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Oberflächenbehandlung Oelgrundierung scheidet wegen der starken Dehnung der Oelfläche, die zum Abblättern führt, «us. Richtig ist eine Nitro-Eellulose-Schicht als vollkom­men dichte Isolierschicht aufzutragen. Prof. Jäger belegte in einer großen Reihe von Lichtbildern die Richtigkeit die­ser Arbeitstechnik. Professor Beck, der über Fußboden- beläge und Deckenkonstruktionen sprach, wies in seinem Lortrag an Hand von eingehenden Berechnungen nach, daß Holz für Decken und Böden von Wohnräumen der wirt­schaftlichste und zugleich schönste und am meisten hygienische Baustoff sei. Massivdecken in Beton mit Fußboden- und Deckenbelag seien 80 bis 100 Prozent teuerer als gleichwer­tige Decken in Holzkonstruktion. In eingehenden Dar­legungen wurde des weiteren Bodenverlegung und Boden- vflege behandelt. Die bis jetzt gehaltenen Vorträge im Rahmen der Lehrschau Holz fanden in Fachkreisen außer­ordentlich reges Interesse.

Allsruf au die Pioniere in Württemberg «uv Hohenzollern.

Zur Februar ds. Zs. ist der Landesverband der Pioniere in Württemberg und Hohenzollern im Waffenring Deutscher Pio­niere gegründet worden. Er umfaßt bereits fünf Vereine mit rund 1000 Mitgliedern. Der derzeitige Vorstand hat seinen Sitz in Ulm a. d. Donau. Der Zweck des Landesverbandes ist: Der Zusammenschluß aller in Württemberg und Hohenzollern wohnhaften ehemaligen Pioniere, Minenwerfer, Scheinwerfer, Eisenbahner, Telegraphier und sonstiger aus den Pionier-For­mationen hervoraegangenen Kameraden, Pflege der Kamerad­schaft, des alten Pioniergeistes und Waffenstolzes, der geschicht­lichen Erinnerungen, sowie der Ueberlieserung der ehrenvollen Waffentätigkeit im Krieg und Frieden und des Gedächtnisses der im Kriege gefallenen Kameraden; ferner die Unterstützung in Rot geratener Kameraden, ihrer Angehörigen und Hinterblie­benen sowie Hebung des Pflichtbewußtseins dem deutschen Vater­land« gegenüber. Bei parteipolitischer Neutralität soll der Ge­danke vorherrschend sein, nur ein einiges Deutschland kann sich den von außen und innen anstürmenden, das deutsche Volk zer­setzenden Einflüssen widersetzen und ihnen standhalten. Unserem Pionierberuf entsprechend wollen wir auch hier unter den Weg­bereitern sein. Darum Pioniere, schließt Euch in Euerem Lan­desverband zusammen und helft mit, das erstrebte Ziel zu er­reichen. Lasset Adressen von Kameraden, die in der Lage find, Orts- und Bezirksgruppen zu bilden, an die Unterzeichnete Dor- standschast gelangen und holt Euch selbst Auskünfte bei dersel­ben. Der Jahresbeitrag pro Mitglied und Jahr beträgt z. Zt. 20 L, ist also für jeden erschwinglich. Mit deutschem Pionier- aruß der Vorsitzende: M. Kleinhans, Ulm, Westgleis 14; der Schriftführer: A. Kübler, Ulm, Finken Straße 20; der Schatz­meister: K. Schnarrenberger, Ulm, Stuttgarter Straße 32.

Wildbad, 3. Juni. Am Samstag früh traf auch hier in drei großen Omnibussen derSchwäbischeSänger- bund Brooklyn, von Stuttgart kommend ein. In der Trinkhalle wurden die Gäste vomLiederkranz" mit dem deutschen Sängergrutz begrüßt. Hauptlehrer Pfau hieß die Amerikaner im Namen der Stadtverwaltung will­kommen. In Begleitung der Wildbader Sangesbrüder wurde ein kurzer Gang durch die Enzaulagen unternom­men, das Kurhaus besichtigt und hierauf imQuellenhof" rin Imbiß eingenommen, wo die Gäste von Vadkommissar, Oberstleutnant v. Breuning, begrüßt wurden. Zum Schluß wurden unter Führung von Oberbauinspektor Vogt die Bäder besichtigt. Samstag nachmittag fand die Ein­weihung des neuerbauten Tennishauses statt. Die Berbandstagung der Flaschner und Installateure von Württemberg am Samstag und Sonntag war von nahezu 500 Teilnehmern besucht. An den Verhandlungen nahmen 350 Flaschnermeister und Installateure teil. Samstag abend öffnete das Landeskurtheater seine Pforten mit dem neuesten Schwank von Arnold und Bach Hulla di Bulla".

