Nr. 65

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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Minderbeit gebliebene Opposition als letztes Mittel den Aus­setzungsantrag benutzt, der schon angenommen ist. wenn ein Drittel der anwesenden Abgeordneten sich dafür erklärt. Der nit dem Dringlichkeitsbeschlub geführte Gegenzug der Mehrheit bewirkt dann, daß zwar eine längere Verzögerung der Inkraft­setzung des Gesetzes verhindert werden kann, aber nur für den Fall, daß sich der Reichsrat der Dringlichkeitserklärung an- schliebt und daß dann der Reichspräsident von sich aus die Ver­kündung sogleich vornimmt. Letzten Endes würde also diese Praxis dahin führen, daß der Reichstag einen Teil seiner Macht­vollkommenheit an die übrigen Faktoren der Gesetzgebung ab- zeben muß, wenn die Opposition gegen eine Vorlage mindestens -in Drittel der Abgeordneten hinter sich hat.

Beim Republikschutzsesetz war das in der heutigen Sitzung nicht der Fall. Da die Wirtschaftspartei zwar gegen das Revu- blikschutzgesetz. aber nicht für die Aussetzung der Verkündung stimmte, wurden nur 120 Stimmen für die Aussetzung abgege­ben» und da 255 Abgeordnete gegen die Aussetzung stimmten, war das erforderliche Drittel nicht erreicht, und der Dringlich­leitsantrag brauchte erst gar nicht abgestimmt zu werden. Das Republikschutzsesetz selbst wurde «ach Ablehnung aller Aende- rungsanträge in der Schlukabstimmung mit 285 gegen 158 Stimmen unter Pfuirufen der Kommunisten angenommen. Da- ür stimmten nur die Regierungsparteien.

Das Reichsministergesetz wurde dann iu der namentliche» Schlukabstimmung mit 318 gegen 78 Stimmen bei fünf Stimm- mthaltungen angenommen. Es ist damit die für verfassungsän- rernde Gesetze notwendige qualifizierte Mehrheit erreicht wol­len. Das war in diesem Falle nötig, denn namentlich in >en Bestimmungen über die aus dem Beamtenstand hervorge­rangenen Minister kann man eine Aenderung der den Beamten n der Verfassung gewährten Rechte erblicken.

Ein Vorschlag des Präsidenten, heute noch den von den Re- »ierungsvarteien eingebrachten Antrag auf öffentlichen Anschlag »er Kundgebung des Reichspräsidenten zum Aoungplan zu be­raten, scheiterte an dem Einspruch von nationalsozialistischen rnd deutschnationalen Abgeordneten. Der Antrag steht nun an erster Stelle auf der Tagesordnung der Mittwoch-Sitzung, die am 11 Uür beginnt. Am Mittwoch kommen auch die Zoll- und Steuervorlagen der Regierung zur ersten Beratung.

Aus Stadt und Land

Altensteig» den 19. März 193Ü.

»»Simba» der König der Tiere". Wir haben im letzten Jahre schon eine ganze Reihe der wunderbarsten und er- regensten Kultur- und Tierfilme erlebt. Jetzt erscheint in Altensteig am 21. und 22. März imGrünen Baum" als Gastspiel der Schwäb. Bilderbühne ein neuer Afrika-Film Simba, der König der Tiere". Er wurde von einem be­kannten Berliner Kritiker alsBen Hur unter den Kul­turfilmen" bezeichnet. Vier Jahre lang streiften Martin und Osa Johnson, die den Film im Aufträge des Nervyor­ker Naturwissenschaftlichen Museums drehten, kreuz und quer durch die afrikanische Wildnis. Alle Tiere des un­wegsamen afrikanischen Busches haben sie nach und nach vor das unermüdlich spähende Auge der Filmkamera be­kommen: Löwen und Panther, Elefanten und Nashörner, Zebras, Giraffen, Antilopen und Gnus. Alle Tiere der Steppe und des Urwalds haben in diesem Film mitgespielt, -er nach dem Löwen, dem König der Tiere, benannt wurde, der in der Sprache der EingeborenenSimba" heißt.

