Nr. 124

Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 4. Juli 1928.

Zollfreier Erenziibergang mit Fahrrädern. Bekannt­lich jst der Uebergang nach anderen Ländern mit Fahr­rädern zollpflichtig bezw. werden Zolldepots gefordert, die der Höhe des Einfuhrzolles des betr. Landes gleichkommen. Tiefe Zolldepots werden bei Austritt und Wiederausfuhr tzes Rads zurückbezahlt, vielfach haben aber besonders die kleinen Zollstationen nicht immer genügend Geld, sondern Verweisen dann den Radfahrer an die Zolldirektion ihres Landes, von wo das Geld natürlich infolge längeren Instanzenweges erst nach Tagen und Wochen eintrifft. Außerdem machen es diese Zollhinterlegungen den meisten Wanderfahrern unmöglich, eine Reise überhaupt durchzu­führen, denn wer hat heute noch 6090 Mark übrig, um diese Summe beim Zollamt zu hinterlegen. Die Geschäfts­stelle des Radfahrer-Landesverbands Württemberg, Stutt­gart, Rotebühlstraße 175, stellt Erenzkarten aus, welche zum zollfreien Uebergang berechtigen, eine Hinterlegung erübrigt sich. Die Ausstellung dieser Grenzkarten erfolgt gegen eine geringe Gebühr, es werden dazu folgende An­gaben benötigt: Vor- und Zuname, Geburtstag, Beruf, Wohnung, Nummer und Marke des Fahrrads, ferner die Bürgschaft eines Geschäftsmannes oder des Vorstands des Radfahrervereins am Platze. Antragsformulare sind von der Geschäftsstelle zu beziehen gegen 5 Pfennig Porto. Die Ausstellung kann gegenwärtig von einem Tag auf den an­dern erfolgen, nach nahezu allen Ländern Europas und deren Kolonien. Die Grenze kann mit dieser Erenzkarte des betr. Landes beliebig oft und an jeder Stelle über­gangen werden. Bedingung ist jedoch stets, daß das Rad spätestens bis 31. Dezember wieder aus dem betr. Land musgeführt wird, da andernfalls der Einfuhrzoll fällig ist.

L. 8.

Die Hellen Nächte. Von Sonnenuntergang bis zu der Zeit, da die Sonne 8 Grad unter den Horizont gesunken ist, rechnet man abends die erste oder bürgerliche Dämme­rung, von deren Ende bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Sonne 18 Grad tief steht, rechnet man die zweite oder astro­nomische Dämmerung. Am Morgen kehren sich die Verhält­nisse naturgemäß entsprechend um. Dann ist die erste Däm­merung die astronomische und von der Sonnentiefe von 8 Grad bis zu Sonnenaufgang ist die zweite Dämmerung. An den Orten, deren geographische Breite kleiner als 48,5 Grad ist, sinkt die Sonne nachts immer auch bei ihrem höchsten Stande mehr als 18 Grad unter dem Horizont. Zn Freiburg sind daher die Nächte um Mitternacht stets ganz dunkel, nördlich des angegebenen Breitegrades, der ungefähr durch die Orte Straßburg, Tübingen und Ulm verläuft, erleuchtet dagegen die Sonne zur Zeit des Som­mers mitternachts noch die obersten Atmosphärenschichten. Die zweite Abenddämmerung geht daher unmittelbar in Sie erste Morgendämmerung über, so daß die Nächte nicht mehr völlig dunkel sind. Das geschieht umso früher vor und umso später nach dem 21. Juni, je nördlicher ein Ort liegt. Karlsruhe hat nur vom 14. bis 29. Juni Helle Nächte, in Mannheim aber währt die Zeit schon vom 5. Juni bis 8. Juli, in Leipzig vom 24. Mai bis 20. Juli, in Berlin vom 18. Mai bis 26. Juli. Im nördlichen Polarkreis geht die Sonne um das Sommersolstitium (21. Juni) bekanntlich überhaupt nicht unter.

