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Das Landwirtschaftliche
Das Landwirtschaftliche Bezirksfest in Nagold, das an- Mlich des 90jährigen Jubiläums des Landwirtschaftlichen Bezirksoereins am Samstag und Sonntag stattgefunden «ahm einen glücklichen und sowohl für die Vereins- leitE auch für die Stadt Nagold als Festort, befriedenden Verlauf. Am Freitag, als all die vielen notwen- Wn Vorbereitungen zum Fest ihrer Vollendung entgegen gingen, sah man in Nagold besorgt zum Himmel, denn gutes Mter war zum Gelingen dieses Festes eine notwendige Voraussetzung. Als es am Vorabend regnete und schließlich ein wolkenbruchartiger Regen einsetzte, da hingen manche Bürger und manche besorgte Mitglieder des Vereins gewaltig den Kopf. Ueber alles Erwarten gestaltete sich das Wetter doch noch günstig, besonders am Hauptfesttag, dem Sonntag.
Ls fällt uns mit Rücksicht auf den Raum unseres Blattes schwer, bei dem groß angelegten, so viel bietenden Fest, ausführlich über alle Vorgänge zu berichten und so wollen wir auch mit Rücksicht auf unsere Leser, uns auf das Wichtigste beschränken.
Der Samstag morgen sah Nagold sauber geputzt in reichem Flaggenschmuck und mit mancherlei sonstigem Schmuck an Häusern und in Schaufenstern. In der Stadt selbst war es zunächst noch ziemlich ruhig, aber draußen auf dem Festplatz begann der Auftakt zum Fest mit der Eröffnung der
Bieh-Ausstellung,
und mit einer Ansprache des Vorstandes des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins^ Herrn K l e i n e r - Ebhausen. Es war eine stattliche Viehschau, die besonders bei unseren Sandwirten viel Interesse, aber auch sonst Beachtung fand.
Möge die Prämierung den gewünschten Erfolg haben, sie Viehzucht zu fördern und den Züchtern neue Freudigkeit zur Zucht geben!
Der Eröffnung der Vieh-Ausstellung folgte die
Eröffnung der allgemeinen Ausstellung.
Mit viel Lust und Liebe zur Sache wurde hier eine 'lebersicht geboten, die großes, allgemeines Interesse fand, lnter Führung von Oekonomierat Häcker und unter sach- ündigen Erklärungen desselben fand zunächst ein Rundung der Ehrengäste statt. Was hier an ausgestellten fruchten, an, sonstigen Feld- und Garten- ! rzeu g n i s s e n,'- an Kaninchen, E'öff lügel, worunter ein prachtvoller Goldfasan besonders die Aufmerk- umkeit auf sich lenkte, gezeigt wurde, war von besonderem Mteresse. Hauptsächlich gefiel auch die Fischereilusstellung, bei der sich die ausstellenden Firmen >esonders verdient gemacht haben. Die Obstausstel- u n g war sauber und freundlich hergerichtet. Die aus- Kellten prächtigen Früchte gaben Zeugnis, wie vollkommen und schön die Früchte dieses Jahr geworden sind und uch der Obstbau in unserem Bezirk sich einer guten Pflege rsreut und schöne Erfolge aufzuweisen hat. Ueber die ßreisverteilung werden wir noch besonders berichten. Las sonst alles an landwirtschaftlichen Maschinen, haus- oirtschastlichen Geräten, Jmkergeräten usw. in der Austeilung geboten wurde, ist nicht alles aufzuzählen. Jeden- ulls fand sie große Beachtung und gab hoffentlich auch mnche Anregung zum Kauf. Besonders erwähnt sei noch ine Ausstellung von fünfzigerlei Kartoffelgerichten durch iurlenbaur zum „Löwen", die die besondere Beachtung er Hausfrauen fand.
Das Konzert,
IS von 11 — 12 Uhr auf dem Festplatz durch das Trompeter- rps des 18. Reiter-Regiments unter Musikmeister Rath Holen wurde, ließ erkennen, was von ihr noch für musi- ilische Genüsse über das Fest zu erwarten waren und man ih sich darin in den weiteren Darbietungen desselben «hrlich nicht getäuscht.
