Nr. 98

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Aus Stadt und Land

Atteusteig. den 29. April 1930.

Unser Mitbürger Michael »raun, Weber, feierte am vergangenen Samstag, den 26. April, seinen 8 0. Ge­burtstag. Der greise Jubilar ist rüstig und treibt seine ganze Landwirtschaft um. Noch im vergangenen Winter ging M. Braun seinem Handwerk nach. Gr ist noch der einzige Weber in unserem Städtchen. Seine selbst­gefertigten WeLwaren schte er früher in seinem Manufak­turwarengeschäft ab. Wir wünschen dem Jubilar für's angefangene Jahr alles Gute!

Deutsche Turnerschaft. In üblicher Weise hielt der hiej. Turnverein letzten Sonntag imGrünen Baum" sein Frühjahrs-Anturnen ab. Dieses bildete den Auftakt für die Sommerarbeit, die im Zeichen des im August in Wild­bad stattfindenden Eauturnfestes steht. Obwohl erst drei Wochen seit den Eerätemannschaftskämpfen in der Turn­halle verstrichen sind, war wiederum eine stattliche Zahl turnerischer Gesinnungsfreunde der Einladung gefolgt und niemand wird es bereut haben. Eine solche Veranstaltung ist nicht ein Ausfluß der deutschen Vereinsmeierei, sondern ist eine Ernte, weil sie den turnerischen Stand des Vereins bekundet. Aus diesem Grunde wurde dem heißen Sehnen und Verlangen der mächtig anwachsenden Schülerriege Rechnung getragen und ein Teil derselben zur Veranstal­tung zugelassen. Und um es vorweg zu sagen, die Schüler haben mit ihren exakt ausgefllhrten Freiübungen, je eine Gruppe Stab-, Hantel- und Gemischtübungen ihren Leitern Hailer und Hentzler ein gutes Zeugnis ausgestellt und ihren anwesenden Eltern viel Spaß und Freude bereitet. Ebenso wie zu Schittlers Zeilen übernimmt neuerdings die Turnerinnenabteilustg unter ihrem rührigen Turnwart Fallscheer bei derartigen Veranstaltungen, einen großen Anteil am Programm. Sehr gewandt und pünktlich hat diese die Seil- und Keulenübungen ausgeführt. Aus­gefallen ist dabei der äußerst zweckentsprechende blaue Ein­heitsturnanzug. Verschiedene Reigen wieSchwarzwald­mädel",Blumenreigen",Ein flottes halbes Dutzend", wurden mit voller Hingabe und innerer Vertiefung vor­geführt und ernteten reichen Beifall. Die Zöglinge zeigten mit ihrer Frei- und Ringübung, daß sie bei ihrem Leiter Bauer in guter Schule sind. Durch Ausführung auch des zweiten Teils der Uebungen wäre der Eesamteindruck noch verstärkt worden. Aber auch die Turner gaben am Pferd, Barren und Reck erfreuliche Proben ihres Könnens und in der Tat, es wurden teilweise Höchstleistungen geboten. Die von Turnwart Luz zusammengestellten Pyramiden wurden außerordentlich beifällig ausgenommen. Auch die Turnersenioren zogen den Kittel aus und zeigten am Reck die reinsten Kunststücke, wodurch die Lachmuskeln sämtlicher Anwesenden in lebhafte Bewegung gebracht wurden. Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Turnerehrung. Zwei Mitgliedern wurde für 25jährige Tätigkeit im Verein die Ehrennadel verliehen, nämlich W. Henßler. Flasch­nermeister und Fr. Sprenger, und weiter zwei Mit­glieder wurden in Anerkennung ihrer besonderen Ver­dienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es find dies Paul Beck und Johs. Seeger. Frl. Stüm­pert sprach einleitend einen sinnreichen Prolog. Vorstand Schittler hob die Verdienste der Jubilars und der Ehren­mitglieder gebührend hervor, die ein gut Teil ihres Lebens ihre Kraft unserer edlen deutschen Turnsache geopfert haben, unserer heutigen Jugend zum erstrebenswerten Vorbild dienend. Die Geehrten dankten bewegt und ver­sprachen auch ferner Treue dem Verein und seinen Zielen zu halten. Eine wohlgelungene Veranstaltung hat nun der Verein wieder hinter sich und er hat damit gezeigt, daß die Leibesübungen eine gute Pflegestätte in ihm finden und wert ist, ihm neue Mitglieder in seine verschiedenen Abteilungen zuzuführen. Zum Schluß wurde noch auf den am kommenden Sonntag früh ins Morgental stattfindenden einhalbtägigen Familienausflug hingewiesen. l.

