gestattet hätte. In Anbetracht der ganz unmöglichen Witterungsverhältnisse mußte jedoch die Veranstaltung abgesagt werden.

Schramberg, 18. Sept. Gestern vormittag brannte das in Finsterbach, Gemeinde Schramberg, stehende An­wesen des Landwirts und Metzgers Robert Brugger („Finsterbacher Metzger"), das auch von dessen Eltern, Andreas Brugger, im Leibgeding mitbewohnt wurde, bis auf die Grundmauern nieder. Außer dem Vieh konnte nur sehr wenig gerettet werden, da beim Ausbruch des Brandes niemand zu Hause war. Das Gebäude war eines der ältesten in unserer Gegend und zum größten Teil noch mit Stroh gedeckt. Kurz vorher hatten die Vrandgeschä- digten das letzte Oehmd eingebracht und hatten außer den Kartoffeln alles unter Dach. Als Entstehungsursache wird Selbstentzündung des Oehmdes angenommen.

Stuttgart, 19. Sept. (General Reinhardt tritt in Den Ruhestand.) Anläßlich der Divisionsmanöver bei Münsingen wurde bekannt, daß General Reinhardt, .der sich um die Entwicklung des neuen Heeres große Verdienste erworben und namentlich in Württemberg, wo er früher an der Spitze der 5. Division stand, zielbewußt daran gearbeitet hat, dis ihm unterstellten Truppen auf einen Höchststand der Aus­bildung zu bringen, demnächst in den Ruhestand treten wird. Die Parade, die er in Münsingen in Gegenwart des wiirtt. Staatspräsidenten abnahm, war sein Abschied von der 5. Division.

Vermißt. Seit Samstag, den 11. September wird der >,in der Helfferichstrahe wohnende Vermessungsrat Gustav (Huber vermißt. Der Vermißte ist 51 Jahre alt.

TödlicherSturzausdemFenster. Am Freitag -nachmittag stürzte aus dem dritten Stock eines Gebäudes in der Moltkestratze ein fast zwei Jahre altes Kind in einem unbewachten Augenblick in den Hofraum. Es war sofort tot.

Stahlhelmkundgebung. Anläßlich des Wtking- Sporttages des Württ. Jungbauernbundes und des Stahl­helm, Bund der Frontsoldaten, am Sonntag veranstalteten -diese Verbände am Samstag abend in der Städthalle unter Mitwirkung der Wikingkapelle Ansbach einen Deutschen Abend. Nach einem Eröffnungsmarsch und dem Einzug der Fahnen begrüßte Theodor Körner jung-Stuttgart die Gäste und Mitglieder und sprach über das Thema „Stadtmensch und Landvolk". Kapitän a. D. Ehrhardt führte aus, daß der heutige Tag der Auftakt für die StahlhelmLewsgung in Württemberg sein soll. Forstrat Escherich-München begrüßte es, daß die nationale Bewegung den Sport eifrig pflege. Die -sportliche Betätigung bringe die einzelnen Stände ein­ander näher. Nicht Rekordsucht, sondern Pflege des Mann­schaftsgeistes soll das Ziel sein. Ausgezeichnete turnerische und gymnastische Vorführungen der Wiking-Gruppe Stutt­gart, Volkstänze und Volkslieder der Jungbauern belebten die Vortragsfolge. Die Musik bestritt die Wiking-Kapelle Ansbach. Oberleutnant a. D. Dietrich von Jagow schloß den Abend mit einer kurzen Schlußansprache, der der gemein­same Gesang des Deutschlandliedes folgte. -

Eßlingen» 19. Sept. (Einweihung des Glockenspiels.) Wne große Menschenmenge umstand am Samstag abend das alte Nathans, um der Weihe des Glockenspiels beizuwohnen. Die umliegenden Häuser waren reich beflaggt und erstrahlten im Glanze zahlreicher farbiger Lichter. Von einem Fenster des ersten Stockwerks aus hielt dann Stadtpfarrer Roller die Weiherede, der das Glockenspiel folgte. Der Choral „Lobe den Herren" leitete es ein und es folgten dann schöne Volks­lieder. gespielt von Musikdirektor Nagel.

Eßlingen, 19. Sept. (95. Geburtstag.) Der Senior der Deutschen Sektindustrie, Kommerzienrat August Weiß von der Sektkellerei Eßlingen vollendete am 18. September das 95. Leebnsjahr. Er ist der älteste Einwohner Eßlingens und macht noch jeden Tag in erfreulicher Rüstigkeit seinen ge­wohnten Spaziergang.

