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Aus dm Grrichtssaal
Der Birkenfelder Giftmord Der Angeklagte zum Tode verurteilt
Vor dem Schwurgericht Tübingen begann am Freitag die Verhandlung gegen den 27 Jahre alten, im Stadtteil Brötzingen geborenen und dort wohnenden, ledigen Goldarbeiter Max Adolf Staib. Er ist beschuldigt, sein am 21. Oktober 1927 geborenes uneheliches Kind Anita Fix ermordet zu haben, indem er dem Kinde vorsätzlich und mit Ueberlegung ein mit Arsenik vergiftetes gefülltes Schokoladengutsel zu essen gab. Nach dem Anklagebeschlug soll Staib sich am 1. Oktober d. I., nachmittags nach Birkenfeld in die Wohnung der Frau Anna Fix, die das Kind aufzog, begeben und einen Augenblick abgewartet haben, bis er mit dem Kinde allein war. Dann habe er ein Eutsel durchgebrochen und die beiden Teile in ein Gramm Arsenikpul- vcr, das er von Brötzingen mitgebracht, gedrückt, so dag das Gift an der weichen Füllung haften blieb. So habe er die Süßigkeit dem Kinde zu essen gegeben, worauf dieses am andern Morgen starb. Wie die Ermittlungen in dieser Angelegenheit ergaben, hat die ledige Näherin Ottilie Fix in Birkenfeld am 21. Oktober 1927 ein Kind, die Anita Fix, geboren. Staib hat am 25. Nov. 1927 vor dem Amtsgericht Pforzheim die Vaterschaft anerkannt und sich zur Zahlung einer monatlichen Unterhaltsrente von 25 Mark verpflichtet. Die Kindsmutter ist im April 1928 nach Newark in den Vereinigten Staaten gereist, wo sie heute noch in Stellung ist, angeblich, um sich dort die Aussteuer für die mit dem Angeklagten in Aussicht genommene Ehe zu verdienen. Ihre letzten brieflichen Aeußerungen gingen aber dahin, daß sie nochmals nach Deutschland zurückkomme, dann aber wieder nach Amerika zurückkehren werde. Die Entfremdung zwischen dem Angeklagten und der Kindsmutter, die schlechten Lohnverhältnisse und die als drückend empfundene Unterhaltspflicht sollen den Staib, wie er angibt, zu Selbstmordgedanken geführt haben. Im Juli 1930 will er sich dann erstmals mit dem Gedanken befaßt haben, das Kind auf irgend eine Weise aus der Welt zu schaffen. Von diesem Gedanken sei er nicht mehr abgekommen, doch habe ihn das Kind immer wieder gedauert. Am 2. Oktober 1930 habe er seinen Bruder beauftragt, ihm von Pforzheim ein Viertelpfund gefüllte Schokoladegutsel mitzubringen. Den Gedanken, sie zur Vergiftung des Kindes zu verwenden, will er dabei noch nicht gehabt haben. Erst am Samstag, dem 4. Okt., vormittags etwa um 10 Uhr, habe er dann den festen Entschluß gefaßt, das Kind mit dem Arsenik zu vergiften. Die Tötung ist mit Ueberlegung ausgeführt. Das ergeben seine Erwägungen und Maßnahmen vor der Fahrt nach Birkenfeld (Mitnahme der Süßigkeiten und des Arseniks), die Ueberlegungen auf dem Birkenfelder Bahnhof und die ganze Art und Weise, wie Staib im einzelnen zu Werke ging. Die Tatsache, daß er Frauen und Kindern von den Schokoladeplätzchen zu essen gab und selbst davon aß, weist darauf hin, daß er mit kühler Berechnung von vornherein jeden Verdacht, die Vergiftung könnte mit Hilfe der Leckereien erfolgt sein, abschneiden wollte.
Nach dreiviertelstündiger Beratung verkündete das Schwurgericht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Verbrechens des Mordes zum Tode und dauerndem Ehrverlust verurteilt, ein Urteil, das der Angeklagte ziemlich gesagt entgegennahm. Daran, daß eine Arsenvergiftung vorliegt, vollzogen mit Vorsatz und mit dem Ziel, das Kind beiseite zu schaffen, hatte das Geriet keinen Zweifel.
