Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

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Nr. 205

örohfeuer in Eundelsheim Bier Wohnhäuser und zwei Scheunen abgebrannt

- Neckarsulm» 2. Sept. In der vergangenen Nacht «mr- -en die Bewohner von Eundelsheim durch Feueralarm aus »em Schlaf geweckt. Zn der oberen Steinbocksgasse war in ser gemeinschaftlichen Scheuer von Heinrich Englerth, Wein- Gärtner» und Paul Leimer, Weingärtner und Gemeinderat» Heuer ausgebrochen. Es verbreitete sich mit rasender Ge» chwindigkeit zuerst auf die Wohngebäude der beiden Ge­kannten. Weiter griff das Feuer sofort über auf das Wohn­haus und die große Scheuer des Landwirts Karl Brenz, joune das Wohnhaus des Schäfers Franz Berg. Letzteres oermietet an Witwe Eroßkinsky und Frau Witwe Knobel. Während die Scheunen» die mit Erntevorräten übervoll ge­füllt waren» vollständig abbrannten, konnten die Wohn­häuser teilweise gerettet werden. Sehr stark durch Wasser beschädigt wurde auch das Wohnhaus des Landwirts Anton kreis. Die Feuerwehr von Heilbronn mit Motorspritze setzte tatkräftig ein. Die Mosbacher Motorspritze brauchte nicht mehr zu helfen. Heber die Entstehungsursache herrscht noch vollständiges Dunkel. Zn der betreffenden Scheuer war kein elektrisches Licht. Man vermutet Brandstiftung. Die Ab­gebrannten sind kleinere Leute und konnten nicht viel rette«.

Zur Beschwerde des Gemeinderats Calw.

Der Eemeinderat Calw hat es bekanntlich in einer Ein­gabe an das Staatsministerium und an den Landtag für notwendig gehalten» öffentlich Stellung gegen dieunge­rechte" Lastenverreilung und denungenügenden" Finanz­ausgleich zu nehmen. Hiezu macht nun der Landtagsabg. Dingler in Calw folgende auch außerhalb Calw beachtenswerte Ausführungen:

Wie hinlänglich bekannt, hat die Erzbergische Finanzreform die Länder zu Kostgängern des Reiches gemacht. Es gibt keine Landescinkommensteuer mehr, sondern wir haben eine Reichs­einkommensteuer, wir müssen warten und annehmen, was das Land vom Reiche als Anteil zurückerhält. Das Land überweist nun wieder den Gemeinden ihren Anteil nach einem vom Städte- und Gemeindetag geprüften und gutgeheißenen Schlüs­sel, mit dem auch der Landtag einverstanden war, nach einigen Verbesserungen, die den Bezirksstädten zugute kommen, wie z. B. die 10 Anteilsmarkkopfgarantie, sowie die ein Zehntel Aintskörperschaftsumlage nach dem Verhältnis der Wohn­bevölkerung.

Calw fühlte sich nun gewaltig zurückgesetzt und die Stadt­verwaltung behauptet, daß die Finanzen der württembergischen Gemeinden durch die ungerechte Lastenverteilung und den ungenügenden Finanzausgleich zerrüttet würden.

Nein, so ist es denn doch nicht. Wir haben in Württemberg 1800 Gemeinden, und die Kunst, allen den Wünschen, die non diesen vorgebracht wurden, gerecht zu werden, ist eine Kunst, die niemand kann, auch nicht der württ. Finanzminister. Ge­wiß, es wird da und dort Härten geben, die ausgeglichen werden können und müssen, denn die Steuerkräfte mancher Gemeinden wachsen, während andere auf den Gefrierpunkt sinken. Ob aber der Weg, den der Eemeinderat Calw gewählt hat, der richtige ist, möchte ich bezweifeln. Es ist doch selbstverständlich, daß die Finanzen des Staates in erster Linie in Ordnung sein müssen. Besteht eine geordnete Finanzwirtschaft, hat man außerhalb des Landes den besten Eindruck von seiner Kreditwürdigkeit, dann wirkt sich diese gute Meinung zum Nutzen von Staat und auch der Gemeinden aus. Ist aber bekannt, daß der Finanz­minister eines Landes mit ungedeckten Millionen arbeitet, wird bekannt, daß er Schulden auf Schulden häuft, um laufenoe Bedürfnisse zu bestreiten, so schadet das dem Staat und ven Gemeinden.