Unterjesingen, O.A. Herrenberg, 4. Juni. (Unwetter­schäden.) Nach den bisherigen Feststellungen ist durch das Anwetter vom Freitag sehr bedeutender Schaden verursacht Morden. Unsere Weinberge haben ihren Heuer so reichen Behang größtenteils verloren, dabei sind auch viele Triebe abgeschlagen und altes Holz beschädigt. Hopfenanlagen stehen mit fast kahlen Stangen da, weil auch fast alle Blät­ter von den Ranken weggeklopft sind. Unter Kirschbäumen und Beerensträuchern liegen die grünen Früchte wie dicht gesät und will man auf dem Kirschbaum eine ungetroffene Frucht finden, so muß man lange suchen. Die Obstbäume bieten sich dem Auge wie von Raupen zerfressen dar. Ge­treidefelder machen noch den besten Eindruck; bei näherem Zusehen findet man aber, daß wenige Halme unverletzt ge­blieben sind. Das Auffallendste waren die außerordentlich großen Körner, deren Einschläge auf freiem Ackerboden überall zu sehen sind. Kein Wunder, wenn davon Dach­fenster und Ziegel zertrümmert wurden.

Schramberg, 3. Juni. Der Schramberger Ehrenbürger, Volksschulrektor a. D. Albert Bregenzer in Altstadt- Rottweil, vollendete in seltener Leibesgesundheit und Gei­stesfrische sein 8 0. Lebensjahr. Die Stadtgemeinde beglückwünschte den Altersjubilar und beehrte ihn mit einer künstlerisch ausgestatteten Plakette.

Der Gemeinderat lehnt die llmlageerhöhung ab

Stuttgart, 5. Juni. Die Stadtverwaltung hat bereits vor einigen Wochen einen Nachtrag zum Stadthaushalts­plan für 1930 vorgelegt. Die Finanzkommission hat vor fünf Wochen den Antrag der Stadtverwaltung, zum Zweck des Etatausgleichs einer Erhöhung der Eemeindeumlage juzustimmen, abgelehnt. In der heutigen Eemeinderats- sitzung machten zunächst Oberbürgermeister Dr. Lauten­schlager und der Finanzreferent Rechtsrat Hirzel allge­meine Ausführungen über die Ursache des neuen Defizits, wonach ein Wenigeranfall aus Reichssteuern von 1687 300 Mark, eine Erhöhung des Wohlfahrtsetats um 560 000 Mark und des Zinsendienstes um 550 000 Mark zu ver- ämchnen ist, so daß ein Eesamtdefizit für 1930 in Höhe von 4342 000 Mark entsteht. Dabei sind noch nicht eingerechnet dre Kosten für die Erwerbung des Katharinenhospitals und das Kraftfahrtamt (beides ca. 400 000 Mark), die jedoch zum großen Teil auf verschiedenen Gebieten eingespart kerben könnten. Am diesen Etatabmangel auszugleichen, schlagt der Finanzreferent eine Erhöhung der Ee- m^indeumlage um 2 Prozent vor. In nament­licher Abstimmung wurde der Antrag der Stadtver­waltung auf Erhöhung der Umlage um 2 Prozent mit 65 Nein. 17 Enthaltungen gegen 5 Ja abgelehnt.

Stuttgart, 5. Juni. (Zusammenstoß.) Die Reichs­bahndirektion Stuttgart teilt mit: Heute Donnerstag, den 5. Juni, nachts 0.15 Uhr, wurde ein von Schorndorf kom­mender Personenkrafwagen auf dem Saasstraßenübergang, 1 Kilometer vor dem Bahnhof Lorch, von dem Personen- zug 617 StuttgartGmünd erfaßt und zertrümmert. Der Kraftwagen war auf dem Bahnübergang aus noch nicht völlig aufgeklärter Ursache zum Halten gebracht worden und konnte dann nicht mehr rechtzeitig aus dem Gleis ge­schafft werden. Verletzt wurde niemand.

Cannstatt, 5. Juni. (Ki n ds t ö t u ng.) In den letzten Tagen wurde in Cannstatt eine Kellnerin festgenommen, die nachts heimlich geboren und das Kind unmittelbar da­rauf getötet hatte. Darauf hatte sie es in den Ofen gesteckt und diesen angezündet. Beim Entdecken dieser grausigen Tat war das Feuer schon erstickt und die Leiche leicht an­gekohlt. Die Rabenmutter war, als ob nichts vorgefallen wäre, am anderen Morgen ihrer Beschäftigung nach­gegangen.