Beihinge«, 28. April. (Geburtstagsfeier.) Am Sonn­lag feierte das älteste Mitglied unserer Gemeinde, Frau Maria Schwenk Witwe, in körperlicher und geistiger Frische ihren 90. Geburtstag. Möge sie sich noch einer langen Gesundheit erfreuen!

Wildbad, 28. April. Am 24. und 25. Mai wird hier der 28. ordentliche Bundestag des Württ. Kriegerbundes abgehalten. Am 24. Mai tagen Präsidium und Bezirks­abgeordnete, abends ist Bankett in der Städt. Festhalle. Am 25. Mai wird morgens die Vundestagung fortgesetzt, mittags findet ein Festzug durch die Stadt zum Festplatz statt. Abends werden die Enzanlagen beleuchtet

Stuttgart, 28. April. (E e m e i n d e u m l ag e h ö ch st- satz.) Durch Verordnung des Innen- und des Finanz­ministeriums ist der Eemeindeumlagehöchstsatz für das Rech­nungsjahr 1930 auf 12 Prozent festgesetzt worden.

Eröffnung der Feuerschutzwoche. Die mit Unterstützung der Behörden stattfindende Feuerschutzwoche wurde für Württemberg und Stuttgart am Sonntag auf dem Platz der Garnisonskirche durch den Württ. Landes, feuerlöschinspektor Oberbaurat Zimmermann mit einer An­sprache eröffnet, in der er betonte, daß es Aufgabe jede- einzelnen sei, dafür Sorge zu tragen, daß der Gedanke dm Feuerverhütung in alle Kreise der Bevölkerung hinein, zetvagen wird. Anschließend fand am Dillmann-Realgym «aflum eine gemeinsame Feuerlösch- und Nettungsübung der Berufs- und Reserveferwehr Stuttgart sowie der San« tatskolonne vom Roten Kreuz unter Leitung von Brand« direkter Müller statt. Dabei wurden Rauch- und Gasschutz» gerate, das Schaumlöschverfahren und eine 100 PS.-Spritze oorgeführt.

8 0 Iahre alt. Geh. Hofrat Dr. med. Karl Stiegele kn Untermarchtal kann am 30. April den 80. Geburtstag begehen. Er war Leibarzt der Königin Olga und wirkte brs zum ^zahre 1916 als Homöopath in Stuttgart.

«Ali«ge«. W. April. (Maschinenfabrik Eßlingen.) I

der heutigen Auffichtsratssitzung wurde das Ergebnis de abgelauf, ^

am 31. Dezember 1929 abgelaufene« Geschäftsjahres fef>

gestellt. Die Bilanz schließt einschließlich des Gewinnvor- trages mit einem Reingewinn von 385 088 R.M. ab. Im Hinblick auf die wesentliche finanzielle Entlastung, welche das Unternehmen im abgelausenen Jahr erfahren hat, hält die Verwaltung den Zeitpunkt für gekommen, die Dividen­denzahlung wieder aufzunehmen und die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 5 Prozent in Vorschlag zu bringen. Die Generalversammlung findet am 28. Mai 1930, 11 Uhr vormittags im Verwaltungsgebäude in Mettingen statt.

Reutlingen, 28. April. (Kriegsbeschädizten- tagung.) Die im Reichsbund organisierten Kriegs­beschädigten und Kriegsteilnehmer hielten am Samstag und Sonntag hier ihre Jahrestagung ab; es sind darin 27 000 Kriegsopfer aus Württemberg und Hohenzollern zusammengeschlossen. Es wurden eine große Anzahl von Versorgungsfragen behandelt. Bei der Neuwahl des Gau­vorstandes wurden die bisherigen Mitglieder wiedergewählt mit einer Ausnahme; an die Stelle des zurückgetretenen Kameraden Bieg (Stuttgart) tritt Kramer (Feuerbach), ferner wurde als weiteres Mitglied gewählt Richard Laidig (Tm statt). Um den 10. Eautag in Lalw 1932 bewarben sich Stuttgart und Ravensburg; Ravensburg verzichtete zu­gunsten Stuttgarts.