Die Hauptsache aber ist, mit den zur Ver­fügung stehenden Mitteln so hauszuhalten, daß man die Steuern nicht in die Höhe setzen, sondern ermäßigen kann; und die Ermäßigung der staatlichen Katastersteuern von 7 auf 5 Prozent, die den Erfolg eines sparsamen Haushaltes bedeutet, wird auch von der Wirt­schaft dankbar anerkannt.

Gehe hin und tue desgleichen! möchte ich dem Eemeinderat von Calw zurufen. M. W. haben einige Mitglieder des Ge­meinderats auch immer gewarnt, als voriges Jahr zu blühenden Zeiten das Geld mit vollen Händen ausgegeben wurde, und ich selbst habe wiederholt meine Bedenken geäußert. Mehr sparen und weniger schimpfen! Wenn bemängelt wird, daß den Ge­meinden falsche Anhaltspunkte über die zu erwartenden Reichs­steueranteile gegeben worden und viel zu spät berichtigende Mitteilungen zugegangen seien, so stimmt das auch nicht ganz. Der Stadtverwaltung mußte bekannt sein, daß die letzten, d. h. 1. Verteilungsschlüssel, auf Grund der die Ueberweisungen bis dahin erfolgten Jnflationsschlüssel waren. Wie nun der 5. Eoldmarkschlüssel ausfallen würde, erfuhr das Finanzministe­rium erst im Dezember 1926. Vorher wurde aber schon teilweise die Weiterzahlung von Reichssteueranteilen eingestellt, weil die Gemeinden sonst mehr bekommen hätten, als ihnen gesetzlich zustand. Nun sind die Gemeinden, die infolge der Jnflations- zahlen zu viel bekommen und das Geld (was auch nicht notwendig war) restlos ausgegeben haben, im Druck. Die andern, die in der Berechnung vorsichtiger waren, sind heute besser daran und werden nichts zu erinnern haben.

Resolutionen zu fassen, wie es der Gemeinderat Calw für notwendig hielt, werden aber sicher am wenigsten helfen, die zerrütteten Finanzen in Calw zu heilen. Gut wird es sein, überall, wo es nur möglich ist, zu sparen und sich den Verhält­nissen, wie sie nun einmal liegen, anzupassen. Wohl bekannt ist mir auch, daß die riesige Aintskörperschaftsumlage in der Höhe von 110 000 RM. gegenüber 30 000 RM. vom Jahre 1913, die aber wesentlich kleiner werden dürfte, an den bösen Zustän­den mitschuldig ist. Auch hei der Amtskörperschaft heißt es sparen, aber nicht nur in Worten, sondern auch in der Tat. Unsere Auslagen sind gegenüber anderen Amtskörperschaften fürwahr hoch genug; doch will ich hierauf heute nicht näher Ein­gehen. Einige andere Zahlen aber mögen zeigen, wie die Aus­gaben in unserer Stadt seit 1913 gestiegen sind:

1913 1927

Schulen 17 000 -K SO 000 -4t

Vesoldungsaufwand 32 900 <4t 60 483 -4t

Pensionen 15S0 -4t 13 600 -4t

Löhne städtischer Arbeiter 6 800 -4t 28 000 -4t

Hiezu kommen natürlich auch noch laufende Ausgaben. So Erden meines Wissens im Jahre 1926 allein für Straßenbau und Verbesserung 130 000 -4t ausgegeben. War das notwendig? -Dann die städtischen Bauten usw.

Kurz und gut: Ein alter Freund sagt gerne den Spruch: Las Leben ist schön, aber teuer; man kann es aber auch billiger gaben, dann ist es aber nicht so schön." Und ist es notwendig, uaß alles so schön ist, wenn man daran denkt, unter welchem

Steuerdruck das deutsche Volk dank der Jahre 19181919 seufzt? Der Vertrag von Versailles und das Dawes- Abkommeni st nichtderar t, daßmanin städtischen und Gemeindeverwaltungen besser lebt als vor 1914.

Kleine Nachrichten aus aller Welt.

Fritz von Opel verunglückt. Auf dem Main ereignete sich ein schwerer Bootsunfall, bei dem der bekannte Sportsmanu Fritz von Opel mit knapper Not dem Tode entging. Er ver­suchte an seinem in Paris siegreichen Motorrennboot eine neue Steuerkonstruktion für die kommenden italienischen Rennen und wollte in voller Fahrt die Kurve um die Boje nehmen. Dabei überschlug sich das Boot in etwa 70 Kilo­meter-Tempo. von Opel kam unter das sinkende und kiel­oben treibende Boot. Glücklicherweise waren Hilfsboote am Ufer. Sein Zustand soll nicht mehr besorgniserregend sein.

