Nr. 300
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus de» Tannen*
Seit«!
Göppingen, 22. Dez. (Nachahmenswert.) Bon anonymer Seite wurde dem Jugendamt ein größerer Betrag für die Kinderspeisung zur Verfügung gestellt, die in Form -er Abgabe von täglich ein Drittel Liter Milch und einem Wecken an die ärmsten Schulkinder in der Schulvesperpause durchgeführt wird.
Ravensburg, 22. Dez. (Als Dieb entlarvt) Ein Mann aus Baienfurt mußte eines schönen Tages das Fehlen seines Sparkassenbuches über 300 RM. feststellen. Da das Buch aber gesperrt worden ist, versuchte der Täter, der als der eigene Sohn entlarvt und ins Gerichtsgefängnis Ravensburg eingeliefert wurde, bei einem Wirt in Weingarten auf das Sparkassenbuch hin Geld zu leihen.
130 000 Arbeitslose ia Württemberg und Made«
Zn der ersten Dezemberbälfte ist die Belastung des südwestdeutschen Arbeitsmarktes um säst 14 000 Perjone« gestiegen; am 15. Dezember waren bei den Arbeitsämtern insgesamt 217 567 Arbeitssuchende eingeschrieben gegen 203 647 am Schlüsse des November. Der größte Andrang kam wieder aus dem Baugewerbe. In der versicherungsmäbigen Arbeitslosenunterstützung 105 8S4 Personen (01303 Männer, 14 681 Frauen), in der Krisenunterstützung 22 337 Personen (20 019 Männer, 2318 Frauen). Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 9147 oder um 7,7 v. H. von 119174 Personen (102 543 Männer. 16 631 Frauen) aus 128 321 Personen (111322 Männer, 16 999 Frauen); davon kamen auf Württemberg 57 080 gegen 52 497 und auf Bade« 71241 gegen 66 677 am 30. November 1930.
Aerrte und Krankenkassen in Württemberg Stuttgart, 22. Dez. Am vergangenen Samstag, den 20. ds. Mts., wurde der neue Kassenärztliche Landesvertrag für Württemberg, über den seit Monaten langwierige Verhandlungen stattgefunden haben, im gesetzlichen Vertragsausschuh vollzogen. Der Vertrag hat, wie seine Einleitung sagt, den Zweck, die Beziehungen zwischen Aerzten und reichsgesetzlichen Krankenkassen in Württemberg zu regeln Er soll die Grundlage für eine vertrauensvolle Gemeinschaftsarbeit zum Wähle der Versicherten schaffen unter billiger Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen beider Vertragsparteien. Es ist als eine ersreuliche Tatsache zu bezeichnen, dah irr Vertrag aus Grund beiderseitigen Einvernehmens zum Abschluß gebracht werden konnte, ohne daß die gesetzlichen Schiedsinstanzen (Schiedsamt und Reichsschieds- amt) in Anspruch genommen werden mußten Der Vertrag in seinen wesentlichen Teilen rückwirkend ab 1. Oktober 1,930 in Kraft.
Aus Bade«
Pforzheim, 22. Dezember. Zwischen Eutingen und Kieselbronn stießen in der Nähe der Ziegelei gestern zwei Motorradfahrer zusammen. Der Beifahrer des einen, der 28jährige, ledige Eoldarbeiter Oskar Ehinger von Kieselbronn, erlitt einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er im Pforzheimer Krankenhause starb. Der Führer des Rades erlitt einen Bruch der Kniescheibe und Schürfwunden.
Offenburg, 20. Dezember. (Der älteste deutsche Infanterist lebt in Baden.) In wenigen Monaten wird der älteste badische Altveteran Philipp Roth, der in bescheidenen Verhältnissen seine Tage in dem nahen Niederschopfheim verbringt, 99 Jahre alt. Er diente im 3. badischen Infanterieregiment, 7. Kompagnie, in Mannheim. Phil. Roth dürfte der älteste Infanterist ganz Deutschlands sein.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Ein deutscher Taucher ertrunken. Der Schiffszimmermann und Rettungstaucher des deutschen Schleppdampfers „Seefalke", der sich vor Queenstown befand, verlor das Gleichgewicht und fiel ins Wasser.
