Nr. 126
»ch»«1»iUder T«>e,zeit«n, „An» den Tannen"
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noch 23 Sänger und 22 passive Mitglieder. Dieses Sinken der Mitgliederzahl, wie überhaupt das ewige sKommen und Gehen der Sänger, sagen genug. Er begrüßte auch die Sänger, abordnung von Rohrdorf und bedankte sich bei ihnen für die freundliche Uebernahme der Patenstelle. Ebenso dankte er auch dem Dirigenten für seine mühevolle unermüdliche Arbeit. Nach dem mit Begeisterung gesungenen Wengertschem Lied! „Hebt die Herzen empor" begrüßte der Ehrenvorsitzender Herr Schultheiß Rentschler die Versammlung und wünschte kdem Fest einen harmonischen Verlauf und bat den Wettergott um ein gnädiges Walten für den kommenden Festtag. Herr Vorstand Barreis Rohrdorf versicherte, daß sein Verein die Patenstelle mit Freuden übernommen habe und hoffte, dadurch erst recht durch seine Patenstelle auf eine freundliche gute Nachbarschaft und auch ein engeres Verbundenwerden mit dem Walddorfer Verein. Der Rohrdorfer Heimatdichter. Herr Beschel trug 2, eigens für diesen Abend verfaßten Gedichte vor. Das eine war in gehaltvollen Worten der Fahne, das andere in witzigen, den Festjungfrauen gewidmet. Auch der Dirigent des Vereins Hauptlehrer Grünbauer ergriff das Wort und überreichte 5 Sängern für treue aktive, ununterbrochene 10 jährige Mitgliedschaft ein künstlerisch einwandfreies Ehrendiplom. Es soll für die Sänger sein ein Zeichen der Anerkennung, ein Zeichen des Dankes, ein Zeichen der Aufmunterung. Er wies hin auf den Wert des Gesanges und die Bedeutung der Gesangvereine. Bei der vorzüglich musikalischen Begabung der Walddorfer sei jedoch ein Verein von 23 Mitgliedern, noch dazu besonders aus fast nur ganz jugendlichen Sängern, 'eins unerfreuliches Bild für die Gemeinde. 10 Jahre Mitgliedschaft sei in Walddorf, aber soviel als in anderen Orten 25—30 jährige Vereinszugehörigkeit. Man sollte gerade in Walddorf bedenken, daß es doch heißt: .„Wem viel gegeben sei, von dem werde der Herr auch viel fordern". Aber er tröste sich damit, daß dem, der die Fugend hat auch die Zukunft gehört. Vielleicht wird auch der morgige Festtag, der ja wohl die stattliche Zahl von 800 Sängern in Walddorfs Mauern sehen wird, manches alte Eängerherz wieder erwecken, zur Freude des Dirigenten, zur Stärkung des Vereins, zur Ehre der Gemeinde und zum Segen des deutschen Liedes. Das Ehrendiplom erhielten: Wilhelm Brenner, zugleich 3 Fahre Vorstand. Karl Buhler, schon 7 Fahre Kassier. Gg. Dietsch, 10 Fahre Schriftführer. Gottl. Dietsch, Christian Walz. Den einschmeichelnden Melodien selten in so einwandfreier Weise in Walddorf gehört, konnten die Festdamen nicht länger wiederstehen und mußten schon jetzt noch schnell ein kleines Tänzchen wagen. So nahm der Abend einen heiteren, harmonischen Abschluß und alles freute sich auf den kommenden Festtag, hoffend, daß dasselbe durch die gnädige Einsicht des Wettergottes einen sehr schönen Verlauf nehmen möge.
Die Walddorfer haben unbedingt, wie man so schön sagt, „Einen Stein im Brett". Das himmlische Wetterbüro funktionierte, mit Ausnahme einiger kleiner „Schütter" ganz zur Zufriedenheit des festgebenden Vereins. Aus näherer und weiterer Umgebung fanden sich zahlreiche Brudervereine ein, und so kam es, daß Walddorfs Mauern wohl noch nie so so viel Menschen in sich geschloffen hatte, wie eben am gestrigen Sonntag.