Murrhardt» 28. April. (Der erste Sch w a r m.) Am Samstag erhielt Ludwig Roller in Hausen den ersten Bienenschwarm.

Hellbraun, 28. April. (Verleihung.) Die hessisch« Nachbarstadt Wimpfen erlebte einen Tag der Freude. Das im Juni des vergangenen Jahres begonnene Werk der Er­richtung eines Kurmittelhauses ist seiner Bestimmung über­geben worden. Den Anstoß gab eine Stiftung von Fräu­lein Ostertag, die das Gelände für den Kurgarten und das Gebäude zur Verfügung stellte. Mit einem Kostenaufwand von 220 000 RM. wurde das Werk errichtet, 162 000 RM mußte die Gemeinde bezahlen. Der hessische Innenminister Leuschner überbrachte die Grüße des Staatsministeriums und gab gleichzeitig einen Beschluß bekannt, daß Wimpfen fernerhin Bad Wimpfen amtlich bezeichnet werde.

Grünkraut OA. Ravensburg, 28. April. (Zündender Blitz.) Als am Samstag abend ein schweres Gewitter über die Gegend zog, schlug der Blitz in Menschen in das Oekonomiegebäude des Landwirts Vuchmiiller. Nach dem Einschlag schlugen die Flammen gleich aus allen Seiten des Gebäudes. Wohnhaus und Stadel sind vollständig nieder­gebrannt.

Schwenningen, 28. April. (Kandidatenvorstel­lung.) Sonntag nachmittag fanden die Vorstellungen der Bewerber für die erledigte Stadtvorstandsstelle statt. Von den 31 Bewerbern waren nur 9 erschienen. Der Andrang der Wähler und Wählerinnen war so außerordentlich stark, daß gleichzeitig drei Versammlungen abgehalten werden r >ßten. Es hatten sich eingefunden: Dr. Venz (Stuttgart), Booz (Bühlertal), Dr. Dederer (Stuttgart), Dr. Gön­ne.-wein (Heilbronn), Remppis (Nürtingen), Rommel (Ba­lingen), Dr. Rühling (Feuerbach), Dr. Sigloch (Stuttgart) und Vollmer (Heilbronn). Heute werden die bürgerlichen Parteien, am Dienstag wird die Sozialdemokratische Partei zu den einzelnen Bewerbern Stellung nehmen.

Ulm, 28. April. (Abgestürzt.) Erwin Jäger, einer der besten Ulmer Schwimmer, ist am Sonntag beim Klet­tern in den Felsen bei Eerhausen abgestürzt und mußt« schwer verletzt ins Krankenhaus Blaubeuren eingelieferi werden.

Blanveuren, 28. April. (Politische Zusammen­stöße.) Bei einer sozialdemokratischen öffentlichen Ver­sammlung, in der Landtagsabg. Ulrich-Heilbronn sprach, kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen Reichsbanner­leuten und Nationalsozialisten. Die Veranstalter der Ver­sammlung hatten sich zu ihrem Schutze aus Ulm Reichs­bannerleute kommen lassen. Ulmer Nationalsozialisten folg­ten den beiden Omnibussen des Reichsbanners in zwei Last­kraftwagen. Im Versammlungslokal kam es dann zu einer schweren Schlägerei, in deren Verlauf zwei Nationalsozia­listen schwer und acht leichter verletzt wurden.

Vom bayerischen Allgäu, 28. April. (Eröffnungder Nebelhornbahn.) Nun wird es mit der Eröffnung und Betriebnahme der Nebelhornbahn doch ernst. Die Er^ öffnungsfeierlichkeiten finden am 11. Mai statt. Nach dem Fahrplan finden in der Hochsaison täglich 13 Fahrten statt. Die Bergfahrt kostet 6, die Talfahrt 3. Berg- und Tal­fahrt 8 RM.

