Nr. 257

Echwarzwilber T»»e*zettii«, „Aus Ke« T«»»e»*

6-ite I

Aus Stadt und Land

Altensteig» den 3. November 1930.

Und Stürme brausen nm die Wette! Hui — was pfiff doch gestern der Wind! Ein Novembersturm, der sich wirk­lich gut einführte! lieber die Höhen hinweg brauste er, rollte in das Tal hinein, verfing sich pfeifend in den Gassen und Winkeln unseres Städtchens und schüttelte, wieder .hinaufstürmend, ungestüm die Baumkronen, so daß diese ihres letzten Schmuckes beraubt wurden. Und trotzdem war es ein wunderschöner Sonntag, wie man ihn kaum er­wartet hätte, nach dem Samstag, dem Allerheiligentag, an dem die Wolken grau und melancholisch über dem Tal lagen und dem Tag der Trauer ein stimmungsvolles Ge­präge gaben. Noch der Sonntagmorgen lag in diesem Bann, als aber die Sonne durchbrach und der Wind die Wolken über alle Berge fegte, da war er gebrochen. Wer sich nachmittags ob des orkanartigen Windes nicht gescheut hat, einmal einen Spaziergang aus die Höhen zu unter­nehmen, dem bot sich ein prächtiger Anblick. Rings am Horizont leuchteten die wie ein riesiges Schneegebirge übereinandergeballt liegenden Wolken. Die Ortschaften lagen still und beschaulich zwischen den windbewegten Wäl­dern und weit im Südosten hoben sich scharf die Kämme der Alb ab. Gegen Abend ließ der Sturm etwas nach und brachte den lange schon gefürchteten starken Regen. — Im übrigen war in unserem Städtchen nichts Wesentliches geboten, abgesehen von dem Ausflug des Photoklubs unter starker Beteiligung nach Heselbronn, wo im „Hirsch" eine kleine Abschiedsfeier anläßlich des bevorstehenden Weg­zugs der Familie Herrlen, Drogist, veranstaltet wurde.

Wie wird das Wetter im November. Der bekannte Wetterprophet Schäffler stellt für den kommenden Monat November folgende Wettervorhersage: Der'Spätherbst meldet sich mit seinen Zeichen, in der ersten Hälfte des Monats gibt es aber doch noch etliche heitere, milde Tage. Zu Beginn des Monats herbstlich kühles, im allgemeinen meist trockenes Wetter, Morgennebel und Nachtfröste zu gewärtigen. Dann Verschlechterung der Wetterlage. Um die Mitte des Monats veränderlich, windig. Um den 20. erneut Verschlechterung, stürmisch regnerisch. ab 25. Frost und Schneefall wahrscheinlich. Die Frostgrenze dürfte ziemlich weit nach Süden reichen. Für die Wintervoraus­sage zeigt sich bereits allseitig großes Interesse. Begreif­lich, warten doch so viele Menschen, die sportfreudige Jugend wie ernste Wettsportler auf verheißungsvolle Kunde. Nun, wenn die Zeichen nicht trügen, stehen für den kommenden Winter im großen und ganzen keine schlech­ten Sportverhältnisse in Aussicht, in der erstem Zeit unter­brochen von Tauwetter, Regen, Herbstwindwetter. Weih­nachten in Schnee wahrscheinlich.

Spenden der württ. Regierung für die Opfer der letz­ten Grubenungliicksfälle. Von zuständiger Seite wird mit­geteilt: Das Staatsministerium hat für die Familien der Opfer des Grubenunglücks in Alsdorf 1000 Mark und für die Familien der Opfer des Unglücks in der Maybachgrube im Saargebiet 500 Mark zur Verfügung gestellt.

Von der Handwerkskammer Reutlingen. Flaschner­meister Essig sen. in Calw ist in Anbetracht seiner Ver­dienste um das Handwerk zum Ehrenmitglied der Hand­werkskammer Reutlingen ernannt worden. In den Rech­nungsprüfungsausschuß der Kammer wurde Schuhmacher­obermeister Schuler-Calw gewählt. Zum Vorsitzenden der Kammer ist einstimmig Flaschnerübermeister Henne widder- gewählt.

