Nr. 217
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teljahr keinen außergewöhnlichen Verbrauch gehabt habe. Diese Gründe werden teilweise anerkannt und der Wasserzins für das Vierteljahr zur Hälfte nachgelassen. — Durch die Erstellung eines Dreifamilienhauses an der oberen Talstraße und Unterbringung zweier Familien in Eisenbahnwagen sind fünf Wohnungen frei geworden, wovon vier noch zu besetzen sind. Es sind eine größere Anzahl Gesuche um Ueberlassung der Mietwohnungen eingegangen. Die dringendsten Fälle (nämlich Rentner Mle, Schreiner Dengler, Maschinenarbeiter Hützel und Ee- Wifter Lutz) finden Berücksichtigung. Die drei städtischen Woh- Mgen an der oberen Talstraße werden voraussichtlich auf , November beziehbar. — Auf den ausgeschriebenen Akkord über die Lieferung und Beifuhr von Kalksteinschotter an verschiedene Straßen und Wege der Stadtgemeinde sind einige Angebote eingegangen. Die Arbeiten werden übertragen bezüglich Los 1 (lleberbergerweg und alter Dorferweg) 20 Kbm. dem Georg Steeb, Steinbruchbesitzer in Egenhausen um 7.30 -4l pro Kbm., jeziigl. Los 2—5 (neuer Hauptzusahrtsweg zum großen Turmfeld, alte Turmsteige, neuer Feldweg von der Ziegelhütte zum Turmfeld, alter Feldweg oberhalb der Ziegelhütte gegen das Eselich und die Wegstrecke bis zur Turmsteige) zus. 60 Kbm. dem Gottlob Gall, Steinbrecher in Spielberg um 7.20 pro Kbm. — Fritz Flaig, zum „Hirschkaffee" hier beabsichtigt, anstelle der baufälligen Schweincställe vor der Louis Beck'schen Scheuer, zwei Kraftwagen-Unterstellräume zu bauen. Es sollen dabei etwa 5 qm städt. Platz überbaut werden. Gegen das Gesuch um käufliche Ueberlassung des erforderlichen städtischen Platzes wird nichts eingewendet, wie auch gegen das Baugesuch selbst. — Ludwig Ehnis, Silberarbeiter, sucht um Ermäßigung seines Vau- platzkaufpreises nach und verweist dabei auf neuere Bauplatzverkäufe, bei welchem niederere Preise festgesetzt wurden. , Der Eemeinderat kann sich jedoch nicht entschließen, den im Februar 1926 festgesetzten Preis von 3.20 -4l pro qm auf den gewünschten Betrag von 2.50 -1t zu ermäßigen, da hieran nach so langer Zeit nichts mehr geändert werden soll, auch ist dem Gesuchsteller im Januar 1927 durch dreijährigen Zinsnachlaß entgegengekommen worden. — Dem Karl Moser, Rotgerber, welchem anläßlich der Veräußerung eines Grundstücks Wertzuwachssteuer berechnet wurde, wird auf sein Ansuchen und besonderer Umstände halber aus Billigkeitsgründen ein Teil nachgelassen. — Die Firma Deutsch-Amerikanische Petroleumgesellschaft Mannheim beabsichtigt, die Entfernung der Tankanlage am Gasthaus zum „Sternen" und hiefür zwischen dem Aelleffchen Gebäude und der Sternenbrücke einen Lagertank und Pumpständer einzubauen. Die Tankanlage würde aus städtischen Platz zu stehen kommen. Gegen das Gesuch wird in Hinsicht auf Platzbenützung und Verkehrsabwicklung nichts eingewendet. — Der „Deutsche Benzol-Vertrieb" Stuttgart-Wangen beabsichtigt die Errichtung einer Tankanlage beim Gebäude des Wilhelm Maier, Schuhmachermeisters. Auch gegen dieses Vorhaben wird keine Einwendung erhoben. — Die Stadtpflege teilt mit, daß sie noch im Laus dieses Monats für 40 000 Mark Zahlungen zu leisten habe und trotz aller Mahnungen der rechtzeitige Eingang eines solchen Betrags fraglich sei. Sie bittet um Genehmigung zur Ueberschreitung des Kassenkredits bei der Städt. Sparkasse um 20 000 Mark auf einige Wochen. (Der derzeitige Schuldenstand beträgt 44 000 Mark). Dem Ansuchen wird entsprochen und Stadtpfleger Krapf bevollmächtigt, künftig kleine Kontoüberschreitungen auf kurze Dauer von sich aus vorzunehmen, wenn solche wieder dringend notwendig sein sollten. — Alfred Mast, Schuhmachermeister, sucht um Nachlaß des Pachtes für 1928/29 für einen Wiesenabschnitt beim Sportplatz nach, da das Gras von der fußballspielenden Jugend teilweise zertreten worden sei. Dem Gesuch wird nicht entsprochen, weil diese Umstände dem Gesuchsteller bei der Verpachtung bekannt waren. — Die Ws 1. Oktober voraussichtlich frei werdende Stratzenwärterstelle N zur Wiederbesetzung ausgeschrieben werden. — Ein Einspruch der Firma Dinkelacker-Brauerei Stuttgart gegen einen Biersteuerbescheid des Stadtschultheißenamts wird abgewiesen. — Dem Friedrich Köhler, Schreinermeister, wird auf Ansuchen zum Einbau zweier Wohnungen in seinem Werkstattgebäude ein Baudarlehen bis zu 4000 Mark, verzinslich zu bewilligt.