Backnang, 5. Juni. (Erkannte Leiche.) Wie der Murrtalbote erfährt, ist das vom Zug überfahrene 19jäh- rige Mädchen die Pflegetochter Luise Schäfer von Schöntal, die schon längere Zeit von schwermütigen Gedanken er­füllt war.

Feldrennach OA. Neuenbürg, 5. Juni. (Tödlich v unglückt.) Abends ereignete sich im Sägewerk Wilhelm Schönthaler ein schwerer Unglücksfall. Der dort schon seit längerer Zeit im Menst stehende ledige, 31 Jahre alte Fuhr­mann Albert Bürkle verunglückte beim Stammholzladen so schwer, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Ver­unglückte war ein arbeitsamer, tüchtiger und hilfsbereiter Fuhrmann.

Laupheim, 5. Juni. (Aus dem Fenster gestürzt.) Vorgestern früh stürzte eine hiesige, 40jährige ledige Nah- trin im Bezirkskrankenhaus vom dritten Stock herab und brach beide Beine. . .

Abschluß des Berbandslages der Wirte

Verbandstag der Wirte Rede des Wirtschaftsministers

Ulm, 5. Juni. Der 40. Verbandstag der Wirte wurde am Mittwoch vormittag durch eine Reihe von Begrüßungsansprachen eingeleitet, die dem Wirteverband zu seinem 4V. Verbandstag und dem Ulmer Wirteverein zu seinem 100jährigen Bestehen Glückwünsche darbrachten. Sodann hielt Wirtschaftsminister Dr. Maier eine bedeutsame Rede überWirtschaftsfragen, die das Gastwirtsgewerbe berühren". Er führte dabei aus, daß eine vertrauensvolle Aussprache zwischen Regierung und Wirts­gewerbe notwendig erscheint. Die Kritik an diesem Gewerbe ist namentlich von seiten der Abstinenzbewegung über den objek­tiven Rahmen hinausgeschossen. Man sollte wirklich einmal übrv> Haupt damit aushören, das deutsche Volk als ein Trinkervolk hinzustellen. Durch solche llebertreibungen schadet man nur dem Ansehen Deutschlands in der Welt. Bei der Beratung des East- stättengesetzes im Reichsrat hat sich das Württ. Wirtschaftsmini­sterium von dem Gedanken leiten lassen, daß nicht durch extreme Maßnahmen geholfen werden kann, sondern daß die Mißstände am besten durch Fernhalten weiterer, dem Bedürfnis nicht ent­sprechender Gaststätten und durch strenge Prüfung der wesent­lichen Voraussetzungen für die Führung von Gaststätten be­hoben werden könne». Deshalb hat die Regierung auch mit allem Nachdruck gegen die sog. Relationszahlen sich gewandt. Der Abbau der überzähligen Gaststätten ist nur dann erträglich, wenn schlecht gehende und häufigem Besitzwechsel unterliegende Wirtschaften allmählich zum Erliegen gebracht werden. Für dis Zulassung neuer Wirtschaften hat das Wirtschaftsministerium angeordnet, die Bedürfnisfrage streng zu prüfen und die Aus­wirkung einer Zulassung auf die bestehenden Betriebe nicht außer acht zu lassen. Die Bedenken über die Auswirkungen der Erlaubnisentziehungsvorschriften find nicht unberechtigt. Trotz der sehr ernsten wirtschaftlichen Lage sollte man den Pessimis­mus nicht vorherrschen lassen. Die Krise betrifft ja nicht Deutsch­land allein, sondern ist eine Weltkrise. Es ist höchste Zeit, die Reichsfinanzreform in den Vordergrund zu schieben. Selbst so wichtige Aufgaben wie das Ostprogramm müßten hinter ihr zurücktreten. Die Wirtschaft aber muß von gesetzlichen Eingriffen jeder Art verschont werden. Der Präsident des Deutschen Wirts­verbandes, Reichstagsabg. Köster-Berlin, wies dararuf hin, daß zum erstenmal ein Minister bei einem Wirteverbandstag zu­gegen sei und bestätigte, daß Württemberg in erheblichem Matze die Belange des Wirtsgewerbes gewahrt habe. Nach einer längeren Aussprache konnte der Verbandstag geschloffen werden.

Handel und Verkehr

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 5. Jum. Weizen märk. 310.80 bis 311, Roggen märk. 172177. Futtergerste 168180, Safer märk. 143183, Weizenmehl 33.7842, Roggenmehl 21.6023, Weizenkleie 7.788.28. Roggenkleie 7.788.28, Viktoriaerbsen 2429. kleine Sveiseerbsen 2123, Futtererbsen 18819. Allge­meine Tendenz: ruhig.

Mannheimer Produktenbörse vom 5. Juni. Tendenz fest. Preise: Weizen 33-33.28, Roggen 17.78-18.28. Safer 1718, Futtergerste 1819, Weizenmehl Spezial 0 48.78. Roggenmehl 2628.50, Weizenkleie feine 6.787, Biertreber 1010.50.

Märkte

Stuttgarter Schlachtviebmarkt vom 5. Juni

Zugetrieben: 5 Ochsen, 4 Bullen, 11 Jungbullen, 24 Jung­rinder. 21 Kühe. 213 Kälber, 400 Schweine.

Ochsen: ausgem. (5356), vollsl. (4881).

Bullen: ausgem. 5053 (5053), vollfl. 4749 (unv.).

Jungrinder: ausgem. 5689 (unv.), vollfl. 8084 (unv.). fl. (4649).

Kühe: ausgem. (4147), vollfl. (3239), ft. (2531), ger. (1823).

Kälber: feinste Mast- und beste Saugk. 8184 (8386), mittl. 7079 (7281), ger. 6269 (6070).

Schweine: über 300 Pfd. 6061 (6062). von 240 bis S00 Pfd. 6062 (6162), von 240300 Pfd. 6364 (63-65), von 160200 Pfd. 6263 (6365). von 120160 und unter 120 Pfd. (6264), Sauen (4854). Verlauf: Großvieh mä­ßig, Kälber ruhig; Schweine langsam.

Biehpreise. Ehingen: Kühe 400800, Kalbeln 480600, Jungvieh 170360 M Waldsee', schwere Arbeitspferde 10001200. mittlere 400900, Fohlen 200-220, Ochsen 400 bis SO. Kühe 300450. Kalbeln 400-600. Jungvieh 18030S M.

Mannheimer Schlachtviebmarkt vom 5. Juni. Dem heutige« Kleinviehmarkt waren zugefabre«: 68 Kälber, 333 Schweine. 759 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden: für Kälber 6280, Schweine 6870, Läufer 2248. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, mit Schweinen mittelmäßig, mit Ferkeln und Läufer» ruhig.

Haslacher Biehmarkt vom 2. Juni. Auffuhr: 66 Ochsen, 18 Kühe, 11 Kalbinnen, 5 Rinder, 834 Ferkel. Preise: Ochsen 9151100, Kühe 300-480, Rinder 140-210, Ferkel 4080 °4l.

Marktbericht der Stadtgemeinde Nagold vom 5. Juni 1930. Viehmarkt: Zufuhr 3 Stiere, 1 Fairen, 29 Kühe, 84 Rin­der und trächtige Kalbinnen, 52 Schmalvieh. Verkauft 1 Farren, 18 Kühe, 31 Rinder und trächtige Kalbinnen, 49 Schmalvieh. Preis pro Stück Farren 265 -4l, Kühe 380620 -4l, Rinder und trächtige Kalbinnen 300670 °4l, Schmalvieh 160290 Handel im Kleinvieh lebhaft, im Großvieh etwas gedrückt. Schweinemarkt: Zufuhr 85 Milchschweine, 365 Läufer­schweine. Verkauft 64 Milchschweine, 289 Läuferschweine. Preis pro Paar Milchschweine 6182 °4l, Läuferschweine 85180 oll. Zufuhr schwach, besonders bei Milchschweinen, Handel gedrückt. Marktbesuch gut. Fruchtmarkt: Verkauft 56,15 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 14.5018.00 -4l, 21,40 Ztr. Gerste, Preis pro Ztr. 10.8011.00 -K, 33,80 Ztr. Haber, Preis pro Ztr. 8.00 bis 8.60 -4l, 2,64 Ztr. Ackerbohnen, Preis pro Ztr. 9.00 -4l. Der Markt war gut besucht. Handel recht lebhaft, alles verkauft; immer noch rege Nachfrage nach Weizen. Nächster Frucht­markt am 14. Juni 1930.

Rlmdstmk

R»«df«nkfeier an Pfingste«

ev. In der Evans. Morgenfeier im Rundfunk am Pfingst­fest, 8. Juni, vormittags 11.18 Uhr hält Prälat Dr. Hoffmann- Ulm die Ansprache über das Thema:Wo der Geist desSerrn ist. da ist Freiheit". Im Mittelpunkt der mukalffchen Darbietun­gen steht eine Pfingstkantate für Baßsolo (S. Rieth). Chor, Streichquartett und Orgel eines jungen, einheimischen Kompo­nisten. Sans Albert Silberberg. Schüler von Wilhelm Kemvfi. Die Feier wird aus der Markuskirche übertragen und ist öffent­lich zugänglich. An der Orgel Prof Dr. Keller.

Letzte Nachrichten

Das Milchgesetz vom Reichsrat angenommen Berlin, 5. Juni. Im Reichsrat wurde am Donnerstag das Milchgesetz angenommen. Das Reich will mit diesem Gesetz die Fragen der Milchwirtschaft vor allem von der gesundheitlichen, lebensmittelpolizeilichen und veterinär­polizeilichen Seite aus anfassen; durch die Schaffung von Standardware soll der starken Einfuhr aus dem Ausland entgegengewirkt werden. Der Reichsrat hat die Regie­rungsvorlage, die die Abgabe von Milch im Handel aus­nahmslos unter die Erlaubnispflicht stellen wollte, dahin geändert, daß der Handel mit Milch in Flaschen mit festem Verschluß und die Abgabe von Milch durch den Landwirt innerhalb seiner Betriebsstätte nicht unter die Erlaubnis­pflicht fällt. Der vom Reichsrat eingefiigten Bestimmung, daß das Reich den Ländern die aus dem Gesetz erwachsenden Kosten zu ersetzen hat, stimmte die Regierung nicht zu. Sie wird in diesem Falle dem Reichstag eine Doppelvorlage vorlegen.

Der Gesetzentwurf über die Gemeinnützigkeit von Wohnungsunternehmungen wurde ge­nehmigt, nachdem darauf hingewiesen war, daß seit dem Kriege über 1600 neue Baugenossenschaften entstanden seien.

Der Veräußerung von reichseigenen Grundstücken in Mainz wurde zugestimmt, desgleichen dem Gesetz über die Ermächtigung zu steuerlichen Maßnahmen zwecks Erleich­terung und Verbilligung der Kreditversorgung der deut- scben Wirtschaft.

Heftige Zusammenstöße bei einer kommunistischen Elends- demonftration in Berlin

Berlin, 5. Juni. Die von den Kommunisten einberufene Elendsdemonstration" hat zunächst leichtere Reibereien und später, etwa gegen 8 Uhr abends ernstere Zusammen­stöße mit der Polizei zur Folge gehabt. Die Polizeibeam­ten wurden am Landsberger Platz von den Demonstranten mit Steinen beworfen und mit Stöcken geschlagen. Die Be­amten griffen zum Gummiknüppel und mußten, als aus einem Gebüsch plötzlich zwei Schüsse bagefeuert wurden, von der Schußwaffe Gebrauch machen. Wie später sestgestellt wurde, sind insgesamt zehn Personen ins Krankenhaus Friedrichshain eingeliefert worden. Davon sind zwei durch Schüsse schwer verletzt; die übrigen acht trugen leichtere Verletzungen davon. Von den Polizeibeamten wurden vier durch Steinwiirfe oder Stockschläge leicht verletzt. Die Ord­nung wurde ba ld wieder hergestellt._

Abreise des Reichspräsidenten Berlin, 5. Juni. Der Herr Reichspräsident hat heute abend mit dem fahrplanmäßigen Zuge 19.34 Uhr vom Bahnhof Friedrichstraße Berlin verlassen und sich nach seinem Besitz Neudeck begeben, wo er über Pfingsten ver­weilen wird.

Hitzewelle in Amerika. Mehrere Todesfälle Rewyork, 5. Juni. Eine Hitzewelle, die bereits seit einigen Tagen andauert, hat mehrere Todesopfer gefor­dert. Im Newyorker Distrikt sind eine Anzahl Personen an Hitzschlag erkrankt.

Mutmaßliches Wetter für Samstag Die Wetterlage wird jetzt von einem Hochdruckgebiet i» Norden beeinflußt. Für Samstag ist vorwiegend trockene» und heiteres Wetter zu erwarte«.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Vuchdruckerei. Altenftetg.

Verantwortlicher Schriftleiter: Erwin Vollmer.

Verkaufe am Samstag vormittag 8 Uhr einen Wurf ans Fressen gewöhnte

Milchschweine

Leitz, Gaugenwald.