Nagold, 2. November. Das heutige Konzert des Arbeitergesangvereins „Frohsinn" war ein glänzen­der Erfolg aus der ganzen Linie. Nicht nur der Umstand, daß durch die Mitwirkung der Chöre Münster und Mül­hausen, die dem einstigen Chormeister des „Frohsinn", Herrn K. Közle, jetzt unterstellt sind, die ganze Veranstal­tung an Macht und Fülle gewann, sondern auch die Betei­ligung der beiden Solisten, der Herren Studienrat Schmid und Seminarlehrer Roth gaben dem Konzert eine ent­sprechende Weihe. Alle drei Vereine leisteten wirklich Prächtiges und setzten dadurch das Können ihres Dirigen­ten in die Tat um. Das neckische: Man kann ja im Her­zen stets lachen und scherzen und denken dabei — „die Gedanken sind frei" und das tiefernste, machtvolle Schluß­wort im „Weltenfriede": Laßt uns singen sternenwärts „Alle Völker wollen Frieden, — Frieden jedes Menschen­herz" wirkten besonders wohltuend! Das Konzert fand vor ausverkauftem Hause statt. Auch das Platzkonzert der drei Vereine am Vormittag lockte eine bedeutende und in beiden Fällen sehr dankbare Zuhörerschaft herbei. — Nach Schluß des Konzerts verbrachten die drei Vereine noch einige Stunden in schönster Sangesbrüderlichkeit. — Der Wiederbeginn der Mutterabende, unter dem beliebten Szepter der Schwester Karoline, bedeutet bei den Frauen und erwachsenen Töchtern aller Stände ein langersehntes, freudiges Ereignis, weil sie ebenso kurzweilig wie lehr­reich sind.

Calw, 1. November. (Komm.-Rat Emil Zoeppritz f.) Am 29. Oktober ist in Stuttgart im Alter von 85 Jahren Kommerzienrat Emil Zoeppritz, früher in Calw, gestorben. Er war früher in der Wolldeckenfabrik Schill u. Wagner in Calw als technischer Leiter tätig, später wurde er Teilhaber und zwar bis zur Ueberleitung der Firma Zoeppritz, Wagner u. Co. in die Aktiengesellschaft Vereinigte Deckenfabriken Calw. Seit 1884 war Zoeppritz Mitglied und seit 1896 Vorstand der Handelskammer Calw. CN dieser Eigenschaft hat er sich durch Weitblick, Umsicht und aufopfernde Tätigkeit bleibende Verdienste um die Hebung von Handel und Industrie erworben. Zoeppritz machte im zweiten württ. Infanterie-Regiment die Schlacht bei Wörth und die Ausfallsgefechte vor Paris mit. Dort wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Lützenhardt, 31. Oktober. (Den Schwager lebensgefähr­lich gestochen.) Aus Sandhaufen bei Heidelberg wird be­richtet: Nach einem Wortwechsel wurde hier der 40jährige Bürstenbinder Josef Kotz aus Lützenhardt in der Woh- mung seines Schwagers von diesem in Schulter und Herz­

gegend gestochen. In schwerverletztem Zustande wurde er in die Klinik nach Heidelberg verbracht.

Sulgen» 1. November. (Ein Kind überfahren.) Am Donnerstag ereignete sich in Oberreute ein Unglücksfall. In ein von Waldmössingen kommendes Auto sprang ein vierjähriges Kind. Es erlitt mehrere Verletzungen, die jedoch nicht lebensgefährlich sind.

Horb, 31. Oktober. In der nächsten Zeit wird man mit dem Vau der neuen Straße Horb—Isenburg beginnen. Das Unternehmen dient einem doppelten Zwecke: es soll Arbeitsgelegenheit schaffen und zugleich als Gegenstück zur Nordstettersteige eine bessere Wegverbindung mit dem rechts des Neckars liegenden Höhengelände Herstellen. Da der neue Straßenzug infolge beschränkter Mittel vorerst nur bis an den Talknick bei der Tiermehlfabrik gebaut wird, bleibt freilich das Wegstück, das am meisten umbau­bedürftig wäre, die schroffe Jsenburger Steige, vorerst noch unberührt.

