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Schwarzwiilder TageszeitungAus de» Ta««eu*

allmählich zu. Geklagt wurde hier wie beim Rohbaugewerbe über schärfste Konkurrenz und sehr gedrückte Preise.

Sehr ruhig war der Verichtsmonat für die Bekleidungs­berufe. Die leichte Besserung des Geschäftsganges in der Schuhmacherei, die im August beobachtet werden konnte, hielt nicht an. Der Arbeitsanfall lieh wieder erheblich nach. Beträchtlichen Schaden hat das Schuhmacherhandwerk durch die Schwarzarbeit. lieber ungenügende Beschäftigung klagte auch das Schneiderhandwerk. Die fortschreitende Ver­schlechterung der Einkommensverhältnisse macht sich im Fri- seurgewerbe allmählich ebenfalls stärker bemerkbar und führte zu einem empfindlichen Ausfall an Einnahmen.

' Wenig geändert hat sich die Lage der holzverarbei­tenden Berufe. Die Beschäftigung der meisten Betriebe war nach wie vor sehr unbefriedigend. Im Schreiner­handwerk machte sich ein starker Arbeitsmangel bemerkbar. Viele Schreinereien arbeiteten eingeschränkt. Die geringe Bau­tätigkeit bekam dieser Berufszweig gerade jetzt sehr zu fühlen. Das Möbelgeschäft besserte sich kaum.. Nur bei weitest­gehendem Entgegenkommen in den Zahlungsbedingungen und auch in den Preisen war es möglich, einigen Absatz zu finden. Vielfach ganz ungenügend waren die Wagnereibetriebe beschäftigt, namentlich in den größeren Orten, wo nicht mehr vorwiegend Landwirtschaft zu ihrer Kundschaft zählt. Im Drechsler-, Holzbildhauer- und Steinmetz­gewerbe bestanden die Absatzschwierigkeiten unverändert fort. Mancher Betrieb muhte zeitweise schlichen.

Die Lage der metallverarbeitenden Berufe hat sich vielfach weiter verschlechtert. Aufträge gingen nur sehr langsam und meistens in ungenügender Anzahl und Größe ein. Namentlich war dies beim Schlosser-,und Schmiede­handwerk der Fall. Bei letzterem kam es häufig vor, daß der Vcschäftigungsgrad kaum noch 40 Prozent des normalen Stan­des beträgt. Von einom mittelmäßigen Geschäftsgang berichtete das Flaschnerhandwerk und das Kraftfahrzeug­gewerbe. Teilweise gab es etwas mehr Arbeit bei diesen Gewerben, namentlich in Reparaturen, die die schlechtere Jah­reszeit notwendig machten.

Bei den Lebensmittelberufen setzte sich der Rück­gang im Absatz der Erzeugnisse fort.

Die Preise der Erzeugnisse des Bäcker- und Metzger­handwerks richten sich vor allem nach den Marktverhält- nissen. Allgemein bekannt ist, daß die zur notwendigen Erhal­tung der Landwirtschaft eingeführten Zollerhöhungen den Preis des Getreides und damit auch des Mehles, sowie der Fleisch­erzeugnisse entsprechend hochhält. Dazu kommen die erheblichen Geschäftsunkosten, Löhne, Steuern usw. Das Bäcker- und Metzgergewerbe hat bei der ungeheuren Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit das größte Interesse, die Waren zu möglichst billi­gem Preis abzugeben, um genügenden Absatz dafür zu haben. Beim Metzgerhandwerk ist ferner noch zu berücksichtigen, daß Fett, Schmalz und fettes Fleisch vielfach nur mit Verlustpreisen zu verkaufen sind.

Die Beschäftigungsmöglichkeiten bei den Papier- und Vervielfältigungsgewerben haben sich im letzten Monat auch verschlechtert. Lediglich die Reichstagswahlen brach­ten vorübergehend eine Vermehrung des Arbeitsanfalles.

Per Mdliche Schwarzwald eia besonders beliebter Tummelplatz sSr Hagelwetter

Die Hagelgewitter haben wohl ihre Launen, fallen da und dort nieder; aber es bestehen für sie nichtsdestoweniger gewisse Natur-Gesetze, die in der kürzlich erschienenen Schrift von Dr. E. ThostDas Klima des nördlichen Württem­berg" nach langen Zeitläuften untersucht und dargelegt sind.