Den Bruder getötet
Ulm, 13. Dez. Wegen fahrlässiger Tötung batte sich der ledige Hans Steeb von Blaubeuren zu verantworten Der Angeklagte hatte einen Revolver in seinem Besitz Mährens er seine Jacke im Gange reinigte, legte er den Revolver aui den Tisch, und als er die Jacke angezogen hatte, wollte er den Revolver wieder zu sich nehmen,' dabei ging ein Schuh los und traf dabei seinen 16jäbrigen Bruder in den Kopf, so Sah er an der Verletzung starb. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 8 Tagen Gefängnis die in 50 Mark Geldstrafe umgewandelt wurden.
Klage Hugenbergs gegen den „Vorwärts"
Berlin, 14. Dez, Vor dem Amtsgericht Berlin-Mitte gelangte die Privatklage zur Verhandlung, die der Reichstagsabgeordnete Geheimer Finanzrat Hugenberg gegen den verantwortlichen Redakteur des „Vorwärts", Dr. Kurt Geyer, angestrengt har Anlaß zu dieser Klage bot ein Artikel des „Vorwärts" vom 29 November 1929 mit der Ueberschrist „Hugenbergs Schande" Der Artikel beschäftigte sich mit den Vorgängen bei der Ostbank für Handel und Gewerbe. Eeheimrat Hugenburg wurde der Vorwurf gemacht, daß er Spargelder von kleinen Leuten in Ostpreußen gesammelt und diese über die Ostdeutsche Privatbank für die politischen Zwecke des Hugenberg-Pressekonzerns verwendet habe. Der Angeklagte, Redakteur Geyer, wurde wegen Beleidigung zu 500 RM, Geldstrafe und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.
Wegen Mordes an seiner Geliebten zum Tode verurteilt
Flensburg, 12 Dez, Nach zweitägiger Verhandlung vor dem hiesigen Schwurgerichi wurde heute abend der Lagerarbeiter Pe- rer Möller aus Hamburg wegen Mordes zum Tode verurteilt. Außerdem erhielt er wegen Brandstiftung und Unterschlagung eine Zuchihaushrafe von 2)4 Jahren.
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Spiel und Sport
( 1 : 0 )
Die Ergebnisse im Fußball
In Frankfurt:
Süddeutschland — Norddeutschland 3:1 Bezirks-Liga
Gruppe Württemberg:
Stuttgarter Kickers — VfR, Heilbronn 1:0 Germania Brötzingen — Union Böckingen 1:2 FL Pforzheim — FV. Zuffenhausen 9:1
Gruppe Baden:
Freiburger FC. — Phönix Karlsruhe 3:0 VfB Karlsruhe — Karlsruher FV. 2:3 Sp.Vg. Schramberg — FC, Villingen 3:1 FV Rastatt — Freiburger SC. ausgefallen. Gruppe Nordbayern:
ASV, Nürnberg — Bayern Hof 1:0 VfR Fürth — FV 04 Würzburg 1:1 Kickers Wllrzburg — 1. FL Bayreuth 2:0 Gruppe Südbayern:
Wacker München — Jahn Regensburg 2:3 DSV. München — VfB. Ingolstadt 4:5 Der Stand der Spiele in Württemberg und Bade« Gruppe Württemberg
Union Böckingen 14 Spiele, 21 Punkte
ST. Pforzheim 13 Spiele. 19 Punkte
VfB Stuttgart Stuttgarter Kickers Germania Brötzingen FV. Virkenfeld FV, Zuffenhausen VfR, Heilbronn
Gruppe
Karlsruher FV. Sp.Vgg. Schramberg FC. Villingen Phönix Karlsruhe FV Rastatt SC, Freiburg ch VfB, Karlsruhe st Freiburger FC.
