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Schwarzwakder TageszeitungAus de« Tannen"

Nr. 283

Die Beisetzung des Admirals Scheer Weimar, 30 Nor. Zn der thüringischen Landeshauptstadt wurde am Freitag Admiral Scheer zur letzten Ruhe ge­leitet. Zn der Herderkirche war vor dem großen Altarbild unter der Marineflazge mit den Admiralsenblemen der schlichte Sarg aufgebahrt, umgeben von einer großen Fülle von Kränzen mit Schleifen. Angehörige der Marineleitung und des Marinevereins hielten die Ehrenwache. Ein unauf­hörlicher Menschenstrom defilierte durch das Gotteshaus, bis um die Mittagsstunde die ersten Teilnehmer der Trauer­feier eintrafen. Um 1.30 Uhr war die Herderkirche bis aus den letzten Platz gefüllt. Mit Orgelspiel und Eesangsvor- trägen wurde die Feier eingeleitet. Die Eedächtnisansprache hielt Marinepfarrer Ronneburger-Wilhelmshaven. Er legte ihr die Worte zugrunde:Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe!" undVcn Gottes Gnade bin ich, was ich bin!" Er gab einen Rückblick über das reichbewegte Leben des Verstorbenen.

Vor der Räumung Festungsbau!

Paris, 30. Nov. Be: der Beratung des Heeresbudgets !n der französischen Kammer forderte Abgeordneter Coutel (Norddepartement) jedenfalls vor der Räumng die Durch­führung und die Einrichtung eines Verteidigungssystems, das wirksam die Nordostgrenze Frankreichs gegen einen neue» deutschen Angriff, der stets zu befürchten sei (!), schütze.

Zeh« Jahre Besetz««-

Kundgebung der Deutschen Volkspartei im Rheinland Köln, 30. Nov. Die Deutsche Volkspartei der Rhein­provinz veröffentlicht nachfolgende Kundgebung:Heute vor 10 Jahren marschierten die Truppen der gegen Deutsch­land verbündeten Mächte ins Rheinland ein. Ein schwar­zer Tag in der deutschen Geschichte, ein hartes Ende nach unerhörten Heldentaten draußen und daheim. Erschüttert und empört stellen wir fest, daß heute noch, 1v Zahre nach Beendigung des Krieges 6V ÜVV Mann fremder Soldaten auf deutschem Boden stehen und durch diese Tatsache die von uns angestrebte ehrliche Verständigung entscheidend gehemmt wird, daß der Friede Europas und der Welt durch die Fortdauer der Besatzung nicht gesichert, sondern gefährdet wird. Wir verlangen den Abmarsch der fremden Truppen, weil wir endlich Taten sehen wollen statt klingen­der Redensarten, Taten, die mehr als bisher Deutschlands Gleichberechtigung erweisen. Nur ein freies Deutschland gewährleistet die Grundlage einer friedfertigen Entwick­lung in Europa. Die fortgesetzte Aufrechterhaltung einer Militärherrschaft über ein Gebiet höchster Menschheits­kultur wird zum Schaden derer, die sich allzugern als Hüter von Kultur, Freiheit und Gleichheit aufspielen.

So nachdrücklich wir diese Forderung erheben, so ent­schieden lehnen wir es jedoch ab, neue Opfer für ihre Erfüllung zu bringen, auf die Deutschland einen klaren Anspruch hat.

Kundgebung des Landesverbandes Mittelrhein der Deutschnationalen Volkspartei Köln, 30. Nov. Der Landesverband Mittelrhein der Deutschnationalen Volkspartei erläßt eine Kundgebung, in der es heißt: Am 1. Dezember jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem die fremde Besatzung ins Rheinland einmarschierte. An diesem Tage gilt es, erneut vor aller Welt die moralisch und rechtlich gesicherte einmütige Forderung unseres ganzen Volkes auf sofortige und be­dingungslose Räummung des Nheinlandes mit besonderem Nachdruck zu erheben. Die widerrechtliche fremde Besatzung am Rhein ist eines der größten Hemmnisse, die dem wahren Frieden in Europa und in der Welt entgegenstehen. Die Verantwortung hierfür haben ausschließlich diejenigen Mächte zu tragen, die diese Besatzung immer noch aufrecht­erhalten. Neue deutsche Vor- und Gegenleistungen für die endgültige Räumung oder eine Verquickung der Räu­mungsfrage mit einer wie auch immer gearteten anderen Frage, insbesondere auch mit der Revision des Danres- Vertrages» weist das Rheinland in Uebereinstimmung mit ganz Deutschland mit größter Entschiedenheit zurück. Wir ertragen lieber die Besatzung weiter, als daß irgend ein neues Opfer von Deutschland übernommen wird.

