Nr. 243
Schrvarzwälder Tageszeitung „Aus de« Tannen-
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daß es dabei um die Entscheidung zwischen Deutschnationalen und Sozialdemokraten gebe. Die letzten Wahlen in Königsberg und Hamburg wären keine günstigen Vorzeichen. Die größte Partei sei die der Nichtwähler. Diese müßten die Deutschnationalen gewinnen. Im Wahlkampf müssen die Deutschnationalen dem Volke sagen, was eine sozialdemokratische Herrschaft hinsichtlich der Steuer- und Soziallasten bedeute. Die Rede fand stürmischen Beifall.
Im Stadtgartensaal fand eine zweite öffentliche Versammlung statt, in der in zwei Referaten die Stellung der Deutschnationalen Volksvartei zum Reichsschulgesetzentwurf zum Ausdruck gebracht wurde. Das erste Referat hielt Frau Landtagsabg. Studienrätin Annegrets Lehmann-Berlin. Der Entwurf liefere die Schule nicht der Kirche aus, da die Kirche nur eine Einsichtnahme in den Religionsunterricht, nicht aber ein Aufsichtsrecht über die Schule habe, das allein dem Staate zustsht. Der zweite Redner, Schulrat G r a b e r t-Ludwigsburg, sprach über die Stellung Württembergs zum.Reichsschulgesetzentwurf. Vis jetzt hat Württemberg in den Volksschulen die christliche Bekenntnisschule als die Alleinschule beibehalten. Die weltliche Schule sehen wir als ein nationales Unglück an, da sie doch nur eine sozialistische Klassenkampfschule sein wird. Wir in Württemberg haben am Reichsschulgesetz das eine Interesse, daß unsere Einheitsfront, nämlich die Bekenntnisschule, erhalten bleibt. Wer heute das Reichsschulgesetz boykottiert, bricht dem Reichskonkordat die Bahn. Der Keudell'sche Entwurf bewahrt die Volksschule vor Erschütterungen und vor dem Kulturkampf. Mit den Mehrkosten, die die Neuregelung im Reichsschulgesetz verursache, wird ein ungeheurer Schwindel getrieben. Die Einheitsschule ist in Deutschland nur eine Fata Morgana der Ideologen. Beide Redner ernteten für ihre klaren sachlichen Ausführungen lebhaften Beifall und allgemeine Zustimmung.
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Dürrmenz-Mühlacker, 17. Okt. Die Deutsch-Demokratische Partei Württembergs hielt am Sonntag hier ihre gut besuchte Herbsttagung ab. In der Ladesausschußsitzung führte Abgeordneter Schees zu dem Thema „Politische, wirtschaftliche und steuerliche Zeit- und Streitfragen" u. a. aus: „Dis näher kommenden Wahlen haben eine Erörterung ausgelöst über die Frage einer etwaigen Aendernng des Wahlverfahrens für Reichstag und Landtag. Unbestreitbar sind die Reichstagswahlkreise zu groß und sind einer engen Verbindung zwischen dem Wähler und dem Abgeordneten hinderlich. Reichsinnenminister Külz wollte vem in seiner bekannten seinerzeitigen Aenderungsvorlage abhelfen. Es ist zu wünschen, daß dieser Gedanke neu aufgegrifferi wird und zu Aenderungen des Reichstagswahlverfahrens führt. Es wird Aufgabe der Parteiinstanzen und der Wählervereinigungen sein, in den Fällen, in denen die bisherige Bezirkseinteilung den Bedürfnissen nicht entsprochen hat, Abänderungen in die Wege zu leiten. Beim Rückblick auf die politische Arbeit streifte der Redner das Eewerbcsteuergesetz. In zähem Ringen sei es der Partei gelungen, Verbesserungen an