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Nr. 214

Hauses rettete ihre Kinder aus dem brennenden Hause in E notdürftiger Bekleidung. Von den Fahrnissen konnte M gar nichts gerettet werden, die Brandursache ist unbe­kannt, entsprechende Untersuchung ist eingeleitet.

Stuttgart, 11. Sspt. (Englischer Besuch.) Eine Siiidienkommission derArchitectural Assoziation" in Lon- M, bestehend aus ungefähr 50 Herren, wird der Stadt Stuttgart einen Besuch abstatten. Die Herren treffen am j6. September von Berlin kommend hier ein, um die städte­bauliche Entwicklung Stuttgarts kennenzulernen.

Wahnsinnstat. Zn einem Hause der Rötestraße ver» übte eine 50 Jahre alte Frau, die wegen geistiger Ver­wirrung ins Bürgerspital eingewiesen werden sollte, da­durch Selbstmord, daß sie sich mit einem Rasiermesser die rechte Halsschlagader durchschnitt. Zuvor hatte sie die Betten in Brand gesetzt. Das Feuer wurde von der Feuerwache ge­löscht. Der durch das Feuer entstandene Schaden ist nicht unbedeutend.

Marbach a. N>, 11. Sept. (Beleuchtung.) Die Lei­tung der Landw. Ausstellung hat beschlossen, während der- selben 13. bis 18. September eine Beleuchtung des Schillernationalmuseums vorzunehmen. Da das Museum sich auf einer die Stadt überragenden Höhe befindet, ver­spricht diese Maßnahme ein außerordentlich schönes Bild.

Geislingen a. St., 11. Sept. (Die Frage der Stadtschulteißenwahl geklärt.) Baurat Dipl.- Zng. E. Schlunk-Stuttgart hat in einem Schreiben an die 'Eeislinger Zeitung mitgeteilt, daß er seine Beschwerde Leim Innenministerium gegen die Ungültigkeitserklärung seiner Wahl zum Stadtvorstand in Geislingen zurückgezogen Habe. Als Grund gibt Vaurat Schlunk an, daß nach dem Urteil von verschiedenen Sachverständigen sich die entgül- tige Entscheidung seiner Wahl zum Stadtvorstand in Geis­lingen noch eineinhalb bis zwei Jahre hinziehen könne, da sich unter Umständen 8 Instanzen, 3 Gerichts- und 6 Ver­waltungsinstanzen mit der Angelegenheit zu befaßen ha­ben. Für die Stadtgemeinde Geislingen würde dieser Zu­stand auf die Dauer unerträglich sein und ein schwere Schä­digung der gesamten Bürgerschaft bedeuten, weshalb er, um dem Schwebezustand ein Ende zu machen, seine Be­schwerde zurückgezogen habe. Bei der Neuwahl werde er sich wieder zur Verfügung stellen. -

Hall, 11. Sept. (JmMarktbrunnenertrunken.) Am Montag nachmittag ist das 3jährige Söhnchen der Frau Hugo Unser in den Marktbrunnen gefallen und ertrunken. Polizeiwachtmeister Bauer stürzte sich in voller Uniform in das Becken, um den Kleinen zu fassen. Er hatte aber mit seiner schweren Uniform selbst Mühe, wieder hochzukommen. Erst den Bemühungen des Bademeisters Setz gelang es, den Kleinen zu bergen. Sofort angestellte Wiederbelebungs­versuche dauerten beinahe zwei Stunden, waren aber er­folglos.

Seihen OA. Blaübeuren, 11. Sept. (Tödlicher Hus- schlag.) Der 24jährige Sohn Wilhelm der Familie Joh. Tg. Mutschler, der in Bondors OA. Herrenberg im Dienst war, wurde bei den Feldarbeiten von einem Pferd so un­glücklich an den Kopf geschlagen, daß er eine sehr schwere Verletzung erlitt, die den Tod in kurzer Zeit herbeiführte.

Bom Ries, 11. Sept. (Unglück.) In Mühlstetten bei Georgengmünd ereignete sich infolge Scheuwerdens der Pferde vor einem Auto ein furchtbares Unglück. Das Fuhr­werk des Herrn Ermer stürzte eine zwei Meter hohe Bö­schung hinunter und begrub die auf dem Wagen befindlichen vier Personen unter sich. Ein 26jähriges Mädchen aus Tautenwind erlitt Nierenquetschungen und starb gleich da­rauf an innerer Verblutung. Ein 20jähriges Mädchen er­litt ebenfalls innere Verletzungen und einen Schulterblatt- iruch. Der Sohn des Herrn Ermer zog sich eine Gehirn­erschütterung und Futzverletzungen zu, während Frau The­rese Glötzl aus Wemding mehrere Rippenbrüche erlitt.