Birkenfeld, 31. Oktober. Eine vom württ. Innenmini­sterium angeordnete Nachschau der von der Faulbrut be­troffenen Bienenstände in Birkenseld, Conweiler, Schwann und Schömberg durch Ministerialrat Dr. Mayer und dem Landessachverständigen für Bienenzucht, Oberlehrer Rentschler in Stuttgart, hat ergeben, daß die betroffenen Imker die vom Vienensachverständigen angeordneten Maß­nahmen nicht oder nur mangelhaft durchgeführt haben. Es wird nun den betreffenden Imkern aufgegeben, inner­halb 14 Tagen sämtliche auf dem Bienenstand vorhandenen leeren Bienenwohnungen, Rähmchen, Gerätschaften, Zube­hör der Bauten, Schleuder, Wachsschmelzer das Bienen­haus und den Boden vor dem Stand vorschriftsmäßig zu entseuchen. Wer diese Arbeiten versäumt, geht der Ent­schädigung verlustig und hat außerdem noch Strafe zu gewärtigen.

Stuttgart, 1. Nov. (Zusammentritt des Land­tages.) In seiner am 18. November beginnenden kurzen Tagung wird der Landtag außer verschiedenen Anfragen auch eine neue Landesgebllhrenordnung behandeln, durch die das alte Sportelgesetz abgelöst werden soll. Im De­zember dürfte der Landtag dann nochmals Zusammenkom­men, und man rechnet damit, daß in dieser Tagung die Re­gierung ihre Stellung zu dem Gutachten des Sparkommis- sars Mitteilen wird.

Ravensburg, 1. Nov. (Lohngeldräuber.) Den Be­mühungen der Polizei gelang es, den Täter, der 1800 RM. Lohngelder geraubt hatte, in Tettnang festzunehmen Ts ist dies der 25 Jahre alte Schlosser Joseph Wurst von Ravensburg.

Gosbach OA. Geislingen, 2. Nov. (Opferstockdi eb.) Der Opferstock der Josefskapelle wurde gewaltsam erbrochen und geleert. Die Beute ist wohl gering gewesen.

Geislingen a. St., 2. Nov. (Entlassungen.) Von der Direktion der Württ. Metallwarenfabrik Geislingen ist, wie der „Hohenstaufen" berichtet, beabsichtigt, in nächster Zeit in ihrem Hauptbetrieb in Geislingen die Entlassung von 1000 Arbeitern und 100 Angestellten oorzunehmen. Verhandlungen mit dem Betriebs- und Angestelltenrat hier­über sind bereits im Gange.

Gieugen a. Br„ 2. Nov. (Dank der Reichsbahn.) Der Vorstand des Reichsbahnbetriebsamts Ulm hat allen denen, die bei dem Eisenbahnunglück am 28. Oktober Hilfe geleistet haben, herzlich gedankt, insbesondere der freiwilli­gen Sanitätsabteilung und der Freiw. Feuerwehr von Giengen, aber auch Privatpersonen, die ohne Zaudern opfer­willige und menschenfreundliche Hilfe geleistet haben Be­sondere Anerkennung findet auch das musterhafte Verhalten des Publikums.

Gerstetten OA. Heidenheim, 2. Nov. (Gefährliches Spielzeug.) Freitag abend trug sich in einem Hause in der Wassergasse ein bedauerlicher Unfall zu. Es stand dort eine geladene Flinte. Abends traf ein Freund in dem Haus ein, der die Flinte nahm und keine Ahnung hatte, daß diese geladen war. Er zielte auf die ebenfalls an­wesende 14jährige Eretl Hering und drückte ab. Zum größ­ten Schrecken der Anwesenden entlud sich die Flinte und die 6 Millimeter-Kugel drang in den Kopf des Mädchens.

Ulm» 2. Nov. (VomZugüberfahren.) Eine Frau hat sich am Samstag früh vom Heidenheimer Eilzug in der Nähe des Bahnwärterpostens beim Fußballplatz UFV. 1894 überfahren lassen. Me Erhebungen sind bereits im Gange.