Unterer Schwarzwald-Nagold-Turngau. Als Ergän­zung unseres Uebungsbetriebs im laufenden Jahre fand am letzten Samstag abend und Sonntag vormittag in der Turnhalle in Wildbad ein Lehrgang für das Frauenturnen unter Leitung von Eau-Frauenturn- wart Schnauffer-Liebenzell statt, an welchem sich von den 17 das Frauenturnen pflegenden Eauvereinen 15 mit ca. 90 Teilnehmern beteiligten. Man ersieht daraus, daß auch im Frauenturnen nach und nach sich die Erkenntnis für dessen Notwendigkeit durchringt. Der Samstag abend war im besonderen der Aufbauarbeit gewidmet und wurde mit Lauf-, Hüpf- und Schrittübungen eingeleitet, weiter folgten die Verbindungsllbungen zu den Volkstänzen mit anschließender Besprechung der Frauenturnwarte in der Sonne", nach deren Beendigung auch die Geselligkeit zu ihrem Recht gelangte. Die Hauptarbeit war jedoch am Sonntag vormittag zu bewältigen. Weitere Laufübungen, Freiübungen (Steigerungsübungen), Turnen der Pflicht­übungen für das Wetturnen der Turnerinnen beim Gau­turnfest in Wildbad, Erläuterungen des Weitsprungs, Stab- und Keulenübungen für den Handgeräte-Vierkampf mit nachfolgenden Volkstänzen bildeten das reichhaltige Arbeitsgebiet. Unter der umsichtigen Leitung des Eau- Frauenturnwarts ist es gelungen, diesen umfangreichen von ihm selbst aufgestellten Uebungsstoff mit den aufmerk­samen Teilnehmern zu verarbeiten und es zeigte sich so recht deutlich, daß auf diesem Gebiet wesentliche Fortschritte zu verzeichnen sind. Mögen daher alle diejenigen Vereine, denen die Möglichkeit für das Frauenturnen gegeben ist, nicht mehr lange zögern, sondern sich dieser dankenswerten Aufgabe mit Freuden unterziehen, sie werden auch auf die­sem Gebiet ein reiches Arbeitsfeld vorfinden. Die aus­wärtigen Teilnehmerinnen waren in dankenswerter Weise m Freiquartieren untergebracht, wofür an dieser Stelle -em Tv. Wildbad herzlich gedankt sei. 8edö.

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Freudenstadt» 18. März. (Das Ende des Freudenstädter Rennplatzes.) Die im Jahre 1925 zur Abhaltung von Pferderennen erbaute Tribüne auf den Heiden ist auf Ab­bruch verkauft worden.

- Areudenstadt, 18. März. (Die Glasfabrik Vöhringei stillgelegt.) Wie der Arbeiterschaft mitgeteilt wurde oeabstchtigt die Glasfabrik Vöhringer infolge Absatzschwie rrgkerten den Betrieb ab 5. April stillzulegen. Das Ge: Werbeaufsichtsamt hat nach Rücksprache mit der Werkslei: rung und dem Betriebsrat seine Zustimmung erteilt. 16.' Arbeiter sind dem Arbeitsamt angemeldet worden. Dies« Betriebsstillegung in dem sowieso industriearmen Freuden: stadt, wo erst letzte Woche die Filiale der Seidenfabrik Met einging, wird sich in verschiedener Hin ficht ungünstig auswirken.

Stuttgart, 18. März. (Tagungen.) Im nächsten Vier­teljahr finden hier 60 Tagungen, Ausstellungen und andere Veranstaltungen statt.

Landeskonferenz. Der Bezirksvorstand der würt- tembergischen sozialdemokratischen Partei nahm die Gelegen­heit der Anwesenheit des Reichskanzlers Hermann Müller in Stuttgart wahr, um mit der großen Kundgebung in der Liederhalle eine Landeskonferenz zu verbinden. Abg. Keil hielt ein informatorisches Referat über die reichspolitischen Kämpfe der letzten Woche In der Diskussion hielt Reichs­kanzler Hermann Müller eine längere Rede. Er schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß sich aus dem Abschluß der internationalen Auseinandersetzungen und aus der Stär­kung des deutschen Geldmarktes durch den deutschen Anteil an der Reparationsanleihe und dem Zufluß der Kreuger- anleihe eine Befruchtung und Neubelebung der deutschen Wirtschaft ergeben werde, die auch den Arbeitsmarkt ent­lasten und die Arbeitslosigkeit eindämmen werde.

