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Herreualb, 13. November. (Vom Kurhaus.) Vermal- j ter Joseph Schwarz, der schon im vergangenen Sommer die s Kurhauspacht provisorisch inne hatte, erhielt die Pacht vom ! Gemeinderat auch sür die kommende Kurzeit. j

Schwann, 13. Nov. (Seinen Verletzungen erlegen.) ^ Vor einigen Tagen wurde der etwa SO Jahre alte Maurer und Farrenhalter Wilh. Schußler beim Sprießen einer Mauer durch deren Einsturz verschüttet und dabei so schwer ^ verletzt, daß er ins Bezirkskrankenhaus eingeliefert werden s mußte. Dort ist er nun am Sonntag seinen schweren Ver- ? letzungen erlegen.

Herrenberg, 13. November. Gestern abend fand der alljährliche kirchliche Bürgerabend statt. Dekan Dr. Schund sprach über die Vaugeschichte unserer Kirche. Durch das unlängst erschienene Buch von Krüger beschäftigt sich die Öffentlichkeit mehr als in den letzten Jahren gerade gegenwärtig mit diesem Gegenstand. Die sehr zahlreich an­wesende Zuhörerschaft folgte den interessanten Ausfüh­rungen mit größtem Interesse. Durch den Vortrag erfuhr die Öffentlichkeit nun, daß die Leidenszeit dieses herrlichen ' s Bauwesens nicht vorbei sei: der Mergeluntergrund hat sich in den letzten Jahren wesentlich verschoben und namentlich den Turm gefährdet. Musikalische Kräfte hatten sich zur Verfügung gestellt. Stadtschultheiß Schick sprach den Dank der Bürgerschaft aus.

Horb, 14. November. (Autofahrt ins Schaufenster.) Ein kleiner Unfall ereignete sich gestern abend am Vreitenbach- schen Eck. Ein Automobilist aus Rexingen kam vom oberen Markt her und wollte bei Breitenbach einbiegen, um über die Neckarbrücke zu fahren. Dabei nahm er jedoch die Kurve nicht eng genug und fuhr schnurstraks in ein Schaufenster der Bäckerei. Dort wurden Rolladen und Scheibe ein­gedrückt. Das Haus erhielt einen gewaltigen Stoß, daß die Bewohner schon dachten, es bräche zusammen. Der kühne Fahrer schob seinen nicht unerheblich demolierten Wagen zurück, richtete soweit es möglich war den verbeulten ^ vorderen rechten Kotflügel, ließ den Motor anspringen und fuhr wieder weiter. Die Landjägerei war alsbald zur Stelle und nahm nach Beaugenscheinigung der auf dem nassen Boden deutlich sichtbaren Spuren den Tatbestand auf. Menschenleben kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Betra (Hohenzollern), 12. November. Heute früh gegen 10 Uhr konnte über der Gemarkung Betra ein Zug von etwa SV Stück Wildgänsen gesichtet werden. Der Volks- , mund will wissen, wenn um diese Jahreszeit Wildgänse gesehen werden, ein früher, strenger Winter bevorsteht. Hoffentlich wird der strenge Herr nicht lange regieren.

Stuttgart, 14. Nov. (Vom Landesfinanzamt.) Landesfinanzamtspräsident Pfeiffer hat am 12. November die Leitung des Landesfinanzamts Stuttgart übernommen.

Approbationen. Das Innenministerium hat im Prüfungsjahr 1928/29 20 Aerzte, 9 Zahnärzte, 23 Apothe- lrr und einen Nahrungsmittelchemiker approbiert.

Karfee OA. Ravensburg, 14. Nov. (Schwerer Ver­letz r s u n f a l l.) Gutsbesitzer Nadig war mit seinem ,, Zweispänner, in dem sich seine Frau und seine Tochter mit Gatten befanden, unterwegs. Bei Mollen kam das Gefährt wegen des dichten Bodennebels an einer Straßenkreuzung vom Weg ab und überschlug sich. Frau Nadig erlitt einen vierfachen Beckenbruch und gefährliche innere Verletzungen, an denen sie starb. Gutsbesitzer Nadig erhielt eine Schulter- verletzung, während die übrigen Mitfahrenden mit dem Schrecken davonkamen.

Zuffenhausen, 14. Nov. (DerGemein berat stimmt

für Stuttgart. Der Gemeinderat befaßte sich in einer Sitzung mit dem Stuttgarter Eingemeindungsvertrag. Der Vorsitzende gab das Ergebnis der Einwohnerabstimmung 's vom Sonntag bekannt: 6606 Stimmen für Stuttgart, 320 stimmen für Feuerbach und knüpfte hieran die Bemerkung, daß diese Abstimmung eindeutig sei. Es liege nun am Ge­meinderat, die endgültige Stellungnahme zur Abstimmung ebenfalls zu vollziehen. Bei der Abstimmung wurde der Eingemeindungsvertrag mit 18 Ja-Stimmen, 4 Enthaltun­gen und 1 Nein-Stimme genehmigt.

