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Nr. 66.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Lalw. 8Y. Jahrgang.

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Frektag, -e« ^0. März MH.

0 ezug»pret»: In der Stadt mit TrLgerlohn Mk. 1.2S vterteljührltch, bezugiprei» für den Ort»- und NachbarortSoerkebr Mk. 1.20. tm Fernverkehr Mk. I.S0. Bestellgeld in Württemberg M Psg., in Bayern und Reich «2 Psg.

Offener Brief an die Suffragette Mary Richardson.

Die Wiener N. Fr. Pr. druckt einen offenen Brief ab an die Stimmrechtlerin Mary Richardson, die jüngst in der Londoner Nationalgalerie die ruhende Venus des Velasquez zerhackte. Der Verfasser, der Wiener Schriftsteller Raon Auernheimer, sagt darin: Ich be­haupte durchaus nicht wie Ihre Gegner, das; die Frauen sich nicht recht für die Politik eignen. Im Gegenteil, auf dem Gebiete der Gesetzgebung, des Familienrechtes, des Eherechtes, der Iugenfürsorge verspreche ich mir gutes, ja das Beste von Ihnen. Im allgemeinen sind die Frauen beredt, listig, geschickt und ungeheuer zäh, wenn es sich um die Durchsetzung ihrer Ziele handelt. Das sind keine zu unterschätzenden Eigenschaften für die Politiker. Auch wenn ich die mir bekannten Ehepaare im Geiste vorüberziehen laste, komme ich zu dem Er­gebnis, daß fast überall die Frau der politischere Teil ist also warum sollte sie das gegebenenfalls nicht auch im öffentlichen Leben bleiben? Sie sehen also, Miß Richardson, daß ich mich bemühe, Ihre Ziele zu verstehen, wenn ich auch nicht, im Gegensatz zu den englischen Stimmrechtlerinnen, die Erlösung der Welt von allem Uebel durch das Frauenstimmrecht erwarte. Trotzdem kann ich Ihre begeisterte Hartnäckigkeit be­greifen; was ich nicht begreife, sind nur die Mittel, deren Sie sich bedienen, um sie in Szene zu setzen. Sie zünden Häuser an. Sie ohrfeigen Minister, prügeln Polizistn, zerstören schöne Bilder und all das nur, um Ihr Recht zu erweisen. Aber wenn das Recht das höchste ist, dann kann es doch nicht im Wege des Un­rechts erzwungen werden. Oder ist dasmännliche Logik?" Die Frauen haben sich bisher an der aktiven Politik nur selten beteiligt, aber sie sind dafür zu allen Zeiten und in allen Ländern Hüterinnen der Sitte, des Eigentums und der Schönheit gewesen. Sollten sie aufhören, das zu sein, um den Stimmzettel in die Hand zu bekommen? Und welcher Mann könnte es unter diesen Umständen verantworten, ihn Ihnen ein­zuhändigen? Wenn es wahr ist, daß der schlimmste Feind des Menschen der Mensch ist, so zeigt Ihre Be­wegung deutlich, daß die Frau keinen schlimmeren Geg­ner hat als die Frau. Nicht Herr Asquith, sondern Sie, Mary Richardson, werden die Stimmrechtsbewegung schließlich unmöglich machen. Die Stimmrechtlerinnen wollen die Rechte des Mannes erbeuten und Sie miß­brauchen zu diesem Zwecke die Vorrechte der Frau. Gleichstellung darüber ließe sich reden, auch unter Männern. Aber Gleichstellung mit Beibehaltung der durch Jahrtausende gewährten Vorrechte, Ansprüche und Gewalttaten zugleich, das ist zu viel aus einmal. Das vernünftige Ziel der Frauenbewegung kann nur sein, daß Sie bei gleichen Rechten auch die gleichen Pflichten übernehmen, und daß Sie uns ebensoviel Ritterlichkeit gewähren, als Sie von uns in Anspruch nehmen. Aber wie die Dinge jetzt stehen, fällt es einem neunzehn­jährigen jungen Mädchen in der Elektrischen nicht ein, mir als einem leider schon doppelt so alten Herrn ihren Platz anzubieten, während sie es anderseits für selbst­verständlich hält, daß ich ihr meinen Platz und mein Wahlrecht dazu abtrete . . . Der jetzige Zustand, dem­zufolge Sie, wenn Sie einen Minister ohrfeigen, von Ihrem Frauenrecht Gebrauch machen, während der Mi­nister, wenn er zurückschlüge, sich einer unverzeihlichen Roheit schuldig machen würde, erscheint mir ungerecht und unhaltbar. Wenn schon Ohrfeigen, meine ich, dann müssen sie wenigstens gegenseitig sein .... Diderot sagt in seinem Buch über die Frauen:Wenn Du von Frauen schreibst, so tauche deine Feder in die Farbe des Regenbogens und streue den Staub von Schmetterlings­flügeln über deine Sätze." Aber freilich zu Diderots Zeiten gab es noch keine Stimmrechtlerinnen. Er lebte im achtzehnten Jahrhundert, diesem Paradies der Frauen. Damals waren sie rechtlos und hatten alle Rechte; heute haben sie Rechte und machen Revolution. Sie wollen das Stimmrecht und Sie werden es haben, wenn auch nicht gerade auf dem Wege der Bilderver­