der ursprünglichen Regierungsvorlage herbeizuführen. Leider sei cs nicht gelungen, die Lage des Handwerks und der kleineren Gewerbetreibenden zu bessern. Auch bei der Grundsteuer und Ge- bäudssteuer bestehen Ungleichheiten, die eine Revision der Steuerveranlagung und Steuergesetzgebung notwendig machen. Das Steuervereinheitlichungsgesetz des Reiches wird übrigens sowieso dazu nötigen. Die neue Besoldungsordnung des Reiches bringt eine Aenderung des Systems. Dadurch wird wieder viel Unruhe in die Beamtenschaft getragen. Wir hätten gewünscht, daß am bisherigen System festgehalten worden wäre und daß dabei die Bezüge in angemessener Weise neu geregelt worden wären unter besonderer Beachtung der anerkannten Unzuläng- s lichkeit der Bezüge der unteren Beamten. In den letzten Jahren ist die Erörterung über die Neugestaltung des Verhältnisses zwischen dem Reich und den Ländern nicht abgerissen. Die Entwicklung zum Einheitsstaat hat in den letzten Jahrzehnten wesentliche Fortschritte gemacht. Die Entwicklung der Zeit geht s zum Einheitsstaat und keine Partei und kein Land, auch Bayern nicht, kann sich auf die Dauer dieser Entwicklung widersetzen. Es ist bemerkenswert, daß die verschiedensten Parteien, soweit sie als Regierungsparteien Verantwortung zu tragen hatten und haben, diese Entwicklung mitgemacht und gefördert haben. So hat nach Erzberger insbesondere der Deutschnationale von Schlie- ben ganz entschieden in diesem Sinne gewirkt und auch das Wirken des früheren badischen Ministers Dr. Köhler, auf den die Vertreter der Landesinteressen so große Hoffnungen setzten, läßt erkennen, daß auch er sich dieser Entwicklung hin zum Einheitsstaat nicht entgegenzustellen gewillt ist. Sein Entwurf vss Steuervereinbeitlichungsgesetzes ist auf alle Fälle auf diesem Wege die einschneidendste Maßnahme. Wir stehen auf dem Standpunkt, die natürliche Entwicklung auf diesem Gebiete nicht zu hemmen, sie vielmehr unter nationalen, wirtschaftlichen uiü> auch kulturellen Gesichtspunkten zu fördern. Solange aber Län- ! der bestehen, die gewisse Aufgaben selbständig zu erledigen haben, muß die Finanzgestaltung des Reiches den Ländern finanziell die Möglichkeit lassen, ihre Aufgaben zu erfüllen. Es geht nicht an, daß etwa der Reichsfinanzminister Vorschläge macht und in breitester Öffentlichkeit erörtert, die zwangsläufig auch Wirkungen haben auf Länder und Gemeinden, wie dies bei der Neuordnung der Besoldung der Fall ist, ohne daß vom Reichsfinanz- , Ministerium Rücksicht genommen wäre auf die Finanzlage der s Länder und ohne daß sie zuvor Gelegenheit zur Stellungnahme -hatten. Wehe, wenn etwa ein demokratischer Reichsminister so mit den Landesvcrwaltungen und den Landesfinanzen umge- ! svrungen wäre, wie Herr Dr. Köhler! Im Sinne einer Rationalisierung der Reichs- und Landesverwaltung wäre es auch, > wenn die vielen Enklaven, die sich zerstreut in verschiedenen r deutschen Ländern befinden, nach Maßgabe ihrer geographischen Lage und ihrer Verkehrsbeziehungen neu zugeteilt würden. Schon eine Vereinigung von Württemberg und Baden, die bei beider- : fettigem guten Willen ohne weiteres möglich wäre, würde viele ! Ersparnisse und Erleichterungen bringen. !