Ebhausen, 3. Juli. (Jubiläum.) Am heutigen Tag sind es 25 Jahre, daß Herr Eemeindepfleger Jakob Schüttle hier sein Amt angetreten hat. Aus diesem Anlaß versammelten sich gestern abend die Mitglieder des Eemeinderats und des Ortsschulrats, sowie die Eemeinde- beamten zu einer kleinen Festsitzung. In dieser Sitzung wurde der Jubilar begrüßt, beglückwünscht und ihm der Dank des Gemeinde- und Ortsschulrats für seine treue und ersprießliche Arbeit ausgesprochen. Als Zeichen der An­erkennung seiner Verdienste wurde ihm eine Ehrengabe ausgehändigt. Glückwunschschreiben sind von dem Ober­amt Nagold und von Herrn Stadtpfleger Lenz, Nagold, zugleich im Namen der Gemeinderechnervereinigung, ein­gegangen, welche verlesen wurden. Anschließend daran fand im Gasthaus zurSonne" ein gemütliches Zusammen­sein statt. Hieran beteiligte sich auch der Liederkranz und erfreute den Jubilar, den er auch seinen Ehrenvorstand nennen darf, und die Gäste durch den Vortrag verschiedener stimmungsvoller Lieder.

Nagold, 3. Juli. (Die Reichsjugendwettkämpfe. Zusammenstoß.) Die Reichsjugendwettkämpfe werden hier in dem im vergangenen Jahre vorgesehenen bezw. durchgeführten Rahmen am Samstag, den 7. Juli und Sonntag, den 8. Juli auf dem Sportplatz an der Cal- werstraße stattfinden. Der Sonntag ist der Werbeveran­staltung gewidmet, die um 11 Uhr mit der 10X100 Meter Staffette beginnt. Ilm 1 Uhr bewegt sich ein Festzug mit Musik, den dem Ortsausschuß angeschlossenen Vereinen und den Schulen nach dem Sportplatz, wo nach einer Ansprache des Herrn Stadtschultheißen Maier Fußball-, Hand- und Faustballwettspiele, Massenfreillbungen, Reigen der T.-V.- Damenriege, turnerische Uebungen und schließlich Tauziehen Zum Austrag bezw. zur Vorführung kommen werden. Gestern gab es in der Vorstadt einen heftigen Zusammen­stoß zwischen dem Auto des Metzgers Roller von Hochdorf und einem Wagen der Firma Benz und Koch. Die Autos wurden dabei ziemlich beschädigt.

Aichelberg, 3. Juli. Am letzten Sonntag fand in unserer tzoch gelegenen schönen Kirche die Investitur unseres leitherigen Pfarrverwesers Hummel als ständiger Pfarrer statt. Die Festpredigt, die einen tiefen Eindruck unterließ und von Dekan Roos-Calw gehalten wurde, behandelte im Anschluß an den Predigttext in feiner Weise die beiden Fragen: Was ist der Pfarrer für seine Ge­meinde und was ist die Gemeinde für ihren Pfarrer? Bei w Einsegnung fungierten als Zeugen Pfarrer Rieger- ^nzklosterle und Oberpräzeptor Baeuchle-Calw. Die Kirche war sehr schön geschmückt. Mit großer Andacht lauschten vie zahlreichen Zuhörer den Worten des Dekans. Die

Sch»arzu>älder Ta-eszeituußAus den Tannen"

ganze Feier verlief in sehr schöner Weise. Beim Mittags­mahl, an dem der Kirchengemeinderat teilnahm, begrüßte der Dekan die Vertreter der Kirchengemeinde aufs herz­lichste und verbreitete sich in ernster und humorvoller Art über das Verhältnis des Pfarrers zu seiner Gemeinde. Die Kirche steht nun 20 Jahre. Pfarrer Hummel ist der zweite ständige Geistliche an der Pfarrgemeinde.

