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Schwarzwiilder Tageszeitung „Aus den Tannen"
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ger, gebürtig von Herzheim bei Landau in der Malz. Der weitere Verletzte, Fr. Dürr, pensionierter Eisenbahnobersekretär von hier, wurde ins Krankenhaus verbracht.
Großsachsenheim OA. Vaihingen. 8. Dez. (An die Wand gedrückt.) Der städtische Farrenwärter Karl Baumgartner wurde von einem ca. zwei Jahre alten Fairen an den Stand gedrückt. Der Stadtarzt Dr. Metzger stellte eine Vrustkorbquetschung fest. Eine Rippe ist gebrochen. mehrere find gequetscht.
Voll OA Göppingen, 8 Dez. (Unfall beim Holzfällen.) Der in den 50er Jahren stehende Holzmacher Gustav Eckstein wurde von einem Ast so unglücklich aus den Unterleib getroffen, daß er zusammenbrach. Die inneren Verletzungen sind sehr ernster Natur.
Berghiilen OA. Blaubeuren, 8. Dez. (Bürgermeisterwahl.) Bei der Bürgermeisterwahl wurde der 27jährige Obersekretär Hermann Mahler aus Reutlingen, zurzeit bei der evangelischen Kirchenpflege in Herrenberg, mit 301 Stimmen gewählt.
Aale«, 8. Dez. (Kriegerheimkehr.) Am Samstag ist Flaschnermeister Alfred Kurfetz, Bruder des Blechwarenfabrikanten Eduard Kurfeß hier, aus Rutzland zurückgekehrt Er war gleich zu Kriegsbeginn mit einem badischen Infanterieregiment ins Feld gerückt und in den Kämpfen im Augustomoer Wald in russische Gefangenschaft geraten Diese verbrachte er im äußersten Osten Rußlands, wo er dann «. a. in einer großen Mühle arbeitete, teils auf seinem Handwerk, teils als Landwirt. Es gelang ihm, mit der Heimat wieder Fühlung und Verkehr zu bekommen und sich so emporzuarbeiten, datz er die geliebte deutsche Heimat wieder erreichen konnte nach mehr als 15 Jahren.
Zllertissen, 8. Dez. (DerFingerabdruck.) Die Vermutung, daß es sich bei dem von dem Hauptwachtmeister Bachmann in Zllertissen erschaffenen, etwa 40jährigen Mann um einen verwegenen Verbrecher handelt^, hrr das Ergebnis des Fingerabdruckverfahrens jetzt bestätigt Auj diesem Wege ist der Getötete als der u. a. auch mit Zuchthaus wegen Brandstiftung und schweren Diebstahls vorbestrafte Johann Rathgeber von Lauingen fsstgestellt worden.
Vom bayerischen Allgäu, 8. Dez. (Kleine Chronik.) Im ganzen Allgäu ist starker Schneefall eingetreten, nachdem vorher schon mäßiger Frost eingesetzt hat. Im Tal beträgt die Schneemenge 20 Zentimeter, in mittleren Berges- höhen 40 Zentimeter und in Höhen über 1800 Meter Z0 bis 100 Zentimeter. Da der Schnee eine trockene Unterlage hat, dürfte der Schneesport alsbald einsetzen.
Aus Bade«
Bad Peterstal, 7. Dezember. Ihren 9 0. Geburtstag feierte hier in aller Stille die Zweitälteste Einwohnerin der Gemeinde, Frau Witwe Adelheid Bauer geb. Schwarz. Die Altersjubilarin, die auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken kann, erfreut sich noch verhältnismäßig guter Gesundheit.
Mer 2W««o Arbeitssuchende
iu Württemberg und Bade«
Die Verschlechterung des südwestdeutschen Arbeitsmarktes ging in der zweiten Novemberhälfte in etwas langsamerem Tempo vor sich, so daß die Mehrbelastung gegenüber dem Vorjahr, die am 1b. November rund 92 000 verfügbare Arbeitsuchende betragen hatte, am 30. November auf rund 80 000 zurückging Bei den Frauen ist infolge der Scheinkonjunktur in der Tabakindustrie gegen die Monatsmitte sogar eine Entlastung um 1800 Arbeitsuchende eingetreten. Die Gesamtzahl der bei den Arbeitsämtern eingeschriebenen Arbeitsuchenden betrug Ende November 203 647 Personen. 165 519 Männer und 37 828 Frauen, gegen 198 569 Personen. 159 243 Männer und 39 326 Frauen, am 15. November dieses Jahres. In der versicherungsmäbigen Arbeitslosenunterstützung standen 97 707 Personen (83 952 Männer, 13 755 Frauen), in der Krisenunterstützung 21467 Personen (18 591 Männer, 2876 Frauen). Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg »« 4854 oder um 4,1 v. H. von 114 520 Personen (97 335 Männer. 17185 Frauen) auf 119174 Personen (102 543 Männer, 16631 Frauen),' davon kamen auf Württemberg 52 497 gegen 48 605 und auf Baden 66 677 gegen 65 915 am 15. November 1930.