Friedrichshofen, 14. Nov. (Schluß der Besichti- g u n g.) Der Luftschiffbau Zeppelin gibt davon Kenntnis, daß er in wenigen Tagen den Fährbetrieb des Luftschiffes Graf Zeppelin" für einige Monate einstellen und in die­sem Zusammenhang auch die Besichtigung desselben vor­läufig aufheben wird, lieber eine spätere Besichtigungs­möglichkeit wird wieder berichtet werden.

Aus Baden

Rastatt, 13. November. Der Selbstmord des griechischen Konsuls Hans Katz, der bis vor einigen Monaten in Gernsbach gewohnt hatte, hat großes Aufsehen erregt. Konsul Katz war in Gernsbach und darüber hinaus eins angesehene Persönlichkeit. Er entstammt der alten be­rühmten Murgschifferfamilie Katz, die heute noch große Sägewerke besitzt und am Schifferwald wohl den größten Anteil hat. Konsul Katz war an den großen Weber'schen Plantagen (nicht Muggensturm) einer der Hauptbeteilig­ten, das großzügig aufgezogen war und viel von sich sprechen machte, das aber in letzter Zeit bekanntlich zusammen­gebrochen ist. Wie man hört, wurde Konsul Katz um mehrere hunderttausend Mark geschädigt. Dieser große Verlust hat bei Konsul Katz einen völligen Nervenzusam­menbruch herbeigeführt, so daß er in letzter Zeit starke Ee- mütsdefekte zeigte, die noch verstärkt wurden durch die Schwierigkeiten, in welche die Bankkommandite Schmidt u. Lo. in Baden-Baden geraten ist. Konsul Hans Katz war auch an der Schmidtbank wesentlich beteiligt und es liegt nicht außer Zweifel, daß auch dies dazu beigetragen har, daß er seinem Leben durch Tod im Rhein bei Plittersdorf ein Ende bereitet hat. Seit einigen Monaten wohnte Kon­sul Katz, der im 45. Lebensjahre stand, in Baden-Baden und war in der dortigen Gesellschaft eine bekannte Er­scheinung.

Die Insolvenz der Schmidt-Bank in Baden-Baden hat berech­tigtes Aufsehen erregt. Nun ist es naturgemäß nicht möglich, über die Ursachen des plötzlichen Zusammenbruches der Bank bereits Abschließendes zu sagen. Sicher scheint zu sein, daß wahr­scheinlich eine Reihe von Baden-Badener Firmen Verluste er­leiden wird. Die Schmidt-Bank war überdies dafür bekannt, daß sie selbst in schwierigen Fällen noch Kredite gab. Ob es ihr glücken wird, diese Kredite nunmehr einzuziehen, ist zweifel­haft. Nach den Informationen, die dasBadener Tagblatt" erhielt, scheinen Aktiva und Passiva in einem Verhältnis zu stehen, das beunruhigen darf. Sollte das zutreffen, dann wäre die Ansicht eines großen Teiles der Bevölkerung gerechtfertigt, daß eine Reihe von Konkursen der Zahlungseinstellung der Bank folgen wird. In krassem Widerspruch zu diesen privaten Mit­teilungen, die der Redaktion gemacht wurden, steht der Inhalt der folgenden Notiz, die die mit der Abwicklung des Vergleichs­verfahrens beauftragten Rechtsanwälte herausgegeben haben:

Die Bankkommandite Schmidt u. Co. sieht sich infolge der überaus schwierigen Zeit und der Geschäftslage und infolge einer außerordentlich starken Beanspruchung in den letzten Tagen ge­zwungen, ihre Zahlungen einzustellen und ihre Schalter zu schließen. Die Firma wendet sich in einem Zirkular an die Ge­samtheit ihrer Gläubiger. Grund zu Befürchtungen liegt nach den Aeußerungen des Inhabers der Firma bei einer ruhigen Abwicklung nicht vor."

Handel und Verkehr

Diskontherabsetzung in Newyork

Newport, 14. November. Die Newyorker Bundesreservebank ermäßigte ihren Diskontsatz von S Proz. auf 4M- Prozent.

Märkte

Stuttgarter Schlachte'-'"'^kt vom 14. November

Zugetrieben: 2 Ochsen, 1 Bulle, 21 Jungbullen, 100 Jungrin­der, 5 Kühe, 233 Kälber, 493 Schweine: unverkauft: 2 Jungbul­len. 50 Jungrinder.

Dullen: ausgcm. 4982, vollfl. 4648.

Jungrinder: ausgem. 8458 vollsl. 4752.

Kälber: feinste Mast- und beste Saugt. 8083, mktkl. 69 bis 77, ger. 6069.

Schweine: über 300 Pfd. 8687, von 240300 Pfd. 86 bis 88, von 200240 Pfd. 8887, von 160200 Pfd. 8485, von 120160 und unter 120 Pfd. 8283, Sauen 6476. Verlauf: Großvieh schleppend, lleberstand, Kälber mäßig belebt, Schweine ruhig.

