Welternte imstande sein werde, die hemmenden Faktoren zu überwinden und dem Geschäftsleben einen neuen Impuls zu geben. Die weitere Einschränkung der geschäftlichen Betätigung kommt auch in den Einnahmen der deutschen Eisenbahnen aus dem Güterverkehr zum Ausdruck. Für den März des laufenden Jahres ergibt sich ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um nahezu 9 Proz. Auf dem Frachtenmarkt zeigen sich dieselben Erscheinungen. Die Verminderung des Güteraustausches hat ein Ueberangebot von Tonnage zur Folge, so dag die Frachtraten sich im allgemeinen immer noch in absteigender Linie bewegen. — Die Berichts von den ausländischen Eisenmärkien lauten wenig erfreulich. Nur in Rußland herrscht ein wahrerHunaer nachEtsen, und die großen Staatsaufträge sichern der dortigen Industrie noch auf Jahre hinaus reiche und lohnende Beschäftigung. In den Vereinigten Staaten warten die Stahlproduzenten sehnsüchtig auf die großen Bestellungen der Eisenbahnen, auf die aber nicht zu rechnen ist, bevor die Frage der Frachtenerhöhungen ihre Entscheidung gesunden hat. Inzwischen ist durch den Krieg mit M xiko ein neues Moment der Beunruhigung in das amerikanische Wirtschaftsleben hineingetragen worden; das Geschäft schrumpft immer mehr zusammen, und die Berichte über Betriebseinschränkungen und Arbeiterentlossungen hau en sich Auch in Deutschland sind die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt nicht erfreulich. Das cha:akterische Merkmal sind hier die Unterbietungen, welche sich andauernd von den großen „gemischten" Werken im Westen bemerkbar machen. Sie sind zurückzuführen auf deren Bestreben, sich einen möglichst großen Absatz zu verschaffen, um bei den spätestens im Jahre 19t7 zu erwartenden Verhandlungen wegen der Erneuerung des Stahl- werksverbandes hohe Quoten durchzusetzen. Die Leistungsfähigkeit der großen Werke ist dem Bedarf weit vorausgeeilt, und so ist eine Unterbringung der Produktion nur unter großen Preisopfern möglich. Der Schaden, welcher den Hütten durch diese Lage erwächst, ist enorm. Die „gemischten" Werke haben dafür bisher einen teilweisen Ausgleich durch die günstige Situation des Kohlenmarktes gefunden, und diese Werke haben daher ein großes Interesse daran, daß das Kohlensyndikat jetzt zustande kommt, um ihre Preispolitik in L-Produkten weiter betreiben zu können. Die mittleren Werke werden naturgemäß von dieser Preisschleuderei in Stabeisen, Blechen, Röhren usw stark betroffen, und es besteht daher die Neigung, der Erneuerung des Kohlensyndikates nur zuzustimmen, wenn gleichzeitig die Syndizierung der L Produkte erfolgt. Sollten diese Bestrebungen zum Ziel führen, so würde die ganze deutsche Schwerindustrie auf eine neue und gesicherte Basis gestellt sein".
Kampf zwischen Pfadfindern und Apachen.
Paris, 5. Mai. Wie der Matin berichtet, kam es am Sonntagabend 8 Uhr in Le Bourget (Seinedepartement) zwischen einer etwa 60 Mann starken Abteilung Pariser Pfadfinder und einem Haufen Apachen, die die jungen Leute belästigten und mit Steinen bewarfen, zu einem regelrechten Gefecht, wobei es ziemlich heiß
zuging. Etwa ein Dutzend Wanderstöcke und sechs Waldhörner wurden auf den Köpfen der Stromer zerschlagen und die kleinen Lageräxte verrichteten gute Arbeit, so daß eine größere Anzahl Apachen mehr oder weniger schwer verwundet wurde. Sie bekamen jedoch Verstärkung, sodaß sich die Pfadfinder unter Ausnutzung der Vorteile des Geländes nach dem Eendarmerieposten zurückziehen mußten. Noch ehe eine Abteilung der benachbarten radfahrenden Polizisten aus dem in der Nähe liegenden Orte Aubervilliers eintraf, hatten die Apachen unter Mitnahme einiger Verwundeten das Weite gesucht. Von den Pfadfindern wurde einer durch einen Revolverschuß am rechten Schenkel verletzt und mehrere andere trugen Beulen und Schläge davon. Auf dem Kainpfplatz fand die Polizei außer mehreren Mützen, Hüten und zerrissenen Kleidungsstücken auch zwei Revolver und ein abgerissenes Ohrläppchen.
