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Deichbruch bei Bergedorf
Hamburg, 24. Nov. Infolge des orkanartigen NorSweststurmes brach in den Abendstunden des Sonntags bei Bergedorf das Verbindungsstück zu dem alten und neuen Schleusengraben in einer Länge von etwa 30 bis 40 Meter. Die vor zehn Jahren zegründete Kriegsbeschädigtenkolonie Rettelnburg ist vom Wasser 'chwer bedroht. Die 40 Hektar große Fläche mit über hundert Häusern liegt 2 Meter tief unter Wasser. Die Einwohner sind zum Teil geflüchtet, andere wieder haben ihr Hab und Gut in die oberen Stockwerke gerettet.
Hamburger Dampfer in der Nordsee gesunken
Cuxhaven. 24. Nov. Der Dampfer „Luise Leonhardt' der Reederei Leonhardt u. Blumenberg, Hamburg, erlitt infolge des schweren Sturmes bei dem Feuerschiff Elbe 1 Ruderschaden und ist bei Erotzvogelsand gestrandet. Das 3364 Bruttoregistertonnen große Schiss, das erst 1924 erbaut worden ist und rund 30 Mann Besatzung hatte, ist wahrscheinlich untergegangen, da der von Cuxhaven Montag nacht zur Hilfeleistung abgegangene Bergungsdampfer sowie das Cuxhavener Rettungsboot bis zur Stunde auf Funkrufe keine Antwort erhielten und bisher auch keinerlei Spuren gefunden haben. Von der 30 Mann starken Besatzung fehlt jede Spur, so daß man leider annehmen muß, daß ne den Tod in den Wellen gefunden hat. Führer des Dampfers, »er am Samstag früh den Hamburger Hafen verlassen hatte, var Kapitän Karl Hoffmann.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 25. November 1930.
Die Mißachtung des Pfennigs. Untersuchungen über den Kleingeldumlauf haben ergeben, daß die breite Masse in Deutschland im Gegensatz z. B. von Oesterreich nicht mehr mit Pfennigen und selbst mit 5 Pfennigen rechnet. 1913 waren 20 Millionen Reichsmark Kupfergeld im Umlauf, im Jahr 1929 nur 8,5 Millionen Kupfergeld, was einem Sinken des Bedarfs an Kleingeld um 76 Prozent entspricht.
Die großen 50-Psennigstücke aus Aluminiumüronce außer Kurs. Die 50-Renten- und -Reichspfennigstücke aus Alu- miniumbronce werden eingezogen. Außer den mit der Einlösung beauftragten Kaffen ist niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Sie werden aber bis zum 30 November 1931 bei den Reichs- und Landeskaffen zu ihrem Nennwert sowohl in Zahlung als auch zur Umwechslung angenommen.
Süer Feier. Unberührt von den Wirrnissen der Zeit und von den heute so schwer drückenden Sorgen des Alltags hielt der Jahrgang 1870 am Samstag abend im stimmungsvoll geschmückten Gasthaus zum „Bad" seine 60er Feier ab, zu der außer den hier und auswärts wohnhaften Altensteiger Altersgenossen auch solche aus Ueberberg, Kropfmühle und Wörnersberg erschienen waren. Holzhändler Martin Braun, der sich um das Zustandekommen und den schönen Verlauf der Feier viele und treuliche Mühe gegeben hatte, hielt nach herzlichen Begrüßungsworten eine von Zusammengehörigkeitsgefühl getragene Festrede und gedachte der Toten des Jahrgangs, Frau Jda Eipper-Luz, Marie Schaupp und Sattlermeister Ottmar, deren Andenken In üblicher Weise geehrt wurde. Drei am Erscheinen verhinderte Altersgenossen hatten Elückwunschbriefe gesandt, die zur Verlesung kamen. In Rede und Gegenrede, teils gereimt, brachten u. a. Fr. Wackenhut, Fr. Bühler und Eottfr. Luz ihre freudigen Gefühle zum Ausdruck, während Frau Fenchel und Frl. Maria Luz durch ihre prächtigen Klaviervorträge wesentlich zur Verschönerung des Abends beitrugen. Da erlebte man im Geiste nochmals alle wichtigen Begebenheiten der sechs Jahrzehnte, man zehrte wieder von glücklichen Jugendtagen und freudigen Lebensereignissen und so entwickelte sich unter den Teilnehmern bald eine sehr gemütliche und lebensfrohe Stimmung. Frischfröhlich erklangen die gemeinsam gesungenen schönen alten Volkslieder. Gestifteter Kaffee und Kuchen mundete vortrefs-
M mit« geht das Leöen
Roman von Fr. 8 eh » e
(41. Fortsetzung.)