Marbach a. N., 19. Sept. (Stiftung für das Schillerndtio- nalmuseum.) Hier weilte der Präsident des Schwabenunter- stützungsoereius in Milwaukee, Gustav Nafzger, ein gebo­rener Stuttgarter, um dem Schwäbischen Schillerverein eine Abbildung des im Washington-Park in Milwaukee stehen­den Schiller-Goethe-Denkmals zu überreichen.

Heilbronn, 19. Sept. (Trauben-, Obst- und Vlnmenschau.) Am Samstag wurde hier die Trauben-, Obst- und Blumen­schau eröffnet. Die Ausstellung ist reichhaltig und sehens­wert.

Spiel md Svort

r Sokitnde-Renne«

Stuttgart, 19. Sept. Der Regen strömte ohne Unterbrechung den ganzen Tag hernieder. Heftige Windstöße vollendeten das Gefühl der Nässe, da man selbst unter dem Schirm oder eine« schmalen Tribünendach vor den vom Wind getriebenen dicke» Wassertropfen nicht sicher war. Aber das hielt die Unentwegte« nicht ab/ sich das Rennen anzusehen. Die Zahl der Zuschauer war in Anbetracht der Witterungsverbältnisse erstaunlich grob. Das Publikum zeigte sich diszipliniert. Die Absperrung, die dies- mal im wesentlichen von den Sportverbänden durchgeführt wurde, funktionierte ganz gut. Zur Abnahme erschienen und' wurden abgenommen insgesamt 20 Sportwagen, 9 Rennwage« und 16 Motorräder. Im Kamps der Rennwagen kam es z» einem Unfall, der leicht die größten Folgen hätte haben könne». Seuber-Schmalkalden kam auf seinem großen Steyr-RenuwaM» mit großer Geschwindigkeit aus der Geraden in die Kurve im Ramtel. Als er diese genommen, bemerkte er, daß quer über die Straße die Zuschauer standen. Geistesgegenwärtig riß er seine» Wagen herum auf die Straße, die nach Leonberg führt. Ab er auch hier standen Menschen. So blieb ihm nichts anderes Übritz als das Steuer seines Wasens nochmals berumzuwerfe« «nd i» den Wald zu fahren. Dabei riß sei» Wagen vier Personen, eia 18 Jahre altes Mädchen, eine Frau, einen sechs Jahre alte» Jungen und einen jüngere«, um. Glücklicherweise w ur d en ßr nicht ernstlich verletzt.

Die sportlichen Leistungen, die in allen Reimen steigt MW- den. können als durchweg sehr gut bezeichnet

als die Fahrer durch die Witterungsverhältnisse absolut nicht auf Rosen gebettet waren.

Kandel und Verkehr.

Märkte

Stuttgart, 17. Sevt. lVoru Obst- und Geurüsemarkt.) Der Oüstsrok- nrarkt ist gut befahren, den Hauptauteil stellen Zwetschgen und aus­ländische Weintrauben. Die Zufuhr in Aevfeln und Birnen ans ö« Umgebung in oft verschwindend kleinen Gefäßen stempelt de» Markt mehr und mehr zum Kleinmarkt. Einwandfrei dargebotene Ware ist rm Umsehen verkauft, von der geringen gehört vieles auf den Moll- obstmarkt. Der letztere entwickelt sich, der Frühreif« des Obstes ent­sprechend. viel zu langsam. In vierzehn Tagen ist die einheimische Ernte an den meisten Plätzen erledigt. Wenn mit Einbeckung des Mostobstes so lange zugewartet wird wie in anderen Jahren, so ver­faulen die eigenen Früchte und das Geld geht ins Ausland. Brmr Musterobstmarkt des W. O. B. ist znuehmender Verkehr zu melden. Auf dem Gemüfemarkt hat die Ueberfüllnug »achgelaffeu. die Nach­frage bleibt flau.

Stuttgart, 19. Sevt. (Herbstpserdemarkt.) Der gestrige HerM» pferdemarkt auf dem Vieh- und Schlachtbof war mit 365 Pfer­den und einigen Hunden beschickt. Die Preise bewegten stch für schwere Pferde zwischen 1800—2400, für mittlere zwischen 800 und 1200, für leichtere zwischen 500—7M -fl. Der Besuch des Marktes war mittelmäßig. Die Käufer waren anfangs zurück­haltend.