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Lage des Arbeitsmarrres

Heber Arbeitsmarkt und Wirtschaftslage in seinem Bezirk be­richtet das Landesarbeitsamt Südwestdeutschland:

Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen hat in Siidwestdeutsch­land in der Zeit vom 15. bis 23. Avril 1930 wieder nur wenig, »m 2100 auf fast 94 99V abgenommen. Die Verminderung beträgt 2,2 v. H. Der Arbeitsmarkt spiegelt in sehr charakteristischer Weise die besondere Eigenart der gegenwärtigen Wirtschaftslage wieder. In der Metallindustrie mit dem Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau werden 28 090 Arbeitssuchende gezählt, das sind 8600 mehr als im Vorjahr. In der Berufsgruppe Bauge­werbe ist die Abnahme der Arbeitssuchenden viel langsamer als im Jahre vorher. In der Holzindustrie, die mit dem Bauge­werbe eng zusammenhängt, beträgt die Zahl der Arbeitssuchen­den fast 10 000, das sind 1300 mehr als im Jahre 1929. Das be­sondere Kennzeichen der gegenwärtigen Lage ist, daß die Maschi­nenindustrie und das Baugewerbe zur gleichen Zeit die schwa­chen Stellen aur dem Arbeirsmarkt find.

Bertretertag des Evans. Bolksbunves ep. Am 11. und 12. Mai findet der Vertreterlag l!»,>. ecs Evans. Volksbundes in Stuttgart statt. Er beginnt am Sonn­abend mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Johanneskirche, an den sich ein Begrühungsabend im Furtbachhaus anschlietzt. Außer einer Ansprache des Landesvorsitzenden Staatsrat D. Dr von Mosthaf ist ein Vortrag von Pfarrer Walcher-Allmersbach vorgesehen über das Thema:Der gegenwärtige Stand der Re- ligionsbekämvfung in Ruhland und unsere Stellung dazu".

Das neue Kirchengebetbuch

ep. Dem Evans. Landeskirchentag ist soeben der Entwuri eines kirchlichen Gesetzes über die Aenderung des Kirchenbuches Teil 1 zugegangen. Gleichzeitig erschien im Verlag Ehr. Belsei der amtliche Entwurf der Neubearbeitung des 1. Teils des württ. Kirchenbuchs, enthaltend die Kirchengebete. Der Bank wurde in dreijähriger Vorarbeit, die zugleich sorgfältig auf di« geschichtlichen und liturgischen Voraussetzungen einging, fertig­gestellt. Was seinen Inhalt betrifft, so wurde der Grundstoö der bewährten bisherigen Gebete beibehalren, aber durch Zu. rückgeben auf altchristliche und reformatorisches Eebetsgut noch vermehrt. Daneben finden sich, einem lebhaften gottesdienstliche» Bedürfnis entsprechend, nicht wenige neuere und neuzeitlich« Gebete, insbesondere auch Gebete für neu sich bildende Gottes- dienste und Feiern. Die in unserem Land reich entwickelten Got­tesdienste der Jugend sind in einem Sonderband berücksichtigt, Gleichzeitig enthält der Eebetsband die neu festgestellte Eottes- dienstordnung. Wenn diese auch grundsätzlich an dem schlichte» Grundcharakter des in unserer Landeskirche eingebürgerte» Gottesdienstes festbält, so ist doch in manchen Punkten auch neueren liturgischen Erkenntnissen Rechnung getragen. Die Ein­führung des neuen Gebetsbandes wird voraussichtlich vom Ev. Landeskirchentag in einer besonderen Tagung im Laufe des Sommers beraten und beschlossen werden.

Handel und Verkehr

Stuttgarter Produktenbörse vom 28. April. Weizen 2929.50 (2728), Gerste 2123 (20-22), Roggen 1910 (10.2519.50), Safer (16.5017.50), Weizenmehl 46.2546.75 (43.7544.25), Brotmehl (33.75-34.25), Kleie 9.5010 (9.75-10), Wiesenhe» (6-7), Kleeheu (8-9), Stroh (44.50).

Fruchtvreise. Giengen a. Br.: Kernen 14.50, Gerste 9.50, Saber 7.20-7.50, Weizen 13.50-13.60, Wicken 12.50 M.- dingen: Weizen 13.5014.50, Dinkel 91? G--üe 10 -11. Haber 8.209 Mark.