Das Festessen
i den gastlichen Räumen des berühmten Hotels zur „Post" ihm einen sehr anregenden Verlauf. Reben dem guten Zein flössen auch die Reden sehr reichlich. Unter Iler Anerkennung dessen, was alles geistreiches gesprochen urde, müssen wir uns es doch versagen, den Inhalt hier i bringen, denn es würde allein eine Zeitung ausfüllen, rwähnt sei nur kurz, daß nach den Eröffnungsworten des orstandes Kleiner noch Landrat Baitinger, Stadt- jultheiß Maier, Land- und Reichstagsabgeordneter Z. Dingler - Calw, der Vorstand des Landwirtschaft- chen Vezirksvereins Freudenstadt, Herr Braun- Schöpfst,, Land- und Reichstagsabgeordneter Körner, Land- igsabgeordneter Bauser - Nagold, Eewerbevereinsvor- uid Kapp-Nagold, der Vertreter des Hauptverbands, iplomlandwirt Pfisterer - Stuttgart und noch manch' idere Redner gesprochen haben.
Das Festessen der prämierten Dienstboten
nd im Saalbau zur „Traube" statt. Hier hielt Ausschuß- itglied Kalmbach- Egenhausen eine Ansprache an die ienstboten, die so viele Jahre in Treue gedient und da- it ein Beispiel von schönem Einvernehmen zwischen Dienst- iten und Dienstherrschaft gegeben haben. Er dankte ihnen r ihre treue Arbeit und munterte sie zu weiterer treuer flichterfüllung auf.
Während dieser beiden offiziellen Esten war
Platzkonzert
>r dem Hotel „Post", das zahlreiche Zuhörer anlockte, ald erfolgte die Aufstellung des Festzuges, dessen farben- mdige Wagen schon den ganzen Vormittag da und dort sehen wurden und Schönes erhoffen ließen. Es war keine eine Arbeit, diesen großen Zug zusammen zu stellen. Es lang aber durch die Geschicklichkeit der Festordner bald lb zur festgesetzten Zeit konnte sich
der Festzug
iter den Weisen des Trompeterkorps in Bewegung setzen, kei gelbe Ulanen in der alten Uniform und Vorreiter der farbenfrohen Sulzer Tracht eröffneten den statt-
Bezirksfest in Nagold
lichen, unübersehbaren Festzug. Es war ein prachtvolles Bild, das dieser in seiner Gesamtheit mit annähernd fünfzig Gruppen und in den Einzelheiten an schönen Wagen bot, so daß sich die Straßen umsäumende Menge kaum satt sehen konnte. Die verschiedenen Wagen und Gruppen im Einzelnen besonders hervorzuheben, ist unmöglich. Sie verdienen in ihrer Mehrzahl hohes Lob und verursachten viel Freude bei allen Zuschauern, ob Jung oder Erwachsen. Um IV-Uhr fand
die Auszeichnung der Dienstboten
auf dem Festplatz statt. Sie hatte folgendes Ergebnis:
1. Waidelich, Michael bei Johs. Waidclich, Ettmannsweiler,
38 Dienstjahre.
2. Theurer, Anna Maria bei Jos. Lutz, Gutsbes., Wart, 35 D.-I. 3- Helber, Maria bei Johs. Helder, Ebhausen, 28 Dienstjahre.
4. Wahr, Maria bei Jakob Stoll, Simmersfeld, 26 Dienstjahre.
5. Ehnis, Georg bei Wilhelm Rothfutz, Wildberg, 26 D.-J.
6. Protz, Barbara bei Geschwister Kugler, Jselshausen, 26 D.-J.
7. Härtter, Agnes bei Michael Rühm, Akciser, Sulz, 25 D.-J.
8. Walz, Katharine bei Barbara Hailer, Ebhausen, 22 D.-J.
9. Walz, Friedrich bei Jakob Kleiner, Ebhausen, 22 D.-I.
10. Bäuerle, Ehr. bei Gottlob Müller, Eültlingen, 20 Dienstj.
11. Ottmar, Maria bei Jakob Kleiner, Ebhausen, 14 Dienstj.
12. Werner, Christiane bei I. E. Binder We., Jselshausen,
14 Dienstjahre.
13. Stoll, Gertrud bei Jakob Kleiner, Ebhausen, 14 Dienstjahre.
14. Seeger, Christine bei Alfr. Kaiser, Ueberberg, 12 Dienstj.
15. Schaible, Maria geb. Lutz bei Konr. Kirn, zum „Hirsch",
Ueberberg, II Dienstjahre.