Herrenberg, 17. Sept. (Schweinemarkt.) Zufuhr 255 Stück Milchschweine und 10 Stück Läuferschweine. Verkauft wurden 90 Milchschweine zum Paarpreis von 40—62 Mk. und 2 Paar Läufer zu 75 und 102 Mk. Da nur wenig Kaufliebhaber an­wesend waren, ging der Verkauf flau.

Getreide

Stuttgart, 19. Sevt. (Landesvroduktenbörse.) Günstige a««t- kanische und kanadische Ernteberichte, sowie billigere Angebot« baben eine ruhigere Stimmung auf dem Eetreidemarkt i« ab­gelaufener Woche bervorgerufen: auch Landware war twtz spär­lichem Angebot etwas billiger. Das Geschäft bewegt stch aase«» Llicklich in engsten Grenzen und erstrecken stch die Umsätze aak Deckung des laufenden Bedarfs. Es notierten je 100 Kg.: Ans­landsweizen ab Mannheim 29.50—31.50 (am 15. Sept. 30—SN, württ. Weizen (neue Ernte) 24.50—27.70 (25—27M), Sommer­gerste (neue Ernte) 24—26 (25—27). Sommergerste Ausstichwa« 26—28. Roggen (neue Ernte) 24—26 (24—25.50), Hafer 18—SS Wiesenheu (neue Ernte) 5.50—6, Kleeheu (neu) 6—7. drabt» gepreßtes Strob 3.60—4 (3.80—4.25), Müblenfabrikate: Web>e»> mehl 40.50—41 (41—41.50), Brotmehl 32.50—33 S S-SL V 0K, Kleie 13—13.25

Lehle Nachrichten.

Schweres Unwetter in Nord-Ost-Miihren

Mährisch-Ostrau, 19. Sept. In Nordostmähren und in den umliegenden schlesischen Kreisen wütete gestern abend ein furchtbarer Sturm, der in Oderberg auch von einem Wolkenbruch begleitet war. Zahlreiche Häuser wur­den abgedeckt und viele Bäume entwurzelt. Der Verkehr auf der elektrischen Bahn Oderberg-Karwin wurde unter­brochen. An vielen Stellen wurde der Telephonverkehr unterbrochen.

Ein Auto vom Zuge erfaßt. 3 Tote, 2 Schwerverletzte

Hannover, 19. Sept. Die Reichsbahndirektion Hannover teilt mit: Heute gegen 14.30 Uhr überfuhr der V-Zug der Strecke Bremen-Wunstors kurz vor Wunstorf einen Per­sonenkraftwagen, von dessen Insassen drei getötet und zwei schwerverletzt wurden. Alle Getöteten und Verletzten stammen aus Hannover-Linden.

Schwere Pilzvergiftung in Wriezen

Frankfurt a. O., 19. Sept. Im Krankenhaus zu Wriezen starben vier Angehörige einer Familie infolge Vergiftung durch selbstgesammelte Pilze. Zwei weitere Angehörige der Familie liegen noch schwer krank darnieder und an ihrem Aufkommen wird gezweifelt.

Das Legionsfest in Paris

Paris, 19. Sept. Heute nachmittag setzten stch die amerikanischen Legionäre zu einem Umzug durch die Haupt­straßen der Stadt Paris in Bewegung. Ein außerordent­lich starkes Aufgebot von Polizei und Militär umsäumte die Straßen. Der Zug bewegte sich zum Grabe des unbe­kannten Soldaten, von dort über die Elysee zur Oper und weiter zum Stadthaus. Vor der Notredamekirche löste er sich auf. Nach dem „Paris Soir" haben an dem Umzüge 12 000 Legionäre teilgenommen. Von Zwischenfällen ist nichts berichtet worden.

Wie in Paris, fanden auch in der Provinz Kund­gebungen zu Ehren der amerikanischen Legion statt.

Mutmaßliches Wetter für Mittwoch

Ausläufer der nördlichen Depression machen das Wetter immer noch unbeständig. Mr Mittwoch ist immer noch mehr­fach bedecktes und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.

Für die SKristleitung verantwortlich: Ludwig Last.

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I-ukutate kann als äas Drüsenmittel äer 2ukunkt dereicknet weräen. Ls entsprickt einem äringenäen Le» äüristüs, wie Lrkolge unä Nackkrage beweisen. Lin grobes äankdares Publikum empkeblt l-ukutate von blunä eu Flunä.

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