Nr. 238

Schwarzwülder TageszeitungAus den Tannen"

Seit« S

diesen Bauplatz vorläufig nicht veräußern, dagegen erhält Schaffner Maurer den Bauplatz Ecke Vöhringer- und Stöffler- strahe unterhalb dem Haus Sauer. Da mit der Ueberbauung noch in diesem Jahr begonnen werden soll, wird der Verkauf des Platzes genehmigt. Weiterhin haben sich um Bauplätze in die­ser Siedlung beworben: Eotthilf Wälde, Postschaffner und Otto Wälde, Werkzeugmacher, die beide erst im Frühjahr bauen wollen. Eine definitive Zusage erfolgt vorläufig nicht. Sollte ein anderer Liebhaber sich um diese Plätze bewerben und früher mit der Ueberbauung beginnen, so würden die beiden Bewerber benachrichtigt. Rangrücktritt. Ein Gesuch um Rangriicktritt für das Baudarlehen der Wohnungskreditanstalt wird geneh­migt. Ein Gesuch um Gewährung eines Beitrags für In­standsetzung von Altwohnungen wird unterstützt. Folgende Ge­suche um Gewährung von Vaudarlehen wurden von der Woh- Mngskreditanstalt für das Baujahr 1928 abschlägig befchieden: Stadtgemeinde Freudenstadt für 12 Wohnungen, Hermann Wöhrle für 1 Wohnung, Marie Hosch für 1 Wohnung, Bernhardt Hornberger, Fanny Mohn, W. Mutschlers Erben für je drei Wohnungen und Karoline Bacher für 2 Wohnungen. Auch eine mündliche Aussprache bei der Wohnungskreditanstalt hatte keinen besseren Erfolg. Neue Gesuche für das Baujahr 1929 sind bis 15. Februar einzureichen. Die Anmeldung von Notstands­arbeiten beim Landesamt für Arbeitsvermittlung bittet E.R. Teufel nicht zu versäumen. Stadtbaumeister Gläser betont, daß zunächst Pläne und Kostenvoranschläge gefertigt werden müssen. Kläranlage im Manbach. Der Gemeinderat war mit Erlaß der Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwal­tung vom 6. Juni d. I. aufgefordert worden, spätestens bis 31. März 1929 ein vorschriftsmäßig belegtes, eine einwandfreie Reinigung der Abwässer vorsehendes Gesuch um Erlaubnis zur Einleitung der Abwasser mittels Sammelkanals in den Man­bach dem Oberamt zu übergeben. Da die geforderte bindende Beschlußfassung zu dem festgesetzten Termin (15. September) nicht erfolgt war, hat das Oberamt moniert. Der Stadtvorstand wurde von der Ministerialabteilung sofort zu einer Unterredung nach Stuttgart gebeten, wo ihm eröffnet wurde, daß nicht im geringsten mehr daran gezweifelt werden darf, daß die Mini­sterialabteilung nunmehr unter allen Umständen und unerbitt­lich auf Durchführung der Kanalisation im Manbach bestehen wird. Es half nichts, daß der Stadtvorstand daraus hingewiesen hat, daß die Stadtgemeinde keineswegs untätig gewesen sei, daß sie nunmehr im Besitz von 21 Morgen Feldern in der Langenau fei, daß sie einen Fischpacht mit der Gemeinde Wittlensweiler abgeschlossen habe, daß der Manbach zwei Stunden lang durch ein Gebiet ohne bewohnte Gebäude laufe, daß die Stadtgemeinde zur Sammlung eines Fonds einen Bettenbeitrag einzuziehen vorhabe (eine Aufnahme ergab 550 Wasserklosetts). Unter Hin­weis auf den Zustand in der Langegasse und im Ziegeltal wurde verlangt, daß die derzeitigen Zustände unter allen Umständen beseitigt werden. Die Nachgiebigkeit der Ministerialabteilung ist erschöpft. Auch die Bitte um Verschiebung wegen der Ver­pflichtung zum Bau der Realschule war fruchtlos. Dabei wurde dringend von der Herstellung einer Rieselanlage abgeraten, die wegen des nahen Bahnhofgebiets und für einen Kurort nicht in Frage komme. Der Gemeinderat beschließt einstimmig, die Ausarbeitung von Plänen und Kostenvoranschlägen für die Er­stellung einer Kläranlage im Manbach dem staatlichen Ab- wasserbeseitigungsamt zu übertragen. Ankauf von Langenau­wiesen. In der Langenau sind zwei weitere Wiesengrundstücke von der Stadtgemeinde ausgekauft worden, und zwar von Christ. Ehmann in Baiersbronn 62 Ar 32 Quadratmeter zum Preise von 1850 Mark und von Gottlieb Braun, Holzhauer in Baiersbronn, 37 Ar um 1100 Mark. Es fehlen