16. Protz, Magdalene bei Georg Dreher, Sulz, 10 Dienstjahre.
17. Seeger. Sofie bei Mich. Kalmbach, Beuren, 10 Dienstjahre.
18. Dengler, Kath. bei Marie Walz We., Rohrdorf, 10 Dienstj.
19. Genther, Joh. Gg. bei Johs. Lutz, Gutsbes., Wart, 10 D.-J.
20. Traub, Friedrich bei Karl Silber, Altensteig, 9 Dienstjahre.
21. Krautz, Martin bei Jakob Walz, Schietingen, 9 Dienstjahre.
22. Borkhart, Marie bei Friedrich Rühm, Sulz, 10 Dienstjahre.
23. Rentschler, Marie bei Ehr. Braun, Eaugenwald, 9 Dienstj.
24. Eistetter, Frida bei Christ. Kugler, Jselshausen, 8 Dienstj.
25. Eutekunst, Johanna bei Rosa Kühnle, Berneck, 8 Dienstj.
26. Alber, Pauline bei Konrad Kirn, Ueberberg, 8 Dienstjahre.
27. Mast, Anna bei Ehr. Mast, Egenhausen, 7 Dienstjahre.
28. Bock, Heinr. bei Fritz Seeger, Berncck, 7 Dienstjahre.
29. Ziefle, Elisabethe bei Joh. Gg. Rotfutz, Egenhausen, 7 D.-J.
30. Heintel, Anna bei Jak. Wurster, Egenhausen, 7 Dienstjahre.
31. Stoll, Fritz bei Jak. Kleiner, Ebhausen, 6 Dienstjahre.
32. Brotze, Friedr. bei Georg Schuon, Oberschwandorf, 7 D.-J.
33. Bürkle, Matth, bei Bäuerle Wwe., Eaugenwald, 6 Dienstj.
34. Weil, Anna bei Rosa Kühnle, Verneck, 5 Dienstjahre.
35. Mutschler, Adam bei Eottl. Mutschler, Ettmannsweiler,
5 Dienstjahre.
36. Lehmann, Anna bei Friedr. Schleeh, Fünfbronn, 5 Dienstj.
37. Gaggenheimer, Ehr. bei Karl Bühler, Eültlingen, 5 Dienst;.
38. Asch, Math, bei Marie Büchsenstein, Jselshausen, 5 Dienst;.
39. Koch, Maria bei Julius Raaf, Nagold, 5 Dienstjahre.
40. Wurster, Frida bei Michael Wurster, Eaugenwald, 5 Dienstj.
41. Kalmbach, Anna bei Schill, Ebhausen, 20 Dienstjahre.
Als Anerkennung wurde den Jubilaren ein Geldgeschenk mit
Diplom überreicht.
Die Verteilung der Preise der Vieh-Prämierung und der letzten staatlichen Rindviehschau hatte folgendes Ergebnis:
Jüngere Farren:
Gemeinde Eültlingen 2. Preis, Gemeinde Egenhausen 3. Pr., Gemeinde Egenhausen 3. Preis, Seeger, Monhardt 3. Preis.
Acltere Farren:
Stadtgemeinde Haiterbach 1. Preis, Gemeinde Sulz 2. Preis, Stadtgemeinde Nagold 2. Preis, Gemeinde Effringen 3. Preis, Stadtgemeinde Wildberg 3. Preis.
Jüngere Kühe:
Schleeh zum „Hirsch", Garrweiler 1. Preis und'Ehrenpreis, Schmid, Spitalverwalter, Nagold 2. Preis, Schaber, Bösingen 2. Preis, Seeger, Garrweiler 3. Preis, Link, Trölleshof 3. Preis, Ruoff, Spielberg 3. Preis, L. Gärtner, Wildberg 3. Preis, Steimle, Altnuifra 3. Preis, Mast, Bösingen 3. Preis.
Aeltere Kühe:
Wilh. Helber, Altnuifra 1. Preis, Anwalt Krautz, Altnuifra
2. Preis, I. E. Schleeh, Garrweiler 2. Preis, Phil. Hertter, Effringen 2. Preis, Johs. Rühm, Sulz 3. Preis, Phil. Hertter, Effringen 3. Preis, Link, Trölleshof 3. Preis, Schaber, Bösingen
3. Preis, Schechinger, Sulz 8. Preis.
Jungviehprämierung:
Farren:
Stadtgemeinde Altensteig 3. Preis, Seeger, Monhardt und Gemeinde Simmersfeld je eine Anerkennung.