Die Entstehung der Gewitter und der mit ihnen häufig verbundenen Hagelfälle ist stets an das Vor­handensein starker Temperaturgegensätze gebunden, gleich­viel, ob es sich um Frontgewitter handelt oder um Wärme­gewitter, die sich lokal bilden durch verschieden starke Er­hitzung der Luftmassen über stärker modelliertem Gelände.

Als Gebiete mit besonders reger Ee- wittertätigkeit sind ganz allgemein die gebirgigeren Gegenden S ü d d e u t s ch l a n d s anzusprechen.

. Die Zugrichtung der Gewitter ist meist südwest-nord­östlich: seltener sind Gewitter, die aus Südosten bezw. Osten kommen. Die Entwicklung der Gewitter geht von der sich im Sommer sehr rasch und kräftig erwärmenden oberrheinischen Tiefebene aus. Die Hauptzugrichtung von Südwest nach Nordost beibehaltend, rücken die Gewitter der Schwäbischen Alb zu, wo ihre häufig noch gebundene Energie durch die aufsteigenden Luftströme am Albtrauf eine erhebliche Verstärkung erfährt. Die Hauptentladung geht schließlich auf der Albhochfläche und der Schwäbisch- Bayerischen Hochebene vor sich. Nahezu denselben Be­dingungen verdanken Gewitter ihre Entstehung, die sich am Vorderrand der Schwäbischen Alb, über die Neckarsenks, bilden und von da meist an den Berghängen längs des Neckartales dieses abwärts wandern. Die relativ hohen Werte der Gruppen mit den Löwensteiner Bergen und dem Gebiet von Strom- und Heuchelberg sind dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen, daß sich hier die von West nach Ost ziehenden Frontgewitter mehr bemerk­bar machen.

Amwenig st enheimgesuchtvonGewittern ist das Hinterland des Schwarzwaldes. Ferner sind als gewitterarm die mittleren Höhenlagen anzusehen, wozu der größte Teil des Schwäbischen Waldes und die Tallagen mit Ausnahme des nördlichsten Neckar­talbereiches zählen.

Gebiete größter Hagel-Häufigkeit sind in S ü d d e u t s ch l a n d der nördliche Schwarz­wald und die Schwäbische Alb. Außer dem Be­reich des südlichen Hochschwarzwaldes kommt der gesamte Schwarzwald in seinen höheren Lagen als Gebiet großer Hagelhäufigkeit in Frage, des weiteren die westliche Hoch­alb. Im Norden Württembergs ist es das Gebiet des Strombergs und des Enztales am Nordhang des Schwarz­waldes, das durch seinen größeren Wert auffällt. Im eigentlichen Nord-Württemberg lassen sich drei Hauptzug­bahnen Nachweisen, denen sich eine vierte am Albtrauf zu­gesellt. Oberschwaben besitzt vier eigene, aber nur schwache Zugbahnen. Alle diese Zugbahnen sind in Kärtchen, die dem Buch beiliegen, leicht ersichtlich dargestellt.

Das Maximum der Hagelwetter wurde weder im Juli, noch imJuni, sondert im Mai beobachtet, das Minimum fällt in den Januar. Alles das ist wichtig, z. V. für die Hagelversicherung.

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Die neuen Oelsunde in Hannover Der gewaltige Erdölausbruch auf der Gewerkschaft Elwerath in den Nienhagener Feldern stellt sich als die Erschließung einer neuen bedeutenden Erdölsonde heraus, wie sie bisher in Deutsch­land noch nicht erreicht wurde. Bohntürme im hannoverschen Erdölgebiet

Süßmosterei in Württemberg

Von Job. Stenge l-Frommern.