Walddors bot ein richtiges Großstadtbild. Ueberall wimmelte es von Menschen, Autos, Motorrädern und Fahrrädern. Ueberall ein Singen und Klingen! Der Ort zeigte sich im Festgewand. An den Ortseingängen grüßten Tannengrün und Girlanden. Jedes Haus war festlich bekränzt. Schmucke Tännchen verschönerten die Straßen innerhalb Etters. Gegen l Uhr wurde der Festzug in der neuen Straße aufgestellt. Der ganze Zug glich einer fast nie endenwollenden Karawane. Unter den Klängen eines schneidigen Marsches, gespielt von der Altensteiger Musikkapelle, setzte sich der Zug in Bewegung. Wenn ich mich nicht irre, waren etwa 23 Vereine zu gegen. Mit dem Ab wickeln des Festzuges kon
zentrierte sich ein bewegtes Leben auf dem wirklich schön gelegenen Festplatz. „Einig und fröhlich, treu und wahr sei unsere Losung immerdar", der Sängerspruch des Vereins, westlich komponiert von ihrem tüchtigen Dirigenten Oberlehrer Grünbauer, kam gut zu Gehör. Es folgte nun der Reihe nach: das Begrüßungslied, hierauf die Ansprache des Vor- stmids Brenner vom festgebenden Verein, welcher in freundlichen Worten alle Sänger herzlich willkommen hieß. Ortsvorsteher Rentschler gab in seiner Rede seiner Freude über den zahlreichen Besuch besonderen Ausdruck. Die Festrede hielt Gauvorsitzender Präzeptor Wieland-Nagold. 3n einer ^'"durchdachten, tiefsinnigen Rede sprach der Festredner über me Bedeutung des heutigen Tages und über den Wert des mutschen Liedes. Präzeptor Wieland enthüllte hierauf die »in E. an ^ betrachtet ein Prachtexemplar einer Ber- ki» Anschließend schmückte eine Fahnenjungfrau
rnit einem Band. Mit kernigen Worten über- naym der Fahnenträger die Fahne und gelobte dieselbe stets ^ öu tragen zur Ehre des Vereins und des deutschen Pate stand der Liederkranz Rohrdorf. Sie in - schien dem Bruderverein ein hübsches Patengeschenk Schleife. Hierauf sangen beide gemeinsam Sin-»,« ^ sich anschließenden Maffenchöre leiteten das
aen Vereine ein. Als Maffenchöre wurde gesun-
urn oer Sängerspruch „Das Herz voll Lieder", „Hebt die Dl» m E^por" und „Brüder reicht die Hand zum Bunde", der traten, wie ihre Anmeldung eingegangen ist, auf
Es sangen: Egenhausen („Wo's Dvrflein von ^.'^hausen, Liederkranz Altensteig („An die Freude" ienn,.-, 1- Dringen („Es fiel ein kühler Tau"). Pfalzgra- Land. ^ mein"), Bösingen („Wenn weit in den
Oberschwandorf (..Heckenlied» v. Süßmuth), Ver- Trns» , er- u. Sängerkranz Nagold (An die Freude v. Buck).
o rlach, Haiterbach („Im Wald, im grünen Wald),
Breitenberg, Liebelsberg (Es geht ein Liedchen im Volke", Altburg („Der Gesang"), Rotfelden (König Lenz" v. Löffler), Grömbach („Fetzt gang i ans Brünnele) und Ueberberg („Schwäb. Tanzlied"). Durchschnittlich konnte man sehr zufriedenstellende gesangliche Leistungen hören; es sangen sogar manche Vereine über Erwarten gut. Mit besonderer Freude darf der Liederkranz Walddorf auf seine in allen Sparten wohlgelungene Fahnenweihe zurückblicken. Der 1. Juni 1930 wird ein Markstein in der Geschichte des Vereins bleiben.
Stuttgart, 3i. Mai. (Selbstmord im Feuerfee.) In der vergangenen Nacht kurz vor 12 Uhr sprang ein junger Mann in selbstmörderischer Absicht in den Feuersee. Leider verging fast eine Stunde, bis er herausgezogen werden konnte. Der herbeigerufene Arzt stellte den Tod fest. Der Ertrunkene wurde erkannt als ein aus der Stettener Anstalt beurlaubter Zögling.
