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St. Veitstag. Der 15. Juni ist der Gedächtnistag des heiligen Veit. Gewöhnlich heißt es von diesem Tag: Si Veil ändert die Zeit", eine Wetterregel, die der Beobachtung Ausdruck gibt, daß es sich oft um die Mitte des °tuni entscheidet, welchen Charakter das Wetter den ganzen Sornmr über annimmt; denn häufig bildet sich um diese eine charakteristische Luftdruckverteilung über Europa, ^ die Witterung maßgebend beeinflußt. Wenn also, wie in einer Wetterregel heißt. St. Veit „das Häfele verschütt', dann bringt er Regen mit". Nachdem aber der Himmel in den letzten Wochen schon allzu reichlich sein köstliches Naß verschüttet hat, dürfte wohl überall die Hoff«, nung bestehen, daß die Witterung an St. Veit nun endlich einmal zum besseren umschlägt.
Calmbach, 12. Juni. (Verunglückt.) Heute nachmittag verunglückten zwei auswärtige Arbeiter, die beim Straßenbau im Kleinenztal beschäftigt waren. Als sie einen Materialzug begleiteten, entgleisten einige beladene Wagen, und sie kamen unter diese zu liegen. Schwer verletzt wurden sie hervorgezogen und dann dem Bezirkskrankenhaus zugesührt, nachdem Dr. Hopfengärtner die erste Hilfe geleistet hatte. Die Verunglückten sind Gustav Elauner aus Gräfenhausen und Christof Schleeh aus Agenbach. Letzterer ist ziemlich schwer verletzt.
Schömberg, 10. Juni. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern nachmittag auf der Bahnlinie Rottweil- Balingen. Als der um 4.05 Uhr fällige Zug die Hauptverkehrsstraße zwischen Schömberg und Dotternhausen kreuzte, passierte ein Lastwagen zur selben Zeit die Bahnlinie. Ein Frankfurter Personenauto beabsichtigte den Lastwagen an dieser abschüssigen Stelle zu überholen. Elfterer fuhr scharf links am Straßenbankett, im gleichen Augenblick brauste der Zug daher und der Lastwagen fuhr trotz starken Bremens auf den Zug auf. Nach Aussagen beider Wagenlenker haben sie die Signale des Zuges überhört. Der Zugführer brachte, als er das Unglück kommen sah, den Zug auf kürzestem Wege zum Halten und so konnte mit Ausnahme schweren Sachschadens größeres Unheil verhütet rverden. Am Zug selbst wurden zwei Wagen, besonders an den Trittbrettern, sehr stark beschädigt, konnte aber mit -etwas Verspätung seine Fahrt fortsetzen. Schlimmer erging es dem Lastwagen, dem der Vorderteil vollständig zerrissen und ein Rad abgeknickt wurde, und als ein Glück im Unglück kann dieser Vorfall bezeichnet werden.
Böblingen, 13. Juni. (Tödlich verletzt.) Im sog. Mauremerweg ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Ein Kind hiesiger Eltern wurde durch einen jungen Kraftwagenlenker, der in Haft genommen wurde, überfahren und tödlich verletzt. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt.
Stuttgart, 13. Juni. (Ehrenmal.) Am Sonntag wird das Ehrenmal der württ. Nachrichtentruppen eingeweiht. Ein etwa zwei Meter hoher Travertinstein mahnt mit seinen eingegrabenen Worten und in seiner Schlichtheit an jene große Zeit.
Eröffnung der Fluglinie Stuttgart—. Friedrichshafen. Am kommenden Sonntag wird die Linie Stuttgart—Friedrichshafen in das Flugliniennetz der Deutschen Lufthansa ausgenommen. Sie dient in der Hauptsache dem Verkehr zwischen Stuttgart und dem Voden- fee. Darüber hinaus besitzt sie in Stuttgart günstige Anschlüsse an sämtliche Fluglinien nach Mittel-, Nord- und Westdeutschland. In Friedrichshafen bestehen günstige Anschlüsse an die Bodenseedampfer. Der einstündige Flug kostet nur 20 Mk.
Böblingen-London in acht Stunden. Wolf Hirth, der bekannte Stuttgarter Flieger, ist am Samstag mit einem Klemm-Leichtflugzeug von Böblingen nach London in acht Stunden geflogen. Er hatte dabei starken Gegenwind. Am Sonntag bewältigte er mit dem gleichen Flugzeug 120 lleberseekilometer von London über Liverpool nach Douglas auf der Insel Man, in 5 ein Viertel Stunden.
Tübingen, 13. Juni. (Von der Universität.) Der ordentliche Professor Dr. jur., Dr. rer. pol. Heinrich Pohl hat einen Ruf auf den durch den Weggang von Professor Friedrich Heyer nach Bonn an der Universität Breslau erledigten Lehrstuhl für Kirchen-, Staats-, Verwal- tungs- und Völkerrecht angenommen und bereits seine Ernennung zum Ordinarius in der Breslauer Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erhalten.
Urach, 13. Juni. (Heimatwoche.) Die Stadt Urach veranstaltet in der Zeit vom 21. bis 28. Juli d. I. eine Heimatwoche. Neben dem am 25. Juli stattfindenden Schäferlauf sind noch eine Reihe festlicher Veranstaltmngen vorgesehen.
Ulm, 13. Juni. (Bau arbeiten am Münster.) Der Kostenvoranschlag der Wiederherstellungsarbeiten am Münster für das Baujahr 1929/30 sieht vor an Arbeitslöhnen 127 600 RM., für Baumaterialien 35 000 NM. u. a., im ganzen 220 000 RM. Der Voranschlag der Münsterbaukasse steht an Einnahmen im ganzen 248 620 RM., an Aus- gaben 278 850 RM. vor. Das ergibt einen Abmangel von 80 230 RM., der aus dem von 1928 verfügbaren Baufonds gedeckt werden kann.
Ulm, 13. Juni. (Erschossen.) Auf Neu-Ulmer Gebiet tvurden auf einer Ruhebank die Kleider eines Mannes gesunden: dabei lag eine Schußwaffe, in der eine leere HAse steckte. Es wird vermutet, daß der Inhaber der Kleider sich an das Donauufer gestellt und einen Schuß auf sich abgegeben hat. Der Selbstmörder ist jedenfalls, nachdem er sich erschossen hatte, in die Donau gestürzt. Es Han- velt sich um einen Schlosser Frech aus Fellbach.
Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Ser me MM. Kirchen-rWe«
Prälat Wurm-Heilbronn Kirchenpräsident Stuttgart, 13. Juni. Der ev. Presseverband meldet: Beim heutigen Zusammentritt des Landeskirchentages und Oberkirchenrates wurde im entscheidenden Wahlgang (erst abends 7 Uhr) Prälat Wurm von Heilbronn mit 5V von 71 Stimmen zum Kirchenpräsidenten der ev. Landeskirche Württembergs gewählt. In diesem Wahlgang wurden noch 15 unbeschriebene Zettel abgegeben. Die übrigen Stimmen waren zersplittert. Prälat Wurm hat die Wahl angenommen. Die feierliche Verpflichtung des neuen Kirchenpräsi- dentea wird am Freitag morgen um 11 Uhr im Sitzungssaal des Landeskirchentags stattfinden.
Der neue Kirchenpräsident ist in Stuttgart wohl bekannt durch seine Tätigkeit bei der Evangelischen Gesellschaft von 1899 bis 1913. Dann war er 8 Jahre Stadtpfarrer in Ravensburg und hierauf bis 1928 Dekan in Reutlingen. Auch der verfassungsgebenden Landesversammlung im Jahre 1919 gehörte er an.
Zuwahlen für den Evang. Landeskirchentag Stuttgart, 13. Juni. Am Mittwoch nachmittag versammelte sich der Evang. Landeskirchentag, um in kurzer Sitzung zwei Ersatzmitglieder zuzuwählen. Nach dem Vorschlag des Aeltesten- beirats wurden je mit 88 Stimmen gewählt: Dekan Schrenk- Gaildorf und Forstmeister a. D. Wegmann-Kirchheim u. T.
Aus Baden
Pforzheim, 13. Juni. (Ertrunken.) An der Enz oberhalb des Benckiserbades trug sich gestern abend 8 Uhr ein Unglückssall zu. Dort badeten im Freien drei Metzgerburschen. Als zwei davon Weggehen wollten, vermißten sie den Dritten. Seine Kleider lagen am Ufer. Es wurde sofort mit behördlicher Hilfe nachgesucht. Dabei fand man denn auch bald den Gesuchten an der Stellfalls des Schmelzgrabens, aber schon bewußtlos. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Der Verunglückte ist der bei Metzgermeister Straub in der Eoethestraße im zweiten Jahr der Lehre stehende 19 Jahre alte Otto Kämmerer von Maulbronn, der als ein sehr braver Bursche geschildert wird.
Landwirtschaftliches
Württ. Schweine auf der 35. Wanderausstellung der D.L.G. in München vom 4. bis 9. Juni. Der württ. Herdbuchverein für das weihe veredelte Landschwein batte 5 Eber und 9 Sauen ausgestellt. Die Mehrzahl der ausgestellten Tiere stammte aus Westfalen, Hannover und der Provinz Sachsen. Es war für Württemberg nicht leicht, mit diesen alten, seit Jahrzehnten am den D.L.E.-Schauen sieggewohnten Züchter in Konkurrenz zu treten. Umso erfreulicher ist das Ergebnis. Württemberg erhielt vier 1-, ein 2. zwei 3. Preise sowie 6 Anerkennungen. Einschließlich der Sammlungspreise fallen auf die ausgestellten 14 Tiere zusammen 16 Preise. Das schwäbisch-höllische Schwein, das zum erstenmal auf einer Wanderausstellung der D.L.G. gezeigt wurde, hat allseitig gröbte Beachtung gefunden. Nach dem Urteil der Preisrichter ist bei dem schwäbisch-baltischen Schwein das Verhältnis zwischen Fleisch und Fett außerordentlich günstig. Auf 17 ausgestellte Tiere entfielen 17 Preise und zwar sieben 1., drei 2., vier 3., ein 4. Preis und 2 Anerkennnungen. Außerdem erhielt ein Züchter Hege-Hobebuch den Siegerpreis des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Die württ. Ziegenzucht auf der 38. Wanderausstellung der D. L. G. in München. Der „Landesverband der Ziegenzuchtvereine Württembergs" hat die D. L. E.-Ausstellung mit 22 rehfarbenen Schwarzwaldriegen und S weißen Edelziegen beschickt. In schwerer Konkurrenz gegen die übrigen Ziegenzuchtverbände konnten drei 1., fünf 2., drei 3., zwei 4. Preise und S Anerkennungen im Einzelwettbewerb errungen werden. Außerdem entfiel der 1. und zwei 3. Sammlungspreise, sowie ein 2. Familienpreis und eine Anerkennung auf die von Württemberg ausgestellten Tiere.
Spiel und Sport
Am kommenden Sonntag spielt in Altensteig die 3. Mannschaft des Sportvereins Altensteig gegen Mötzingen I. im Verbandsspiel und wird wohl auf einen Sieg der Einheimischen wenig Hoffnung übrig bleiben; aber nur Mut, wer wagt, gewinnt. — Die 1. Mannschaft hat dagegen einen schweren Gang nach Freudenstadt gegen die dortige Spielvereinigung, die selbst beim Vorspiel einen Sieg aus Altensteig mit nach Hause nahm, aber wir werden unser möglichstes tun und Freudenstadt den Sieg nicht zu leicht machen. Ein scharfes Spiel ist vorauszusehen und es wäre sehr angebracht, wenn unsere 1. Mannschaft Begleitung erhalten würde von Seiten der Anhänger, Passive (Schlachtenbummler). Abfahrt per Auto. — Die 2. Mannschaft begleitet die erste Elf nach Freudenstadt und wird gegen die Privatmannschaft der Spielvereinigung antreten. Lr.
Aus dem GerrchLssaal
Die Vernehmung von Stinnes -
Berlin, 12. Juni. Unter außerordentlicher Spannung begann die Vernehmung des Angeklagten Stinnes. Stinnes, de» stockend und mit innerer Bewegung sprach, stellte zunächst festz daß er, als von Waldow und Nothmann ihm das Geschäft vov- getragen wurde, auch nicht im geringsten geglaubt habe, daß e» sich etwa um ein in irgend einer Form nicht einwandfreies Geschäft bandeln könne. Als ihm später Bedenken wegen des Ver» Haltens der holländischen Bank oder Schrandts gekommen seien, sei bei ihm der feste Entschluß entstanden, aus dem Geschäft herauszusehen. Er habe sich nicht in die Hände von Hochstaplern begeben wollen und wollte verhindern, daß sein Name im Zusammenbaus mit derartigen Geschäftsleuten genannt würde. An eine Schädigung des Reiches habe er niemals gedacht, da er stets mit einer sorgfältigen Nachprüfung aller Unterlagen durch die Behörden gerechnet habe. Auf das bestimmteste möchte er auch erklären, daß keine Verdienstmöglichkeit hätte groß genug sein können, um ihn in die Hände von Schrandt und Ge« nassen zu bringen, und diesen damit Eingang in seine Firma zu verschaffen. Rach diesen einleitenden Bemerkungen schilderte der Angeklagte seine« Lebenslauf, weiter die Schwierigkeiten, in die der Stinneskonzern nach der Inflation geriet, und seine Bemühungen, aus diesen Schwierigkeiten herauszukomme». Erinnes bekundete weiter gegenüber Aussagen der Mitangeklagten Notbmann und von Waldow, daß es sich bei dem für da»
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Anleihegeschäft zur Verfügung gestellten Geld nicht um Mittel des Stinnes-Konzerns handelte, sondern daß er dazu fremd« Ke vital benutzt habe. Er habe Nothmann mit dem Geschäft unter dem Vorbehalt beauftragt, daß es sich nach eingehender Prüiung so darstelle, wie Nothmann es ihm geschildert habe. Aus die Frage des Vorsitzenden ob er an Waldow nicht, wie dieser in der Voruntersuchung aussagte, den Auftrag gegeben habe, Akten beiseite zu bringen, erwiderte Stinnes sehr «- regt, er habe keine Ursache gehabt, irgend etwas zu verheimlichen, oder irgendwelche Akten zu vernichten.
Handel und Verkehr
Märkte
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 13. Juni
Zugetrieben: 2 Bullen, 45 Jungbullen, 46 Jungrinder, 14 Kühe, 196 Kälber, 496 Schweine. 6 Schafe.
Bullen: ausgem. 52—84. vollfl. 47—50.
Jungrinder: ausgem. 66—63, vollfl. 52—57, fl. 45—56.
Kühe: ausgem. 42—49, vollfl. 32-39, fl. 21—36. ger. 16 bis 26.
Kälber: feinste Mastk. 86—83, mittl. 76-76, ger. 62—68. Schweine: über 366 Pfd. 78—79. von 246—366 Pfd. 79—81, von 200—240 Pfd. 80—82, von 160-200 Pfd. 77—79, von 120 bis 160 und unter 120 Pfd. 72—75, Sauen 54—63. Verlaus: Großvieh ruhig. Kälber und Schweine nwüiq belebt.
Calw, 13. Juni. (Vieh- und Schweinemarkt.) Bei dem am Mittwoch stattgefundenen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 269 Stück Rindvieh zugeführt. Darunter befanden sich 24 Stuck Ochsen, 14 Stiere, 95 Milchkühe, 35 Kalbinnen, 41 Stück Jungvieh. Bezahlt wurde für Ochsen 1206—1506 -4t. Stiere 960—4200 -K je das Paar, Milchkühe 386—560 -4l, Kal- binuen 386- 660 -4t, Jungrinder 180—320 -4t je pro Stück. — Auf dem Schweinemarkt waren insgesamt 291 St. Milchschweine und 44 Läufer zugeführt. Bezahlt wurde für Milch- schwcine 75—180 -4t, für Läuferschweine 110—160 -4t je pro Paar. Sowohl auf dem Vieh- als auch auf dem Schweinemarkt wurde bei hohen Preisen lebhaft gehandelt.
Stuttgarter Wochenmarkt vom 13. Juni. Bei recht gutem Angebot gingen auf dem Obstgroßmarkt die Kirschenvreise auf überwiegend 30 Pfennig das Pfund zurück; für besonders gute Waren wurden bis zu 35 Pfennig, für geringere 28, 2S Pfennig und noch darunter bezahlt. Veste Prestlinge waren z« 65 Pfennig das Pfund erhältlich, es wurden aber auch bis r» 75 Pfennig gefordert: unansehnliche Früchte kosteten bis herab' zu 50 Pfennig das Pfund. Grüne Stachelbeeren waren zum Pfundpreis von 25—30 Pfennig feil. Aus dem Gemüsegrok- markt: Brockelerbsen 35—45. Schwetzinger Spargel 75—9S Pfennig das Pfund. Landburter 1,7—1,8, Zentrifugenbutter 1,8 bis 1,9, Molkereibutter 2—2,1 M. das Pfund. Landeier 12 bis 12,5 Pfennig.
Württ. Häute- und Fellauktion Stuttgart. An der heutig« Württ. Häute- und Fellauktion entwickelte sich die Preisbildung analog der eingetretenen Belebung des Häute- und Fellverkebr» bei Kalbfellen zirka 5 Prozent höher und Großviehhäuten zirt» 2—12 Prozent höher. Nächste Auktion 16 Juli 1929.
Konkurse
Kaspar Zeller, Kaufmann in Ellwangen, Eugen Schupp jr.'s Nachfolger, Handlung in Kolonialwaren etc.
Alfred Kreutzmann, Inhaber eines Hüte-, Mützen- und Pelzwarengeschäfts in Niederstetten.
Kaufmann August Stotz, Alleininhaber der Firma August Stotz Söhne, Eisenbaugeschäft in Heilbronn.
Vergleichsverfahren
Franz Kehrer, Schmiedmeister in Weingarten.
Emil Haußmann, Alleininhaber der Firma Berninger und Spilcke, Holzwarenfabrik in Urach.
Adolf Lieb, Alleininhaber der Firma Baur u. Rreber, Weißwaren- und Aussteuergeschäft in Stuttgart.
Letzte Nachrichten
Die Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der Frage einer vereinfachten Besteuerung der Landwirtschaft Berlin, 13. Juni. Der Reichsminister der Finanzen hat zur Prüfung der Frage einer vereinfachten Besteuerung der Landwirtschaft eine Kommission eingesetzt, die aus Vertretern des Reichstags, der Landwirtschaft und der Wissenschaft besteht, und unter seinem Vorsitz tagen soll. Die Kommission soll insbesondere die Frage prüfen, ob es möglich sein wird, die gegenwärtig auf der Landwirtschaft drohenden Steuern durch eine einheitliche Steuer zu ersetzen. Die erste Besprechung soll am 25. Juni stattfinden.
Tödlicher Absturz eines Fliegers Schwerin, 13. Juni. Am Südostufer des Müritzsees über den Kotzower Tannen ist heute nachmittag ein Albatros-Doppeldecker, der auf dem Flugplatz Rechlin stationiert war, abgestürzt. Das Flugzeug wurde zertrümmert, der Pilot Hauptmann Dr. Jeschonniek war sofort tot.
Kein feierlicher Empfang Owen d'Ssoiings in Newyork Newyork, 13. Juni. Der von der Stadt Newyork geplante feierliche Empfang beim Eintreffen der amerikanischen Reparationssachverständigen ist auf eine von Bord des Dampfers drahtlos übermittelte Bitte Owen d'Poungs hin wieder aufgegeben worden.
Aufdeckung einer Geheimbrennerei bei Berlin Berlin» 13. Juni. Von Beamten der Zollfahndungsstelle wurde in der vergangenen Nacht eine Eeheim- brennerei in Schmöckwitz überrascht und ausgehoben. Acht Beteiligte wurden festgenommen. Sechs von ihnen wurden nach der Vernehmung vorläufig wieder entlasten. Zwei, ein früherer Fürsorgezögling Willi Schulz und ein Robert Grosz, ein Bruder des Angeklagten Bela Grosz im Stinnes- prozeß, wurden in Hast behalten.
Gestorbene
Calw: Maria Verena Weik.
Mutmaßliches Wetter für Samstag
Der Hochdruck liegt jetzt mehr im Osten, im Westen ei»a Depression. Unter diesen Umständen ist für Samstag zeit« «cilrg bedecktes und auch zu Gewitterstörungen geneigte» Wetter z« erwarten.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdrucks-wi, Altenfteig. Für die Schriftleituna verantwortlich: Ludwig Laut.