Tübingen» 18. März. (Flugzeugabsturz.) Der technische Assistent von der Heyde von der Fliegerschule der Deutschen Luftfahrt E.m.b.H. in Böblingen stürzte zusam­men mit dem Uebungsschlller Rhese zwischen Reutlingen und Tübingen mit dem Flugzeug Flamingo D 1650 ab. von der Heyde wurde leicht, der Uebungsschüler Rhese schwer verletzt.

Reutlingen, 18. März. (Zusammenlegung.) Dis Frage der Zusammenlegung der Gemeinden Unterhausen und Oberhausen wird in den beiden Gemeinden schon seit längerer Zeit lebhaft erörtert. Sie ist durch den aus Ge­sundheitsrücksichten erfolgten Rücktritt von Schultheiß Reiff- Oberhausen ins Rollen gekommen und das Oberamt hat einen Entwurf für einen Eingemeindungsvertrag aus­gearbeitet, wonach beide Gemeinden künftig den Namen Oberhausen führen sollen. Eine Versammlung in Unter­hausen kam zu dem Ergebnis, daß am kommenden Sonntag eine Bürgerabstimmung auf dem Rathaus statfinden soll.

Wasseralfingen ÖA. Aalen, 18. März. (Ein Kalb gestohlen.) Samstag nacht wurde dem Bauer Anton Schneider in Heißenberg ein fünf Wochen altes Kuhkalb aus seinem unverschlossenen Viehstall gestohlen und in der etwa 200 Meter entfernt liegenden Sandgrube abgeschlach­tet. Nach den Fußspuren kommen zwei Personen als Täter in Frage.

Langenburg OA. Eerabronn, 18. März. (Orts vor­steh erwähl.) Bei der Wahl des Ortsvorstehers wurde der seitherige Stadtschultheiß Otto Lang mit 522 Stimmen von 534 abgeaebsnen Stimmen wiedergewählt.

Von'der bayerischen Grenze» 17. März. (Allerlei.) In der Eemeindeflur Rögling bei Monheim treibt sich seit mehreren Tagen ein Bär herrenlos herum. Der Aufent­halt des Eigentümers oder Bärenführers ist unbekannt. Maßnahmen zum Einfangen des Tieres sind durch die Gen­darmerie getroffen. Die Frau des Landwirts Max Wörlo in Schwabmünchen, die seit längerer Zeit an Kopfgrippe leidet, wird seit Montag vermißt. In Pfaffenhausen ist seit fünf Tagen die geisteskranke 38jährige Ehefrau des Maurerpoliers Rauch abgängig. Nachdem Frl. Bauer in Langenhaslach die Meisterprüfung im Bäckergewerbe be­standen hat, gibt es in diesem Ort ein Fräulein Bäcker­meister.