Im Jahre 1907 ließ der schweiz. landwirrsch. Verein in einer PreisarbeitDie Bedeutung der Abstinenzbewegung für die Landwirtschaft" untersuchen, und stellte der Oefsentlichkeit diese eigenartige und gründliche Arbeit in einem stattlichen Bande zur Verfügung. Auf Einladung des württ. Abstinententages im März 1911 sprach der Hauvtverfasser Rud. Leuthold, Lehrer aus Wädenswil am Zürich-See an der Tagung in Eßlingen über die Spezialfrage: Wie können sich die landwirtschaftlichen Betriebs­einrichtungen den Einflüssen der Abstinenzbewegung anpassen? Die damaligen Thesen sind heute noch insofern lesenswert, als ihre damaligen Voraussagen nicht nur im Ausland, sondern auch in erfreulich zunehmendem Maße bei uns in Erfüllung geben. Im Anschluß an den Eßlingertag veranstaltete der Würtr. Ab­stinentenverband im Juli 1911 in Eßlingen unter Leutholds Leitung zwei eintägige praktische Verwertungskurse, welche zirka 100 Besucher aus ganz Württemberg aufwiesen. Ich ließ mi<h an­läßlich eines Besuches beim Kursleiter in der Schweiz durch Au­genschein vom Werte des Neuen überzeugen und dazu bewegen, 1911 den ersten Süßmost in Flaschen nach Leuthold einzulegen, von welchen beute noch eine unversehrt in meinem Keller zu se­hen ist.

Weitere Kurse unter Leutholds Leitung fanden 1912 in Frei­burg am deutschen Abstinententag statt. 1914 erbaute ich meine heute noch im Betriebe stehende Anlage mit in der Hauptsache bestehender Kessel für 30 Stück 5 Liter Alguflaschen oder ent­sprechend weniger größeren Flaschen, also eine Leistungsfähigkeit von 150200 Stundenliter. Es liegen heute noch einzelne grobe Ballons aus jenem und späteren Jahren mir herrlichem Süß­most in unserem Keller. Ich hatte Gelegenheit, diese Säfte auch damals an verschiedene Lazarette zu liefern, während meine nächste Umgebung sich noch zuwartend verhielt, ja hier und da. wie es bei Neuerungen fast immer zu sehen pflegt, die Sache be­lächelte oder als nicht im Interesse der Landwirtschaft liegend ablehnte.

Während meiner dreieinhalbjährigen Frontzeit wurde die Anlage von meiner Frau und meinen Angehörigen weiterbenutzt; manchmal wünschte ich auf fremder Erde von meinem schwäbi­schen Apfelsaft bei mir zu haben.

Wieder zu Hause, machte ich mir durch Verkehr mit dem bereits genannten Schweizer Pionier seine Verbesserungen zu eigen: Große statt nur kleine zylindrische statt bauchige Flaschen, Schutz­hüllen gegen Glasbruch, Alguverschlüsse statt der nicht keimsiche­ren Korken. Einlagerung von Trauben und Beerenweinen, Früchtekonseroen in den reinweiben weithalsigen Früchteflaschen, verbesserte Geräte u. a. m. Mir gefiel und gefällt heute noch an diesemAlgu"-Verfahren, seine fortschreitende Vereinfachung der Arbeit, die es auch dem einfachsten Bauer mit schon 20 Mark An­fangskapital ermöglicht, unter Verwendung der schon vorhande­nen Betriebsmittel wie Brennerei oder Waschkessel nach 23 Stunden Einführung ein vorzügliches Produkt bei den denkbar kleinsten Unkosten herzustellen. Fässer lehnt es aus Gründen der unbedingten Haltbarkeit und Qualität ab.

Grundsatz ist: Vermeidung jeglichen Verlustes an Saft oder Bukett, absolute Freiheit von Metallösungen und Chemikalien wie schweflige Säure oder gar Benzoar (Pulvermost). Darum wird nach dem Pressen und nach einiger Klärung in Glas einge-- füllt, in Glas sterilisiert, (kurze Erwärmung von ^1 Stunde) in Glas gelagert, transportiert und aus Glas ausgeschenkt.

Ohne Bedenken kann ich meinen Kunden für unbeschränkte Haltbarkeit auf Transport und Lager bis zum Verbrauch Ga­rantie leisten. Nicht verbrauchte Lagerbestände sind ohne Verluste auf spätere Jahre übertragbar, da Gärungen und Schimmel so gut wie ausgeschlossen sind. In der Schweiz habe ich neuerdings ganz grobe Anlagen von je mehreren hundert Hekto­liter gesehen und zwar als bäuerliche Nebenbetriebe, ebenso auch Anstalten, welche Betriebe sich von Jahr zu Jahr dem Umsätze entsprechend vergrößern. Bis zu 1000 Hektoliter ist für sie die Kalkulation günstig.