Typhus in japanischen Großstädten.
Die Typhus-Epidemie in Tokio macht immer weitere Fortschritte. Die Angaben über die tatsächlichen Krankenziffern schwanken, und es kann nur als sicher festgestellt werden, daß seit dem Ausbruch Mitte Februar weit über 200 Erkrankungen vorgekommen sind, von denen nach einigen 7 Prozent, nach andern 25 Prozent tödlich verlaufen sind. In japanischen Kreisen herrscht die Auffassung, daß die Behörden mit zuverlässigen Angaben über die Seuche nicht hervortreten, angeblich, um nicht den Besuch der Taischo-Ausstellung zu gefährden.
so furchtbare Brandwunden, daß er bald nachher unter gräßlichen Schmerzen starb. Wegen fahrlässiger Tötung verurteilte jetzt die hiesige Strafkammer Thelen, dem sie seinen betrunkenen Zustand zugute rechnete, zu neun Monaten Gefängnis.
.. >7 ^ «erholen. Auch für die Wiesen und sonstigen Futterge-
Denn nicht allzu weit von dieser ist der Stadtteil Aßa-I^e, die befriedigend sich entwickelt, jedoch unter der
kußa gelegen, einer der Hauptherde der Seuche. "Bedauerlicherweise sind recht viele Aerzte und Schutzleute, die mit der Behandlung und der Ueberführung der Kranken in die Jsolierlazarette zu tun hatten, selbst ? Opfer der Seuche geworden, so auch der Oberarzt des i einen Jsolierhospitals. Da die sämtlichen ständigen Jsolierhospitäler überfüllt sind, haben zeitweilige Baracken gebaut werden müssen. Die meisten Kranken gehören der Arbeiterklasse an. Auch in Jokohama nimmt die Seuche noch täglich zu. trotzdem auch dort die Behörden streng eine gründliche zwangsweise Reinigung aller japanischen Häuser vornehmen lasten.
Trier, 5. Mai. Eine Einbrecherbande raubte in der vergangenen Nacht sämtliche wertvollen Gefäße der Kirche des Vororts Olewig, sowie aus einer benachbarten Wirtschaft 700 ^l.
Innsbruck, 5. Mai. In dem aus 155 Häusern bestehenden Dorf Stenico in Südwesttirol brach nachts eine Feuersbrunst aus. Gegen 100 Häuser brannten ab. Von den 910 Bewohnern sind Uber 600 obdachlos, mehrere werden vermißt; vermutlich sind sie in den Flammen umgekommen. Die Ursache des Feuers ist nicht ermittelt.
Gericht» fast.
Hagen, 5. Mai. Am Fastnachtsdienstag stellten auf einem Maskenball in Menden zwei Arbeiter eine Bärenführergruppe dar, wobei der eine, namens Thelen, den Führer machte. Sein Freund Jolk, vom Kopf bis zum Fuß mit Stroh umwickelt, tanzte als Bär. Zn vorgerückter Stunde verfiel Thelen im Rausch auf die Idee, als besonderes Schauspiel das Stroh seines Freundes anzuzünden. Dieser brannte im Augenblick lichterloh. Vergeblich suchte Thelen die Flammen zu ersticken. Er zog sich selbst starke Verletzungen zu. Jolk erlitt
Landwirt»«Haft nnd Märkte.
Saatenstand in Württemberg. Unser Saatenstand war zu Anfang des Monats Mai in Noten (1 gleich sehr gut, 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering, 5 gleich sehr gering) folgender: Winterweizen 2,3 (vom Vormonat 2,1), Winterdinkel 2,2 (2,1), Winterrogen 2,7 (2,6), Klee 2,5, Luzerne 2,5, Bewässerungswiesen 2,2, andere Wiesen 2,1. — Die Winterfrüchte zeigen im allgemeinen einen befriedigenden Stand, nur der Winterroggen ist mancherorts dünn und plattig. Umpflügungen sind in ganz geringem Umfang notwendig geworden, und zwar beträgt im Landesdurchschnitt die umgepflügte Fläche bei Winterweizen 0,19 A, bei Winterdinkel 0,16 Prozent, bei Winterroggen 1,89 Proz. der Anbaufläche. Die Bestellung der Sommerfrüchte, die Heuer, da der Monat Mürz rauh und kalt war, sehr verzögert worden ist, konnte bei der nachfolgenden günstigen Witterung überall rasch zu Ende geführt werden, und es sind selbst in den rauhen Landesteilen die meisten Sommersaaten bereits aufgegangen. Späte Saaten sind infolge der Trockenheit zum Teil etwas dünn aufgelaufen, dürften sich aber infolge der nun eingetretenen Niederschläge rasch
Trockenheit nachgerade zu leiden begonnen hatten, kamen die Niederschläge sehr erwünscht. Rotklee zeigt auf schweren Böden stellenweise etwas dünnen und lückenhaften Stand. Umpflügungen waren jedoch nur in geringem Umfang vorzunehmen: es beträgt im ganzen Land die umgepflügte Fläche von Rotklee 1,61 von Luzerne 1,39 der Anbaufläche. Die Kartoffeln sind fast überall in den Boden gebracht. Sehr günstig war der Witterungsverlauf des Monats April für die Obstblüte, die Heuer so schön wie noch selten sich entwickelt hat. Besonders reich ist die Blüte bei den Pepfeln, während die Birnen einen nicht ganz so reichen Blütenansatz zeigen. Das Steinobst hat bereits verblüht und verspricht gute Erträge. In den Weinbergen hat die günstige Witterung die Knospen bereits ins Schwellen gebracht und es sind die Aussichten, wenigstens in den sorgfältig gepflegten Weinbergen, wesentlich bessere, als man im vorigen Jahr angenommen hatte.