Johanna war sehr erstaunt; etwas wie Mißtrauen war in dem Blick, mit dem sie die Fremde musterre: doch freundlich forderte sie sie auf, einzutreten. Sie hals ihr den Neisemantel ablegen und las daun des !
Brief, einmal und noch einmal, ängstlich beobachtet von dem späten Gast.
also meine geliebte Britta freundlich wird dir alles noch ausführlicher erklären. Ich bitte dich, behalte sie vorläufig bei dir! Die Unkosten ersetze ich dir, mein alter Hans! Sie wird dir bei deinen Arbeiten Helsen! Gern hätte ich sie begleitet und dir und Burkhard alles selbst gesagt, doch ich bin hier, wo ich nebenbei gesagt, viel Geld o-rdiene, noch ganz unentbehrlich, und ein Brockstedt verläßt seinen Popen nicht, auch wenn es nur der eines Kellners ist —" t
Johanna schüttelte nicht begreifend ^en Kopf. In s was für ein Abenteuer hatte sich Gisbert da verwickelt, j Dieses kindlich aussehende Geschöpfchen schon eine dem ? Gatten davongelaufene Frau? f
Sie sah Britta groß und prüsend an, die leise i fragte: ?
„Verurteilen Sie mich sehr, Baronesse?" i
„Ich verurteile niemals, mein K»nd! Doch ich mutz ?
mich in diese abenteuerliche Geschichte erst hineinden- ' ken, sie will mir noch nicht in den Kops."
Tränen schimmerten !n Brittas wunderschönen, nachtschwarzen Augen, die im Verein mit den dunklen, graden Brauen in so wirkungsvollem Gegensatz zu dem silberblonden Haar standen. Ter unendliche Liebreiz dieser jungen Frau wirkte bestechend. Und Gisbert liebte ne' Johanna hatte ihre erste Ueberra- schung überwunden. Liebreich streichelte sie Brittas blasses, ermüdetes Gesichlchen.
„Morgen we den Sie mir Näheres erMlen: heute nicht mehr: es ist schon spät, und Sie sind erschöpft von der langen Reise! Ich werde Ihnen sine Taffe
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lich und was die Familie Luz aus Küche und Keller an Köstlichkeiten brachte, machte dem guten Haus hohe Ehre. Im trauten Freundeskreise durfte man so einige köstliche und erhebende Stunden verleben, die zeitlebens unvergessen bleiben. Mit einem Ausflug ins „Lamm" in Zumweiler fand die Feier einen würdigen Abschluß. i>V.
Vom guten und schlechten Kraststoss. Der aus Amerika auf uns übertragene Begriff „Dienst am Kunden" hat sich auch bei uns, besonders im Automobilhandel, durchgesetzt. Heute erlischt bei den Automobilhändlern nicht mehr das Interesse am Kunden mit dem erfolgten Wagenverkauf, sondern der Verkäufer ist darüber hinaus bemüht, seinen Kunden auch später mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Auch im Betriebsstoff-Geschäft sind gleiche Bestrebungen zu verzeichnen, und zwar bedeutet ein neuer von der Ufa herausgebrachter Lehrfilm „Vom guten und schlechten Kraftstoff", der gestern abend im Easthof zum „Grünen Baum" gedreht wurde, einen guten Schritt weiter auf dem Wege, den Kraftfahrern mit anschaulicher Aufklärung über die Vorgänge im Motor, insbesondere aber über die wirtschaftliche Ausnutzung des Kraftstoffes praktisch an Hand zu gehen. — Durch sehr geschickte Zusammenstellung von Natur- und Trick- Aufnahmen wird in dem Film die Behandlung dieser schwierigen Materie außerordentlich lebendig gehalten. Zu Anfang des ersten Teiles zeigt ein Ausschnitt aus dem Großstadtleben, daß der Lebensquell des modernen Verkehrs der gute Kraft- stoff ist, während mangelhafter Kraftstoff zu den verschiedensten, sehr drastisch dargestellten Pannen führt. Recht gut gelungen sind die chemisch-technischen