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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
Nr. 103
Jas jWuische EiWcise« ia Wm
Peking, 1. Mai. Nachrichten aus Tsinanfu zufolge gelang es den chinesischen Truppen so leicht in das japanische Viertel ein- »udringen, weil die Drahtsperren wegen des ruhigen Verhaltens der chinesischen Truppen am Tage vorher weggenommen worden waren. Das Gefecht bat mehrere Stunden gedauert. Javanische Funksprüche aus Tsinanfu melden, dab die japanischen Behörden und der Kommandant der chinesischen Nationaltruvven sich bemühen, die Kämpfe zwischen den chinesischen und japanische« Truppen zu unterbrechen. Anher den Japanern sollen auch ander« Ausländer in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Man glaubt dab einige Ausländer getötet wurden. Einzelheiten fehlen indessen noch. Auf chinesischer Seite wurden 800 Mann verwundet und 1000 Mann von den japanischen Truppen entwaffnet.
Tokio, 4. Mai. Rach dem Eintreffen der Nachrichten von den Kämpfen zwischen chinesischen und japanischen Truppen hat Generalmajor Jwakura angeordnet, dab der Rest der in Tsingtau stehenden japanischen Truppen nach Tsinanfu «brücke» soll. Der Schutz von Tsiugtau wird den Marinetruppen übertragen.
Tokio, 4. Mai. Nach amtlichem Telegramm aus Tsinanfu haben die siidchinefischen Truppe» beute früh um 2 Uhr den Angriff wieder ausgenommen, indem sie in die javanischen Verteidigungslinien einzudringen versuchten. Die außerhalb der Stadt wohnenden Javaner und andere Ausländer sollen ermordet worden sein. Bei der gegenwärtigen Lage ist es jedoch schwierig, ihre Zahl anzugeben. Der Kampf dauerte drei Stunden und lieh dann nach.
Bombenabwürfe über Schanghai London, 4. Mai. „Times" meidet aus Schanghai, daß dort wieder ein Flugzeug der Nordstreitkräfte erschien und 15 Bomben auf das Arsenal abwars. Weitere Bomben fielen in das angrenzende Stadtviertel. Etwa 20 Personen wurden verletzt, getötet wurde niemand.
Die Zwischenfälle in Tsinanfu Schanghai, 4. Mai. Nach amtlichen Angaben sind bei Den Zwischenfällen in Tsinanfu über ISO Chinesen getötet und eine große Anzahl verwundet worden. Zwischen den chinesischen und japanischen Behörden in Tsinanfu finden dauernd Besprechungen statt, um ein Aufhören der Zwischen, källe Lerbeizuführen.
Neues vom Tage.
Zwischenfälle im Autonomistenprozeß
Colmar, 4. Mai. Der vierte Tag des Colmarer Prozeßes, an dem die Aussagen des Angeklagten Schall fortgesetzt werden sollten, begann wiederum mit einer erregten Auseinandersetzung zwischen der Verteidigung und dem Vorsitzenden. Die Verteidigung protestiert lebhaft gegen die ihr vom Gerichtshof zuteil gewordene Behandlung. Diese Auseinandersetzung steigert sich noch mehr, als Dr. Ricklin bekanntgibt, daß das Hetzplakat aus Belfort, das von dem Fliegeroffizier Hermelin unterzeichnet worden ist, mit einer schweren Drohung an seiner Haustür niedergelegt worden sei. Dr. Ricklin verlangt die sofortige Entfernung des Offiziers aus dem französischen Korps. Eine derartig feige Handlung stehe im schroffsten Gegensatz zu der Ehre des französischen Offiziersstandes. Die Aussprache wird immer erregter. Die Verteidigung wirft dem Staatsanwalt vor, nicht genügend durchgreifende Maßnahmen zur Verhinderung der Verteilung des Hetzplakates ergriffen zu haben. Der bretonische Rechtsanwalt Feuillet und der korsische Anwalt Parlifiere, die zur Verteidigung im Colmarer Autonomistenprozeß gehören, veröffentlichen heute eine Erklärung, in der sie gegen ihre Bezeichnung als Separatisten mnd Autonomisten in der französischen Presse Einspruch er- cheben. Sie erklärten, daß sie Anwälte und nicht Parteigänger seien. Die Sache der elsässischen Autonomisten könne jeder französische Rechtsanwalt verteidigen, ohne irgend etwas verleugnen zu müssen.