Eroßseuer au der französischen Riviera. In einer Korbflechterei in Antibes an der Riviera brach Eroßseuer aus, durch das 30 000 Blumenkörbe vernichtet wurden. Die Feuerwehren von Nizza und Cannes beteiligten sich an den Löscharbetten. Drei Feuerwehrleute sind infolge Rauchvergiftung erkrankt.
Raubiiberfall auf einen Postbeamten. In der Nähe von Wetzlar wurde der 37jährige Postbeamte Weber aus Katzen- furt, als er sich mit dem Motorrade auf einer Dienstfahrt für das Postamt Ehringenshausen befand, unterwegs von zwei Männern zum Halten aufgefordert. Weber gab jedoch Vollgas und fuhr weiter. In diesem Augenblick zog einer der Männer einen Revolver und gab auf Weber einen Schuß ab. Die Kugel drang diesem in den Kopf. Weber stürzte in voller Fahrt vom Rade und blieb besinnungslos liegen Die Täter raubten ihm die Geldtasche mit 101 RM Inhalt und verschwanden.
Der Reichsrat genehmigte die Arzneitaxe, eine Verordnung über das Verschreiben und die Abgabe von Behand- lungsmitteln und die Durchführungsverordnung zur Realsteuersenkung im Rechnungsjahr« 1931. Die nächste Sitzung findet am 15. Januar statt.
Spiel und Sport
Freie Turnerfchaft Altensteig I — A.Sp. Brötzingen k 5:0 Fußball. Beide Mannschaften sind zuerst sehr aufgeregt, doch Altensteig fand sich rasch zusammen und macht sehr schone und gefährliche Angriffe aufs Tor. Allmählich wird auch V. ruhiger und nun zeigen beide Mannschaften ein ausgeglichenes Spiel. Durch einen Eckball, getreten vom Mittelläufer, führt zum ersten Tor für Altensteig. Kurz darauf sendet der Halblinke wiederum ein. Nach Halbzeit wird Brötzingen etwas überlegen, doch die Altensteiger Hintermannschaft steht wie eine Mauer und zerstört Angriff auf Angriff. Altensteig legt bis Schluß noch drei weitere Tore vor. Brötzingen konnte nur in erster Spielhälfte gefallen, vor Schluß ließen sie stark nach, besonders die Hintermannschaft. Altensteig spielt sehr eifrig, ein frischer Zug und ein Wille zum Siege ist bei der Mannschaft zu erkennen, nur fehlt noch etwas mehr Ruhe. An Spielstarke hat sie gegenüber den letzten hier ausgetragenen Spielen gewonnen. Hoffen wir, daß die Mannschaft in jetziger Spielstarke und mit demselben Eifer auch bei den kommenden Spielen so bleiben möge. Das nächste Treffen ist ein Börsenspiel am Sonntag, den 4. Januar 1931 auf dem hiesigen Sportplatz. Der Gegner ist Stuttgart-Gablenberg I. „Frei Heil". H.
Bom Schwäbischen Schneelaufbund Bundesschule in Großholzleute. Die Bundesschule des Schwäbischen Schneelaufbundes die wie jeden Winter, so auch Heuer in Großholzleute vom 27. Dezember bis 1. Januar stattfindet, ist gesichert. Es liegt reichlich Schnee und auch Meldungen zur Teilnahme sind zahlreich eingegangen.
Sonderzug nach Oberstdorf. Am 26. Dezember verkehrt ein Sonderzug Stuttgart—Oberstdorf (Stutgart ab 4.50, Oberstdorf an 10.28 Uhr) und am 28. Dezember Oberstdorf—Stuttgart (Oberstdorf ab 17.56, Stuttgart an 23.36 Uhr).
Skikurse für Lehrer. Auch dieses Jahr werden vom 26. bis 31. Dezember besondere Skikurse für die Lehrerschaft unter Leitung geprüfter DSV.-Lebrkräkte gehalten. In diesen Kursen, die in Laichingen. Alvirsbach, Leutkirch und Sirschegg (Walsertal) stattfinden, sollen die Teilnehmer befähigt werden, den Skilauf für den Turunterricht und den Svielnachmittag der Schulen nutzbar zu machen.