13 Spiele, 13 Spiele, 13 Spiele, 13 Spiele,
13 Spiele,
12 Spiele, Baden
14 Spiele,
13 Spiele, 13 Spiele, 12 Spiele,
11 Spiele,
12 Spiele,
12 Spiele,
13 Spiele,
17 Punkte 17 Punkte 9 Punkte 9 Punkte 7 Punkte 5 Punkte
26 Punkte 13 Punkte 12 Punkte 11 Punkte 10 Punkte 10 Punkte 9 Punkte 9 Punkte
Buntes Mertel
Ein Schloß ohne Frauen
König Carol von Rumänien gewährte einem englischen Pressevertreter ein Interview. Der Empfang fand in den Privatgemächern des Bukarester Schlosses start. Der König gestattete dem Interviewer einen Einblick in sein privates Leben. Nach einigen etikettmäbigen Fragen sagte der Journalist zu dem König: „Welche Erziehung beabsichtigen Eure Majestät dem kleinen Thronfolger zu geben?" „Kronprinz Michael", antwortete der König" hat jetzt nur zu spielen und zu lernen, wie alle Kinder in seinem Alter. Später wird er im Bewuhtsein erzogen werden, dah ein moderner König ein Demokrat sein muh". Der Kronprinz wohnt mir seiner Mutter zusammen und kommt täglich zu seinem königlichen Vater zu Besuch. In der Bibliothek hat er die Möglichkeit, mit einer elektrischen Miniatur-Eisenbahn sich zu beschäftigen, die auf Befehl des Königs dort angelegt wurde. Diese kleine Eisenbahn ist ganz modern ausgestattet, mit verschiedenen Gleisen, Bahnhöfen. Personen- und Lastwagen, Lichtsignalen und sonstigen modernen technischen Einrichtungen. Die Eisenbahn ist das beliebteste Spielzeug des Kronprinzen und vielleicht auch seines Vaters, der immer eine Vorliebe iür Technik hatte. Nachdem der kleine Prinz ein Stündchen mit der Eisenbahn gespielt hat, nimmt er zusammen mit dem König das Frühstück ein und wird dann ins Palais seiner Mutter, der Prinzessin Helene, zurückgebracht. Die vrivaten Gemächer des Königs Carol bestehen nur aus vier Zimmern. Ein kleines Schlafzimmer mit Baveraum, ein Garderobe- und Ankleidezimmer, ein Arbeitszimmer und ein grobes Bibliothekzimmer — der einzige grobe Raum der Wohnung, in dem der König Staatsrar abhält und Audienzen erteilt. Das Arbeitszimmer ist eines der kleinsten im Schloß, Die Wände sind kahl und weih gestrichen. Der Fußboden ist mit keinem Teppich bedeckt. Ein kleiner Schreibtisch steht am Fenster, von zwei Sesseln flankiert. Eine Schreibmaschine und ein Grammophon stehen aus dem Fuhboden, Ein Radioapparat ist auf dem Schreibtisch zu sehen. Der Tisch ist übrigens voll von Papier- und Zeitunssstöhen. Der engere Hofstaat zählt fünf Personen: den Hofmarschall General Jliassewitsch, zwei Adjutanten, einen Bibliothekar und den Privatsekretär des Königs. Es gibt keine Frauen im königlichen Schloß.
Eine trinkfeste Kuh
8 Auf der Insel Moon hatte ein Besitzer auf seiner Wiese einen fünfzig Liter fassenden Bottich mit Hausbier zum Gären aufgestellt. Am andern Ende der Wiese pflegte sich sein Vieh in der Nacht aufzuhalten. Einer der Kühe stach der Viergeruch in der Nase,' sie näherte sich dem Bottich und wagte es, nach eingehender Untersuchung einen Zug von der verlockenden Flüssigkeit zu tun. Und siehe, es war sehr gut! Kurz entschlossen steckte die Kuh ihren Kopf in den Bottich und kam nicht eher damit wieder hervor, als bis sie sich die ganzen 60 Liter Bier bis zum letzten Tropfen einverleibt und damit einen Weltrekord im Biertrinken aufgestellt hatte. Als der Gesindewirt am späten Abend zufällig seine Wiese betrat, entfernte sich die trinkfeste Kuh in äußerst gehobener Stimmung, aber noch leidlich sicheren Schrittes. Die Folgen der Unmäßigkeit ließen freilich nicht lange auf sich warten.