Liebenzell, 3. Juli. (Jugendmissionstag im Monbachtal.) Alljährlich im Juli oder August finden sich Vertreter des Württ. Evang. Jungmännerbundes und der benachbarten Bünde aus Baoen und Hessen zur Reichsfreizeit im Monbachtal ein. Der Auftakt zur heurigen 7. Reichsfreizeit war in üblicher Weise der I u g e n d m i ss i o n s t a g, der auf Sonntag, den i. Juli fiel. Schon bei der Begrüßung am Samstag abend, als Vertreter der einzelnen Vereine mit einem Bibelwort grüßten, war zu spüren, wie viele Vereine beteiligt waren. Und ihre Zahl wuchs ganz erheblich am Sonntag vormittag; kamen sie doch z. T. mit Lastautos mit 35 und 50 und mehr Mann. Es war eine ganze Wallfahrt zu dem idyllisch gelegenen Waldeshang, wo im Schatten prächtiger Schwarzwaldtannen der Waldgottesdienst stattfand. Der Basler Missionar E. Ruff sprach dabei in herz- eindringender packender Weise über den rechten Festsegen; und der Ruiter Posaunenchor ersetzte die Orgel beim vielhundertstim­migen Gesang aus frischen Jungmänncrkehlen. Nach dem Mittagessen, das in gewohnter Güte im Ferienheim dargeboten wurde, kam der lebendige Rasen daran, allerlei gymnastische und turnerische Spiele erfreuten Teilnehmer und Zuschauer unter der Leitung von Bundesturnwart Dörr-Stuttgart. In der gleichen Zeit war den Verheirateten die erwünschte und Lei der gegenwärtigen Zerfahrenheit besonders wertvolle Gelegen­heit geboten, unter Leitung von Dr. med. Schmolze-Ergenzingen überEhefragen" sich auszusprechen. Die Beteiligung war sehr rege. Nach dem Kaffee begann wieder im Freien unter den Tannen das eigentliche Jugendmissionsfest, wo Missionar Ruff von Gottes Taten in der Heidenwelt namentlich in China er­zählte, wohin er am 18. September wieder ausreisen wird. Ja, Gott hat auch sein Volk in China. Pastor Immer von der ost- friesischen Insel Borkum berichtete im Anschluß daran mit innerer Ergriffenheit, die sich auch den Hörern mitteilte von den Taten Gottes in seiner ostfriesischen Heimat, wo vor ein paar Jahren eine Erweckungsbewegung alt und jung nament­lich auch die männliche Jugend ergriff. Da ging ein Sichfreuen und ein Singen durch das Land; die Wirtshäuser wurden leer, aber die Gotteshäuser und Abendmahlstische voll. Für viele ward nach diesen erhebenden und stärkenden Ausführungen das Signal zur Heimfahrt gegeben. Ein kleinerer Teil (etwa 1501 sammelten sich abends noch ums hochauflodernde Lagerfeuer vor dem Ferienheim, wo noch mancherlei gesungen und erzählt wurde. Vis zum Donnerstag schließt sich nun eine Freizeit an, wo ein Bibelkurs von Pastor Immer über die Apostelgeschichte und verschiedene Fachreferate gehalten werden.

Freudenstadt, 3. Juli. (Tödlicher Unglücksfall.) In der Nacht vom Samstag auf Sonntag verunglückte der im blühendsten Mannesalter stehende Geschah sre-Jende Otto Hermann, ein bekannter Skisportsmann, indem er an der Straße zwischen Hauptbahnhof und Ziegelei Bacher ab­stürzte und so schwere Kopfverletzungen erlitt, daß auch eine Operation keine Hilfe mehr bringen konnte. Einige Stunden nach dem Sturz ist Hermann im Bezirkskranken­haus gestorben. Der vorigen Herbst am Stadtbahnhof verunglückte Bernhard Neuchel ist jetzt an den Folgen der damals erlittenen Verletzungen im Alter von 25 Jahren gestorben.

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Tübingen, 3. Juli. (Gerüsteinsturz.) Gestern nachmit­tag stürzte ein am Hause Auto-Danner an der Hechinger- straße angebrachtes Eipsergerüst ein, auf welchem Maler­meister Otto Ehmann jung und dessen Lehrling Josef Bin­der von Hirschau beschäftigt waren. Ehmann brach beide Füße und der Lehrling erlitt eine schwere Beckenverletzung. Die Schwerverletzten wurden in die Chirurgische Klinik überführt.

Stuttgart, 3. Juli. (O pfer" des Ozeanflieger­tages.) Man hatte am Empfangstag der Flieger in kluger Voraussicht auch für Sanitätsmannschaften gesorgt. Es sind am Freitag rund zweihundert Menschen in Ohnmacht ge­fallen. Allein beim Fackelzug am Abend sind ungefähr vier­zig Leute ohnmächtig geworden. Die Sanitätsmannschaft des Roten Kreuzes von Stuttgart und Umgebung hatte alle Hände voll zu tun.

Annahme der Schiedssprüche. Die Schieds­sprüche des Schlichtungsausschusses Stuttgart vom 27. Juni 1928 über ein neues Lohnabkommen mit Mindestlöhnen, sowie über die Arbeitszeit- und Urlaubsregelung in der württ. Metallindustrie können von der Arbeiterschaft als angenommen bezeichnet werden. Die Bezirkskonferenz des Deutschen Metallarbeiterverbandes hat mit Stimmenmehr­heit die beiden Schiedssprüche angenommen.

Lauffen a. N.» 2. Juli. (Kartoffelernte.) Die Kar­toffelernte hat hier ihren Anfang genommen. Bereits sind einige Aecker abgeerntet und wurden wieder neu angeblümt mit Welschkorn, Rüben und dergleichen. Die Quantität lei­det etwas unter der Trockenheit not, jedoch ersetzt der Preis von 12 Mark per Zentner, den die Landw. Bezugs- und Absatzgenossenschaft ihren Mitgliedern bezahlt, den Ausfall bezüglich der Menge. Ein baldiger ergiebiger Regen würde den Ertrag ganz wesentlich fördern.

Gosbach, OA. Geislingen, 3. Juli. (Schwerer Auto­unfall.) Am Sonntag abend fuhr I. Schweizer von Drackenstein mit vier Insassen mit einem Auto nach Gos­bach. Vor dem Ortseingang kam das Auto in den Straßen­graben, wodurch der Wagen umgeworfen wurde. Dadurch wurde die 43jährige Dienstmagd Marie Eberle in Gosbach und der 54jährige Dienstknecht Johann Müller vom Groß­mannshof ziemlich schwer, zwei andere Mitfahrer, ^äh­nlicher Josef Baumann-Drackenstein und die 14jährige Ka­tharina Berger von Steinbach, OA. Eßlingen, leichter ver­letzt.

Hohenhaslach, 3. Juli. (U e b e r f a h r e n.) Das sechsjäh­rige Söhnchen des Bahnarbeiters Christian Aupperle fiel beim Weinbergspritzen vom Fuhrwerk, daß es unter das Vorderrad kam und schwer verletzt wurde. Der Knabe liegt hoffnungslos darnieder.

FischLach a. B., 8. Juli. (Ertrunk en.) In der Dampf­ziegelei Erenzhof ertrank beim Baden im Lipbach der 18- jährige, aus Polen gebürtige Ziegeleiarbeiter Deleksky.

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Sachsenhausen O.A. Heidenheim, 3. Juli. (Vatermord.) Gestern nacht wurde hier eine entsetzliche Bluttat verübt. Der 53 Jahre alte Häußlerbauer Kaspar Häußler wurde gegen V-10 Uhr von seinem 22jährigen Sohn Michael im Verlauf eines geringen Wortwechsels im Stall mit einem Revolver erschossen.

Mm, 3. Juli. (Ertrunken.) Gestern abend ist in der Blau ein 17jähriger Zimmerlehrling von Söflingen ertrun­ken. Von Polizeibeamten wurde die Leiche geborgen.

Ulm, 3. Juli. (Eeflügslzüch tertag.) Am Samstag und Sonntag fand in Ulm der erste Schwäbische Eeflügel- züchtertag statt, dem Vorstandssitzungen des Landesverban­des der Geflügelzüchter Württembergs und des Bundes der Rassegeflügelzüchter vorausgingen. Es wurde eine Reihe von Vorträgen gehalten, so von Dr. Weinmiller (Erding) über eine Studienreise durch Nordamerika, Tierzuchtinspek­tor Mayer-Stuttgart über genossenschaftliche Eierverwer» tung und von Frau Oberregierungsrat Risch-Neu-lllm über neuzeitliche Geflügelzucht als rentabler Nebenbetrieb der Landwirtschaft.

Friedrichshafen, 3. Juli. (Vom Herzog!. Haus.) Herzog Philipp von Württemberg vermählt sich nächstdem auf Schloß Friedrichshafen mit der Schwester seiner im Jahre 1924 gestorbenen Gattin 8, -rzogin Helene, mit der Erzherzogin Rosa von Oesterreich. Die Braut wohnt m Luzern.

Au» Bade»

Karlsruhe» 3. Juli. (Verhaftung eines deut* schen Studenten im Elsaß.) Anläßlich der Kirch­weih in Lauterburg im Elsaß war für die Umgebung bis zu 20 Kilometern der Visumzwang aufgehoben worden. Eine Studentenverbindung der hiesigen technischen Hochschule be­nutzte die Gelegenheit, einer alten Gepflogenheit aus der Vorkriegszeit gemäß, einem Gedenkstein in Lauterburg einen Besuch abzustatten. Mehrere Gendarmen kontrollier­ten die Papiere der Studenten und fanden dabei nach einer Meldung desKarlsruher Tageblattes", daß einer der Stu- venten aus Karlsruhe, der in Mülhausen geboren ist, wegen Fahnenflucht steckbrieflich gesucht wird. Der Student wurde sofort verhaftet und in eine Kaserne nach Nancy überge­führt. DasKarlsruher Tageblatt" bemerkt dazu, daß die Verhaftung in keiner Weise gerechtfertigt sei, da der Stu­dent nach dem Jahre 1870 im Elsaß geboren und sein Vater preußischer Beamter gewesen ist.