Folgenschwerer Autozusammenstoß. In der Nähe von Brünn stieß aus einer Brücke ein Autobus mit einem Last­auto zusammen. Das Lastauto stürzte etwa drei Meter tief in einen Vach. Von den 19 Reisenden erlitten sieben Per­sonen schwere Verletzungen.

38 Berliner Mehlkutscher festgenommen. In Berlin wur­den 38 Mehlkutscher festgenommen, weil sie aus den ihnen zum Abfahren übergebenen Säcken gewohnheitsmäßig meh­rere Pfund Mehl Herausnahmen.

Bestialischer Kindesmord einer Fünfzehnjährigen. In

dem niederösterreichischen Städtchen Retz hat, wie'berichtet wird, ein kaum läjähriges Mädchen unmittelbar, nachdem es Mutter geworden war, eine grausige Tat vollbracht. Sie riß ihrem lebensfähig und kräftig zur Welt gekommenen Kinde gleich nach der Geburt die Zunge heraus, weil sie meinte, das Kleine dadurch am Schreien verhindern zu können. Dann erwürgte sie dieses. Nach dieser schauder­haften Tat flüchtete die Fünfzehnjährige, gegen die nun ihre eigenen Eltern die Anzeige bei der Gendarmerie er­statteten.

Auto unter Erdrutsch begraben. Auf der Straße von Thon an nach Mereine bei Genf ist ein mit fünf Per­sonen besetztes Automobil ungefähr sieben Kilometer von Thonon entfernt von einem mächtigen Erdrutsch über­rascht und buchstäblich unter Schutt und Steinen begraben worden. Sämtliche fünf Personen sind tot. Das Automobil wurde gesteuert von Fischhändler Vugnion aus Lngrin. Im Wagen saßen seine Gattin und drei weitere Frauen.

Kandel und Verkehr.

Wirtschaftliche Wochenrundschau

Börse. In der ersten Hälfte der Berichtswoche erholte sich die Börse, wenn auch das Geschäft infolge Fernbleibens des Publi- kums klein blieb. Die Erleichterung des Reichsbankausweises trug zu der Erholung bei und zerstreute die Befürchtungen über kreditvolitische Maßnahmen der Reichsbank. Auch der Umstand, daß sich die Geldmarktlage günstig anlieb, übte eine gute Wir­kung aus. Im zweiten Teil der Berichtswoche trat wieder eine Abschwächung ein, vor allem deshalb, weil sich die Kulisse erneut a la baisse betätigte.

Geldmarkt. Die Verflüssigung des Tagesgeldmarktes hat, von geringfügigen Schwankungen abgesehen, in der Berichtswoche fast durchweg angehalten Die Zahlung der 126 Millionen-Jndustrie- Oüligationszinsen ging, weil offensichtlich Vorbereitungen dazu getroffen worden waren, spurlos vorüber. Erst gegen Schluß der Berichtswoche war Tagesgeld wegen des Ultimo stärker gefragt. In PrivatdiskonKn ließ das Angebot nach. Täglich Geld stieg am Ultimo auf 77,5 für Blankoabgaben, sonst bis 9 Prozent, während es vorher 5,67 Prozent betrug.

Getreidemarkt. Obwohl von den amerikanischen Märkten nie­drigere Kurse gemeldet wurden, zogen die Preise an den deut­schen Produktenmärkten zunächst noch an. Von Jnlandsgetreide kam nur wenig an den Markt. Das sväter einsetzende gute Wet­ter brachte dann einen Tendenzumschwung, zumal auch vom Ausland günstigeres Erntewetter gemeldet wurde. Der Handel in Mehl blieb ruhig. An der Stuttgarter Landesvrodukienbörse fiel der Preis für Wiesenheu von 6 -4t auf 5.50 -4t. für Kleebeu (neue Ernte) von 6,50 auf 6 -4t, blieb aber für Stroh 44,50 -4t ,e vro Doppelzentner. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 264 ( 11), Roggen 233 (plus 6), Wintergerste 203 (unv.), Safer 209 (plus 5), je vro Tonne und Mehl 35,00 s( 0,50) Mark vro Doppelzentner.