Aus Baden

Schönwald, 31. Oktober. (Hosbrand auf dem Schwarz­waldhöhenweg.) Am Freitag entstand gegen Abend auf dem einsam auf dem Höhenweg zwischen Stöcklewaldturm und Eschbeck in rund 900 Meter Höhe liegenden großen Hof des Tiefenbachbauern Feuer, dessen letzte Ursache noch nicht genau feststeht. Der Bauer hatte morgens geschlach­tet, und es wird vermutet, daß bei der Feuerung anläßlich der Verarbeitung ein Kaminbrand entstanden ist. Der Hof liegt von den nächsten größeren Siedlungen Schön­wald und Furtwangen reichlich entfernt, so daß für die Wehren ein langer Anmarsch war. Vom Hof konnte dann auch wenig gerettet werden. Der Hof ist weithin als ein schönes, eindrucksvolles, altes Schwarzwaldbauernhaus bekannt.

Pforzheim, 1. Nov. (Auto Unfall.) Nachmittags wurde in der Südstadt das 4jährige Töchterchen des Metz­germeisters Eckenwalder, als es über die Straße springen wollte, von einem Lastauto erfaßt und überfahren. Das Kind erlitt so schwere Verletzungen, daß es bald nach keiner Einlieferung ins Krankenhaus starb.

Bruchsal, 1. Nov. (Tödlicher Unfall.) Abends wurde unweit der Eisenbahnüberführung ein 65jähriger Invalide, der einen Karren zog, von einer Kraftwagen- führerin von hinten angefahren, so daß er 8 Meter weit weggeschleudert wurde und schwere Verletzungen davontrug. Nach vier Stunden ist der Verunglückte einem schweren Schüdelbruch und sonstigen Verletzungen erlegen.

Bertretertag der wSrtt. Demokraten

Stuttgart, 2. Nov. Die Deutsche demokratische Partei Würt­tembergs hielt heute einen sehr gut besuchten Vertretertag i» Stuttgart ab. Der Vorsitzende, Abg. Dr. Bruckmann, gab eine» eingehenden Bericht über die Lage der Partei in Württemberg, Generalsekretär Hops berichtete über die Erfahrungen bei de» Reichstagswahlen und Minister Dr. Maier besprach Vas Ver- hältnis zu der neuen Staatspartei und begründete den Antrag des Landesvorstandes, in Württemberg den Namen Demokratische Partei Württembergs, Landesgruppe der Deutschen Staatspartei, anzunehmcn. Der Antrag ves Landesvorstandes wurde gegen 9 Stimmen bei 5 Enthaltungen angenommen. In ver Aussprache wurden auch die in letzter Zeit erfolgten Austritte aus der Ortsgruppe Stuttgart eingehend erörtert und mit großer Mehr» hei die Einsetzung eines Ausschusses beschlossen, der die Ursache» dieser Austritte klären soll. An dem Parteitag in Hannover wird sich Württemberg stark beteiligen. Für den Winter ist «ra« rege Versammlungstätigkeit in Aussicht genommen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Freiherr von Hammerstein zum General der Jnfauterie befördert. Generalmajor Freiherr von Hammerstein, Chef der Heeresleitung, ist, den Blättern zufolge, mit Wirkung vom 1. November zum General der Infanterie befördert worden.

Konservativer Sieg bei den englischen Gemeindewahle«.

Bei den Eemeindewählen am Samstag, die in ganz Eng­land stattfanden, haben die Konservativen nach den bish« vorliegenden Ergebnissen 55 Mandate gewonnen, die Ar­beiterpartei verlor 50 Sitze, die Liberalen 4 und die Un­abhängigen einen Sitz.

Spiel und Sport

Ein ereignisreicher Sonntag im Fußball Länderspiele

^ i» Breslau Deutschland — Norwegen Lut («AS in Zürich: Schweiz — Holland 6:3.