Rinder 1 bis IV- Jahre:
Anwalt Krautz, Altnuifra 2. Preis, Schleeh zum „Hirsch", Garrweiler 2. Preis, Tausch, Garrweiler 3. Preis, I. G. Schleeh, Garrweiler 3. Preis, Phil. Krautz, Altnuifra 3. Preis, Seeger, Monhardt 3. Preis.
Rinder IV- bis 2 Jahre:
Otto Selb, Eültlingen 1. Preis und Ehrenpreis, Welker, Egenhausen 2. Preis, Holzinger, Eültlingen 2. Preis, Mich. Koch, Bösingen 2. Preis, Fischer, Eültlingen 3. Preis, Phil. Hertter, Effringen 3. Preis.
Rinder und Kalbinnen über 2 Jahre:
Schaber, Bösingen 2. Preis, Kern, Bösingen 2. Preis, Johs. Hammer, Egenhausen 3. Preis, Dingler, Altnuifra 3. Preis, Müller, Molker, Eültlingen 3. Preis, Schaible, Altnuifra 3. Pr„ Müller, Molker, Eültlingen und I. Fr. Ziegler, Schönbronn je eine Anerkennung.
Von 4—7 Uhr war
Konzert und Unterhaltung auf dem Festplatz,
wo es etwas kühl war und der Besuch der großen Bierzelte darunter zu leiden hatte. Dafür fanden die Volksbelustigungen, das Teufelsrad, Karussell und Schiffschaukel etc. regen Zuspruch. Abends flammten viele tausende Flämm- chen an den Fenstern der Hauptstraße auf, die ein schönes Bild boten.
Den ersten Festtag beschloß ein
Konzert im Saalbau zum „Löwen" durch das Trompeterkorps, das einen großen Genuß bot. Dabei wurde ein prächtiger Bauerntanz, der Reichsmilchfilm, sowie ein vom Ehepaar Beutler hier graziös ausgeführter Tanz in Rokoko vorgefllhrt. Allgemeiner Tanz bildete den Abschluß. (Fortsetzung folgt.)
Heilbronn, 22. Sept. (Militärdien st jubiläum.) Am Sonntag konnte hier Generalleutnant a. D. Fritz von Triebig den Tag seines Diensteintritts in die württem- bergische Armee vor SO Jahren feiern. Während des Krieges hat er zuerst zwei Jahre lang die Füsiliere im Westen und Osten geführt, wurde 191S Kommandeur der 37. Res.- Jnfanteriebrigade und 1917 zum Kommandeur der preußischen 222. Infanteriedivision ernannt.
Sontheim OA. Heilbronn, 22. Sept. (llnglücksfall.) Freitag ereignete sich beim Vau eines Fabrikgebäudes für die Zwirnerei Ackermann ein folgenschwerer Unfall. Erlöste sich am Aufzug für Baumaterial ein Schubkarren, fiÄ in die Tiefe und traf einen Maurer aus Beilstein so unglücklich, daß er nach Einlieferung ins Krankenhaus vev- sckieden ist.
Wiirtt. Obstbartag
Crailsheim, 22. Sept. Mit dem fränkischen Volksfest fand a« 21. und 22. September in Crailsheim der 17. Württ. Obstbautog statt. Als Auftakt wurde am Samstag nachmittag eine OLfi» ausstellung eröffnet. Abends fand in der neuen Turnhalle et» Begrützungsabend statt, der trotz des Volksfestes einen übern» zahlreichen Besuch aufwies. In verschiedenen Ansprachen km« die Genugtuung und Ueberraschung zum Ausdruck, in welch gff» diegener Weise es der junge Bezirksobstbauverein Crailsheim mit Unterstützung der Stadtverwaltung verstanden habe, de» Gästen das Verweilen in Crailsheim so angnehm als möglich Z» machen.