Donaueschingen, 3. Juli. (Der Mann mit der schwarzen Maske.) In das hiesige Amtsgefängnis wurde ein Mann eingeliefert, der im Verdacht steht, der Mann mit der schwarzen Maske zu sein. Dieser hat im ver­gangenen Jahre einen lleberfall auf ein Mädchen verübt, das nach Amerika auswandern wollte; er hat die ganze Zeit über ein mysteriöses Dasein gefristet. Ob der Verhaf­tete als Täter des Mordes auf der Weißtannenhöhe in Frage kommt, ist noch nicht geklärt.

Spiel md Sport

Mit 2 :2 Toren spielte der Sportverein Altensteig am ver­gangenen Sonntag gegen Schwimm- und Sportverein Besig­heim. Halbzeit 2 :1 für Altensteig und führte bis kurz vor Schluß. Das Resultat ist für Altensteig erfreulich und fast schmeichelhaft, es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte Besigheim auch auf ihrem eigenen Platze eine Niederlage einstecken müssen, aber in den letzten Minuten konnten sie leider noch den Aus­gleich erzielen. Das Spiel selbst war wirklich ein schönes und faires, beiderseits, und hinterließ Altensteig, was Spieltechnik und Kameradschaft anbetrifft, einen guten Eindruck. Altensteigs Torwart war wieder einmal auf voller Höhe. Beide Tore schoß erfreulicherweise Jul. Stoll. Altensteigs 2. Mannschaft war in Nagold, als Retourspiel für unsere erste Mannschaft und ver­lor 4 :1 Toren, was ja vorauszusehen war, zumal sie fünf Mann aus der dritten Mannschaft mitnehmen mußte. Am kommenden Sonntag empfängt der Sportverein Altensteig aus Wildbad eineInternationale Mannschaft" der Badegäste, was ein schönes Spiel voraussagt. Näheres hierüber folgt noch.

Lr.

Die württ. Meisterschaften in den Sommerspielen Der Kampf um die Meisterschaft im Faustball der Turner und Turnerinnen und im Schlagball, der am Sonntag in Groh- Cislingen ausgetragen wurde, brachte hervorragende Spiele. Fm Faustball der Turner traten zu den Zwischenspielen T.V. Cannstatt, T.B. Seilbronn, M.T.V. Stuttgart und T.B. Mm nn. Nach Beendigung der Runde hatten T.V. Cannstatt und T.B. Ulm je vier Punkte erreicht, während die beiden andern Vereine leer ausgingen. Die erstgenannten Mannschaften hatten daher zum Entscheidungsspiel anzutreten. Hier zeigt Ulm in der ersten Hälfte eine prächtige Leistung. Die Halbzeit sah daher Ulm mit 24:10 im Vorteil. Nach Seitenwechsel kommt Cannstatt jedoch mächtig auf, die schwierigsten Bälle werden ausgenommen und ebenso zurückgegeben, doch der Vorsprung der Ulmer war nicht mehr aufzuholen und mit 39:31 Vorteilen wurde T.B. Ulm Sieger und Kreismeister. Im Faustball der Turner über 40 Jahre konnte der alte Kreismeister, Stuttgarter Turnverein, seinen Titel im Entscheidungsspiel gegen Turn­gesellschaft Stuttgart behaupten. Er siegte mit 34:27 Vorteilen. Am hartnäckigsten kämpften die Turnerinnen um die Meister- würde. Angetreten waren T.B. Ulm, TurnklubFrisch auf- Göppingen und Stuttgarter Turnverein. Die Runde wurde »weimal durchgesvielt und jedesmal erzielten die Mannschaften je zwei Punkte. Man entschloß sich nun zu Ausscheidungsspielen. F.A. Göppingen schlug im Vorentscheidungsspiel den T.B. Ulm und trat zum Endspiel gegen den Stuttgarter Turnverein an. Göppingen lag mit vier Punkten im Vorteil, als sich dessen rechte Vordersvielerin eine Fußverletzung zuzog und ausscheiden mußte. Trotzdem hielten die Gövvinger das Spiel unentschieden, mit 32.32 war die regelmäßige Spielzeit zu Ende. In der Ver­längerung errang dann der Turnklub F.A. Göppingen, trotz­dem eine Spielerin fehlte, in aufopferndem Spiel die Meister­schaft mit 21:10 Vorteilen. Im Schlagball errang die Mann­schaft des T.B. Göppingen im Endspiel gegen T.B. Ulm zum drittenmal die Meisterschaft mit 68:42 Punkten.