen das Verbot eingelegt, so daß diese Instanz sich aber­mals mit dem Film zu beschäftigen haben wird.

Verhaftung von Offizieren in Jugoslawien Belgrad, 23. Dezember. Wie verlautet, sind auf dem Gebiet des Königreichs Jugoslawien 17 Offiziere, die, wie die polizeiliche Untersuchung ergab, Mitglieder einerGe­heimliga für Gerechtigkeit und Freiheit" waren, verhaftet worden. Unter den Offizieren befinden sich mehrere hohe» Ranges. Ihre Vernehmung wird, wie verlautet, von dem Ministerpräsidenten General Ziwkowitsch selbst vorgenom­men. Die Blätter melden, daß die Liga einen Aufruf ver­breitet habe, der sich gegen das Regime und gegen König Alexander richtete.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig,