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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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Göppingen, 18. Dez. (Radikaldemokratische Partei.) Die Radikaldemokratische Partei hielt am Dienstag abend eine erste Versammlung hier ab, zu der sich ein Kreis von etwa 20 Personen eingefunden hatte, um sich über das Wesen und die Ziele dieser neuen Partei zu unterrichten.

Hiittlingen OA. Aalen, 18. Dez. (Unglücklicher Schütz e.) Der 16jährige Joseph Starz von Sulzdorf hie­siger Gemeinde sollte am letzten Samstag morgen einem Jagdbesitzer von Leinenfirst OA. Ellwangen Hasen an- treiben. Statt des Häsens wurde aber der Treiber getrof­fen, der ziemlich schwer verletzt ins Krankenhaus Ellwangen verbracht werden mutzte.

Hagnau a. B., 18. Dez. (Bodenseeaquarium.) Der Rohbau des Bodenseeaquariums ist nunmehr beendet. Er wird über den Winter stehen gelassen, damit er gur aus­trocknet Im Frühjahr soll dann das Aquarium vollendet werden, dann werden auch die etwa 3 Zentimeter dicken 29 Schaufensterscheiben eingesetzt, durch die die Beobachter das Leben im Bodenseeaquarium betrachten können.

Bezirkssragen im Wiirtt. Landtag!

Auf 1. Januar 1931 sollen die bisherigen Vermessungsämter für Feldbereinigung in Böblingen und in Wildberg in Herren­berg zusammengelegt werden. Es ergibt sich die etwas eigen­artige Sachlage, daß dann von den künftigen 10 Vermessungs­ämtern für Feldbereinigung 3 in Herrenberg, Tübingen und Rottenburg konzentriert sind, während beispielsweise der Schwarzwald wohl überhaupt kein solches Vermessungsamt mehr haben wird. Bei der Behandlung der Eingaben der Stadt­gemeinde Wildberg und des Stadtschultheißenamts Böblingen im Finanzausschuß wurden zu dieser Frage folg. Anträge gestellt:

1. Abgeordneter Baus er (V.R.P.)

das Staatsministerium zu ersuchen:

1. die Frage der Verlegung der Vermessungsämter Wildberg und Böblingen nochmals nachzuprüfen;

2. bei der endgültigen Festlegung der Vermessungsämter alle Landesteile möglichst gleichmäßig zu berücksichtigen";

2. den Antrag des Berichterstatters Winker:

die Eingaben der Stadtgemeinde Wildberg vom 15. Novem­ber 1930 (Tagb. Nr. 1240) und des Stadtschultheitzenamts Böblingen vom 24. November 1930 (Tagb. Nr. 1261) dem Staatsministerium zur Erwägung zu übergeben";

3. der Antrag Andre:

die Eingaben der Stadtgemeinde Wildberg und des Stadt­schultheitzenamts Böblingen betr. die Verlegung der Ver­messungsämter Wildberg und Böblingen durch die Erklä­rung der Regierung für erledigt zu erklären."

Nach einer längeren Eeschäftsordnungsdebatte wurde dann f zunächst über den Antrag Andre abgestimmt und dieser mit 11 Ja ! gegen 6 Nein (1 V.R.P., 4 S.P.D., 1 K.P.) angenommen. In- i rolgedessen wurde dann bedauerlicherweise über die Anträge f Bauser und Winker nicht mehr abgestimmt. Auch im Plenum ; des Landtags wurde der Antrag Andre als Antrag des Finanz­ausschusses angenommen und die Frage auf diese Weise erledigt, s Immerhin ist noch nicht geklärt, wie im einzelnen die 10 geplan- ! ten Vermessungsämter auf die verschiedenen Landesteile verteilt werden sollen. Die von dem Abgeordneten Bauser erhobene ! Forderung einer gleichmäßigen Berücksichtigung aller Landesteile ist zweifellos richtig, und es ist zu hof­fen, daß bei der endgültigen Regelung in dieser Weise verfahren wird.

Mutmaßliches Wetter für Samstag Unter dem Einfluß des starken Hochdrucks im Rordosten ist das Barometer rasch gestiegen. Für Samstag ist mehr­fach heiteres, trockenes und frostiges Wetter zu erwarten

! Handel und Verkehr

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 18. Dezember

« Zugetrieben: 15 Ochsen 3 Bullen, 70 Jungbullen, 147 Jung- ! rinder, 11 Kühe. 273 Kälber. 670 Schweine. Unverkauft: 10 Och-

> sen, 26 Jungbullen. 100 Jungrinder.

i Bullen: ausgem. 4446 (unv.), vollfk 4043 (4143).

' Jungrinder: ausgem. 5255 (unv.), vollfl. 4450 (46 s bis 50). fl. (4245).

- Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 7174 (7072),

! mittl. 6269 (63-68), ger. (5360).

i Schweine: über 300 P?d. 64 (6264). von 240300 Pfd.

64 (63-64), von 200240 Pfd. 6364 (unv.). von 160200 ! Pfd. 6263 (6163). von 120160 und unter 120 Pfd. 60 bis ! 62 (5961). Sauen 4652 (unv.). Verlauf: Grobvieh schlev- i vend, lleberstand, Kälber und Schweine belebt.

Viehpreise. Ellwangen: 1 Paar Ochsen 1180 1250, 1

> Ochs 600, Rinder 315545, hochträchtige Kalbeln 420640,

! Zuchtlinder 180340 M. Gaildorf: Ochsen und Stiere i 400685. Kühe 253375, Rinder und Jungvieh 160560 M.

Güglingen: Kühe 3350600. Kalbinnen 420550. Rinder

- 220-380, Kleinvieh 160220 M. Walddorf: Kühe 400 j bis 500, Kalbeln 450600. Jungvieh 170300 Mark.

> Schweiuepreise. Backnang: Milchschweine 1528 Läufer

i 38 M. Buchau a. F.: Milchschweiue 2225 M. Eh in- I ! gen a. D: Ferkel 1828. Läufer 3338, Mutterschweine 130 - j bis 180 M. Ellwangen: Milchschweine 20 -28. Läufer ' 3040 M. Walddorf: Milchschweine 20 27 Mark.

s Sol,

; Die in mehreren Forstämtern anfangs Dezember getätigten ' Nadelstammholzverkäufe neuer Fällung, wobei es sich meist um l Vorverkäufe handelte, ergaben folgende Durchschnittserlöse: Im ; Schwarzwald für Fichten und Tannen 82 Prozent der Landes- ! grundpreise, für Forchen und Lärchen 88 Prozent, im Unterland für Fichten und Tannen 88 Prozent, im Nordostland für Fichten und Tannen 80 Prozent, im Gebiet der Schwäb. Alb für Fichten und Tannen 77 Prozent, für Forchen und Lärchen 76 Prozent, in Oberschwaben für Forchen und Lärchen 100 Prozent, in der l Waldinspektion Freudenstadt für Fichten und Tannen 72 Proz.

I Laubstammholz erzielten 8595 Prozent. Eschen 118 Prozent, Ahorn 100 Prozent. An Brennholz sind in der Zeit vom 1. bis 13. Dezember, und zwar Laubholz 2063, Nadelholz 3524 Rm. bei s einem Durchschnittserlös von 84 Prozent verkauft worden. Für s Nadelholzstangen wurden gelöst in drei Forstbezirken 90 Prozent,

( in einem Forstbezirk 92 Prozent, im Forstamt St. Johann ! 91 Prozent, in den Forstämtern Plattenhardt und Hohenheim 99 Prozent, Wiernsheim 102 Prozent, Dörzbach 103 Prozent, Wiblingen 128 Prozent, Maulbronn 137 Prozent, außerdem noch in einem Forstbezirk 100 Prozent der Landesgrundpreise.

Aus dm GerichtsslmI

Betrug eines Häusermaklers

Stuttgart, 17. Dez. Das Schöffengericht har den Häusermakler Ernst Guggenheim wegen Betrugs anlählich des Besitzwechsels eines Fabrikanwesens in ver Kasernenstrabe zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt.

Die Betrügereien bei der Ortskrankcnkasse Heilbronn, 18. Dez. Der grobe Prozeß gegen veu früheren Berwaltungsvirektor der hiesigen Ortskrankenkasse, Luz und Een. vor dem hiesigen Erweiterten Schöffengericht endete nach zweitägiger Dauer mit folgendem Urteil: Verwaltungsdirektor Luz erhielt wegen eines fortgesetzten Vergebens der Untreue in Tateinheit mit einem Betrugsiall 5 Monate Gefängms und 300 Mark Geldstrafe. Von den beiden anderen Mitangeklagten wurde , der Kassier der Ortskrankenkasse Heilbronn Enslin, freisesvro- ! chen, dagegen Kaufmann Hirschmann aus Pforzheim wegen Bei- ! Hilfe zur Untreue anstelle von 10 Tagen Gefängnis zu der s Geldstrafe von 200 Mark verurteilt.

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^ Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. ' Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L««>

Spiel und Sport

Einweihung der Hunnewcll-Hiitte auf dem Kalten Fekd Weibenstciu, 18. Dez. In schönster Natur auf dem Kalten Feld bei Degenfeld, bat der Akademische Ausschuß für Leibesübungen der studierenden Jugend eine vorbildliche Erholungsstätte ge­schaffen. Am Südrand des Plateaus gelegen, mit großem Feld im Hintergrund und weitem Blick auf die umliegenden Höhen, soll sie der sporttreibenden akademischen Jugend eine Herberge, dem Schifahren und Waüdern ein Stützpunkt sein. Professor Dr. Rothmund, der Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, würdigte nach Worten der Begrüßung und des Gedenkens Walter Hunnewell, in kurzer Rede Wesen und Ziele des akade­mischen Sports und nahm sodann die Weide vor. Nach Anspra­chen der anwesenden Behördenvertreter, u. a. Ministerialrat Dr. Bauer vom württemüersischen Kultminifterium, eines Vertre­ters der Studentenschaft usw. übergab un Namen des Akademi­schen Ausschusses für Leibesübungen Professor Dr. W. Maier das Haus der Obhut des Hochschul-Turn- und Sportlehrers Schmid. Die Hunnewell-Hütte ist zum größten Teil erbaut aus den Mitteln der Stiftung eines früheren Studierenden der Tech­nischen Hochschule Stuttgart, Walter Hunnewell, der in den Kämpfen von 1922 in Oberschlesien sein Leben ließ. Die Hütte ist in einfacher Weise, aber auf das zweckmäßigste eingerichtet. Die Mittel für den Bauplatz hat der württembergische Staat zur Verfügung gestellt, während der Rest durch freiwillige Spende« aufgebracht werden soll.

Letzte Nachrichten

Knappe Mehrheit für das Kabinett Steeg Paris, 18. Dezember. In der Kammer blieb bei der Abstimmung über den ersten Teil der von der radikalen Linken eingebrachten Tagesordnung, in der der Regierung das Vertrauen ausgesprochen wird, die Regierung Steeg mit 291 Stimmen gegen 284 Stimmen in der Mehrheit.

Petroleumtankschiff auf der Donau in Flammen 1 Toter Belgrad, 18. Dezember. Auf einem großen Petroleum­tankschiff ist heute früh auf der Donau ein Brand ausge­brochen. Es handelt sich um einen Schleppzug der rumäni­schen Petroleumfirma Amotra. Der Dampfer hatte drei Petroleumtanks nach Budapest zu schleppen und war in der Nähe von Pancsova vor Anker gegangen. Durch unvor­sichtiges Hantieren mit einer Laterne wurde die Ladung des einen Schiffes in Brand gesetzt. Der Kapitän fand den Tod in den Flammen. Ein Matrose wurde schwer verletzt. Die beiden anderen Tankschiffe wurden sofort auf das an­dere Ufer der Donau gebracht. Man erwartet jeden Augen­blick die Explosion des noch immer brennenden Tankschiffes, dessen Flammen viele Kilometer weit zu sehen sind.

Verbot einer nationalsozialistischen Zeitung Magdeburg, 18. Dezember. Der Oberpräsident der Pro­vinz Sachsen hat den in der Provinz Halberstadt erscheinen­den nationalsozialistischenHarzer Trommler" bis zum 31. März 1931 verboten. Das Verbot wird damit begrün­det, daß derHarzer Trommler" sachlich als die Fortsetzung desMagdeburger Trommler" anzusehen sei, der schon vor einiger Zeit verboten worden ist. DerHarzer Trommler" bestand schon vo dem Erscheinen desMagdeb Trommler".

Explosion bei Abteuf-Arbeiten Vier Verletzte Walsum (Niederrhein), 18. Dezember. Bei Abteuf­arbeiten auf Schacht II der Gewerkschaft Walsum erfolgte eine Explosion. Anscheinend hatte sich in einem Bohrloch noch Sprengstoff befunden. Vier Arbeiter wurden verletzt, darunter zwei schwer. Die Schwerverletzten wurden sofort dem Krankenhaus zugeführt.

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