Weihnachtsfahrt mit Hindernissen
8 Weihnachten naht, die Geschäftsleute haben in den Zeitungen ihre wohlfeilen Waren angeboten; auch zwei junge Männer aus der Horber Gegend hatten davon gelesen und wollten „wolfel" einkaufen, soweit es der magere Geldbeutel erlaubte. Ohne daran zu denken, was die nächsten Stunden alles bringen könnten, zogen die Männer am 9. Dezember nach dem Essen ihr Wägelchen hervor und wunderten der Oberamtsstadt zu. Doch bevor sie wegfuhren, rasselte ein abgebrochener Ziegel vom Dach herunter; ein Glück, daß niemand verletzt wurde. (Soll ein schlimmes Zeichen sein, sagen die Alten!) Voll Mut zogen die Männer des Wegs weiter, als plötzlich eine riesige, fette Kuh dahergerast kam, die steile Halde erkletterte und sich dort in der Angst im Heckenwerk verfing, hintendrein die Treiber. Natürlich mußten die Männer den beiden anderen helfen, das Stück Vieh wieder in die Straße hinab zu bringen. Das ging vonstatten! Weiter! Plötzlich versagte das Wägelchen, die Schrauben lockerten sich: ein Mann mußte nach Hause eilen und den „Engländer" holen, dann Reparatur auf der Landstraße. Als dies erledigt war, glaubten die Männer, das würde nun reichen. Aber . . .! Ein Lastauto sauste um die Kurve, ein Ruck, das Wägelchen lag im Graben; aber Glück war dabei. Da entdeckte der Jüngere auf einem Baum einen Buntspecht, der eine Maus zerhackte. „Höchst sonderbar!" sagte der Mann. In der Nord- stetter Steige gegen Horb zu sollte erst das Unheil kommen. Der Aeltere wollte sich aus das Wägelchen setzen, denn Fahren soll besser sein wie laufen. Nun war aber der Ansprung zu stark, das Wägelchen kippte um, die Behältnisse lagen auf der Straße, der Mann war mit Straßenkot überzogen und trug einige schmerzende Quetschungen (da wo man sitzt!) davon. Sehr viel innerhalb zwei Stunden!
Eine schwäbische Gesundbeterin
8 Von Augsburg sieben Eehstunden in westlicher Richtung entfernt liegt im Zusamtal der 1000 Einwohner zählende Ort Ziemetshausen, der in das Bezirksamt Krumbach gehört. Wenig wurde bis jetzt von diesem Markt gehört. Doch ist bekannt, daß der Markt sowie die Umgebung ein bodenständiges Bauerngeschlecht beherbergt und in der Nähe das gern besuchte Schloß Seysriedsberg vom Fürsten Oettingen-Wallenstein, weiters die in ganz Deutschland bekannte Kretinenanstalt Ursberg liegt. Sonst ist noch zu sagen, daß die Bewohner sehr arbeitsam und zufrieden sind und auch an ihrer Scholle hängen. — In diesem friedlichen Markt hat sich im Oktober dieses Jahres die im ganzen Allgäu nicht unbekannte Gesundbeterin und Wunderärztin Meusburger aus Dornbirn in Vorarlberg niedergelassen. Elegant kam sie im Wagen angefahren und trug einen Gehstock. Das imponierte schon. Von besonderer Bedeutung war, daß sie zur täglichen Kommunion und zum täglichen Gottesdienst ging.
Im Fluge gewann sie das Vertrauen der Einwohner. Die Einwendungen von einem Kenner, daß die Aerztin in ihrer Heimat gar nicht besonders religiös sei, verflogen in alle Winde. Berühmt wurde sie zunächst durch einen Blinden, der während des Sommers als Patient bei ihr in Dornbirn war und behauptete, er sei von der Frau gesundgebetet worden. Nun begann die' Praxis. In einer Villa wurden Wohnung nebst Sprechzimmer und Warteräumen gemietet. Das Geschäft blühte, der Zulauf wurde von Tag zu Tag größer. Blinde und Lahme kamen, auch Schwerkranke, die der Arzt schon aufgegeben hatte. Sie wurden behandelt und ihnen Heilung versprochen. Der Kranke wurde angehaucht, bekreuzt und angebetet und schon war er gesund. Mit Automobil wurden Schwerkranke herbeigebracht. Nachts 11 Uhr standen die Heilungsuchenden noch vor dem Gartenzaun der Villa. Der Warteraum erwies sich als zu klein. Am frühesten Morgen kamen die Patienten aus der Villa von der Gesundbeterin, spät in der Nacht gingen sie noch hinein. An einem Tag wurden 96 Patienten, an einem anderen Tag 82 gezählt. Die Behandlung geschah angeblich kostenlos, allein wer nicht bezahlte, wurde beschimpft. Die Geldmittel flössen sehr reichlich. Viele Kranke mußten täglich zweimal beim Beten erscheinen. Gesund wurde natürlich keiner, aber gesund im Geldbeutel wurde die Aerztin. Hoch und nieder, arm und reich, Personen mit Klang und Namen kamen, um sich gesundbeten zu lassen. — Am 4. Dezember, als gerade auf Antrag der Wunderärztin ein Ofen in das Wartezimmer eingebaut werden sollte — es ging dem Winter zu —, wurde sie von der Gendarmerie verhaftet und in das Staatsgerichtsgefängnis in Eünzburg an der Donau eingeliefert.
RMsM
Dienstag, 16. Dez.: 6.15 Uhr Morgengymnastik, von 10 bis 13.30 Uhr Schallvlatren. Nachrichten, Wetter, 15.30 Uhr Vortrag: Ueber das Lesen der Jugendlichen, 16 Ubr Konzert, 17.45 Uhr Zeit, Wetter, Landwirtschaft, 18.05 Uhr Vortrag: Original und Reproduktion. Zum Streit um die farbigen Facksimile, Wiedergabe von Kunstwerken, 18.35 Uhr Vortrag: Vom deutschen Kaufmannsgehilfen im Ausland, 19 Uhr Zeit, 19.05 Uhr Vortrag: Ueber die Winterbehanülung von Obst und Gemüse, 19.30 Uhr Aeltere Tänze, 20 Uhr Symvboniekonzert, 21.15 Ubr Der Dichter spricht, 22.15 Uhr Nachrichten, 22.35 Uhr Beantwortung der Zusendung anläßlich der Darbietung: „Die Stimme und ihre Deutung", 23 Uhr Tanzmusik.
Mittwoch, 17. Dez.: 6.15 Ubr Morgengymnastik, von 10 bis 13.30 Ubr Schallvlatten, Nachrichten, Wetter, 15 Ubr KiNder- stunde, 16 Ubr Konzert, 17.45 Ubr Zeit, Landwirtschaft, 18.05 Ubr Vortrag: Allerlei seltsame Gebräuche um Geburt, Hochzeit und Tod, 18.35 Ubr Esverantokurs, 19.05 Ubr Vortrag: Volksweisen aus Jugoslawen, 19 30 Uhr Weihnacht im Feld, 19.50 Ubr die Instrumente des Orchesters, 20.40 Ubr Feier Simon Bo- livar, 22 Uhr Konzert, 22.30 Ubr Nachrichten
Handel und Verkehr
Wiirtt.-Hohenz. Vrauereigejellschast. Die Württ.-Hobenzolleri- sche Vrauereigesellschafi erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Reingewinn von 433 413.68 Mark und schlägt die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent wie im Vorjahr vor. In dem Bericht des Vorstands wird daraus hingewiesen, daß infolge der verschlechterten Wirtschaftslage und der Biersteuern ein Umsatzrückgang eingetreten ist. Am stärksten zeigten sich die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und der Biersteuererböhungen vom 1. Juli an.
Schweineprcise. Creglingen: Milchschweine 20—28 M. — Ergenzingen: Läufer 50—76 M. — Gaildorf: Milchschweine 15—24 M. — Mengen: Milchschweine 17—20 M. — Munderkingen: Mutterschweine 125—180, Milchschweine 19—27 M — Winnenden: Milchschweine 22—26, Läufer 50 bis 60 Mark.
Fruchtpreise. Aulendori: Gerste 9 50—lO M. — Bibe- rach: Weizen 11.50—12, Roggen 9.20, Gerste 9 40—9.80, Haber alt 7.90—8.20, neu 6.30—7.20 M — Leutkirch: Roggen 9. Gerste 10.50—11 M. — Wangen: Haber 8.30—8.70 Gerste 10.80—11.20, Weizen 13.30--13 70. Dinkel 10.30—10.70 M. — Winnenden: Weizen 12.60—13 Haber 6.70—7, Dinkel 8.50 bis 9, Roggen 9—9.50 Mark.
Stuttgarter Obst- und Eemüsegroßmarkt vom 13. Dez. Tafeläpfel 25—45, Tafelbirnen 25—40, Walnüsse 40—50. Kartoffeln 3—4, Endiviensalat 5—10, Wirsing 5—6, Filderkraut 2—3, Weißkraut 3—4, Rotkraut 4—5. Blumenkohl 20—60. Rosenkohl 10—20, Rore Rüben 6—8, Gelbe Rüben 5—6, Karotten 10—20, Zwiebel 4—7. Gurken 80—100, Rettiche 5—8, Monatsrettiche 10 bis 15, Sellerie 10—20, Tomaten 40—50, Schwarzwurzeln 30 bis 35, Spinat 15—18, Koblraben 4—6 Pfennig.
— Calw, 15. Dezember. (Wochenmarkt.) Der Markt trug einen recht weihnachtlichen Charakter. Unter dem Rathaus waren Weihnachtsbäume aufgestellt, die aber zögernd Käufer fanden, da die Zeit noch zu früh ist. Auch Aepfel und Nüsse fehlten nicht. Angeboten waren einheimische Aepfel von'25 bis 40 ^ das Pfund. Die billigen Sorten fanden rasch Käufer, während die teureren nicht verkauft werden konnten. Unter den teureren Sorten befanden sich prächtige, tadellose Gewürz- luiken und Oehringer Vlutstreifling. Leider wurde die schöne Ware, die aber in Wirklichkeit die billigere Ware war, von den Hausfrauen nicht gekauft. Wenn die Obstzüchter tadellose Früchte auf den Markt bringen, sollte dies von den Hausfrauen auch richtig bewertet werden. Die kleinen rheinischen Vohn- äpfel, dazu vollständig fleckige Ware, waren im Verhältnis zu den schönen Eewürzluiken zu teuer. Butter war wegen des größeren Verbrauches für die Weihnachtsbäckerei etwas rar. Landbutter kostete 1.70 -1t, Sützbutter 1.90 -1t das Pfund. Ganz frische Eier waren genügend zu 16—17 das Stück angeboten. Der Markt war nicht stark beschickt; auch die meisten Gärtner kommen nicht mehr auf den Markt.
Ein Bezwinger des Groß-Senders Mühlacker, so lautet ein interessanter Beitrag in der neuesten Nummer der „Funk- Illustrierten" für Süddeutschland. Aber auch noch andere beachtenswerte Beiträge mit vielen Bildern sind in dieser Zeitschrift zu finden. Im übrigen sei noch darauf hingewiesen, daß die „Funk-Illustrierte" das offizielle vollständige Programm des Stuttgart—Freiburger Senders enthält und noch ergänzt wird durch ausführliche Programme der europäischen Sender, also auch das Straßburger Programm. — Monatlich kostet die „Funk- Illustrierte" nur 80 Pfg. Für verwöhntere Hörer ist die Ausgabe 8 zu empfehlen mit der 24 Seiten umfassenden „Technischen Beilage^' und dem ausführlichen „Europaprogramm". Preis monatlich nur R.M. 1.10. — Zu beziehen durch die W. Rieker'sche Buchhandlung in Altensteig.
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Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Echriftlettung verantwortlich: Ludwig