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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus den Tannen"
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siorbene war der erste ständige Lehrer an der hiesigen evangelischen Volksschule, an der er 40 Jahre gewirkt hat.
Jahre 1906 wurde er zum Oberlehrer ernannt; drei ^ahre später wurde er Schulvorstand und 1912 wurde ihm her Titel Netto verliehen. Auch das äußere Emporblühen der evangelischen Gemeinde ist dem Verstorbenen zu danken da er viele Jahre Organist und Leiter des Kirchenchors und fast zwei Jahrzehnte Kirchenpfleger gewesen ist. Alle seine Aemter verwaltete er mit seltener Treue und Eewißenhaftigkeit.
, Stuttgart, 27. Aug. (Jahrestagung des Reichsverbands der Standesbeamten Deutschlands e. V.) Im vollbesetzten Sitzungssaal des Württ. Wirtschaftsministeriums fand am Freitag die Bundestagung des Reichsbundes des Standesbeamten Deutschlands e. V. statt. Der erste Vorsitzende des Bundes, Stadtrat Schiffke (Herne) hieß die zahlreich erschienenen Anwesenden und Kollegen des Bundes herzlich willkommen, ebenso die als Ehrengäste erschienenen Herren. Er gedachte der Kollegen im besetzten Rheinland und gab dem Wunsch und der Hoffnung besonders Ausdruck, daß recht bald für die dortigen Kollegen, wie überhaupt für das deutsche Volk im besetzten Rheinland die Stunde der Freiheit schlagen möge. In feinen weiteren Ausführungen w:es oer Vorsitzende besonders die Befürchtungen zurück, dch os der Vundesleitung einfallen würde, Bestrebungen zu unterstützen, die auf eine Lostrennung der Standesämter von den Kommunen abzielen. Den ckllgemeinen Geschäftsbericht erstattete Bundesdirektor Krutina - Berlin. Llie Bestrebungen, zu einem einheitlichen Familienstammbuch für das Deutsche Reich zu kommen, das Allgemeingut der deutschen Familie und des deutschen Volkes werden soll, haben große Fortschritte gemacht. Die Gründung einer internationalen Vereinigung der Standesbeamten in Bezug auf das internationale bezw. ausländische Recht hat sich als notwendig erwiesen, da die Errichtung von Auskunftstellen im Auslande eine besondere Hilfeleistung für den Standesbeamten in der Familienkunde usw. bedeutet. — Ministerialrat Dr, Brandts vom Reichsjustizministerium sprach über „einige wichtige Fragen aus dem Ehe- und Personenstandsrecht". In seinen Ausführungen wies er besonders auf die Schwierigkeiten bei Eheschließungen bei sogenannten Sachsengängern hin und kam dann auf die Unzuträglichkeiten zu sprechen, die die Form der Beurkundung auslöst, wobei das ausländische Zivilstandsrecht eine erhebliche Rolle spielt. Diese Lage hat eine politische Bedeutung erlangt, die die Reichs- und Länderregierungen mit Sorge erfüllt. Hier müssen nun Vereinbarungen mit den ausländischen Regierungen getroffen werden. Die Frage der unehelichen Kinder und die Frage der staatsrechtlich geregelten Namesänderungen ist noch eine Angelegenheit, die ebenfalls der Klärung bedarf. — Hierauf folgte ein Vortrag von Dr. med. Finckh-Eaienhofen über „Geschichtliche und biologische Familienforschung". Er betonte, daß der Deutsche in der Fremde im Gegensatz zu anderen Nationen berät ist, sein Blut rasch zu vergessen und im Fremdtum mchugehen. Aber auch in seinem eigenen Vaterland ist der Deutsche seit Jahren viel mehr herumgekommen, das bedeutet bei Eheschließungen oft eine Auffrischung und Verbrüderung. Die Wissenschaft von Rasse und Rassengemeinschaft darf nicht nur Wissenschaft bleiben, sie muß vielmehr Allgemeingut werden. Auch hier ist der Standesbeamte ein Pfleger all dessen, was zu erlöschen droht. Der Standesbeamte wird so ein Schmied am Amboß, auf dem der Mensch der Zukunft gehärtet wird. Lebhafter herzlicher Beifall folgte den Ausführungen des Redners. Hieraus hielt Standesbeamter Direktor Schorr sein Referat über „Namensführung, Namensänderung und Namensberechtigung in den Standesregistern". Die Ausführungen des Redners, besonders über die Frage der Namensführung bei unehelichen und Adoptivkindern, fanden das lebhafte Interesse der Anwesenden. Mit diesem Vortrag war die öffentliche Tagung des Bundes beendet.