Oesters habe ich die drollige Beobachtung gemacht, daß In­teressenten deswegen stutzten und nicht darauf einsehen wollten, weil es auch gar so einfach aussehe. Auf Grund meiner jahr­zehntelangen Erfahrungen und aus Liebe zur Sache, um ihr auch hierzulande Boden zu gewinnen, habe ich mich entschlossen, soweir meine Zeit und Kräfte reichen, durch Verbreitung der we­nigen Hilfsmittel und Vorzeigen meiner, wie man mir heute noch sagt, vorbildlichen Anlage für die gute Sache zu arbeiten. Denn in der Bodenseesegend ist seit einigen Jahren eine solche Anlage im Betrieb mit einigen 10 000 Handflaschen (Württem- berger Glas); Weinbauern des Remstales und anderer Wein­baugebiete erzeugen aromatische Weine, da sich zu der Süßwein- bereitung gerade auch billigere Säfte, ja sogar von gewissen Hybriden im Gegensatz zum Gärwein gut eignen. Wie der Tessin in der Schweiz, sollten sich einmal unsere schwäbischen Weinbau­ern die Sache gründlich ansehen.

Selbstverständlich habe ich es mir angelegen sein lassen, auch andere Systeme zu prüfen und kennenzulernen: Faß, Durchlauf- apvarate, Tauchsieder, Elektrolyt, Kaltverfahren mit Keimfilte­rung, chemisches Verfahren. Ich erhoffe aber aus verschiedenen Gründen gerade für unsere Bauern, Klein- und Mittelbetriebe in Sllddeutschland vom Elasverfahren (nach Leuthold) nach wie vor das Brauchbarste: wo der Obsterzeuger sein Obst selbst ver­wertet und was er nicht selbst braucht, verkaufen kann, hat er eine gröbere Selbständigkeit und ist nicht nur zumMostobstlie­feranten" erniedrigt.

In dieser geldknappen Zeit braucht der Staat nichr Großbe­triebe mit reichen Mitteln zu unterstützen, sondern höchstens bei der Glasbeschasfung den ärmeren Schichten Beihilfe leisten.

Die Landwirtschaft wird zu der neuen Verwertung ihres eige­nen Obstes aus diesem Grunde eher Zutrauen gewinnen.

Bei Ausstellungen hatte ich schon Freude, das Interesse der breiten Schichten unseres Volkes für gute, bodenstände Erzeug­nisse der Süßmosterei feststellen zu können.

Und auch der Klein- und Mittelbetrieb ist imstande, seine Säfte ohne die den Nähr- und Eenußwert derselben stark beein­trächtigende Behandlung durch Schönen, Filtern und Zusätzen, gut und aromatisch dem Trinkenden vorzusetzen. Wer einmal ei­nen Versuch macht, bleibt begeisterter Anhänger der Sache. Vor allem die Frauen und Kinder, aber überhaupt jeder unverdor­bene Geschmack erfreut sich an der köstlichen Kur eines neue« Süßmostes. Probierts!

Buntes Allerlei

Was mancher nicht weiß

Z In Berlin kommt alle zwölf Minuten ein Kind auf die Welt, täglich Zwillinge und alle vier Monate Drillinge, 13 Menschen werden täglich in Berlin als ver­mißt gemeldet: täglich werden 7 Selbstmorde und 19 Selbst­mordversuche ausgeführt; die Feuerwehr wird täglich 12 Mal, das Ueberfallkommando 18 Mal gerufen; an 472 000 Telephonapparaten werden täglich 1,3 Millionen Gespräche geführt; jeden zweiten Tag regnet es in Berlin; 1,1 Millionen Liter Milch und 1,34 Millionen Liter Vier werden am Tage getrunken; 260 Trauringe werden an einem Tag durchschnittlich in Berlin verkauft; täglich heiraten 130 Paare und 21 lassen sich scheiden.