Süddeutsche Vezirksliga

Emtppe Württemberg:

VfB. Stuttgart — Union Böckingen 22 Germania Brötzingen — Stuttgarter Kickers 22 FV. Zuffenhausen — FC. Birkenseld 2:1 VfR. Heilbronn — FC. Pforzheim 0:2

Gruppe Baden:

Karlsruher FV. — Sportkl. Freiburg 8Ä FV. Rastatt — Phönix Karlsruhe 2:0 VfB. Karlsruhe — Sp.Vgg. Schramberg 13)

FE. Freiburg — FC. Villingen 1:2

Gruppe Nordbayern:

VfB. Fürth — FC. Nürnberg 0:2 Bayern Hof — Sp.Vgg. Fürth 22 FC. Bayreuth — ASV. Nürnberg 22 FV. Würzburg 04 — Kickers Würzburg 2Ä. Gruppe Südbayern:

Teutonia Münchs« — Bayern München 3A Grnppe Rhein:

VfL. Neckarau — Phönix Ludwigshafen 33) Sp.Vgg. Sandhofen — Sp.Vgg. Mundenheim 42 SV. Waldhof — FC. Mannheim 08 3:1 F Ges. Kirchheim — VfR. Mannheim 3:1

Privatspiel

SV. 1860 München — DFL. Prag 73) Tabellenstand in Württemberg FL. Pforzheim Union Böckingen VfB. Stuttgart Stuttgarter Kickers FC. Birkenfeld Germania Brötzingen FV Zuffenhausen VfR. Heilbronn

9 Spiele, IS Punkte 9 Spiele, 13 Punkte 8 Spiele. 11 Punkte

8 Spiele, 9 Punkte

9 Spiele, 8 Punkte

7 Spiele, S Punkte

8 Spiele, 4 Punkte 8 Spiele, 1 Punkt.

RMdflMK

Dienstag, 4. Nov.: 6.15 Uhr Morgengymnastik, von 10 bis rS.30 Uhr Schallvlatten, Nachrichten, Wetter, 18.30 Uhr Fraue»- stunde, Blumenschmuck der Wohnung im Winter, 16 Uhr Kon­zert, 17.45 Uhr Zeit, Wetter, Landwirtschaft, 18.05 Uhr Vortrag: Musikgeschichte in Aussprüchen, 18.35 Uhr Vortrag: Kreuzer „Emden" in Neuseeland, 19 Uhr Zeit, 19.05 Uhr Vortrag: Der neuzeitliche Ausbildungsweg des praktischen Landwirts, 1920 Uhr Zeitbericht, Sowjet-Parteikongreb in Moskau, 20 Uhr Ove- rerten-Konzert, 21.30 Uhr Rezitationen. 22.30 llbr Nachrichten, 23 Ubr Ziaeunermukik.

Handel und Verkehr

Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten. Die Reichsin­dexziffer für die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „Sonstiger Bedarf") be­läuft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für den Durchschnitt des Monars Oktober auf 145,4 gegenüber 146,9 im Vormonat. Sie ist somit um 1,0 v. H. zurückgegangen. Dieser Rückgang ist im wesentlichen durch eine weitere Senkung der Ernährungsausgaben bedingt. Hier lagen hauptsächlich die Preise für Kartoffeln und Gemüse, aber auch die Preise für Butter, Fleisch niedriger als im Vormonat. Gestiegen find nur die Eierpreise.

Stuttgarter Wochenmarkt vom 1. Nov. Landbutter war häu­figer zu 1.40 RM., (Auslaßbutter sogar vereinzelt zu 1.30 RM.), Zentrifugenbutter meist zu 1.50 RM., Molkereibutter (Faß­ware) zu 1.60 RM., ausgepfundet zu 1.70—1.80 RM., Marken­butter und Butterschmalz zu 1.90 RM. das Pfund angeboten. Schweineschmalz je nach Herkunft von 80 Pfg. bis 1 RM. das Pfund. Mittelschwere und schwere, trinkfrische Landeier 14 bis 16 Pfg., Farmeier mit Kontrollstempel 16—17 Pfg., leichte Ware und Kocheier von 12 Pfg. an das Stück. Die anderen Kleinmarktpreise einschließlich der Fifchpreife ließen keine wesent­liche Aenderung erkennen ,