Im kommenden Frühjahr stehen wir in Württemberg vor » Neuwahlen An die württembergische Regierung Bazille-Bolz s wird dabei die ernste Frage gerichtet werden: wie hast du das z hohe Gut der württembergischen Angelegenheiten verwaltet? s Die Antwort wird den regierenden Herren nicht sehr leicht sein. > Prüfen wir selber ihre Taten. Auf dem Gebiet der Volksbildung, s diesem Fundament jeglicher Volkswohlfahrt und jeglichen wirk- z schaftlichen Fortschrittes haben die Herren ein Manko. In-der s Frage des Reichsschulgesetzes hört man, daß die Regierung Ba- s zille in Berlin gewirkt bat als die treueste Stütze des märkischen « Junkers von Keudell. und daß Württemberg in diesen Schul-
s fragen Arm in Arm gegangen ist mit Bayern. Aber auch in s wirtschaftlichen Fragen bat die württembergische Regierung den s Interessen des Landes nicht immer entsprochen. Unverkennbar s gebt dies hervor aus der Ablehnung des dänischen Handelsver- s träges, des portugiesischen Handelsvertrages usw. Auf dem Ee- i biete der Verwaltungsvereinfachung und den Lastenverminde- i rung hat die Regierung Bazille versagt. Der Redner streikte s dann noch die Außenpolitik und das Verhältnis der D. D. P. zu s den übrigen Parteien. (Lebhafter Beifall.) Dr. Vruckmann s dankte dem Redner mit herzlichen Worten. Hieran schloß sich s eine sehr rege Aussprache.
! Im Anschluß an die Landesausschußsitzung fand eine sehr stark ! besuchte öffentliche Versammlung statt, die von Fabrikant i Eisenbart-Mühlacker geleitet wurde. Abg. Dr. Vruck- ! mann legte in einem kurzen Ausblick auf die württembergische ! Politik dar, daß die regierende Bürgerpartei mit ihren acht , Mandaten völlig abhängig sei vom Bauernbund und vom Zen- ! irum. Bei den nächsten Wahlen müs'e eine Aenderung erstrebt s werden. Es werde ein harter Kampf sein. Mit einem Hoch auf aas deutsche Volk und das deutsche Vaterland schloß Dr. Vruckmann seine mit stürmischem Beifall aufgenommenen Ausführunzen. Professor Dr. K a st n e r - Pforzheim, der die Grüße der benachbarten badischen Demokratie überbrachte, sprach in sehr lemveramentvollsr Form über die Vereinheitlichung des Reiches. Er schloß: Wir wollen aus den unerträglichen Zuständen der s Kleinstaaterei herauskommen, und zwar zuerst durch ein Aö- s bauen und Verwischen der Grenzen: Zwischenstaatliche Ge- ! meindeverbände, Deutsches Reichsbürgerrecht, einheitliche Außenpolitik. (Lebhafter Beifall.) Reichstagsabgeordneter Dr. Heuß führte aus: Das Geheimnis der Stunde sei, daß das Jahr 192S aas große Wahljahr der Welt sein wird, und diese Tatsache legt ich in Amerika, England, Frankreich und Deutschland auf das Bewußtsein, da der innenpolitische Ausgang sich unmittelbar aus pie Außenpolitik auswirken wird, und betonte zum Schluß noch, nachdem er außenpolitische Fragen gestreift hatte: Wir sieben in Siesem Jahr- zor dem Abschluß unserer Opposttionsstellung in Württemberg und im Reiche. Wir führen den legitimen Kamp! am die Macht, und unsere Opposition soll so geführt werden paß wenn wir an der Verantwortung sind, wir alles, was um in der Opposition getan haben, auch verantworten können. In Lesern Sinne werden wir diesen Winter kämpfen. Johanne! Fischer sprach das Schlußwort. Die Sängervereiniguus „Arion" unter Leitung von Gesanglehrcr Neuert rahmte vir Reden mit dem Vortrag von Hcimatliedern ein.
Kleine Nachrichten am aller Welt
Zur Hindenburg-Spende. lieber die bisherigen Auslandseingänge gibt die Leitung oer Hindenburg-Spende eine llebersicht/ Aus dem europäischen Ausland (außer Deutsch-Oesterreich) kamen bisher insgesamt 60 356 Mari (23 Staaten mit überwiegend kleinen, aber zahlreichen Eingängen sind vertreten). Aus Nordamerika kamen bisher 100 407 Mark. Mittelamerika hat 33 409 Mark überwiesen. Die südamerikanischen Eingänge betragen zurzeit 60 242 i Mark. Die asiatischen Spenden im Gesamtbetrags von bis- s her 36 153 Mark setzen sich aus den Beiträgen von 24 deut- ! schen Kolonien zusammen. Die übrigen Eingänge stammen - aus den verlorenen deutschen Kolonien. Wie die ganze s Sammlung noch nicht abegschlossen ist, sind auch die Zahlen ' für die Auslandsspenden nur vorläufige.