Ser Erntmtrag in Württemberg MO
Stuttgart, 6. De». Di« landwirtschaftlich benützte Fläche betrug laut Mitteilungen des Wllrtt. Stal. Landesamls rm Jahr 1930 1209 692 Hektar — 62 Prozent der gesamten Landesfläche. Davon entfallen auf Schwarzbrache 12 800 Hektar, Ackerweide 5001, angebautes Ackerland 716 728, Gartenland (Hausgärten) 17 014, Wiesen 397 437, Viehweiden 48 879, Weinberge 11833. Die Abnahme der Bodenbenützung betrug gegenüber dem Vorjahr 609 Hektar. Das angebaute Ackerland verteilt sich folgendermaßen: Getreide und Hülsenfrüchte 407 440, Hackfrüchte 142 401, Gartengewächse 8727, Handelsvflanzen 4461, Futterpflanzen 153 699 Hektar. Die Gesamterträge waren folgende: In Brotgetreide (Weizen, Roggen, Dinkel rein und in Gemenge mit Roggen oder Weizen) beträgt die Ernte des Jahres 1930 4 555 200 Zentner, das ist etwas mehr (um 55 000 Zentner ^ 1.2 Prozent) als im 10jährigen Durchschnitt, jedoch um 441000 Zentner — 8,8 Prozent weniger als im Jahr 1929. In Gerste übertrifft der Ertrag des Jahres 1930 denjenigen des 10jährigen Durchschnitts, bleibt aber beträchtlich (um 14,3 Prozent) hinter der des Jahres 1929 zurück. In Haber ist die Ernte des Jahres 1930 geringer sowohl «egen den 10jährigen Durchschnitt als gegen das Jahr 1929 (gegen letzteres um 12,7 Prozent). Der Kartoffelertrag des Jahres 1930 übertrifft den des 10jährigen Durchschnitts um etwas mehr als em Fünftel, bleibt aber hinter dem des Jahres 1929 um 13 Prozent zurück. Die heurige Hopfenernte ist um 9 Prozent höher als -je des Mittels der letzten 10 Vorjahre, steht aber um 40 Prozent hinter der Rekordernte des Vorjahres zurück. In den van^lsvflanzen. Hanf, Flachs. Reos (Rübsen), Mohn, bleibt o«r Ertrag des Jahres 1930 hinter dem Ertrag sowohl des Jah
res 1929 als des Durchschnitts der letzten 10 Jahre zurück. Höher ist die Ernte des Jahres 1930 sowohl gegen den Durchschnitt der 10 Vorjahre als gegen das Jahr 1929 in Zucker-, Runkel-, Kobl- > rüben, Weißkohl, sowie in den Futterpflanzen. Die Futterernte des Jahres 1930 darf als eine der besten in den zurückliegenden Jahren bezeichnet werden. Abschließend kann über das Jahr 1930 ! gesagt werden, daß es hinter dem Jahr 1929 mit seinem fast j durchweg guten Ertrag und hinter dem Jahr 1928 mit seinem immerhin befriedigenden Ertrag zurücksteht. Das Getreide bat nicht mehr als eine Mittelernte geliefert. Was die Preisverhätt- nisse anlangt, so bleibt die Preisgestaltung, gemessen an dem Vesamtbaltungsinder, in den wichtigsten landwirtschaftlichen Bo- Lenerzeugnissen wesentlich zurück. Der Habervreis steht sogar unter dem Vorkriegsstand. Sehr stark ist auch gegen die beiden Vorjahre der Preisrückgang in Filderkraur. Auch die öopfen- preise hatten Heuer, wenn sie auch etwas bester waren als i« Rekorderntejahr 1929. einen wenig befriedigenden Stand.
Rmdsmk
Mittwoch, 10 Dez.: 6.15 Uhr Morgengymnastik, von 10 bis 13.30 Uhr Schallvlatten, Nachrichten, Wetter 15 Uhr Kinder- stunve. 16 Ubr Konzert, 17.45 Uhr Zeit, Werter, Landwirtschaft, 18.05 Uhr Vortrag: Island, Land, Leute und Wirtschaft, 18.W Ubr Vortrag: Das Kleinportrait in Plastik und Malerei, 19 Uhr Zeit. 19.05 Ubr Pädagogischer Vortrag, 19.30 Uhr Die Instrumente des Orchesters. 20.15 Ubr Richard Wagner in Paris, 2115 Ubr Die Passion des Jnselmenschen, 22.15 Ubr Nachrichten, Wetter. 22.30 Uhr Konzert.
Kleine Nachrichten aus aller Welt
Politischer Zusammenstoß in Hameln. In einer großen Reichsbannerkundgebung, in der sich der Hauptredner des Abends, Kolb-Berlin, mit den Nationalsozialisten auseinandersetzte, kam es zu schweren politischen Zusammenstößen zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten. Es entspann sich eine schwere Schlägerei, bei der 6 Reichsbannerleute schwer und 13 leicht verletzt wurden. Von den Nationalsozialisten wurden 4 schwer und 20 leicht verletzt.
Ermordung eines hohen Beamten in Indien. Oberstleutnant Simpson, Eeneralinspektor der Gefängnisse der Präsidentschaft Bengalen, ist in seinem Amtszimmer erschossen worden. Der Mörder ist geflüchtet.
Der Zentrumsführer Dr. Porsch gestorben. Wie die „Schlesische Volkszeitung" meldet, starb im 78. Lebensjahre der Abgeordnete Geheimrat Dr. Porsch. Der Verstorbene war seit 50 Jahren im parlamentarischen Leben tätig und leitete viele Jahre lang die preußische Zentrumsfraktion.
Tod des Patriarchen Peter. Wie „Morningpost" aus privater russischer Quelle erfährt, ist der Patriarch Peter, , das Haupt der russischen orthodoxen Kirche, in der Verbannung in Sibirien gestorben.
Tödlicher Scherz. In dem Frankfurter Vorort Sachsenhausen ereignete sich ein eigenartiger Todesfall. Ein 14- jähriges Mädchen wurde von einem als Nikolaus ver- ! kleideten Mann verfolgt. Kurz vor dem elterlichen Haus i brach das Mädchen zusammen. Ein herbeigerufener Arzt stellte den Tod durch Herzschlag fest, der durch die große Angst verursacht wurde.
Schülerselbstmord in Stendal. In einer Pension vergiftete sich ein aus Calbe an der Milbe stammender Operprimaner, der das hiesige Gymnasium besuchte, mit Blausäure. Ursache: Unstimmigkeiten in der Familie und Mißerfolg in der Schule.
Handel und Verkehr
Wirtschaft
Eroßhandelsinedxziffer. Die auf den Stichtag des 3. Dezember berechnete Eroßhandelsinderziffer des Statistischen Reichsamtes ist mit 118,6 gegenüber der Vorwoche.(119,5) um 0,8 Prozent gefunken.
Zahlungseinstellung der Oberrheinischen Bankanstalt AG. in Konstanz
Konstanz, 8. Dez. Die Oberrheinische Bankanstalt AG., die ein Aktienkapital von 1 Million Mark besitzt, bat ihre Zahlungen eingestellt und ihre Schalter geschloffen. Sie begründet diese Maßnahme mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch mehrerer bedeutender Schuldner ihres Instituts und mit der durch die allgemeine Wirtschaftskrise herbeigesührten Entwertung der übergebenen Sicherheiten, sowie mit den Kursverlusten an einigen Effekten, insbesondere Eoldpfandbriefen. Die Bank gibt an, daß die Bilanz zeige, daß eine Ueberschuldung nicht vorliege, daß vielmehr die Einleger zu 100 Prozent gedeckt seien.
Zurückziehung von Wcchselsteuermarken. Eine soeben veröffentlichte Verordnung über die Zurückziehung von Wechselsteuermarken vom S Dezember besagt u. a.. daß die auf Reichsmark und Reichspfennig lautenden Wechselsteuermarken vom 1. Januar 1931 ab nicht mehr zur Entrichtung der Wechselsteuer verwendet werden dürfen. _
Vom Holzmarkt. Nach Mitteilung der württ. Forstdirektion wurden im Staatswald im November an Fichten und Tannen 7016 Fm. Altholz (Erlös 64 Prozent), 3659 Fm. neues Holz (Erlös 82 Prozent), an Forchen und Lärchen 215 Fm. altes Holz (Erlös 68 Prozent), 4 Fm. neues Holz (Erlös 85 Prozent) verkauft. Für Nadelhclzstangen wurden im Monat November 84 bis 108 Prozent der Landesgrundpreise erzielt. An Brennholz wurden verkauft 1426 Rm. Laubholz, 2356 Rm. Nadelholz mit einem Durchschnittserlös von 72 Prozent der Bezirksgrundpreise gegen 73 Prozent im Oktober ds. Js.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 8. Dez. Weizen märk. 247—248, Roggen märk. 152—153. Gerste 204—222. Futtergerste 190—194, Hafer märk. 139—144, Weizenmehl 29—36.75, Roggenmehl 23.65 bis 26.75, Weizcnkleie 10.26—10.50, Roggenklcie 9—9.50, Viktoriaerbsen 24—31, Kleine Sveiseerbsen 23—25, Futtererbsen 19 bis 21 M. Allgemeine Tendenz: schwankend.
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»en 35—36 (35.50—36.50), Weizen 25.50—26.50 (25.50—26 75 Gerste 20 -23.50 (19-23), Roggen (12-18), Hafer (14—15.50 Weizenmehl 43—43.50 (43 25—43.75), Brotmehl 31-31.50 (31.2 brs 31.75), Kleie 9 50-10 (8.50-8.75). Wiesenheu (5-6) Kle, Heu (6—6.50), Stroh (3—3.50).
Fruchtpreise. Giengen a. Br: Roggen 8.25—8.40 Gerste bis 9.20, Haber 6.20—6.40, Weizen 12.50—12.60 M — Tübin Ien: Dinkel 9.50, Haber 7—8, Weizen 13.50—14, Gerste 10—11
Fruchtschraune Nagold. (Markt am 6. Dezember 1930.) Ver
kauft 17,32 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 13.00—14.00 °4t, 2,30 Ztr. Roggen. Preis pro Ztr. 11.00 -4(, 1,68 Ztr. Gerste, Preis pro Ztr.
10.50 °4t, 13,30 Ztr. Haber, Preis pro Kr. 7.30—7.50 -A. Zufuhr stark. Handel etwas gedrückt. 25 Zentner schöner Weizen tst noch aufgestellt in der Schrannenhalle. — Nächster Frachtmarkt, ver
bunden mit Krämer-, Vieh- und Schweinemast am nächsten Donnerstag, den 11. Dezember 1930.
Märkte
Schweinevreise. Crailsheim - Läufer 45-^7, Milchschweine 20—35 M. — Giengen a. Br.: Mrlchstichweme 20—29, Läufer 86^67 M. — Künzelsau: Milchschweine 20—32 M. — Oehringen: Milchschweine 18—29 M. — Marl» a ch. Milchschweine 20—34 M. — Mergentheim: Milchschweine 20-32/Läufer 35-42 M. — Ulm: Milchschweme 20-28 M — Vaihingen a. E.: Milchschweme 18—29. Lauser 32—60 M.
Viehpreife. Hall: Ochsen 500-550, Kühe 260-520 Jungvieh 210—615 M. —Herberringen: Farren 550—900. Och-
Konkurse
Firma Ogri, G. m. b. H., Solinger Stahlwarenfabriklager in Stuttgart.
Karl Maier, Gärtner in Ehingen.
BergleichsvertaHreu ^
Karl Schneider, Bierbrauereibesttzer in Herrenbevg.
Buntes Allerlei
Eine traurige Erinnerung
In diesen Tagen werden es sieben Jahre, daß die unselig? Inflationszeit ihren Höhepunkt erreichte und jene einzig dastehende Bmkerottperiode ihrem Ende zuging. Wenn man beute an dieke Zeiten zurückdenkt, so kommt uns alles, was wir erlebten. wie ein wüster Traum vor. wie ein grausames Märchen. Unsere Nachkommen, sagen wir einmal in 50 Jahren, werden wenn man ihnen von dieser Zeit erzählt, verwundert fragen, wie es nur möglich sein konnte, daß man für einen Laib Brot 17 Milliarden, für einen Liter Bier 320 Milliarden und für Fleisch und andere Lebensbedürfnisse noch mehr Milliarden.hin- legen mußte. Wir selbst, die wir mitten drin standen in de, Jnflationsperiode, schütteln heute noch den Kopf.
Eine seltsame Todesanzeige
In einer Sammlung merkwürdiger Todesanzeigen, welche soeben ihren Besitzer wechselte, fand ich gewissermaßen als Spitzenleistung folgende Anzeige aus der „Speyerer Zeitung" des Jahres 1829:
„Mein theuerster Ehegatte, der Stadtzinkenist Jeremias Wenk dahier, hatte das schmerzhafte Unglück, bei seinen Lebzeiten gestern Mittag 12 Uhr, indem er durch allzugroße Verlängerung eines in seinem Beruf geblasenen Trillers das Gleichgewicht verlor, vom hie. protestantischen Kirchturm herabzustürzen. Schon in der Mitte des Falles hatte er seinen Geist aufgegeben; setzte jedoch seinen Sturz bis aufs Straßenpflaster ungestört fort, wo derselbe vollends verschied. Wer die edle Seele meines Ehemannes kannte, wird die Größe meines Verlustes, und wer den hiesigen Kirchturm kennt, wird die Höhe dieses Unglücksfalles zu schätzen wissen. Für alle meinem seligen Gatten, insbesondere auch während des Sturzes erwiesene Teilnahme, danke ich verbindlichst und verbitte mir alle Condolenz, da mich schon jetzt die Aussicht auf ein besseres Leben tröstet, welches wir beide, ich und er, beginnen; als die nach Wiedervereinigung schmachtende Stadt-Zinkenistin Witwe Maria Ursula Wenk, geborene Henk, Wirtschaft zum grünen Bären und Schneiderherberge."
Letzte Nachrichten
Reichswehrtransport von Polen mit Steinen beworfen Berlin, 8. Dezember. Auf der Fahrt einer vom Reichswehrinfanterieregiment 4 nach Berlin als Wachtkommando kommandierten Abteil in ihre ostpreußische Garnison kam es, wie die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet, in Fir- chau im polnischen Korridor zu einem Zwischenfall. Als der Zug auf einer großen Korridorstation anhielt, ergingen sich die in der Nähe des letzten Wagens des Zuges arbeitenden polnischen Vahnarbeiter in Schmähungen gegen die Reichswehr und spuckten aus. Als der Zug sich in Bewegung setzte, wurde der letzte Wagen mit Steinen beworfen.
Remarque-Film in Thüringen verboten Berlin, 9. Dezember. Das thüringische Innenministerium wird, der „Germania" zufolge, ebenso wie Sachsen, Lei der Filmoberprüfstelle in Berlin den Antrag stellen, die Zulassung des Films „Im Westen nichts Neues" zu widerrufen. Bis zur Entscheidung der Oberprüfstelle wird die Aufführung dieses Filmstreifens in Thüringen verboten.
Begnadigung der Verurteilten im Moskauer Jndustrieprozeß
Moskau, 8. Dezember. Das Zentralexekutivkomitee der Sowjetunion beschloß, die zum Tode verurteilten Angeklagten Ramsin, Tscharnowski, Lalinnekoff, Lartschew und Fedotoff zu zehnjähriger Eefängnishaft und die zu zehnjähriger Eefängnishaft verurteilten Otschkin, Sitnin und Kuprijanow zu achtjähriger Eefängnishaft zu begnadigen.
Die belgische Regierung und die Vergiftungen im Bezirk von Engis
Brüssel, 8. Dezember. In der heutigen Kabinettssitzung erstattete der Justizminister, der Minister des Innern und der Arbeitsminister Bericht über die anläßlich der rätselhaften Todesfälle in Engis von diesen eingeleiteten Ermittlungen. Es wurde beschlossen, daß der Ministerpräsident gemeinsam mit dem Minister des Innern, dem Arbeitsminister, den Aerzten, den Arbeitsinspektoren um das von ihnen bereits eingereichte Jnformationsmaterial zu ergänzen.
Gestorbene
Altbulach: Barbara Rentschler, 72 Jahre alt. Nagold: Ma rie Knöllcr geb. Weitbrecht.
Mutmaßliches Wetter für Mittwoch Der Einfluß des südöstlichen Hochdrucks schwächt sich ab. Süddeutschland kommt allmählich in das Randgebiet einer westlichen Störung, so daß für Mittwoch mehrfach bedecktes und zu zeitweiligen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten ist.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altensteig.
F»r die Schriftlritung oeranttoottlich: L»bwig L««ib