Nagold, 14. September. Vom Eemeinderat.) Miteilun - gen: Oberlehrerin Mayer an der Frauenarbeitsschule, ist vom Herrn Staatspräsidenten auf 1. November ds. Js. in den Ruhestand versetzt worden. Der Gemeinderat dankt der langjährigen verdienten Leiterin der Frauenarbeitsschule ganz besonders und wünscht ihr einen gesegneten Lebensabend. — Vom Schult- heitzenamt Sulz liegen die Abrechnungen für die Monate Juli und August von der Autolinie Wildberg—Sulz—Herrenberg vor, die wiederum ein befriedigendes Ergebnis zeigen. — Von dem Bericht des Württ. Revisionsvereins über die jährliche Prüfung der Kraftwagenspritze wird Kenntnis genommen, im allgemeinen ist die Spritze in Ordnung, die erhobenen kleinen Anstände sollen sofort behoben werden. — Die durch die neue Besoldungssatzung sich ergebende Aenderung für die städtischen Beamten sind in der Erundliste der Pensionskasse für Körperschaftsbeamte eingetragen worden. — Der evangelische Oberschulrat hat für das Jahr 1928 einen Schulgehaltstaatsbeitrag von 2000 Mark verwilligt. Bei den hohen Schulkosten der Stadt ist dieser Beitrag entschieden zu nieder. — Der Eemeinderat hat am 1. August entsprechende Vorstellung erhoben, worauf der Bescheid wurde, daß für 1928 keine Mittel mehr verfügbar seien, daß aber die Einrede im Jahr 1929 dem Kultministerium vorgelegt werde. Das m Jahr 1928 neu eingereichte Gesuch um einen Staatsbeitrag Wr Erweiterung der Wasserversorgungsanlage ist vom Innenministerium abgelehnt worden, weil die Mittel nicht einmal für neuerstellte Wasserleitungen ausreichen. Die Oberpostdirektion teilt mit, daß die Kräftpostlinie Nagold—Pfalzgrafenmeiler erhebliche Zuschüsse erfordere, sie könne im bisherigen Umfange weitergeführt werden, wenn die beteiligten Gemeinden die Hälfte des Abmangels übernehmen, andernfalls würde im Winterhalbjahr die zweite Fahrt in beiden Richtungen nur noch Sonntags und an zwei Werktagen ausgeführt werden, wie dies mich sonst bei Linien mit schwachem Verkehr hin und wieder der ball sei. Eine Verpflichtung zur hälftigen Defizitdeckung wird Mt anerkannt, auch hält man die Einschränkung des Fahrplans Maß ' " " . ^
lir cine zwecklose Maßnahme. Das Bauamt für das öffentliche Nusserversorgungswesen empfiehlt die Reinigung der Quell- Ziileitung der Wasserleitung von der starken Inkrustation. Der hierüber bereits gefaßte Eemeinderatsbeschluß kann hienach vollzogen werden. — Bau- und Straßensachen: Gegen die zum Teil auf dem Ortsweg Nr. 28 Querstraße erstellte Auto- garage des Oskar Rapp, Kaufmanns wird in widerruflicher Weise unter Ansatz einer Anerkennungsgebühr nichts eingewen- det. Ebenso wird gegen die Absicht des Theodor Gauß, Konditoreibesitzer hier anläßlich des Umbaues seines Kaffees, zwei Aasfeltritte in südlicher Richtung auf sein Eigentum zu stellen, mne Einwendung erhoben, nachdem er sein Gesuch um einen überdeckten Eingang in das Kaffee zurückgezogen hat. — Der Kriegsbeschädigte Kaspar Broghammer möchte auf seinem Pacht- Mndstück in der Calwerstraße ein Wohn- und Gewächshaus er- oErn, wenn die Stadtgemeinde den Platz eigentümlich abtritt. Mm Preis von 1.50 Mark pro Quadratmeter wird dies in Aussig gestellt. Konditor Gauß möchte seinen Garten beim Friedhof an die städtische Wasserleitung anschließen. Bei der wachsen- oen Zahl jst her Anschluß mittelst Kugelstllck, in die bisher ernste, nicht unbedenklich. Auf Vorschlag des Stadtbauamts «erden die Anschlüsse nur noch am Hydranten zugelassen, da d?n Hydrant mehrere hundert Mark kostet, haben die Eesuchsteller »nie einmalige Anschlußgebühr von 50 Mark zu entrichten. So