Vorstandssitzung

des Würlt. Gemeindetags

Stuttgart, 17. März. In der letzten Sitzung des Gesamtvor­standes ves Württ. Eemeindetages beglückwünschte der Vorsitzende das Vorstandsmitglied Schultheiß Rath-Lustnau zu seiner Be­rufung zum Beirat des Staatsministeriums als Staatsrat. Aus den Wunsch des Vorstandes, auch weiterhin in seiner Mitte mit­zuwirken, versicherte Staatsrat Rath, daß er die ernste und sachliche Arbeit im Gemeindetag immer geschätzt habe und des­halb auch künftig gerne mitarbeite. Der Eesamtvorstand be­schäftigte sich dann hauptsächlich mit der Kritik, die der vor­liegende Entwurf eines Aenderungsgesetzes der Landessteuer­ordnung und des Eememdesteuergesetzes durch andere Organi­sationen in der Oeffentlichkeit erfahren hat. Einmütig wurde bedauert, dab die Kritik an dem Entwurf -um Teil in so un­sachlicher Weise geführt wurde, daß darunter das Ansehen der Gemeindeverwaltungen in der Oeffentlichkeit notleiden muß. Weniger schwer wurden dagegen die persönlichen Angriffe aus­genommen, die in diesem Zusammenhang gegen den Württ. Ge­meindetag und seinen Geschäftsleiter gerichtet wurden, denn sie können nur den Erfolg der Verbandsarbeit und die Tatsache be­stätigen, daß sachliche Gründe zur Anfechtung fehlen. Soweit versucht wurde, die Organisation kleinerer Städte und Land­gemeinden verächtlich zu machen, wird sich die Geschäftsleitung mit den Betreffenden noch besonders auseinandersetzen. Der Ge­schäftsführer, Verwaltungsdirektor Schund, wies in eingehender Ausführung überzeugend nach, daß der Finanzausgleich zwischen den Gemeinden in Württemberg einseitig zum Vorteil der gro­ßen leistungsfähigen Städte die Regel ist und die bestehende Lastenverteilung in gatiz ungenügender Weise berücksichtigt. Der vorliegende Entwurf wurde als durchaus begründet anerkannt. Einstimmig wurde sodann folgende Entschließung angenommen: Die Verteilung von jährlich etwa 48 Millionen RM. Reichs­steuerüberweisungen unter die Gemeinden entspricht in Würt­temberg im Gegensatz zu der Regelung in anderen Ländern keineswegs der wirtschaftlichen Struktur des Landes und der be­stehenden Lastenverteilung. Die seitherige Zugrundelegung des örtlichen Aufkommens als Verteilungsmaßstab bei der Einkom­men- und Körperschaftssteuer hat in den letzten Jahren leistungs­starken Gemeinden Millionenbeträge zugeführt, die bei billiger Berücksichtigung der Lastenverteilung hätten leistungsschwachen Gemeinden zufließen müssen. Die Folge des mangelhaften Fi­nanz- und Lastenausgleichs ist trotz steuerlicher Ueberlastung der auf dem Lande angesiedelten Industrie, des Handels, Handwerks, der Landwirtschaft und des sonstigen Grund- und Eebäudebesitzes eine fortschreitende finanzielle Verelendung zahlreicher Landstädte und Landgemeinden. Die Verbesserung des interkommunalen Lastenausgleichs ist unaufschiebbar. Der Ausbau der Angleichs­stocks hierfür ist als ungeeignet abzulehnen. Dagegen ist die im Regierungsentwurf vorgeschlagene Heranziehung der Volks-

schiilerzahl als Verteilungsmaßstab wegen der damit gewonnene« Verbindung der Einnahmezuweisunaen mit zwangsläufigen Aus­gaben der Gemeinden als erster Schritt zur Herbeiführung ge­rechterer Zustände zu begrüßen. Regierung und Landtag werde« dringlichst ersucht» an dem vorliegende« Entwurf festzuhalteu.

Handel und Verkehr

Fruchtpretse. Balingen: Haber 8.588.80. Furtererbsen 18 M. Ellwangen: Weizen 13.1013.40. Roggen 8.80S, - Gerste 10. Dinkel 9.20, Haber 7.508.50. Wicken 1212.75 M. Ravensburg: Besen 9.30-9.70, Weizen 12.1012.75» Roggen 8.909.30. Gerste 8.809.45, Haber 7.307.80. Saat- Haber 8.509.45, Saatgerste 10 M. Reutlingen: Wei­zen 1313.50, Dinkel 8.509.50. Gerste 910.50. Haber 7.50 bi« 8.50 M. Ulm: Weizen 12.50, Roggen 8.809, Gerste 8LS bis 11, Haber 79 Mark.

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Stuttgarter Schlachtviehmartt vom 18. Mär»

Zugetrieben: 21 Ochsen. 36 Bullen, 258 Jungbullen, 30V Jungrinder, 171 Kühe, 1056 Kälber. 1904 Schweine, 1 Schaf. 2 Ziegen. Unverkauft: 25 Jungrinder. 100 Schweine.

Ochsen: ausgem. 5053. vollil. 4548.

Nullen: ausgem 4951 vollfl. 4548.

Ziungrinder: ausgem. 5356 vollfl. 4751, fl. 4446.

Kühe: ausgem. 4046, vollfl. 3238, fl. 2430, ger. 18 bis 23.

Kälber: feinste Mast- und beste Saugk 8285, mittlere 75 bis 80. ger 6473.

Schweine: über 300 Pfd. 7375, von 240300 Pfd. 72 bis 75. von 200240 Pfd. 7274, von 160200 Pfd. 70-72, v« 120160 und unter 120 Pfd. 6870. Sauen 6066.

Verlauf: Großvieh mäßig belebt. Kälber lebhaft, Schwelm langsam. Ueberstand.

Konkurse

Jonas Vußhart, Kaufmann in Deißlingen bei Rottweil.

Vergleichsverfahren

Richard Geiger, Diplom-Optiker in Stuttgart.

Firma I. I. Müller in Kirchheim u. Teck.

Firma Heliophon-Werk, G. m. b. H. in Ludwigsburg.