Bvntes Allerlei
Märkte
! Schweineprelse. Blaufelden: Milchschweine 18—27 M. — ! Bönnigheim: Milchschweine 15—22, Läufer 31—41 M. — Crailsheim: Milchschweine 16—28 M. — Eiengen a. Br.: Saugschweine 17—26, Läufer 37—49 M. — Künzelsau:
: Milchschweine 19—31 M. — Ma rbach : Milchsckweine 20—27 s M. — Mergentheim: Milchsckweine 2(1—30 M. — Oeb -
ringen: Milchschweine 21—30 M. — Vaihingen a. E.: Mftchschweine 17—27. Läufer 40 Mark.
Mergentheim, 21. Dez. (Schafmarkt.1 Auftrieb: 1310 Lämmer. 600 Jährlinge. 464 Hammel, 1167 Mutterschafe. Vreise: Lämmer 40—90, Jährlinge 54—92, Hümmel 90—107, Mutterschafe S6 bis 80 Mark.
Letzte Nachrichten
Vintila Vratianu gestorben Bukarest» 23. Dezember. Der Führer der Liberalen Partei, Vintila Bratianu ist gestern abend um 11.15 Uhr auf seinem Gute Mihaesti infolge Schlaganfalls gestorben.
Aus dem Berliner Weihnachtsverkehr §
K In einem der ersten Seidengeschäfte erlebte er folgendes: ; Eine Kundin flötet: „Liebes Fräulein, ich brauche ein ganz ' bestimmtes Weinrot, das schon ein klein bißchen ins Scharl.achne hinüberspielt. Die zwanzig Ballen, die Sie mir hier gezeigt haben, sind ja alle sehr schön, aber nicht das, was ich suche. Haben Sie weiter gar nichts?" Schwitzend schleppt die Verkäuferin weitere zehn Stoffballen herbei. Die Dame beaugapfelt sie mit der Lorgnette, schüttelt den Kopf und spitzt die Lippen. „Alles nicht das Richtige! Merkwürdig, wie wenig Auswahl heutzutage in den Geschäften ist. Da werd ich wohl ein Häus- i chen weiter gehen müssen!" In diesem Augenblick — die Ver- ! käuferin lehnt erschöpft an der Theke — kommt der Rayonchef s vorbei und nimmt die Sache energisch in die Hand. „Müller", i sagt er zu einem der Hausdiener, „im siebenten Keller links ' lagern noch vierzig Ballen verschiedensten roten Stoffes. Führen Sie die Dame herunter, und Sie, Fräulein, gehen mit. Der Keller ist taghell beleuchtet, gnädige Frau!" Nach einer Stunde erscheint die Eskorte an ihrem Ausgangspunkte uiid der Rayonchef erkundigt sich liebenswürdig, ob die gnädige Frau gefunden habe was sie wünsche. „Nicht ganz — aber so ungefähr'/' Keuchend deponiert der Hausdiener einen riesigen, weinroten Stoffballon auf den Ladentisch. „Wieviel darf ich geben, gnädige Frau?" fragt die Verkäuferin, die sich das Recht auf eine vierwöchentliche Erholungsreise verdient hat. „Ach, ich brauche nicht viel!" erwidert die Dame mit süßem Lächeln. „Nur etwa einen Quadratzentimeter. Unser ausgestopfter Kanarienvogel hat nämlich seine Zunge verloren und die möcht ich zu Weihnachten gern ersetzen!" > :
8 In ein sehr elegantes Geschäft am Dönhofplatz stürzt ein Herr mittlerer Jahre im Pelz. Bei dem ersten Ladentisch bleibt > er stehen und langt sich eine Verkäuferin. „Hier gibt es nur j Handtaschen, Fräulein, nicht wahr? Ich brauche vier Stück — die allerteuersten für Frau und Töchter. Sie brauchen sie mir ! nicht vorzulegen! Was kosten die besten? Einhundertfünfzig Mark das Stück? Gut! Stellen Sie die Rechnung über vier von den Dingern aus und schicken Sie sie hier an meine Adresse. Nein, ich will sie nicht sehen. Aber ich verlange unter die Rechnung eine Bestätigung der Eeschäftsleitung, daß die Sachen umtauschbar sind und daß für ihren Wert an allen Lagern des Hauses Waren entnommen werden können! Bin ich verstanden? llmgetauscht werden die Sachen sowieso und ich habe gar keine Zeit — ich muß zu einer Generalversammlung!'' Sprichts, nimmt den Kassenzettel, hinterlegt sechshundert Mark an der Kaffe und fegt eiligst wieder hinaus. :
Demonstration vor dem Ufa-Palast am Zoo Berlin, 23. Dezember. Während der gestrigen Abendvorstellung des „Flötenkonzerts" im Ufapalast am Zoo wurden durch Werfen von Stink- und Reizgasbomben sowie durch Zwischenrufe zahlreiche Störungsversuche unternommen. Nach Schluß der Vorstellung kam es zwischen Theaterbesuchern, die verschiedener Meinung über den Film waren, zu Zusammenstößen, so daß die Polizei eingreifen und insgesamt fünf Personen festnehmen mußte, von denen drei dem Polizeipräsidium eingeliefert wurden.