fern es nötig wird, die bisherigen Kugelanschlußleitungen an die Hydranten anzuschließen, find auch von diesen Wasserabnehmern die Hydrantenanschlußgebühren zu bezahlen. — Zwischen der Weingartenstraße und dem mittleren Bauweg ist im Baulinienplan eine öffentliche Verbindungstreppe vorgesehen. Herr Kaupp würde diesen Staffelaufgang schon jetzt anlegen, wenn ihm die Selbstkosten seinerzeit nach ortsbauplanmäßiger Durchführung des mittleren Bauwegs von der Stadt ersetzt werden. Dem stimmt der Gemeinderat zu, unter der Voraussetzung, daß der Staffelaufgang nach den Weisungen und dem Voranschlag des Stadtbauamts ausgeführt wird. — Nach einem zweimonatigen Probebetrieb ist die Müllabfuhr zur Neuvergebung ausgeschrieben worden. Sie wird nunmehr auf ein Jahr zum Preis von 72 Mark pro Monat dem Fuhrmann Braun übertragen. — Gegen die beabsichtigte Anlage eines Benzintanks der Firma Martin Koch wird nichts eingewendet. Wenn sie auf städtisches Eigentum zu stehen kommt, ist der für Tankanlagen übliche Pachtzins zu entrichten. — Pensionierung des Stadthaumeister Lang. Stadtbaumeister Lang hat auf 1. Oktober um seine Zuruhesetzung gebeten, nachdem sich seine gesundheitlichen Verhältnisse nicht gebessert haben. In einem eingehenden ärztlichen Zeugnis wird die Dienstunfähigkeit des Herrn Stadtbaumeisters bestätigt. Dem Eemeinderat ist diese Tatsache ebenfalls bekannt und er beschließt, dem Gesuch des Stadtbaumeisters zu entsprechen und die Akten der Pensionskasse für Körperschaftsbeamte vorzulegen. — Sonstiges: Zur Wiederausleihunz an Versicherte hat die Landesversicherungsanstalt ein Baudarlehen von 14 500 Mark an die Stadtgemeinde verwilligt. Die Schuldaufnahme wird beschlossen und die Baukommission um Genehmigung ersucht. — Als Obsthüter wird wie in den letzten Jahren der städtische Arbeiter Georg Volle bestellt. — Bei der Stadtpflege tritt der Gehilfe Lang am 21. ds. Mts. aus, an dessen Stelle tritt Frl. Stockinger. An Stelle von Assistent Braun, der auf 1. November eine Eehilfenstelle am Oberamt erhält, tritt der Verwaltungskandidat Gustav Reute von hier. Stadtpfleger Schuster wird zu vereinfachter Abwicklung der Grundbuchgeschäfte vom Eemeinderat, wie seinem Vorgänger, entsprechende Vollmacht erteilt. Stadtpfleger Schuster tritt einen 14tägigen Erholungsurlaub an, während dieser Zeit ist Assistent Braun Stellvertreter. — Gegen die Benützung der Anlage vor dem Kaufmann Heller'schen Hause durch den Obsthändler Lechler ist von mehreren Seiten Einspruch erhoben worden. Die Weiterbenützung des Platzes wird untersagt und dem Lechler in der Turmstraße ein anderer Platz zugewiesen. Für die Verkaufsstände auf städtischen Plätzen ist eine Pachtgebühr in Höhe von 1 Mark pro Quadratmeter zu entrichten.
Freudenstadt, 14. September. (40jähriges Dienstjubiläum.) Postamtmann Fahr konnte am heutigen Tage sein 40jähriges Dienstjubiläum feiern. Der verdiente Beamte steht dem hiesigen Postamt schon zehn Jahre vor.
Wittlensweiler, 14. September. (Der älteste Bürger von Wittlensweiler.) Gestern feierte in aller Stille der älteste Bürger unserer Gemeinde, Weber Lutz, seinen Geburtstag und trat in sein 92. Lebensjahr ein. Vor fünfzig Jahren, als sich noch die Spinnräder drehten und man sich in den Spinnstuben die gruseligsten Eeistergeschichten erzählte, blühte sein Handwerk. Damals hatte er noch zehn bis zwölf Kollegen hier und heute sind es noch zwei oder drei, welche etwas von der Kunst des Webens verstehen.
Nufringen OA. Herrenberg, 15. Sept. (Großfeuer.) Sonntag morgen brach in einer Scheune Feuer aus, das rasch auf zwei benachbarte Scheuern und Wohnhäuser übersprang. Dem Feuer fielen zwei Wohnhäuser und drei Scheunen zum Opfer. Der Schaden ist sehr groß und die Abgebrannten nur sehr mangelhaft versichert.
Salmüach, 14. September. Nachdem erst in der vergangenen Nacht in dem benachbarten Erunbach die Feuerglocken ertönten, wurden diese Nacht die hiesigen Einwohner schon wieder durch Feueralarm aus dem Schlafe geweckt. Etwa um V-3 Uhr war in der mit Heu, Oehmd und Frucht vollgefüllten Scheuer des Gasthauses, zur „Linde", in welcher vor ungefähr zwei Jahren ein neuer Besitzer namens Wilhelm Maier aus Pforzheim-Dillweißenstein aufgezogen war, Feuer ausgebrochen, das sich mit ebenso unheimlicher Schnelligkeit auf das Hauptgebäude verbreitete, so daß in ganz kurzer Zeit sämtliche Gebäude in Hellen Flammen standen. Etwa um 7 Uhr morgens war das Feuer in der Hauptsache gelöscht. Abgebrannt sind die große an den Saalbau angebaute Scheuer, das Dachgeschoß sowie der zweite Stock des East- hausgebäudes. Während die Wirtschaft selbst verhältnismäßig unversehrt blieb, wurde der Saalbau teilweise durch das Feuer und teilweise durch das Wasser stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach Lage der Dinge wird Brandstiftung vermutet.
Münsingen, 13. September. (Ein kluger Hund.) Eine Frau hatte Käse im Keller. Wie üblich, wollte sie den Keller lüften und öffnete das niedrig gelegene Fenster, glaubte die Käse wohl geborgen und ging ihren Geschäften nach. Während ihrer Abwesenheit stattete ein Hund dem Keller einen Besuch ab, um seinem auf dem Felde arbeitenden Herrn ein Laibchen Käse noch unversehrt vor die Füße zu legen, welcher nicht wenig überrascht war. Es stellte sich nachher heraus, daß im Keller noch ein weiteres Laibchen fehlte, welches natürlich der Hund zu seinen eigenen Gunsten gefressen hatte und um seinem Herrn einen kleinen Liebesdienst zu erweisen, brachte er diesem das zweite.
Schwere Mordtat
Fellbach, 14. Sevt. Unter der zu der Krumm'schen Fabrik füb- renden Einsenbahnbriicke wurde die 38 Jahre alte in der Näbr- mittelfabrik Otto Krumm beschäftigte Fra« Marie Rebmann von ihrem Manne durch einen Stich ins Herz getötet. Die Frau hatte sich wenige Tage zuvor von ihrem Manne, dem etwa 48 Jahre alten Arbeiter Karl Rebmann, getrennt. Es sab zwischen den Eheleuten öfters Zwistigkeiten, weil Rebmann zeitweise seinen Lohn vertrank. Die Fra» war zu ihren Eltern gezogen. Freitag mittag, als die Fra» mit anderen Arbeiterinnen das Mittagessen einnahm, kam ihr Mann anf dem Rad angefahren. Eie ging ihm entgegen. Vs gab einen kurze« Wortwechsel. Dann hörte mau eine» Schrei und die Fra« fiel um. Der Man« hatte ft« mit einem Messer ins Herz gestochen. Als sie am Boden lag, brachte er ihr noch eine Stichverletzung an der rechte» Haks- seite bei. Rach der Tat suchte sich »»mau« selbst r« erstechen.