Calw, 14. November. (Vieh- und Schweinemarkt.) Bei dem am letzten Mittwoch stattgefundenen Vieh- und Schweinemarkt

! waren insgesamt 172 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter be- ? fanden sich 62 Milchkühe, 11 Ochsen, 8 Stiere, 35 Kalbinnen, - 56 Jungrinder. Bezahlt wurde für Kühe 320490 M, für Kal­binnen 370615 M, für Jungrinder 210345 M je pro Stück, j Auf dem Schweinemarkt waren 55 Läufer und 400 Milch- r schweine zugefiihrt. Bezahlt wurde für Läufer 110200 M, für Milchschweine 72106 M je pro Paar. Auf dem Schweinemarkt i wurde beinahe alles verkauft, während auf dem Viehmarkt der z Handel flau war.

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k Stuttgarter Kartoffrlgroßmarkt aus dem Leonyardsplatz vom k 14. Nov. Zufuhr: 100 Zentner, Preis 33.20 Mk. für 1 Ztr.

Stuttgarter Filderkrautmarkt auf dem Leonhardsplatz vom 14. Nov. Zufuhr 50 Zentner, Preis 55.50 Mk. für 1 Ztr.

Stuttgarter Mostvbstmarkt aus dem Wilhelmsplatz v. 14. Nov. Zufuhr 400 Zentner, Preis 55.20 Mk. für 1 Zentner.

Obstmarktbericht Oehringen vom 14. Nov. Zufuhr 3000 Zent­ner Tafeläpfel, Preis 611 Mk. der Zentner. Alles verkauft.

Stuttgart, 13. Nov. (öäuteauktion.) In llebereinstimmuna mit der Eesamtlage rückläufig, aber auf neuer Basis teilweise ziemlich flotter Verlauf. Leichte Kalbfelle zirka 6 Prozent, schwere (bis 15 Pfund) zirka 10 Prozent zurück. Eroßviebbäute im allgemeinen 510 Prozent gegen Oktoberauktion schwächer. Bullen in schweren Klassen dagegen bis 12 und 18 Prozent zu­rück.

Schweinepreise. Backnang: Milchschweine 4252 M. Horb: Läufer 72, Milchschweine 8560 M. Laupheim: Murterschweine 305, Ferkel 4559, Läufer 140 M. Murr­hardt: Läufer 60, Milchschweine 3852 M. Nieder­stetten : Saugschweine 4555 M. Tübingen: Läufer 80120, Milchschweine 3660 M. Tettnang: Ferkel 40 bis 56 Mark.

Samstag, 16. Nov.: Von 10 bis 14.15 Uhr Schallplatte», Nachrichten, Wetter. 14.30 Ubr Jugendstunde, 15.30 Uhr Op«. rerten-Nachmittag, 17.45 Ubr Zeit. Sportfunk, 18 Uhr mu Freiburg: Vortrag:Ausverkäufe". 18.30 Uhr Portrag: Arbei- ter und Nation, 19 Uhr Vortrag: Zahlungsverkehr, 6, Der Ab- rechnungs- und Ueberweisungsscheck, 19.30 UhrRoda-Roda". 20.15 Uhr literarische Veranstaltung, 22 Ubr aus Frankfurt- Volkstümliches Konzert, anschließend aus Stuttgart Nachrichte» anschließend aus der Künstlerklause Groß-Frankfurt: Tanzmusik

Letzte Nachrichten

6 Verletzte bei einem Straßenbahnzusammenstoß in Berlin Berlin» 14. November. In der Potsdamer Straße fuhr ein Straßenbahnzug an einer Haltestelle auf einen zweiten Straßenbahnzug auf. Bei dem Zusammenstoß wurden sechs Personen verletzt, von denen zwei in ein Krankenhaus übergeführt werden mußt. Die Straßenbahnwagen wur­den stark beschädigt und aus dem Verkehr gezogen.

Ein bemerkenswerter Freispruch Berlin, 15. November. Vom Schwurgericht Altenburg wurde, nach einer Meldung desBerliner Tageblatts", der 42 Jahre alte praktische Arzt Dr. Hermann Kanter von der Anklage der gewerbsmäßigen Abtreibung in 35 Fällen frei- gesprochen. Das Verfahren wurde 1927 auf Grund einer anonymen Anzeige, dessen Urheber man in den ersten Kreisen suchte, eingeleitet und führte zur zweimaligen Ver­haftung des Angeklagten. In der Urteilsbegründung wurde gesagt, daß in einigen Fällen sich eine Schwanger­schaft der operierten Frauen nicht habe feststellen lassen. Im übrigen hätte sich das Gericht den Behauptungen des Angeklagten, daß für ihn als Arzt ein Grund zum Eingriff vorlag, nicht verschließen können und dabei sei es gleichgül­tig, ob der Eingriff aus medizinischen oder aus sozialen Ursachen heraus ausgeführt worden sei.

Gestorbene

Nagold: Pauline Schmid geb. Walter, 73 I. a Gattin des Friedrich Schmid.

Mutmaßliches Wetter für Samstag

Von Irland dringt ein stärkerer Randwirbe! nach Mittel­europa vor. Unter seinem Einfluß ist für Samstag mit stärkerer Bewölkung und neuen Niederschlägen zu rechnen.

Für die Schriftletrung verantwortlich? Ludwig La»i>. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Vuchdruckerei, Altensteig.

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