Amnestie für Verkehrsvergehen am H ndenburgtag. Wie der Polizeipräsident von Berlin mitteilt, werden Ileber- tretungen der Verkehrsvorschriften, die von auswärtigen Automobilisten in Berlin anläßlich des Hindenburgtagee vom 1.—3. Oktober begangen wurden, nicht verfolgt. Strafverfügungen, die bereits Rechtskraft erlangt haben, werden von dieser Anordnung nicht betroffen.
Wilhelm Hauff-Gedächtnisfeier in Bremen. Die in der festlich hergerichteten unteren Rathaushalle und im Ratskeller von den städtischen Werken in dankbarer Erinnerung an den berühmten schwäbischen Ratskellerdichter Wilhelm Hauff veranstaltete Jahrhundert-Gedächtnisfeier nahm unter Beteiligung aus allen Kreisen der Stadt und zahlreicher auswärtiger Gäste einen schönen Verlauf. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand nach dem Vortrage verschiedener Haufflieder und einem Prolog von Rudolf Alex. Schroeder die Festrede des Fenatssyndikus Dr. Entholt, di« umrahmt wurde von künstlerischen Darbietungen in dei Form eines phantastischen Tanzbildes, dem Hauffs „Phantasien im Bremer Ratskeller" zugrunde lagen.
Ermordung eines Knabens in Dortmund. Abends wurde auf einem Hofe die Leiche eines vierjährigen Knaben vorgefunden, dem die Kehle durchschnitten und dessen ganze, Körper vom Halse an ausgeschnitten war. Der der Mordtat dringend verdächtige 28jährige Hüttenarbeiter Eduark Daczak stritt die Tat ab. Bei einer Haussuchung wurd« jedoch Beweismaterial gefunden.
Absturz eines Bergsteigers. Am großen Mythen stürzt» der 23 Jahre alte Lang von Zürich ab. Er wollte mü einem Kameraden den Großen Mythen durch die Westwank besteigen. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden
Eine französische Ortschaft durch Brandstiftung vernichtet Wie jetzt bekannt wird, ist ein Brand, der vor einigen Tagen fast die gesamte Ortschaft Puy Saint Andre (Ober- alpen) vernichtete, auf Brandstiftung zurückzuführen. Der Täter, ein Landarbeiter, besten Geisteszustand nicht ganz normal sein soll, wurde verhaftet.
Kandel und Verkehr.
Getreide
Berliner Produktenbörse vom 17. Okt. Weizen märk. 249—352, Ro«. !»en mark. 242-244, Sommergerste 220-267, Hofer märk. 200-21», Mals prompt Berlin 182—194, Weizenmehl 32—36.26, Roqgenmehl St bis 33.65, Weizenkleie 14-14.28, Noggenkleie 14, Raps 305-316, BL tormerbsen 52—87, kl. Spciseerbien 35—37. Tendenz: stetig.
Stnttgarter Produktenbörse vom 17. Okt. Preise unverändert.
Mannheimer Produktenbörse vom 17. Okt. Di« Stimmung der Mannheimer Produktenbörse ist aus erneutes Angebot der zweite» tzand gedrückt. Dian verlangte für die 100 Klgr. waggonsrei Main», »eim ohne Sack: Weizen inl. 26—27, ausl. 29.50-81.50, Roggen inL 15—25.50, ausl. 25.50—26, Hafer inl. 21.80—28, ausl. 24.25-26,25, Bra«. »erste badische, hessische, württembergische 20.50—28.80, pfälzische 27—88, tzuttergerste 22-24, Mais mit Sack 19.80-18.76, südd. Weizenmehl Spezial 0 38.78, südd. Weizenbrotmehl 39.75, südd. Roggenmehl je nach iluSmahlung S4-S6, Weizenkleie 12^0-13.76, Biertreber 16L0-17.
Märkte
Stuttgarter Mostobstmarkt ans dem Nordbahnhof vom 17. Okt. Seil >4. Oktober wurden zugeführt 132 Wagen, davon aus Württemberg 18, Bayern 40, Baden 6, Hessen 69, Preußen 2, Italien S, Tschechoslowakei i. Nach auswärts sind 17 Wagen abgegangen. Preis wagenweise für » OVO Klar. 950-1000 >5 Sm KleiuverLrut S-S.40 kür M Klar.
s Mannheimer Viehmarki vom 17. Okt. Zum heutigen Biehmaru oaren zugeführt und wurden die 50 Klgr. Lebendgewicht je nack klaffe gehandelt: 490 Ochsen 32-61, 264 Bullen 90-59, 386 Kühe II >is 52, 362 Färsen 38—62, 627 Kälber 60-84, 58 Schafe 42—48, 7 Zie- icn 10—25, 3466 Schweine 58—74. Marktverlans: Großvieh ruhig cleberstand: Kälber mittelmäßig, geräumt: Schweine ruhig, lieber- tand: fette Schweine ohne Notiz.
Wein
In Cleebronn OA. Brackenheim ist die Lese in vollem Gange Käufe zu 250—260 >7. Mostgewicht bis 72 Grad Oechsle sestgestellt. - In Moimshcim ON. Brackenheim hat die Leie begonnen. Portugiese! Früblefe ist meist zu 225—245 ^ pro Eimer verkauft. — Auch t» Pfaffenhofen OA. Brackenheim hat die allgemeine Weinlese begonnen Die Nachfrage ist lebhaft, verschiedenes verstellt, noch kein fester Preis — In Lanffe» a. N. fanden Verkäufe zu 290—315 .77 statt. Die Meng« schlägt zurück, die letzten warnren Tage haben die Qualität ga« wesentlich gehoben. — In Erligheim OA. Besigheim ist di« Weinles« in vollem Gange. Es wurden Käufe zu 240 ^7 für den Eimer ab, geschloffen.
Ehrenstetten: Der Herbst der Gemarkung Ehrenstetten ist beendet das Ergebnis ist mit gering zu bezeichnen. Das Mostgewicht betrug 7» bis 80 Grad Oechsle. Das Verkaufsgeschäft geht flott mm Preise vor 100 .77. Es ist schon fast das ganze verkäufliche Quantum in zweit« Hand übergegangen. — Norsingen: Das Herbsterträgnis bleibt uni« einem Viertel. Das Mostgewicht beträgt 74—76 Grad Oechsle. Di« Nachfrage war sehr gut, der Preis 100 ^7. Der Herbstertras ist voll« verkauft. — Leiselheim (Kaiserstutzll: Der Herbstertrag stet rüg 40—Si Liter pro Ar. Die Qualität schwankte zwischen 60 und 78 Gral Oechsle. An Preisen wurden bezahlt 72—90 ^7. Der Geschäftsgang wai rege. Konsnmweine sind fast vollständig anfgekauft: nur bessere Wet« lagern noch. — Mccrsburg: Der Herbstanfang des Winzervereins w« am 7. Oktober. Das Herbsterträgnis bleiib hinter dem vorjährige» zurück. An Mostgewichten wurden festgcstcllt: Ruländer 92, Burgun. der 75-P7, Elbling 65 Grad Oechsle. Verkäufe wurden zum Preist von 120 ^7 für Weißherbst getätigt. — Immenstaad: Der Herbstertra» in dieser Gemarkung ist mittelmäßig. Mostgewichte sind für Weißwci» M—65, für Rotwein 70—75 Grad Oechsle. Der Preis des Weißweine! ist 80 ^7, des Rotweines 120 >7 je pro Hektoliter.
Die Vayernwerke für Holzverwertung, A.-G. in München (früher Rosenbergkonzern) schließen das Geschäftsjahr 1926 mit einem neuen Verlust von 782 376 -)( ab, so daß sich ein vorzutragender Eesamtverlust von 1660134 -K ergibt bei 2 Millionen -R Aktienkapital.
Lehke Nachrichten.