Er brachte sich auch eine Schnittwunde am Halse bei, wurde dann aber festgehalten und bald darauf vom Landjäger verhaftet und später der Kriminalpolizei übergeben. Die Stuttgarter Mordkommission traf bald nach der Tat im Kraftwagen ein.
Vaihingen a. F.. 14. Sept. (Tooessa 11 .) Draucrer- »irektor Schädle ist in Bad Nauheim gestorben. Er genoß zroßes Ansehen bei der Firma Leicht, in der hiesigen Gemeinde, ja fast im ganzen Lande. Das Vertrauen seiner Mitbürger genoß er als Gemeinderat. Er besaß ein außerordentliches Organisationstalent und eine unermüdliche Arbeitskraft.
Köngen OA. Eßlingen, 14. Sept. (B e s i tz w e ch se l.) Das Wirtschaftsanwesen der Johannes Lorch Witwe z«r „Au" ging um den Preis von 33 000 Mark an Gotttlieb Vohl, früherer Besitzer des Brückengasthauses zum „Schwanen", über.
Wendlingen OA. Eßlingen, 14. Sept. (Eroßfeuer.) Freitag nachmittag entstand im Anwesen der 75jährige« Witwe W. Pfeiffer beim Dreschen in der Scheuer ein Brand, der sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete und in wenigen Augenblicken das ganze Anwesen in Helle Flamme« fetzte. Wies ging so rasch, daß, als die sofort alarmierten Wehren von Kirchheim und Eßlingen erschienen, das ganze Anwesen in Hellen Flammen stand. Der alten Frau verbrannten Möbel und die Aussteuer ihrer verstorbenen Tochter. Zwei Bauern, die bei der Witwe ihren Ernteertrag eingelagert hatten, ist dieser restlos verbrannt.
Geislingen a. St., 14. Sept. (Tödlicher Unfall.) Abends wurde der Reichsbahnobersekretär Heim von einer Rangierabteilung des Eilgüterzugs überfahren. Dem Bedauernswerten wurde der rechte Unterschenkel abgefahren, weiter erlitt er einen Schädelbruch und Armbrüche. Nach einer Stunde erlag er seinen schweren Verletzungen. Erft vor drei Wochen mußte ein Schaffner von Stuttgart hier auch fein Leben lassen.
Ulm, 14. Sept. (Bauunglück.) Möbelfabrikant Wie- lath hat dieser Tage das baufällige Haus Sedelhofgasse 11 abreißen lassen, um einen Neubau an seiner Stelle zu errichten. Das angrenzende alte Haus des Bäckermeisters Eberhardt mußte wiederholt stark gestützt werden. Morgens stürzte nun der ganze Giebel des Eberhardtschen Hauses ein und riß Teile der Böden mit. Ein 80jähriger Bewohner und dessen Ehefrau mußten aus dem Hause getragen werden.
Schutterwald, 14. Sept. (Brand.) Abends ging ein schweres Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Der Blitz schlug in das Oekonomiegebäude des Bahnarbeiters Karl Heimhurger und zündete. Das Gebäude brannte nieder.
Aus Baden
St. Blasien, 14. Sept. (T o t g e q u e ts ch t.) Von eine» Kraftwagen der Linie Seebrugg—St. Blasien wurde der 24 Jahre alte Albert Herr von hier an eine Wand gödrLL und dabei so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.
Singen a. H., 14. Sept. (Benzinexplosion.) Der 21 Jahre alte Sohn der Eheleute Meßmer zum Burghof wollte mit Benzin einen Hühnerstall desinfizieren. Dabei explodierte die Venzinflasche und Meßmer erhielt so schwere Brandwunden, daß er lebensgefährlich verletzt würde.