Letzte Nachrichten

Neuer Pressereserent im Berliner Polizeipräsidium Berlin, 29. April. An Stelle des nach Kassel versetzte« Oberregierungsrat Schöny ist nunmehr, lautVorwärts", endgültig der bisherige Pressereferent im Reichsmini- sterium, Dr. Haubach, zum Pressereferenten im Berliner Polizeipräsidium ernannt worden. Der neue Presserefe­rent für das jetzt von Minister Wirth geleitete Reichs­innenministerium steht noch nicht fest.

Drei Fürsorgeerzieher zu Gefängnis verurteilt Berlin, 29. April. Vor dem Schöffengericht in Neu­münster hatten sich drei ehemalige Erzieher der Fürsorge­anstalt Rickling der evangelischen inneren Mission in der Provinz Schleswig-Holstein wegen Körperverletzung zu verantworten. Stockhiebe, Backenstreiche und Fußtritte bildeten dort die hauptsächlichsten Erziehungsmaßnahmen. Das Schöffengericht verurteilte die drei Erzieher ihre Namen sind Zimbars, Christoffer und Lembke wegen fortgesetzter Mißhandlungen jugendlicher Zöglinge zu 4, 2 und V- Monaten Gefängnis.

Politische Reibereien in Stettin Stettin, 29. April. Montag abend veranstaltete der Stettiner Stahlhelm einen Propagandamarsch durch die Straßen der Stadt. Die Polizei hatte umfangreiche Siche­rungs-Maßnahmen getroffen, die sich auch als notwendig erwiesen, da die Kommunisten versuchten, den Zug zu stören. Im weiteren Verlaufe des Abends überfielen etwa 50 Kommunisten vier heimkehrende Stahlhelmer, die mit Steinen beworfen und tätlich angegriffen wurden. Als das Ueberfallkommando eintraf, hatten sich die Beteiligten schon zerstreut. Die Polizei verhaftete sieben Kommu­nisten. Ob die Stahlhelmleute ernstlich verletzt sind, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen sind noch im Gange.

Der Grund für die Verhaftung von acht Wiesbadener Nationalsozialisten

Wiesbaden» 28. April. Die Wiesbadener Polizei hatte am Samstag acht Vorstandsmitglieder der Nationalsozia­listischen Arbeiterpartei Wiesbaden festgenommen, ohne aber über die Gründe der Verhaftung eine Auskunft zu geben. Wie nun heute die politische Abteilung der Polizei­direktion mitteilt, ist die Verhaftung der Nationalsozia­listen deswegen erfolgt, weil die betreffenden ihrem Par­teigenossen Neumann, der aus Moabit ausgebrochen ist, durch Beschaffung falscher Papiere die Flucht erleichtert haben sollen. Von den acht Inhaftierten sind sechs wieder entlassen worden. Die beiden anderen werden aller Wahr­scheinlichkeit nach dem Gericht vorgeführt werden. Alle an­deren in dieser Angelegenheit verbreiteten Gerüchte ent­sprechen nicht den Tatsachen.

Mutmaßliches Wetter für Mittwoch

Da sich neuerdings wieder schwacher Tiefdruck ortend macht, ist für Mittwoch zeitweilig bedecktes Weile- -r- warten

«eichäftliche Mitteil««^»

Ungezieferbekämpfung. Der Reichsausschutz für hygienische Volksbelehrung hat die von ihm herausgegebenen Merkblätter Töte die Fliegen, sonst töten sie Dich!" undTod den Ratten und Mäusen!" in neuer Auflage erscheinen lassen und ein wer­teres FlugblattTod dem Ungeziefer" (Läuse, Flöhe, Wanzen) neu herausgegeben. Alle diese Flugblätter sind mit beleh^n- den Abbildungen versehen und geben über die wirtschaftliche« und gesundheitlichen Schäden des Ungeziefers und über die Mittel zu seiner Bekämpfung klare und leichtverstandliche Aus­kunft. Sie können zum Preis von 3 Pfg. für das Stück zuzüg­lich Drucksacheporto (bei größerer Abnahme billiger) vom La», desausschutz für hygienische Volksbildung in Württemberg und Hohenzollern, Stuttgart. Hohenheimerstr. 4. bezogen werden.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altrntzrt«.

Verantwortlicher Schriftleiter: Erwin Vollmer.