LudwigsLurg, 27. Aug. (Garnisonsumlegung der Reichswehr.) Eine gewisse Beunruhigung hat die Absicht gebracht, verschiedene Standortbesetzungen der Reichswehr in andere Orte zu verlegen. Dazu wird der Ludwigsburger Zeitung nach Erkundigungen von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß bestimmte Nachrichten noch nicht vorliegen. Lediglich die Wehrkreiskommandos sind mit Erhebungen beauftragt worden. Wohl ist aber anzunehmen, daß auch innerhalb der Ludwigsburger Reichswehr gewisse Umlegungen statt- finden. Die Wehrkreiskommandos sollen sich besonders mit dienstlichen Notwendigkeiten und der Kostenfrage befassen. Wie unterrichtete militärische Kreise bemerken, dürfte es sich in der Hauptsache bei diesen geplanten Umlegungen darum handeln, kleine Garnisonen zusammenzulegen, damit nicht in jedem kleinen Ort, der gerade Garnison ist, auch die notwendigen Aemter, Beamten, Lazarette und sonstigen Earnifonsanstaltsn unterhalten werden müssen. Diese Pläne stehen also lediglich unter dem Zeicher der Sparsamkeit und sind somit grundsätzlich zu billigen.
Veinstein, OA. Waiblingen, 27. Aug. (Selbstmord.) Bei Peinstein ist eine fremde Person in die Rems gesprungen, öhre Leiche konnte gekündet werden.
Wäschenbeuren OA. Welzheim, 27.Aug. (Brandstiftung.) Dor nicht langer Zeit wurden von Vubenhand zwei Feld- icheuern angezündet, die eine auf Markung Birenbach, die andne bei Oberhausen. Am letzten Sonntag wurde auf m^'ger Markung ein dritter Fall versucht und wäre auch LMlngen, wenn nicht zwei hiesige Männer rechtzeitig hin- Weeilt wären. Da die Feldscheuer verschlossen war, riß der Mtzbube ein Brett auf, schob in den Spalt etwas dürres einige Bühnenstücken, befeuchtete alles mit nool, steckte in das „Häuflein" eine lange brennende Kerze a»o ging davon.
Neckarsulm, 27. Aug. (Wundstarrkrampf.) Ein siebenjähriger Knabe zog sich Leim Spiel eine Wunde am Kopf zu. Die Heilung ging anfänglich gut vonstatten, gestaltete sich dann aber recht schwierig. Nun ist der Knabe an Wundstarrkrampf gestorben.
Unterkosten OA. Aalen, 27. Aug. (Aus dem Zuge gestürzt.) Abends gegen neun Uhr wurde am Bahndamm auf der Strecke Aalen—Unterkochen ein junger Mann bewußtlos aufgefunden. Der Unbekannte ist vermutlich aus dem Ulmer Eilzug gestürzt, wobei er erhebliche Verletzungen erlitt. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde er ins Krankenhaus Aalen übergeführt.
Von der Prim, 27. Aug. (Fossilfund bei Aixheim.) Im Neuhaus-Aixheimer Keupersandsteinbruch von W. Hugger wurde von diesem und Oberlehrer Graf eine KeupersHild- kröte gefunden, die von Dr. Berckheimer in Stuttgart aus dem Stein herausgemeißelt wurde. In der Nähe der Fundstelle wurden schon verschiedene Knochen usw. von Saurier» und anderen vorsintflutlichen Tieren gefunden und das Stuttgarter Naturalienkabinett hat wiederholt Bereiche« rungen in Form von seltenen Skeletten aus diesen Keuver- sandsteinbrüchen erfahren. Auch das Tübinger geologische Institut besitzt eine Reibe vollständiger Skelette aus dieser Eeaend. ^
Die Blutlaus und ihre Belmmpsuug.