nun nur noch zwei Grund­stücke, dann wären sämtliche Langenauwiesen im Besitz der Stadtgemeinde. Weiterbenützung des alten Friedhofs. Bei einem Augenschein auf dem alten Friedhof wurde die Frage auf- ' geworfen, wie lange noch dieser Friedhof für Beerdigungen offen gehauen werden soll. Die Frage steht im Zusammenhang mit dem Problem der Unterhaltung der Münsterschen Kapelle. Eine Zusammenstellung hat ergeben, daß noch 37 Familien für die Benützung gekaufter Gräber auf dem alten Friedhof in Frage kommen, so daß ach menschlichem Ermessen der Friedhof minde­stens noch 25 bis 30 Jahre zur Benützung offen gehalten werden müßte. Da dann noch einmal 30 bis 40 Jahre verstreichen wür­den, ehe der Friedhof einem andern Zweck zugeführt werden könnte, könnte man also vor 70 bis 80 Jahren mit diesem Fried­hof überhaupt nichts anfangen. Der Vorsitzende vertritt den Standpunkt, daß irgend wie doch einmal Schluß gemacht werden müsse mit diesem Friedhof. Eine Berechtigung zum Benützung gekaufter Gräber bestehe nur insolange, als der Friedhof als solcher existiere. Einmal müsse der Tag kommen, wo grundsätz­lich niemand mehr auf dem alten Friedhof beerdigt werden darf. So hart es vielleicht erscheine, müsse man doch einen Zeitpunkt festlegen. In der Baukommission sei der Vorschlag gemacht wor­ben, den alten Friedhof nur noch für Personen über 65 Jahren benützen lassen zu dürfen. Aber auch hier könnte man unter Umständen 10, 20 oder 25 Jahre warten müssen. G.R. Bäßler bemerkt, der Zeitpunkt für die Schließung des Friedhofs sollte nicht zu lange hinausgeschoben werden. Der Vorschlag, daß nur noch Personen über 65 Jahre auf dem alten Friedhof beerdigt werden dürfen, führe nicht zum Ziel. Da beabsichtigt sei, den Familien, die auf dem alten Friedhof ein gekauftes Grab be­sitzen, nach freier Wahl ein solches als Ersatz auf dem neuen Friedhof zur Verfügung zu stellen, habe sich seine Fraktion unter dieser Voraussetzung darauf geeinigt, vorzuschlagen, den alten Friedhof auf 1. Januar 1930 für jedermann zu schließen. Der Eemeinderat beschließt sodann einstimmig die völlige Schließung des alten Friedhofs auf 1. Januar 1930. Vis zur Schaffung der neuen Friedhofordnung sollen nur bei Todesfällen gekaufte Grä­ber abgegeben werden. Beschlüsse der Technischen Kommission. Neufestsetzung des Vertrags mit der Metzger- mnung betr. Wasserentnahme. Nach dem im Jahre 1906 mit der Metzgerinnung abgeschlossenen Vertrag hat die Metzgerinnung das Recht auf einen laufenden Brunnen von derselben Wasser- Menge und Rohrlichtweite wie der Brunnen im alten Schlacht­haus, ohne Berechnung eines Wasserzinses bis zu einem Jahres­verbrauch von 8000 Kubikmeter. In den ersten Jahren erreichte der Wasserverbrauch im Schlachthaus nur den Betrag von 4000 bis 5M Kubikmeter. Erst im letzten Jahr überschritt der Ver­brauch den wasserzinsfreien Betrag und stieg auf über 12 000 Kubikmeter, so daß der über 8000 Kubikmeter hinausgehende Wasserverbrauch bezahlt werden mußte. Angesichts der dauern­den Beanstandung des Vertrags ergab sich die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung der Vertragsbestimmungen. Der Ertrag weist neben der Pflicht der Stadtgemeinde zur unent­geltlichen Abgabe von 8000 Kubikmeter Wasser auch Rechte auf. «o darf von Nichtinnungsmitgliedern und für Hausschlachtungen nur das Anderthalbfache der ordentlichen Schlachtgebühren er­hoben werden. In anderen Städten bildet der Schlachthaus- vetrieb vielfach einen nicht unwesentlichen Zuschußbetrieb der «tadtgemeinde. Der Vorschlag des Vorsitzenden, 50 Prozent der vertraglich seither unentgeltlich abgegebenen Wassermenge ohne Anrechnung eines Wasserzinses abzugeben und den über 8000 nudikmeter hinausgehenden Wasserverbrauch zur vollen Anrech­nung zu bringen, wurde von der Metzgerinnung schließlich an- U"Emen. Die Abstimmung ergibt eine Mehrheit von 10 St.

00 Kubikmeter, die wasserzinsfrei bleiben sollen. Der ge- I mte übrige Verbrauch ist nach den allgemeinen Sätzen zu be- W??-'. Der sozialdemokratische Antrag auf 3000 Kubikmeter er­halt fünf Stimmen, eine Stimme lautet auf 0, eine Stimme ist

ungültig. Beschlüsse der Forstkommission. Ein­gabe des Deutschen Landarbeiterverbandes betr. Prämie für langjährige Dienstzeit. Die Kreisleitung des Deutschen Land­arbeiterverbandes bittet im Auftrag der städtischen Waldarbei­ter um Gewährung einer Altersdienstprämie in gleicher Höhe, wie dies vom Finanzausschuß des wllrtt. Landtags den staat­lichen Waldarbeitern gegenüber beschlossen worden ist, und zwar Arbeitern mit einer 25jährigen Dienstzeit bei jährlich 150 Ar­beitstagen eine einmalige Prämie von 100 Mark und Arbeitern unter 150 Arbeitstagen eine solche von 50 Mark. Nach 35jähriger Dienstzeit gewährt der Staat eine zweite Prämie in derselben Höhe. Der Antrag der Forstkommisston, allen über 25 Jahre bei der städtischen Waldinspektion beschäftigten Waldarbeitern eine einmalige Zulage von 50 Mark zukommen lassen, was einer finanziellen Wirkung von 1300 Mark entspricht, wird abgelehnt.

Sulz a. N., 3. Okt. Nach längerem Leiden entschlief hier der auch in weiteren Kreisen bekannte Fabrikant Christian, Bertrand, Chef der Firma Bertrand u. Co., Gründer derSüddeutschen Möbelfabrik" und Mitbegrün­der des vormaligen SolbadhotelsPfisterwald", jetzt Genesungsheim der Ortskrankenkasse Reutlingen.

Stuttgart, 3. Okt. (Hindenburg-Eeburtstags-! fei er.) Der Wllrtt. Frontkämpferbund veranstaltete im Festsaal der Liederhalle wie im letzten Jahre eine Volks­feier aus Anlaß des 81. Geburtstages des Reichspräsidenten von Hindenburg. Unter den Gästen befanden sich als Ver­treter der wllrtt. Regierung Finanzminister Dr. Dehlinger, Major Ritter von Molo als Vertreter des Wehrkreiskom­mandeurs. Unter den Klängen des Präsentiermarsches wur­den dann die Feldzeichen des Frontkämpferbundes mit dem Stahlhelm und dem Eichenkranz in den Saal getragen. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden hielt Oberregierungs­rat Dr. Kolb-Stuttgart die Festrede, in der er ausführte, daß das Gefühl des Dankes und der Ehrfurcht vor der star­ken sittlichen Persönlichkeit Hindenburgs uns hier zusam- mengefllhrt habe. Nach der mit Beifall aufgenommenen Festrede wurde stehend das Deutschlandlied gesungen. An­schließend wurde unter Mitwirkung der Reichswehrmufik, des Stuttgarter Liederkranzes und des Turnerbundes Stuttgart ein Festprogramm abgewickelt.

Lichtzaubec aufHm Schloßplatz. Die Stadt­verwaltung beabsichtigt im Benehmen mit dem Staatsrent­amt, auf dem Schloßplatz zwischen den Bäumen entlang der Planie und entlang der Reitallee etwa 40 gußeiserne, etwa drei Meter hohe Säulen aufzustellen, die Opalglaskugeln tragen und so den ganzen Platz mit zwei Lichterreihen um­säumen.

Haussuchung. Dienstag wurden von Beamten des Polizeipräsidiums Haussuchungen in den Büroräumen bei der Roten Hilfe in Stuttgart, Eßlingen und Feuerbach vor­genommen. Die Beamten fahndeten, wie dieSüddeutsche Arbeiterzeitung" berichtet, nach Amnestielisten, evtl, darauf eingegangenen und vorhandenen Geldern. Man beschlag­nahmte dabei in Eßlingen die Ortsgruppenkasse der Roten Hilfe und nahm den Kassier in Haft.

Maulbronn, 3.' Okt. (Krankenhaus.) Die Amtsver- fammlung beschloß die sofortige Erbauung eines Bezirks- Lrankenhauses unter Verwendung der zur Verfügung stehen­den eigenen Mittel der Amtskörperschast von 213 000 Mark, eines zu erwartenden Staatsbeitrages von 60 000 bi- 80 000 Mark, der Heranziehung eines Darlehens von der Landesversicherungsanstalt Württemberg von 200 000 Mar! und eines weiteren Darlehens der Reichsversicherungs. anstalt für Angestellte in Berlin bis zu 200 000 Mark.

Tuttlingen, 3. Okt. (Sparkassentagung.) Am Freitag tagte im neu hergerichteten Rathaussaal die süd­westliche Abteilung des Wllrtt. Sparkassen- und Eirover­bandes unter dem Vorsitz des Verbandsvorstehers Staats- Minister a. D. Dr. Schall. Oberbürgermeister Scherer entbot den Teilnehmern herzlichen Willkommgruß. Die Tagesord­nung umfaßte Bericht und Aussprache über Geld- und Ka­pitalmarkt, Anleihen, Zinspolitik, Entwicklung der Spar­kassen, Wcttbewerbsabkommen mit anderen Geldinstituten, Bausparorganisation, Steuerfragen u. a.

Schwenningen a. N., 3. Okt. (Ehrenbürger.) Der Eemeinderat beschloß, dem in den Ruhestand tretenden langjährigen Erundbuchbeamten Oberrechnungsrat Köhler das Ehrenbürgerrecht der Stadt Schwenningen zu verleihen. Es ist dies eine besondere Auszeichnung, die in Schwennin­gen zum ersten Male einem städtischen Beamten zuteil wird. Oberrechnungsrat Köhler stand 41 Jahre im Dienst der Stadt.

Künzelsau, 3. Okt. (Schwere Unfälle. Ein­brecher.) Der Sohn des Gastwirts und Metzgers Fluhrer in Dörzbach ist seinen beim Sturz vom Motorrad erlittenen Verletzungen erlegen. Der 22jährige Sohn des Kaufmanns und Schmieds Volk erlitt ebenfalls durch Sturz vom Motor­rad einen doppelten Beinbruch und der Sohn vom Restau­rateur Eräter, der die Herrschaft über sein Auto verlor und die Böschung hinunterstürzte, kam mit einer Kopf- und Handverletzung davon. Der Vauernhauseinbrecher, der seit Jahresfrist in'den Oberämtern Mergentheim, Kün­zelsau und Eerabronn immer wieder austaucht, hat am Sonntag, den 23. September in Simprechtshausen während des Hauptgottesdienstes vormittags wieder und zwar in zwei Häusern seineKunst" probiert.