Ein interessantes Vorkommnis

spielte sich in Viberach während des letzten Gastspiels des Kuban-Kosakenchors im Stadttheater ab. Unter den Konzertbesuchern befand sich auch ein Kurgast des Jordan­bades, auf den einer der mitwirkenden Russen einen beson­deren Eindruck machte weil sein Aeußeres auf eine Person schließen ließ, die er unbedingt kennen mußte. Um einiger­maßen sicher zu sein, benützte er ein Glas, durch das er den Russen genauer beobachten konnte. Nun blieb kein Zwei­fel übrig, dieser Russe, dessen linke Eesichtshälfte heute noch deutlich die Spuren einer Kriegsverletzung trägt, war es, dem er dräuen auf dem Schlachtfeld im Nahkampf gegen­übergestanden war und der in Kniestellung das Gewehr auf ihn angelegt hatte, während ihm sein deutscher Gegner durch einen Revolverschuß zuvor kam. Der Deutsche ließ den verwundeten Russen zurllckschaffen ins deutsche Laza­rett. Er konnte sich später von der Wirkung des Schusses und der Wunde selbst überzeugen. So kam es, daß ihm diese Person besonders scharf im Gedächtnis haftete und sein Anblick zwölf Jahre nach dem Kriege, jene grausigen Vor­gänge sofort in Erinnerung riefen. Der Kurgast ließ wie derAnzeiger vom Oberland" berichtet, seinem ehemaligen Kriegsgegner ein schönes Blumengebinde mit einem kleinen Vermerk, auf der Bühne überreichen. Zunächst unschlüs­sig, überrascht, dann aber den Zusammenhang erfassend, wurde dem Russen diese Erinnerung und die nachfolgende Gegenüberstellung zum seelischen Erlebnis. Wunder des Krieges ....

Das Tote Meer,

das so lange als eine Stätte der Unfruchtbarkeit galt, ist in den letzten Jahren zu einem riesigen Wert geworden, um das sich englische und französische Interessen streiten. Das Recht der Ausbeutung, das von England und Frankreich in Anspruch genommen wird, soll durch eine Entscheidung des Haager Schiedsgerichtshofes festgestellt werden. Der Reichtum des Toten Meeres besteht in den riesigen Mengen von Salzen, die hier aufgespeichert sind. Allein das Kali würde, in großem Maßstab gewonnen, die Ackerbauer der ganzen Welt mit diesem Hauptdüngemittel zu einem viel geringeren Preise versorgen können, als heute gezahlt wird. Daneben enthält aber das Wasser auch noch Vrom- verbindungen in großen Mengen, Magnesium und anders wertvolle Stoffe, ganz abgesehen von dem gewöhnlichen Salz. Die Engländer haben eineKaligesellschaft von Palästina" gegründet, an deren Spitze ein schottischer Major Tulloch und ein sibirischer Bergwerksingenieur Novomoesky, der jetzt Bürger von Palästina ist, stehen. Diese Gesellschaft hat am Nordende des Toten Meeres mit etwa 200 Arbeitern die Ausbeutung bereits ausgenommen. Aber es gibt noch eine andere Gruppe, die Rechte am Toten Meer geltend macht, und zwar noch aus der Zeit her, da die Türken das Land befaßen. Die Ansprüche dieser Gruppe werden von Frankreich vertreten. Jedenfalls zei­gen sich in der Wüste dieses einst so toten Gebietes bereits deutliche Spuren modernen Lebens. Maschinen werden an den Ufern aufgestellt, große Anlagen werden errichtet, und auch noch andere Pläne sind im Entstehen. So will die Kali-Gesellschaft" auf dem Salzberg, der sich am Südende des Toten Meeres erhebt undLots Weib" genannt wird, ein großes Hotel erbauen, um das dann ein moderner Badeort entstehen soll. Die Bäder in dem außerordentlich salzhaltigen Wasser sollen nämlich sehr heilkräftig sein, wenngleich das Schwimmen recht schwierig sein dürfte, da man bei der Schwere dieses Wassers nur mit Anstrengung die Beine unter die Oberfläche bringen kann. Die Land­schaft ringsum soll in einen schönen Garten verwandelt werden, und so kann man schon jetzt sagen, daß das Tote Meer nicht mehr lange tot bleiben wird.

Heiteres

Vorschlag zur Güte. Sie:Vergiß bitte nicht: am 20. ist unser Hochzeitstag und am 30. mein Geburtstag." Er:Gut, ich werde dir am 25. was schenken!"

Amerika.Wir in Chikago haben die größte Autofabrik Ame­rikas. Wir produzieren jede Stunde tausend Stück."Hähä! Das ist noch gar nichts. Soll ich Ihnen einmal einen Begriff von der Größe unseres Betriebes in Neuyork gebxn? Well^ bei uns essen die Büroangestellten im Betrieb selbst Mittagbrot. Der Kochtops ist so groß da muß der Koch mit Sem Unter­seeboot drin herumfahren, um zu sehen, ob die Erbsen gar sind."

(Jugend".)

Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut. Druck und Verlag der W. Nieker'schen Buchdruckerei, Altensteig.