des hiesigen Bezirkskriegerverbandes statt, der vom Ob­mann Rittmeister der Landwehr-Kavallerie a. D. Ernst Laiblin-Pfullingen geleitet wurde. Nachdem in den letzten zwei Jahren die noch fernstehenden Militär- und Kriegervereine des, Beizrks dem württ. Kriegerbund bei­getreten sind, steht der Bezirksverband Reutlingen mit gegen 3000 Mitgliedern mit an der Spitze der Bezirks­kriegerverbände des Landes. Es wurde u. a. beschlossen, den Beitritt zur Bundessterbekasse den Kameraden warm zu empfehlen, wenn diese ins Leben getreten sein wird, dagegen verhielt man sich einer eventuellen Bei­tragserhöhung von 35 auf 45 Pfg. pro Mitglied zur Bundeskasse durchaus ablehnend. Der württ. Krieger­bund umfaßt gegenwärtig rund 140 000 Mitglieder.

Berkehrseinnahmen wiirttembergischer Bahnen.

Die Württemb. Staatseisenbahnen vereinnahmten im Monat-Januar aus dem Personen- und Eepäckver- kehr 2186 000 -4l. Die Eesamteinnahme belief sich auf 6 520 000 -4t. Gegen den gleichen Monat des Vorjahrs brachte der Personenverkehr einen Ausfall von 108 000 Mark und der Güterwerkehr einen Ausfall von 196 000 Mark. Aus sonstigen Quellen wurden 33 000 -4t mehr vereinnahmt. Die Württembergischen Nebenbahnen lHärdtsfeld-, Etrohgäubahn) vereinnahmten im Monat Januar aus dem Personenverkehr 62 560 -4t (gegen das Vorjahr min. 3550 -4t), aus dem Güterverkehr 22 770 -4t (plus 1800 -4t) aus sonstigen Quellen 950 -4t (pl. 30 -4t); insgesamt 86 280 -<t (min. 1700 -4t). Die Württem- bergische Eisenbahngesellschaft hatte im Monat Januar auf ihren sechs Linien eine Einnahme von 17 410 -4t (min. 30 -1t) aus dem Personenverkehr; von 29 650 ->t (min. 1650 -4t) aus dem Güterverkehr und von 2950 -4t (min. 560 -4t) aus sonstigen Quellen. Die Eesamtein­nahme belief sich auf 41 010 -1t; 1740 -4t weniger als im gleichen Monat des Vorjahrs. Auf den Linien MeckenbeurenTettnang, NiederbiegenWeingarten und RavensburgBaienfurt (der Lokalbahn A.G. Mün­chen gehörend), wurden im Monat Januar 24 460 -4t ver­einnahmt; (gegen das Vorjahr min. 1017 -4t). Von de: Summe entfallen 11 245 -1t (min. 465 -1t) auf den Per­sonenverkehr, 8991 -1t (min. 495) auf den Güterverkehr und 4224 -1t (min. 57 -1t) auf sonstige Quellen.

< Fastnachtsumzug.

Stuttgart, 24. Febr. Vom schönsten Wetter begün­stigt, entwickelte sich heute auf den Hauptstraßen und in den Lokalen ein buntes Fastnachtstretben. Der all­jährliche Umzug, der, wenn auch nichts besonderes, so doch manche humorvolle Pointe enthielt, hatte eine un­geheuere Menschenmenge auf die Straßen gelockt. Auch die Umgegend hatte zahlreiche Besucher gestellt. Wäh­rend des Umzuges ereignete sich ein bedauerlicher Un­glücksfall. An der Ecke der Kanzlei- und Kronprinzen­straße kam ein Pferd zu Fall und riß eine Frau, die sich dort den Umzug ansehen wollte, um. Die Frau kam unter das Pferd zu liegen und wurde in verletztem Zu­stand vom Platz geschafft. Eine jähe Unterbrechung erlitt der Fastnachtstrubel zwischen 8 und 9 Uhr auf der Königstraße, denn plötzlich schlugen aus dem Dachstock des Hauses Königstraße 58, in dem sich u. a. drei große Geschäfte, das Spezialgeschäft für photographische Ar­tikel von E. A. Krauß, Speiers Schuhwarenhaus und das Herrengarderobegeschäft von Wilh. Fröhlich, befinden, hohe Flammensäulen zum Himmel. Den alarmierten Feuerwehren 1 und 2, die rasch zur Stelle waren, gelang es nach etwa einstündiger angestrengter Tätigkeit, des Feuers Herr zu werden, doch ist der ganze Dachstock aus­gebrannt. Der entstandene Schaden ist beträchtlich. Ueber die Ursache des Brandes ist noch nichts bekannt.

Di« Erkrankungen beim Trainbataillon Nr. 13.

Ludwigsburg. 24. Febr. Wie nunmehr genau fest­steht, sind in der Zeit vom 16.18. Februar nach und nach 31 Mann beim Trainbataillon erkrankt, die sämt­

lich in einer Baracke des Earnisonlazaretts untergebracht wurden. Die ärztliche Untersuchung ergab das Vor­handensein eines Darmkatarrhs, als dessen Ur­sache anscheinend eine Wurstvergiftung in Betracht kommt. Vollkommene Klarheit hierüber besteht indessen, noch nicht. Die Leute befinden sich noch im Lazarett; ihre Krankheit hat bis jetzt einen durchaus günstigen Verlauf genommen.

Mühlacker, 24. Febr. Im Stallgebäude der Brauerei Albert Hof hier brach vorgestern früh 5 Uhr Feuer aus, das die Brauerei und Mälzerei, sowie Scheuer und Stallung in Asche legte. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude wurden gerettet. Der Gesamtschaden beträgt 6065 000 Brand­

stiftung wird vermutet, doch konnte noch nichts ermittelt wer­den. Die Brauerei, deren Bierverschleiß vor einiger Zeit an die Leosche Brauerei überging, war seit etwa zwei Monaten außer Betrieb und die Mehrzahl der Maschinen, sowie der größere Teil der sonstigen Einrichtungen war schon aus dem Anwesen entfernt worden.

Mettingen OA. Eßlingen, 24. Febr. Der beim Rathausneubau in Obertürkheim ums Leben gekommene 19jährige Bauführer Karl Haug ist von hier, nicht, wie zuerst infolge Hörfehlers gemeldet, von Metzingen, ge­bürtig. Der Dalken, der ihm den Tod brachte, war 16 Meter lang und etwa 10 Ztr. schwer. Er schlug ihm das halbe Gesicht weg, sodaß der Tod sofort eintrat. Den Eltern wendet sich um so mehr Teilnahme zu, als der Vater noch vor kurzem durch einen Einbrecher in die Weiß'sche Villa angeschossen und schwer verwundet wurde. Er ist inzwischen wieder genesen, trägt aber die Kugel noch im Körper. Der junge Haug war wegen seines frohen Wesens und ernsten Strebens beliebt.

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Innere Kolonisation.

Die Nordd. Allg. Ztg. veröffentlicht einen Auszug aus dem Entwurf eines Erundteilungsgesetzes, das dazu bestimmt ist, der planlosen Zerschlagung land- und forst­wirtschaftlicher Besitzungen entgegenzutreten und an­dererseits die der Allgemeinheit nützliche Verteilung solcher Besitzungen, die zur Vermehrung von bäuerlichen und kleinen Betrieben im Wege der inneren Koloni­sation dienen, zu fördern. Der bereits von der Thron­rede angekündigte Entwurf wird dem preußischen Land­tage in allernächster Zeit zugehen.

Schwarze Pocken.

Würzburg, 24. Febr. Die Schwarzen Pocken, die vor zwei Wochen durch einen spanischen Südfrüchtehändler ein­geschleppt wurden, greifen um sich. Bisher sind sieben Fälle in verschiedenen Stadtteilen festgestellt worden. Der städtische Magistrat warnt durch Anschläge vor Ansammlungen und ordnet allgemeine Impftermine an.

Dynamit-Anschlag im Bischofs-Palais.

Debreczin, 23. Febr. Die Residenz des Bischofs des neu errichteten griechisch-katholischen Bistums Debreczin, Dr. Miklofsy, wurde heute vormittag 11 Uhr durch 3 Dynamit­bomben in die Luft gesprengt. Sechs Personen wur­den getötet, darunter der Vikar, der Sekretär des Bischofs, ein im Hause anwesender Advokat, zwei Diener und eiste Köchin. Vier Kleriker, zwei Advokaten und zwei Frauen wurden schwer verletzt. Der Bischof, unter dessen Schlafzimmer die Hülsen von drei Dynamit-Patronen in dem vollständig zertrümmerten Hause gefunden wurden, ist infolge seiner Abwesenheit dem Anschlag entgangen. Die Ursache wurde anfänglich auf rumänisch-ungarischen Nationalitäten­haß u. die Magyarisierungspolitik, zurückgeführt. Die Ursache ten Meldung aber herrscht in amtlichen Kreisen die Auffas­sung, daß die Urheber des Anschlages in Debreczin nicht in rumänischen Kreisen zu suchen seien, die Zwietracht zwischen Ungarn und Rumänen säen und die Herstellung guter Be­ziehungen zwischen ihnen vereiteln wollten. Es wäre unge­recht, den ungarländischen Rumänen eine Verantwortlichkeit für den Anschlag aufzubürden.