Deutscher Reichstag

Berlin, 30. November.

Auf der Tagesordnung steht die erste Beratung der Anträge der Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten zur Reform der Ehescheidung, der Rechtsstellung der Frau und des unehe­lichen Kindes.

Die Sozialdemokraten beantragen eine Novelle zum Bürger­lichen Gesetzbuch, die die Heirat von Ehebrechern zulassen und bei Ehescheidungen wegen dieser Zerrüttung des ehelichen Ver­hältnis es, wegen Avneigung oder Geisteskrankheit die bisherigen erschwerenden Voraussetzungen beseitigen will. Ferner soll die bisherige Bestimmung beseitigt werden, daß eine Ehescheidung nicht mehr möglich ist, wenn dem Schuldigen verziehen worden ist. Bei beiderseitiger Schuldlosigkeit soll gegenseitige Unter­haltungspflicht nach Maßgabe der Billigkeit vorgesehen werden.

Die Kommunisten beantragen, daß Ehescheidungsprozesse künf­tig überhaupt nicht mehr möglich sein sollen und daß an ihre Stelle ein freiwilliger Eheauflösungsvertrag treten soll, der staat­lich bestätigt wird.

Die Demokraten beantragen eine Aenderung des Ehescheidungs­rechts in Anlehnung an die Vorlage des Rechtsausschusses.

Weiter verlangen die Sozialdemokraten die Vorlegung eines Ausführungsgesetzes zu Artikel 118 der Reichsverfassung, der die Gleichberechtigung der Geschlechter, Fürsorge für kinderreiche Fa­milien und für tue Mutterschaft vorsteht. Auch die Demokraten ersuchen um eine Vorlage, die der veränderten staatsbürgerliche« und wirtschaftlichen Stellung der Frau entricht.

Artikel 121 der Verfassung kündigt ein Gesetz an, das für die unehelichen K.nder dieselben Vorbedingungen für ihre körper­liche, geistige und gesellschaftliche Entwicklung schafft wie für die ehelichen. Sozialdemokratische und demokratische Anträge for­dern die Vorlegung des längst zugesagten Ausführungsgesetzes zu diesem Artikel.

Abg. Frau Pfülf (Soz.) begründet die sozialdemokratischen An­träge. Die in der Reichsverfassung verkündete Gleichberechtigung der Frau stehe bisher nur auf dem Papier, sie müsse ins prak­tische Recht überführt werden. Die Reform des Ehescheidungs­rechts sei nicht eine Parieiforderung, sondern eine sittliche Not­wendigkeit. Wenn das Eherecht in seiner ganz veralteten Form bestehen bleibt, dann werde die Wirkung sein, daß viele Paare auf die offizielle Eheschließung verzichten. Ein Achtel aller in Deutschland geborenen Kinder sei unehelich, (Hört, hört!) in Bayern betrage der Anteil sogar IS,6 Prozent. (Lebhaftes hört, hört!)

Die Weiterberatung wird ausgesetzt, weil zunächst die Miß­trauensanträge der Deutschnationalen und der Kommunisten gegen den Reichsinnenminister Severing zur Abstimmung kom­men sollen, die. wie schon berichtet, abgelehnt wurden.

Reichsjustizminister Koch erklärt: Zerrüttete Ehen könnten, auch wenn die Schuld eines Antragstellers nicht feststeht, auf die Dauer nicht wider den Willen der Beteiligten aufrecht erhalten bleiben. Die Lösung einer solchen Ehe sei aber heute entweder ganz unmöglich, oder sie erfolge nur unter Manipulationen, die für die Autorität der Richter entwürdigend seien. Er habe des­wegen auf Grund der Beschlüsse des Rechtsausschusses des vori­gen Reichstags eine Vorlage ausarbeiten lassen, die bis zur Vollendung gediehen, aber dem Reichskabinett noch nicht vor­gelegt worden sei. Wenn der Reichstag die Ueberweisung der vorliegenden Anträge an den Ausschuß beschließen sollte, würde der Minister auch sein Material dem Ausschuß überreichen, da­mit dieser das gesamte Material bearbeiten könne. Eine Bor­lage wegen Neuordnung der Rechtsstellung des unehelichen Kin­des sei bereits vor längerer Zeit dem Reichsrat zugegangen und dort verabschiedet worden. Die Sicherung der Rechtsstellung der Frau sei nach Ansicht des Ministers am dringendsten auf dem Gebiete des ehelichen Eüterrechtes Die Bestimmungen des Bür­gerlichen Gesetzbuches die bei der Heirat den Mann zum Ver­walter des Vermögens seiner Frau machen, sind nach Ansicht des Ministers mit den heutigen Anschauungen nicht mehr verträg­lich. Eine Vorlage über die Neuregelung dieser Frage hoffe er in absehbarer Zeit dem Reichstag zugehen lassen zu können. Auch sonst sei die in der Verfassung vorgesehene Gleichstellung der Frau mit dem Manne nicht in allen Beziehungen erreicht. Verschiedene Gesetzesänberungen seien hierzu noch erforderlich.

Der Vorsitzende des Rechtsausschusses, Abg. Dr. Kahl von der Deutschen Volkspartei, fesselte dann die Aufmerksamkeit des Hauses durch eine Wde, in der er mit der ganzen Autorität, die er als Nechtslehrer genießt, die Reformbedllrftigkeit des gel­tenden Ehescheidungsrechts betonte. Er setzte sich für seine Per­son für die Möglichkeit der Auflösung einer Ehe ein, einer Ehe, deren Zerrüttuna nicht auf das Verschulden des einen oder an- Deren Gatten zurückzuführen ist. An dem bestehenden Zustand beklagte er vor allen:, daß dre Beteiligten an einer zerrütteten Ehe jetzt zur künstlichen Schaffung von juristischen Ehescheidungs- gründen greifen müssen, und so auch die Autorität der Recht­sprechung geschwächt'-de. Dr. Kahl fand lebhaften Beifall, in den auch Trjbünenbesucher emstimmten.

Nachdem noch d:e Abgeordnete Frau Arendsse die kommunisti­schen Anträge begründet hatte, wurde die Weiterberatung auf Samstag 1 Uhr vertagt.

Württembergischer Landtag.

Dss Beamtengesetz im Landtag Stuttgart, 30. Nov. Die Beratung des Landtages am Freitag über das Beamtengesetz bewegt sich in ruhigen Bahnen und machte erhebliche Fortschritte. Hervorzuheben ist ein gegen die Stimmen der Bürgerpartei und des Bauernbunds gefaßter Be­schluß, wonach die Beamten mit Ausnahme der Minister, mit dem 67. Lebensjahr wie bisher, zwangsläufig in den Ruhestand treten. Die Regierung hatte aus Ersparnisgründen eine solche Bestimmung nicht in den Entwurf hereingenommen, wollte also den Beamten die Möglichkeit geben, je nach Leistungsfähigkeit auch länger dem Staate zu dienen. Abg. Körner (BB.) führte gegen die Zwangspensionierung ins Feld, daß man sonst auch bestimmen könnte, daß, wer 67 Jahre alt ist, nicht mehr Land­tagsabgeordneter sein kann. Es sei für den Staat wertvoll, viele Beamte zu haben, die aus der Fülle ihrer Erfahrungen und Lebenszeit schöpfen können. Die Abg. Pollich (Z.), Win­ker (S.) und Kling (Ehr. V.) betonen indessen, daß man mii der Zwangspensionierung gute Erfahrungen gemacht habe und daß die älteren Beamten hohe Vertretungskosten verursachten. Angenommen wurde auch ein Ausschubantrag, wonach Polizei- beamte des Außendienstes und Landjäger auch dann in den Ruhestand versetzt werden können, wenn sie das 60. Lebensjab, vollendet haben. Sie sollen nach einer Erklärung des Staats­präsidenten Dr. Bolz, nach Möglichkeit im inneren Dienst Ver­wendung finden. Bezüglich der Hinterbliebenenversorgung wur­den komm, und soz. Anträge abgelehnt, wonach auch uneheliche Kinder die Hinterbliebenenversorgung bekommen sollen. Zum Schutz gegen die sog. Ehen auf Abbruch wurde beschlossen, daß, wenn die Witwe mehr als 20 Jahre jünger ist als der Ver­storbene, ihre Versorgung für jedes angefangene Jahr des Al­tersunterschieds über 20 Jahre bis einschließlich 30 Jahre um ein Zwanzigstel gekürzt wird. Morgen hofft man den Rest des Gesetzes erledigen »u können.

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Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 1. Dezember 1928.

Tuberlulosesprechstunde. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Sprechstunde der Tuberkulosefürsorge­stelle im Krankenhaus diesmal ausnahmsweise vormittags von 8^2 Uhr ab stattfindet. (S. Jnferat in der heutigen Nummer).

Fortbildungskurse. Vom Arbeitsamt Nagold wird uns mitgeteilt: Das Württ. Landesgewerbe­amt veranstaltet im Laufe des Winters eine Anzahl Fortbildungskurse für Angehörige der Bauberufe, der Baunebenberufe (Baufchlosser, Installateure, Maler, Schreiner, Glaser, Steinbildhauer, Tapeziere und Zim­merer). Außerdem werden Kurse in den hauptsächlichsten zum Metallgewerbe, Bekleidungs- und Nahrungsmittel­gewerbe gehörigen Berufen abgehalten. Aber auch für Angehörige anderer Berufe sollen bei genügender Betei­ligung Kurse durchgeführt werden. Die Kurse sollen je­weils 1 bis 1 Wochen dauern. Die Lehrkräfte sind in der Regel geprüfte Handwerksmeister mit besonderer praktischer Erfahrung. Zugelassen werden nur Teilnehmer mit Ge­sellenprüfung. Die Kurse sollen in Stuttgart abgehalten werden. Bei größerer Beteiligung ist das Landesgewerbe­amt jedoch bereit, auch in geeigneten anderen Orten (Ober­amtsstädten) Kurse zu veranstalten. Die Teilnahme arbeitsloser Verufsangehöriger an diesen Fortbil­dungsveranstaltungen erscheint besonders zweckmäßig, weil hier dem Arbeitslosen eine Ergänzung der beruf­lichen Ausbildung geboten wird, die ihm, solange er in Beschäftigung steht, nicht möglich ist. Meldungen von Angehörigen der angeführten Berussgruppen sind bis spätestens 15. Dezember 1928 an das für den Wohnort zu­ständige Arbeitsamt, dessen Haupt st eile in Nagold oder dessen Nebenstellen in Calw, Freudenstadt, Herren­berg und Horb zu richten. Diese Stellen sind auch zur Erteilung jeder weiteren Auskunft gerne bereit.

Berneck, 30. Nov. (Gut abgelaufen.) Gestern abend fuhr ein mit Schotter beladenes Lastauto vom Bahnhof Berneck in Richtung Martinsmoos. Etwa 50 Meter ober­halb des Rathauses brach an der etwas abfälligen Straße die Kette. Der Chauffeur konnte den Wagen nicht zum Stehen bringen und so fuhr derselbe die Straße rückwärts herunter auf den vor dem Rathaus stehenden Brunnen, der vollständig demoliert wurde. Zwei Beifahrer konnten sich durch Abspringen in Sicherheit bringen. Der Chauf­feur kam mit dem Schrecken davon. Ein Glück war es, daß zur Zeit die Straße leer war, sonst hätte ein Unglück mit unabsehbaren Folgen entstehen können.

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- Calw, 30. Nov. In der gestrigen Gemeinderats­sitzung teilte der Vorsitzende mit, daß aus dem Jahr 1926 und 1927 noch 34 000 Mark Steuern im Rückstand feien. Durch Nichtablieferung der Steuer erleide die Stadt einen ^ratzen Schaden, da diese gezwungen sei, Gelder aufzunehmen, me sie hoch verzinsen müsse. Unter den 100 Schuldnern befinden sich solche, die gut zahlen könnten, aber nicht wollen und auch kein Stundungsgesuch einreichen, obwohl ein solches noch nie abge­lehnt worden sei. Der Eemeinderat stimmt dem Antrag des Vorsitzenden zu, den Schuldnern einen letzten Termin bis 15. Januar nächsten Jahres zu setzen und dann aber bei Nicht­bezahlung gerichtlich vorzugehen. Das Ministerium hat die Voranschläge des städtischen Haushalts unter Vorbehalt ge­nehmigt. Die Herabsetzung der Gemeindeumlage auf 20 Pro­zent und die gleichzeitige Hinaufsetzung des ungedeckten Ab­mangels um 10 000 Mark auf 37 000 Mark sei mit einer geord­neten Verwaltung unvereinbar. Da aus dem Ausgleichstock nur wie im Vorjahr etwa 11 000 Mark zu erwarten seien, bleibe ein Abmangel von 26 000 Mark. Sofern dieser nicht eingespart werden könne, müsse die Gemeindeumlage im nächsten Jahr um diesen Betrag erhöht werden. Mit diesem Bescheid des Mini­steriums hat sich die Ansicht des Stadtvorstands über die Höhe der Eemeindeumlage als richtig erwiesen.Anläßlich der Totengedenkfeier wurde von den Vereinen gewünscht, daß das Kriegerdenkmal das ganze Jahr hindurch mit einem Blumen­schmuck versehen sei. Die Kosten werden durch die Stadt und die beteiligten Vereine getragen. Die Dörtenbach'sche Stif­tung, die vor dem Kriege 60 000 Mark betrug, ist in die Ver­waltung der Stadt übergegangen. Durch die Aufwertung konnte die Stiftung mit 13 000 Mark neu ins Leben treten. Der Christbaumverkauf wird wie im Vorjahr einem Gärtner übertragen. Der Ve'kaus durch einen Privatmann hat sich besser bewährt als durch die Stadt. Aus dem Stadtwald wer­den 2S0 Stück Christbäume abgegeben.

Hirsau, 29. Nov. Am Donnerstag nachmittag stieß ein Motorradfahrer, der aus dem Torbogen des Finanzamts kam, mit einem von Calw kommenden Auto in der Wild­bader Straße zusammen. Er wurde nicht unerheblich ver­letzt, das Motorrad dagegen schwer beschädigt, während das Auto nur einige Verbeulungen davontrug. Der Ver­letzte wurde mit dem Auto in das Bezirkskrankenhaus nach Calw verbracht.

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Trossingen» 29. Nov. (Schwere Sturmschäden in den Wäldern.) Der Sturm am Sonntag abend hat in den hiesigen Eemeindewaldungen wieder schweren Schaden angerichtet. Es wurden umgelegt im Waldteil Lauberhardt etwa 1200 Festmeter, in den Wald­teilen Bodenholz, Waltersweite, Reute und Holzwiese etwa 1300 Festmeter, in den Waldteilen Brenntenholz und Egelshalde etwa 60 Festmeter, das sind insgesamt 2550 Festmeter. Der Schaden wiegt umso schwerer, weil be­kanntlich an dem unheilvollen 19. Juli 1926 durch den Wirbelsturm etwa 10 000 Festmeter umgelegt wurden. Der Schaden in den Privatwaldungen ist noch nicht be­kannt. Auch an den Dächern hat der Sturm da und dort Schaden verursacht.

Stuttgart, 30. Nov. (Waren st reikaufdemGroß- markt.) Nach einer M:tteilung der Früchtegroßhändler- vereinigung Württembergs ist die Beleuchtung des Eroß- marktes auf dem Dorotheen- und Karlsplatz derart mangel­haft, daß es ganz unmöglich ist, vor Tagesanbruch Geld und Waren zu unterscheiden. Zum Protest gegen den bestehen­den Zustand soll morgen ein Warenstreik veranstaltet wer­den. Lichtfest und mangelhafte Beleuchtung auf dem Erotz- markt, ein merkwürdiger Gegensatz.