Warenmarkt. Am internationalen Metallmarkt herrscht zurzeit eine Baisse. Blei und Zink haben neue Tiefstandkurse für die letzten Jahre erreicht. Dieser Preisrückgang teilte sich auch dem deutschen Metallmarkt mit und der Altmetallmarkt litt gleich­falls darunter. An den Baumwollmärkten zogen die Preise an, weil nach den amtlichen Berichten durch die Ausbreitung des Kavselkäfers eine schwere Schädigung der Ernte erwartet wird. Am Zuckermarkt sind die Aussichten für die neue Ernte immer noch ungewiß und gaben keinen Anlaß, die ruhige Haltung des Marktes zu ändern. Am Allgäuer Butter- und Käsemarkt blieb die Erundstimmung für Butter fest, wenn auch vreismäßig keine Aenderung zu verzeichnen war. Am Tabakmarkt blieb die Ten­denz für 1926er fest, das geringe Angebot gab den Preisen eine gute Stütze. Für tadelloses Schneidegut zahlte man 135145. Die Hopfenernte dürfte reichlich ausfallen. Die voriährige Preis­lage kann unter diesen Umständen natürlich nicht behauptet wer­de». Man rechnet damit, daß sich der Preis zwischen 250 Mark für geringe Ware und 300400 Mark kür vrima Ware bewegen wird. An dem Rohhäutemarkt find die Preise auf den letzten Auktionen unverändert geblieben und haben nur für Wildhäute weiter angezogen.

Holzmarkt. Am süddeutschen Holzmarkt ist dos Angebot in der Abnahme begriffen. Da man sich sagte, daß vre Lager der Werke nicht in dem Maße mit Rundholz belegt sind, wie man das früher gewohnt war, entstand stärkere Kauflust, die gute Preise zeitigte. Die Werke sollen noch gut beschäftigt sein.

Börsen

Berliner Börse vom 2. Sept. Bei der immer noch vorhandenen Unsicherheit und Nervosität hat die Geschäftsstille an der Börse einen derartig hoben Grad erreicht, daß sogar die berufsmäßigen Kreise, durch welche bis fetzt die wenigen Umsätze in der Haupt­sache bestriUen wurden, sich zuriickhielten und die getätigten Ab­schlüsse wirklich recht bescheiden waren. Bei den verschiedenen Ansichten über die Entwicklung der Konjunkturlage und der Ver­hältnisse am Geldmarkt ist die Börse geneigt, einigen Nachrichten über Teilgebiete der Wirtschaft größere Bedeutung, als ihnen zukommt, beizulegen. Der wieder rührigen Baissevartei ist es durch Vergröberung und Aufbauschung dieser gewissen ungünsti­gen Einzelerscheinungen möglich, den Kursstand weiter nach unten zu drücken. Daber eranLs» üch zu Lnkana mit wenig Aus­

nahmen fast üb-rall Kursrückgänge von i2 Prozent. Nach Er­ledigung der ersten Verkaufsaufträge wurde dann die Tendenz etwas fester, weil verschiedentlich wieder Deckungen und Rück­käufe in einigen Elektrizitätswerten vorgenommen wurden. Ver­schiedene Naviere konnten daber von ihren anfänglichen Ein­bußen Teilbeträge wieder einholen. Immerhin blieb aber die Allgemeinstimmung reichlich unsicher. Am Rentenmarkt bat sich nichts von Bedeutung geändert. Kurzfristiges Geld war auch heute leichter erhältlich, so daß der Satz dafür auf 6,58 Prozent ermäßigt wurde. Monatsgeld sowie der nunmehr einheitliche Privatdiskontsatz von 5 sieben Achtel Proz. blieben unverändert.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 2. Sevt. Weizen märk. 263268, Roggen märk. 236240, Sommergerste 220268, Wintergerste 203209, Safer märk. 202218, Mais prompt Berlin 198, Wei­zenmehl 34.5037.25, Roggenmehl 3233.75, Weizenkleie 1«. Roggenkleie 15.2515.50. Raps 295-305, Viktoriaerbsen 445S, kl. Speiseerbsen 2427, Futtererbsen 2122. Tendem: fester.

Lehke Nachrichten.

Unterredung Stresemanns mit Chamberlain

Genf» 2. Sept. Reichsminister Dr. Stresemann hatte heute abend eine längere Unterredung mit dem englischen Außenminister Sir Austin Chamberlain, die das ganze Gebiet der schwebenden politischen Fragen behandelte.