Erbach OA. Ulm, 11. Sept. (Bran d.) In der Scheuer des Rößlewirts llnseld brach vormittags Feuer aus. Die mit Getreide vollgefüllte Scheuer brannte bis auf den Grund nieder. Da in nächster Nachbarschaft mehrere Ge­bäude standen, hatte die Feuerwehr große Arbeit, diese Ge­bäude zu retten.

Ulm, 11. Sept. (Ab stürz vom Totenkirch l.) Der ^Jahre alte ledige Apothekergehilfe Fritz Schorn aus Neu- Mm stürzte beim Abstieg vom Totenkirchl im Kaisergebirg« ca. 30 Meter tief ab und war auf der Stelle tot. Die Tchwester des Schorn befand sich auf der Stripsenjochhütte, wir wo aus sie den tödlichen Absturz ihres Bruders nnt- »usehen mußte.

Ellwangs«, 9. September. (Reiche Ernte.) Wohl seil N Jahren hatte die Alb keine so reiche Ernte wie Heuer Mes in Hülle und Fülle und dazu jeden Tag noch schöne- Mtter. Die Scheuern konnten den reichen Segen nickst Wn. Man mußte zuvor die Dreschmaschinen tagelang in «roegung setzen, um Halm und Oehmd unterbringen zu Mnen. Zahlreiche Strohschöber sitzen im Freien. Jnteres I-nt dürfte es auch sein, daß die Leute in den Ortschaften Hohenstadt, Westernheim, Laichingen, Machtolsheim keine ähr milzunehmen brauchen, wenn sie auf das Feld gehen, d-nn deralte Kant, dem solch große Präzision in seiner Tagesordnung eigen war", lebt heute noch fort. Diese Ort- !Kaften liegen nämlich an der Luftverkehrslinie Frankfurt, Stuttgart, München. Da verkehren die Flugzeuge täglich Mlmäßig: V-10 Uhr Flieger StuttgartMünchen, -/«10 M Flieger München Stuttgart; abends r/-6 Uhr Flieger Stuttgart, -/,6 Uhr Flieger StuttgartMünchen.

, 8o« der Alb» 10. September. (Der erste Reif.) Trotz Msommerlicher Hitze in der letzten Zeit machte der Herbst Neckst vom Samstag auf Sonntag unerwartet sich Mosf bemerkbar. In der Sonntagfrühe sahen vor allem !>» Aalgründe weiß von Reif. Gegen die Hänge zu war ^ Kost offenbar weniger zur Geltung gekommen. Auf r Albhochfläche waren insbesondere die Trockentäler und

sonstige Senken betroffen. Allem Anschein nach ist, wenn schon die Kälte ganz empfindlich war, erheblicher Schaden nicht entstanden.

Tagungen des Deutschen Genossenschastsverbandes Verhand­lungen der Warengenossenschaften Stuttgart, 11. Sept. Am letzten Tag des 66. Deutschen Gc- nossenschaststages fanden die Verhandlungen der Warengenos­senschaften statt. Direktor Kortbaus-Berlin sprach überAusbau der Handwerksgenossenschaften in Zusammenarbeit von Genos­senschaftsverband und Berufsverband". Direktor Drews M. D. R. W. R. von der Reichszentrale Deutscher Väckergenossenschaf- ten (Erdeba) e. E. m. b, H. legte am Beispiel des Bäckerhand­werks dar, wie eng Jnnungs- und Genossenschafts-Organisation zusammenarbeiten und welchen Nutzen dadurch beide haben kön­nen. Zum Schluß sprach Direktor Fr. Häußrrmann-Stuttgart überDie Organisation der Häuteverwertung als Beispiel ge­werblicher Selbsthilfe". Heute bestehen zirka 80V Häuteverwer­tungen, die in insgesamt 5 Häuteverwertungsverbänden (Berli­ner, Norddeutscher, Westdeutscher, Mitteldeutscher und Süddeut­scher Verband) organisiert sind. Die Verbände haben große Zentralauktionen geschaffen. Jeder der Zentralauktionsplätze veranstaltet mindestens einmal im Monat eine große Auktion. Die Zentralisierung zu großer Gefälle mit mindestens zirka 30 000 Stück Häuten und Fellen bis zu 70 000, ja 100 000 Stück auf einer Auktion hat den Weltmarkt für die deutsche Saut er­schlossen und ist zu einem internationalen Machtfaktor gewor­den. Die deutschen Häuteverwertungen kontrollieren zirka 80 bis 85 Prozent des gesamten deutschen Anfalles in Häuten und Fellen mit einem Umsatz von zirka 200 bis 225 Millionen Mark. Im Anschluß an die drei Referate ergriff Dr. Meusch, Generalsekretär des Reichsverbandes des Deutschen Handwerks, das Wort zu einer Erklärung. Der Reichsverband des Deut­schen Handwerks ist mit seinen gesamten Mitgliedskörperschaften aus innerster Ueberzeugung zu einer engeren Gemeinschaftsar­beit mit den Genossenschaften und dem Deutschen Eenossen- schaftsverbande bereit.