Notteuacker. OA. Ehingen, 3. Okt. (F abrikb r and.) In der Reißerei der Firma Hugo Walker brach am Mon­tag nachmittag ein kleiner Brand aus. Die im Maschinen­raum lagernden Wollfäden fingen Feuer und brannten lich­terloh. Einige Arbeiter waren rasch mit Schläuchen zur Hand, so daß der Brand, bevor er weiteren Schaden an- richten konnte, gelöscht worden ist.

Leutkirch, 3. Okt. (Schnee und Frost.) Am Montag früh überraschte uns der erste Schnee. Die Flocken fielen sehr dicht, blieben aber nicht liegen. Am Dienstag früh fiel ein starker Reif, der die Eartenflora, die der Herbst noch übrig ließ, größtenteils versengte. Die Kartoffelernte hat im Allgäu begonnen. Der Ertrag ist reichlich. ...

KLeiu« Nachrichte« aus aller Wett.

Mißglückter Anschlag auf den japanischen Kaiser. Die Po­lizei verhaftete am Montag einen Anarchisten, der einen Anschlag auf den Kaiser geplant hatte. Der Kaiser wohnte -der ersten japanischen Gerichtssitzung mit Geschworenen bei. Beim Verlassen des Gebäudes stürzte sich dem Kaiser ein Anarchist entgegen, der einen Gegenstand in der Hand hielt. Er wurde jedoch sofort von der Polizei verhaftet.

Die Einwanderung nach den Vereinigten Staaten. Di«

amerikanische Regierung gab bekannt, daß von 67 Ländern die Einwanderungsquoten für das Finanzjahr 1928/29 be­reits Ende August zu einem Fünftel in Anspruch genommen waren. An erster Stelle steht Deutschland, dem bereits nahezu 10 000 Visa von der Gesamtzahl von 31227 bewilligt wurden. An zweiter Stelle folgt England und an dritter Irlands

Märkte

Berliner Produktenbörse vom 3. Okt. Weizen mark. 208 bis 211; Roggen märk 207-210: Gerste 231-251; Gerste 200-211; Hafer märk 194205: Mais 213215; Weizenmehl 26,2529,5; Roqgenmehl 27,2529,75; Weizenkleie 14,514,60; Roggenkleie 14.75-15; Raps 328-330; Viktoriaerbsen 4149. Tenhenz stetiL.

Schweinepreise. Aalen: Milchschweine 2534 Mk. Oberndorf a. N.: Milchschweine 1531 Mk. Ochsen­hausen: Milchschweine 2532 Mk. Riedlingen: Mutterschweine 160190, Milchschweine 2032 Mk. Schwen, ningen: Milchschweine 3544 Mk.

Heilbronner Schlachtviehmarkt vom 3 Okt. Zufuhr: 3 Ochsen, 7 Bullen, 130 Jungrinder, 9 Kühe, 119 Kälber, 276 Schweine. Preise: Ochsen a 4547, Bullen a 3842, Jungrinder a 4749, b 4145, Kühe a 2832, b 2225, Kälber a 6870, L 63-65, Schweine a 7577. b 7173 A. Marktverkauf: langsam.

Wein

Herbstberichte des Badische» Winzerverbandes Vreisgau: Vroggingen : Am 27. September hat die Wein­lese hier begonnen. Es wurden zu 80 <4l pro Hektoliter Verkäufe abgeschlossen. Der Ertrag ist etwa ein Dreiviertelberbst. Wallburg: Das Herbstgeschäft ist beendet. Das Erträgnis war etwa ein halber Herbst. Verkäufe wurden getätigt für 70 bis 74 -K. Vleichbeim: Der Herbst begann am 26. Sep­tember. Mostgewichte betrugen 6070 Grad. Die Qualität ist ut. Der Ertrag war jedoch geringer wie geschätzt. Her­olzheim : Am 27. September wurde mit dem Herbsten be­gonnen. Elbling und Räuschling wogen 68 Grad, Edeltrauben 82 Grad. Die Bestrebungen des Winzervereins, die Lese weiter hinauszuschieben, sind leider erfolglos geblieben. Kaiserttuhl: Oberbergen : Die Trauben sind sehr schön und gesund. Wenn kein Regenwetter eintritt, wird der Herbst solange als iraend- möglich hinausgeschoben, um eine hohe Qualität zu erzielen. Man rechnet mit einem halben Herbst. Die Lagen sind sehr verschieden im Behang. Unterland: Malsch : Am 25. September wurde der Portugieser geherbstet. Die Quantität und Qualität ist zu­friedenstellend. Das Mostgewicht betrug für Portugieser 25 bis 82 Grad, Oberlin 120 Grad. Äbgesetzt wurden Portugieser für 100, Oberlin für 120 -R. An Portugieser ist hier etwa noch eine verkäufliche Menge von 40 Hektoliter vorhanden. Der Herbst des Weitzgewächses wird erst am 9 Oktober stattfinden. Schries­heim a. d. B.: Der Herbstbeginn ist hier auf 3. Oktober fest-; gesetzt. Quantitativ und qualitativ dürste die Lese sehr gut aus- fallen. Portugieser brachten Mostgewichte von 73 bis 75 Grad. In den sehr trockenen Böden haben die Trauben etwas gelitten.

Letzte Nachrichten

Die Konkordatsfrage.

Berlin, 4. Okt. DasBerliner Tageblatt" läßt sich aus Bochum berichten: Die Konkordatsfrage ist im preu­ßischen Kultusministerium fertiggestellt und wird wahr­scheinlich schon in den nächsten Tagen das Staatsmini­sterium beschäftigen. Wie verlautet, bringt die Vorlage nicht nur die Regelung der finanziellen Fragen vor, son­dern soll auch kulturpolitischen Charakter tragen. Da der Entwurf des Kultusministers die Schulfrage berührt, stehen die Koalitionsparteien in Preußen vor schwierigen Entscheidungen.

Familientragödie

Berlin, 4. Okt. Der Inhaber eines der größten Bon­ner Spezialgeschäfte, August Rushild versuchte infolge geschäftlicher Sorgen sich mit seiner Frau und seinen 6 und 8-jährigen Kindern durch Gas zu vergiften. Als das Dienstpersonal die Feuerwehr alarmierte, waren die Kinder bereits tot, während die Eltern in die Klinik ge­bracht wurden. Der Staatsanwalt hat gegen ihn Anklage wegen Mordes erhoben.

Zugunfall bei Pilsen

Pilsen, 3. Okt. Heute nachmittag fuhr in der Station Rokycan eine Reservemaschine, die drei von dem Zug Nr. 606 abgekoppelte leere Personenwagen übernehmen sollte, wahrscheinlich infolge eines Versagens der Bremsen mit ziemlicher Wucht gegen den Zug. 13 Reisende, da­runter zwei Kinder wurden hauptsächlich durch herab- sallende Gepäckstücke leicht verletzt.

Zusammenstöße in Altrupin.

Berlin, 4. Okt. In Altrupin kam es nach einer Mel­dung derGermania" zwischen Zivilisten und Reichs­wehrangehörigen zu schweren Zusammenstößen. Aus bis­her noch ungeklärten Gründen entstand eine Schlägerei, in deren Verlaus die Soldaten ihre Seitengewehre zogen und auf die Zivilisten einschlugen. Drei Personen wurden schwer, mehrere leicht verletzt.

Gestorbene

Freuden st adt: Hildegard Bachert, 17*/, I. a.

Mutmaßliches Wetter für Freitag

Nach Abzug der letzten Randstörungen einer nördlichen Depression setzt sich über Mitteleuropa allmählich ein hoher Luftdruck durch, so daß für Freitag verhältnismäßig kühles, aber doch heiteres Wetter zu erwarten ist.

Für die Schristleitung verantwortlich: Ludwig Laut. Druck und Verlag der W. Rieker'jche« Buchdruckerei, Altensteig.