In den letzten Wochen wird überall beobachtet, daß die Blutlaus ungemein stark in den Obstgärten überhand nimmt und es scheint geraten, Gegenmaßnahmen zu treffen. Jedem Obstbaumbesitzer sind wohl die weißflaumigen Stellen an den Apfelbäumen, besonders an Krebswunden oder sonstigen Verletzungen, bekannt. Die Blutlaus lebt an den Wurzeln, Stamm- und Astwunden, jungen Trieben, oft auch an den Blättern des Apfelbaums und vermehrt sich ungeheuer rasch. Die Läuse saugen sich an überwachsenden Wunden oder sonstigen jungen Rindenteilen fest und entziehen so dem Baum ungemein viel wertvolle Baustoffe, was sich in der Regel zunächst in Unfruchtbarkeit rächt, sehr oft auch durch vollständiges Eingehen stark befallener Bäume. Einzelne Muttertiere überwintern in Rindenritzen, meist aber am Fuß des Stammes, besonders da wo durch dürrgewordene Erasbüschel Schutz vor Nässe vorhanden ist. Es ist deshalb von großem Wert, wenn Baumscheiben gehackt werden. Wer solch einen Blutlausherd entdeckt, beugt der Verbreitung von Millionen von Läusen vor, wenn die Wurzeln blosgelegt und tüchtig mit Kalk bestreut werden. Am sichersten ist die Bekämpfung im Frühjahr, wenn die ersten Kolonien sich zeigen und zwar durch mehrmaliges Abbürsten der befallenen Stellen mir Schmierseifenbrühe, Petroleum oder Vrennspiritus. Auch in den Drogerien gibt es sehr gute Mittel. Wenn Wasser und ein Schlauch zur Verfügung stehen, dann ist ein Abspritzen mit starkem Strahl auch wirksam. Obstbaum- karbolineum ist nur an festen Holzteilen zehnprozentig anwendbar, da es Blätter und junge Triebe verbrennt. Je mehr die Verbreitung der Läuse stattgefunden hat, desto größer ist der Schaden und desto schwerer die Bekämpfung, ja es wird unter Umständen nötig, letztere polizeilich anzuordnen. Würden die Obstgüter besser gepflegt, so wäre eins derartige Verseuchung gar nicht möglich. Es ist zur Notwendigkeit geworden, die Bäume von alter Rinds, Flechten, dürrem Holz usw. zu befreien und anzukalken. Noch besser wirkt eine Spritzung mit Obstbaumkarbolineum im Winter. Dann erhalten die Bäume glatte Rinde und alles Getier, auch am Holz haftende Eier, Larven usw. wird abgetötet und so ist dem Auftreten der Schädlinge in der Wachstumsperiode schon viel vorgebeugt. Aber nur Einigkeit macht stark, geschlossenes, exaktes Vorgehen ist zum vollen Erfolg unerläßlich.
Walz, Obstbaumwart, Altensteig.
Unterstützte Arbeitslose am IS. August 1927. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Erwerbslosenfürsorge betrug am 15. August 1927 rund 420 000 (männlich 332 000, weiblich 88 000) gegenüber 452 000 (männlich 857 000, weiblich 95 000) am 1. August 1927 und 493 000 (männlich 389 000, weiblich 104 000) am 15. Juli 1297. Die Gesamtzahl der unterstützten Arbeitslosen hat sich in der Zeit vom 15. Juli bis zum 16. August 1927 von 674 000 auf 576 000, also um rund 98 000 oder 14,5 Prozent verringert.
Amerikanischer Besuch bei der Berliner Feuerwehr. Mit Oberbürgermeister Walker ist in Berlin eine Abordnung amerikanischer Feuerwehroffiziere eingetroffen, die sich auf einer Rundreise durch die europäischen Hauptstädte zum Studium des Feuerlöschwesens befindet. Die amerikanische Kommission wurde von Oberbranddirektor Esmpp auf der Hauptfeuerwache in der Lindenstraße empfangen, wo den Besuchern die neuesten Einrichtungen der Berliner Feuerwehr gezeigt wurden.