Vorgänge, die sich im Finnin des Motors abspielen und die durch leicht verständliche Trick- Ausnahmen auch dem weniger vorgebildeten Beschauer ver- ständlick gemacht werden. Hierzu gehört das humorvolle Bild vom .lachenden und weinenden Kolben" üezw. von der unterschiedlichen Wirkung der verschiedenen Kraftstoffe im Motor. Dann werden die schädlichen Auswirkungen durch schlechte Brennstoffe, wie Heißlaufen des Motors. Klopfen der Maichme, zu hohen Verbrauch an Brennstoff und Oel infolge falscher Vergasereinstellung dem Beschauer in einer vorbildlich einfachen verständlichen Weise gezeigt, während gleichzeitig die gefürchtete Scbmicrölverdünnung an Hand einer klaren Schema-Zeichnung geschildert wird. — Der zweite Teil zeigt die allgemeinen Unterschiede der gebräuchlichen Kraftstoffe: Benzol, Benzin und Spiritus. Nach einem kurzen Rundgang durch ihre ve^ schicdenen Erzeugungsstätten sehen wir die Unterschiede durch Bstd und Trick verdeutlicht, insbesondere die chemisch-technischen Versuche auf den Prüfständen und in den Laboratorien des Benzol-Verbandes in Bochum. — Der dritte und letzte Teil befaßt sich mit den verschiedenen Arten der Kraftstoff-Prufung und gibt dem Kraftfahrer einige Winke, wie er sich selbst in der denkbar einfachsten Weise davon überzeugen kann, ob der ihm verkaufte Kraftstoff seinen Anforderungen hinsichtlich der Rei- nigunq enljpricht, um Ventilverpichungen und andere Störungen im Motor zu vermeiden. Außerdem wird noch die Frage klops-fester Kraftstoffe gestreift, deren Vorteile, die in größerer AusgiebigM und Leistungssteigerung bestehen, durch gut gelungene Aufnähmen M Modellen erläutert wurden. Da gerade das Gebiet Kraftstoffe noch sehr unerforscht ist, so war der Film durch die in ihm enthaltenen Lehren besonders wertvoll. Er klärte den Verbraucher in allgemein verständlicher Wetze über Vor- und Nachteile der verschiedenen Kraftstoffe aus. ^
Wälddorf, 25. November. (Silberne Hochzeit.) Das Fest der silbernen Hochzeit begehen heute Christian Löffler, Bürstenmacher und Frau. Wir gratulieren herzlich.
Wart, 23. November. Die Eefäklensngedenk- feier wurde in würdiger Weise begangen. Der Kriegerverein und der Gesangverein beteiligten sich am Trauergottesdienst. Anschließend daran fand dte Gedächtnisfeier statt. Zwei von den Schülern wirkungsvoll vorgetragene Sprechchöre „O lieb, solang du lieben kannst" und „Der Toten Antwort" wurden umrahmt von den Gesängen des hiesigen Gesangvereins. Nach einer Kranzniederlegung durch den Vorstand des Kriegervereins, beschloß Herr Schultheiß Hartmann mit warmen Worten des Gedenkens die ernste Feier. R.
Freudenstadt, 24. November. (Sturmschäden. — Einbrüche.) Die Sturmnacht hat auch den städtischen Waldungen erheblichen Schaden angerichtst. Nach den bisherigen Meldungen wurden ungefähr 200 Festmeter durch Sturm niedergelegt. Die städtischen Holzhauer wurden gestern
Tee brühen und daun schnell e'n Bett zittechtmachen! Sie» müssen allerdings fürliebnehmen
Da schlang Britta die ^nie um Johinna. Haft. „Gisbert bat recht, sie pui o gut! sie mit
stimme.
Seit die beiden Schwestern ulie'-u waren, hat':- Her» das Zimmer der Brüder für sich ettigertchlei und ihr früheres Kämmerchen blieb ür gelegentliche Besuche Gisberts oder Burkhards.
Während Johanna das Bett bezog, kam Hero nach Hanse. Sie blieb verwundert an der offenen Kammertür stehen, als sie die Schwester in dieser Weisp beschäftigt sah.
„Nun —?"
„Lasse dir erzählen, Hero —
Deren strahlende Erscheinung wirkte seltsam in dem kle-inen, dürftigen Raum. Ueber dem pastell- blauen seidenbatistkleide trug sie einen leichten seidenen Mantel; beidos hatte Johanna noch nicht an ihr gesehen; doch sie enthielt sich jeder Bemerkung darüber.
Böller Interesse hatte Hero zugehört.
- "Jlh werde mir unsere zukünftige Schwägert aniehen! Dan sie hübsch ist, ist bei Gisberts Ansprüche 1« selbstverständlich! So viel himmelblaue Romanti habe ich rhm gar nicht.zugetraut!"
„Eine- Schönheit ist sie, Hero!"
„Da bin ich doppelt neugierig!"
Britta war durch Heros kühle, selbstsichere Ar etwas verschüchtert: Johannas warme Mütterlichkei dagegen hatte ihr sofort Vertrauen eingeflötzt.
,-Sie haben viel Mut bewiesen, kleine Frau —
, viel Liebe. Hero,? bemerkte Johanna, „dem
es gehört viel Liebe dazu, glänzende Verhältnisse ge gen ein vorläufig noch unsicheres Los einzutauschen!
recht? nickte Hero! ^ Kellners zu werden, gan
schrecklich: konnte sie ihr Spötteln nt misen? sie lag in sehr graziösen-, etwas berechnete Diivan, zwischen den sehr gepflegte, die unvermeidliche Zigarette hal <2 2 Britta aufmerksam betrachtend — in de' Tat,,Johanna hatte recht — sie war eine Schönheit
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vormittag zur Arbeit gerufen, um die Schömbergerstraße, die gesperrt war durch über den Weg liegende Bäume, wieder frei zu machen. Gegen 12 Uhr war die Straße für den Verkehr nach Schömberg und Rippoldsau wieder offen. Die Angestellten der Reichspost melden viele Telephonstörungen, auch versagte mehrfach das elektrische Licht. Auch die Straße nach Loßburg war gesperrt, desgleichen gab es Winddruch im Teuchelwald. — In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde im Bahnhof Friedrichstal-Eisenwerk eingebrochen. Gleichzeitig versuchten Einbrecher in das Hüttenwerk einzudringen. Gestohlen wurde in beiden Fällen nichts. Die Täter konnten noch nicht festgestellt werden.
Freudenstadt, 24. November. Heute nachmittag wurde Alt-Stadtschultheiß Alfred Hartranft zur letzten Ruhe gebracht und in ein von der Stadt zur Verfügung gestelltes Ehrengrab gebettet. Um 11 Uhr hielt der Ee- meinderat unter dem Vorsitz von Stadtfchultheiß Dr. Blaicher eine Trauersitzung zu Ehren des Entschlafenen ab, des ersten und einzigen Ehrenbürgers unserer Stadt, der nach den Worten des jetzigen Inhabers seines Amts der eigentliche Erwecker und Gestalter Freudenstadts gewesen ist. Seine Verdienste wurden in einem warm empfundenen Nachruf von Stadtschultheiß Dr. Blaicher gebührend gewürdigt. Nachmittags um 3 Uhr bewegte sich dann unter Vorantritt der Stadtkapelle ein riesiger Trauerzug vom Haus des Verstorbenen über den Marktplatz zum Rathaus und von dort hinaus zum Friedhof, um dem großen Bürger der Stadt die letzte Ehre zu erweisen. Stadtpfarrer Herrlinger ließ noch einmal das Bild des Entschlafenen vor den Augen der Trauergemeinde erstehen. Dann folgten Nachrufe von Stadtschultheiß Dr. Blaicher für die Stadtverwaltung, Reg.-Rat Dr. Zeller für das Oberamt und die Amtskorporation, Dekan Haller für die evangelische Kirchengemeinde, Stadtpfarrer King für die kathol. Kirchengemeinde, Oberbürgermeister Schwarz- Aalen für die württ. Ortsvorsteher und die württ. Körper- fchaftsbeamten, Studienrat Dr. Pfeifer-Stuttgart für den Württ. Schwarzwaldverein, Dr. Buben Hof er für die Tübinger Burschenschaft „Germania", Oberstudiendirektor Dr. Fenerfür die Freudenstädter Schulen, Forstmeister Grammel für den Verschönerungsverein, Oberreallehrer a. D. Graf für die Freudenstädter Vereine und Stadtpfleger Rößler für die städtischen Beamten. Mit Alt-Stadtschültheiß Hartranft ist wohl der Größte dahingeschieden, den Freudenstadt bis jetzt in seiner Geschichte gehabt hat, ein Mann, dessen ganzes Leben unter dem Motto gestanden ist: „Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch Habs lassen wegführen".
Calw 24, NovtzNlhtzr, (Sturmschäden im TÄ^EM
Zturm. Lee -r- Nacht ssn Sumstao Lus
Sonntag tobte, hat im Teinachtale zwischen Bad und Station Teinach erheblichen Schaden angerichtet. In der Frühe lagen oberhalb der Liebelsberger Brücke, offenbar von einem Wirbelwind gefällt, 50—60 Festmeter Fichten auf der Sommenhacdter Talstraße und sperrten den Verkehr längere Zeit. T)ie Telephonleitung war vollständig zerstört. Die Wucht der lallenden Bäume hatte die eisernen Wegschranken wie Strohhalme geknickt und verschiedene Randsteine in Trümmer geselligen.
Calw, 24. November. ( 4 bi^ 5 ^es DienftjubiEum.) Obersteuersekretär Hornikel H(Mu
konnte am letzten Donnerstag sein 4 b.ihriges D'mfftiu -- laum feiern. Aus diesem Anlaß hatten legen den Arbeitsplatz festlich geschmückt. ^ ^
Hieber sprach dem pflichtgetreuen Beamten für . 2 geleisteten Dienste Dank und Anerkennung aus um. reichte ihm im Namen des Reichspräsidenten ein von selben unterzeichnetes Glückwunschschreiben. ,
Neuenbürg, 23. November. In den frühen Morgenstunden wurde von einem Dobeler in der Nähe des Dreimarksteins im Straßengraben ein Bewußtloser aufgefun-
nicht den Mut dazu gefunden, meinem Mann: einfach davonzulaufen — so ins Unsichere hinaus! Oder war es nicht mehr zu ertragen?"
leüse^ "icht uiehr ^ ertragen!" sagte Britia
Hero sah sie groß und fragend an, ob sie den versteckten sinn dieser Frage verstanden! Ja, sie hatte — denn ein flüchtiges Rot trat unter Seros forschendem Blick in ihre Wangen. Hero streifte die Asche von ihrer Zigarette und nickte ein paarmal vor sich hin
„Hat Ihr Mann Sie schlecht behandelt?"
„Er war sehr eifersüchtig!" -
„Ah, wohl ein älterer? Wie alt?"
"Beinahe sechzig Jahre!" hauchte Britta.
„Mein Gott!" rief Johanna erschreckt, Britta mir. leidig anfehend.
„Das wußten Sie aber doch vorher?" fragte Hero weiter.
„Ja, aber wir Hatten so oft gar nichts zu effeu und mutzten immer Sachen verkaufen! Die Ta-tte war kränklich: Arzt und Apotheke kosteten viel, und ich konnte mit Stundengeben und so weiter nickt ue- nug verdienen! So kam es eben —."
„Was ist Ihr Mann?"
„Antiquitätenhändler."
„Ah, und da er nur mit lauter alten Sachen gehandelt, wollte er zur Abwechslung auch mal --tmas
kelhaftes Lächeln? ^ erstehe!" Hero lächelte ihr rät-
Sie waren also die junge Dame, mit der Gisbert damals immer getanzt! Ich dachte mir gleich, daß er üa etwas Ernsthaftes hatte! Bei kleinen scherzenden Arnpielungen wurde er gleich so heftig und aussrl-
Britta schüttelte Sen Kopf.
?Ach, 2?'* "übten gar nichts voneinander - nicht'- mal den Namen! Und als ich merkte, daß er mich gern hatte und ich ihn, ging ich nicht mehr zum Tanzen Ich floh vor ihm weil ,ch mich schwach fühlte und ich binden wollte! Aus all den drückenden Le- benssorgeii lehnte ich mich heraüs —
(Fortsetzung folgt.)