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Ecke. Zn demselben Augenblick war plötzlich aus dem Bummler ein Schnelläufer geworden. Er durchraste einige Straßen, rannte einen Wasserträger um, bog in einen dunklen Hausflur und stürzte in ein Büro, in dem ein Beamter saß. Einige hastige Sätze ließen diesen hoch­fahren, die Polizei anrufen und ohne Hut davonlaufen. Beide rannten dem Hafen zu und nahmen unterwegs vier Mann der alarmierten Hafenpolizei mit. Sie stürmten aus einer Seitengasse gerade auf den Anlegeplatz des rosti­gen Schiffes zu. Das ging so überraschend schnell, daß der Kapitän nicht mehr den Laufsteg einziehen lasten konnte. Die Sechs rannten auf das Schiff, faßten den Kapitän und setzten ihn ohne viel Federlesens in seiner Kajüte fest. Dann begannen sie die Schiffsladung zu untersuchen. Die Tep­pichballen wurden ausgeschnitten, und heraus quollen Lumpen. Die Kaviarfässer enthielten Asche, Sand, Abfall und andere wenig kaviarähnliche Dinge. Das war die zum Millionenwert versicherte Ladung. Die Polizisten ver­hafteten den Kapitän auf der Stelle und nahmen ihn mit.

So wurde die Versicherungsgesellschaft vor einem Mil- lionenfchaden bewahrt, denn das Schiff wäre bestimmt mit feinerwertvollen" Ladung untergegangen oder verschol­len. Und wer war der Retter? Niemand anderes als Hinrich. Er hatte vom Kriege her einen Freund in Kon­stantinopel und diesen heimlich mit der unauffälligen Beo­bachtung der von seiner Gesellschaft versicherten Schiffe be­auftragt. Der Erfolg war durchschlagend. Er hatte sich in der Gestalt der Weihnachtsgeschenke der Gesellschaft als Belohnung kristallisiert.

Hinrich schaute sich nach diesem Gericht triumphierend nach Ditta um:Na, glaubst Du jetzt an Len Teppich?" Grade wollte sich Ditta flammendrot an seine Brust werfen, als die Türklingel gellte. Erstaunen. Wer kann denn da noch am Heiligen Abend kommen? Hinrich ging an dis Tür. Ditta hörte ihn überrascht fragen und sah ihn mit einem Telegramm zurückkommen. Er riß es auf, las, las nochmals und las es näher beim Licht zum dritten­mal. Dann stieg er auf einen Stuhl, kommandierte Ruhe und las das Telegramm laut vor:Hinrich Butenschön Hamburg stop Ernennen Sie wegen großer Verdienste -um Direktor stop Atlantik-Versicherungs-A.-E."

Hinrich stelzte mit direktorialen Schritten durchs Zim­mer und sagte zu seiner Ditta:Was sagen Sie zu Ahrem Mann, Frau Direktor Butenschön, ist das nicht ein Teu­felskerl?" /

Ditta konnte vor Verblüffung und langsam fließenden Freudentränen garnichts sagen. Butenschöns sollen dann ein sehr stimmungsvolles Weihnachtsfest gefeiert haben.

Was werben die Leute sagen

Die wenigsten Menschen leben ihr eigenes Leben. Alle hierzu gegebenen Bedingungen machen sie abhängig von der Frage:Was werden die Leute sagen?" Tausenden, die sich daran gewöhnt haben, auf das Urteil anderer mehr als auf ihren Seelenfrieden zu geben, wird diese Frage zuM llnsegen.

Was find dieLeute", die heute leben und morgen tot sein können? Soll man sein Geschick in die Hände derer legen, die wie Spreu sind? Werden die Leute, auf welche man Rücksicht nimmt, uns beistehen, wenn wir im Unglück find?

Ein Missionar erzählte einst von einem gefangenen Königssohn, der nach einigen Jahren der Gefangenschaft unter der Bedingung freigegeben wurde, daß er sich zur Mittagsstunde durch die ganze Stadt führen laste.

Oh", sprach der Jüngling,was werden die Leute für Gesichter machen?"Du weißt noch nicht, wie du hin­durchgeführt werden sollst", entgegnete der König.

Als die Stunde nahte, gab er ihm eine bis an den Rand mit Milch gefüllte Kristallschüssel in die Hand.Sobald du einen Tropfen verschüttest, bist du des Todes", sprach er.

Dicht hinter dem Jüngling trat mit gezücktem Dolch einer der Schergen des Königs, um ihn die Waffe in den Nacken zu stoßen, sobald ein Tropfen aus der Schüssel zur Erde fiel.

Von weit her waren die Menschen zusammengeströmt, um den Königssohn aus seinem Gange zu sehen. Als der Jüngling seinen Weg durch die in atemloser Spannung harrende Menge vollendet hatte, trat der König zu ihm.

Run", fragte er,was haben denn die Leute für Ge­sichter gemacht?"

O, König", antwortete der Jüngling,ich habe keines gesehen. Ich sah nur mein Leben in meiner Hand und den Tod in meinem Nacken!"

Laßt uns wie dieser Jüngling handeln! Laßt uns nicht aufblicken nach der gaffenden Menge, sondern nur auf uns selbst achten.

Buntes Allerlei

Lautsprecher statt Kirchenglocken p. In La Cornouailles (Departement Maine-et-Loire) steht eine Dorfkirche, deren Glocken seit über dreißig Jahren nicht mehr geläutet haben. Sie sind zersprungen, und die Gemeinde ist zu arm, um sich und ihrem Gotteshaus neue anschaffen zu können. Doch der Eemeinderat ist den Neue­rungen der Technik zugänglich. Man verhandelte mit einer bekannten Radiofirma, und nun erhält der Kirchturm mehrere Lautsprecher, die durch Zuhilfenahme eines Gram­mophons und eines Verstärkers ein schönes Glockengeläuts produzieren sollen.

Die Wunderuhr von Messina p. Der neue Campanile der Kathedrale von Messina erhält die schönste Turmuhr der Welt. Der Turm selbst ist, um ihn gegen Erdbsbengefahr zu schützen, auf einer starken Betonunterlage errichtet und 45 Meter hoch. Durch die Freigebigkeit des Erzbischofs von Messina erhält er als Uhr ein mechanisches Kunstwerk, Las selbst die bisher un­übertroffene Feinheit der Straßburger Turmuhr in den Schatten stellt. Durch diesen Zeitmesser, der von einer elsässischen Uhrmachersirma hergestellt wird, bekommen die Bewohner Messinas gleichsam einTurmkino". Der Turm wird bekrönt von einem springenden Broncelöwen, dem Wappentier Messinas, der die Stadtfahne in seinen Vor­dertatzen hält. Zu Mittag wackelt der Löwe mit dem Schwanz, schwingt die Fahne und stößt ein Gebrüll aus. Unter dem Löwen prangt ein Broncehahn, der dreimal am Tage kräht, um den Sonnenaufgang, den Mittag und den Sonnenuntergang zu grüßen. Zu beiden Seiten dieser Hauptfiguren sind die Bogen-Nischen die Glocken ange­bracht, durch die der Stundenschlag erfolgt; sie werden ge­schlagen von zwei kleinen Figuren, die die legendenhaften Heldinnen Messinas darstellen, Dina und Clarenza, die die Stadt nach der Sizilianischen Vesper im Jahre 1282 durch ihre Warnrufe vor der Ueberwältigung durch die Fran­zosen gerettet haben sollen. An jeder der vier Seiten des Turmes befindet sich ein leuchtendes Zifferblatt mit einem Durchmesser von 135 Zentimeter, auf dem die Phasen des Mondes, die Bewegungen der Planeten um die Sonne und ein ewiger Kalender mit allen Angaben über Tag. Monate und Jahre zu sehen sind. Unter der Uhr ist eine Art Bühne angebracht, auf der sich verschiedene symbolische Figuren bewegen, die die Tage der Woche, die vier Zeitalter und vier Szenen aus dem Neuen Testament verkörpern. Die Bibelszenen wechseln nach den Abschnitten des Kirchen­jahres.

Die Züchtung von Helden

p. In Zukunft werden Helden nicht mehr geboren, son­dern künstlich im Laboratorium hergestellt werden. Diese überraschende Aussicht eröffnet wenigstens eine Biologin der Universität Cambridge, Frau M. E. Adams. Wie sie in einem Vortrag erklärte, hat man durch den Tierversuch herausbekommen, daß ein Mensch, der im Angesicht einer großen Gefahr oder während einer plötzlichen Krisis seinen Mut behält, unter dem Einfluß des Adrenalins handelt, eines Stoffes, der von der Nebenniere erzeugt wird und ins Blut übergeht.Helden sind nichts anderes als Menschen mit stärker entwickelten Nebennieren", behauptet die Dame. Wir haben gefunden, daß eine Katze, wenn sie ihren Rücken krümmt und wütend faucht, beim Anblick eines Hundes, diese Haltung nur dem Vorhandensein des Adrenalins ver­dankt. Dieser Stoff kann im Laboratorium aus Kohlen­teer hergestellt werden, so daß wir jetzt wißen, woraus die i Helden bestehen und wie sie gemacht werden."

Jubiläum des Kindergartens p. Im Jahre 1830 wurde in Berlin eine Kinderpflege- und Bewahranstalt eröffnet, die den NamenKleinkinder­schule Nr. 1" bekam. Die Taxe für die Beaufsichtigung der Kleinen betrug pro Tag einen Silbergroschen. Der eigent­liche Aufstieg der Kindergärten begann erst mit dem Wir­ken des berühmten deutschen Jugendbildners Fröbel, dessen Werk noch beute in allen Kindergärten lebendig ist.

Die ungarische Staatsbahn

hat zur Unterhaltung ihrer Passagiere Radio eingefiihrt. Auch in den Wagen der dritten Klasse findet Radioüber­tragung durch Kopfhörer statt, die an jedem Sitzplatz an­gebracht sind.

Eine gefährliche Bestimmung p. In Barth (Pom.) beschloß der Kreisausschuß zur Förderung der Adoption von Kindern, die der öffentlichen Fürsorge unterstehen, bis zu 1000 Mark im Einzelfalle zu zahlen unter der Voraussetzung, daß die aus öffentliche« Mitteln sonst für die Unterbringung zu zahlenden Beträge an den Kreis fließen. Bis jetzt war die Adoption ein günstiger Weg, Kindern Pflegeeltern zu verschaffen, da da­mit keinerlei materielle Vorteile verbunden waren. Gibt man den Adoptiveltern aber eine materielle Unterstützung, so ist damit jeder Ausnutzung Tür und Tor geöffnet, zumal bekanntlich Adoptivkinder keinerlei gesetzlichen Aufsichts­schutz haben, wie er bei Pflegekindern durch das Reichs­jugendwohlfahrtsgesetz besteht.

Er hat ihn wohl verdient!"

In den Städtchen Llonquodno in Wales hatte man einen neuen Bürgermeister gewählt. Am Tage seiner Amtseinführung errichtete man einen großen, schönen Triumphbogen. Oben baumelte ein Lorbeerkranz und darüber eine Aufschrift:Er hat ihn wohl verdient!"

Nun jedoch geschah es, daß sich an dem Festtage ein un­geheurer Wind erhob, der den größten Teil des Triumph­bogens zerstörte und dabei auch den Lorbeerkranz herunter riß. Nur ein langer Strick baumelte noch da oben traurig im Winde. Und als der Bürgermeister durch den zerstör­ten Triumphbogen zog, da las der ganze Festzug kichernd über dem Strick:Er hat ihn wohl verdient!"

2000 Jahre Pelzhandel

p. Der deutsche Pelzhandel könnte gegenwärtig sein 2000jähriges Bestehen feiern: Im Sommer 70 v. Ehr. wurden nämlich urkundlich die ersten Felle (Füchse, Bären, Marder usw.) von Germanien nach Rom gebracht, wo sich der Pelzschmuck derBarbaren" bald zum begehrten Mode­artikel entwickelte.

Aphorismen Von P a u l B l i ß

Die Unzufriedenheit ist wie eine Spinne: DuLet man sie, gleich webt sie ein Netz.

Ein scharfes Messer wird schließlich doch stumpf eine scharfe Zunge wird immer schärfer.

Wehe dem Menschen, der haßt er selber leidet am meisten darunter.

Schafft Freude! Nichts erhält so jung und frisch wie das Bewußtsein, den Menschen frohe Stunden bereitet zu haben.

Wieder naht das Weihnachtssest. Fürsorgende Liebe sinnt, mit welchen Gaben sie Freude bereiten kann. In heutiger schwerer Zeit wird man in erster Linie zum praktischen Geschenk greifen. Nennen wir z. B. nur Maggi's bewährte Erzeugnisse: Maggis Würze. Maggi's Suppen, Maggi's Fleischbrühwürfel, die in jedem Haushalt willkommen sind. Durch ihre vielseitige Verwendbarkeit Helsen sie nicht nur Fleisch, Kohlen und Gas sparen, sondern erleichtern außerdem der Hausfrau die Kocharbeit.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L«»>,

Druck und «erlag der W. Niekerlchen Buchdruckerei. «ltenßei»

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Nit dieser neuen, wunderbaren ^utwsscb- und Keinißunßs- bilte sdiatlen 8ie es in der b alben 2eit! Kind äie braueben sieb bei weitern nicbt so snrustrenßen. Ins beibe Nasser ßeßeben, entfaltet O von selbst eine auberordentliebe l^eini- ßunßskrakt. kett, 01, Zcbmutr, nicbts wrderstebt. 5o arbeitet W! Ob 5ie Oescbirr spülen oder andere keinißunßssrbeiten besorgen, immer kaben Zie in G eine unersetrlicbe klilfe. die rsscb und sicber strsblende Sauberkeit und wim­mernden OIsnL in kücke und Klaus bringt.

Überall, wo O erprobt ist, wird es gepriesen! O ist sparsam im Oebrsucb und kostet nur 25 ktennige. Kassen äie es beute nocb mitbrinßen?

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