Aus Baden

Pforzheim, 10. September. (Warnung vor einem Schwindler.) Hier trat in einem Hotel ein Mann auf, der sich als Vertreter des Allg. Klubs deutscher Autofahrer, Sitz München, ausgab und vorbrachte, der erwähnte Klub mache am 26., 27. und 28. September 1929 eine Fahrt von München nach Karlsruhe und Pforzheim. Die Mitglieder würden aber nur in solchen Hotels Aufenthalt nehmen, deren Besitzer Mitglieder des erwähnten Klubs würden. Als Jahresbeitrag müßten sofort 50 Mark bezahlt wer­den. Nach eingezogenen Erkundigungen existiert ein der­artiger Klub in München nicht. Die gleiche Person trat auch in Karlsruhe und Stuttgart auf. Sie legitimierte sich mit einem Reisepaß auf den Namen H. Wißmüller lau­tend und ist etwa 2728 Jahre alt.

Pforzheim, 11. September. Als Opfer eines Berufs­unfalls starb hier der bekannte Bademeister Erwin Scher­zinger im Alter von erst 27 Jahren. Vor einigen Tagen beobachtete er, daß ein Kind, das im Benckiserbad badete, dem Ertrinken nahe war. Er sprang sofort ins Wasser und rettete das Kind. Anscheinend war Scherzinger aber stark erhitzt gewesen, denn bald darauf stellten sich heftige Hals­schmerzen mit Halsentzündung ein, die seinen Tod zur Folge hatten. Erst vor zwei Jahren ist der fünf Jahre alte Sohn des Scherzinger von einem Lastkraftwagen über­fahren und getötet worden.

Kleine Nachrichten ans aller Well

500 000 Mark-Prämie gezogen. Die 500 000 Mark-Prämie in der Klassenlotterie fiel auf Nummer 127183, die in der ersten Abteilung in Vierteln in Köln, in der zweiten Ab­teilung im Berliner Norden gespielt wird.

Große Feuersbrunst in Rumänien. Im serbischen Viertel von Targaviste wurden durch eine Feuersbrunst drei Stra­ßen in Asche gelegt. Etwa 1000 Einwohner sind obdachlos geworden. Der Schaden ist außerordentlich hoch. Die Be­troffenen sind zum größten Teil serbische Gemüsegärtner.

Mer Personen in der Marne ertrunken. In der Gegend von Chalons sur Marne sind an der gleichen Stelle drei Frauen und ein Kind beim Baden in der Marne ertrunken.

Raubüberfall in Mexiko. Etwa 100 Räuber metzelten in der Stadt San Juan de Euadelupe im Staate Durango sechs Einwohner nieder. Eine große Anzahl von Personen wurde verwundet. Alles Geld und alle Lebensmittel, deren die Räuber habhaft werden konnten, nahmen sie mit sich.

Aus dem Gerichtssaal

Student Halsmann erneut vor Gericht Innsbruck, 8. Sept. Vor dem Schwurgericht begann die Be- rufungsverbandlung gegen den Studenten Philipp Halsmann, der zu 10 Jahren schweren Kerkers verurteilt worden war, weil er seinen Vater, den Zahnarzt Halsmann ans Riga, auf einer Bergtour ermordet haben soll. Einen breiten Raum in dem Verhör des Angeklagten nahm die Schilderung der Sommer­reise der Familie Halsmann im Jahre 1928 ein, die die Fa­milie bekanntlich durch die Schweiz und Oberitalien nach Tirol in das Zillertal führte, wo Vater und Sohn die verhängnis­volle Bergtour unternahmen. Der Angeklagte bestritt entschie­den, gegen die Mitnahme eines Führers protestiert zu haben. Vielmehr sei sein Vater dagegen gewesen. Der Vater habe sich »war vor der Tour ganz wohl gefühlt, er habe sich sichtlich zu­viel zugemutet. Für schwere Bergtouren sei sein Herz zu schwach gewesen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob der Angeklagte ge­wußt habe, wieviel Geld der Vater in seinem Besitz hatte, er­widerte der Angeklagte, er habe gewußt, daß sein Vater deut­sches Geld und Schweizer Franken besitze. Am Dienstag früh «m 7 Uhr befand sich Philipp Halsmanu in Begleitung von Glaubensgenossen und unter Bedeckung auf der Israelitischen Abteilung des Friedhofes ein. Die Verteidigung hatte ihm die Erlaubnis erwirkt, daß er am Dienstag, als dem Todestag se» nes Vaters, am Grabe des ermordeten Halsmann ein Gebet verrichten durfte, um sich, wie Philipp Halsmann motivierte, Mut und neue Kraft zur Beendigung des Prozesses zu hole«. Er fiel seiner Mutter um den Hals mit der Beteuerung: »Liebe