Fairrilisir-Nachrichta»,.
Auswärts Gestorbene. Leo, Mathilde, geb. Nagel, 71 Z., Stuttgart. Bechter, Emil, Sekretär a. D., 84 I., Ludwigsburg. Schanbacher, Vincentia, geb. Heufeld, Sekretärs Gattin, 51 I., Herzlähmung, Ludwigsburg-Stuttgart. Rudhard, Marie, Witwe, Ellwangen- Stuttgart. Eisenbach, Theodor, Finanzrat, Vorstand des Hauptbahnhofs Stuttgart, 48 I., Stuttgart
Konkurse. Karl Weissert, Bäckermeister in Heilbronn, Neckarsulmerstraße 15. Nachlaß des verstorbenen Bäckermeisters Karl Wilhelm Julius Link in Weilder- stadt. Eduard Mensch, Mühle- und Sägwerksbesitzer in Unterzell Ede. Not a. R. Eduard Trick, Schreiners- Witwe, Katharine geb. Grüner in Schramberg.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privaranzeigen.
Bekanntmachung
ketr. die Enichtmg einer SWchterelMM in WWllch.
Friedrich Rentschler, Bauer und Gemeinderat in Würzbach, beabsichtigt, in seinem Gebäude Nr. 41 dasclbn eine
Schlächtereianlage
einzurichten.
Dies wird mit der Aufforderung bekannt gegeben, etwaige Einwendungen gegen das Unternehmen binnen 14 Tagen — vom Tage der Ausgabe dieses Blattes an gerechnet — bei der Unterzeichneten Stelle anzubringen. Nach Ablauf dieser Frist können Einwendungen in diesem Verfahren nicht mehr angebracht werden.
Pläne und Beschreibung der Anlage liegen in der Kanzlei des Oberamts zur Einsicht auf.
Calw, den 5. Mai 1914.
K. Oberamt:
Amtmann Rippmann.
Monakam.
Steinakkord.
Am Freitag» den 8. Mai, morgens 8 Ahr, werden auf dem Rathaus die Lieferung und Beisuhr von
40 Kubikmeter Kalksteine
vergeben, wozu Liebhaber eingeladen werden.
Gemeinderat.
Gemeinde Ottenbronn.
Alksteinliesernngs-Mord.
Am Samstag, den 9. Mai 1914, nachmittag von 2 Uhr an, werden im hiesigen Rathause die Lieferung von
cirU los Mikmrirr Kalksteine
auf die hiesigen Ortswege vergeben werden, wozu Liebhaber eingeladen sind.
Gemeinderat.
SchMMldvkttill EM.
Sonntag, den 10. Mai:
Ausflug nach Maulbronn.
Abfahrt 9" vorm, nach Mühlacker. Fußwanderung: Mühlacker —Maulbronn—Aalküstensee—Oel» bronn—Dürrn—Kieselbronn—Psorz heim. Marschzeit: ca. 5 Stunden. Rucksackvesper! Der Führer:
Beutel.
r. K,
Donnerstag» 7. Mai, im Kaffeehaus.
Die kluge Hausfrau verwendet nur
Knorr-Suppenwürfel,
weil sie ausgiebiger sind als andere und außerdem am besten schmecken
48 Sorten, wie: Welbertev, Sieben Schwaben. 1 Würfel 3 Teller 10 Pfg.