Hans Hetz, Landwirt in Wildbad^Paulinenhof.

Elise Müller, Fabrikantenwitwe in Mochenwangen.

Franz Josef Durach, Kaufmann in Jsny.

Donnerstag» 20. März: 6.45 Uhr Morgengymnastik, von 10 bi» 13.30 Uhr Schallvlatien, Nachrichten. Wetter, 15.15 Ubr Füh­rende Frauen um die Jahrhundertwende, 16 Ubr Konzert, 17.4S Ubr Zeit, Wetter, Landwirtschaft, 18.05 Uhr Vortrag: Disraell und Gladstone, 18.35 Uhr Otto Rombuch liest aus seinem Buch Der Brand im Affenhaus", 10 Uhr Zeit, 19.30 Ubr Unterbot- tunsskonzert, 20 UhrVom Main zur Donau", 22 UhrIm Krug zum grünen Kranze". 23 Uhr Nachrichten, 25.15 llbi Tanzmusik.

Letzte Nachrichte«

Sprengstoffexplosion in Steglitz Berlin» 19. März. Der 13jährige Schüler Wolfgang Hübsch aus der Holstein'schen Straße in Steglitz fand gestern in später Abendstunde auf der Straße eine kleine Blech­büchse, die, wie sich dann herausstellte, offenbar mit Pul­ver gefüllt war. Denn als er versuchte, die Büchse aus den Bürgersteig aufzuschlagen, erfolgte eine heftige Explosion, durch die dem bedauernswerten Knaben die rechte Hand weggerissen wurde. Die Detonation war so stark, daß die Bewohner der umliegenden Häuser erschreckt auf die Straße stürzten. Die Polizei hat festgestellt, daß es sich um eine sogenannte Eisenbahnknallkapsel handelt.

Bevorstehende Aufhebung des Demonstrationsverbotes in Preußen

Berlin» 19. März. Der preußische Innenminister wird, wie der Sozialdemokratische Pressedienst erfährt» unmittel­bar nach der Verkündung des am Dienstag vom Reichstag verabschiedeten Republikschutzgesetzes das im Dezember erlassene Verbot der Demonstrationen und Versamm­lungen unter freiem Himmel aufheben.

Absturz eines kanadischen Postflugzeuges. Zwei Tote Kington (Ontario), 18. März. Das zwischen Toronto und Montreal verkehrende Postflugzeug stürzte in der Nähe ^ von Kington ab. Der Pilot und der Funker wurden getötet.

Neuer Bombenfund auf einer rumänischen Schnellzugstrecke j Bukarest» 18. März. Die Eisenbahndirektion teilt mit, ! daß auf der Strecke BukarestConstanza bei einer Revision j durch das Bewachungsperfonal neuerlich drei Dynamit- ! bomben gefunden wurden. Nur dem Umstande, daß die s Zündschnur gerissen war, ist es zu verdanken, daß die Ex- ! plosion nicht bei der Durchfahrt des Expreßzuges erfolgte.

Trotz der in der letzten Zeit vorgenommenen Verhaftungen j vermochten die Behörden bisher noch nicht das Geheimnis ! der zahlreichen Attentatsversuche auf den verschiedenen j rumänischen Schnellzugsstrecken aufzudecken, j Abbruch der Aegyptenreise der Königin Maria k Bukarest, 18. März. DieEpoca" meldet, daß die bri- ! tische Regierung Königin Maria wissen ließ, daß sie in An- ! betracht der noch nicht vollkommenen Wiederherstellung der ? Ruh-e von einer Reise nach Palästina absehen möge. Die ! Königin Maria und Prinzessin Jleana kehren daher von Aegypten direkt nach Rumänien zurück. Schlagwetterexplosion in einem amerikanische« Bergwerk Balier (Illinois), 18. März. In einem Bergwerk, in dem sich mehr als 500 Bergleute befanden, ereignete sich eine Schlagwetterexplosion, durch die zwei Arbeiter getötet ? wurden. Vier Arbeiter erlitten schwere Brandwunde« und dürften kaum mit dem Leben davon kommen.

Mutmaßliches Wetter für Donnerstag

Die Wetterlage wird von Tiefdruck beherrscht. Für ! Donnerstag ist immer noch unbeständiges und zu zeit- ! welligen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

! Verantwortlicher Schriftleiter: Erwin Vollmer.

! Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altensteig,