Mutter, ich bin unschuldig!" Aufsehen erregte im Laufe der! Einvernahme die Zeugen und des Angeklagten vom Verteidi»! «er Dr. Preßler aufgestellte Behauptung:Wir werden über, den möglichen Täter vielleicht in einigen Tagen sprechen mH ihn sogar beim Namen nennen. Wir müssen aber noch einige! Tage Geduld haben."

Bimtes Allerlei

Wohin verschwinden Pariser Frauen?

Einer statistischen Aufstellung der Pariser Polizei zufolge ver­schwinden in jedem Monat zahlreiche Damen aus Paris. Manche finden den Weg zu ihren Eltern und Ehemännern wie­der zurück, andere bleiben spurlos verschwunden. Es besteht seit langem der Verdacht, daß eine Verbrecherbande am Werk ist, die sich mit Mädchenhandel beschäftigt und ihre Opfer nach Südamerika verkauft. Vor kurzem sollte dieser Verdacht ein« Bestätigung erfahren. Als die Passagiere des DampfersEa- pitäne Arkona", der nach Buenos Aires abfahren sollte, in Boulogne an Bord gingen, bemerkte ein Polizeibeamter, der mit der Paßkontrolle beschäftigt war, daß ein Herr drei junge« Damen geheimnisvolle Zeichen machte. Das kam dem Beamten verdächtig vor. Er sah sich den jungen Herren etwas näher an, und hielt ihn, sowohl die drei Damen, die scheinbar mit dem Herren unbekannt waren, zurück. Es stellte sich heraus, daß der junge Mann Andre Bigot war, der zu einer Verbrecher­bande, die sich tatsächlich mit Mädchenhandel beschäftigt, gehört. Er ist erst 22 Jahre alt und stammt aus Paris. Seine Opfer sind drei junge Mädchen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Der Mädchenhändler hielt seine Opfer mehrere Tage verborge« und hatte sie dann im Auto nach Boulogne gebracht. De» Mädchen hatte er eingeredet, ihnen gute Stellungen in Süd­amerika besorgt zu haben, nur sollten sie bei der Paßkontrolle so tun, als ob sie ihn nicht kennen. Dieser Vorfall wirft über das KapitelVerschwundene Frauen" einen Hellen Lichtstreife«.

Das Dirndlkleid im Kasino

Das Kasino von Ischl ist äußerst feudal. Daher großes Ent­setzen, als eine Dame einrritt in einem in Tirol so beliebten Dirndl"-Kleid. Herr Direktor bemüht sich selbst.Unmöglich, gnädige Frau, ich mutz Sie bitten, das Haus zu verlaßen. Nur Gesellschaftskleid...!" Ein Herr tritt dazu: Streeruwitz, Oester­reichs Bundeskanzler.Was ist mit meiner Frau?" Der Direk­tor weicht zurück mit vielen Entschuldigungen.Gnädige Fra» darf passieren." Nun ist das Dirndlkleid im Kasino gesell­schaftsfähig.

Handel und Verkehr

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 11. September. Weizen märk. 224-228, Roggen märk. 186190, Braugerste 210227, Fut­tergerste 170186, Säfer märk. 168175, Mais wagoonfrei ab Hamburg 207208, Weizenmehl 28.2534.50, Roggenmehl 24.75 bis 27.75 Weizenkleie 11.6012.25, Roggenkleie 10.8011.25, Viktoriaerbsen 3846, kleine Sveiseerbsen 2834, Futtererbsen 2123. Allgemeine Tendenz: matt.

Viebr. reise. Buchau a. F.: Jungvieh 150350, Kalbeln 500 bis 700 M. Reutlingen: Ochsen 500900, Kühe 290 bis 650, Kalbinnen 500630, Rinder über 1 Jahr 340450, unter 1 Jahr 200-360, Pferde 450-1100 Mark.

Schweinevreise. Lorch: Milchschwein« 5565 M. Maul­bronn: Läufer 5056, Milchschweinc 4155 M. Murr­hardt: Milchschweine 4461 M. Reutlingen: Milch­schweine 5060, Läufer 85100 M. Waldsee: Milch­schweine 5057 Mark.

Allgäuer Butter- und Käsebörfe Kempten vom 11. September. Molkereibutter 164170, Verlauf: abwartend. Qualitätszu- schlag nach Statistik der Vorwoche 7,5 Pfennig. Weichkäse 20 Prozent Fektegebalt 3843, Verlauf: unverändert. Allgäuer Emmentaler 45 Prozent Fettegebalt 98112, Verlauf: unver­ändert. Die Preise sind Erzeuger-Verkaufspreise ab Station des Erzeugers obne Verpackung für 1 Pfund.

Württ. Nadelstammholzverkäufe. Aus den württ. Staats- waldungen wurden in letzter Zeit für Nadelstammholz folgende Durchschnittserlöse in Prozenten der Landesgrundpreise erzielt: Kn Forstamt Simmersfeld für 32 Fm. Fichten und Tannen (Scherdholz) 103 Proz., aus weiteren Schwarzwaldforstbezirken sur 2219 Fm. desgleichen, ebenfalls Scheidholz, 104 Proz., für 1300 Fm. Fichten und Tannen 97 Proz., für 2068 Fm. desglei­chen meist rauhes Holz mit weiter Abfuhr, zum Teil bergauf. 90 Proz., für 851 Fm. Forchen 101 Proz., für 708 Fm. des­gleichen (geringe sehr ästige Ware) 90 Proz., im Forstamt Eun- delsheim für 93 Fm. Fichten und Tannen 119 Proz., aus einem weiteren «xorstbezirk des Unterlandes für 2312 Fm. desgleichen (beschwerliche Abfuhr, sehr zerstreut liegendes Scheidholz) 94 Pro­zent, aus acht Forstbezirken des Nordostlandes für 3030 Fm. sichten und Tannen 102 Proz., für 399 Fm. desgleichen (zer­streut liegendes Scheidholz) 100 Proz. und für 38 Fm. Forchen 98 Proz., aus einem Albforstbezirk für 39 Fm. Forchen (Scheid­holz) 100 Proz., im Forstamt Wiblingen für 117 Fm. Fichten und -rannen (Scheidholz, Windwurfholz) 96 Prozent, aus drei weiteren oberschwäbischen Forstbezirken für 149 Fm. Fichten und Tannen, worunter zwei Drittel zerstreut liegendes Scheid­holz, 99 Prozent, und für 259 Fm. Fichten und Tannen, meist sehr rauhe Ware, 95 Prozent der Landesgrundpreise.

Wein

Der Weinpreis in Frankreich 19,5 Pfennig pro Liter!

L. L. Laut Bericht desTemvs" vom 20. August 1929 wur­den auf den letzten Weinmärkten in Frankreich folgende Preise bezahlt: in Montpellier für Rotwein 89 Grad 102120 Fr», netto pro Hektoliter, in Montpellier für Rotwein 910S Grad 110140 Frcs., in Sete für rote Landweine 810,5 Grad 102140 Frcs., in Rarbonne für Rotweine 8 Grad 105IIS Airs., in Narbonne für Rotweine 10 Grad 125140 Frcs. i» Perpignan für Rotweine 10 Grad 115125 Frcs., in Lanasonnr für Rotweine 910 Grad 129l42 Frcs., in Nimes für Rot­weine 89 Grad 105110 Frcs., in Nimes für bessere Rok weine lick120 Frcs., alles netto pro Hektoliter. Der Dur^ schnittsvreis beträgt also nach obigen Marktberichten 119,N Frcs. pro Hektoliter, das ist umgerechnet pro Fuder 195 Mark Mw. 19,5 Pfennig pro Liter, (Der billigste Preis beträgt 164.« Mark pro <ruder 16,4 Pfennig pro Liter. Nach den Mittei­lungen desL Information" ebenfalls vom 20. August 1929 ist ni Frankreich in diesem Jahre eine sehr gute Ernte in Aussicht, und man rechnet mit einem weiteren Fallen der Weinpreise da ^Keller rur die neue Ernte geräumt werden müssen. Obige Feststellungen durften für die kommenden Verhandlungen über die Aenderung des Zolltarifs in. Reichen« von großer Bede» ttlnq sein, sie beweisen jedenfalls, daß mit einem Zollsatz in pro Hektoliter von einem wirkliche» Schutz des deutschen Weinbaues nicht gesprochen werden kan«.