Ueberfall auf ein Goldwarengeschäft Berlin, 23. Dezember. Fünf junge Burschen fuhren gestern kurz vor Mitternacht in einer Kraftdroschke vor dem Hause Kolonnenstraße 60 in Schöneberg, in dem sich ein Eoldwarengeschäft befindet, vor. Während zwei in dem Wagen blieben, zertrümmerten die drei anderen die große Schaufensterscheibe des Juweliergeschäftes und raubten aus den Auslagen an Eoldwaren und Brillanten zusammen, was sie erreichen konnten. Der Inhaber des Geschäfts, der sich noch in dem hinter dem Laden befindliche« Zimmer befand, stürzte in den Laden, konnte die Täter aber nicht mehr erreichen. Diese sprangen in die Kraftdroschke und zwangen den Chauffeur unter Bedrohung mit einem Revolver, Lavonzufahren. In der Belzigerstraße ließen sie den Wagen halten, überkletterten den Zaun eines Rummelplatzes und entkamen in der Dunkelheit. Wieviel sie geraubt haben, konnte noch nicht festgestellt werden.
Selbstmord einer Familie
Preßburg, 22. Dezember. In einem Dorfe bei Preß- burg hatte der seit Monaten beschäftigungslose Arbeiter Josef Lomnicky in Verzweiflung über das dauernde Hungerelend seiner Kinder im Einverständnis mit seiner Frau beschlossen, mit seinen sieben Kindern gemeinsam zu sterben. Er verschaffte sich ein stark wirkendes Gift, das er in das gemeinsame Esten schüttete. Kurz darauf wurden alle Familienmitglieder von schweren Krämpfen befallen. Man schaffte die ganze Familie in das Preßburger Krankenhaus, wo Lomnicky und seine Frau, sowie die beiden jüngsten Kinder noch im Laufe der Nacht dem Gift erlegen sind; der Zustand der anderen fünf Kinder ist hoffnungslos.
Handel und Verkehr
Zu der Verordnung über die Zurückziehung von Wechselsteuer- markcn wird mitgeieilt, daß von der Zurückziehung betroffen und vom 1. Januar 1931 ab nicht mehr zur Entrichtung der Wechselstelle! verwendbar sind nur die in grauer und roter Farbe sowie die in gelb-grauem Zweifarbendruck bergestellten älteren Marken.
Getreide
Stuttgarter Ländrsproduktenbörse vom 22. Dez. Auch in avge- lauiener Woche hat die ruhige Trimmung auf dem Eetreide- markte angehalten. Die Preise sind ziemlich unverändert bei fchpachen Geschäftsgang. Es notierten je 100 Kilo: Auslandsweizen 34.50—35.50 lunv.). wllrtt. Weizen 25.50—26.50 (unv), Sommergerste 20—23.50 (unv.), Hafer 14—15.50 (unv.). Wissenden 5—6 lunv.), Kleeheu 6—6 50 (unv.), Stroh 3—3.50 (unv), Weizenmehl 43—43 50 (unv.), Brotmehl 31—31.50 (unv.), Kleie 9.50—10 (unv.) Mark.
Fruchtpreise. Eiengen a. Br.: Roggen 840 Gerste 9.20 bis 9 40. Haber 6.40. Weizen 12.60—12.70 M. — Tübingen: Weizen 13.50—14.50. Dinkel 10. Gerste 11, Haber 7.50 Mark.
Fruchtschranne Nagold. (Markt am 20. Dezember 1930.) Verkauft: 44,83 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 13.50—14.00 -4t, 6,25 Ztr. Gerste, Preis pro Ztr. 10.50—11.00 -4t, 30,12 Ztr. Haber, Preis bro Ztr. 7.00—7.50 -4t. Bei starker Zufuhr Handel lebhaft. Weizen, Roggen und Gerste ist noch aufgestellt in der Schrannenhalle. — Nächster Fruchtmarkt am Samstag (Johannesfeiertag), den 27. Dezember 1930.
Holzerlöse
Aichelberg, 22. Dezember. Bei dem heutigen Stammholzverkauf lief ein Offert ein mit 56 Prozent und wurde deshalb nicht zugesagt.
Konkurse
Wilhelm Heinrich, Adlerwirt in Mittelbuch.
Vergleichsverfahren
Katharine Moser geb. Pflüger, Spezereiwarengeschäft in Ulm a. D.
C. Weber, Bauunternehmung E. m. b. H. in Rottweil.
j Ermordet aufgefunden
/ Sterkrade, 22. Dezember. In Sterkrade-Büschhausen ; wurde heute morgen auf einer Wiese die Leiche der ^jährigen Ehefrau Anna Podehl aus Buschhausen aufgefunden. Die Tote wies starke Würgmale am Halse, sowie Verletzungen an einem Arm auf. Nach den Feststellungen liegt Mord vor. Weitere Ermittlungen ergaben, daß die Anna Podehl gestern abend sich in Begleitung eines Mannes von ihrer Wohnung entfernt hatte. Angeblich soll sie dann an einem Tanzvergnügen teilgenommen haben. Nach Aussagen des Kindes der Ermordeten fiel der Verdacht der Täterschaft auf einen Mann, den das Kind unter der Bezeichnung „Onkel Emil" kannte. Es ist gelungen, diesen Onkel Emil in der Person des Erwerbslosen Emil Karla aus Hamborn zu ermitteln. Karla konnte auf der Stempelstelle in Hamborn verhaftet werden. Er wurde, da er der Tat verdächtig erscheint, ins Oberhausener Gefängnis gebracht und hat dort ein Geständnis abgelegt.
Rätselhafte Todesfälle in einem Siechenhaus Zitschin, 22. Dezember. In dem Jitschiner Bezirks- siechenhaus kam es gestern bei der chemischen Reinigung zu einem bedauerlichen Unglück, besten Ursachen bisher noch nicht festgestellt werden konnte. Nach dem Reinigen mit Cyan-Wasserstoff wurde im Siechenhaus Tag und Nacht 30 Stunden hindurch gelüftet. Nach dem Einzug der Siechen in die gereinigten Räume wurden einige Pfleglinge von plötzlichem Unwohlsein befallen. Sieben von ihnen starben im Laufe weniger Stunden. Die Todesursache wird durch die angeordnete gerichtliche Obduktion festgestellt werden. 13 Pfleglinge, bei denen Vergiftungserscheinungen auftraten, wurden ins Bezirkskrankenhaus übergeführt. Diese Kranken befinden sich außer Gefahr. Die gestorbenen Pfleglinge des Siechenhauses standen mit einer Ausnahme im Alter von 74—88 Jahren.
Auch im §
irrter
ist das Lesen einer Zeitung für den Land mann eine unbedingte Notwendigkeit. Heute sind die Zeiten vorbei, wo man sich um seine Mitwelt nicht zu kümmern braucht. Handel und Verkehr, Wirtschaftspolitik und Steuergesetzgebung machen das Lesen einer Zeitung zur unbedingten Notwendigkeit. Wer sich dieser Notwendigkeit verschließt, hat mit dem Schaden zu rechnen, wer sich davor schützen will, versäume nicht, unsere Zeitung fortlaufend zu beziehen und für Januar zu bestellen!
, . . „ . , , illusti
i in dem soeben erschienenen neuen Heft der „Eleganten Welt*, ; das in Form und Inhalt wieder vorbildlich ausgestaltet ist. : Der großen Vorliebe für Bridge, dem neuesten, unterhaltsamen Gesellschaftsspiel, entspricht ein interessanter Artikel „Bridge- Party".
Gestorbene
Sommcnhardt: Benjamin Kleinbub, Zimmermeister. 66^/2 Jahre alt.
Ebershardt: Christine Rothfuß Wwe. geb. Kempf, 78 Jahre alt.
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Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altenstet,.