Englisch-indische Strafexpedition.

Delhi, 24. Febr. Die Truppenabteilung, die vor kurzem eine Strafexpedition gegen Eingeborene-Stämme unternom­men hat, die in britisches Gebiet eingefallen war, ist gestern nacht wohlbehalten nach Bustan zurückgekehrt. Sie hat ver­schiedene Dörfer zerstört, einige Eingeborene getötet und 10 Gefangene gemacht, sowie einige Gewehre und viel Vieh er­beutet. Auf britischer Seite waren keine Verluste zu ver­zeichnen.

Verstaatlichte Oelländereien.

New Aork, 24. Febr. Ein Telegramm der Associated Preß aus Mexiko meldet, daß der Plan der Verstaatlichung der Oelländereien in Mexiko im nächsten Kongreß, der am

1. April zusammentreten wird, entsprechend der von dem Minister für Handel und Industrie Moheno erteilten Zusiche­rung durchgeführt werden wird. Hier geht das Gerücht, die Regierung beabsichtige, alle verstaatlichen Oelländereien dem Lord Cowkray für 50 000 Millionen Dollars in Gold zu über­tragen.

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Stuttgart, 24. Februar. Schlachtviehmarkt. Zuge­trieben: 231 St. Großvieh, 226 Kälber, 909 Schweine. Ochsen 1. Kl. 9598 -4t. Bullen 1. Kl. 8486 -4l.

2. Kl. 8083 -4t. Stiere 1. Kl. 9598 -4t, Jung­rinder 2. Kl. 9295 -4t. 3. Kl. 9092 -4t. Kühe 1. Kl. 7078 -4t. Kälber 1. Kl. 103107 -4t. 2. Kl. 98102 Mark. 3. Kl. 9096 -4t. Schweine 1. Kl. 6465 -4t. 2. Kl. 6263 -4t, 3. Kl. 56 -1t. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

8cb. Herrenberg, 24. Febr. Auf dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt: 83 Stück Ochsen, 326 Stück Kühe und Kalbinnen, 236 Stück Jungvieh, was gegen letzten Markt ein Weniger bedeutet bei den Ochsen um 31 Stück, bei den Kühen und Kalbinnen um 8 Stück und bei dem Jungvieh ein Mehr um 19 Stück. Von Händ­lern waren zugeführt 87 Stück. Es waren ziemlich viele Käufer am Platze; der Verkauf ging flau; begehrt war besonders fettes Vieh, Jung- und trächtiges Vieh. Die Preise sind gegen letzten Markt fallend. Erlöst wurde für ein Paar Ochsen 8901300 -4l, für eine träch­tige Kuh 415500 ->t. für eine Milchkuh 350450 -41, für eine Schlachtkuh 285395 -4t, für eine Schaffkuh 340425 -4t, für eine Kalbin 330650 -4t, für ein Jung­rind oder Stier 185270 -41. Auf dem Schweine- markt waren zugeführt: 410 Stück Milchschweine; Er­lös pro Paar 3256 -4t, 308 Stück Läuferschweine; Er­lös pro Paar 60120 -4t. Verkauf: gut.

LamMrir-Ra «hrichteir.

Geburten. Stuttgart: Obersekretär Schall 1 S. Max Hauff IT. Nürtingen: Oberreallehrer Dr. Rüd IS. Verlobungen. Selma Fröhlich, Moritz Eailinger, Rexingen-Stuttgart. Hermann Dorn, Sofie Janus, Rietenau-Oppenweiler-Reichenberg. Minna Fließ. Karl Fischer, Hamburg-Renningen OA. Leonberg-Wil- helmshaven-Aalen Pauline Drechsel, Christ. Weip- pert, Baierbach-Oberhöfen. Todesfälle. Stuttgart: Christian Trefz, Privatier, 75 I. Christ. Maisch, Schmiedmeister, 52 I. Marie Hofmann. Emilie Zen­nack. Schöntal: Tusnelde v. Racknitz, geb. Freiin Scherte! von Vurtenbach, 66 I. Backnang: Louis Schweizer, Privatier, 72 I. Mundelsheim: Wilh. Valet, geb. Müller, 65 I. Hohenstaufen: Theophil Leonhardt, Pastor. Ludwigsburg: Karl v. Kellenbach.

Konkurse in Württemberg. Ludwig Baumann, Hilfsarbeiter, Inhaber einer Drogen- und Spezereihand­lung in Stuttgart. Gottlob Benz, Gipser in Bern- Hausen. Firma Eebr. Eberhardt, Rundstabfabrik, offene Handelsgesellschaft in Höfen a. Enz.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.

Amtliche und Privatanzeigen.

VeriebMlimIWkteilm.

Für die Verlängerung des Kreuzungsgleises der Station Emmingen sind die nachbezeichneten Arbeiten auf Grund der im Gewerbeblatt aus Württemberg, Jahrgang 1912 Seite 113, bekannt gemachtenBe- stimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen" nach dem Preislistenverfahren zu vergeben:

Erhöhung einer bestehenden und Erstellung einer neuen Stützmauer:

Bnntsavdsteingemäuer.l85 cbm.

Abdeckquader.82 cbm.

Eisernes Geländer.I 28 lkäm.

Stellen der Vorlage für die Gleislage 2288 qm.

Die Verdingungsunterlagen können bei der K. Eisenbahnbau» lnspektion Calw eingesehen werden, woselbst Auszüge gegen Ersatz der Herstellungskosten abgegeben werden.

Angebote sind bis spätestens Dienstag» den 3. März 1914, vormittags 11 Ahr, daselbst einzureichen, wo um diese Zeit die Eröff­nung der Angebote stattfindet, der die Bewerber anwohnen können. Zu­schlagsfrist drei Wochen.

Calw, den 16. Februar 1914.

K. Eisenbahnbauinspektion.

'«MW:

Unterreichenbach.

KlegeMM-Verksuk.

Im Aufträge der Erben der verstorbenen Anna Marie Burkhardt. Witwe, kommt am

Montag, den 2. März ds. 3s.. nachm. 2Nhr,

aus dem Rathaus in Unterreichenbach nach­stehende auf Markung Unterreichenbach gelegene Liegenschaft zur freiwilligen Versteigerung:

Geb.-Nr. 128 2 s 4 qm Wohnhaus mit Hofraum.

128 s 18 qm Schuppen.

Parz. 17/2 3s 14 qm Baumgarten im Aeckerlin.

17/7 5 s 35 qm Baumgarten im Aeckerlin.

26/2 1 s 17 qm Acker in der Ried.

30 14 s 39 qm Wiese in der Ried.

40su. b 16s 85 qm Baumacker im Maile.

84/1 is 10 qm Gemüsegarten im Teich.

» 101,1 1 s 71 qm Gras- u. Gemüsegarten im Teich.

141/2 5s 72 qm Acker und Wiesen in Bruckwiesen.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 24. Februar 1914.

Ratsfchreiber:

Schultheiß Karch.

Tranerdrncksachen liefert billig a. schnell die Druckerei ds. Bl.

Liebenzell.

Im Wege der

ZwlMWoWk^Mg

verkaufe am Freitag, den 27. ds. von nachmittag 1 Uhr an:

6 Emaille-Waschtischgaruitureu. 5 St. Porzellan, iPart Waffer- flaschell.Bovbollglgser.Einiullch' gläser. Feldflaschen; Porzellan-, Emaille- und Steinguiwares. (Kaffeekannen. Taffen, Teller. MchtSpse, Leuchter u. dergl ), 1 Gartenbank. 1 Garteustuhl, 1 Tisch, 1 eichenen Stuhl. 10fen­schirm. 1 großen StockstSnder.l Borratskasten, 3 Spiegel. 1 Mtischle. 1 polierten Tisch.

Zusammenkunft beim Rathaus.

Ohngemach,

Gerichtsvollz. b. K Amtsgericht Calw.

38 Mark

tägl. Nebenverdienst durch häusliche Schreibarbeit. G.-icke.

Nowawes, Wallstr. 89.