Reutkingen, 31. Mar. (Unterhausen u n d O b e r- hausen.) Das Innenministerium hat die Bereinigung der Gemeinden Unterhausen und Oberhausen OA. Reutlingen zu einer Gemeinde auf Grund der zwischen den Vertretungen dieser beiden Gemeinden am 27. März 1930 mit Wirkung vom 1. April 1930 an geschloffenen Vereinbarung genehmigt.
Rottenburg, 31. Mai. (Schweres Hagelwetter.) In der Gegend von Rottenburg, vor allem in Seebronn, ist ein schweres Hagelwetter in Verbindung mit einem wolkenbruchartigen Regen niedergegangen. Die ganzen Aecker und Wiesen waren wie abgemäht. Auf den Bäumen ist kein Blatt mehr. Die Hagelkörner lagen stellenweise 40 bis 35 Zentimeter hoch auf der Straße.
Cannstatt, 31. Mai. (Unwetter.) Gestern abend entlud sich ein von Waiblingen herkommendes schweres Gewitter. Hagelkörner bis zur Größe von Taubeneiern prasselten nieder, Blitze zuckten, in kurzer Zeit waren die Straßen völlig mit Schloßen bedeckt. Durch den Hagel wurde viel frisch ansetzendes Obst von den Bäumen herabgeschlagen. Auch die Felder, Weinberge und Gartengewächse haben erheblichen Schaden gelitten. Die Wiesen liegen zum Teil wie gewalzt. Auch Untertürkheim und die östlichen Vororte wurden stark von dem Unwetter betroffen.
Unterjesingen OA. Herrenberg, 31. Mai. (Schreckliches Unwetter.) Das schreckliche Unwetter am Freitag abend richtete besonders über Unterjesingen schweren Schaden an. Der wolkenbruchartige Regen drang in Keller und Scheunen und riß eine Masse von den Berghängen mit. Die Hagelkörner erreichten teilweise eine Größe von Hühnereiern. Die Verheerung ist schauderhaft. Die Hopfenhaben alle Triebspitzen verloren. Den Bäumen wurden Aeste abgeschlagen. Der östliche Hang der Weinberge wurde förmlich zusammengedroschen. Durch die Wucht der großen Hagelstücke wurden Dachfenster und Glasziegel in Scherben geschlagen. Die Ammer führt Hochwasser.
„ Marschalkenzimmer« OA. Sulz, 31. Mai. (Tödlich überfahren.) Das 3 Jahre alte Bübchen des Maurers Hermann Blocher von hier wurde von einem hiesigen Motorradfahrer so unglücklich angefahren, daß es auf den Boden geschleudert wurde und infolge eines erlittenen Schädelbruchs starb.
Weingarten, 31. Mai. (Blutritt.) Am Freitag hatte Weingarten einen großen Tag, der Tausende von Besuchern in die alte Kloster- und Welfenstadt führte. Vom Wetter aufs beste begünstigt, fand der altberühmte „Vlutritt" statt. Aus 75 Orten waren die Reiter auf zum Teil recht schönen Pferden erschienen. In der Mitte ritt der Heiligblutreiter P. Frowin Wick, umgeben von vier Standartenreitern. Einen eigenartigen und prächtigen Eindruck machten dis vielen Geistlichen in bunter Amtstracht mit ihren Ministranten, alle zu Pferd. Die Festpredigt am Abend vorher hielt der Abt von Witowski. Auch die Orgelvorführung durch Kirchenmusikdirekor Bärnwick, in der Werke von Franz Liszt zum Vortrag kamen, erregte Bewunderung und Andacht.
Ravensburg, 31. Mai. (Todesfall.) Im 70. Lebensjahr starb Bezirksnotar a. D. Friedrich Hartmann. Er war eine namentlich in den Gemeinschaftskrersen bekannte und beliebte Persönlichkeit und wirkte lange Jahre in Ravensburg. Sein ältester Sohn ist Pfarrer der Brüdergemeinde Wilhelmsdorf.
Friedrichshafen. 31. Mai. (T ö d I i ch e r ll n f a l l.) Am Freitag abend überfuhr auf der Straße nach Eriskirch der Schlossermeister Fried von hier mit seinem Auto den zu Besuch bei seinen Eltern weilenden verheirateten, 29 Jahre kalten Kupferschmied Wendler aus Jmmenstadt im Allgäu. Der Ueberfahrene ist seinen Verletzungen alsbald erlegen.
Friedrichshafen, 1. Juni. (Sturm aus dem Boden- s e e.) Ein schwerer Südweststurm verursachte am Freitag der Schiffahrt auf dem Bodensee verschiedene Schwierigkeiten. So mußte der Bgyerische Motorkahn Nr. 12. der sich seit einigen Tagen wieder im Dienst befindet, das Schlepptau des Anhängers loswerfen, weil der Kahn mit der schweren Last nicht mehr imstande war, gegen die schwere See anzukämpfen.
Trossingen, 1. Juni. (Gestörte Versammlung.) Die von der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei auf Freitag abend in den Saalbau „Rose" einberufene sehr gut besuchte Versammlung endete vorzeitig mit einem großen Radau, hervorgerufen durch auswärtige Gegner. Gläser flogen hin und her, Stuhlbeine wurden abgeknickt, kurz und gut alles, was man gerade in die Hände bekam, wurde gegen den Gegner geworfen. Der Saal wurde durch Landjäger und Polizei geräumt.
Freiburg, 31. Mai. (H ag e l u n w e t t e r.) In den frühen Morgenstunden des heutigen Samsrag ging über Freiburg ein schweres Hagelunwetter nieder, das mehrere Stunden dauerte. Besonders heftig war der Hagelschlag in de» »ördlichen Stadtteilen.
Nordrach, 31. Mai. (Hagelunwetter.) Gestern ging ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelschlaq über der Gemarkung Nordrach nieder, das an- keraewöhnlich großen Schaden an den Obst- und Garte««
Parker Gilbert
Auffallend sang- und klanglos ist dieser Tage aus Berlt» der Mayn verschwunden, der dort fünf Jahre lang die Ob«- Hoheit der Tributmächte über das deutsche Tributvoll vor» treten hat, so schreiben die „Leipziger Neuesten Nachricht«?" u. a. Er nahm französischen Abschied, nennt das der Engländer. Und in der Tat, ein französischer Abschied ist e» gewesen. In Paris tauchte Parker Gilbert auf der Hei»-, reise noch einmal auf, um das Eroßkreuz der Ehrenlegion in Empfang zu nehmen. Das will besagen: in Pari» Hi man mit dem jungen Mann des Hauses Morgan womöglich mach zufriedener als im Hause Morgan selbst.
Man sagt, Herr Parker Gilbert habe sich in Berlin nicht wohlgefühlt und den Tag herbeigesehnt, wo er den StaNb der Reichshauptstadt von seinen Füßen schütteln könnte. Nach der Art, wie er Abschied nahm, wird das niemand bezweifeln, nach der Art, wie er sein Amt uns gegenüber ami- geübt hat, erst recht nicht. Es dürfte kaum ein zweite» Beispiel in der Geschichte geben wo ein Mann in seine» jungen Jahren einem Volke von 60 Millionen so schweren Schaden zugefügt hat, wie der Reparationsagent durch die förmliche korrekte Art der Verwaltung seines Amtes de« Volke der Deutschen zugejügt hat. Er hat dafür gesorgt daß wir Deutschen noch auf Jahrzehnte hinaus, vielleicht auf Jahrhunderte hinaus an ihn denken — und seinem Andenken fluchen werden. - - - - ' ?
Parker Gilbert hatte fünf Jahre lang di« Vivisektion -» überwachen, die mittels des Dawesplanes am deutsche« Wirtschaftskörper vorgenommen wurde. Es sollte „wissenschaftlich" festgestellt werden, wie viel Blut man dem deutschen Volke — das, vom Kriege erschöpft und zufammen- gebrochen, vier Jahre lang in der brutalsten Weise a«»- geraubt und ausgepreßt worden war — noch abzapfen könnte, ehe die Katastrophe einträte. Parker Gilbert hatte über den Zustand des Versuchskaninchens alle Vierteljahr« Bericht zu erstatten. Er hat in diesen Berichten scharf Kritik an den Zuständen der deutschen Verwaltung und der deutschen Finanzwirtschaft geübt. Wir hätten gewünscht, die Kritik wäre um noch etliche Grade schärfer und deutlicher und sachkundiger ausgefallen. Nur ehrlich hätte sie sein muffen. Dann hätte sie gar nicht scharf und gar nicht deutlich genug sein können.
Aber Parker Gilberts Kritik war unehrlich, denn st« ruhte auf dem Grund einer wirtschaftlichen Lüge. Der immer wiederholten Lüge: Der Dawesplan arbeite »befriedigend". Wohl um diese Lüge zu verschleiern, waren Parker Gilberts Berichte in dem gleichen qualmige« «nd geschwollenen Stil abgefaßt, in dem das Gutachten der Dawessachverständigen selbst abgefaßt ist. Durch allen Phrasenqualm aber leuchtet doch eine Grundtatsache unzerstörbar hindurch: Der Dawesplan war der Meinung, de« deutsche Tribut sollte aus lleberschiiffen der deutschen Ausfuhr geleistet werden. Hier hätte ein nichts als ehrlicher Mann einhaken und, wenn nicht im ersten Jahr, so doch in den späteren Jahren der Dawesvivisektion feststellen müssen: gearbeitet hat der Dawesplan überhaupt nicht. Aus Ueberschiissen der deutschen Wirtschaft ist kein Pfennig bezahlt worden. Deutschland hat zahlen können nur soweit und solange ihm von seinen Gläubigern gepumpt wurde.
Im Houngplan wurden die Dinge dann so gefingert, daß der Tribut aus der erzwungenen Schuldknechtschaft hiu- überglitt, vorläufig bis 1988. Eine deutsche Politik, die de« der Tribut aus der erzwungenen Schuldknechtschaft in die freiwillige Schuldknechtschaft hinüberglitt, vorläufig bis 1988. Eine deutsche Politik, die de» Mut zur Ehrlichkeit und Sachlichkeit gehabt hätte, hätte de« blauen Dunst des „befriedigend arbeitenden" Dawesplan«» bald genug zerstören müssen. Als ein kaltschnäuziger Geschäftsmann hat Parker Gilbert seines Amtes gewaltet, s« erfolgreich gewaltet, daß die französische Republik glaubte, seine Geschäftstllchtigkeit vor aller Welt durch das Groß- kreuz der Ehrenlegion anerkennen zu müssen. Ob die deutschen Narren, die ihm einmal „Wohlwollen" für das denHch» Tributvolk angedichtet hatten, die sich mit ihren Schmerze» und Kümmernissen gar zu gern an seinem „mitfühlenden" Busen ausgeweint hätten, ihr Torheit nun erkenne« werden? Wir wissen es nicht, möchten es aber bezweifÄ«. Begangene Fehler einzusehen, ist nicht deutsche Art, da» wird Herr Parker Gilbert in den fünf Jahren seiner Wirksamkeit in Berlin mit Befriedigung zur Kenntnis genommen haben.
Und wenn er sicher als kein Freund des Deutschtums -» ans gekommen ist — als ein Verächter des Deutschtum» wird er nach Amerika zurückkehren. Und wir werden sein« Mädigenden Einfluß vielleicht noch öfter zu spüren bekommen — und uns dann sagen dürfen, daß wir ih' uns re ch verdient haben.
Rundfunk
Dienstag, 3. Juni: 6 USr Morgengymnastik, von 10 bis 13.SS Ahr Schallvlatren, Nachrichten, Wetter, 15.15 Ubr Frauenstunde. Vortrag- Pflanzen und Gestein auf unseren heimatlichen Wanderungen. 16 Ubr Nachmittagskonzert, 17.45 Uhr Zeit. Wetter, Landwirtschaft, 18.05 Ubr Vortrag: Die Tragödie der Tiere auf der Erde 18.35 Ubr Der Böbmerwalddichter Hans Watzlik lieft eigene Gedichte. 19 Ubr Zeit, 19.05 Uhr Die Staatsangeböris- keit der verüeirateren Frau. 19.30 Uhr Heitere Lieder und Tänze, 20 Ubr Bachkonzert, 20.M Uhr Konzert. 21.30 Ubr A» man-Knab-Ttunde. 22.30 Ubr Nachrichten.