nichtung. Aber wenn es einmal soweit ist, und Sie, Miß Richardson, um vieles älter und bescheidener, zum erstenmal hochgemut zur Urne schreiten, dann machen Sie dem Opfer Ihres politischen Ehrgeizes, der Venus des Velasquez in der Nationalgalerie, im Vorübergehen einen kleinen Besuch. Sie werden sie so finden, wie Sie sie verlassen haben; den noch immer schönen, nur etwas ausgebesterten Rücken Ihnen zugewendet, wird sie sich wie ehemals, lächelnden Antlitzes im Spiegel betrachten und die Welt durch ihre Schönheit regieren. Dann wer­den Sie vielleicht Lust bekommen, Ihren Stimmzettel zu zerreißen . . .

Stadt, Bezirk und Nachbarschaft

Talro, den 20. März 1914.

Vom Rathaus.

Oeffentlichc Sitzung des Eemeinderats am Donners­tag, 18. März, nachm, von 4 Uhr ab, unter dem Vor­sitz von Stadtschultheiß Conz. Die Metzger­innung ersucht um Anschluß des Schlachthausbetriebs an das Elektrizitätswerk. Sie will den Gasmotor in der Kühlhalle entfernen und einen 12pferdigen Elektro­motor dafür anschaffen. Das Gesuch wünscht kosten­lose Ausführung der Zuleitung zum Schlachthaus. Die Kosten werden auf 482 -1t berechnet und von der Verwaltung wird beantragt, daß die Hälfte davon auf das Elektrizitätswerk übernommen und die andere Hälfte der Metzger-Innung zu tragen gegeben werden soll. Der Antrag wird angenommen unter der Vor­aussetzung, daß die Installation vom städt. Werk aus­geführt wird. Von Flaschnermeister Essig kam ein Gesuch ein, der Kemeinderat möge ihm die Er­laubnis erteilen, daß sein Sohn in seinem, des Gesuch­stellers, Hause,, die elektrische Lichtleitung einrichtet. Das Gesuch wurde genehmigt. Einer Mitteilung des Vorsitzenden über den Stand der Legung der Gas­leitung in Hirsauist zu entnehmen, daß die Ar­beiten trotz der schlechten Witterung rasch vor sich gehen; gegenwärtig ist die Strecke nach dem Viehhof in Angriff genommen. Die Standgelder für P i e h m ä r k t e im Jahr 1918/14 brachten 445.90 -4t. Die Neuanschaffung und Aufstellung des Transformators für das Elektrizi­tätswerk kostete alles in allem 10 266 -4t. Darunter be­finden sich 900 -4t Begutachtungskosten für Ing. Eber­hardBaden-Baden. Der Voranschlag lautete auf 10 000 -4t. Schluß der öffentlichen Sitzung >16 Uhr.

Güterhändler und Landwirte.

Das Gesamtkollegium der K. Zentralstelle für die Landwirtschaft hat im Dezember 1912 den Beschluß ge­faßt, an das K. Ministerium des Innern die Bitte zu richten, daß auch in Württemberg zur Bekämpfung der Auswüchse des Eüterhandels wirksame gesetzliche Vor­schriften erlasten werden möchten. Es wird sich also hierbei nicht um die Bekämpfung des reellen Güter­handels, sondern um die Beseitigung der unstreitig vor­handenen Auswüchse desselben handeln. Gegen eine solche von den berufenen Vertretern der Landwirtschaft gewünschte gesetzliche Regelung, deren Inhalt noch gar nicht feststeht, ziehen nun jetzt schon einige Güterhändler ins Feld. Sie scheinen es also nicht für erwünscht zu halten, daß die A u s w ü ch s e des Güterhandels be­seitigt werden. Die Landwirte werden in einzelnen Ge­meinden des Landes aufgefordert, folgende Erklärung zu unterschreiben:

Wir Unterzeichneten Landwirte der Gemeinde

.erklären hiermit, daß wir mit dem seither

in Württemberg bestehenden Gütergesetz voll und ganz zufrieden sind und in keiner Weise irgend welche ge­setzliche Veränderung wünschen. Wir befürchten und sind überzeugt, daß jede gesetzliche Verschärfung, durch welche die Entwertung der Grundstücke nicht ausblei- ben wird, der Landwirtschaft nur Schaden bringt."