Spiel und Sport
Turnverein Altenstcig I — Turnverein Nagold II 5:0
Handball. Anschließend an die Läufe traten um 5 Uhr die Turner der Turnvereine Nagold II und Altensteig I zum fälligen Verbandsspiel an. Gleich zu Beginn zeigte sich natürlich Altensteigs l. überlegen, trotzdem Nagolds II. auch alle Anerkennung verdiente, ganz besonders der flinke Torwart. Alle Hände voll hatte derselbe zu tun, denn das ganze Spiel wickelte sich vor Nagolds Tor ab. Ältensteigs Torwart erstarrte mangels Betätigung bald bis zum Gefrierpunkt. So stand Halbzeit 0:8 für Altensteig und so sollte es auch am Schluß bleiben. Trotzdem auf Nagolds Tor Ball auf Ball kam, machte der Torwart und auch die ganze Nagolder Mannschaft, die sich restlos in die Verteidigung drängte, einen weiteren Erfolg zunichte. Altensteigs l. spielte schön zusammen und auch Nagolds II. darf man die Anerkennung nicht versagen. Der Rohrdorfer Schiedsrichter leitete das Spiel zur beiderseitigen Zufriedenheit.
Sportverein Altensteig I — Sportverein Dornstetten I 0:2
Sportverein Altensteig II — Fußballklub Gärtringen l 5:2 Fußball. Um es vornweg zu sagen, die Altensteiger Mannschaft hat diesmal unverdient verloren. Etwas nach 3 Uhr gab der Schiedsrichter, Herrn Willy Höckele-llnterreichenbach den Ball frei und schon zu Beginn legten sich beide Mannschaften mit aller Macht ins Zeug. Der Dornstetter Sturm wird verschiedene Mal sehr gefährlich. Der Altensteiger Hüter ist jedoch immer auf der Hut und vereitelt durch prächtiges Stellungsver- mögen und sicheres Ballfangen jeden Erfolg, kräftig unterstützt von den Verteidigern, von welchen besonders der linke Verteidiger ganz hervorragend arbeitet. Nach etwa halbstündigem Spiel gibt es ein gefährliches Gedränge vor dem Tor des Platzvereins, der Torwächter verläßt vorzeitig das Tor, ein kurzes Zusammenspiel und schon sitzt der Ball zum ersten Male im Altensteiger Heiligtum. Bald darauf wird der Ball von Dornstettens Mittelläufer seinem Sturm ziemlich hoch zugespiclt. Ein Mißverständnis zwischen Altensteigs Verteidiger und Torwart nützt ein Dornstetter Stürmer geschickt aus und spitzelt den Ball über Verteidiger und Torwart zum zweiten Treffer ein. Die Halbzeit bringt das Resultat 2:0 für Dornstetten. In der zweiten Spielhälfte hat sich nun Altensteig besonnen und dreht mächtig auf. Nur noch vereinzelt gelingen Dornstetten Vorstöße aufs Altensteiger Tor, auf der anderen Seite kommt für den Altensteiger Sturm Vorlage auf Vorlage, doch nicht eine wird verwertet und was durchkommt, wird abgewehrt. Drei Meter vor dem Tor erhält der Mittelstürmer einen Ball zugespielt. Alles erwartet den Ehrentreffer, haushoch darüber geht der Ball. Künstlerpech! So geht es hin und her, überlegen Altensteig, jedoch zum Ausgleich fehlt ein durchschlagkräftiger Sturm. Wir haben verloren, zwar unverdient aber gerecht. Vom sprichwörtlichen Pech verfolgt und dazu noch einen etwas zaghaften und schlecht kombinierenden Sturm, das sind die Ursachen unserer heutigen Niederlage. — Die zweite Mannschaft lieferte das Vorspiel und gewann in ganz überzeugendem Stil gegen die körperlich weitaus überlegene Mannschaft des F.C. Gärtringen mit 5:2 Toren. In der ersten Halbzeit sah die Angelegenheit für die zweite Mannschaft nicht so hoffnungsvoll aus, doch in der zweiten Spielhälfte wurde Gärtringen glatt überspielt. Der Sturm unserer zweiten Mannschaft ist wirklich hervorragend. Läuferreihe und Hintermannschaft sowie Ersatztorwart unterstützen jederzeit prächtig und gut. so daß das Spiel der zweiten Mannschaft sehr wohl gefallen konnte. II. II.