Ar. 297
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Seite »
Göppingen, 18. Dez. (Radikaldemokratische Partei.) Die Radikaldemokratische Partei hielt am Dienstag abend eine erste Versammlung hier ab, zu der sich ein Kreis von etwa 20 Personen eingefunden hatte, um sich über das Wesen und die Ziele dieser neuen Partei zu unterrichten.
Hiittlingen OA. Aalen, 18. Dez. (Unglücklicher Schütz e.) Der 16jährige Joseph Starz von Sulzdorf hiesiger Gemeinde sollte am letzten Samstag morgen einem Jagdbesitzer von Leinenfirst OA. Ellwangen Hasen an- treiben. Statt des Häsens wurde aber der Treiber getroffen, der ziemlich schwer verletzt ins Krankenhaus Ellwangen verbracht werden mutzte.
Hagnau a. B., 18. Dez. (Bodenseeaquarium.) Der Rohbau des Bodenseeaquariums ist nunmehr beendet. Er wird über den Winter stehen gelassen, damit er gur austrocknet Im Frühjahr soll dann das Aquarium vollendet werden, dann werden auch die etwa 3 Zentimeter dicken 29 Schaufensterscheiben eingesetzt, durch die die Beobachter das Leben im Bodenseeaquarium betrachten können.
Bezirkssragen im Wiirtt. Landtag!
Auf 1. Januar 1931 sollen die bisherigen Vermessungsämter für Feldbereinigung in Böblingen und in Wildberg in Herrenberg zusammengelegt werden. Es ergibt sich die etwas eigenartige Sachlage, daß dann von den künftigen 10 Vermessungsämtern für Feldbereinigung 3 in Herrenberg, Tübingen und Rottenburg konzentriert sind, während beispielsweise der Schwarzwald wohl überhaupt kein solches Vermessungsamt mehr haben wird. Bei der Behandlung der Eingaben der Stadtgemeinde Wildberg und des Stadtschultheißenamts Böblingen im Finanzausschuß wurden zu dieser Frage folg. Anträge gestellt:
1. Abgeordneter Baus er (V.R.P.)
„das Staatsministerium zu ersuchen:
1. die Frage der Verlegung der Vermessungsämter Wildberg und Böblingen nochmals nachzuprüfen;
2. bei der endgültigen Festlegung der Vermessungsämter alle Landesteile möglichst gleichmäßig zu berücksichtigen";
2. den Antrag des Berichterstatters Winker:
„die Eingaben der Stadtgemeinde Wildberg vom 15. November 1930 (Tagb. Nr. 1240) und des Stadtschultheitzenamts Böblingen vom 24. November 1930 (Tagb. Nr. 1261) dem Staatsministerium zur Erwägung zu übergeben";
3. der Antrag Andre:
„die Eingaben der Stadtgemeinde Wildberg und des Stadtschultheitzenamts Böblingen betr. die Verlegung der Vermessungsämter Wildberg und Böblingen durch die Erklärung der Regierung für erledigt zu erklären."
Nach einer längeren Eeschäftsordnungsdebatte wurde dann f zunächst über den Antrag Andre abgestimmt und dieser mit 11 Ja ! gegen 6 Nein (1 V.R.P., 4 S.P.D., 1 K.P.) angenommen. In- i rolgedessen wurde dann bedauerlicherweise über die Anträge f Bauser und Winker nicht mehr abgestimmt. Auch im Plenum ; des Landtags wurde der Antrag Andre als Antrag des Finanzausschusses angenommen und die Frage auf diese Weise erledigt, s Immerhin ist noch nicht geklärt, wie im einzelnen die 10 geplan- ! ten Vermessungsämter auf die verschiedenen Landesteile verteilt werden sollen. Die von dem Abgeordneten Bauser erhobene ! Forderung einer gleichmäßigen Berücksichtigung aller Landesteile ist zweifellos richtig, und es ist zu hoffen, daß bei der endgültigen Regelung in dieser Weise verfahren wird.
Mutmaßliches Wetter für Samstag Unter dem Einfluß des starken Hochdrucks im Rordosten ist das Barometer rasch gestiegen. Für Samstag ist mehrfach heiteres, trockenes und frostiges Wetter zu erwarten
! Handel und Verkehr
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 18. Dezember
« Zugetrieben: 15 Ochsen 3 Bullen, 70 Jungbullen, 147 Jung- ! rinder, 11 Kühe. 273 Kälber. 670 Schweine. Unverkauft: 10 Och-
> sen, 26 Jungbullen. 100 Jungrinder.
i Bullen: ausgem. 44—46 (unv.), vollfk 40—43 (41—43).
' Jungrinder: ausgem. 52—55 (unv.), vollfl. 44—50 (46 s bis 50). fl. (42—45).
- Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 71—74 (70—72),
! mittl. 62—69 (63-68), ger. (53—60).
i Schweine: über 300 P?d. 64 (62—64). von 240—300 Pfd.
64 (63-64), von 200—240 Pfd. 63—64 (unv.). von 160—200 ! Pfd. 62—63 (61—63). von 120—160 und unter 120 Pfd. 60 bis ! 62 (59—61). Sauen 46—52 (unv.). Verlauf: Grobvieh schlev- i vend, lleberstand, Kälber und Schweine belebt.
Viehpreise. Ellwangen: 1 Paar Ochsen 1180 — 1250, 1
> Ochs 600, Rinder 315—545, hochträchtige Kalbeln 420—640,
! Zuchtlinder 180—340 M. — Gaildorf: Ochsen und Stiere i 400—685. Kühe 253—375, Rinder und Jungvieh 160—560 M. —
Güglingen: Kühe 3350—600. Kalbinnen 420—550. Rinder
- 220-380, Kleinvieh 160—220 M. — Walddorf: Kühe 400 j bis 500, Kalbeln 450—600. Jungvieh 170—300 Mark.
> Schweiuepreise. Backnang: Milchschweine 15—28 Läufer
i 38 M. — Buchau a. F.: Milchschweiue 22—25 M. — Eh in- I ! gen a. D: Ferkel 18—28. Läufer 33—38, Mutterschweine 130 - j bis 180 M. — Ellwangen: Milchschweine 20 -28. Läufer ' 30—40 M. — Walddorf: Milchschweine 20 27 Mark.
s Sol,
; Die in mehreren Forstämtern anfangs Dezember getätigten ' Nadelstammholzverkäufe neuer Fällung, wobei es sich meist um l Vorverkäufe handelte, ergaben folgende Durchschnittserlöse: Im ; Schwarzwald für Fichten und Tannen 82 Prozent der Landes- ! grundpreise, für Forchen und Lärchen 88 Prozent, im Unterland für Fichten und Tannen 88 Prozent, im Nordostland für Fichten und Tannen 80 Prozent, im Gebiet der Schwäb. Alb für Fichten und Tannen 77 Prozent, für Forchen und Lärchen 76 Prozent, in Oberschwaben für Forchen und Lärchen 100 Prozent, in der l Waldinspektion Freudenstadt für Fichten und Tannen 72 Proz.
I Laubstammholz erzielten 85—95 Prozent. Eschen 118 Prozent, Ahorn 100 Prozent. An Brennholz sind in der Zeit vom 1. bis 13. Dezember, und zwar Laubholz 2063, Nadelholz 3524 Rm. bei s einem Durchschnittserlös von 84 Prozent verkauft worden. Für s Nadelholzstangen wurden gelöst in drei Forstbezirken 90 Prozent,
( in einem Forstbezirk 92 Prozent, im Forstamt St. Johann ! 91 Prozent, in den Forstämtern Plattenhardt und Hohenheim 99 Prozent, Wiernsheim 102 Prozent, Dörzbach 103 Prozent, Wiblingen 128 Prozent, Maulbronn 137 Prozent, außerdem noch in einem Forstbezirk 100 Prozent der Landesgrundpreise.
Aus dm GerichtsslmI
Betrug eines Häusermaklers
Stuttgart, 17. Dez. Das Schöffengericht har den Häusermakler Ernst Guggenheim wegen Betrugs anlählich des Besitzwechsels eines Fabrikanwesens in ver Kasernenstrabe zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
Die Betrügereien bei der Ortskrankcnkasse Heilbronn, 18. Dez. Der grobe Prozeß gegen veu früheren Berwaltungsvirektor der hiesigen Ortskrankenkasse, Luz und Een. vor dem hiesigen Erweiterten Schöffengericht endete nach zweitägiger Dauer mit folgendem Urteil: Verwaltungsdirektor Luz erhielt wegen eines fortgesetzten Vergebens der Untreue in Tateinheit mit einem Betrugsiall 5 Monate Gefängms und 300 Mark Geldstrafe. Von den beiden anderen Mitangeklagten wurde , der Kassier der Ortskrankenkasse Heilbronn Enslin, freisesvro- ! chen, dagegen Kaufmann Hirschmann aus Pforzheim wegen Bei- ! Hilfe zur Untreue anstelle von 10 Tagen Gefängnis zu der s Geldstrafe von 200 Mark verurteilt.
r __—-- - --
^ Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. ' Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L««>
Spiel und Sport
Einweihung der Hunnewcll-Hiitte auf dem Kalten Fekd Weibenstciu, 18. Dez. In schönster Natur auf dem Kalten Feld bei Degenfeld, bat der Akademische Ausschuß für Leibesübungen der studierenden Jugend eine vorbildliche Erholungsstätte geschaffen. Am Südrand des Plateaus gelegen, mit großem Feld im Hintergrund und weitem Blick auf die umliegenden Höhen, soll sie der sporttreibenden akademischen Jugend eine Herberge, dem Schifahren und Waüdern ein Stützpunkt sein. Professor Dr. Rothmund, der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, würdigte nach Worten der Begrüßung und des Gedenkens Walter Hunnewell, in kurzer Rede Wesen und Ziele des akademischen Sports und nahm sodann die Weide vor. Nach Ansprachen der anwesenden Behördenvertreter, u. a. Ministerialrat Dr. Bauer vom württemüersischen Kultminifterium, eines Vertreters der Studentenschaft usw. übergab un Namen des Akademischen Ausschusses für Leibesübungen Professor Dr. W. Maier das Haus der Obhut des Hochschul-Turn- und Sportlehrers Schmid. Die Hunnewell-Hütte ist zum größten Teil erbaut aus den Mitteln der Stiftung eines früheren Studierenden der Technischen Hochschule Stuttgart, Walter Hunnewell, der in den Kämpfen von 1922 in Oberschlesien sein Leben ließ. Die Hütte ist in einfacher Weise, aber auf das zweckmäßigste eingerichtet. Die Mittel für den Bauplatz hat der württembergische Staat zur Verfügung gestellt, während der Rest durch freiwillige Spende« aufgebracht werden soll.
Letzte Nachrichten
Knappe Mehrheit für das Kabinett Steeg Paris, 18. Dezember. In der Kammer blieb bei der Abstimmung über den ersten Teil der von der radikalen Linken eingebrachten Tagesordnung, in der der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, die Regierung Steeg mit 291 Stimmen gegen 284 Stimmen in der Mehrheit.
Petroleumtankschiff auf der Donau in Flammen — 1 Toter Belgrad, 18. Dezember. Auf einem großen Petroleumtankschiff ist heute früh auf der Donau ein Brand ausgebrochen. Es handelt sich um einen Schleppzug der rumänischen Petroleumfirma Amotra. Der Dampfer hatte drei Petroleumtanks nach Budapest zu schleppen und war in der Nähe von Pancsova vor Anker gegangen. Durch unvorsichtiges Hantieren mit einer Laterne wurde die Ladung des einen Schiffes in Brand gesetzt. Der Kapitän fand den Tod in den Flammen. Ein Matrose wurde schwer verletzt. Die beiden anderen Tankschiffe wurden sofort auf das andere Ufer der Donau gebracht. Man erwartet jeden Augenblick die Explosion des noch immer brennenden Tankschiffes, dessen Flammen viele Kilometer weit zu sehen sind.
Verbot einer nationalsozialistischen Zeitung Magdeburg, 18. Dezember. Der Oberpräsident der Provinz Sachsen hat den in der Provinz Halberstadt erscheinenden nationalsozialistischen „Harzer Trommler" bis zum 31. März 1931 verboten. Das Verbot wird damit begründet, daß der „Harzer Trommler" sachlich als die Fortsetzung des „Magdeburger Trommler" anzusehen sei, der schon vor einiger Zeit verboten worden ist. Der „Harzer Trommler" bestand schon vo dem Erscheinen des „Magdeb Trommler".
Explosion bei Abteuf-Arbeiten — Vier Verletzte Walsum (Niederrhein), 18. Dezember. Bei Abteufarbeiten auf Schacht II der Gewerkschaft Walsum erfolgte eine Explosion. Anscheinend hatte sich in einem Bohrloch noch Sprengstoff befunden. Vier Arbeiter wurden verletzt, darunter zwei schwer. Die Schwerverletzten wurden sofort dem Krankenhaus zugeführt.
WeiknseklTsIvllen...
füi' ciis feisi'tsge!
Doppelt gsksltvoll uncl IcöstNeli muncisnä «lrä clor Wsiknsoktsstollsn mit rsinsr Nsms IVIsrgsrins.
sie bäcld
tosvi'wle
mit soforticem Eewinnentscheid ä i — sind zu haben in der
W. Rirker'schen Buchhandlung, Allensteiy.
aus Wachs, i Std. Brenn- j d amr,Preis60^, empfiehlt!)!'-
praLKLÄro
wsFZmaÄirs-SSLtveoLe
Kskiee-8ervice, 8pei8e8ervlce
Weln-, isikör- unä 8Ier-8ervice OIs88ciiaIen unä Platten
W«8cIi-Osrnituren Toilette-Artikel 8Iumen-Vs8en Wickel-Waren l-eäervaren äctireibreuAe 8clilrme uuä 8löcke
(Voralaätplalr)
.1^7,-.--" LMM
Altensteig
gerbst- und i Wintermantel j Kozknrrrnäntrt Gummimantel Grschasts- ! mantrl
Herrenanzüge Knabenanznge ! Windjacken i Sporthosen ? Arbeitshosen Arbeilsanznge Anzug- und
Uberzieherstoffr
empfiehlt äußerst billig
krilr Mrsmull
Herrenkleidergeschäft.
Eilberfiichszucht
mit nur erstklassigen Tieren wird immer lohnend sein, auch dann, wenn nur der Pelz verwertet wird. Interessenten erhallen jederzeit Auskunft, sowie fach- männische Beratung in Neuanlagen. Jetzt ist die günstigste Zeit zum Einkauf.
Besichtigen Sie bitte unsere Farm.
Sllbersuchssarm „Kohrn-Ragel--
^ Gebr. Pfohmann L Schuon Nagold.
öm Mer
in gediegenen Rahme« zu Mk. 4.50, 8.50. 15.— und 19.50 e;c. sind ein willkommenes Weihnachtsgeschenk.
2n großer Auswahl zu haben in der
W.Riedel'sche« Buchhsudlg.. Alleofteig,