Sonntag nachmittag begann die Haupttagung, die aus ganz Württemberg gut besucht war. Die Versammlung wurde von da» Vorsitzenden Abg. Hausmann eröffnet, der zunächst in eins» warmen Nachruf des um den württembergischen Obstbau sH« verdienten zweiten Vorsitzenden, Direktor Schädle-Vaihingen ». F. gedachte. (Weiterer Bericht folgt.) j
Der Kampf um die versickernde Donau
Stuttgart, 20. Sept. Seit Jahrzehnten wogt zwischen Württemberg und Baden der Kampf um das Wasser der Donau, das zwischen Jmmendingen und Tuttlingen und bei Friedingen vev- sickert. Eine vom Staatsgerichtshof im vergangenen Jahr getroffene vorläufige Entscheidung zur gütlichen Beilegung des Konflikts hatte keinen Erfolg — die beteiligten Länder haben nun nach Jahresfrist um ein endgültiges Urteil gebeten. Viele der erstatteten Gutachten widersprechen einander. In diesem Zusammenhang ist es, wie die Frankfurter Zeitung berichtet, interessant zu erfahren, daß der bekannte Frankfurter Höhlenforscher Dr. Hans Karl Becker, Schüler des verstorbenen besten Kenners der Donaufrage Prof. Endris-Freiburg, bereits vor längerer Zeit in einem Vortrag des „Technischen.Vereins" zu der Angelegenheit Stellung nahm. D. Becker wies daraus hin, daß wohl durch Salzungen und Färbeverjuche nachgewiesen ist, dag das Wasser der Donau in der Scheinquclle der Aach wieder zutage tritt. Gleichzeitig haben aber Beobachtungen ergeben, datz die versickernde Wassermenge in den Jahren 1877 bis 1909 von 1800 auf 3500 Liter in der Sekunde zunahm. Die Aachquell« dagegen in gleicher Zeir von 2000 auf 7000 Liter Sekundenleistung. Es müssen also außerdem mindestens 3000 Liter, wenn nicht sogar 5000 Liter aus anderen Zuflüssen stammen. Somit könnte sehr wohl etwas für die Verstopfung der in Rede stehenden Versickerungsstellen getan werden, ohne dah der badische« Aach-Industrie, die die Wasserkräfte des Flusses ausnutzt, ein fühlbarer Abbruch getan wird. Ein klein wenig Entgegenkommen des badischen Staates würbe den Württembergern das gewährleisten, was sie unbedingt brauchen, ohne den Baünern zu schaden.
Aus Baden
Dnrlach, 22. Sept. (Brand imstädt. Gutshost) Samstag mittag brach im hiesigen städtischen Eutshof, der in unmittelbarer Nähe der Stadt an der Bahnstrecke nach! Heidelberg liegt, Feuer aus, das binnen kurzer Zeit trotz schnellen Eingreifens der Durlacher Feuerwehr die -Oekd« nomiegebäude in Asche legte. Während der Bestand a« Großvieh — gegen 80 Stück — in Sicherheit gebracht wer» den konnte, gingen die reichen Heu- und Strohvorräte iw den Flammen auf. Die Vrandursache ist noch nicht mch» geklärt. ^
Heidelberg. 22. Sept. (llnglücksf<rlk.) In Arft« bach bei Altenbach ereignete sich ein eigenartiger und fillgewtz schwerer Unfall. Beim Verstellen der Dreschmaschine nr^ne! andere Scheune kam das Lokomobilrauchrohr mit der Aber! die Straße gehenden elektrischen Leitung in VerührunK Das ganze Lokomobil lud sich mit elektrischer Eiwrgie »nd fesselte drei Arbeiter, die es wegschieben wollten, an fichk Zwei junge Männer von llrsenbach konnten Mit aller Ge» walk weggerissen werden, während der 16jährige Sohn d» Schmiedmeisters Fofhag von Altenbach sei« LÄen lagen mußte.
Kleine Nachrichten ans aller Well
Politischer Mord in Bulgarien. Der Vertreter der mazedonischen revolutionären Organisation im Auslande, Es- orgi Baidaroff, wurde in Varna ermordet. Baidaroff war einer der bekanntesten Anhänger des ermordeten Generals Protogeroff. Die Mörder sind flüchtig.
Bürgermeisterwahl in Augsburg. In einer Stadtrats- sttzuna in Augsburg wurde von 51 abstimmenden Mitglie» ^rn die Wahl des ersten und des berufsmäßigen zweite» Bürgermeisters vorgenommen. Zum ersten Bürgermeister von Dr. Deutschbauer) Oberregierungsrat Dr. Otto Bohl vom Ministerium des Innern mit 29 Stim- ^LEahlt. Zum zweiten der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Ackermann.
, Arbeitslose in ganz Frankreich. Nach der amb-
lichen französischen Arbeitslosenstatistik stellt sich die ^ahl der Arbeitslosen am 14. September auf 290 Männer uiA 132 Frauen
25 Seeleute verschollen. Die Mannschaft des Fischdamv- ftrs Baravel - der, wie gestern aus St. Brieux berichte^ "U semer Fahrt in die grönländischen Gewässer nicht zu- ^^.A^l-Und lur überfällig erklärt worden ist, soll jetzt 8 Mann ^ erklärt werden. Es handelt sich um