Unterzeichnung deutsch-italienischer Ausgleichsabkomme» Berlin, 2. Sept. In Rom ist gestern ein Vertrag unter­zeichnet worden, der in mehreren Einzelabkommen eine Reihe von Fragen aus Artikel 296 und 297 des Versailler Vertrages endgültig regelt. Insbesondere werden etwa 50 000 zwischen den beiderseitigen Ausgleichsämtern uner­ledigt gebliebene Einzelforderungen pauschal abgegolten. Ferner gibt Italien alles reichsdeutsche in Italien gelegene und auf Grund des Versailler Vertrags beschlagnahmte Vermögen, soweit es am 15. Mai 1927 noch nicht endgültig liquidiert war, mit Ausnahme einer Reihe namentlich auf­geführter Objekte an die deutschen Eigentümer zurück. Den­jenigen deutschen Eigentümern, die von Italien ihre Güter zurückgekauft hatten, werden alle am 15. Mai 1927 noch nicht gezahlten Teilbeträge des Rückkausspreises erlaffen. Das gesamte Vertragswerk tritt mit dem Austausch der Ratifikationsurkunden, der möglichst bald erfolgen soll, in Kraft. Nach Inkrafttreten werden weitere Mitteilungen über die Auskunststellen ergehen, an die sich die deutschen Interessenten um Aufschlüsse wenden können.

Eisenbahnanschlag in Frankreich Paris, 2. Sept. Die Untersuchung über die Entgleisung des Schnellzuges ParisPyrenäen hat einwandfrei er­geben, daß ein Attentat die Ursache des Un­falls ist.

5V0VV Mark für die Hindenburgspende Köln, 2. Sept. Für die Hindenburgspende hat das Rheinische Braunkohlensyndikat für sich und die in ihm vereinigten rheinischen Braunkohlenunternehmungen den Betrag von 50 000 RM. zur Verfügung gestellt.

Schlichtungsverhandlungen für die Reichsbahn Berlin, 3. Sept. Die Schlichtungsverhandlungen zur Regelung der Dienstdauervorschriften bei der Reichsbahn beginnen, demVorwärts" zufolge, am kommenden Mon­tag im Reichsarbeitsministerium.

Ein polnisch-litauischer Zwischenfall Warschau, 2. Sept. Die polnische Tel.Ag. teilt mit: Das polnische Grenzschutzkorps in Wilna hat an den Chef der litauischen Grenzpolizei eine Erklärung gerichtet, in welcher es heißt, daß, falls Litauen nicht binnen 48 Stun­den die drei polnischen Militärs freilassen wird, polnischsr- seits die litauischen Soldaten, welche die Grenze über­schreiten sollten, ebenfalls verhaftet werden würden. Wie aus diesem Sachverhalt zu ersehen ist, sind alle Meldungen über ein Ultimatum falsch und tendenziös.

Ein Flugzeug über dem Atlantischen Ozean gesichtet " Halifax, 2. Sept. Aus Kap Race eingegangene Funk­sprüche besagen, daß der holländische DampferBlijdendyk" heute um 6 Uhr auf 39 Grad 28 Minuten nördlicher Breite und 64 Grad 3 Minuten westlicher Länge ein weißes Licht gesichtet habe, das sich in östlicher Richtung bewegte und vermutlich von einem Flugzeug herrühre.

Eine Bluttat in der Warschauer Sowjetgesandtschaft Warschau» 2. Sept. Heute um 11 Uhr vormittags kam es in der russischen Gesandtschaft zu einem Zusammenstoß zwischen einem russischen Emigranten, dessen Gesuch um die Erlaubnis zur Rückreise nach Rußland abschlägig beschie- den worden war, und den Eesandtschastsdienern. Der Emigrant griff dabei einen der Eesandtschaftsdiener mit dem Messer in der Hand an und wurde von dem Ange­griffenen, der sich mit dem Revolver zur Wehr setzte, auf der Stelle getötet. Joseph Traikowicz, der heute vormittag in der hiesigen Sowjetgesandtschaft erschaffen wurde, ist polnischer Staatsbürger.

Ein Fahrzeug mit Pilgern verunglückt Barcelona, 2. Sept. Ein Fuhrwerk, auf dem Pilger vom Kloster Monserrat zurückkehrten, stürzte in eine Schlucht. 2 der Insassen wurden getötet, 11 verletzt.

Mutmaßliches Wetter für Sonntag und Montag Infolge des nordöstlichen Hochdrucks ist für Sonntag und Montag immer noch heiteres und warmes Wett-'" m er» varten..

ür die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut, ruck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei. Altensteig,