Gegen die Uebergriffe der französischen Militärgerichtsbarkeit. In einer kurzen Anfrage der Abgeordneten Dr. Vuttmann, Nationalsozialist, und Genossen wird die bayerische Staatsregierung gefragt, was sie gegenüber der Uebergriffe der französischen Militärgerichtsbarkeit, wie der Verurteilung des Schriftleiters des „Eisenhammer" zu 30 Tagen Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe, zu unter- nebmen aedenke.
Bau eines amerikanischen Srotzslugzeuges. „mewyorr Herald" teilt mit, daß sich z. Zt. ein Doppeldecker im Vau befindet, der 100 Passagiere fasten soll. In dienstbereitem Zustand wird das Flugzeug 100 000 Pfund wiegen; es soll 100 Fuß lang sein und eine Flllgelbreite von 200 Fuß besitzen. Für die Bedienung der Maschinenanlage, die dem ^ Flugzeug eine Geschwindigkeit von 105 Meilen in der - Stunde verleihen soll, ist eme Besatzung von sechs Mann
erforderlich. Die Kabine wird durch eingezogenes Deck ir einen oberen und unteren Raum geteilt. An jeder Seiten- wand sind 20 Passagierplätze vorgesehen. Die Mahlzeiten werden auf zusammenklappbaren Tischen serviert.
Ein Todesopfer zweier Kurpfuscher. Unter dem schweren Verdacht, eine verbotenen Eingriff mit Todeserfolg vorgenommen zu haben, wurden der Inhaber und Leiter des Homöopathischen Heilinstituts „Kaisereiche", Prost Berge! in Friedenau und Dr. med. Berg, verhaftet. Den Professorentitel hat Bergel kurz vor der Revolution von dem damaligen Herzog von Sachsen-Koburg-Eotha erhalten und zwar für angebliche Verdienste auf dem Gebiete der Mustk und Literatur. Außerdem will er die medizinische Professur von einer amerikanischen Universität erhalten haben. Sein Helfer Dr. Berg ist ebensowenig wie er Arzt. Auch Berg will von einer imaginären Universität zum Dr. med. promoviert worden sein. Beide sind wegen ihrer Kurpfuscherei seit langem von der Aerzteschaft Berlins bekämpft worden.
Die Opfer des Erdbebens auf Formosa. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind durch das Erdbeben bei Tainon auf Formosa am 25. August elf Personen getötet und 50 schwer verletzt worden. 700 Häuser und 200 Läden und Warenlager wurden zerstört.
Kandel und Verkehr.
Wirtschaftliche Wochenrnndschau
Börse. Der Anlauf zu festerer Haltung, den die Börse jüngst genommen hat. ist rasch wieder zum Erlahmen gekommen. Das tonische Bild der Mattigkeit und der Geschäitsunlust zeigt sich erneut. Das Publikum hält sich von jedem Geschäft fern und überlaut es der Knkisee, die Börse in Gang zu halten. Tie wieder rühriger anstretend« Baisfe- partei schritt zu Blankoadgabcn und die Folge davon war. datz sich das Kursniveau auf fast allen Gebieten senkte. Tie günstigeren Ausfuhrziffern des Juli-Auhenhandelsanswciscs, vor allem die starke Steigerung der Fertigwarcnindustricansfnhr vermochten daran nichts zu ändern. Die Ungewißheit über die weitere Gestaltung der Geld- rnarktlagc und besonders die immer wieder amtanchenöen Befürchtungen vor einer weiteren Einschränkung der Reportgelder wirkten gleichfalls verstimmend. Dem Rentenmarkt teilte sich die Geschäfts- stille bei abbröckelndcn Kursen mit.
Geldmarkt. Die Geldvcrhältnisse am kurzfristigen Markt sind nach wie vor ziemlich leicht. An Privatdiskonten hat sich das Angebot beträchtlich vermehrt, anscheinend aus Disvositione» für den Ultimo. Der Privatdiskontsatz wurde ans 5Ns kür beide Sichten erhöht und ist damit dem Bankdiskontsatz, der 6 Prozent beträgt, näher gerückt. Der Reportgelüsatz wurde wie bei der Medioliguidation auf 8A--4 Prozent festgesetzt, sodaf; die Erwartung einer Ermäßigung unerfüllt blieb. Täglich Geld hielt sich auf 4)2—6 Prozent.
Prodnkterrmarkt. Die Landwirtschaft hat gegenwärtig schwierige Zeiten und ernste Sorgen. Noch liegt ein erheblicher Teil der Ernte geschnitten ans den Aeckern und kann wegen der ungünstigen Witterung nicht eingeführt werden. Die Qualität leidet darunter. Diese ungünstigen Verhältnisse beeinflussen stark die Haltung der Getrctde- nrärkte. Es kommt verhältnisniänig geringes Angebot von deutscher Seite. Die Mühlen erhalten nicht genügend Lieferungen seitens der Landwirte und muhten sich infolgedessen mit Nuslandsware versorgen. Infolgedessen gab es steigende Preise. An der Stuttgarter Lan- desprodnktenbörse behaupteten Hcn nnd Stroh mit 6 5 und 4,6 Mark pro Doppelzentner den alten Preis. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 276 lvlns 6,771, Roggen 227 lvlus 6), Wintergerste 263 lvlus 1>, Haler 264 l— 26) je pro Tonne und Mehl 33,56 (plus 6,561 Mark pro Doppelzentner.
Warenmarkt. Am Mctallmarkt ist, nachdem Mitte Juli eine schärfere Aufwärtsbcwegung eingesetzt hatte, die auf Käufe zur Ausfüllung der Vorräte znrückzuführen war, ein Rückschlag eingetreten, weil man zu der Ueberzengung gelangt ist, das; eine grundlegende Acnderung der statistischen Situation nicht vorlicgt und deshalb auch kein Anlak gegeben ist, mit übereilten Käufen fortznfahrcn. Die Tendenz am Baumwollmarkt unterlag manchen Schwankungen, ist aber im Grunde genommen fest, da die amerikanische Ernte durch allzu viel Regen und durch den Banmwollkapfelkäscr notgelitten hat. Ncuvork Midling Loco erhöhte sich von 19.SZ auf 2l,76. Bremen Loeo von 24,26 ans 22,93. Am Zuckermarkt herrscht Geschäftsstille. Man ist sich zurzeit über die Entwicklung im neuen Erntoiahr noch nicht im klaren. Auf dem Allgäuer Butter- und Käsemarkt geht die Preissteigerung für Butter unentwegt weiter. Von der neuen Tabakcrnte verspricht man sich aualitativ und anantitativ recht Günstiges. Im Tettnanger Früh- hovfengeschäst herrscht rege Einkaufstätigkeit: gute Ware kostet bis zu W5 Mark. Am Berliner Häutemarkt gaben die Preise nach.
Bichmarkt. Der Grotzviehmarkt ist ziemlich gut befahren, auch Kälber und Schweine kommen reichlich an den Markt. Leichte Preissteigerungen ergaben sich für Kälber und Schweine, während sich für Rinder sowie auf dem Schafmarkt die Preise behaupteten.
Holzmarkt. Rundholz wird zurzeit stark begehrt und es hat Le» Anschein, als ob seit Anfang August die Rnndholzpreis« weiter »»gezogen hätten. Bei Verkäufen aus württ. Staatsforstverwaltungen in jüngster Zeit wurden bis zu 486 Prozent der Taren der Landcsgrnnd- preise bezahlt. Solche Preise dürften sich ans die Dauer nicht halte», zumal im Hinblick auf die ausländische Konkurrenz. Am Nadclfchnitt- holzmarkt ist die Geschäftslage ruhiger geworden, da die holzverarbeitenden Industrien noch genügend grohe Lager haben.
Märkte
Obstvrcise. Oehringen: Wiriichaftsobst: Aevfel 1,40—4,66. Zwetschgen k-6 Tafelobst: Aepsel 5-8, Birnen 3-8, Zwetschgen 6-7 V/ per Zentner. — Tübingen: Fallobst 4—5 per Zentner. ,
Stuttgarter Obst- und Gcmüscgrostmarkt vom 27. Aug. Tafelaviel 15—20. Schüttel-, Ausschuh-, Fall- und Mostäpfel 4-6, Tafelbirne» 12—25. Brombeeren 30—45, Preiselbeeren 86—45, Mirabellen 36—46» Pfirsiche 35—59, Reineclauden 16-26, Zwetschgen 8—1ö, Kartoffeln 8—5,5, Stangenbohnen 12—15, Buschbohnen 16—12, Kopfsalat 1 Stuck 5-8, Endiviensalat 6—12, Wirsing (Köhlkraut) 6-7, Weitzkraut rund 5-6, Rotkraut 6—8, Blumenkohl 1 Stück 26-46, rote Rüben 6—8. gelbe Rüben 6-7, Karotten runde 1 Bund 7-16, Zwiebeln 6—7. Zwiebeln mit Rohr 1 Bund 6—7, Gurken grohe 1 Stück 45—36, Salzgurken 460 Stück 1.20, kleine Gurken 106 Stück 56-66, Rettiche 1 Stück 8—7. Sellerie 1 Stück 10-26, Tomaten 12—18, Spinat 16—15, Mangold «—10, Kopfkohlraben 1 Stück 4—6.
Ho';
Württesrberglsche Holzverkansserlöse, Bei den in letzter Zeit aus den württ. StaatswalLungen abgchaltenen Nadelstammholzvcrkänfcn wurden folgende Durchichnittserlöse in Prozenten der Landesgrundpreise erzielt: im Obersorsterrevier Langenau für 441 Festmetcr Fichten uns Tannen (Normal und Ansschuh, Sturmholz vom Monat Jnlil i83 Prozent und für 17 Festmeter Forchen, Normal nnd Ausschuh, ikü Prozent: Forstamt Königsbronn für 508 Festmeter Fichten und Tannen, Normal und Ansschuh, 162 Prozent: Forstamt Lorch für 26S Kcstmeter öesgl. 176 Prozent: Forstamt Schöntal mit Oberförsterrevier für 32 Festmeter Fichten, Normal und Ausfchnh, 172 Prozent und für 63 Festmcter desgl. 165 Prozent: Forstamt Leonberg, Oberförsterstelle, für 122 Festmcter Fichten und Tannen, Normal und Ausschnh lSommerhieb und Schcidholzj 186 Prozent: Forstamt Plattenhardt für 276 Festmeter Fichten »nd Tannen, Normal und Aus- fchuh (Harzfichten, vie! Ausschnhi 167 Prozent: ans einem weiteren Forstbezirk des Mittel- und Unterlandes für 258 Festmeter Fickten und Tannen, Normal und Ansfchnb. 165 Prozent: im Forstarnk AlpirSbach für 224 Festmeter Fichten und Tannen, Normal und Ans- schuh, 147 Prozent: im Forstamt Langcnbrand für 2631 Fcstnwter Nichten und Tannen aller Klassen, Normal und Ausschuh, 167 Prozent und für 46 Festmeter Forchen, Normal nnd Ausschnh, 146 Prozent. — Aus Gemeindewaldungcn wurden erlöst: von der Gemeind« Untermusbach OA. Frcndcnstadt für 266 Festmcter Fichten- und Tannenstammbolz (Langholz nnd Abschnitte) 152 Prozent der Landes- grundvreile: von der städtischen Waldinfvektion Frendcnstadt für rund 1366 Festmcter Fichten- und Tannenlangholz, elfteres vorherrschend, durchschnittlich (56,6 Prozent: von der Gemeinde Grüntal SA. Freudenstadt für 83 Fcümcter Fichten- nnd Tannenstammüolz 1. bis 5. Kl.. Normal und Ansschuh, 155 Prozent der Landcsgriindvreise.
Jlsfeld, OA. Besigheim, 27, Ang. (Holzmarkt,i Der Holzmartt war mit Schnittwaren: Brettern, Latten, Pfählen, Ziibern, Fässern, Leitern, Stangen nnd sonstigen Holzwaren sehr gut befahren. Es kosteten: Pfähle gesägt 3,46- 1,20 ,^'die 160 Stück, Latten 30 Pfennig das Stück. Bretter von 6,86—1,56 ,/7 der Quadratmeter, Dielen bis 3 .//, Stangen 6 , 66—1 das Stück, Fälsch' 26-25 ,<s das Liter, Zaber von 26 ^ «n das Stück je nach Gröhe. Ter Handel entwickelte sich lebhaft.