Znristenkonferenz für de« Friedenspakt
London, 4. Mai. Daily Telegraph meldet, die britische Regierung habe der amerikanischen, der deutschen, der italienischen und der japanischen Regierung vorgeschlagen, -eine Konferenz juristischer Berater einzuberufen. Diese Mächte sollen mit juristischen Beratern der französischen Regierung, welche aus eigener Initiative einen ähnlichen Vorschlag machte, bald zu einer Konferenz zusammentreten, um Lie juristische Seite des amerikanischen und französischen Vorschlags für einen Kriegsächtungspakt zu studieren.
Nach einer weiteren Meldung des „Daily Telegraph" soll Deutschland den englischen Vorschlägen zur Stellungnahme über die verschiedenen Vorschläge in dem Antikriegspakt, eine juristische Konferenz einzuberufen, ähnlich der, wie sie vor Locarno bereits getagt hat, zugestimmt haben. Dazu erfahren wir, daß eine Stellungnahme Deutschlands noch nicht erfolgt ist und man abwartet, wie sich andere Staaten zu der Anregung verhalten. Man ist in politischen Kreisen der Reichshauptstadt der Auffassung, daß der „Daily Telegraph" damit den Ereignissen vorgreift.
i Rücktritt des japanischen Innenministers
London, 4. Mai. „Times" meldet aus Tokio: Der japanische Innenminister Suzuki ist zurückgetreten. Die Oppo- ßition hatte ihn beschuldigt, die Parlamentswahlen ungehörig beeinflußt zu haben. Es wird erwartet, daß dieser schritt die Unabhängigen befriedigen und daß, wenn sie Mch der Abstimmung bei dem Mißtrauensantrag enthalten, ßne Regierung eine geringe Mehrheit haben wird.
Untersuchung des Szent-Eotthardtfalles ' Haag, 4. Mai. Die Völkerbundskommission zur Untersuchung des Szent-Gotthardtfalles trat hier im Ministerium des Auswärtigen zusammen. In der am Freitag beginnenden eigentlichen Konferenz werden zwei Sachverständige für Maschinengewehrherstellung über die von ihnen sin Szent Gotthardt vorgenommene Untersuchung der dort Ungehaltenen Maschinengewehrsendung berichten.
Aus Stadt und Land.
Altensteig, den 5. Mai 1928.
Kirchliches. Eine seltene Gelegenheit werden wir Sonntag nachmittag haben. In der Kapelle spricht beim Missionsfest ein Missionar, Prof. Dr. E. Lüring, über „Chinesisches Christentum in Sturmestagen", der neben 27 anderen Sprachen auch chinesisch spricht und selbst in dem Lande sich auskennt, über das wir so viel Unklares und Unwahres hören. Er ist auf dem Laufenden und unterhält selbst Beziehungen zu dort. Möge das schöne Wetter recht viele locken, den hochinteressanten Vortrag zu hören.
Meisterprüfungen. Bei den diesen Winter abgehaltenen Meisterprüfungen bei der Handwerkskammer Reutlingen haben vom Oberamtsbezirk Nagold die Meisterprüfung u. a. bestanden: Im Väckerhandwerk: Adam Walz-Rohr- dorft im Drechslerhandwerk: Otto Engehardt-Haiterbach; im Eipserhandwerk: Gottlob Vraun-Wildberg, Johann Georg Hamann-Wenden, im Korbmacherhandwerk: Eott- hilf Katz-Nagold; im Küferhandwerk: Lorenz Armbruster- Ebhausen; im Malerhandwerk: Ludwig Rentschler-Schön- bronn; im Mechanikerhandwerk: Georg Braun-Heselbronn und Friedrich Schechinger-Sulz O.-A. Nagold, im Metzgerhandwerk: Friedrich Leitz-Wart; im Schlosserhandwerk: Emil Freithaler-Nagold und Karl Ziegler-Haiterbach; im Schmiedehandwerk: Ulrich Schlotter-Untertalheim; im Sattler- und Tapezierhandwerk: Friedrich Zeiler-Haiter- bach; im Schreinerhandwerk: Christian Bauer-Egenhausen. Johs. Bechtold-Nagold, Ernst Kaupp-Haiterbach, Karl Kübler-Haiterbach, Eottl. Kugel-Schönbronn, Wilhelm Rauser-Nagold, Eottlieb Roller-Haiterbach, Albert Ruoß- Haiterbach, Eottlieb Stradinger-Nagold und Wilhelm Waidelich-Nagold; im Schuhmacherhandwerk: Peter Müller-Untertalheim. — Vom Oberamtsbezirk Freudenstadt bestanden die Meisterprüfung als Maurer: Hans Klaitz-Erömbach; als Schreiner: Gottlob Klenk- Erömbach, Christian Kübler-Erömbach und Jakob Kübler- Grömbach; als Wagner: Joh. Eg. Zeeb-Erömbach; als Zimmerer: Eottl. Schmelzle-Tumlingen.
Bezirks-Wirtsverein Nagold. Zum kommenden Montag d. Mts., hat, wie aus einer Anzeige ersichtlich, der Vezirks-Wirtsverein Nagold seine Berufskollegen von Freudenstadt, Horb, Herrenberg und Calw in die „Traube" rn Nagold eingeladen, um sich mit ihnen über das Ach und 'Weh des Gewerbes in zwangloser Aussprache zu unterhalten. Der Verein will mit dieser Zusammenkunft, zu der nicht nur die Mitglieder der betreffenden Vereine, sondern alle Berufsangehörigen (auch Frauen) herzlichst eingeladen sind, erreichen, daß die in den Erenzbezirken vielfach gleichlaufenden Geschäftsinteressen möglich einheitlich gewahrt werden. Auch sollen sich die das Gewerbe am stärksten beunruhigenden Gesetze: Arbeitszeit — Schankstätten — versch. Steuer usw. einer wohlwollenden Durchberatung erfreuen dürfen. Also Stoff genug, um die Versammlung zu einer lehrreichen und interessanten zu gestalten, und Grund genug für jeden im Gewerbe Tätigen, derselben anzuwohnen.
Wart, 3. Mai. (Errichtung eines Schwimmbades.) Im Tiefenbachtal, etwa 1 Kilometer vom Ort Wart entfernt, zeigt sich dem Beschauer eine in unserer Gegend einzig dastehende Neueinrichtung. Die von Herrn W. Dürr, Easthof und Pension zum „Hirsch" in Angriff genommene Anlage eines Schwimmbades geht zur Zeit ihrer Vollendung entgegen. Von drei Seiten vom Wald umgeben, hat das unter Bauleitung von Herrn Haug-Altensteig errichtete Familienbad eine sehr schöne, sonnige und geschützte Lage. Das etwa 600 qm große betonierte Wasserbassin ist gegliedert in einen kleinen Raum für Kinder mit 30 bis 50 cm Wassertiefe und eine große Abteilung für Erwachsene mit 1,50 Meter Wassertiefe. Ein kleines Bassin für Fußbäder mit Brausetusche ist ebenfalls angeschlossen. — Ein angrenzender 700 qiu großer Wiesenplatz wird als Luft- und Sonnenbad angelegt. Ilnterkunftsräume, sowie Auskleideräume mit 12 Einzelkabinen und 2 größeren Kabinen sind ebenfalls vorhanden. Das ganze 1300 qm umfassende Badegelände wird von einem 2 Meter hohen Bretterzaun umgeben.
— Calw, 4. April. Der Eemeinderat beschäftigte sich gestern mit einer sehr einschneidenden Frage, mit der Aufstellung neuer Stromtarife für das elektrische Werk. Während seither nur der Zähler- oder Kilowattstundentarif eingeführt war, sollen künftig noch zwei weitere Tarife, der Brennstellentarif und der Wohnungstarif ausgestellt werden. Die beiden letzteren Tarife sind auf einer ganz neuen Grundlage, auf dem Erundgebühren- tarif und der Arbeitsgebühr aufgebaut. Landwirte und Gewerbetreibende können jederzeit den Brennstellentarif und Privathaushaltungen jederzeit den Wohnungstarif wählen. Die Beweggründe für Einführung neuer Tarife liegen in der Hauptsache in wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die neuen Tarife sollen einen Anreiz zu stärkerem Stromverbrauch geben. An Beispielen wurde gezeigt, welche Wirkung die neuen Tarife auf kleine und große Haushaltungen und Gewerbetreibende hätte. Im allgemeinen würde der neue Tarif für die Abnehmer günstiger sein als für das Werk. Ob späterhin das Werk bester fahren würde, läßt sich zunächst nicht voraussehen. — Auf Ansuchen der Reichseisenbahn wird das Rabattsystem bei dem Zählertarif noch weiter ausgebaut, so daß bei einer Monatsrechnung von 400 Mark und mehr 30 Prozent Rabatt gewährt werden. Der Eemeinderat faßte noch keinen Beschluß, vielmehr soll vorher die ganze Frage in der Oeffentlichkeit und von besonderen Organisationen,
wie z. B. vom Eewerbeverein, behandelt werden. Im Eemeinderat selbst wurden starke Bedenken gegen die neuen Tarife geltend gemacht. Im letzten Jahr wurden 5432 Mark Rabatte gewährt. Die Zahl der Lampen betrug 13 941, der Bügeleisen 780, der Kocher 50, der Heizkissen 140, der Heizöfen 34, der Staubsauger 102, der Ventilatoren 51 und der Motoren 252 mit 700 L8. — Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung teilte mit, daß in der Ablösungsstreitsache zwischen der Stadt Calw und der Landessparkaste letztere ihren Antrag auf Entscheidung durch die Beschwerdestelle zurückgezogen habe. — Die Landesbaugenossenschaft württ. Verkehrsbeamter und Arbeiter errichtet für zwei Postbeamte an der Stuttgarter Straße ein Doppelwohnhaus und erhält hiezu den Bauplatz von der Stadt zu 1 Mark den qm.
Freudenstadt, 4. Mai. (Bezirkskonferenz.) Am Sonntag findet nachmittags 2 Uhr in der städtischen Turnhalle die Bezirkskonferenz der altpiet. Gemeinschaft statt, die von Herrn Pfarrer Horn aus Stuttgart geleitet wird.
Freudenstadt, 4. Mai. (Vom Rathaus.) Aus den Beschlüssen der Technischen Kommission des Rathauses ist zu entnehmen, daß die Kosten der Umstellung von Gleichstrom auf Dreh ström namentlich in den verschiedenen Kurbetrieben zum Teil recht erheblich sind. — Die bisherige Akkumulatorenbatterie im Elektrizitätswerk ist unbrauchbar geworden und muß durch eine neue ersetzt werden. Das Offert einer Firma in Söst mit einem Eesamtpreis von 5677 Mmck wird angenommen. Für das Altmaterial wird mit einem Erlös von 1200 Mark gerechnet, so daß noch zirka 4500 Mark für die neue Anlage aufzuwenden sind. — Der im letzten Jahr angefallene Gaskoks konnte die Nachfrage bei weitem nicht decken. Ein Angebot der Süddeutschen Easkorsvertricb G. m. b. H. in Mannheim zur Lieferung von Koks zum Preise von 1.50 pro Zentner frei Gaswerk wird abgclehnt, da der Handel mit Koks den hiesigen Händlern überlassen werden soll. — Kokspreiserhöhung. Ab 1. April wird der Kokspreis um je 10 Pfennig erhöht und zwar für Grobkoks auf 1.60, für Feinkoks aus 1.70 Mark und für Koksgruß auf 1.30 Mark. — Einführung eines Doppeltarifs. Infolge des sich steigernden Verbrauchs an Strom in den Kurhäusern durch die Verwendung von elektrischen Heizkissen, Bügeleisen, Kochapparaten, Föhn usw. ist die Einführung eines Doppeltarifs angeregt worden, der für gewiße Tageszeiten einen ermäßigten Strompreis für obige Apparate vorsieht. Die Kommission hat beschlossen, über die heurige Saison in einem Fremdenhotel einen Doppeltariszähler anbringen zu lassen, um ein Bild über die Auswirkung eines Doppeltarifs zu erhalten. Den Großabnehmern soll jedoch schon jetzt eine Strompreisermäßigung für den Mehrverdrauch an Strom gegenüber dem Vorjahr in Aussicht gestellt werden. — Die Gebäudeentschuldungssteuer wirkt sich bei den hohen llnierbaltunaskosten ais ganz besondere Härte aus. Die Steuerkommission hat daher sich genötigt gesehen, dieser Tatsache mehr als seither Rechnung zu tragen. Die von der Kommission beschlossenen Ermäßigungen werden vom Gesamtgemeinderat einstimmig gebilligt. — Die Erteilung der Wirtschaftskonzession an Karl Bacher, den neuen Pächter des Kursaalrestaurants, wird einstimmig befürwortet. — Der Gemeinderat und der Verkehrsverein Dornstetten richten an die Stadtverwaltung Freudenstadt die Bitte, Dornstetten in seinen Bestrebungen um bessere Bahnverbin- oungen zu unterstützen. Es handelt sich um einen Abendzug von Freudenstadt nach Dornstetten, der wie früher etwa um 10 Uhr oder nach 10 Uhr in Freudenstadt weggeht, womöglich bis Eutingen fährt und morgens als Frühzug so zeitig wieder nach Freudenstadt kommt, daß der Anschluß ins Kinzigtal erreicht wird; sodann um einen Halt für den Sommerschnellzug Frankfurt—Freudenstadt in Dornstetten. Der Schüler- und Arbeiterzug morgens nach Freudenstadt müßte nach wie vor beibehalten werden. — Genehmigung der Gemeindeumlage. Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung hat die vom Gemeinderat am 19. Juli 1927 beschlossene Eemeindeumlage für das Rechnungsjahr 1927 in Höhe von 20 vom Hundert der Ertragskataster genehmigt. Das nach der berichtigten Restmittelberechnung sich ergebende verfügbare Restvermögen von rund 130D00 Mark ist in erster Linie zur Beseitigung des ungedeckten Voranschlagsabmangels von 50 000 Mark, der nach Abzug der Schuldaufnahme von 170 000 Mark verbleibt und zur Abtragung der für laufende Zwecke aufgenommenen Schulden von 60 390 Mark zu verwenden. — Genehmigung der Schuldaufnahmen. Die Ministerialabteilung für Bezirks- und Körperschaftsverwaltung hat die vom Eemeinderat Freudenstadt nachgesuchte Genehmigung einer Schuldaufnahme in Höhe von 870 000 -4t für die außerordentlichen Ausgaben der Rechnungsjahre 1923 bis 1926 erteilt. Für möglichst baldige Aufnahme langfristiger Anleihen an Stelle der kurzfristigen Schulden ist Sorge zu tragen. Die über den genehmigten Betrag von 870 000 Mark zur Bestreitung laufender Ausgaben aufgenommenen Schulden von 50 390 Mark sind in kürzester Zeit abzutragen. Ferner werden die weiter nachgesuchten Schuldaufnahmen von 170 000 Mark zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben des Rechnungsjahres 1927 sowie von 100 000 Mark zur Bezahlung des Beitrags zum Gemeindehaus und zur Aufstellung eines weiteren Gasbehälters genehmigt. — Neue Schuldaufnahmen. Zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben für Schneider Müllers Eck und für den Umbau der Karlsstraße fehlen die Mittel in Höhe von 60 000 Mark, die durch Schuldaufnahme gedeckt werden sollen und um deren Genehmigung nachgesucht werden soll. Stadtpfleger Rößler gibt Auskunft über die Verwendung der von der Girozentrale auf Grund der Genehmigung ddr Schuldaufnahme zur Verfügung gestellten Mittel.
Freudenstadt, 4. Mai. Die Mitgliederversammlung der V i eh zu ch t g eno ss en s ch aft Freudenstadt fand am Samstag, 21. April, im Dreikönigsaale hier statt. Aus dem Bericht des Vorsitzenden, Vet.-Rat Dr. Honeker-Freu- denstadt, ist zu entnehmen, daß die Zahl der Mitglieder heute 189 beträgt und gegenüber dem Vorjahr um 34 zugenommen hat. Ebenso zugenommen hat die Gesamtzahl der in das Zuchtbuch eingetragenen männlichen und weiblichen Zuchttiere (2SS)- Der genossenschaftliche Geist hat die Rindviehzüchter noch nicht in dem Maße durchdrungen, wie es nötig wäre im Interesse der Viehzucht. Der Landwirt kann bei der jetzigen Notlage nur ' " . ----- . . — - - zzon
züchtertag und der erste Viehmarkt ... ..
die ordentliche Generalversammlung in Freudenstadt am 13- 8» sowie die erste Jungviehprämiierung am 6. Oktober in Pfalzgrafenweiler. Ferner ist es gelungen, zwei Eenossenschafts- farren „Hektar" in Pfalzgrafenweiler" und „Helios" in Freudenstadt, aufzustellen. An die Besitzer der in Pfalzgrafenweiler prämiierten Rinder sind 380 Mark in Lar als Preise verteilt worden. Des weiteren wurden die Veranstaltungen des Fleckviehzuchtverbandes, vor allem die beiden ersten Zuchtfarren- versteigerungen in Rottweil erwähnt. — Den Anschluß an die