Daß Landwirte unter ein solches Schriftstück ihre Namen setzen werden, ist doch wohl nicht anzunehmen. Es dürfte auch genügen, wenn die Güterhändler selbst als besorgte Vertreter der Jntersseen der Landwirte die Erklärung unterzeichnen.

Ein schwacher Erdstoß wurde gestern abend zwischen i^8 und 8 Uhr hier wahrgenommen. Er dauerte nur einige Sekunden.

Zungdeutschlands Glückwunsch. Das Iungdeutsch- land-Orchester brachte dem Vorsitzenden der hiesigen Iungdeutschlandgruppe, Herrn Straßenbauinspektor Schaal, anläßlich seines gestrigen 42. Geburtstages, am Mittwoch abend einen Lampion-Umzug mit einem Ständchen dar. Der durch diese unerwartete Ehrung sehr erfreute Herr bewirtete die jungen Leute mit Kaffee und spach ihnen in herzlich gehaltenen Worten lebhaften Dank aus.

Viehseuchenumlage. Von nun ab wird die Vieh­seuchenumlage nicht mehr auf den 1. April ausgeschrie­ben, sondern mit den alljährlich am 1. Dezember statt­findenden Viehzählungen verbunden werden.

Sitzgelegenheit auf den Bahnsteigen. Auf den neueren Bahnhöfen wird die Entfernung zwischen den Warteräumen und den Zwischenbahnsteigen immer größer. Dies hat da und dort zu Klagen über mangelnde Sitzgelegenheit auf den Zwischenbahnsteigen geführt. Die Eeneraldirektion der württ. Staatseisenbahnen hat da­her verfügt, daß, wo ein Bedürfnis vorliegt, auf den Zwischenbahnsteigen der Bahnhöfe mit Bahnsteigunter­führungen Sitzbänke mit Windschutzvorrichtung aufzu­stellen sind.

Eierlegpulver. In letzter Zeit kamen in verschiede­nen Zeitungen Inserate, die Eierlegpulver anpreisen. Es soll bewirken, daß die Hühner mehr Eier legen. Der Eeflügelzuchtverein Schramderg sandte ein solches Päckchen Eierlegpulver, das im Verkauf 1 -41 kostet, nach Hohenheim der Kgl. Versuchsstation, um das Pulver un­tersuchen zu lasten. Es kam folgende Antwort:Das uns zugesandte Eierlegpulver, das mit 1 -4t im Ver­kauf steht, besteht in der Hauptsache aus phosphorsaurem Kalk, Kochsalz und vegetabilischen Stoffen. Wir müs­sen Ihnen entschieden abraten, sich auf derartige Ge­heimmittel einzulasten. Der dafür geforderte Preis steht in gar keinem Verhältnis zu ihrem Wert."

st. Wildbad, 19. März. Seinem Ansuchen gemäß wurde Bezirksnotar Brehm in Großbottwar an das hiesige Bezirksnotariat versetzt.

Pforzheim, 19. März. In einer Stärke von 26 Ab­geordneten haben die nationalliberalen Fraktionen der Zweiten Kammern von Württemberg und Baden ge­stern hier eine Besprechung über Donauversickerung und Neckar-Kanalisation abgehalten, bei der man ver­suchte, eine Verständigung über die gemeinsamen In­teresten der beiden Staaten zu erzielen. Die Mel­dung über den gestrigen Zugzusammenstoß war in der uns mitgeteilten Form nicht zutreffend. Nach dem Pforzheimer Anzeiger" fuhr um 246 Uhr eine rangie­rende Güterabteilung auf dem hiesigen Bahnhof auf einen leeren Pcrsonenzug, als dieser gerade auf das Wildbader Gleis zurückgestoßen wurde. Zwei Güter­wagen wurden aus dem Gleis geworfen und beschädigt. Die Gleise der Linie Calw und Wildbad wurden da­durch gesperrt. Deshalb mußten die um 6 Uhr 20 von Calw kcmmenden Arbeiter am Durlacher Uebergang aussteigen, während die Wildbader Züge nach 15 Minu­ten Verspätung in den Bahnhof einfahren konnten.

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Wiirttembergischer Landtag.

Stuttgart, 19. März.

Die Zweite Kammer trat nach der Abstimmung über die Jnvaliden-Sonderanstalt, deren Ergebnis wir gestern schon mitteilten, in die Beratung des Nachtrags zum Etat ein, in dem für Maßnahmen zur Linderung der Not des Weingärtner st andes 500 000 Mark angefordert werden, und zwar für die Unter­stützung von Notstandsarbeiten 275 000 -4t. für Beihilfe zur Bekämpfung der Rebschädlinge 150000 -4t, für die Zentralleitung der Wohltätigkeit 30 000 -4t, für Ver­zinsung von Notstandsdarlehen 10 000 -4t und für Bei­träge an Gemeinden zum Nachlaß der Grundsteuer 36 000 -4t. In der Aussprache, die sich an das Gesetz