Interfraktionelle Besprechungen im Reichstag
Berlin» 17. Okt. Im Reichstag fand heute abend eine Besprechung von Vertretern der Regierungsparteien statt, an der auch Reichsjustizminister Hergt teilnahm. Die Verhandlungen galten, wie das Nachrichtenbüro des V. d. Z. hört, der geschäftlichen Behandlung der dem Reichstag bereits vorliegenden Novellen zum Reichsmieten- und Mieterschutzgesetz, die eine weitere Lockerung der Wohnungszwangswirtschaft bezwecken, lieber die geschäftliche Behandlung des Reichsschulgesetzes einigte man sich dahin, daß alle Parteien einzeln zu Worte kommen sollen, daß also von den Regierungsparteien keine gemeinsame Erklärung abgegeben wird.
Eingreifen des Reichsarbeitsministers?
Berlin, 18. Okt. Zur Frage eines Eingreifens des Reichsarbeitsministers in den Konflikt im mitteldeutschen Braunkohlenrevier wissen mehrere Blätter mitzuteilen, daß das Reichsarbeitsministerium sich im Laufe des gestrigen Tages mit beiden Parteien in Verbindung gesetzt hat. Vorläufig handele es sich jedoch lediglich um Sondierungen und es bleibt abzuwarten, ob tatsächlich bereits in den nächsten Tagen ein Eingreifen des Ministeriums erfolgt.
Zum Streik im Braunkohlengebiet
Halle, 17. Okt. Die Unterbezirksstreikleitung Frankfurt a. O. meldet, daß von den dort auf den Werken Beschäftigten 87 Prozent im Streik stehen.
Die Zentrumsfraktion interpelliert
Berlin, 18. Okt. Die Abgeordneten Jmbusch und Stegerwald haben mit der gesamten Fraktion des Zentrums im Reichstag folgende Interpellation eingebracht: Im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau brach ein großer Streik aus, weil in der Lohnfrage keine Einigung zu erzielen war. Der Streik muß bei längerer Dauer außerordentlich ungünstig auf die deutsche Wirtschaft und die Lage vieler Volkskreise wirken. Ist die Reichsregierung bereit, auf eine Beendigung des Kampfes hinzuwirken und eine befriedigende Regelung der Lohnfrage herbeizuführen?
Schulpolitische Lage und Lehrerschaft
Barmen, 17. Okt. Der in Barmen zusammengetretene geschäftsfllhrende Ausschuß des Verbandes evangelischer Lehrer- und Lehrerinnenvereine Deutschlands erklärt in einer schulpolitischen Kundgebung den dem Reichstag vorliegenden Regierungsentwurf als eine geeignete Grundlage für die Schaffung des Reichsschulgesetzes. Die organisierte evangelische Lehrerschaft begrüße es dankbar, daß der Entwurf der Bekenntnisschule gleiche Berechtigung und Entwicklungsmöglichkeit wie den anderen verfassungsmäßigen Schularten gewähre.
Blitzeinschlag in ein Minarett
Rom, 17. Okt. Nach einer Meldung aus Tirana (Albanien) hat dort der Blitz in das Minarett der Moschee eingeschlagen. Das Minarett stürzte auf die Moschee und verschüttete die darin einquartierten Soldaten. Ein Soldat wurde getötet, mehrere wurden schwer verletzt.
General Gomez getötet?
Mexiko» 17. Okt. Die Zeitungen melden, daß 30 Aufständische, darunter auch der Führer Gomez, im Verlauf eines Gefechtes mit Regierungstruppen in der Nähe von Tacsalzam im Staate Mexiko getötet worden seien.
Konkurse
Wilh. Rapp, Fuhrunternehmer, Flugplatz Dornstadt, Ede. Lehr. — Württ.Isoli er-E esellsch aft m.b.H. Fellbach.
Gestorbene
Wenden: Maria Eberhardt Wwe. geb. Volz, 55 I. a- — Calw: Frida Ziegler geb. Schnaufer, 38 I. a. — Freudenstadt. Barbara Steininger, 64 I. a.
Für die Schriftleituna verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig.