Nr. 181

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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Irans gjbt der Gemeinderat zur Auflassungserklärung seine Zu­

stimmung- Die Schadensersatzansprüche des Louis Rentschler, Svinnereibesitzers hier, als Eigentümer der Fischwasser in der Waldach und Nagold wurden in der Weise abgegolten, daß die bewalichen Fischwasser ausgetauscht wurden. Die Stadt ver­tauscht ihr Fischwasser von der Schafbrücke bis zum Klebbeton- stea gegen die Rentschler'schen Fischwasser in der Waldach von der Schiitzenwiese bis zur alten Schlachthausdohle in der Nagold und von da in der Nagold bis zum Beginn des staatlichen Fisch- wasscrs am Elockenrain. Der hierüber abgeschlossene umfapende Vertrag wird unter bestimmtem Vorbehalt vom Eemeinderat aenehmigt. Die durch den Auszug der Kleinkinder- ichule freiwerdenden Schulräume werden in provisorischer iMe wie folgt vergeben: Der Saal im Feuerwehrmagazin M derjenige in der Präparandenanstalt werden der Latein- Md Realschule zur Unterbringung der Klasse 6 und zur Schaf- Mg eines Chemie- und Physiksaals und der Schulsaal im Lchrorwohngebäude der Seminarübungsschule zugewiesen. Mit Rücksicht aus die ungeklärte Lage über das künftige Schicksal der Seimnarübungsschule soll die Ausstattung nur in provisorischer Weise erfolgen. Anläßlich der Instandsetzung der Seminar­turnhalle durch den Staat ist der Wunsch laut geworden, im Vorbau der Turnhalle neue llmkleideräume, Waschgelegenheiten und getrennte Geräteräume für kleine Geräte zu schaffen. Auch die Verbesserung der Abortverhältnisse wäre dringend ange­zeigt, ebenso bessere Beheizungsmöglichkeit. Für die Bedürfnisse des Seminars könnte in einfachster Weise abgeholfen werden, während die Bedürfnisse der Stadt resp. der Schulen und Vereine neben der Fußbodenerneuerung und Deckenschalung, die der Staat allein macht, für Ein- und Umbauten Aufwendun­gen von etwa 6000 R.M. erforderlich machen. Ohne eine Be­teiligung der Stadt lehnt der Staat die Ausführung dieser Bau­maßnahmen ab. Da die Stadt aus diese Weise auf absehbare ^eit der Erstellung einer eigenen Turnhalle enthoben ist, wird ein Beitrag von 1000 R.M. in Aussicht gestellt. Zum Lan- desradsahrerfest wird ein Ehrenpreis der Stadt gestiftet. Die Einführung de r Müllabfuh r wird mit Stimmenmehr­heit zuruKWellt,' bis eine Abrechnung über das Korrektions- Unternehmen vorliegt. Kleinere Gegenstände, Bürgschaftsüber­nahme für ein Baudarlehen und eine gemeindegerichtliche Strei­tigkeit bildeten den Schluß der Sitzung.

o. Amtliches vom O.A.-Vezirk Calw. (Erenzverkehr mit Wiederkäuern und Schweinen.) Das Oberamt weist auf fol­gende Vorschriften hin: 1. Sämtliche von außerhalb Württem­bergs eingeführten Wiederkäuer und Schweine sind ohne Rück­sicht darauf, ob die Tiere einem Viehhändler oder einer andern Person gehören, nach Maßgabe der ZZ 166169 der Minist. Vers, vom 11. Juli 1912 auf die Dauer von 5 Tagen unter poli­zeiliche Beobachtung zu stellen, soweit nicht eine längere Beobach­tungsfrist vorgeschrieben ist. Die Einfuhr ist in allen Fällen bei der Ortspolizeibehörde sofort anzuzeigen. 2. Bei Einfuhr mit der Bahn ist eine amtstierärztliche Untersuchung beim Ausladen vorgeschrieben. Von dem Zeitpunkt des Entladens solcher Tiere hat der Besitzer oder dessen Vertreter der Oberamtstier­arztstelle rechtzeitig Anzeige zu erstatten. Bei Einführung auf dem Landwege ist die Ankunft der Tiere von deren Begleiter der Ortspolizeibehörde des Erenzorts behufs Einleitung der polizeilichen Beobachtung anzuzeigen. 3. Die amtstierärztliche Untersuchung und die polizeiliche Beobachtung nach Z 166 Abs. 3 der genannten Minist. Vers, kann durch das Oberamt von Fall zu Fall auf Antrag nachgelassen werden für Vieh, das nachweis­lich (z. B. Ursprungszeugnis und Frachtbrief) aus seuchenfreien Bezirken stammt, d. h. seinen letzten dauernden Standort in sol­chen hatte und unmittelbar, also nicht über Märkte oder son­stige ähnliche Viehsammelorte, eingeführt wird.

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Stuttgart, 3. Aug. (Todesfall.) Zn Kolben bei Lin­dau ist Generalleutnant Hermann von Stein im Alter von 72 Jahren gestorben. Er stammtee aus Balingen und war ein Sohn des Landgerichtspräsidenten Fritz Stein. In Stuttgart war er ein Jahrzehnt lang als Chef der 1. Kom­pagnie des Erenadierregiments Königin Olga tätig, wenige Monate vor Ausbruch des Krieges als Kommandeur der öl. Jnsanteriebrigade, an deren Spitze er ins Feld rückte. Später war er Führer der 204. Infanteriedivision. Den ihm unterstellten Truppen war er während des ganzen Krieges sin hervorragender unerschrockener Führer.

Tödlicher Unfall. In Berg fuhr ein Motorrad­fahrer gegen einen Lastkraftwagen. Er wurde durch den Anprall zu Boden geschleudert, überfahren und so schwer Verletzt, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das Eann- sstatter Krankenhaus den erlittenen Verletzungen erlag.

Frtedrichshasen, 3. Aug. (Im Bodensee ertrun­ken.) Beim Baden ertrunken ist im Bodensee bei der ^nsel Reichenau der auf der Ferienreise befindliche 22 Jahrs alte Oberprimaner Gustav Knäbel aus Karlsruhe. Er ba- oete mit mehreren Kameraden und erlitt im Wasser einen Herzschlag, ohne daß dies von seinen Freunden sogleich be­merkt wurde.

Mberach, OA. Heilbronn, 3. Aug. (Tödlicher Um salll) Am Dienstag verunglückte auf tragische Weise dei 4 Jahre alte Landwirt Karl Naisig von hier. Er war mii , amenladen beschäftigt, als am Wagen etwas brach. E: Mirzte gegen die Pferde zu vom Wagen herab. Dadurst «irden die Pferde scheu und rannten davon. Raifig wurde "fahren und erlitt schwere Rippenbrllch« »innere Verletzungen, denen er im Krankenhaus n Hellbraun nach kurzer Zeit erlegen ist.

Eggenreute, OA. Wangen, 3. Aug. (Wildgewords n e s Rind.) Beim Brandfall in Kohlhaus verirrte sich eil a-Yt Monate altes Rind in den Wald. Es wurde lange nich Munden. Nach ein paar Tagen zeigte es sich in der Nähi n Viehherden, konnte aber nicht eingefangen werden, d< es dm Annäherung von Menschen flüchtete wie ein Stüc ^-to. Erst nach vierzehn Tagen zeigte das Rind sich wieder Mtt rn den Fruchtäckern des Bauern Vriegel in Wollmadin «« 7° es Flurschaden anrichtete. Besitzer Fischer beschlos i?-- L zu töten. Ein Jäger wurde herbeigeholt. Da« verfügbare Personal umstellte den Acker und das Rin!

^ Schützen zugetrieben. Da Menschen in Eefah, gekommen waren, konnte der Schütze keinen Gebrauch vor "rachen. Das völlig wild gewordene Tier rannt« d - Ün und den Landwirt Vriegel über den Haufen Brio-, Evuren Schaden erlitten. Dann konnte Landwirt En ansturmenden Rind mit der Axt einen Streich Mben, worauf es geschlachtet werden mußte.

Eine Waldfeuerlöschprobe

Der heurige trockene Jahrgang hatte schon eine ganze Reihe von Waldbränden zur Folge, die zum Teil gelöscht werden konnten, zum Teil aber größeren Umfang annah- men. Bei dem großen Wert der Wälder kann nicht genug zur Verhütung der Gefahren eines Brandes für sie getan werden. Eine Waldfeuerlöschprobe abzuhalten, wie sie. in Schwann von Forstmeister Thomas dort abge­halten wurde, ist deshalb sehr begrützens- und nachahmens­wert, insbesondere auch seitens unserer waldreichen Ge­meinden. Wir haben gestern in unserer Zeitung die Wald­brandfeuerlöschprobe kurz erwähnt, möchten im Folgenden unseren Lesern aber heute eingehender darüber berichten, weil die Ausführungen des Herrn Forstmeister Thomas manchen Fingerzeig bei Waldbränden geben.

Es war ein seltsam stimmungsvolles Bild, als die 3 Wehren von verschiedenen Seiten im frischen Wichs mit Axt und Schau­fel. Hacke und Rechen bewaffnet in unseremEfäll" bei der Jögerhütte sich trafen. Herr Forstmeister Thomas gab den Wehrsührern zunächst die Brandidee bekannt: Im Schutz des Jägerhüttleins nächtigende Wanderer haben durch unvorsichtiges Abkochen im Freien Feuer verursacht, das zunächst am Boden sich hinzog, dann zum buschigen Jungwuchs Übergriff und zu­letzt in hohem Stangenholz nach dem Hochwald sprang. Die Wehren sollten nun den Kampf in 2 Stellungen aufnehmcn,' einer Haupt- und einer Reservekampfstellung, und entsprechend mit ihren einzelnen Funktionen betraut werden. Das vollzog sich rasch und in entsprechender Heiterkeit. Manches Reh und manches Häslein wurde durch den Feuereifer der Wehrmänner aus seinem Sonntagmorgentraume geschreckt. In mächtigen Sähen entronnen sie dem als Feuerrohr vermeinten Rechenstiel. Nachdem die Stellungen bezogen waren, schritt der Oberkom- mandicrende seine Fronten ab. Herr Thomas kontrollierte jeden einzelnen mit der Frage nach der an dem betreffenden Platze zu leistenden Arbeit. Währenddessen erfüllte die Feuerwehr- kavelle von Conweiler den stillen Waldmorgen mit ermuntern­den Weisen. Nachdem Zum Sammeln geblasen wurde, bestieg der Herr Forstmeister eineWaldkanzcl" und hielt eine treff­liche Besprechung ab. Er erinnerte an die große Gefahr eines Waldbrandes bei der herrschenden Trockenheit und wie dabei Millionenwerte auf dem Spiele stünden. Deshalb sei auch jeder zur Hilfeleistung verpflichtet und man könne nicht sagen, was sonst manchmal berechtigt sei:Die Bude brennt wohl." Bei einem Waldbrand müsse jeder wissen, was er zu tun habe. Das zu lehren sei Zweck der llebung, wenn auch nur ein fingierter Waldbrand keine günstige Uebungsgelegenheit sei. Er besprach weiter die verschiedenen Arten von Waldfeuer und ihre eigen­artige Bekämpfung: Das Bodenfeuer, das in Gras und Un­kraut Nahrung findet und das mit Wedeln aller Art nieder­gehauen, mit Erdbedeckung und durch Aushauen einer nah- rungssreien Linie bekämpft werden kann. Das Buschfeuer, bei dem Draufhauen nichts mehr nützt, gegen das eine möglichst breite Gasse in den Bestand gehauen werden muß. Das Wipfel­feuer als das gefährlichste, gegen das man ziemlich machtlos sei und bei dem die Zone der Abwehr ziemlich weit gezogen wer­den müsse, wobei oft mit Niederlegung ganzer Abteilungen zu rechnen sei. Ferner besprach er die vielerlei Geräte, die zur Löschung von Waldbränden nötig seien: Große und kleine Sägen, Aexte aller Art, Spaten, Schaufeln, Hasten, Rechen, gute Seile zum Herausziehen gefällten Holzes, gute Besen, Wedel und Wassereimer. Bei Vorhandensein von genügend Wasser kommt auch die Feuerspritze und zur Bekämpfung des Wipfelfeuers die Leiter in Betracht. Je mehr Geräte desto besser, das muß Grundsatz sein. Zum Schluß machte der Herr Forstmeister noch mit den wichtigsten Bestimmungen der würt- tembergischen Feuerlöschordnung bekannt, soweit sie sich auf die Verhütung von Waldbränden beziehen und auf die Bestrafung für deren Verursachen: Nicht Rauchen im Walde, nicht Ab­kochen! Strenger Forstschutz! Verpflichtung zur Anzeige jeder Zumiderbandlung sind die notwendig zu beachtenden Grund­sätze. Die Ausführungen des Herrn Forstmeisters waren geeig­net. klares Verständnis und hohes Verantwortlichkeitsbewußt- sein für den Schutz des Waldes wachzurufen.

Kleim Nachrichten arrs aller Wett.

»Verreck, du deutscher Hund!" Der gemeldete Besatzungs- Zwischenfall gewinnt an Bedeutung durch die Einzelheiten, die jetzt bekannt werden, und die doch auf eine ziemlich all­gemein bestehende Gehässigkeit der Vesatzungstruppen gegen die deutsche Einwohnerschaft Hinweisen. Die drei oder vier französischen Soldaten, die zunächst gegen Mitternacht einen landwirtschaftlichen Arbeiter vom Rad stießen, schwer miß­handelten und ihm auch zwei Zähne ausschlugen, haben in noch schlimmerer Weise den mit einem jungen Mädchen aus einem Spaziergang überfallenen Einwohner mißhandelt, den sie mit Faustschlägen bedachten, und dem sie die Worte zuriefen:Verreck, du deutscher Hund!" Der junge Mann war infolge der Mißhandlung mehrfach bewußtlos, und die Polizei hat am Tatort eine Blutlache festgestellt.

Z Goldtransport durch die Luft. Den Blättern zu­folge hat vorgestern ein britisches Großflugzeug in einem direkten Fluge über eine Tonne Gold von London nach Köln befördert.

s Im Vorortszug gekreuzigt. Aus Berlin wird gemeldet: In der Wannseebahn bot sich heute den Fahr­gästen ein schrecklicher Anblick. In einem Abteil dritter Klasse fand man einen jungen Mann an einem großen Holzkreuz festgenagelt. Als die her­beigeholten Vahnhofsbeamten erschienen, hatte sich der Märtyrer jedoch schon selbst aus seiner Lage befreit. Die Untersuchung ergab, daß es sich um einen Artisten handelt, der diesen Trick schon öfter ausgeführt hatte. Seine Hände wiesen von früheren Experimenten noch die alten Löcher aus. Das Kreuz war zusammenklappbar. Der stellungs­lose Artist, über dessen üblen Trick die Reisenden mit Recht entsetzt und empört waren, wurde in Haft genommen.

Sviel und Svort

Deutschlands vierter olympischer Sieg Amsterdam, 3. Aug. Heute nachmittag begannen die End- kämpfe im Florettfechten für die Damen sowohl als auch iüi die Herren. Die deutsche Fechmeisterin Helene Mayer-Osfenbach ging vor der englischen Meisterin Freemann und Frau Olgo Oelkers-Offenbach als Olympiasiegerin hervor und sicherte da­mit Deutschland die vierte Goldene Medaille.

In der Endrunde der Herren standen unter den 12 Teil­nehmern der deutsche Meister Erwin Kasmir und der jugendlich« F. A. Eazzera-Offenbach. Hinter dem Olympiasieger Eaudin- Frankreich wurde Kasmir ehrenvoller Zweiter.

Letzte Nachrichten

Eine neue Bluttat in Frankfurt a. M.

Frankfurt a. M., 3. August. Der Arbeitslose Joseph Willkomm weigerte sich heute auf dem Frankfurter Arbeitsamt, eine ihm angebotene Arbeit zu übernehmen. Daraufhin sollte geprüft werden, ob man ihm die Unter­stützung nicht entziehen sollte. Willkomm geriet darüber in große Erregung, zog einen Revolver hervor und schoß dem Beamten der Stellenvermittlung, Peter Ellenbach, eine Kugel in den Kopf. Der schwerverletzte Beamte wurde in das Heiliggeisthospital gebracht. Die Aerzte glauben, ihn am Leben erhalten zu können. Der Täter ist flüchtig.

Opels Raketenwagen startet wieder Berlin, 4. August. Heute findet in den frühen Morgen­stunden auf der Eisenbahnstrecke bei Vurgwedel bei Han­nover ein neuer Start des Opel'schen Raketenwagens statt. Das Modell ist inzwischen verschiedenen Veränderungen unterworfen worden, bei denen die Erfahrungen bei den letzten Startversuchen nutzbar gemacht worden sind. Der Start findet bei Tagesbeginn unter Ausschluß der Oeffent- lichkeit statt.

Das Freiburger Zeughaus völlig eingeäschert Freiburg (Schweiz), 3. August. Heute abend geriet das hiesige Zeughaus in Brand. Innerhalb einer Stunde war das ganze Gebäude ein Flammenmeer. Man macht gegenwärtig die größten Anstrengungen zur Rettung der Nachbarhäuser. Die elektrische Leitung der Linie Bern- Lausanne ist infolge der großen Hitze geschmolzen. Man hört fortwährend Explosionen von Eewehrmunition.

Freiburg (Schweiz), 3. August. Zum Brand im hiesi­gen Zeughaus werden der Schweiz. Tel.-Ag. weitere Ein­zelheiten mitgeteilt: Nach den Aussagen des Direktors scheint der Brand im Erdgeschoß und zwar im Zimmer des Nachtwächters, der allerdings seinen Dienst noch nicht an­getreten hatte, oder in einem benachbarten Magazin, wo allerhand brennbares Material aufgespeichert war, aus­gebrochen zu sein. Ueber die Ursache ist noch nichts bekannt. Aus dem Zeughaus, das vollständig niedergebrannt ist, tonnte nichts mehr gerettet werden. Das Gebäude war mit 40 000 Franken versichert, stellt aber einen weit höheren Wert dar. Sehr schwer ist der Wert des verbrannten Kriegsmaterials zu schätzen. Er dürfte aber IV- bis 2 Millionen Franken betragen. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann vom Wasserstrahl ins Gesicht getroffen. Man befürchtet, daß er ein Auge verliert. Ein anderer Feuerwehrmann erlitt Brandwunden im Gesicht und am Körper. Um 2.30 Uhr früh war das ganze Zeug­haus nur noch ein Trümmerhaufen. Es ist nichts mehr übrig geblieben, als einige schwarze Mauerreste.

Mariano im Krankenhaus in Stockholm Stockholm, 3. August. Das Mitglied derJtalia"- Mannschaft, Mariano, traf hier soeben ein. Er wurde in das .Krankenhaus gebracht und wird in den nächsten Tagen operiert. Sein Zustand ist im allgemeinen zufrieden­stellend. Er dürfte in etwa 20 Tagen seine Weiterreise nach Rom antreten können.

Zyklon über der Tschechoslowakei Ungvar» 3. August. Nach der schrecklichen Hitze der letz­ten Tage wütete gestern nachmittag über Karpathen- Rußland ein heftiger Zyklon, der zunächst in der Umgebung von Ungvar einsetzte. Hierbei wurden mehrere Personen verletzt, zwei von ihnen schwer. Viele Bäume wurden um­gebrochen und entwurzelt. Zahlreiche Fuhrwerke mit Ge­treide wurden umgeworfen, viele Häuser abgedeckt und be­schädigt. Der Zyklon setzte sich dann in nordwestlicher Richtung fort. Die Zyklonsäule von 2V Meter Durchmesser bewegte sich mit aller Kraft im Tale des Turjaflusses wei­ter und vernichtete alles, was ihr in den Weg kam. Am meisten beschädigt wurde die Gemeinde Turja-Ramete in dem Bezirk Peretschin. Vom staatlichen Sägewerk wurde das Dach abgehoben, durch das ein 12jähriger Knabe ge­tötet wurde. Eine Reihe von Personen trug Verletzungen davon. Die Telephon- und Telegraphenleitungen sind zer­rissen und unterbrochen. Während des Sturmes fielen in der Gemeinde Turja-Ramete nußgroße Schloßen, die mit Steinen vermischt waren. Die Schäden sind bedeutend.

Die lleberschwemmungen im Amur-Gebiet Moskau, 3. August. Der Wasserstand des Mittellaufs des Amur ist im Steigen begriffen. Die Lage in den an­deren Gegenden des Ueberschwemmungsgebietes hat sich gebessert. Die zerstörte Strecke der Ussuri-Bahn wird wie­der hergestellt. Die Regierung hat 2 Millionen Rubel für Hilfsaktionen zur Verfügung gestellt.

Konkurse

Rosa Gellhorn geb. Meyer, Witwe in Stuttgart, Gesellschaf­terin der Fa. Eellhorn u. Co., Putzgeschäft, Putz- und Mode­warenhandlung in Stuttgart, Königstratze 17.

Vergleichsverfahren

Wilhelm Dowald, Manufakturwaren und Wäschevertrieb in Stuttgart, Tübingerstraße 25.

Mutmaßliches Wetter für Sonntag

Don Westen nähert sich ein neues Hochdruck ebiet. Für Sonntag ist zwar zeitweilig bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig,